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Top-Rezensenten Übersicht

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Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 731 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2016
Das große Glück tanzt auf den kleinen Wellen
Clover, Andrew

Das große Glück tanzt auf den kleinen Wellen


sehr gut

Zum Inhalt

Lucy ist eine Frau, die eigentlich alles hat, was man braucht um glücklich zu sein. Ihr stets liebevoller Ehemann Simon und die beiden Söhne Hal und Tom bringen Leben in das Haus. Komplementiert wird das Familienglück von dem Beagle Kipper. Der betagte Hund stößt sich gerne mal den Kopf an Türen an.
Lucy weiß ihr Glück nicht zu schätzen. Sie träumt immer wieder von ihrer ersten wahren Liebe. Hugh Ashby!
Nach einem Streit mit Simon hat Lucy einen schweren Autounfall. Sie bekommt die Gelegenheit, verschiedene Stationen aus ihrem Leben zu besuchen.

Meine Meinung

Ich wusste von Anfang an nicht, was ich von Lucy halten soll. Manchmal hatte ich den Eindruck, Simon ist viel zu gutmütig für sie. Simon war mir etwas zuviel Strahlemann. So wie Lucy oft mit ihm umging, hätte er lieber mal anständig auf den Tisch gehauen.
Hug Ashby hatte mich entfernt an James Dean erinnert. Gut aussehend, bei Frauen begehrt und jung verstorben. Was Lucy an ihm so toll fand, konnte ich nicht verstehen. Nach seinen eigenen Worten litt er an einem Erschöpfungssyndrom. Ich hatte nie das Gefühl, dass er sich helfen lassen wollte. Er hatte keine glückliche Kindheit. Trotzdem hätte sich Lucy ihre Studiumzeit nicht ohne Hugh vorstellen können.
Nach ihrem tragischen Unfall bekam Lucy die Gelegenheit, sich ein genaues Bild von ihrem bisherigen Leben zu machen.
Ich war sehr neugierig, wer der alte Mann war, der vor ihren Autowrack stand und sie warnte. Lucy war sich nicht mehr sicher, ob sie überhaupt noch lebte.

Fazit

Man sagt ja, wenn man stirbt zieht das ganze Leben nochmal an einem vorbei. Lucy bekam die Gelegenheit, nochmal an ihrem früheren Leben als Beobachterin teilzuhaben. Sie wusste nicht, ob sie im sterben liegt oder schon tot ist. Der mysteriöse alte Mann warnte sie davor, die Vergangenheit zu ändern.
Der Schreibstil ist flüssig und aus der Sicht von Lucy.
Sie bekam die Gelegenheit ihrem inneren Kind zu begegnen. Sie konnte sich von Hugh und Simon ein genaueres Bild machen. Ihr 43 jähriges Ich hatte nun oftmals eine andere Sichtweise. Bei Lucy hatte ich den Eindruck gewonnen, dass sie sich sehr von Äußerlichkeiten beeindrucken ließ.
Lucy kollidierte mit einem anderen Auto. Wer in dem anderen Auto saß, war für mich eine große Überraschung.

Eine alte Idee neu umgesetzt, die mich gut unterhalten hat.

Danke Andrew Clover

Bewertung vom 03.08.2016
Als unsere Herzen fliegen lernten
Grey, Iona

Als unsere Herzen fliegen lernten


ausgezeichnet

Zum Inhalt


Maine, 2011

Um dieses Buch wurde ein ziemlicher Hype gemacht. Nicht zu Unrecht! Wer dramatische Familiengeschichten mag, liegt bei Als unsere Herzen fliegen lernten genau richtig.

Der Prolog beginnt mit einem alten Mann, der einen Brief an seine große Liebe schreibt. Ein Mann, dessen Kraft mit jedem Tag ein Stückchen mehr schwindet. Ein Mann, der in einem wunderschönen Haus am Meer lebt, welches lichtdurchflutet ist.

London, 2011

Die Sängerin Jess läuft vor ihrem gewalttätigen Freund davon. Sie verzichtet auf ihre Schuhe, damit sie schnell genug laufen kann. Dabei verletzt sie sich. Es ist kalt und nass. In einem angesagten Stadtteil Londons, bricht sie in ein leer stehenden Haus ein. Es gibt dort keinen Strom und Heizung. Trotzdem, für den Anfang ist sie da erst mal sicher.
Am nächsten Morgen verarztet sie notdürftig ihren verletzten Knöchel. Da schiebt jemand durch den rostigen Briefschlitz einen Brief. Die Adresse auf dem cremefarbenen Umschlag:

