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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 722 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2019
Johannisglut
Joachim, Karin

Johannisglut


sehr gut

Mord, Hexen und eine düstere Vergangenheit

Dieses Buch hat mich aufgrund seines Kurztextes und der Gegend, in der es spielt, neugierig ge-macht. Leider war ich noch nie am Ahrsteig, aber das Buch mit seinen Beschreibungen hat mir gut gefallen und ich könnte mir gut vorstellen, dort mal zu wandern und ein bisschen die Seele bau-meln zu lassen. Die Autorin Karin Joachim schafft es, viel Lokalkolorit in den Roman zu bringen. Dabei punktet sie nicht nur mit schönen Landschaftsbeschreibungen, sondern auch mit der Ge-schichte der Gegend und der dort lebenden Menschen. Das fand ich gut.
Der Krimi hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn ich die Auflösung dann etwas unspektakulär fand. Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten. Die beiden Hauptfiguren Jana Vogt und ihren Freund Clemens mochte ich direkt, auch wenn ich die beiden Vorgängerbücher leider nicht kenne. Sicherlich wäre es noch schöner gewesen, wenn man diese Bücher bereits gelesen hätte, dennoch kann man „Johannisglut“ auch sehr gut ohne Vorwissen lesen. Das fand ich ebenfalls gut, denn es gibt so viele Reihen, dass man gar nicht alle lesen kann, auch wenn man viel liest. Hier war das geschickt gelöst mit einigen Andeutungen, aber so, dass das Buch unabhängig gelesen werden kann und in sich geschlossen ist.
Sollte es irgendwann eine Fortsetzung geben, wäre ich gerne wieder dabei! Bei Gelegenheit werde ich mir mal die Vorgänger schnappen und lesen...

Bewertung vom 21.05.2019
Das Kino des Lebens
Liao, Jimmy

Das Kino des Lebens


ausgezeichnet

Eine wunderbare Hommage
Dieses Buch war nun schon das dritte, das ich von Jimmy Liao las und sah. Und ich könnte nicht sagen, welches mir am besten gefiel. Wobei „Das Kino des Lebens“ einfach wunderschön und einnehmend ist. Es geht einerseits darum, zu zeigen, wie toll Kino sein kann, dass Filme Träume und kleine Fluchten aus dem Alltag bieten, aber auch um das Leben als solches. Die Hauptfigur wird durch ihr Leben begleitet – von Kindheit an, bis sie eine erwachsene Frau mit Kind ist. Das hat mir gut gefallen. Gleichsam leichtfüßig wandern wir als Leser und Betrachter mit ihr durch ihr Le-ben und ihre Kinoleidenschaft. Jede Seite verzaubert erneut mit großen Bildern, deren kräftige Farben und unschlagbare Ausdrucksweise den Leser in ihren Bann ziehen. Besonders gut gefällt mir, dass die Bilder auf den ersten Blick einfach wirken, aber viele Nuancen und Geheimnisse ber-gen. Eine kleine Katze, die immer mal wieder auftaucht, ein besonderes Kleidungsstück oder die Gesichter der Passanten – es macht einfach Spaß, das Buch immer wieder durchzublättern, die Zeichnungen zu betrachten und Neues und Altes zu entdecken.
Gleichzeitig ist auch hier die Geschichte wieder melancholisch und manchmal auch traurig, aber auch schön und lustig, so wie eben auch das Leben ist. Nah am Leben, einfach schön! Und zu-gleich nicht nur das Abbild des wahren Lebens, sondern auch eine wunderbare Hommage an das Kino, das Jimmy Liao sehr liebt.

