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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2015
Verbotene Versuchung / Knight Bd.1
French, Kitty

Verbotene Versuchung / Knight Bd.1


sehr gut

Insgesamt muss ich sagen, dass sich die Ähnlichkeit zu Shades of Grey nicht leugnen lässt, nur, dass Sophie im Gegensatz zu Ana Steele nicht gerade von ihrer "inneren Göttin" spricht. Trotzdem fand ich dieses Buch durchaus interessant und auch wenn es die Handlung vermuten lässt, ist es nicht komplett an Shades of Grey angelehnt - lediglich die Ähnlichkeit fällt auf. Was mir im späteren Teil des Buches sehr missfiel war die Tatsache, dass die Handlung etwas zu Wünschen übrig ließ, ganz zu Gunsten der sexuellen Tätigkeit. An sich waren sie Sex-Szenen sehr ansprechend formuliert und in keinster Weise anstößig, jedoch kamen sie gegen Ende deutlich zu oft vor. Stellenweise fehlte die Handlung komplett und um es etwas überspitzt darzustellen, hatte da dann jeder gute Porno noch mehr Story. Zum Glück gab sich das ganze nach einer Zeit wieder und gegen Ende erwartet uns ein ziemlich mieser Cliffhanger, der uns nach Band 2 hungern lässt. Abschließend muss ich nun aber noch erwähnen, dass mich Sophies prüde Art am Anfang doch ziemlich die Augen rollen ließ und ich vor Verzweiflung stellenweise schon an meiner jeweiligen Sitzunterlage kratzte, wenn ihr das Wort "Klitoris" mal wieder nicht über die Lippen kam oder sie bei einer pikanten Szene mit Lucien besonders geschickt um anstößige Worte herum formuliert. WAAH! Alles in allem kann ich dieses Buch aber trotzdem empfehlen, denn es ist trotz allem lesenswert.

Bewertung vom 25.02.2015
Der Mann im Heuhaufen
Hasselbusch, Birgit

Der Mann im Heuhaufen


ausgezeichnet

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Charly ist eine sehr sympathische junge Frau, die sich selbst für unglaublich träge hält und sich scheinbar lieber mit einer unbequemen Situation zurechtfindet, als etwas daran zu ändern. Dass sie das genaue Gegenteil ist, wird spätestens klar, als Charly alle Hebel im Bewegung setzt, um ihren Unbekannten zu finden und dafür jeden erdenklichen Kontakt nutzt, der sich ihr zur Verfügung stellt. Ich persönlich mag Charlys Hartnäckigkeit sehr und finde es toll, wie sie sich für ihre Träume engagiert. Sie weiß genau, was sie will (und was nicht) und scheut sich, nach einigen Überlegungen, auch nicht, den Dingen den Rücken zu kehren, für die sie in ihrem Leben kein Platz mehr hat. Ihren Beruf, Physiotherapeutin, lebt Charly mit Leib und Seele aus und ich musste so manches Mal schmunzeln, wenn sie von ihren Patienten-Begegnungen berichtete, denn das ein oder andere kommt mir aus meinem eigenen Berufsleben mehr als bekannt vor. Gerade durch diese Patientenbegegnungen lernen wir Charly als eine hilfsbereite und aufopferungsvolle Person kennen, die weit über ihre Kompetenzen hinaus Dinge tut, damit andere glücklich sind. Besonders durch diese Eigenschaft konnte ich mich sehr gut mit der Protagonistin identifizieren und fand sie unglaublich toll. Auch ihre Kollegin Maren, von der wir hin und wieder etwas mitbekommen, wirkt sehr sympathisch, leider erfahren wir über sie allerdings nur wenig.

