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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2019
Die drei Fragezeichen und der Ameisenmensch / Die drei Fragezeichen - Hörbuch Bd.32 (1 Audio-CD)

Die drei Fragezeichen und der Ameisenmensch / Die drei Fragezeichen - Hörbuch Bd.32 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Nach einer Autopanne in den Bergen machen die 3 Jungs die Bekanntschaft des etwas seltsamen Dr. Woolley eines Insektenforschers, der Justus für eine wandelnde Vogelscheuche hält und ihn angreift. Auch die nicht minder eigenartige Letitia Radford fürchtet sich vor der lebendigen Vogelscheuche und hat noch dazu eine Insektenphobie. Das alles weckt die Neugier der 3 Detektive und nachdem Mrs. Radford sie engagiert hat, beginnen sie sofort mit den Ermittlungen.

Eine wirklich gelungene Folge, die durch die mysteriöse Vogelscheuche und die gruseligen Insektenattacken auch eine sehr rätselhafte Atmosphäre erhält. Von Anfang an ist der Spannungsbogen hoch und bleibt auch bis zum Ende erhalten, hier kann man nicht nur mitraten, sondern sich auch bestens unterhalten! Die Story ist stimmig und wirklich originell aufgebaut, so dass man zunächst nicht wirklich durchschaut, was dahinter steckt. Für viel Unterhaltung sorgen die Reaktionen von Letitia Radford auf die Insektenattacken, hier kann man auch mal lachen, da man ja nicht selbst von den Krabbeltierchen attackiert wird.
Die Sprecher machen ihre Sache allesamt sehr gut, vor allem Marianne Kehlau als hysterische Letitia Radford ist große Klasse und setzt die Rolle perfekt um. Manfred Steffen als verschrobener Insektenforscher ist ebenfalls gelungen besetzt und auch Katharina Brauren und Martin Fichte als Hausmeisterehepaar Burroughs haben mir sehr gut gefallen, ebenso wie die vielen Nebenrollen, die durchweg stimmig besetzt wurden.
Musik Und Geräuschkulisse sind ebenfalls sehr passend ausgewählt und verleihen der Folge einen stimmigen Klangteppich.

FaziT: eine super Folge, die mir sehr gut gefallen hat! Tolle Sprecher, eine unterhaltsame und sehr spannende Story mit einem leicht mysteriösen Touch, hier kann man sich bestens unterhalten!

Bewertung vom 20.05.2019
Hamish Macbeth und das tote Flittchen / Hamish Macbeth Bd.5
Beaton, M. C.

Hamish Macbeth und das tote Flittchen / Hamish Macbeth Bd.5


sehr gut

Als junge Frau hat sich Maggie Baird als Mätresse reicher Männer ein Vermögen verdient. Nun ist sie in mittleren Jahre und ein wenig außer Form geraten. In Lochdubh hat sie sich ein Cottage gekauft und will sich zur Ruhe setzten. Doch das Leben allein behagt ihr gar nicht. Als erstes holt sie ihre Nichte, die sich von einer schweren Krankheit erholt, zu sich und lädt dann 4 ihrer ehemaligen Liebhaber zu sich ein. Alle 4 hat inzwischen ihr Reichtum verlassen und Maggie bietet an, den von ihnen zu heiraten, der ihr am unterhaltsamsten scheint. Doch dann kommt Maggie auf merkwürdige Art zu Tode und plötzlich stehen die 5 Hausgäste unter Mordverdacht.