Bewertung vom 21.05.2019
Der Klang der Farben
Liao, Jimmy

Der Klang der Farben


ausgezeichnet

Bezaubernd, traurig und voller Hoffnung

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich „Der blaue Stein“ von Jimmy Liao sehr geliebt habe. Und wieder bin ich verzaubert. Gleichzeitig traurig, voller Hoffnung, Mut und Verwirrung. Das Buch ist wunderschön, die Texte sind zauberhaft und auch hoffnungsvoll, zugleich ist das Buch aber auch traurig, da es um ein erblindendes Mädchen geht. Das Buch hat mich etwas zerrissen zurückgelassen, weil es kein richtiges Ende hat und so viele Eindrücke bietet. Sowohl optisch und auch emotional, bezogen auf die Bilder und die Texte. Immer und immer wieder taucht das Motiv der Rolltreppe auf, die sicherlich auch eine übertragene Bedeutung haben soll. Mal geht es im Le-ben abwärts, dann wieder aufwärts. Und was wäre, wenn wir Wünsche frei hätten? Oder sind wir schon gesegnet, wenn wir einfach nur gesund sind und nicht eingeschränkt.
Wieder begeistert Jimmy Liao mit Farben und Formen, mit der Gestaltung seiner Gedanken in Wort und Bild. Ich liebe seine Art zu zeichnen und die melancholische Note, die sein Werk durchzieht. Auch die Kombination der kräftigen Farben mit den Zeichnungen, die auf den ersten Blick einfach aussehen, aber viele kleine Dinge zeigen und verbergen, wenn man sich nur die Mühe macht, ge-nauer hin zu schauen, finde ich einfach wunderbar.
Wer sagt, dass Bilderbücher nur für Kinder sind, der kennt wohl Jimmy Liao nicht. Er macht Mut, zeigt, dass das Leben nicht immer einfach, aber immer lebenswert ist und auch Freuden birgt, die man erst entdecken und erkennen muss. Sehr weise und wunderschön!

Bewertung vom 21.05.2019
Spiel des Lebens
Roberts, Alice

Spiel des Lebens


ausgezeichnet

Wissen humorvoll und tiefgründig vermittelt

Da ich mich für die Entwicklung der Arten und den Prozess, wie Tiere und auch Pflanzen sich durch die Menschen verändert haben, sehr interessiere, war ich unglaublich neugierig auf dieses Buch. Leider können solche Fachbücher ja schnell trocken und öde werden, aber Autorin Alice Roberts ist das Kunststück geglückt, dass das Buch unterhaltsam und teilweise wirklich witzig und humorvoll ist, zugleich aber auch spannend, tiefgründig und wissenschaftlich fundiert. eine wun-derbare Mischung, sodass ich das Buch zu gerne in einem Rutsch gelesen hätte. Immer wieder war ich erstaunt, verwundert oder habe gelächelt und ich freue mich schon jetzt darauf, das Buch irgendwann einmal erneut zu lesen und mich wieder darüber zu freuen. Einziger Wermutstropfen war für mich das Fehlen eines Kapitels über Katzen, aber sicherlich waren sie einfach nicht so prägend für die Geschichte der Menschheit wie andere Tiere.
Der Untertitel des Buches heißt „Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte“ und genau darum geht es hier. „Spiel des Lebens“ beschreibt, wie Hunde zu unseren treuen Gefährten wurde, wie der Weizen eine wachsende Bevölkerung mit Nahrung versorgen konnte und kann, dass Rin-der uns Milch und Fleisch liefern und vieles mehr. Es geht darüber hinaus um Mais, Kartoffeln, Hühner, Reis, Pferde, Äpfel und den Menschen selbst.
Man merkt dabei ganz genau, dass die Autorin voll in den Themen ist und gut recherchiert hat. Das hat mich sehr beeindruckt und erhöht den Lesespaß ungemein.
Genauso gut gefallen haben mir die vielen praktischen Beispiele und kleinen Geschichte, die das Wissenschaftliche besser verständlich und wunderbar anschaulich machen. Und die mich als Le-ser auch begeistert haben, weil sie teilweise so nett, humorvoll und aus dem Leben gegriffen wa-ren. Unsere Welt hat sich verändert, seit der Mensch zum Mensch geworden ist und noch mehr, als er anfing, seine Umwelt zu gestalten und zu verändern. Wer wissen möchte, wie das passiert ist und wer Anteil daran hatte, der ist hier genau richtig. Ein wunderbares Buch, das sich zu lesen lohnt!

