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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2013
Ein Geschenk zum Verlieben
Swan, Karen

Ein Geschenk zum Verlieben


ausgezeichnet

Zur Schmuckdesignerin Laura kommt eines Tages der reiche und attraktive Rob Blake ins Atelier und bietet ihr einen sehr lukrativen Auftrag an. Sie möchte ihm ein Armband mit 7 Charms für seine Frau erstellen, die am 23.12. Geburtstag hat. Jedes dieser Charms soll für eine wichtige Person aus dem Leben seiner Frau stehen. Laura soll diese 7 Personen interviewen und anschließend die Charms anfertigen.
Nach einigen Unstimmigkeiten zwischen Rob und Laura nimmt sie letztendlich den Auftrag an, obwohl sie weiß, dass es sehr zeitintensiv ist und sie schon kurz vor Weihnachten stehen, die Zeit drängt.
Ihnen beiden ist bald klar, dass Laura seine Frau wahrscheinlich besser kennen wird als er selbst ...

Das Buch beginnt im Prolog mit einem Brief, den eine sterbende Mutter an ihre 6-jährigen Zwillinge schreibt.
Einer dieser Zwillinge ist Laura und zum Zeitpunkt des Kennenlernens von Laura, die nunmehr 32 Jahre alt ist, hat sie nur noch ihren Freund Jack, ihre Freundin Fee und ihren Hund Arthur. Von ihrer Zwillingsschwester Lilibet ist keine Rede und deren Verbleib ist lange Zeit geheimnisvoll.

Ihr Freund Jack liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab, aber bis heute konnte sie den Gedanken nicht ertragen, ihn zu heiraten. Ihre Freundin Fee hat sich zu ihrer Managerin in Geschäftsdingen ernannt und nimmt die Vermarktung ihrer Schmuckstücke in die Hand.
Das Angebot von Rob Blake kommt ihnen wie gerufen, bringt er doch einen reichhaltigen Geldsegen.
Für die Frau von Rob Blake, Cat, soll sie die 7 wichtigsten Personen aufsuchen und sie zu Cat befragen
. In diesem Kreis befinden sich deren beste Freundin Kitty, deren Schwester Olive, der Ex-Freund Alex, eine Studienfreundin Sam, die Galeriebesitzerin Min, der schwule Freund Oliver und ihr Mann.
Eine interessante Aufstellung von Menschen, die über Cat berichten können.

Gemeinsam mit Laura erfährt man als Leser über die Kindheit von Cat und ihren Werdegang. Was für ein Mensch sie als Kind gewesen ist und auch wie sie zu dem Menschen wurde, der sie momentan ist. Ein Mensch, der nicht nur wunderschön und reich ist, sondern der sich durchzusetzen versteht und bekommt, was sie will.

Durch das Kennenlernen dieser Bezugspersonen zu Cat und dem, was sie gemeinsam erlebt, findet auch Laura sich selbst.

Zu Beginn des Buches lernt man eine Laura kennen, die sich anzupassen versteht, die es allen recht machen will. Aber mit der Zeit entpuppt sie sich als eine lebenshungrige und abenteuerliche Frau, die den Reichtum zu schätzen weiß, sich darin wohl fühlt, aber sie ist nicht mehr sie selbst.
Die wahre und echte Laura lernt man jedoch wirklich erst zum Ende kennen, nachdem einige nötige Entscheidungen getroffen wurden.

Es ist ein Buch, bei dem ich lange nicht wusste, in welche Richtung es sich entwickeln würde, es war lange Zeit alles offen.
Vieles wurde offengelegt, nicht alles war positiv und ich war als Leser immer aufs neue überrascht, welche Wendungen es genommen hatte.

Ich habe dieses Buch an einem Tag gelesen, konnte es, nachdem es mich gepackt hatte, nicht mehr aus der Hand legen. Was war ich froh, dass ich an einem Sonntag mit dem Lesen begonnen hatte.
Ich habe dieses Buch mit Tränen in den Augen begonnen und auch beendet.

Es ist wunderbar geschrieben, mitreißend, einfühlsam und berührend.
Laura habe ich regelrecht in mein Herz geschlossen, habe sie auf ihren Recherchen begleitet, mit ihr Freundschaften geschlossen und mit ihr mitgefühlt. Sie ist eine Frau, die man gern selbst als Freundin hätte.
Dieses Buch spielt um die Weihnachtszeit herum und passt momentan auch in unsere Jahreszeit.
Ein Buch zum träumen, ob am warmen Kamin oder wo auch immer.
Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter.