Am Ende von Band 4 wurde der arme Hamish ja in die Stadt versetzt, weil in Lochdubh zu wenig passierte und die Anwesenheit eines Polizisten nicht gerechtfertigt war. Nun darf er also zurück kehren, auch weil die Dorfbewohner ordentlich nachgeholfen haben. Zunächst sieht Maggies Tod nach einem Unfall aus, aber dank Hamish Beharrlichkeit kommt dann doch die Wahrheit heraus.
Auf Grund der Tatsache, dass Hamish am Anfang ja noch in der Stadt weilt und die Situation rund um Maggie erst einmal ausführlich beschrieben wird, dauert es diesmal eine Weile, bis die Ermittlungen beginnen und voranschreiten. Dass es bis dahin nicht langweilig wird, dafür sorgen wieder die Beschreibungen des dörflichen Lebens und der schrulligen Bewohner. Man trifft viele lieb gewonnene Figuren wieder und lernt neue kennen, kann sich über ihre Eigenarten und Schrullen amüsieren und natürlich auch darüber rätseln, wie Maggie denn nun zu Tode kam.
Gewohnt leicht und unterhaltsam schreibt die Autorin auch den 5. Band um Hamish MacBeth und entwickelt die Figur dabei langsam aber stetig weiter. Wer auf rasante Action, Blut und brutale Morde steht, der ist hier falsch. Wer unterhaltsame Cozy Krimis mit liebenswerten und doch eckigen Figuren, eine beschauliche Atmosphäre und einen Krimifall zum Mitraten mag, der ist hier goldrichtig. Zwar ist der Fall in sich abgeschlossen, aber ich kann trotzdem nur empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, so macht es einfach mehr Spaß!

FaziT: Gewohnt unterhaltsam, locker geschrieben, mit herrlich schrägen Charakteren und einer guten Portion schwarzem Humor bietet auch der 5. Fall für Hamish Macbeth gute Unterhaltung.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2019
Kopflos / Ein Fall für Max Liebermann Bd.4
Tallis, Frank

Kopflos / Ein Fall für Max Liebermann Bd.4


sehr gut

Inspektor Reinhardt vom Wiener Sicherheitsamt bekommt es erneut mit einem mysteriösen Fall zu tun. Ein katholischer Mönch wurde mit abgerissenem Kopf vor seiner Kirche gefunden. Als ein prominenter Stadtrat das nächste Opfer ist, gerät die jüdische Gemeinde in Verdacht, denn gerade Stadtrat Faust war für seinen Antisemitismus bekannt. Dass die Stimmung in Wien immer offener antijüdisch ist, bekommt auch Max Liebermann zu spüren. Nachdem er einem katholischen Geistlichen den Zutritt zu einem sterbenden Patienten verwehrt hat, nutzen konservative Kräfte diesen Vorfall um eine Intrige gegen ihn zu inszenieren, die ihn seine Stellung am Allgemeinen Krankenhaus kosten könnte. Trotzdem hilft er seinem Freund Reinhardt bei den Ermittlungen zu den ominösen Morden. Eine Spur führt zu dem chassidischen Rabbi Barash, der angeblich die Morde vorhergesehen hat.

Wie immer bei den Max Liebermann Krimis begeistert vor allem das Wiener Flair der vorletzten Jahrhundertwende. In der Hauptstadt des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn tummeln sich unzählige Nationalitäten, die nicht immer gut zusammen leben. Nationalisten befürchten eine Überfremdung und propagieren offen Judenhass. So rückt diesmal auch der Krimifall ein wenig in den Hintergrund und die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse werden stärker thematisiert, wie am Beispiel von Liebermann deutlich wird. Diese ganze Problematik ist zwar sehr interessant, läßt den Krimifall aber viel zu sehr in den Hintergrund treten und am Ende wirkt dann die Auflösung der Morde auch etwas überkonstruiert und angestrengt. Hier hätte mir ein wenig mehr Fokus auf den Krimifall besser gefallen!
Diesmal scheinen Inspektor Reinhardt und Max Liebermann also auf der Jagd nach einem Phantom zu sein, treibt ein Golem sein Unwesen in Wien? Natürlich glauben weder der Inspektor noch Liebermann diesen Unsinn, aber die Erwähnung des Golems verleiht dem Krimifall doch etwas mysteriöses und Unheimliches, was für meinen Geschmack durchaus noch etwas hätte vertieft werden können. Auch die Verknüpfung des Golem Aspekts mit dem Krimifall wirkt dann doch etwas unglaubwürdig und hier zeigt, sich dass dann doch etwas mehr Fokus auf dem Krimi für eine stimmigerer Auflösung besser gewesen wäre.
Auch Liebermanns privater Liebeskummer, der anhand von langen Tagebucheintragungen dargelegt wird, wirkt ein wenig langatmig, das Ganze zieht sich nun schon über 3 Folgen hinweg ohne zu einem Ergebnis zu kommen, zumal Miss Lydgate diesmal so gut wie gar nicht auftaucht. Hier fragt man sich schon, ob dieser Handlungsstrang auch mal zu etwas führt.
Trotz dieser Kritikpunkte ist das atmosphärische Wien Flair wieder sehr gelungen und durchzieht das gesamte Buch. Die nette Kaffeehausatmosphäre wird allerdings durch die sich zuspitzende politische und gesellschaftliche Lage getrübt, aber auch hier ist es dem Autor gelungen, den Zeitgeist sehr realistisch aufzuzeigen.

