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Benutzername: 
Igelmanu
Wohnort: 
Mülheim

Bewertungen

Insgesamt 997 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2017
Von Mr. Holmes zu Sherlock
Boström, Mattias

Von Mr. Holmes zu Sherlock


ausgezeichnet

»Bis dahin war sein großes Ziel im Leben eine erfolgreiche Karriere als Mediziner gewesen. Doch mit dem geregelten Alltag und der größeren Verantwortung sowie seiner neuen Konzentrationsfähigkeit begann seine literarische Ambition wieder zu wachsen, und bald verdrängte sie alles andere.
Im Grunde seines Herzens wollte Arthur Conan Doyle einfach nur Schriftsteller sein.
Und nun überlegte er, eine Detektivgeschichte zu schreiben.«

Jeder weiß, was aus dieser Überlegung entstanden ist. Nicht auszudenken, wenn Arthur Conan Doyle einfach „nur“ Mediziner geblieben wäre!

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Sherlock Holmes, von seinem allerersten Auftreten 1887 bis zur heutigen Zeit. In diesen 130 Jahren hat der Meisterdetektiv es geschafft, ein beständiges Phänomen zu sein, das sich gleichzeitig treu bleibt und sich doch immer wieder neu erfindet und dabei Menschen auf der ganzen Welt in seinen Bann zieht. Das gelingt vermutlich nur jemandem, der „nie lebte und niemals sterben wird.“

Ein erheblicher Teil des Buchs befasst sich natürlich mit den Jahrzehnten, die Sherlock Holmes gemeinsam mit seinem Schöpfer Arthur Conan Doyle verbrachte. Dies beinhaltet eine Art Teil-Biographie Conan Doyles, die ausführlich alles behandelt, was in irgendeiner Form mit Holmes zu tun hatte, das übrige Werk nur am Rand erwähnt. Schließlich „lebte“ der Detektiv auch nach Conan Doyles Tod weiter, wurde nicht nur nie vergessen, sondern immer wieder neu umgesetzt, bearbeitet und weiterentwickelt.
Chronologisch verfolgt der Leser hier die ersten literarischen Werke, den ersten Auftritt Holmes auf einer Bühne, im Stummfilm, im Tonfilm, im Fernsehen, in der Werbung, in Ausstellungen und modernen Medien.
Wie war Conan Doyles Verhältnis zu seiner Figur? Nicht immer ungetrübt, so viel kann ich schon verraten. Wieviel oder wie wenig hat er zu der Mythenbildung rund um Holmes Figur beigetragen und welche Menschen waren daran durch die Zeiten hindurch ferner beteiligt? Erben, Verleger, Illustratoren, Schauspieler – die Liste ist lang. Für manche stand der Meisterdetektiv wirklich im Zentrum ihres Denkens und Handelns, für andere war er sichtlich nur ein Mittel, um damit Geld zu machen. Doch worin auch immer die Motivation bestand, das Resultat war ein andauernder Siegeszug um die ganze Welt.

Der Autor gilt als einer der führenden Sherlock-Holmes-Experten weltweit und ist Mitglied der „Baker Street Irregulars“. Als echter Sherlockianer versorgt er den Leser hier mit reichlich Fakten und Infos, verpackt aber all dies so, dass es zu einem fesselnd geschriebenen Ganzen wird.

Fazit: Ein faszinierender Überblick und ein Muss für alle Holmes-Fans.

Bewertung vom 06.01.2017
Himmelhorn / Kommissar Kluftinger Bd.9
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Himmelhorn / Kommissar Kluftinger Bd.9


ausgezeichnet

»Sie fassen hier gar nix an«, presste Kluftinger hervor. Er haderte mit seinem Schicksal. Ausgerechnet er musste in seiner kostbaren Freizeit einen abgestürzten Bergsteiger finden.
»Ich gucke nur«, versprach der Doktor und näherte sich dem Körper. … Kluftinger verspürte nicht das geringste Verlangen, dem Arzt zu folgen, doch der begann auf einmal, aufgeregt zu winken.
»Schon recht, Herr Doktor, ich hab bereits mehr als genug gesehen.«
Als sich Langhammer umdrehte, war sein Gesicht kreidebleich. »Das glaube ich nicht, Kluftinger.«