Mrs. S. Thorne
4 Greenfields Lane
Church End
London
England

Meine Meinung

Die junge Jess erlebte ein großes Abenteuer. Mit wenig Geld und einem gewalttätigen Freund im Nacken, hält sie sich in einem fremden Haus versteckt.
Beim Lesen hat mich oft gefroren. Die zierliche, junge Frau konnte in dem Haus weder heizen- noch sich einen Tee kochen. Ihr einziges Highlight waren Briefe, von einem Amerikaner. Dan schrieb sie an eine Stella. Jess war irritiert, da in dem Haus eine andere Frau lebte.
Die Briefe habe ich auch sehr gerne gelesen. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie durch diese Liebesbriefe Jess in eine längst vergangene Zeit katapultiert wurde. Die wunderbaren Worte aus dem Jahr 1942 haben Jess mitten ins Herz getroffen. Sie haben ihr gezeigt, dass es die wahre Liebe gibt.
Es ist bestimmt ein komisches Gefühl, sich in einem Haus aufzuhalten, in dem sich vor Jahrzehnten irgend eine Tragödie abgespielt hatte. Jess fand nur Briefe, die der amerikanische Flieger von seinem Stützpunkt aus, an seine heißgeliebte Stella geschrieben hatte. Von Stella waren keine Briefe zu finden.
Jess musste unbedingt das Haus für Einkäufe verlassen, das sie dringend Schuhe, Kleidung und Essen benötigte. Sie machte Bekanntschaft mit dem freundlichen Will. Jess vertraute sich niemanden an. Wie sollte sie auch einem wildfremden Menschen erklären, dass sie in ein Haus eingebrochen ist.
Will Holt suchte beruflich nach Erben. Sein Interesse galt dem verlassenen Haus. Die Wege von Jess und Will kreuzten sich erneut, und das keine Minute zu früh.

Fazit

Eine Geschichte die in den Kriegswirren 1942 spielt und uns an einer großen Liebe teilhaben lässt. Eine junge Frau, die eine unglückliche Ehe eingeht und durch den Krieg ihre einzige wahre Liebe kennen lernt. In den Trümmern Londons beginnt eine Romanze, die Jahrzehnte später zwei junge Menschen in ihren Bann zieht. Die es sich zur Lebensaufgabe machen, dem Amerikaner und der Engländerin zu helfen.
Sympathische Protagonisten und ein wunderbarer Schreibstil, machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Das traumhafte Cover hält was es verspricht.
Eines ist gewiss: Man kann nicht mehr aufhören zu lesen, bevor man weiß, ob es den beiden gelingt!
Besonders gut hat mir das Ende jeden Briefes gefallen.

Pass auf Dich auf - für mich!

Lest unbedingt dieses Buch - für Euch!

Danke Lona Grey

Bewertung vom 31.07.2016
Die Verwandlung des Schmetterlings
Axat, Federico

Die Verwandlung des Schmetterlings


ausgezeichnet

Meine Meinung

1974

Der Prolog beginnt so spannend, dass man den Wunsch verspürt immer weiter zu lesen.
Eine Frau fährt bei Dunkelheit und Regen mit ihrem einjährigen Kind auf der Straße.
Auf einmal wird die Straße von zwei Lichtern erhellt. Sie kommt von der Straße ab. Das Auto steht schwer beschädigt auf dem Dach.
Das einjährige Kind erhascht einen Blick auf seine Mutter. Zitat: Eine weiße Scheibe, ausdruckslose Augen, gefangen in einem roten Spinnennetz.
Die Mutter wird aus dem Auto gezogen.

Beeindruckend war für mich, welche Gedanken dieses einjährige Kind hatte. Es spürte die Gefahr und machte sich rationale Gedanken dazu.

1985

Die Geschichte erzählt von Sam, dem Waisenjungen der in einer Pflegefamilie aufwächst. Im Großen und Ganzen hat es Sam dort gut erwischt. Orson ist jedoch ein Mitglied in der Familie, der ihm das Leben schwer macht. Der sadistische Junge weiß sich gut bei den Erwachsenen einzuschmeicheln und genießt eine Vorbildfunktion. Orson bringt Sam in Schwierigkeiten.
Pflegemutter Amanda hat ihr Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn sie es oft nicht zeigt. Ihre Moralvorstellungen muten etwas sonderbar an. Als sie im Waschkeller das Buch "Lolita" findet, mit einen obszönen Foto darin versteckt, hängt der Haussegen in der Pflegefamilie schief.