Ines, die beste Freundin unserer Hauptprotagonistin, wirkt etwas älter und gesetzter, auch wenn wir ihr tatsächliches Alter nie wirklich erfahren. Durch ihren Blumenladen und ihren Sohn Mattie wirkt sie wie eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und die uns nicht mehr groß überraschen könnte. An ihr bemerkt man aber auch, dass man sich so manches Mal irren kann, denn auch hier passieren unvorhergesehene Dinge... So richtig einschätzen konnte ich sie nicht wirklich, irgendwie hatte sie immer etwas hektisches und abwesendes an sich, was ich mir nicht erklären konnte. Trotzdem war sie mir sympathisch, insbesondere dessen, weil sie Charly stets versucht mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Dörte - Charlys Mutter - ist ein Fall für sich. Im Grunde kennt sie kein anderes Thema als Enkelkinder und ihr "Beinahe-Schwiegersohn" scheint ihr das allerliebste zu sein. Zu Beginn ist Dörte eher nervig und man kann das gespannte Verhältnis zwischen Mutter und Tochter mehr als nachvollziehen. Doch auch hier müssen wir uns am Ende des Romanes eingestehen, dass wir die Menschen vielleicht vorschnell verurteilen, ohne die wirklichen Hintergründe für das Verhalten des jeweiligen zu kennen!

Charlys Vater ist seit neuestem berentet, kommt damit aber nicht besonders gut zurecht. Statt den Lebensabend zu genießen, stürzt er sich Hals über Kopf in ein neues Projekt und das ausgerechnet mit Ines Nachbar Andreas, der Charly eigentlich bei der Suche nach dem Fremden geholfen hat. Glücklicherweise kann sie einschreiten, bevor Andreas unliebsame Details preisgibt und so erfährt Charlys Vater dann doch nicht ganz so schnell, von ihrem Plänen. Mir war dieser Mann äußerst sympathisch, er wirkt nicht nur wie der perfekte Ausgleichspol zu ihrer verrückten Mutter, sondern glättet auch hin und wieder die Wogen wenn sich seine beiden Frauen mal wieder streiten.

Mit am besten gefiel mit Frau Baumann, eine von Charlys Patienten. Diese Frau hat eine bedeutende Rolle im Leben der jungen Therapeutin, welche immer mehr Tragweite erlangt. Für sie werkelt Charly weit über ihre Kompetenzen hinaus und hilft so einer alten Dame, zurück zum Glück!

Insgesamt kann ich euch dieses absolut wundervolle Buch mit seinen tollen Charakteren nur empfehlen. Der spritzige Humor überzeugt einfach vollständig und auch die Nebengeschichten, die wir miterleben dürfen, überzeugen einfach von Grund auf.

Bewertung vom 05.02.2015
Wen der Rabe ruft / Raven Cycle Bd.1
Stiefvater, Maggie

Wen der Rabe ruft / Raven Cycle Bd.1


sehr gut

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Blue Sargent ist nicht wie andere Mädchen. Sie lebt in einem Haus voller Wahrsagerinnen, sieht jedoch selbst nichts, wenn sie versucht, die Zukunft vorherzusagen. Blues einzige Gabe besteht darin, die Kräfte der anderen zu verstärken und wird oft zu Sitzungen hinzugezogen. So ist es auch Blues Aufgabe, jedes Jahr, am Vorabend des Markustages mit ihrer Mutter auf den Kirchhof zu gehen und dort Wache zu halten. In diesem Jahr jedoch begleitet Blue nicht ihre Mutter, sondern ihre Tante Neeve, die seit kurzem bei den Sargents zu Besuch ist. Stets notierte Blue nur die Namen derer, die dem Tod geweiht waren und die sie von ihrer Mutter, oder dieses Jahr Tante Neeve genannt bekommt, doch plötzlich verändert sich etwas: Blue kann auf einmal den Geist eines Jungen sehen, der (für sie) mutterseelenallein über den Kirchhof wandelt. Dass Blue plötzlich die Gabe des "sehens" hat, bedeutet nichts gutes, denn nun ist eines sicher: sie ist der Grund für den Tod des Jungen. Da Blue zeit ihres Lebens schon prophezeit bekommt, dass sie ihre wahre Liebe tötet, wenn sie ihn küsst, werden ihr die Zusammenhänge schnell klar und sie fragt sich, ob Gansey tatsächlich ihre wahre Liebe sein könnte! Durch einen dummen Zufall lernt sie Gansey schließlich kennen und ist sich direkt sicher: in diesen Kerl wird sie sich definitiv nicht verlieben! Doch schon bald ist er nicht mehr ganz so unsympathisch, wie er auf den ersten Blick auf sie wirkt und sie freundet sich mit seinen Freunden/Mitbewohnern an...