Bei einem mehr oder weniger freiwilligen Radausflug in die Berge finden Klufti und sein Lieblingsfeind Dr. Langhammer drei tote Bergsteiger. Während für alle anderen klar ist, dass der besonders gefährliche Anstieg am Himmelhorn mal wieder ein paar Opfer gefunden hat, sind für Klufti noch ein paar Fragen offen. Und ehe er es sich versieht, steckt er mal wieder bis über beide Ohren in einem verzwickten Fall, bei dem er es unter anderem mit zwei extrem schwierigen Bergbauerfamilien zu tun hat. Und nach einem langen Ermittlerarbeitstag ist auch abends keine Erholung angesagt, denn Schwiegertochter Yumiko ist hochschwanger, Sohn Markus im Examensstress und die Langhammers in einer Ehekrise…

Was hatte ich auf den neuen Klufti gewartet! Nun habe ich ihn verschlungen, begeistert, wie eigentlich immer und frage mich, wann es wohl weitergeht…
Ich wundere mich jedes Mal über mich selbst. Normalerweise bin ich überhaupt kein Freund von Krimis, in denen das Privatleben der Ermittler mehr als nur am Rande behandelt wird. Bei Klufti ist das anders, da genieße ich jedes Kapitel, völlig egal, ob darin gerade ermittelt wird oder ob der Allgäuer Kultkommissar einfach nur er selbst ist. Denn das ist einfach einmalig und er derzeit mein absoluter literarischer Lieblingscharakter.
Aber davon abgesehen bietet der Krimi auch sehr gute Unterhaltung. Er entwickelt sich gemächlich, was aber daran liegt, dass überhaupt erst mal klarwerden muss, dass hier nicht nur ein schrecklicher Unfall geschehen ist. Danach gibt’s reichlich Stoff zum Ermitteln, Raum für Mutmaßungen und falsche Fährten und am Ende ein richtig spannendes Finale.

Fazit: Wieder mal ein großartiger Klufti-Krimi! Wann erscheint der nächste???

»Ja, Himmel, Langhammer, Sie haben doch so ein ultramodernes Gscheithafensmartfondings.«

Bewertung vom 06.01.2017
Leo Berlin / Leo Wechsler Bd.1
Goga, Susanne

Leo Berlin / Leo Wechsler Bd.1


ausgezeichnet

Der Kommissar sah sich den Buddha näher an, ohne ihn zu berühren. Die Figur war blutverschmiert, an einer Ecke des Sockels klebte ein Büschel Haare. »Jedenfalls brauchen wir nicht lange nach der Mordwaffe zu suchen.«

Berlin, 1922. Kriminalkommissar Leo Wechsler ermittelt im Fall des mit einem Jade-Buddha erschlagenen Wunderheilers Gabriel Sartorius. Seine Patienten stammten scheinbar alle aus besten Kreisen, aber abgesehen von dieser Erkenntnis treten Leo und seine Kollegen komplett auf der Stelle. Als kurz danach eine reichlich heruntergekommene Prostituierte ermordet wird, gibt es außer Leos Bauchgefühl nichts, was auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten hinweisen könnte…

Mit Leo Wechsler lernte ich hier einen sehr sympathischen Charakter kennen. Er ist ein guter Ermittler, der einerseits logisch kombiniert, andererseits auch auf sein Gefühl achtet und zudem mit vollem Einsatz agiert. Vor allem durch Letzteres lässt er sich gerne von seinen privaten Sorgen ablenken, denn seine Frau starb früh und ließ ihn mit zwei kleinen Kindern zurück.
Auch die Welt um ihn herum ist von Unruhen geprägt. Der 1. Weltkrieg steckt den meisten noch in den Knochen, die innenpolitische Lage ist – vorsichtig ausgedrückt – angespannt und die steigende Inflation ängstigt zusätzlich. Eigentlich kein Wunder, dass Leo sich da gern auf die Arbeit konzentriert…

Szenario, Charaktere und Idee gefielen mir sehr gut, ebenso der Stil, den ich als angenehm empfand. Allerdings sind Täter und Motiv dem Leser recht früh bekannt und man verfolgt die Bemühungen der Polizei, zu der gleichen Erkenntnis zu gelangen. Regelmäßige Passagen aus der Täterperspektive sind interessant, weil sie Einblicke in seine Gedanken und sein Wesen geben, aber ich hätte gerne noch ein wenig länger selbst ermittelt und ziehe für den zu frühzeitigen Durchblick einen Punkt ab.

Fazit: Gefiel mir richtig gut, diese Reihe verfolge ich weiter.