Bewertung vom 31.10.2013
Sterntaler / Fredrika Bergman Bd.3
Ohlsson, Kristina

Sterntaler / Fredrika Bergman Bd.3


ausgezeichnet

Als ein Mann während eines Spazierganges mit einem Hund durch dessen Herumschnüffeln eine Leiche findet, ahnt noch niemand, welche furchtbaren Ereignisse noch offenbart werden.
Das Team um Fredrika Bergman und deren Chef Alex Recht beginnt wieder zu ermitteln. Die gefundene Tote kann Alex Recht sehr schnell anhand eine Bauchnabelpircings identifizieren, hatte er doch vor 2 Jahren den Fall auf seinem Tisch, als nach dem Mädchen erfolglos gesucht wurde.
Es bleibt nicht bei der einen Toten. Das Ermittlerteam recherchiert in alle Richtungen und stößt dabei auf die ehemalige Kinderbuchautorin Thea Aldrin, die seinerzeit wegen Mordes an ihrem ehemaligen Lebensgefährten verurteilt wurde und in Verdacht steht, auch ihren Sohn getötet zu haben. Nun lebt sie nach einem Schlaganfall in einem Altersheim und spricht seit 30 Jahren nicht mehr.
Gibt es zu den aktuellen Leichenfunden eine Verbindung zu ihr und welche Verbindung gibt es zwischen den Toten, die unterschiedlich lange schon in ein und der selben Grabstelle liegen? ...

Wieder einmal ist es der Autorin Kristina Ohlsson gelungen, mich am Stück an ihr Buch zu fesseln.
Die Protagonisten haben sich weiterentwickelt und kämpfen mit ihren eigenen Dämonen.
Alex Recht ist gerade erst Witwer geworden und hat damit schwer zu kämpfen. Er versucht seinen Kummer mit Arbeit zu betäuben.
Peder und seine Frau versuchen es mit ihrer Ehe erneut und es sieht so aus, als wäre es wirklich ein Neuanfang für sie.
Fredrika Bergman ist inzwischen Mutter und genießt die Zeit zu Hause mit ihrer kleinen Tochter. Als ihr Spencer von einem Tag auf den anderen sagt, dass er nun den Erziehungsurlaub übernehmen wird, ist sie zwar erstaunt, freut sich aber andererseits auch auf die Arbeit.

Alex Recht taucht in diesen Fall sprichwörtlich ein, hat er doch bereits vor 2 Jahren den Fall des toten Mädchens bearbeitet und zu seinem Ärger nie zum Abschluss bringen können.
Immer wieder gelangen die Ermittler an Grenzen, die sie überwinden müssen. Neue Aspekte tun sich auf, die die Ermittlungen in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Nichts ist so, wie es sein soll.
Personen, die ihnen nahe stehen, sind in den laufenden Fall mit involviert, geraten sogar in Verdacht, etwas mit den Todesfällen zu tun zu haben.

Der Thriller wird wieder aus verschiedenen Richtungen erzählt. So hat der Leser sowohl Einblick in die Ermittlungen aus der Sicht der Ermittler, wie auch auf das Leben und die Situation der Kinderbuchautorin Thea Aldrin, die im Laufe des Buches immer mehr an Wichtigkeit zunimmt.
Der Autorin gelingt es mühelos, den Leser zu verwirren, immer neue Wege zu eröffnen und die Gedankengänge dessen, was man denkt, dass es sein könnte, durcheinander zu bringen. Man strebt dem Gedanken entgegen, es endlich wissen zu wollen, wie alles zusammenhängt.
Die Spannung, die bereits zum Anfang aufgebaut wurde, hält sich bis zum Ende und ließ zumindest mich endlich aufatmen.