Sams bester Freund Billy ist ein cleveres Kerlchen. Er hilft Sam wo er nur kann. Sie streifen zusammen durch die Wälder und bauen ein Baumhaus.
Da zieht eine paar Straßen weiter eine neue Familie in ein luxeriöses Haus ein, welches ein paar Jahre leer gestanden hatte. Billys Onkel leitet die Sanierungsarbeiten an dem Haus.
Von einem Baum aus beobachtet Sam die Tochter Miranda, die im gleichen Alter wie Sam sein dürfte. Blonde Haare, ein bildhübsches Gesicht und Freude am Tanzen, verschlagen Sam den Atem. Er verliebt sich unsterblich. Er lässt ihr heimlich ein Geschenk zukommen.

Miranda freundet sich mit Billy und Sam an und genießt mit den beiden die Streifzüge durch den Wald.

Wer nun denkt, man hätte es bei der Geschichte mit drei Kindern zu tun, die nur unbeschwerte Stunden zusammen verleben, liegt falsch
Sam und Billy leisten Detektivarbeit. Sie wollen wissen, was vor Jahren mit Sams Mutter passiert ist. Sam träumt ständig von der Unfallnacht.
Gerüchte zufolge, soll Sams Mutter von Aliens entführt worden sein.
Mirandas Familie birgt einige Geheimnisse.

Fazit

Nehmt dieses Buch erst dann zur Hand, wenn Ihr alle Zeit zum Lesen habt. Euch steht eine schlaflose Nacht bevor! Man fiebert dem Ende entgegen. Man will wissen, was mit Sams Mutter wirklich passiert ist.
Wir lernen viele ungewöhnliche Menschen kennen.
Sei es der dementkranke Anwalt Jack oder der Alienforscher Banks.
Besonders gut gefiel mir der Ausflug zum Schmetterlingssumpf. Ein Wasserfall und zahlreiche Schmetterlinge verleihen dem Ausflug der drei Freunde etwas Märchenhaftes.
Unerklärliche Vorfälle und sadistische Handlungen eines Jugendlichen lassen beim Lesen den Puls höher schlagen.
Der Schreibstil lässt einen durch die Seiten rasen. Die Geschichte spielt überwiegen im Jahr 1985, mit gelegentlichen Abstechern in das Jahr 2010. Es wird aus der Sicht von Sam erzählt.
Ob mir das Ende gefallen hat? Das Ende war einfach nur Hammer. Vor allem das Nachwort!

Danke Federico Axat

Mein Dank gilt LOVELYBOOKS un dem LANGEN MÜLLER VERLAG

Bewertung vom 25.07.2016
Alles über die Haut (eBook, ePUB)
Haring, Robin; Wimmer, Johannes; Augustin, Matthias

Alles über die Haut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Diesen Ratgeber habe ich sehr gerne gelesen. Mit viel Humor werden wir erinnert, was unser größtes Organ jeden Tag für eine Leistung erbringen muss.
Es ist schon Wahnsinn wenn man bedenkt, dass sich auf einem Quadratzentimeter Haut 5000 Sinneszellen, vier Meter Nervenbahnen, ein Meter Blutgefäße, 100 Schweißdrüsen, 15 Talgdrüsen und fünf Haare befinden. Letzerem rücken wir ja gern zuleibe.
Beruhigt bin ich auch, dass die süßen Milben in unseren Betten nicht verhungern müssen. Nein, wir füttern sie mit unserer abgestorbenen Hornhaut, MAHLZEIT!
Warum wir eine Gänsehaut bekommen wird erklärt. Warum wir sie in einer gruseligen Situation bekommen, ist bisher noch nicht wissenschaftlich erklärbar.
Die Auswirkung von Sonne auf unserer Haut wird ausführlich unter die Lupe genommen.
Dem Schönheitswahn werden in diesem Buch auch einige Zeilen gewidmet. Die Einstellung der Autoren dazu gefällt mir sehr. "Mehr Gelassenheit statt teurer Cremes und Botox!"
"Alle wollen alt werden, aber keiner will alt aussehen."

Was ich sehr traurig finde, dass viele Menschen unter "Berührungsarmut" leiden. Von alten Menschen habe ich es gewusst. Sie haben oft niemanden mehr, der sie in den Arm nimmt und streichelt. Es sind jedoch auch viele jüngere Menschen davon betroffen. In Großstädten sind schon einige "Kuschelzirkeln" entstanden.


Fazit

Ein informatives Büchlein rund um die Haut. Der lockere Schreibstil macht es auch medizinischen Laien möglich, es zu lesen.
Vieles aus dem Buch weiß man schon. Aber mal ehrlich, können wir nicht immer mal wieder eine Auffrischung brauchen?
Was in anderen Länder praktiziert wird, fand ich oft mehr als gruselig.
Wisst Ihr was es mit Dr. Pimple Popper auf sich hat? Ich weiß es jetzt und bin mir sicher, auch Euch interessiert es.
Eine Bagel-Head Party finde ich grausam und würde ich mir niemals antun.
Piercings, Tatoos, Hautkrankheiten und alles über die Funktion der Haut, machen diese Lektüre zu einem wertvollen Ratgeber.
Meine Erkenntnis nach dieser Lektüre: Fühlt Euch wohl in Eurer Haut!

