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Bewertungen
Insgesamt 1384 BewertungenBewertung vom 21.06.2013 | ||
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Rom, 70 v. Chr.: In der Stadt plündern, morden und brandschatzen gewalttätige Banden, die Straßen sind gefährlich. Als die Leiche eines ehemaligen Gladiators gefunden wird, scheint das zunächst kein besonderer Vorfall zu sein. Doch während seiner Ermittlungen im Namen von „Senat und Volk von Rom“ - Senatus Populusque Romanus (SPQR) - sticht der junge Beamte Decius Caecilius Metellus der Jüngere in ein Wespennest. Der Sumpf aus Korruption und Intrigen, den er aufdeckt, führt ihn direkt zur römischen Oberschicht … 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.06.2013 | ||
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Im Schopenhauer-Jahr 2010 (150. Todestag) war das übliche gezeigte Bild des großen Philosophen wieder das eines mürrisch dreinblickenden Mannes mit weißem Haarkranz und Backenbart. Dass dieser alte Griesgram, der als notorischer Weiberfeind und Weltverächter galt, auch einmal jung und unternehmungslustig war, zeigt Christoph Poschenrieder in seinem wunderbar leicht geschriebenen und unterhaltsamen Roman „Die Welt ist im Kopf“: Arthur Schopenhauer ist gerade einmal 30 Jahre alt, hat soeben sein erstes Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ verfasst (von dessen umwälzender Bedeutung er selbstverständlich überzeugt ist) und reist nach Italien. In Venedig lässt er sich von einem Straßenköter durch die engen Gassen führen, schließt Freundschaft mit Metzgern und Gondolieren, verliebt sich in die schöne Teresa und gerät ins Visier des österreichischen Geheimdienstes. In seiner Geschichte entwirft Poschenrieder in vielen belegten und erfundenen Anekdoten nicht nur ein interessantes Bild des jungen Schopenhauer, sondern ihm gelingen in einigen Kapiteln auch kurze, aber amüsante Schlaglichter auf die damaligen Geistesgrößen Goethe (ein Freund der Familie Schopenhauer) und Lord Byron (der in Venedig weilt, bei dem vorstellig zu werden sich der junge Arthur aber trotz seines Selbstbewusstseins nicht traut). Und er versteht es auch, einige Sätze aus Schopenhauers Werk so in die Handlung einzustreuen, dass man wie nebenbei noch etwas über seine Philosophie lernt. Ein lesenswertes, schönes und kurzweiliges Buch. 3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 18.06.2013 | ||
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Die Stimme der Violine / Commissario Montalbano Bd.4 „Die Stimme der Violine“ bringt Commissario Montalbano in seinem vierten Fall auf die richtige Spur. Aber bis er das Rätsel um den Mord an der schönen Michela Licalzi auflöst, dauert es eine ganze Weile. Wer hat die junge Arztgattin beim Liebesspiel erstickt? Wer war der Mann, mit dem sie in der Mordnacht im Auto gesehen wurde? Warum ist ihr debiler Verehrer Massimo seit Tagen verschwunden? Michelas Freundin Anna steht Montalbano bei seinen Ermittlungen hilfreich zur Seite und verwirrt ihm die Sinne – das kann er gar nicht brauchen, drängt doch seine Verlobte Livia auf Einlösung des gegebenen Eheversprechens. Außerdem will ihn der neue Questore Bonetti-Alderighi im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen im Kommissariat ins Abseits drängen ... Ein weiterer unterhaltsamer Krimi von Andrea Camilleri, der neben allerlei humorvollen Szenen auch eine gehörige Portion Gesellschaftskritik enthält. Und der natürlich mit den Beschreibungen von Land und Leute und den vom Commissario geliebten kulinarischen Köstlichkeiten Lust auf Sizilien macht. |
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Bewertung vom 18.06.2013 | ||
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„Ruhe unsanft“ ist ein etwas mysteriöser und rätselhafter Miss Marple-Krimi, den ich vor Jahren einmal gelesen und nun in dieser unterhaltsamen Lesung mit Katharina Thalbach neu entdeckt habe. Die junge Gwenda Reed sucht für sich und ihren Mann ein Haus in England, findet schnell ein ideales Heim und denkt beim Einrichten bald, verrückt zu werden: Alle Änderungen, die sie vornehmen lassen will, waren früher in dem Haus schon einmal so vorhanden. Schließlich hat sie auch Visionen von einem Mord. Gut, dass sie auf Miss Marple trifft, die natürlich nicht an Übersinnliches glaubt und ganz logisch an die Sache herangeht. Gwendas Visionen sind frühe Kindheitserinnerungen, und tatsächlich scheint seit vielen Jahren ein Mörder unentdeckt geblieben zu sein, der jetzt fürchtet, entlarvt zu werden … Katharina Thalbach macht ihre Sache als Sprecherin wie immer ausgezeichnet. Sie verleiht der gebrechlich wirkenden Miss Marple eine leise, aber bestimmende Stimme, gibt die männlichen Protagonisten mal knarzig, mal dröhnend tief zum Besten und versteht es insgesamt, die Atmosphäre und Spannung des Krimis in der Lesung zum Ausdruck zu bringen. Schöne Vertonung eines Krimi-Klassikers! 5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 17.06.2013 | ||