FaziT: insgesamt wieder ein interessanter Plot mit kleinen Schwächen. Dafür überzeugt auch der 4. Liebermann Band mit einem dichten historischen Hintergrund und viel Zeitgeist.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2019
Todesmärchen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.3
Gruber, Andreas

Todesmärchen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.3


ausgezeichnet

Sabine Nemez hat ihre Ausbildung an der Akademie inzwischen abgeschlossen und freut sich auf ein paar freie Tage mit ihrer Familie, da wird ihr vom Direktor des BKA ein brisanter Fall zugeteilt, den sie mit ihrem ehemaligen Ausbilder Maarten S. Sneijder übernehmen soll. In Bern wird unter einer Brücke die hängende Leiche einer Frau gefunden. Das Opfer ist die Direktorin der Schweizer Bundespolizei und sie bleibt nicht das Einzige Opfer. Schnell stoßen Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder auf eine ganze Serie von Morden, die scheinbar in Bezug zu einem Verbrechen stehen, dass vor 5 Jahren geschah und bei dessen Ermittlungen ebenfalls Maarten S. Sneijder beteiligt war und die zur Verhaftung des Psychopaten Piet van Loon führte. Alles deutet darauf hin, das van Loon wieder der Täter ist, doch der sitzt gut verwahrt in einem Gefängnis für geistig abnorme Straftäter.

Auch in seinem dritten Fall für das Duo Nemez/ Sneijder bietet Autor Andreas Gruber alles, was man vom Genre des Serienkiller-Thrillers erwartet. Eine rasante und zunächst undurchsichtige Handlung, brutale Morde, atemlose Spannung und ein Ermittlerduo das sowohl ungewöhnlich als auch recht exzentrisch ist. Gerade über Sneijder gibt es in diesem Band neue private Eröffnungen, die auch den Fall betreffen und so für reichlich Überraschungen sorgen und auch dem Fall eine neue Wendung geben.
In drei parallel verlaufenden Handlungssträngen entwickelt sich eine spannende Mörderjagd, die der Autor wieder sehr ausgefeilt konstruiert hat und bei der man zunächst nur wenig Durchblick hat. Die Ermittler hetzten quer durch Europa und doch ist der extrem intelligente Mörder ihnen immer einen Schritt voraus. Die Zahl seiner Opfer erhöht sich dabei laufend und der Druck auf die Ermittler wächst. Auch wenn die Handlung nicht ganz realistisch ist, so gipfelt sie doch in einem dramatischen und überraschenden Ende, das aber insgesamt nachvollziehbar und stimmig ist.
Bei aller Spannung und Brutalität der Morde kommt auch wieder Sneijders schwarzer Humor zum Tragen und sorgt dafür, dass man auch öfter mal Schmunzeln kann. Bissige Kommentare und unterhaltsame Dialoge sorgen neben rasanter Spannung dafür, dass man das Buch wie seine Vorgänger nur schwer aus der Hand legen kann.


FaziT: Sicher ist die Thematik des genialen Serienkillers ala Hannibal Lektor schon reichlich ausgelutscht und bietet nur noch wenig Spielraum für etwas Neues, trotzdem gelingt es dem Autor mit unverhofften Wendungen, viel Spannung, Tempo und einem exzentrischen Ermittlerduo seine Leser zu fesseln.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2019
Die Werwolf-Elite / Geisterjäger John Sinclair Bd.73 (1 Audio-CD)
Dark, Jason

Die Werwolf-Elite / Geisterjäger John Sinclair Bd.73 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Die kleine Debbie wohnt mit ihrer Mutter in Stanmore in der Nähe von London. Als sie in einer Vollmondnacht nicht schlafen kann und aufsteht um etwas zu trinken, sieht sie auf der Terrasse etwas Unförmiges liegen und öffnet die Tür, da wird sie von einem grauenhaften Ding angefallen.
Zur selben Zeit versucht Glenda Perkins Jane Collins ausfindig zu machen , stößt bei ihren Recherchen aber auf einen obskuren Werwolfclub. Zunächst ist John Sinclair, der immer noch um seine Jane trauert, nicht begeistert, doch bald zeigt sich eine Verbindung zur Mordliga.