Der Thriller ist gut durchdacht und nachvollziehbar umgesetzt.
Mich hat die Autorin an ihrer Angel und ich bin schon gespannt, wann denn ihr nächstes Buch auf deutsch erscheinen wird.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2013
Tausendschön / Fredrika Bergman Bd.2
Ohlsson, Kristina

Tausendschön / Fredrika Bergman Bd.2


ausgezeichnet

Eine Vergewaltigung ... Jahre später bringt ein Pfarrer sich und seine Frau um. Ein Autounfall, der keiner ist.
Alles Zufälle / Einzelfälle oder gibt es Verbindungen zwischen den Ereignissen? Ein befreundetes Ehepaar vom Pfarrer und seiner Frau ist sich sicher, dass sie sich niemals selbst gerichtet hätten. Auch die Tatsache, dass deren tote Tochter Karolina drogenabhängig gewesen sein soll, können sie nicht glauben. Was ist wahr und was Lüge?
Das Ermittlerteam um Alex Recht bekommt die Fälle auf den Tisch und viele Fragen wollen von ihnen beantwortet werden ...

Diesen Roman beginnt die Autorin mit einem zurückliegenden Ereignis, einer Vergewaltigung. Obwohl man als Leser schont ahnt, dass diese Tat irgendwie mit den Ereignissen der Gegenwart zu tun haben, bleibt der Leser lange im Dunkeln, wie die Zusammenhänge sind.
Die Autorin arbeitet hier mit verschiedenen Erzählsträngen, die hauptsächlich in Stockholm und Bangkok liegen. Lange weiß der Leser nicht, um welche Protagonistin es sich handelt, die den Albtraum in Bangkok erlebt. Oftmals wird man als Leser auf die falsche Spur geschickt, so dass man mit seinen Vermutungen fast immer falsch liegt.

Das Ermittlerteam hat sich inzwischen zusammengerauft, aber auch in diesem Teil hat jeder seine privaten Probleme. Alex Recht wirkt unkonzentriert, weil sich bei ihm zu Hause irgendetwas anbahnt und er nicht den Mut aufbringt, mit seiner Frau zu reden.
Peder, der inzwischen von seiner Familie getrennt lebt und den auch die Geliebte verlassen hat, kommt mit seiner Umwelt derzeit nicht klar und muss mit disziplinarischen Folgen rechnen. Zudem kommt ein neuer Aushilfskollege ins Team, mit dem er auf Kriegsfuß steht.
Fredrika, die sich inzwischen entschlossen hat, im Team zu bleiben, ist hochschwanger von ihrem verheirateten Freund. Sie ist stellenweise ebenfalls unkonzentriert und apathisch und hat mit ihrem Hormonhaushalt zu tun.
Obwohl jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat, sind sie doch im Zusammenhang mit ihren Ermittlungen ein eingeschworenes Team und wissen den jeweils anderen zu schätzen.

Die Polizeiarbeit ist systematisch und nachvollziehend aufgebaut. Auch wenn viele falsche Fährten gelegt werden, gelingt es dem Team und auch dem Leser, die Übersicht zu behalten, was nicht immer einfach ist.

Dies ist der zweite Teil um das Ermittlerteam mit Fredrika Bergman. Auch wenn es möglich ist, diesen Teil separat zu lesen, da es ab und an kurze Zusammenfassungen zur Vorgeschichte gibt, kann ich nur empfehlen, die Bücher der Reihenfolge nach zu lesen, um die einzelnen Protagonisten besser kennenzulernen.

Der Autorin gelingt es von Anfang an, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Die Spannung, die anfangs aufgebaut wird, steigert sich bis zum Ende. Die Lösung war zumindest für mich überraschend gewesen.

Neben den Ermittlungen zu den Mordfällen erhält der Leser auch einen recht großen Einblick in die Einwohnerpolitik Schwedens und dem Thema Asylanten, die ich sehr interessant fand.

Auch mit diesem Buch hat die Autorin mich überzeugt und mir einige interessante Lesestunden beschert.

Bewertung vom 31.10.2013
Aschenputtel / Fredrika Bergman Bd.1
Ohlsson, Kristina

Aschenputtel / Fredrika Bergman Bd.1


ausgezeichnet

Es ist der erste Fall einer neu geschaffenen Ermittlergruppe innerhalb der Polizei für außergewöhnliche Fälle. In dieser Gruppe gibt es auch eine Zivilangestellte, Fredrika Bergman. Sie tut sich schwer, in die Gruppe um Alex Recht hineinzufinden. Sie fühlt sich als Außenseiterin und wartet darauf, dass ihre Zeit in der Gruppe schnell vergeht.