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Nachdem mich schon andere Hörbuchfassungen von Janes Austens Romanen mit der erstklassigen Sprecherin Eva Mattes begeistert hatten, habe ich nun auch die Vertonung von „Emma“ angehört. Die Protagonistin Emma Woodhouse unterscheidet sich von den anderen Heldinnen aus Austens Erzählungen: Sie ist finanziell unabhängig und kann es sich deshalb leisten, niemals heiraten zu wollen, da sie keinen Mann mit einem sicheren Einkommen braucht. Deshalb kümmert sie sich lieber um die Beziehungen anderer Leute und meint, nachdem sie ihre Gouvernante Miss Taylor verkuppeln konnte, als Ehestifterin talentiert zu sein. Das ist sie natürlich nicht, weil sie viel zu wenig Gespür für ihre Mitmenschen hat und zu sehr von sich selbst überzeugt ist. Trotz ihrer teils arroganten Art kann man als Hörer Emma nicht wirklich böse sein, immerhin macht sie im Laufe des Romans eine Entwicklung durch und ist im Grunde sehr liebenswert. Eva Mattes schafft es, nicht nur Emma stimmlich gut darzustellen, auch die anderen Figuren stattet sie in der direkten Rede mit eigenen Stimmen aus – sei es Harriet Smith‘ unsicherer, naiver Ton, Mr. Knightleys selbstbewusste und bestimmte Art oder Mr. Woodhouse‘ stets ein wenig besorgtes Jammern. Mattes versprüht gekonnt die feine Ironie in Austens Geschichte, sie liest mit großer Ruhe und schafft es, die ausgefeilten Satzkonstruktionen und geschliffenen Dialoge fehlerfrei und mit perfekter Betonung wiederzugeben. Es ist einfach ein Genuss, den Roman mit dieser Lesung neu zu erleben. |
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Bewertung vom 10.06.2013 | ||
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Inspector Barnaby - Vol. 17 DVD-Box Beschauliche englische Ortschaften, versnobter Landadel und verschrobene Dorfbewohner, ein eher bedächtig ermittelnder Kommissar – wer auf typisch britische Krimikost steht, kommt an den „Midsomer Murders“ mit Inspector Barnaby nicht vorbei. In der fiktiven ländlichen Grafschaft Midsomer County tun sich bei seinen Ermittlungen hinter der feinen gutbürgerlichen Fassade immer wieder Abgründe auf, die psychologischen Hintergründe der Mordfälle sind bei diesen unterhaltsamen Fernsehkrimis wichtiger als blutige Details, eine ordentliche Prise trockenen Humors verleiht den TV-Filmen meist einen heiteren Grundton. Auch das neue DVD-Boxset „Volume 17“ enthält wieder vier skurrile, spannende Fälle, wie gewohnt nicht in chronologischer Reihenfolge, da die Filme im deutschen Fernsehen relativ durcheinander gezeigt werden. "Die Leiche ist heiß" (2005), eine Folge aus der achten Staffel mit Detective Sergeant Dan Scott an Barnabys Seite, und drei Fälle mit seinem Assistenten Ben Jones: "Pikante Geheimnisse" (2006, Staffel 9), "Mord - nur für Mitglieder" (2009, Staffel 12) und "Morden ist auch eine Kunst" (2009, ebenfalls Staffel 12). 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 10.06.2013 | ||
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Ein kleines Kaff im Mittleren Westen der USA: Der Mittzwanziger Lars ist ein frommer Einzelgänger, der keine Berührungen erträgt, nicht mal seine Familie an sich ran lässt und zurückgezogen in einer Garage wohnt. Doch alle mögen ihn. Das zeigt sich, als Lars überglücklich endlich eine Freundin vorstellt: Eine Gummipuppe, die er in einem Sexshop im Internet bestellt hat, die für ihn aber eine querschnittsgelähmte ehemalige Missionarin namens Bianca ist und ganz züchtig bei Bruder und Schwägerin wohnen soll. „Was würde Jesus tun?“ fragt der Pfarrer. Die Gemeinde kommt wohl zu dem Schluss, dass Jesus eine Gummipuppe akzeptieren würde, denn sie spielen auf Anraten der Ärztin das Spiel mit und behandeln Bianca wie einen Menschen aus Fleisch und Blut. Bald „arbeitet“ sie im Krankenhaus, findet Freundinnen und geht alleine aus – und Lars wird mit ganz normalen Beziehungsproblemen konfrontiert … |
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Bewertung vom 10.06.2013 | ||
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"Wenn du richtig argumentierst, hast du immer Recht." Getreu diesem Motto gelingt es dem gerissenen Tabak-Lobbyisten Nick Naylor in dieser bitterbösen Gesellschaftssatire tatsächlich, die Meinung stets zu seinen Gunsten zu verdrehen. Zum Beispiel in einer Talkrunde mit einem krebskranken Jungen, in der er glaubwürdig versichert, dass die militanten Anti-Raucher vom "Märtyrer-Tod" des Teenagers weit mehr profitieren als die Tabakindustrie, die ja einen Kunden verlieren würde ("Wir wollen, dass er weiterlebt und weiterraucht."). Oder im Schlagabtausch mit dem Senator Finistirre, dem er vorwirft, dass durch den berühmten Käse aus dem Heimatstaat des Senators ebenfalls die Gesundheit gefährdet wird (erhöhter Cholesterinspiegel!). Der geborene Schwätzer Naylor ist ein As in seinem PR-Job, und der Zuschauer wird durch die rhetorischen Scharmützel in dieser rabenschwarze Satire bestens unterhalten. Ein Highlight des Films: Naylors Stammtisch mit den Lobbyisten für Waffen und Alkohol, den er kurz TAG nennt (= tödlich aber gut). Eine abgefahrene Story, tolle Schauspieler - klasse Film! |
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