Blue einzuschätzen fiel mir den kompletten Roman über recht schwer, denn irgendwie konnte ich mich nicht so sehr in sie hineinfühlen, wie ich es mir gewünscht hätte. Sicher ist, dass Blue ein Mädchen ist, das mit wenig Regeln aufgewachsen ist, keine Einschränkungen kennt, dadurch aber scheinbar trotzdem nicht auf die falsche Bahn geraten ist, sondern ihr Leben ganz gut meistert. Auch wenn sie weiß, dass sie anders ist (als Tochter einer Wahrsagerin), scheint sie das nicht großartig zu stören und sie lebt ihr Leben so, wie sie es für richtig hält. Ob Blue Freunde hat, erfährt man nie so wirklich, außer natürlich den Raven Boys, mit denen sie sich im Laufe des Buches anfreundet (darauf werde ich aber später noch eingehen). An sich fand ich Blue recht sympathisch, sie wirkt bodenständig, vernünftig und weniger naiv, als man es von einer 16-jährigen Protagonistin erwarten würde.

Ich muss zugeben, dass mich die "Mercy Falls Reihe" direkt von Beginn an ziemlich vom Hocker riss, was ich von dieser Reihe, bzw. diesem ersten Band nun nicht wirklich sagen kann. Anfangs hatte ich meine Probleme, mich in die Geschichte einzufinden, insbesondere weil ich die beiden Parallelstränge zwischen Blues Wahrsagerfamilie und Ganseys Suche nach König Glendower nicht unbedingt unter einen Hut bringen konnte. Im Laufe des Buches legt sich dieses Problem dann, denn die Handlungsstränge verbinden sich immer mehr, was ich durchaus positiv bewerten möchte. Die Geschichte an sich und besonders die Entwicklungen, die man das Buch über erkennen kann, fand ich außergewöhnlich, aber spannend und ich frage mich, wie sich das ganze über die 4 Bände, die erscheinen sollen, weiterhin entwickeln wird. Gut finde ich auch, dass wir nach und nach etwas mehr über die einzelnen Charaktere erfahren, jeder zu seiner Zeit und man so nie das Gefühl hat, jemanden gar nicht "zu kennen".

Besonders toll finde ich den Umgang zwischen Gansey und seinen Freunden, denn man merkt, wie unglaublich wichtig sie ihm sind und dass er alles für sie tun würde. Auch Blue reiht sich recht bald in dieses Gespann ein und besonders ihre Freundschaft zu Adam, sowie die aufkeimenden Gefühle für ihn, erwartet man so gar nicht - wo man doch denkt, dass sie sich automatisch in Gansey verlieben wird!

Wie immer gibt es auch in diesem Roman von Maggie Stiefvater kleine, aber tolle Umgebungsbeschreibungen, sodass man immer weiß, wo man sich genau befindet.

Bewertung vom 03.02.2015
Anatomie Malatlas
Kapit, Wynn;Elson, Lawrence M.

Anatomie Malatlas


ausgezeichnet

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Da ich mir seit jeher sehr schwer tue, was stures auswendig lernen angeht, dachte ich, ich versuche einfach einmal eine ganz neue Art, des Lernens um zum Erfolg zu kommen. Als ich mich dann umschaute, entdeckte ich das System "Lernen durch Malen", was mich spontan ansprach. Da ich leider nicht besonders künstlerisch begabt bin, schloss ich Bücher, in denen ich tatsächlich selbst kreativ bzw. aktiv werden musste, kategorisch aus und so entdeckte ich den "Anatomie Malatlas" aus dem Pearson Verlag. Dieser Malatlas verlangt keine besonderen künstlerischen Begabungen ab, sondern zeigt einem die anatomischen Strukturen auf, wie sie in jedem Anatomiebuch zu finden sind. Diese kann/sollte man dann in unterschiedlichen Farben kolorieren und so wohl den Effekt erzielen, sich das ganze besser einzuprägen.

Endlich gelangen wir also zu dem Teil, bei dem es ans Eingemachte geht: den Strukturen, oder in dem Fall den Anatomischen Ebenen und Schnitten. Ab hier geht es dann richtig los und wir bekommen zu j

eder Anatomischen Untereinheit nicht nur das Bild und den dazugehörigen Namen, sondern auch einen informativen Text. Diese Besonderheit lässt diesen Atlas nicht nur zu einem reinen "Malbuch" werden, sondern zu einer kleinen Informationsquelle, die zusätzlich zum Zeichen etwas bietet - eine richtig tolle Dreingabe, wie ich finde! Außerdem finden sich zu einigen Themen Wiederholungsfragen, deren Antworten am Ende des Buches zu finden sind. Top!