Als das kleine Mädchen aus dem Zug verschwunden ist, werden alle Kräfte mobilisiert, um das Mädchen zu finden. Sehr schnell wird ein Schuldiger gefunden und die weitere Suche wird mehr oder weniger eingestellt. Nur Fredrika Bergman verfolgt im Alleingang eine weitere Spur, die sie nicht ruhen lässt, obwohl diese beizeiten als nicht relevant abgetan wurde.
Dann wird das Mädchen tot aufgefunden und ein weiteres Kind ebenfalls entführt. Besteht zwischen den Fällen ein Zusammenhang und wenn ja, welcher? Wird es dem Ermittlerteam gelingen, den oder die Schuldigen zu finden? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt ...

Dieser Roman der Autorin Kristina Ohlsson ist ihr Debütroman. Wer das nicht weiß, würde dieses nicht glauben.
Es ist ein Roman, der Spannung nicht nur verspricht, sondern diese auch durchgehend hält.
Vom Verschwinden des Kindes bis zur Auflösung hält sich die Handlung in einem Zeitrahmen von einer Woche. Eine Woche, die auch den Leser nicht kalt lässt. Die Hoffnungslosigkeit der Mutter, die verzweifelte Suche nach dem Kind und die folgenden Ermittlungen sind dem Leser greifbar nahe gebracht worden. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut, die durchgehend gehalten wird.
Als Leser erhält man einen kleinen Einblick in die Ermittlungsmethoden der schwedischen Polizei.
Die Wege der Ermittlungen sind logisch und realitätsnah nachvollziehbar.

In dem Roman geht es jedoch nicht nur um die reinen Ermittlungen in einem Kriminalfall. Die Autorin legt großen Wert darauf, auch die menschlichen und persönlichen Umstände der einzelnen Teammitglieder dem Leser nahezubringen. Sie geht dabei in die Tiefe, so dass es möglich ist, auch das private Umfeld der Protagonisten kennnenzulernen.
Es ist ein bunt durcheinander gewürfelter Haufen. Alex Recht, der die Gruppe anführt, Peder, Vater von Zwillingen und einer depressiven Frau zu Hause, die er betrügt, Fredrika, die zwar Single ist, aber ein Verhältnis mit einem 20 Jahre älteren verheirateten Mann führt.
Sie müssen sich zusammenraufen und im Laufe der Ermittlungen merken sie auch, wie sie den Einzelnen zu nehmen haben.

Leider habe ich das WARUM eher begriffen als die Ermittler, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Lange Zeit wurde der Leser im Unklaren gelassen, in welche Richtung sich die Lösung bewegen würde. Der Leser wurde mit immer neuen Erkenntnissen verwirrt, so dass während des Lesens keine Langeweile aufgetreten ist.
Für ein Krimidebüt ist dieses Buch wirklich gelungen.
Es macht neugierig auf weitere Teile um das Ermittlerteam.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2013
Violett wie die Nacht / Cambion Chronicles Bd.1
Reed, Jaime

Violett wie die Nacht / Cambion Chronicles Bd.1


sehr gut

Wer ist dieser Caleb, dass sich die Frauen alle zu ihm hingezogen fühlen? Samara kann es nicht verstehen. Ihr Kollege Caleb hat dauernd eine Frau an seiner Seite und er scheint sich nicht wirklich etwas aus ihnen zu machen. Samara, die genau wie Caleb im Buchladen arbeitet, beobachtet das mit Skepsis.
Als Samara dann sieht, wie eine Frau ohnmächtig wird bzw. so etwas wie einen Herzanfall hat, nachdem Caleb sie küsste, kommt sie nicht von dem Gedanken los, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmt. Sie will wissen, was dahinter steckt und lässt sich scheinbar auf eine Freundschaft mit ihm ein.
Auch er scheint an ihr Gefallen zu finden, aber warum will er sie nicht küssen? Jede andere küsst er doch auch? ...

Eine neue Jugendbuchreihe ist am Start mit aufregenden und faszinierenden Protagonisten.
Samara, die kein wenig schüchtern ist und das auch zum besten gibt, ist kess und mit flotten Sprüchen immer vorn weg. Sie ergreift die Initiative, als sie Calebs Geheimnis erkunden will.
Caleb, ein junger Mann, der erstaunlicherweise die ganze Zeit nur süße Sachen in sich hineinstopft und das in Unmengen. Die Frauen liegen ihm zu Füßen, er wird regelrecht von ihnen belagert und er nimmt es hin, ohne dem besonderes Augenmerk zu schenken. Erst als Samara auf ihn zukommt, aber ganz anders als die anderen Frauen, wird er ernsthaft auf sie aufmerksam und kommt auch ihr näher.