Vieles geht tief unter die Haut.

Danke Dr. Johannes Wimmer
Danke Dr. Mathias Augustin

Bewertung vom 24.07.2016
Nur ein Schritt zum Glück / Muchachas Bd.3
Pancol, Katherine

Nur ein Schritt zum Glück / Muchachas Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung

In den ersten zwei Bänden haben wir sehr viel über die verschiedenen Protagonisten erfahren. Ihre Charaktere und persönlichen Tragödien lassen einen nicht kalt.
Auch im dritten und letzten Band geht es sehr spannend weiter.
Wir erleben mit, wie sich Familiengeheimnisse zu einem stimmigen Ganzen fügen.
Das in einer Sprache, die vor Leidenschaft nur so sprüht. Wie schon in den Vorgängerbänden haben mir besonders die Dialoge zwischen Calypso und Gary gefallen.
Sie muten wie eine wunderschöne Melodie an.
Calypsos Herkunft birgt einige Überraschungen.
Stella überwindet ihre Ängste und wird gegen den Feind aktiv. Für Stella habe ich eine besonders große Sympathie entwickelt. Sie ist für mich der stärkste Charakter in dieser Trilogie.
Josephine erfährt, dass es sich um keinen Mann handelt, der sie sie verfolgt. Ihr steht noch ein spannendes Treffen bevor. Auch sie erlebt eine große Überraschung familiärer Art.
Leonie wagt zu hoffen, dass auch für sie die Sonne wieder scheinen wird. Sie erhält eine alten Brief, der eine sehr wichtige Frage für sie beantwortet.
Hortense ist auf dem besten Weg, eine berühmte Modedesignerin zu werden. Die bildhübsche Schwester einer Freundin ist ihre Muse. Damit die Studentin Ausdauer für die Anproben hat, muss Hortense sie mit Geschichte füttern. Der Bedarf an Input kennt bei der extravaganten Blondine keine Grenzen.
Zoe hegt Zweifel an ihrem Freund.
Garys Mutter Shirley findet wieder neuen Lebensmut. Sie ist an ihrem Liebeskummer gewachsen.

Fazit

Eine Trilogie, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Durch die besonderen Charaktere und dem verspielten Schreibstil, unterscheidet sich die Geschichte der Muchachas sehr von anderen Familiengeschichten.
Erzählt die Autorin von Stella ist der Schreibstil nüchterner, als wenn es um Calypso geht.
Die bodenständige Stella ist so ganz anders, als die verträumte Musikerin.
Besonders gut gefielen mir die Erzählungen aus Elenas früherem Leben. Die alte Dame war einmal einer großen Intrige ausgesetzt. Ja, und sie war mit einer ganz besonderen Muchacha befreundet. Queen Elisabeth!!! Sogar ihre Familie hat Geheimnisse mit in die Geschichte verwoben.
Ob mir das Ende gefallen hat? JA! Die Muchachas wurden aktiv! Die Muchachas haben zusammengehalten.

An die Muchachas da draußen: UNBEDINGT LESEN!!!
An die Hombres: Es wird Euch auch gefallen.

Danke Katherine Pancol

VORSICHT SPOILER!!!!

Anmerkung der Autorin

Als Erstes möchte ich mich vor Elisabeth der 2., der Königin von England, verneigen und mich aufrichtig bei ihr entschuldigen, dass ich sie, ohne zu fragen, zu einer Figur meines Romans gemacht habe.
Aber schließlich ist sie eine Muchacha allerersten Ranges. Seit 50 Jahren haben die Männer der königlichen Familie bei ihr nicht viel zu melden.