Im Anhang sind nicht nur Bibliografische Angaben zu finden, sondern eben auch die Spinale Innervation der Skelettmuskeln - eine richtig tolle Ergänzung zur Muskulatur! Ebenso befindet sich im Anhang ein Glossar, welches die wichtigsten Fachbegriffe kurz erläutert. Eine Dreingabe, die man bei einem Anatomie Malatlas vielleicht nicht erwartet, die das Buch aber auf jeden Fall noch ein bisschen mehr verfeinert. Ganz am Ende findet man dann auch noch ein Index mit Seitenzahlen.

Besonders gut gefiel mir der Ringeinband des Buches, denn dadurch lässt sich das Buch wunderbar aufklappen und stört beim Ausmalen keineswegs. Ich für meinen Teil habe die Seiten aber großteils herauskopiert, denn so konnte ich die Muskeln auch mehrere Male aus- und bemalen, was ich zum einprägen deutlich besser fand. Was nun die Effektivität des ganzen angeht, so muss ich euch leider sagen, dass uns dieses Buch das eigentliche auswendiglernen auch nicht ersparen kann. Anatomie ist nun mal leider ein Fach, welches man lernen muss und insbesondere die Muskulatur (für welche ich das Buch eigentlich ausschließlich genutzt habe) muss nun einfach mit Ursprung, Ansatz, Innervation und Funktion gepaukt werden. Trotzdem war mir dieses Buch eine gute Unterstützung, um das gelernte etwas zu festigen und das ganze visuell darstellbar machen zu können, was gerade für Menschen wie mich, die durch optische Darstellung besser lernen, definitiv eine große Bereicherung war.

Bewertung vom 18.12.2014
Moos. Fisch. Rinde. Blatt
Brienza, Valentino;Martini, Luisa;Rathmayer, Michael

Moos. Fisch. Rinde. Blatt


ausgezeichnet

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Bei dem Buch "Moos. Fisch. Rinde. Blatt" von Brienza/Martini/Rathmayer handelt es sich um ein außergewöhnliches Kochbuch. Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich es gerne rezensieren möchte, was ich gerne zusagte. Ich koche wahnsinnig gerne und lasse mich auch gerne auf neue Experimente ein, bisher habe ich allerdings kein einziges Kochbuch rezensiert, was mir die Sache nicht gerade einfach macht. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Schlage ich also dieses riesige Kochbuch auf (es misst etwas mehr als DIN A4), so blicke ich erst einmal auf reine Natur und einer Widmung - "Der Natur gewidmet. Und dem Genuss der Landschaft". Dies gefällt mir außerordentlich gut und verspricht viel! Blättere ich weiter, so bekomme ich das Inhaltsverzeichnis auf einem hübschen grün und eine Seite später dann das Vorwort, sowie ein Bild zweier Autoren beim Sammeln der Zutaten. Auf den ersten Blick finde ich dieses Buch wahnsinnig schön und man merkt, dass sich da jemand ordentlich Gedanken darüber gemacht hat.

Sehr gut gefällt mir nicht nur die gesamte Aufmachung dieses Buches, sondern auch die Tatsache, dass die Autoren beschreiben, was ihnen wichtig ist und ihre Idee dahinter im Buch noch einmal "verkaufen".

Die Rezepte sind... außergewöhnlich, verdammt lecker, und machen Lust auf mehr! Jedes einzelne von ihnen ist liebevoll zusammengeschrieben, in die einzelnen Zutaten und Schritte aufgegliedert und mit einem großformatigem Bild garniert. Vielleicht mag es euch gehen wie mir und ihr habt am Anfang genauso große Zweifel, mit solchen "Naturprodukten" zu kochen, lasst euch jedoch gesagt sein, dass es sich definitiv lohnt. Dabei solltet ihr euch jedoch sicher sein, dass ihr die richtigen Zutaten gesammelt habt und euch die Orte dafür gut aussuchen.