Es ist eine sonderbare Beziehung zwischen den beiden, die sich durch ein Geheimnis voneinander fern halten müssen und trotzdem immer näher zusammenrücken.
Samara hatte ich gleich in mein Herz geschlossen, sie ist ihrer Umwelt gegenüber aufgeschlossen und einfühlsam. An Caleb musste ich mich erst gewöhnen, er war anfangs abweisend und unnahbar, das gab sich aber mit der Zeit.
Aber man erfährt nicht nur von Samara und Caleb, sondern auch ein wenig von ihrer familiären Situation, die ebenfalls nicht ganz einfach ist. Auch von den Randprotagonisten erfährt der Leser näheres, so dass diese, wie beispielsweise Samaras Freundin, nicht farblos bleiben.
Da es ein Jugendbuch, ist auch die Sprache der Altersgruppe angepasst.

Der Autorin ist es gelungen, sich nicht auf Vampire, Hexen oder dergleichen zu spezialisieren, sondern eine eigene Version des ungewöhnlichen, des paranormalen, zu schaffen, die Cambions. Caleb ist ein Cambion ... aber mehr möchte ich dazu nicht verraten, was ein Cambion ist, solltet ihr schon selbst beim Lesen herausfinden.

Das Cover des Buches gefällt mir farblich sehr gut, warum allerdings Mohnblumen abgebildet sind, hat sich mir nicht ganz erschlossen.
Sehr gut gefällt mir jedoch wieder der Buchschnitt, auf dem sich rote Ranken befinden, schade nur, dass man sie im Regal stehend nicht mehr sehen kann.

Auch wenn die Geschichte sehr schnell vorhersehbar ist, macht es Spaß sie zu lesen und die Protagonisten dabei zu beobachten, wie sie sich in der Beziehung entwickeln. Es ist eine Beziehung, die langsam und sehr vorsichtig vonstatten geht und definitiv Lust auf mehr macht.

Für jugendliche Leser, die gern im paranormalen Genre lesen, ein Buch, das ich gern empfehle.

Bewertung vom 28.10.2013
Die satten Toten / Karl Kane Bd.2
Millar, Sam

Die satten Toten / Karl Kane Bd.2


sehr gut

Karl Kane erhält von einem jungen Mädchen den Auftrag, nach ihrer verschwundenen Schwester Martina zu suchen, die vor 14 Tagen spurlos verschwand. Bei seinen Recherchen stößt er auf andere verschwundene Mädchen, die inzwischen tot aufgefunden wurden. Ihre Todesursache war immer die gleiche, alle wurden vor ihrem Tod wie Gänse gemästet bzw. im wahrsten Sinne des Wortes gestopft, und allen wurden Leber und Nieren entnommen. Recht bald kristallisiert sich ein Verdächtiger heraus, dem schwer beizukommen ist.
Alles eskaliert, als die Tochter von Karl Kane in die Fänge des Mörders gerät ...

Dies ist nun der 2. Band um den Privatdetektiv Karl Kane. Man muss den 1. Teil nicht gelesen haben, um diesen hier zu verstehen. Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein, einige Ereignisse aus der Vergangenheit werden der Verständlichkeit halber kurz angerissen.

Wieder spielt die Geschichte in Belfast. Einst als eine der vier Städten mit B genannt, die man möglichst meiden sollte. Aber inzwischen gehört Belfast nicht mehr in die Kategorie von Beirut, Bagdad und Bosnien.
Und doch ist es ebenfalls eine Stadt unter vielen, in denen das Verbrechen nicht schläft.
Momentan treibt ein Serienmörder in Belfast sein Unwesen. Er entführt junge Mädchen und mästet sie, bevor er ihnen nach ihrem Tod Leber und Nieren entnimmt. Ob er sie anschließend isst, bleibt eine Vermutung.