Mein Dank geht an carl´s books

Bewertung vom 21.07.2016
Die Nacht schreibt uns neu
Atkins, Dani

Die Nacht schreibt uns neu


sehr gut

Die Geschichte beginnt mit dem Junggesellinenabschied von Emma.
Mit ihren besten Freundinnen Amy und Caroline hat sie wunderschöne Stunden in einem Wellnesshotel verbracht. Der letzte Abend endet feuchtfröhlich. Caroline bleibt nüchtern, da sie die Fahrerin ist.
Gut gelaunt machen sie sich auf den Heimweg. Amy hat etwas zu tief ins Glas geblickt. Sie befreit sich von ihrem Sicherheitsgurt und hat das Gefühl, gleich Begegnung mit ihrem Mageninhalt zu machen. Es ist Nacht und Caroline muss beim Fahren gut aufpassen. Sie hält Ausschau nach einer Stelle, bei der sie stehen bleiben kann, damit Amy an die frische Luft kommt. Auf einmal steht ein Hirsch mitten auf der Straße. Caroline weicht aus und es passiert ein furchtbarer Unfall, bei dem Amy durch die Windschutzscheibe fliegt.
Caroline schafft es, sich aus dem Autowrack zu befreien. Emmas Füße sind eingeklemmt. Caroline macht sich auf die Suche nach Amy und Hilfe.
Im letzten Moment kann Emma noch gerettet werden. Jack heißt ihr Retter. Er hat sein eigenes Leben in Gefahr gebracht, um Emma aus dem nach Benzin stinkenden Auto zu befreien; und das keine Sekunde zu früh .....
Für Amy gibt es keine Rettung mehr.



Man versinkt sofort in der Geschichte. Drama und Spannung lassen einen durch die ersten Kapitel fliegen.
Emma ist sich nach dem Unfall nicht mehr sicher, ob sie Richard heiraten will. Jack geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch, ist man nicht immer mit seinem Retter emotional verbunden? Kann man diese Bindung wirklich Liebe nennen? Aufgrund Amys Tod wird die Hochzeit erstmal verschoben.
Emma lebt normalerweise in der Großstadt und hat einen tollen Beruf. Von Richard war sie ein paar Jahre getrennt. Ihre Mutter erkrankt an Alzheimer und Emma kehrt in ihr Elternhaus zurück. Die Liebe zu Richard entflammt neu. Sie nimmt seinen Heiratsantrag an.
Amy lebt nicht mehr und die letzten Worte, die sie an Emma gerichtet hatte, gewinnen an Bedeutung.
Emma erfährt etwas, dass sie an der Liebe von Richard zweifeln lässt.
Emma steckt in einem Zwiespalt. Ihr Andenken an die verstorbene Freundin ist beschmutzt. Was sie erfahren hat, lässt sie nicht mehr richtig trauern.
Das fand ich sehr schade. Durch ein Ereignis in der Vergangenheit ist der Fokus nun ein anderer.
Emmas Verhalten entspricht nicht immer das einer 27 jährigen. Manchmal kam sie mir wie ein Teenie vor. Sie wusste oft selber nicht was sie will und errötete ständig.
Richard verhält sich Emma gegenüber stets liebevoll. Den Fehler, den er begangen hatte, bereut er aufrichtig.
Caroline ist eine sehr treue Freundin, die nach Vorwürfen von Emma, psychisch zusammenbricht. Eine Szene an Amys Grab beschert Gänsehaut.
Der amerikanische Krimiautor Jack, hat Geheimnisse. Er bringt Emma nicht mehr aus seinem Kopf.

Bei Jack war ich hin und her gerissen. Einerseits fand ich ihn toll- anderseits kam er mir stellenweise wie ein Stalker vor. Diese Meinung konnte ich aber im Lauf der Geschichte ändern.
Richard fand ich ziemlich intrigant. Er hätte normalerweise Emma einen Brief zukommen lassen müssen. Zu seinen Fehlern stand er nicht. Erst nachdem er keinen Ausweg mehr sah, suchte er das Gespräch mit Emma. Anderseits versuchte er seine Fehler wieder gut zu machen.

Besonders berührend fand ich Emmas Eltern. Ihr Vater kümmerte sich liebevoll um seine dementkranke Frau. Ein Heim wäre für ihn niemals in Frage gekommen.


Es gab immer wieder mal ein Kapitel, welches vom Ende der Geschichte erzählte. Das trug sehr zur Spannung bei.
Emma brachte mich oft zum Schmunzeln. Ihre Tollpatschigkeit rührte vor allem Jack.

Ein Cottage in Trentwell und der wunderschöne Ausblick auf eine kleine Bucht, bieten einen idealen Hintergrund, um sein Herz zu verlieren.

Trauer, Humor und sehr viel Gefühl, machen diese Geschichte zu etwas ganz Besonderen.
Die Autorin geht sensibel auf das Thema Alzheimer ein.
Man wird Zeuge, wie eine vorenthaltene Wahrheit angemessene Trauer verhindert.