»Stecknadel im Heuhaufen, was?«, fragte Stankowiak leise.
»Mm. Aber so ist die Polizeiarbeit. Wir lösen unsere Fälle nicht bei Koks oder Geigenspiel, sondern mit viel Fußarbeit.«

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2017
Maulwurfstadt
Kuhlmann, Torben

Maulwurfstadt


ausgezeichnet

»Die Geschichte von Maulwurfstadt begann vor vielen Jahren. Eines Tages zog ein Maulwurf unter eine Wiese. Dort blieb er nicht lange allein. Und im Laufe der Zeit veränderte sich das Leben unter Tage…«

Mit dem obigen Zitat, das das Buch einleitet, ist schon fast der gesamte Buchtext erfasst. Das macht aber gar nichts, denn die Bilder sind dafür umso aussagestärker.

Mit seinem zweiten Buch hat Torben Kuhlmann erneut sein ganzes Können bewiesen. Hatte ich bei den Illustrationen auf der Innenseite, die die „History of Moletown“ zeigen, noch ausschließlich geschmunzelt, wurde mir beim Durchblättern mehr und mehr der Ernst der Sache bewusst.
In Gestalt der putzigen Maulwürfe wird dem Betrachter ein kritisches Spiegelbild unserer Gesellschaft vorgehalten, die vor lauter Fortschrittsdenken die Umwelt vernachlässigt, bis es fast zu spät ist. Auch andere kritische Aspekte werden aufgezeigt, wie beispielsweise Vereinsamung, Verkehrsinfarkte oder ein Übermaß an Bürokratie.
Trotzdem muss man nicht befürchten, das Buch nur mit Sorgenfalten auf der Stirn lesen/betrachten zu können. Dazu sind die Maulwürfe einfach zu liebenswert und die Illustrationen zu prächtig. Auf jeder Seite gibt es so viel zu bewundern, lassen die Bilder ganze Geschichten im Kopf entstehen. Besonders beeindruckten mich wieder die vielen kleinen Details und ich bin fasziniert von der Vorstellungskraft Torben Kuhlmanns und seiner Fähigkeit, diese in solch eindringlichen Bildern darzustellen.

Fazit: Großartiges Bilderbuch für jede Altersklasse.

Bewertung vom 06.01.2017
Die kleine Spinne Widerlich Bd.1
Amft, Diana

Die kleine Spinne Widerlich Bd.1


ausgezeichnet

»Mama?«, fragt die kleine Spinne. »Warum haben die Menschen Angst vor uns?«
»Wie kommst du darauf?«, fragt Mama überrascht.
»Na ja, als heute Menschen an meinem Netz vorbeikamen, haben sie laut „IIIIIhhhhh, widerlich!“ geschrien und sind weggerannt.«

Die kleine Spinne Widerlich kann nicht verstehen, warum Menschen Angst vor ihr haben. Sie macht sich auf und besucht ihre gesamte Verwandtschaft, Onkel Langbein, Tante Igitte, ihre Cousins und Cousinen. Jeder hat so seine ganz eigene Idee, wo das Problem der großen Zweibeiner liegen könnte…

Ich gestehe, ich gehöre auch zu den Menschen, deren Herz normalerweise nur solchen Lebewesen zufliegt, die maximal vier Beine haben. Trotzdem oder gerade deshalb reizte mich dieses Buch ungemein – und es hat sich gelohnt!
Die Geschichte ist so süß gezeichnet und so lieb und witzig erzählt, dass man gar nicht anders kann, als die kleine Widerlich und ihre Verwandtschaft zu mögen. Jeder der Achtbeiner hat einen eigenen Charakter und ganz spezielle Eigenarten, da gibt es zum Beispiel einen eleganten Onkel, einen Sportler, ein Mädchen, das sich gerne chic macht, einen Künstler und eine Oma, die strickend unter einer Trockenhaube sitzt und dabei zusätzlich mit einer Hand eine Lampe und mit einer anderen das Wollknäuel festhält. So viele Arme bzw. Beine können schon praktisch sein ;-)

Die Autorin schreibt im Anhang, dass sie früher selber Angst vor Spinnen hatte, sich dann aber vorgestellt hat, dass die Spinne vor ihr auch Familie hat, einen kleinen Bruder vielleicht oder eine Cousine. Das hat ihr geholfen, sich mit den Krabblern etwas genauer auseinanderzusetzen und ihr kam die Idee zu diesem Buch.
»Manchmal ist es einfach gut, wenn man etwas, das man nicht mag, auch mal von der anderen Seite betrachtet. Man hat doch oft nur Angst vor Dingen, die man nicht kennt oder nicht versteht…«

Ich glaube, dieses Buch müsste jedes Kind und jeder Erwachsene, der das Kind in sich nicht vergessen hat, lieben. Und ich könnte mir vorstellen, dass gewisse Abneigungen gar nicht erst entstehen, wenn Kinder frühzeitig die kleine Widerlich kennengelernt haben.