Karl Kane sucht diesen Mörder, zumal ebenfalls das Mädchen Martina, das er im Auftrag ihrer Schwester suchen sollte, zu den Opfern des Mörders gehört.
Sehr bald scheint er den Mörder gefunden zu haben, nur ist es eine Person, die Macht hat und diese ausspielt. Spenden für die Polizei behindern die Polizeiarbeit und blockieren diese. Kane ist mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Zumal er auch noch immer mit seinem Ex-Schwager Wilson, dem jetzigen Polizei-Inspector im Clinch liegt.
Hilfe sucht und findet er bei seinem Freund Tom Hicks, dem Pathologen, der ihn mit Informationen auf dem Laufenden hält. Aber auch seine Lebensgefährtin und Sekretärin Naomi hält zu ihm, trotz seiner Eskapaden, die er sich ab und zu leistet.
Er geht bei seiner Suche nach dem Mörder ungewöhnliche Wege, sucht Verbündete oder Informationsgeber in Milieus, die nicht gut für ihn sind. Mehr als einmal wird er zusammengeschlagen, aber er gibt nicht auf, um die Wahrheit zu finden und letztendlich die Beweise gegen den Mörder.
Er ist geradlinig und ehrlich, auch wenn er sich ab und an gezwungen sieht, nicht alles zu sagen.
Ich mag diesen Typen, der einen skurrilen Humor hat, immer blank ist, aber die Wahrheit sucht.

Dem Autor ist es wieder gelungen, mich mit seinem Buch in seinen Bann zu ziehen. Er schreibt flüssig und die Handlung ist logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Was fehlt, sind leider ein paar Hintergrundinformationen, die den Roman ein wenig abgerundet hätten. So bleiben die Motive des Mörders leider unbenannt, als Leser bleiben einem da nur Vermutungen.
Sehr gut jedoch zeigt er die korrupte Verbindung zwischen Macht / Geld und Polizei, die mehr als beängstigend ist.

Ich würde es begrüßen, wenn die Serie weitergeführt würde, denn ein Wiedersehen mit Karl Kane ist es immer wert, gelesen zu werden.

Bewertung vom 28.10.2013
Mordsmöwen
Beerwald, Sina

Mordsmöwen


ausgezeichnet

Wenn man eine Möwe ist, in einem Urlaubsort wie Sylt lebt, kann das Leben so schön sein. Am Strand gibt es jede Menge Buden, wo es das Essen für die Menschen gibt und das heißt auch, als Möwe kommt man nicht zu kurz. Da kann man sich mal eben schnell was holen bzw. stibitzen.
Aber was ist denn heute los? Möwerich Ahoi, Späher der Möwenbande Gurkentruppe, ist ganz unruhig. Wieso wird der Crêpes-Stand von Knut heute nicht geöffnet? Die tägliche Nahrungsaufnahme ist gefährdet, denn die Gurkentruppe hat sich auf genau diesen Stand spezialisiert. Irgendetwas ist hier oberfaul.
Als sie zu seinem Haus fliegen, ist auch dort nichts von Knut zu sehen. Wo ist er nur? Sie schauen sich in seiner Wohnung um und finden einen Abschiedsbrief. Was soll das bedeuten? Lebt Knut nicht mehr? Aber er hat doch noch den Teig für die heutigen Crêpes vorbereitet.
Die Möwen sind alarmiert und machen sich auf die Suche nach Knut und dessen Verbleib ...

Es stellt sich heraus, das Knut ermordet wurde. Die Möwenbande unter der Führung der fast blinden Scheff-Möwe Baron Silver de Luft macht sich auf die Suche nach dem Mörder.
Unterhaltung ist vorprogrammiert.
9 Möwen mit den verschiedensten Charakteren und Eigenschaften haben sich zu einer Truppe, der Gurkenbande, zusammengetan. Jeder hat seine Aufgabe, so wie Ahoi der Späher der Bande ist. Er ist auch der erste, der feststellt, das etwas mit Knut passiert sein muss.
Aus seiner Sicht wird auch das ganze Geschehen erzählt.

Die Möwen wurden von der Autorin Sina Beerwald vermenschlicht. Bei den Mitgliedern der Bande findet sich ein bunt gemischtes Häufchen zusammen. Es gibt einen Zugereisten, einen allein erziehenden Vater, ein Mädchen, das sich gern von einem reichen und gutaussehenden Möwerich blenden lässt, einen Alkoholiker und und und.. Aus dem menschlichen Sammelsurium gegriffen. Jeder in seiner Art einzigartig und liebenswert.
Ahoi, die Hauptprotagonistenmöwe, verzehrt sich vor Liebe nach Suzette, die ihn links liegen lässt.