Bewertung vom 16.05.2019
Tote Asche
Walter, Patricia

Tote Asche


ausgezeichnet

Verrückt oder ein Verrückter?

Von dieser Autorin hatte ich bereits das Jugendbuch „Schwarzer Abgrund“ gelesen und geschätzt. Daher war ich natürlich wieder neugierig und auch die Kurzbeschreibung hat mich sehr angespro-chen. Ich mag Bücher, die den Leser auf verschlungene Pfade und Irrwege führen, ihn täuschen und immer wieder neue Wendungen bieten – und genau das hat Patricia Walter hier ganz wunder-bar geschafft. Bis zuletzt konnte ich neugierig mitraten und mir Gedanken machen, wer der Haupt-figur Kira so übel mitspielt oder ob sie doch einfach nur verrückt ist. Ich war dann am Ende gar nicht so schlecht mit meiner Vermutung und dennoch hat mich die Auflösung überrascht. Sie war überraschend, aber zugleich auch logisch und in sich schlüssig und das hat mir ganz besonders gut gefallen. Für mich muss ein Roman rund sein mit einem überzeugenden Ende und das hat die Autorin wirklich geschafft.
Zugleich schreibt sie unglaublich authentisch und so nah am Geschehen, dass man als Leser das Eis brechen hört, die tödliche Kälte spürt und die Asche schmeckt. Einfach ein Lesegenuss, der mich spannend und gut unterhalten hat. Gerne mehr davon! Ich habe so mit den Figuren, vor allem mit Kira mitgefiebert, dass ich die Seiten regelrecht gefressen habe und einfach nur noch wissen wollte, wie es ausgeht! Danke für spannende Unterhaltung und wunderbare Lesestunden!

Bewertung vom 16.05.2019
Der blaue Stein
Liao, Jimmy

Der blaue Stein


ausgezeichnet

Traurig, mutig und hoffnungsvoll

Dieses Buch hat mich auf den ersten Blick interessiert und es hat mir sehr gut gefallen. Einerseits haben mir die wunderschönen Zeichnungen gut gefallen, aber auch die kurzen Texte. Interessant fand ich die Sprünge in den Erzählungen, die meiner Meinung nach manchmal so wirken als hätte man etwas weggelassen. Das kann natürlich daran liegen, dass der taiwansische Autor anders denkt und schreibt als wir es hier in Deutschland oder Europa tun würden. Oder an der Übersetzung. Oder es soll einfach so sein, damit Raum für Interpretationen bleibt. Ich war zuerst etwas irritiert, aber dann hat mir genau das gut gefallen. Denn so konnte ich mir selbst meine eigenen Gedanken machen und das Buch auf mir wirken lassen. Obwohl es so kurz ist, hat es mich sehr berührt. Es ist traurig und mutig zugleich und auch hoffnungsvoll! Kennt man die Geschichte dahinter, dass Autor Jimmy Liao das Buch schrieb, als er sehr krank war und seiner Familie ein Abschiedsgeschenk machen sollte, kann man die Traurigkeit, die Düsternis, aber zugleich auch die Hoffnung, die Liebe und die Freude verstehen. Ein wunderbares Werk – so dass es mich nicht wundert, dass Jimmy Liao damit bekannt und beliebt wurde. Berührend, nachdrücklich, eindringlich und mit einem wunderbaren Silberstreif am Horizont.

Ich bin froh, dass ich mit diesem Buch von ihm angefangen habe, denn nun freue ich mich umso mehr auf die anderen beiden Bücher, die ich noch von Jimmy Liao habe und bisher noch nicht gelesen habe. Ich werde „Der blaue Stein“ in Ehren halten und ihm ein besonderes Plätzchen in meinem Regal suchen.