Bewertung vom 11.07.2016
Fünf am Meer
Sternberg, Emma

Fünf am Meer


ausgezeichnet

Linn führt mit ihrem Freund ein schönes Leben. Sie arbeitet für das Reisebüro, das seinen Eltern gehört. Als einmal die gesamte EDV ausfällt, kommt Linn ein paar Stunden früher heim und erwischt ihren Freund mit einer Kollegin, bei einer eindeutigen Situation. Linn schmeißt daraufhin Martin aus der Wohnung. Dieser verschwindet anstandslos. Doch, eigentlich ist es Martins Wohnung. Linn wird klar, dass sie ihre Koffer packen muss. Da bekommt sie Besuch aus New York. Samuel Cunningham eröffnet ihr, dass sie ein Haus von einer entfernten Tante geerbt hat. Linn beschließt sofort mit Cunningham in die Staaten zu fliegen.
Ihr Haus befindet sich in den Hamptons, direkt am Meer. Doch, kann es sein, dass Linn auch fünf Senioren mit dazu geerbt hat? In Linns Haus besteht schon seit vielen Jahren eine WG! Nach anfänglichen Misstrauen schließen sie Linn schnell ins Herz. Gemeinsame Essen und Drinks am Abend lassen Linns Liebeskummer in die Ferne rücken. Linn lauscht den Geschichten, über ihre Erbtante Dorothy. (Dotty)

Meine Meinung
Das Buch fängt total lustig an. Der Wortwitz der Autorin ist einfach nur köstlich.Er nimmt den traurigen Ereignissen die Schärfe. Linn hat in ihrem Leben schon sehr viel mitgemacht. Erst starb ihre Mutter und ein paar Jahre später ihr Vater. Sie wuchs in verschiedenen Pflegefamilien auf. Bis heute hat sie Angst, dass sie sich falsch verhält und darum nicht bedingungslos geliebt wird. In Martins Familie glaubt sie endlich ein Zuhause gefunden zu haben. Als sie ihren Freund beim Fremdgehen erwischt, bricht ihre Welt zusammen. Schon wieder steht sie ganz alleine auf der Welt.
Da kommt ihr die Reise nach Long Island gerade recht. Sie verliebt sich auf Anhieb in das marode Haus in den Hamptons, das früher eine Pension war. Zu den fünf Rentnern hat sie schon bald ein inniges Verhältnis. Patty ist die gute Seele in der WG, die nichts so schnell umhaut. Sie war die beste Freundin ihrer Großtante Dotty. Von ihr erfährt sie viel über ihre Großtante. Die Italienerin Loretta zaubert die feinsten italienischen Gerichte. Eleonore ist mit 69 Jahren das Nesthäkchen der außergewöhnlichen WG! Die ehemalige, etwas steife Lehrerin bringt der Münchnerin Linn jede Menge Misstrauen entgegen. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie mit gespreizten Fingern ihre Teetasse hielt. Ihre Scones waren jedoch unschlagbar! Maxwell macht einen gemütlichen Eindruck. Er arbeitete früher als Biologielehrer, der heute noch gerne sein Wissen weiter gibt. :-) Frederic ist der Stillste von allen. Er dichtet leidenschaftlich gerne. Seit er in Rente ist, hat er aber oftmals keine Einfälle mehr.
Linn genießt das Leben mit den alten Leutchen. Mit ihnen kann sie auch über ihre Probleme sprechen. Sie genießt das Meer und den Strand. Liest die Bücher, die einst ihre Großtante gelesen hatte. Sie könnte das Haus für eine hohe Summe verkaufen. Sie will ihren fünf neuen Freunden aber ihre Heimat nicht wegnehmen. Die Erbschaftssteuer und die Provision für Samuel Cunningham machen es ihr jedoch unmöglich, das Haus zu halten.
Da kommt Linn die rettende Idee. Warum aus dem romantischen Haus nicht wieder eine Pension machen? Ich war sehr gespannt, ob die Senioren und Linn ihren Plan in die Tat umsetzen können.
Ein Journalist taucht auf und möchte Nachforschungen über ein bestimmtes Bild anstellen. Linn merkt bald, dass der überaus charmante Journalist Alan mit falschen Karten spielt.
Eleonores Sohn Ted war früher Anwalt. Jetzt arbeitet er in seiner eigenen Schreinerei. Ted berät Linn bei ihrer Erbschaft.


Die Autorin entführt uns von München nach Long Island. Man hört das Meer rauschen und rekelt sich im warmen Sand. Der verwilderte Garten mit seinen Rosenspalieren lädt zum Träumen ein.
Linn vermittelt oftmals einen naiven Eindruck, welcher einzig in ihren großen Verlustängsten begründet sein dürfte. Die Geheimnisse um ihre Erbtante hauchen der Geschichte Spannung ein.