Fazit: Ein wundervolles Buch zum Vor- und Selberlesen. Und danach betrachtet man die nächste Spinne mit etwas anderen Augen.

Bewertung vom 06.01.2017
Weihnachten steht vor der Tür / Kater-Reihe Bd.1
Feth, Monika

Weihnachten steht vor der Tür / Kater-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

»Keine Ahnung, wer Weihnachten ist. Bestimmt niemand, den ich kenne. An so einen Namen würde ich mich erinnern. Es erklärt einem ja auch keiner was. Man ist ja nur ein Kater.«

Der Kater des Hauses hat es ganz und gar nicht leicht. Angeblich steht Weihnachten vor der Tür, aber niemand ist zu sehen. Und was für ein Aufwand für diesen Weihnachten betrieben wird! Es wird gebacken, gebastelt, eingekauft – und anschließend alles versteckt. Ganz übel für einen so neugierigen Vierbeiner. Aber er wird ihm auflauern und hinter das Geheimnis kommen - nichts leichter als das. Oder?

Bei dieser Geschichte musste ich einfach ständig lachen. Der Kater ist so niedlich und frech, richtig zum Liebhaben. Seine empörten Gedankengänge lassen den Leser schmunzeln und gleichzeitig nachdenken, denn so lustig alles auch klingt, für das Katerchen bedeutet der ganze Weihnachtstrubel enorm viel Stress.

Die Illustrationen sind sehr gelungen, sowohl witzig als auch stimmungsvoll weihnachtlich. Der Text ist leicht geschrieben und eignet sich auch gut für Leseanfänger.

Fazit: Witzig und weihnachtlich, ein toller Lesetipp für Tierfreunde. Und für Familien mit Stubentiger praktisch ein Muss.

»Sie beugt sich zu mir herunter und sieht mir tief und ratlos in die Augen. Menschen verstehen nun mal leider nur ihre eigene Sprache. Sie sich nicht übel, aber doch ziemlich beschränkt.«

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2016
Armstrong / Mäuseabenteuer Bd.2
Kuhlmann, Torben

Armstrong / Mäuseabenteuer Bd.2


ausgezeichnet

»Es gab … eine Zeit, als für uns Mäuse nichts unmöglich war. Wir haben die Welt bereist und sogar das Fliegen gelernt. Aber irgendwann interessierten sich die Mäuse für andere Dinge. Und sie vergaßen nach und nach ihre fliegenden Vorfahren.«

Dieses Buch war eine wirkliche Zufallsentdeckung. Es lockte mich aus dem Schaufenster heraus in den Laden, wurde gleich mitgenommen und umgehend gelesen. Herrlich – was hatte ich einen Spaß!
Schon das Cover ist ein echter Hingucker, das ganze Buch sieht aus, als wäre es schon sehr, sehr alt. So wie die vielen Bücher, durch die sich die kleine Maus arbeitet, um sich das Wissen der Menschen anzueignen. Sie hat ein Ziel – und das ist der Mond. Aber wie dorthin gelangen?

Von der ersten Seite an liebte ich die kleine Maus! Wie sie durch ihr Teleskop blickt, hochkonzentriert an ihren Plänen arbeitet ist einfach wunderschön und die Zeichnungen einfach großartig. Ich finde kein besseres Wort dafür, ich bin richtig in den Bildern versunken und habe mich von ihnen in die Geschichte ziehen lassen. Und nun weiß ich auch die Wahrheit über den ersten Besucher auf dem Mond ;-)
Nichts wird ausgelassen, die Maus muss richtig arbeiten, ständig neu planen, improvisieren und Rückschläge hinnehmen, es wird gefährlich, es wird spannend. Der Text liest sich gut und die Zeichnungen könnten nicht besser sein. Es stimmt einfach alles, Farben, Ausdruck, Detailreichtum, viele, viele Kleinigkeiten, die zusammen ein perfektes Ganzes ergeben. Ich bin mit diesem Buch ein absoluter Torben Kuhlmann Fan geworden!

Im Anhang gibt es auch noch ein paar Infos über die ersten menschlichen Raumfahrer. Einige Menschen brachten schließlich auch beeindruckende Leistungen zustande ;-)

Fazit: Ein Buch zum Verlieben, macht riesigen Spaß!