Am Ende des Buches werden sowohl die Grundrezepte erklärt, ein Rezeptverzeichnis angegeben und eine Begriffserklärung, die so manches Mal recht hilfreich ist, da die Autoren Österreicher sind und nicht immer dieselben Begriffe wie in Deutschland genutzt werden.

Leider habe ich bei meinen Experimenten mit diesem Buch noch keine Fotos machen können - zumindest keine vorzeigbaren :-D, aber vielleicht werde ich irgendwann in der Zukunft noch ein paar Fotos anhängen können.

Insgesamt kann ich dieses wundervolle Buch nur jedem empfehlen, der mal Lust auf etwas neues hat, sich nicht davor scheut, in der Natur draußen herumzuwandern und sich seine Zutaten zu suchen. Mit diesem Buch bekommt ihr eine Menge neuer Anregungen für tolle, neue Rezepte mit außergewöhnlichen Zutaten, wundervolle Bilder, grandiose Beschreibungen/Anleitungen und einer Menge Charme.

Bewertung vom 31.10.2014
Das Kind
Fitzek, Sebastian

Das Kind


ausgezeichnet

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"Das Kind" ist ein Roman des Bestseller-Autors Sebastian Fitzek. Wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich vor kurzem seinen Roman "Die Therapie" regelrecht verschlungen und somit die Grundlage, für den Hunger nach mehr geschaffen habe!

So schlug ich also die erste Seite auf und tauchte ein, in die Welt des Robert Stern. Stern ist ein mehr oder weniger sympathischer, sehr erfolgreicher Anwalt, der jedoch Privat so einige Problemchen hat. Sein größtes Problem ist wohl sein verstorbener Sohn, denn dessen Tod hat er niemals überwunden und so lebt er nach außen hin in einer Scheinwelt, tief drinnen jedoch scheint er wahrhaft leer zu sein. Seine Wohnung ist spartanisch und unpersönlich eingerichtet und wenn man genauer hinsieht, so merkt man, dass sich Stern lieber hinter seiner Arbeit versteckt, als sich seinen Problemen zu widmen. Als ihm dann der Fall des Simon Sachs in die Hände gespielt wird, verändert sich sein Leben schlagartig. Eben noch war er der Meinung, dass es nichts übersinnliches auf der Erde gibt und nun muss er feststellen, dass ein kleiner Junge über Morde bescheid weiß, die er niemals begangen haben kann. Doch nicht nur das: er weiß sogar, wo die Leichen liegen...! Stern bleibt jetzt nur eines übrig: herausfinden, was der Kleine weiß - und woher er es weiß!

Simon Sachs ist ein unglaublich sympathischer kleiner Mann, der ein schweres Schicksal mit sich herumträgt, denn er ist an einem Hirntumor erkrankt. Doch nicht nur das belastet ihn: er ist außerdem der Meinung, dass er eine Menge Menschen umgebracht hat - und zwar in einem früheren Leben. Simon ist ein außergewöhnlicher, kleiner Junge, der sich unglaublich viele Gedanken über das Leben macht - vermutlich gar nicht so ungewöhnlich, wenn man selbst zum Sterben verdammt ist, doch für einen zehnjährigen besitzt er eine beachtliche Reife. Er ist der Meinung, da er bald sterben muss, ist es an der Zeit, sich von seiner Schuld zu befreien und so beauftragt er Robert Stern.

Stern nimmt ihn natürlich nicht für voll und so muss Simon schließlich beweisen, dass er doch nicht nur Märchen erzählt: er führt Stern zur ersten Leiche und überzeugt ihn so schließlich vollends.

Als Stern an diesem Abend nach Hause kommt, erlebt er schließlich eine Überraschung: in seinem Briefkasten befindet sich ein Videoband, welches nicht nur die letzten Lebensminuten seines Sohnes Felix zeigt, sondern auch behauptet, dass er noch lebt! Für Stern bricht in diesem Moment eine Welt zusammen und er würde alles tun, um herauszufinden, wo sein Sohn ist! Eine verzerrte Stimme auf dem Video verspricht ihm schließlich, wenn er herauszufindet, wo die weiteren Leichen von Simon's "Opfern" liegen, dann wird er seinen Sohn lebend wiedersehen...