Bewertung vom 11.07.2016
Kopfüber ins Leben / Muchachas Bd.2
Pancol, Katherine

Kopfüber ins Leben / Muchachas Bd.2


ausgezeichnet

Beim zweiten Teil richtet die Autorin ihr Augenmerk hauptsächlich auf Hortense und ihren Freund Gary. Bei Hortense springt endlich der Funken über. Sie hat eine glänzende Idee, für einen neuen Modetrend. Kleider, die eine Frau schön und schlank machen, wird sie kreieren. Eine Sponsorin hat sie gefunden. Ihre Gedanken kreisen nur noch um ihren zukünftigen Erfolg. Sie träumt von einem eigenen Modehaus.

Gary nimmt an einem Musikwettbewerb teil, bei dem namenhafte Juriemitglieder ihr Urteil fällen.
Gary fühlt sich immer mehr zu der unscheinbaren Calypso hingezogen, mit der er zusammen beim Wettbewerb antritt.

Zoe scheint mit ihrer großen Liebe nicht mehr ganz so glücklich zu sein. Sie schüttet per Mails ihrer Schwester Hortense das Herz aus. Die Texte die sie dabei schreibt, hätten Potenzial für einen Roman.

Zoe macht sich große Sorgen um ihre Mutter Joséphine, die seit einiger Zeit von einem unbekannten Mann gestalkt wird.
Jpséphine ist sich der Liebe ihres Mannes nicht mehr sicher. Ihre beste Freundin Shirley hat sich in ihn verliebt.




Im zweiten Band geht es spannend weiter. Wenn es um die Musikszenen mit Gary und Calypso geht, mutet der Schreibstil poetisch an. Die grenzenlose Leidenschaft, die beide beim Spielen celebrieren, ist bei jedem Wort spürbar. Calypso erzählt mit ihrer Geige Geschichten, stellt Fragen, die Gary mit seinem Piano beantwortet. Sie spielen keine Instrumente, nein, sie leben sie.
Gary fühlt sich immer mehr zu der begnadeten Musikerin hingezogen. Eine Schönheit ist sie nicht. Beim Geigenspiel strahlt sie jedoch eine Anmut aus, der man sich nicht entziehen kann.

Wir erfahren viel aus Calypsos schweren Kindheit. Ich war sehr gespannt, ob Gary und Calypso als Paar zusammen kommen.

Die steinreiche Vermieterin Elena Karkhova zierte in jungen Jahren sämtliche Titelblätter. Man sah sie mit Maurice Chevalier, Duke Ellington, Cole Porter Gregory Peck, Kirk Douglas und Jean Gabin auf vielen Festen.
Hortense hat einen guten Draht zu der betagten Dame entwickelt. Als sie Elena einmal Besorgungen vorbei bringt, macht sie eine Entdeckung, und verschwindet angewidert ins Bad. Dort sieht sie ein Kleidungsstück von Elena und hat eine zündende Idee ....

Elena ist für mich eine tolle Frau. Sie hat mich in diesem Buch zum Lachen gebracht. Elena ist der beste Beweis, dass man auch im Alter noch jung sein kann. Die alte Dame ist ein Gegner von Langeweile. Sie hat noch mit jemanden eine Rechnung offen. Hortense gefällt ihr immer besser; hat sie doch den gleichen Ehrgeiz. Die Beiden haben noch Einiges vor.

Hortense hat nur noch ihre Kariere im Kopf. Die selbstsichere Modedesignerin und Gary haben immer mehr Konflikte miteinander auszutragen. Ihre berufliche Laufbahn wird Hortense wieder zurück nach Frankreich führen. Ihre Mutter Joséphine ist darüber sehr glücklich. Na, da bin ich aber wirklich neugierig, ob Hortense das Potenzial aufbringt, ihre Mutter glücklich zu machen. Die beiden Frauen könnten verschiedener nicht sein.




Sprachgewaltig und voller Poesie werden wir in die Welt der Musik entführt. Wir lernen die schmächtige, unscheinbare Calypso besser kennen.
Die 92 jährige Elena macht so mancher jungen Dame noch was vor. Ihre Hormone sind selbst in ihrem hohen Alter noch aktiv.

Die Autorin nimmt den Leser auf interessante Reisen mit. Stellt uns Menschen vor, die große Träume haben und steinige Wege gehen, um diese zu verwirklichen.
Der Schreibstil mach es dem Leser möglich,
in die Welt der klassischen Musik zu tauchen,
einen Blick auf Modedesign zu werfen,
eine ältere Dame mit grenzenloser Power zu erleben,
die einzelnen Protagonisten besser kennen- und verstehen lernen.