Dass es möglich ist, auch als Möwe einen Kriminalfall zu lösen, zeigt uns die Autorin in diesem Buch. Die Art der Ermittlungen ist schon kurios, aber wie die Möwen versuchen, ihre Ergebnisse den Menschen mitzuteilen ist einfach genial. Ohne kitschig oder albern zu werden, sind die Ermittlungen der Möwenbande absolut nachvollziehbar.
Es dauert ein ganzes Weilchen bis sich die Geschehnisse um das Verschwinden von Knut offenbaren. Selbst mir als Leser war lange Zeit nicht klar, in welche Richtung sich die Suche drehen wird, aber umso überraschter war ich über die Lösung, die sich so nach und nach offenbarte.

Neben den Ermittlungen um das Verschwinden von Knut erlebt der Leser auch nebenbei ein wenig Möwenleben.
Die Liebe unter Möwen ist ähnlich gestrickt wie die unter Menschen, er liebt sie, sie liebt einen anderen.
Ahoi muss sich zudem überlegen, ob er sein Erbe antreten soll oder nicht. Auch hier stehen einige Entscheidungen an.

Es ist ein rundum gelungener Möwenkrimi, der Spannung und vor allem Humor und Spaß verspricht.
Mit hat es unheimliches Vergnügen bereitet, Ahoi und seine liebenswerten Freunde zu begleiten. Ich habe mit ihnen mitgelitten, mich mit ihnen gefreut und war mit ihnen auf der Suche nach dem Mörder von Knut. Ich habe mich mit diesem Krimi super unterhalten gefühlt.
Katzen und Hunde ermitteln zu lassen kann jeder. Jetzt muss man auch mit Möwen rechnen, die sind die neuen Spürschnäbel.
Ein tierischer Spaß, der hoffentlich eine Fortsetzung findet.

Bewertung vom 14.10.2013
Die chinesische Dame
Rekel, Gerhard J.

Die chinesische Dame


sehr gut

Christian ist ein verkappter Architekt, der in seinem Beruf keine Anstellung findet und deswegen für die Firma seines Vaters die Kataloge bearbeitet.
Seine Psychotherapeutin bescheinigt ihm außerdem, dass er zu "nett" ist, das will er nunmehr ändern, indem er keine Notlügen mehr zulassen will.
Er fährt mit seiner Verlobten Sonja zu seinen Eltern, um sie vorzustellen und um mit seinem Vater über den aktuellen Katalog zu sprechen.
Während er vor der Tür darauf wartet, dass sein Vater Zeit für ihn hat, stirbt dieser und Christian ist derjenige, der ihn findet.
Alles deutet auf einen Herzinfarkt hin, aber Christian kann das nicht glauben und bittet die Polizei, eine Obduktion vorzunehmen.
Während die Polizei feststellt, dass er wirklich keines natürlichen Todes gestorben ist und Christian mit der Hauptverdächtige ist, befindet dieser sich auf den Weg nach China, um die geheimnisvolle Li Hong zu befragen, denn sie war die Letzte, die seinen Vater lebend gesehen hat ...

Als Christian mit seiner Verlobten Sonja ankommt, schlagen zwei Welten aufeinander.
Die Kultur Chinas gegen die Europas. Christian fällt es nicht leicht zu erkennen, was das Lächeln von Li Hong zu bedeuten hat. Das allseits bekannte Lächeln der Chinesen kann einen sicher schon verunsichern, wenn man weiß, dass sie eigentlich immer lächeln. Ist ihr Lächeln wahr oder falsch? Es ist überhaupt schwer, die Mimik der Chinesen lesen zu können.

Christian, der sich vormals der Firma seines Vaters nur zwangsläufig verbunden fühlte, kämpft nun auf allen Ebenen um den Erhalt derselben.
Er konnte nicht ahnen, dass er in China auch ein Teil des Wesens seines Vaters kennenlernen wird, der ihm bislang verschlossen blieb.

Der Besuch in China bringt aber nicht nur Veränderungen für Christian, er ändert vieles, auch die leidliche Beziehung zu seinem Bruder.