Nachdem die ersten beiden Folgen unter der neuen Regie doch etwas gewöhnungsbedürftig waren, (hatte man sich nach 70 guten Folgen doch an Erzähler, Vorspann und Titelmelodie gewöhnt), so geht es nun langsam aufwärts. Immerhin sind ja bis auf den Erzähler die Sprecher zumindest die selben geblieben und auch was die Rahmenhandlung rund um John und sein Team betrifft, geht es hier weiter. Inhaltlich ist Folge 73 durchaus spannend aufgebaut und entwickelt sich rasant voran. Zum Glück für John und seine Kollegen gibt es reichlich Intrigen und Plänkeleien in der Mordliga, so dass Morasso und Konsorten auch immer mal mit sich selbst beschäftigt sind. Da es sich hier um einen Zweiteiler handelt, bleibt die Handlung zum Ende hin natürlich offen und man sollte Teil 74 am Besten schon parat haben.
Zum Glück hat sich ja die Sprecherriege nicht verändert, nur als Erzählerin ist nun Alexandra Lange zu hören und an sie habe ich mich inzwischen auch gewöhnt. Frank Glaubrecht als John Sinclair macht wie immer einen hervorragenden Job und kann den trauernden und mit sich unzufriedenen Geisterjäger wirklich gelungen verkörpern. Claudia Urbaschat-Mingues als Lupina hat mir auch wieder ausnehmend gut gefallen, ebenso wie der Rest der Sprecher. Die waren ja schon von der ersten Folge der Serie an wirklich top!
Musik und Geräuschkulisse sind wie immer stimmig und wirkungsvoll eingesetzt und tragen zur dichten Atmosphäre bei.

FaziT: Mit Folge 73 kommt die Hoffnung auf, dass die Serie nun wieder zu alter Form zurück findet! Eine spannende Story und super Sprecher bieten ein gelungenes Hörvergnügen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2019
Verflucht zum Morden (MP3-Download)
Duschek, Markus

Verflucht zum Morden (MP3-Download)


ausgezeichnet

Der neue Fall den Chief Chiefinspektor Naomi Stafford und ihr Partner Scott Bannister bearbeiten, hat es in sich. Eine tote junge Frau auf einer Parkbank gibt den Ermittlern Rätsel aus. Wie es aussieht wurde die Ermordete systematisch gefoltert und ist extrem ausgemergelt. Zudem war die Tote stark Drogenabhängig schien aber durch ihre Gefangenschaft in eine Art kalten Entzug geraten zu sein. Als bei den Nachforschungen in einer Szenediskothek auch noch ein Teamkollege der Ermittler verschwindet, geraten die Nachforschungen an einen Tiefpunkt.

Schon die letzten beiden Folgen der Serie markierten einen deutlichen Aufwärtstrend und auch „Verflucht zum Morden“ bietet wieder eine starke Story und sehr gute Sprecher. Die Handlung gliedert sich in 2 Stränge, einmal die Ermittlungen der Polizei und dann die etwas beklemmenden Selbstgespräche einer jungen Frau. Das beide Handlungsebenen zusammen hängen, ahnt man natürlich, trotzdem bleibt der Spannungsbogen hoch, da man zunächst schwer abschätzen kann, was es mit den zwei Persönlichkeiten der jungen Frau auf sich hat und wer sich hinter dieser Identität verbirgt.
Am Ende werden beide Handlungsstränge gelungen miteinander verbunden, zwar bleiben ein paar Fragen offen und die gesamte Auflösung geht auch etwas sehr fix über die Bühne, aber im Großen und Ganzen kann man doch zufrieden sein. Zum stimmigen Höreindruck tragen auch die hervorragenden Sprecher bei, die ihre Sache ganz hervorragend machen. Besonders beklemmend ist die Darstellung der gespaltenen Persönlichkeit der namenlosen jungen Frau. Hier zeigen sich Abgründe auf, die wirklich sehr eindringlich dargestellt und gesprochen werden.
Auch die Musik und Geräuschkulisse kann überzeugen und so bekommt man mit Folge 33 ein wirklich gelungenes Hörspiel mit nur kleinen Kritikpunkten.