Bewertung vom 09.07.2016
All die schönen Dinge
Olshan, Ruth

All die schönen Dinge


ausgezeichnet

Diese Geschichte hat mich von der ersten Silbe an gepackt. Tammie hat ein Aneurysma im Kopf. Sie sollte Anstrengungen vermeiden, da die gefährliche Ader platzen könnte. Was dann passiert, weiß man nicht so genau. Sie könnte ein Pflegefall werden oder sterben.
Nun möchte man meinen, dass man es mit einem traurigen Buch zu tun hat. Weit gefehlt! Die süße 16 jährige hat einen Humor zum Niederknien. Klar, sie macht sich schon viele Gedanken um das Y in ihrem Kopf. Sie fühlt sich im Friedhof wohl und sucht nach einem passenden Spruch, den sie mal für ihren Grabstein verwenden könnte.
Mir war sogar der Friedhof sehr sympathisch. Besonders der Junge, den sie dort kennen gelernt hat. Fynn arbeitet im Friedhof und beobachtet Tammie schon längere Zeit. Tammie fühlt sich zu Fynn hingezogen. Er sucht sogar mir ihr nach passenden Sprüchen. Fynn hat immer seinen Hund OK dabei. Wie der Hund zu dem Namen kam? Sein Großvater konnte nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen. Einzig das Wort OK bekam er noch über die Lippen. Nach seinem Tod hat Fynn OK übernommen.

Wenn Tammie einen Spruch findet der ihr gefällt, gönnt sie sich ein Pistazieneis. Wenn nicht dann auch. :-)


Meine Meinung

Ich habe die Zeit mit Tammie und Fynn sehr genossen. Die Friedhofbesuche waren alles andere als langweilig. Besonders als Tammie einen Grabstein entdeckte, auf dem der Namen Blumentopf stand. Die verstorbene Frau Blumentopf wurde oft besucht. Eine ältere- und jünger Dame kamen regelmäßig zum Grab. Ein Mann tanzte davor, wenn er sich unbeobachtet fühlte, und legte ringsherum Steine aus.
Tammie und Fynn spielten Detektive um herauszufinden, was es mit den eigenartigen Besuchen auf sich hatte. Das hauchte der Geschichte Spannung ein.
Tammies Eltern fand ich großartig. Vor allem die warmherzige Mutter, die nichts wegschmeißen konnte. Der Keller glich einem Museum, welches muffige, angeschimmelte Raritäten verbarg. Die nächste Flohmarktaktion stand an.

Lachtränen flossen bei mir, als alle drei mit Tammies Arzt eine Unterhaltung führten. Der Mediziner zählte die Dinge auf, die Tammie gefährlich werden könnten. Mit einer Sache war Tammies Mutter so gar nicht einverstanden. Ich weiß, das klingt traurig und ist es auch. Aber nicht bei dieser Familie.
Die Eltern zeigten auch viel Verständnis für Tammies Hobby. Grabsteine fotografieren, um damit die Zimmerwände zu tapezieren.

Fynns Mutter konnte ich auch sehr gut leiden. Die alleinerziehende Frau unterstützte eine Beerdigung, wie sie nicht alle Tage statt findet.
Die beste Freundin von Tammie nahm nie ein Blatt vor den Mund. Sie sprach mit Tammie über Aneurysma ganz normal. Sie zeigte kein falsches Mitleid und animierte Tammie richtig zu leben. Sich zu verlieben. Alles zu tun, was junge Mädels nun mal so machen.



Humorvolle Dialoge und ein flüssiger Schreibstil würden einen normalerweise durch die Seiten fliegen lassen. Bei mir war das nicht der Fall, da ich immer wieder daraus vorgelesen habe, wenn ich etwas besonders lustig fand. Nun, das war auf vielen Seiten der Fall.
Die warmherzigen Charaktere konnte ich mir bildlich vorstellen.
Tammie und Fynns zarte Liebe fand ich total süß. Fynn machte eine Sterbebegleitung die mir sehr nahe ging. Ich habe sogar daraus gelernt. Normalerweise macht man es sich, wenn man in der gleichen Situation wie Fynn steckt, leider etwas zu leicht.


Eine Geschichte,
die einem das Herz wärmt,
die einem Hoffnung gibt,
die einen zum Lachen bringt,
die Tränen fließen lässt,
die Lust auf Friedhofbesuche macht,
die einem lehrt, dass nicht immer ein ganzer Mensch in einem Grab liegt,
die das häufige Thema Aneurysma anspricht,
die zeigt, dass jedes Lebewesen eine anständige Sterbebegleitung verdient,
die ich nicht mehr vergessen werde,
die ich unfreiwillig beendet habe, da das Buch nun mal nur um die 280 Seiten hat.