Ein hervorragendes Buch, das tiefer geht, in die Gefühlswelt, in die wirtschaftliche und das auch einen Blick in die Vergangenheit wagt.
Es geht um eine Familie, um einen Todesfall, der nach Mord aussieht und einer Suche nach dem Schuldigen. Aber gefunden wird viel mehr.
Auch vor gesellschaftskritischen Angelegenheiten macht dieser Roman nicht halt.
Die Chinesen sind ein anderes Völkchen als wir hier in Europa, auch das wird in dem Buch deutlich gemacht. Die Unterschiede sind gravierend und was uns hier rechtens ist, trifft in China auf Unverständnis.

Der Autor hat die verschiedenen Kulturen genau recherchiert und zeigt sie dem Leser auf. Eine andere Art, ein wenig von dem China zu verstehen, das es heute gibt.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, so dass ich es gern weiter empfehle.

Bewertung vom 14.10.2013
Die Bestien von Belfast / Karl Kane Bd.1
Millar, Sam

Die Bestien von Belfast / Karl Kane Bd.1


ausgezeichnet

1978: Eine Frau liegt im Gras, schwer verletzt, misshandelt und vergewaltigt. Zurückgelassen, weil man annahm, dass sie tot ist. Wilde Hunde wittern den Blutgeruch und schleichen sich langsam an sie heran...

Heute: Der Privatdetektiv Karl Kane bedient viele Klischees eines TV-Privatdetektivs - schwere Kindheit, wenig Aufträge, Schulden.
Als ihm eines Tages ein Klient den Auftrag erteilt, ihm Auskünfte über einen kürzlich gefundenen Toten zu bringen und ihn dafür gut bezahlt, nimmt er den Auftrag an. Es bleibt nicht bei dem einen Toten. Weitere grausame und bizarre Morde geschehen, die alle miteinander verknüpft sind, bis auch er und seine Freundin in den Fokus von Gewalt und Verbrechen geraten. Aber Kane hat sich in dem Fall verbissen und er gibt keine Ruhe, bis er weiß, was sich hinter all den Morden verbirgt ...

Sam Millar, der Autor, der selbst in der kriminellen Szene kein Unbekannter in Nordirland ist, hat mit diesem Buch die Reihe um den Privatdetektiv Karl Kane gestartet.
Der Protagonist ist ein Detektiv, der anfangs alle Klischees bedient, die man so von einem Privatdetektiv hat, der sich aber dann in den Fall verbeißt und selbst in Gefahr gerät.
Es wird von Beginn an Spannung aufgebaut, indem man einen Rückblick auf ein Ereignis hat, das im Jahr 1978 spielt.
Auch an anderer Stelle gibt es Rückblicke aus den Jahren 1978 und 1966, deren Zusammenhang dem Leser sich zum Ende erklären.
Die Spannung steigert sich mit jedem Mord und die Ereignisse überschlagen sich. Lange Zeit bleibt der Leser im Unklaren um die Zusammenhänge, auch wenn man schon eine Ahnung hat.

Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil, so dass man sich sehr schnell beim Lesen reinfindet. Ein paar Probleme hatte ich mit der Vielzahl der Akteure, die vorkamen, so dass ich schon mal dachte, ich verliere den Überblick. Aber das legt sich recht schnell.
Sehr gut gefallen hat mir der schnodderige Humor des Protagonisten Karl Kane, der sich nichts gefallen lässt und mit seiner Meinung auch nicht hinter dem Berg hält. Die Schlagabtausche zwischen ihm und den Kollegen von der Polizei sind lesenswert, so dass man trotz dem ernsten Themas zwischendurch schon mal schmunzeln kann.

Dem Autor ist es gelungen, mich durchgängig mit seinem Roman zu fesseln. Für die einzelnen Morde hat er sich immer etwas neues einfallen lassen, so dass es nicht langweilig wurde. Man kann das Buch gar nicht aus der Hand legen, ich zumindest konnte es nicht, weil ich wissen wollte, wie es letztendlich ausgeht.
Das Ende ist so ausgelegt, dass noch ein paar Dinge offen sind, die einer Lösung bedürfen. Das heißt dann für mich, sich auf den kommenden Band zu freuen.
Ein Buch von einem Autoren zu lesen, dem selbst Gewalt und Verbrechen nicht fremd sind und der seine eigenen Erlebnisse mit in das Buch hat einfließen lassen, finde ich schon sehr interessant. Er hat hier selbst seine Kindheit ein wenig mit eingebracht, denn auch er verlor seine Mutter in frühen Jahren.

Krimifans empfehle ich dieses Buch sehr gern weiter.