FaziT: eine spannende Folge, die mit einem bedrückenden Fall und hervorragenden Sprechern aufwartet. Über kleine Defizite kann man insgesamt gut hinwegsehen und es bleibt zu hoffen, dass sich der Aufwärtstrend der Serie weiter fortsetzt.

Bewertung vom 03.05.2019
Wiener Tod / Ein Fall für Max Liebermann Bd.3
Tallis, Frank

Wiener Tod / Ein Fall für Max Liebermann Bd.3


ausgezeichnet

In einer Militärschule in der Nähe von Wien wird ein Schüler tot aufgefunden. Zunächst kann keine Todesursache festgestellt werden, doch Inspektor Rheinhardt vom Sicherheitsamt kann nicht glauben, dass ein 15jähriger einfach so tot umfällt. Er ruft seinen Freund Dr. Liebermann zu Hilfe und gemeinsam stoßen sie auf reichlich Ungereimtheiten, zudem scheint es in der Schule an der Tagesordnung zu sein, Schüler aus ärmeren Familien, die ein Stipendium erhalten haben, systematisch zu schikanieren.

Der dritte Teil um Inspektor Rheinhardt und Max Liebermann beginnt sehr atmosphärisch und leicht unheimlich mit der Fahrt zum Tatort durch den düsteren Wiener Wald und auch die weiteren Entwicklungen lassen die Ermittler zunächst im Dunklen tappen. In der Schule herrscht ein Geflecht aus Abhängigkeiten, Eifersüchteleien, Gewalt und Schikane. Und gerade mit Eifersucht hat es Max Liebermann auch noch in seinem Privatleben zu tun. Hat er doch beobachtet, wie sich die von ihm verehrte Miss Lydgate mit einem anderen Mann trifft, so stürzt er sich in eine Affäre mit einer schönen Musikerin, die jedoch auch ihre Geheimnisse hat und Liebermann in eine Spionagegeschichte verwickelt, die eigentlich geheim bleiben sollte.
Der Krimifall ist komplex und intelligent aufgebaut, durch reichlich Verwicklungen und unerwartete Wendungen bleiben Motiv und Mörder lange Zeit im Dunkeln und wer gern mit rätselt, der ist hier richtig. Die Auflösung am Ende ist stimmig, auch wenn ich ehrlich sagen muß, das ich da so nicht drauf gekommen wäre, aber alle losen Fäden werden hier zusammengeführt und die Sache an sich ist schlüssig.
Neben dem spannenden, undurchsichtigen Krimifall sind es aber auch wieder die liebenswerten Figuren und das sehr atmosphärische Wienflair, die dem Buch so viel Charme verleihen. Man musiziert und sitzt reichlich im Caféhaus, wo diverse Köstlichkeiten verzehrt werden und so hat man beim Lesen das Gefühl, in diese Wiener Caféhausatmosphäre eintauchen zu können, dabei sind es nicht nur die noblen Etablissements, sondern auch mal verräucherte Spelunken und etwas herunter gekommene Kneipen.
Ein weiterer Nebenhandlungsstrang ist der um Liebermann und seine Miss Lydgate. Obwohl es recht offensichtlich ist, dass beide Gefühle füreinander haben, scheinen sie einfach nicht zueinander zu finden. Die etwas unterkühlte junge Engländerin mit ihrem rationalen Verstand ist auf ihr Studium fixiert und Liebermann, der ihre medizinische Vorgeschichte kennt, weiß nicht so recht, ob und wie er sich ihr nähen soll, zudem plagt ihn die Eifersucht, da sie sich mit einem fremden Mann trifft. Hier werden die Charaktere auch weiterentwickelt und nebenbei erfährt man auch noch etwas über die Psychoanalyse.


FaziT: ein gewohnt intelligenter und atmosphärisch dichter Wien Krimi, der nicht nur mit viel Flair und einer spannenden, undurchschaubar konstruierten Geschichte aufwartet, sondern auch durch seine liebenswerten Figuren überzeugt.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.