»Studiere das Wissen der Menschen. Einige unter ihnen sind recht schlau.«

Bewertung vom 25.12.2016
Lindbergh
Kuhlmann, Torben

Lindbergh


ausgezeichnet

»Die Wochen vergingen. Weit und breit war keine andere Maus mehr aufzuspüren. Die kleine Maus hatte mittlerweile in den Zeitungen viel über die neuen Mausefallen gelesen. Eine albtraumhafte Erfindung! Sicher hatten diese Fallen all ihre Freunde vertrieben. Nur, wohin waren sie verschwunden? Vielleicht nach Amerika? Alle Mäuse kannten Geschichten über diesen fernen Ort. Es hieß, dass eine große Statue dort alle Neuankömmlinge begrüße, ganz egal ob Mensch oder Maus.«

Die kleine Maus führte bislang ein glückliches Leben. Wenn sie sich nicht gerade in den Bibliotheken der Menschen durch deren gesammeltes Wissen las, traf sie sich mit ihren Freunden oder naschte etwas Leckeres aus Speisekammer oder Küche. Doch nach und nach verschwanden die Freunde, wurde die Welt der kleinen Maus immer gefährlicher. Bedroht von Mausefallen und Katzen hofft sie auf eine bessere Zukunft in Amerika. Nur, wie dahin kommen? Als sie eines Nachts in einer Höhle Fledermäuse beobachtet, kommt ihr eine Idee…

Nachdem mich „Armstrong“ so begeistert hatte, wollte ich natürlich auch über die Anfänge der Mäuseluftfahrt Bescheid wissen. Mit „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ schloss Torben Kuhlmann sein Studium (Schwerpunkt Buchillustration) ab. Ich würde sagen, wir haben von ihm noch viel zu erwarten :) Jede einzelne Seite verwöhnt den Leser mit großartigen Bildern, gefertigt mit ganz viel Talent, enorm viel Phantasie und einem liebevollen Blick auf das kleinste Detail.
Das Ergebnis macht einfach Spaß. Die Handlung ist witzig, intelligent umgesetzt und spannend. Und in die Bilder habe ich mich gleich verliebt, es ist lange her („Armstrong“ ausgenommen), dass mich Zeichnungen derart gefesselt haben.

Für die Interessierten gibt es im Anhang wieder einen kurzen Überblick über die menschlichen Anfänge in der Luftfahrt.
Ob die kleine Maus noch weitere Pioniertaten vollbringen wird? Ich hoffe es sehr!

Fazit: Witzig, spannend und randvoll mit großartigen Zeichnungen. Lesen, schauen, Spaß haben.

»Das Flugzeug schraubte sich immer höher in den Himmel. Der einst so riesige Kirchturm war bald nur noch ein kleiner Strich zwischen den Wolken. Und die Eulen waren längst abgehängt.«

Bewertung vom 24.12.2016
Ein Stern strahlt in der Nacht

Ein Stern strahlt in der Nacht


sehr gut

»Es war einmal – nach der Zeitrechnung der Menschen ist es viele, viele Jahre her, nach dem himmlischen Kalender freilich nur einen Tag – ein trauriges Engelchen, das im ganzen Himmelreich nur als der „Kleine Engel“ bekannt war. Der Kleine Engel war genau zehn Jahre, sechs Monate, fünf Tage, sieben Stunden und zweiundzwanzig Minuten alt, als er vor den ehrwürdigen Hüter der Himmelspforte trat und um Einlass bat.«

In diesem Büchlein finden sich 16 Geschichten über Weihnachtsengel, geschrieben von verschiedenen Autoren wie zum Beispiel Hanns Dieter Hüsch, Eugen Roth, Andrea Schwarz oder Karl Heinrich Waggerl. Die Geschichte vom kleinen Engel, aus der ich eingangs zitiert habe, war eine von denen, die mir gut gefielen und ein schönes, weihnachtliches Gefühl in mir erzeugten (obwohl ich die Geschichte bereits kannte ;-) Ein paar andere hingegen konnten mich kaum erreichen, aber das hat man bei solchen Zusammenstellungen ja häufig.
Von der Stimmung her waren sich die Geschichten sehr ähnlich und der Glaube an Engel oder zumindest die Bereitschaft, sich auf eine phantasievolle Handlung einzulassen, sind fürs Lesen hier unentbehrlich. Ansonsten wird es mal mehr, mal weniger amüsant, immer mal wieder besinnlich und gelegentlich nachdenklich.
Das Büchlein wirkt mit seiner roten Schrift und den immer mal wieder eingestreuten kleinen Zeichnungen von Engeln, Wolken und Sternen festlich und eignet sich als Mitbringsel für einen Weihnachtsengel-gläubigen Mitmenschen.

Fazit: Nette Geschichten aus dem Leben von Weihnachtsengeln, auch schön als kleines Mitbringsel.