Insgesamt war ich von diesem Buch ziemlich begeistert und verschlang es nahezu in einem Rutsch. Es ist spannend, faszinierend und so mitreißend, dass man es einfach nicht aus der Hand legen kann. Außerdem ist es, zumindest für mich, zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar gewesen und so überraschte mich das Ende dann noch zusätzlich - ein weiterer Pluspunkt! Auch die Charaktere fand ich sehr gelungen, denn genau wie Robert Stern kein gewöhnlicher Mann ist, ist auch Simon Sachs kein gewöhnlicher Junge. Beide haben sie sprichwörtlich ihre "Päckchen" zu tragen, doch nicht nur das macht sie zu ungewöhnlichen Persönlichkeiten. Durch die verschiedenen Recherchen und Sterns Besuche bei Simon wachsen die beiden zusammen und auch Stern's Ex-Freundin Carina ist immer mit dabei, wodurch ein Trio entsteht, welches so manche Schwierigkeit zu meistern hat. Ich für meinen Teil war einfach begeistert und kann diesen Roman nur jedem empfehlen, dem der Sinn nach einem guten Thriller steht!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2014
Der Weg ins Labyrinth / Magisterium Bd.1
Clare, Cassandra;Black, Holly

Der Weg ins Labyrinth / Magisterium Bd.1


ausgezeichnet

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Schon der Klappentext rief Erinnerungen an einen kleinen, weltberühmten Zauberer mit Blitz-Narbe in mein Gedächtnis und auch die ersten paar Seiten des Romanes konnten diesen Eindruck noch nicht recht mindern, doch nach und nach bekamen die Autorinnen die Kurve und es entstand etwas völlig selbstständiges. Zum Glück, wenn mit diesem Buch hält man ein wahres Schätzchen der Fantasy-Loge in den Händen. Dies liegt jedoch nicht nur am wunderschönen Cover, sondern auch am aufsehenerregenden Buchschnitt - dieser ist nämlich golden, wodurch einem das Buch sofort ins Auge springt.
Schlagen wir die erste Seite auf, begegnen wir jedoch nicht direkt unserem
kindlichen Protagoisten, sondern einem kletternden Zauberer, der sich auf dem Weg in eine Höhle im Berg befindet. Dieser Prolog legt den Grundstein der Geschichte und auch wenn er zu Beginn möglicherweise etwas verwirrend wirkt, so hat doch alles seinen Sinn und am Ende neigt man doch dazu, noch einmal zurückzublättern und die ersten Zeilen noch einmal zu lesen. Haben wir den Prolog jedoch beendet, begegnen wir schließlich zum ersten Mal Callum.

Callum Hunt ist ein typischer 12-jähriger: Rebellisch, aufrührerisch und doch anders. Durch sein lahmes Bein ist er nicht in der Lage Sport zu machen, was er sich aber von Herzen wünscht und auch die anderen Kinder betrachten ihn eher als Sonderling. Als Callum zu einem Aufnahmetest auf einer Magierschule eingeladen wird, wehrt sich sein Vater wehement dagegen, denn er ist der Meinung, Magie sei böse und die Zauberer würden die Schüler nur benutzen. Auch Callum begegnet dem ganzen eher mit Abneigung, was jedoch auf Grund der Meinung seines Vaters keine große Überraschung ist. Cal begegnet uns den kompletten Roman über als sympathischen, etwas leichtsinnigen Jungen Mann, der zwar eine spöttische Zunge sein Eigen nennt, mit dem man jedoch trotzdem Pferde stehlen könnte. Was Cal wohl Zeit seines Lebens gefehlt hat, ist das Gefühl des "dazu gehörens", denn auf Grund seines Beines stand er wohl immer als Außenseiter da. Auch wenn ihm der Gedanke sehr widerstrebt, auf eine Magierschule zu gehen, so wird dies nach und nach vom sich einstellenden Dazugehörigkeitsgefühl erstickt und Cal fragt sich immer mehr, ob er sich nicht doch an die Magierschule gewöhnen könnte! Doch nicht nur das Gefühl dazuzugehören ist für Cal's plötzliche Begeisterung verantwortlich, sondern auch die täglichen Übungen, die dem jungen Magier zwar einiges an Konzentration und Selbstbeherrschung abverlangen, er aber trotzdem merkt, dass er besser wird.