Bewertung vom 16.05.2019
Bloggen for beginners
Thiele, Tony

Bloggen for beginners


sehr gut

Eine gute Anleitung

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil das Thema Bloggen für mich sowohl privat als auch beruflich immer interessanter wird, ich aber bisher keine wirkliche Ahnung davon habe. Ehrfürchtig stand ich vor diesem Thema und nun bin ich durch dieses kleine Büchlein ein bisschen schlauer. Aus meiner Sicht hätte es gerne etwas umfangreicher sein dürfen, denn so bietet es tatsächlich nur einen ersten Einblick und einige Praxisbeispiele. Gerne hätte ich da etwas mehr Infos und Input gehabt.
Gut gefallen hat mir die Liste mit den wichtigen Begriffen, die man kennen sollte, da sie in diesem Bereich sehr wichtig sind und von den Experten wie selbstverständlich gebraucht werden. Auch die Beispiele fand ich gut, denn hier kann man gucken, was einem gefällt und was nicht, was man wie machen kann oder soll.
Ein tolles Buch für Einsteiger und absolute Beginner.

Bewertung vom 14.05.2019
Nordfinsternis
Oertel, Ricarda

Nordfinsternis


ausgezeichnet

Die Wahrheit liegt im Nebel der Vergangenheit
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich die Gegend, in der es spielt, kenne. Außerdem hat mich die Kurzzusammenfassung sehr neugierig gemacht. Und das Buch hat alle diese „Versprechen“ eingelöst. Es ist spannend und düster, finstere Gestalten und liebe Menschen tauchen auf, eine gelungene Mischung, die mir gefallen hat. Man lernt die raue, aber liebenswerte Landschaft des hohen Nordens Deutschlands kennen, die zugleich natürlich auch die Menschen prägt. Die Hauptfigur leidet unter unerklärlichen Angstzuständen und Panikattacken und kann sich einfach nicht erklären, woher das kommt. Erst nach und nach schält sich die Wahrheit aus dem Nebel der Vergangenheit heraus und nimmt den Leser mit auf eine gruselige Reise in Miriams Kindheit.
Besonders gut gefallen hat mir die Tatsache, dass die Autorin die Situationen und Befindlichkeiten der Figuren so unglaublich gut beschreibt, dass die bedrückende Stimmung der Hauptfigur und auch die Probleme in ihrer Familie deutlich rüberkommen. Als Leser spürt man richtig die Kälte und die Angst, die Wut und Beklemmung. So etwas mag ich sehr, wenn ich wie gefangen bin und im-mer nur weiterlesen möchte. Man wird immer wieder auf neue Fährten gelockt und spürt seinen eigenen Gedanken nach. Man hat einen Verdacht, den man dann wieder revidieren muss und hofft, dass am Ende alles gut wird. Richtig gut gemacht, mir hat das Lesen großes Vergnügen bereitet und ich hoffe, dass ich ganz bald wieder etwas von dieser Autorin lesen kann.

Bewertung vom 14.05.2019
Ungerecht
Summer, Drea

Ungerecht


sehr gut

Wieder sehr eindringlich

Von Autorin Drea Summer habe ich inzwischen schon einige Bücher gelesen und immer wieder bin ich gepackt von ihrer Macht über die Worte, ihrer Eindringlichkeit. Sie schafft es, den Leser mit in die Geschichte zu ziehen, ihn betroffen zu machen und emotional zu berühren. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, die Dinge beim Namen zu nennen und teilweise auch wirklich brutal und deutlich zu werden. Das ist sicherlich nicht für jeden etwas, da muss man schon etwas härter im Nehmen sein. Andererseits ist es genau das, was die Bücher so eindringlich macht. Man bleibt in Gedanken auch nach dem Ende der Lektüre an der Geschichte hängen und denkt immer wieder darüber nach. Was ist wirklich richtig oder falsch, was wäre wenn? Was passiert, wenn ein Mensch in die Enge getrieben wird und nichts mehr zu verlieren hat? Wer kann von sich sagen, dass er nie in eine solche Ausnahmesituation geraten könnte und wer weiß, was er dann tun würde, welche Grenzen er dann überschreiten würde... Interessante Fragen, über die nachzudenken nicht einfach ist. Drea Summer hat das getan und in Romanform niedergeschrieben. Wirklich lesenswert! Ich bin gespannt, was als nächstes von ihr kommt!