Auch Callum's beiden Mitstreiter sind interessante Charaktere, die man im Laufe des Romanes nicht nur viel besser kennenlernt, sondern auch schlichtweg ins Herz schließt! Trotz einiger seltsamer Wesenszüge, die die beiden so manches Mal an den Tag legen, merkt Callum recht bald, dass er sich auf die beiden verlassen kann und sie das bilden, was Cal immer gefehlt hat - eine Gemeinschaft, eine Einheit.

Insgesamt kann ich euch diesen Roman nur wärmstens ans Herz legen, wenn ihr auch schon ein Fan des kleinen Magiers mit Blitz-Narbe wart, denn auch wenn Callums Geschichte doch so viel anders ist, ist sie doch nicht weniger wunderbar. Die Autorinnen schaffen es, die Umgebungen so perfekt zu beschreiben, dass man oft meint, man würde selbst dort stehen und das Erlebte wäre das eigene. Die Geschichte ist spanned, spritzig, lustig, mitreißend und entführt und in das Reich, der unendlichen Fantasie... Ein echter Geheimtipp!

Bewertung vom 17.10.2014
Die Therapie
Fitzek, Sebastian

Die Therapie


ausgezeichnet

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Viktor Larenz ist ein grandioser Psychiater, der sich nach dem Verschwinden seiner Tochter aus dem Berufsleben zurückgezogen hat. Verständlicherweise konnte er sich wohl nicht mehr auf das Leid anderer konzentrieren, wo ihm doch selbst so unsagbar großes Leid zugefügt wurde und er seine Tochter mehr vermisst, als alles andere. Als Leser kann man sich in die Situation des Viktor Larenz äußerst gut hineinversetzen, denn ein jeder von uns kann sich wohl vorstellen was man durchmacht, wenn ein geliebter Mensch so einfach verschwindet! Die Ungewissheit zerfrisst einen und bringt einen wohl selbst an den Rande der Verzweiflung.. man beginnt sich unweigerlich zu fragen: Was würde ich tun, wie würde ich mich fühlen? Und so fühlen wir uns dem zurückgelassenen Vater dann schon ein ganzes Stück näher. Als er sich auf die Insel flüchtet und dort versucht, sich mit seiner Trauer zu beschäftigen, kommt ihm eine seltsame Frau dazwischen, die den weiten Weg auf sich genommen hat, nur um von ihm therapiert zu werden - obwohl er eigentlich nicht mehr praktiziert.

Die Geschichte, die Anna zu erzählen hat, ist ebenso spannend, wie auch skurril und man weiß eigentlich von Anfang an nicht so recht, in welche Schublade man die außergewöhnliche Frau packen soll! Zeitweise wirkt sie verwirrt und verängstigt, durch ihre eigenen Halluzinationen und gepeinigt von ihrer Erkrankung, andererseits scheint sie ein doppeltes Spiel zu spielen und die Dinge, die sie erzählt, sind einfach ein wenig ZU speziell, um nur Zufall zu sein. Es ist schwierig, sich als Leser ein wirkliches Bild zu machen und während dem Lesen entwickelte ich ständig eine neue Theorie, was denn nun an dieser Geschichte dran sein könnte. Doch eines kann ich euch versichern: Ich kam nicht darauf, wie dies alles zusammenpasst und genau das macht diesen Roman zu einer so wahnsinnig spannenden und mitreißenden Lektüre! Nichts ist vorhersehbar, alles offen und jede neue Wendung bringt mehr Fragen mit sich, die man sich selbst beim besten Willen nicht beantworten kann.

Die Beschreibungen, die nebenher einfließen, ließen mich ein vollständiges Bild der Umgebung vor meinem geistigen Auge sehen und wenn ich mich nun wieder dort hineindenke, sehe ich mich selbst über die kleine Nordseeinsel Parkum wandern (im Regen!) und aufs Meer hinausschauen - oder am Strand sitzen, mit einem Buch (Fitzek? :D) in der Hand und darauf warten, dass die Nordsee nach der Ebbe zurückkommt...

Insgesamt kann ich euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen: die Charaktere sind wahnsinnig gut ausgearbeitet, die Story etwas ganz anderes, die Hintergründe unvorhersehbar und das Gesamtbild - umwerfend.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.