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Midnight-Girl
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NRW

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Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2016
Gorilla in Not / Die drei Ausrufezeichen Bd.58
Heger, Ann-Katrin

Gorilla in Not / Die drei Ausrufezeichen Bd.58


ausgezeichnet

Franzis Vater wird vom hiesigen Zooleiter gebeten aushilfsweise als Tierarzt für die Zootiere zu fungieren, was dieser natürlich nicht ausschlägt. Klar, dass auch die drei !!! direkt zur Stelle sind, vor allem das Gorillahaus, in dem junge Gorillawaisen umsorgt und aufgezogen werden, hat es ihnen angetan. Doch plötzlich ist ein Junges verschwunden, es wurde entführt, wie eine Lösegeldforderung deutlich macht. Natürlich schalten die Detektivinnen sofort in den Ermittlermodus, und sie haben auch schon eine Idee, welche Spur sie als erstes verfolgen sollten...

Sofort waren drei Kellner im Frack zur Stelle, die den dreien die Stühle zurechtrückten. Dann verbeugten sie sich und wuselten wieder davon.
Kim rollte mit den Augen. „Ich hoffe, man darf hier selbst die Gabel zum Mund führen. Oder werden wir gefüttert?“ (S. 61)


Eine Auffangstation für kleine Gorillas, die aus diversen Gründen zu Waisen geworden sind, ist sicherlich eine gute Sache, vermutlich aber auch zeit- und kostenintensiv. Umso schöner, wenn es möglich gemacht wird, dass die Jungtiere bestmöglich versorgt und aufgepäppelt werden. Allein auf Grund der beschriebenen Situation kann der Leser vollkommen nachvollziehen warum die Freundinnen sofort hin und weg von den Gorillababys sind. Und doch überschattet schon bald ein furchtbares Ereignis die Szenerie, wodurch die Stimmung sogleich spürbar angespannter wird. Schließlich weiß man nicht wer für die Entführung verantwortlich ist und ob derjenige sich überhaupt mit Tieren auskennt, geschweige denn darauf aus ist, dass es dem Gorilla gut geht.

Eile ist geboten, das sieht auch der Leiter des Zoos, der den drei !!! sofort freie Hand lässt, was ihre Ermittlungen angeht. Der Zoo kann beim besten Willen keine Negativschlagzeilen gebrauchen, steht es so schon nicht gerade zum Besten. Gemeinsam mit den drei Mädchen begibt man sich auf Spurensuche, die zunächst ganz in der Nähe des Zoos startet. Denn dort gibt es einen Verdächtigen, der sich geradezu aufdrängt, weshalb es sicherlich von Nachteil wäre, diesen Hinweis zu übersehen. Doch sollte es wirklich so leicht sein? Im Grunde können sich nicht einmal die erfahrenen Detektivinnen dies vorstellen, doch alles deutet darauf hin, dass es genau so ist.

Gebannt verfolgt man die sich ergebenden Entwicklungen, die so einige Überraschungen zu bieten haben, nicht nur den Fall betreffend. Man wird immer wieder mit Informationen gelockt, die in eine bestimmte Richtung deuten, nur um schließlich eine Kehrtwende zu vollziehen, wodurch vollends Verwirrung gestiftet wird. Man hat zwar durchaus die ein oder andere Theorie was die Lösung des Falls angeht, doch was sich wirklich zugetragen hat und was möglicherweise noch kommen wird, zeigt das Geschehen erst nach und nach.

Bewertung vom 22.05.2016
Gespenster-Krimi - Die Blutbestie

Gespenster-Krimi - Die Blutbestie


sehr gut

Obwohl alles mehrfach durchgespielt und absolut wasserdicht erscheint, geschieht während des entscheidenden Versuchs eine Katastrophe. Steve Dury stellt sich freiwillig für den Test zur Verfügung, denn Professor Flack hat das Unmögliche möglich gemacht, er kann Lebewesen unsichtbar machen. Was dann aber geschieht ist ein Albtraum, das wahnsinnige, mordgierige Grauen hält in Holsworthy Einzug und niemand ist vor der Bestie sicher. Nur Profiler Dave Donovan wagt es, sich dem eher ungleichen Kampf zu stellen...

Eine Gefahr, die sich nicht aufhalten lässt, ist per se schon schlimm, wenn man diese dann aber noch nicht einmal sehen, geschweige denn greifen, kann, ist der Schritt zur Panik ein kleiner. So ist es kein Wunder, dass die Bewohner Holsworthys in Angst und Schrecken versetzt werden. Andererseits hat man zwar kein Mitleid mit der Bestie als solcher, durchaus aber mit dem Menschen, der sich so bereitwillig für den Versuch gemeldet hat. Auch von es sich teilweise an diversen Handlungen festmachen lässt, würde man so manches Mal schon gerne eingehender wissen, was in seinem Kopf vorgeht, so er sich denn an sein vorheriges Dasein erinnert.

In dieser Folge wird hauptsächlich auf Gruseleffekte und entsprechende -faktoren gesetzt, durch die die Szenerie gekonnt umgesetzt und die Atmosphäre gleichzeitig zum Hörer übertragen wird. Man kann sich auf der einen Seite gut in das Geschehen hineinversetzen, ist auf der anderen Seite aber froh, dass man das Beschriebene selbst nicht hautnah erlebt. Der Ausgang ist gänzlich ungewiss, man weiß häufig auch gar nicht so recht was man sich eigentlich für eine Entwicklung wünschen würde, da man ob der Bestie bis zum Schluss hin- und hergerissen ist.

Bewertung vom 08.05.2016
Das Spiel beginnt / Pala Bd.1
Driel, Marcel van

Das Spiel beginnt / Pala Bd.1


sehr gut

Iris' Rückzugsort ist Pala, die virtuelle Welt eines Online-Games, in dem sie sich niemandem erklären muss, eine Superheldin sein kann und knifflige wie abenteuerliche Prüfungen bestehen soll. Doch ist wirklich alles nur ein Spiel? Plötzlich scheint die fiktive Welt sich mit der Realität zu verbinden oder ersetzt sie diese gar vollends? Iris hat viele Fragen, erhält aber nur wenige oder ausweichende Antworten. Dennoch weiß sie, dass sie ihren Bruder nur retten kann, wenn sie das Spiel spielt...

Passend zum Trilogie-Auftakt heißt der erste Band „Das Spiel beginnt“, und hier ist der Name wirklich Programm. Denn alle Ereignisse, jegliches Geschehen, deutet darauf hin, dass es sich hier nur um den Anfang handelt, auch wenn dieser in weiten Teilen schon beängstigend genug erscheint.

Iris beginnt mit einem Online-Game, nachdem ihr Bruder verschwand, ohne zu ahnen, was ihr noch bevor steht. Gemeinsam mit ihr macht der Leser sich auf, die virtuelle Welt zu erkunden, nur um schon bald festzustellen, dass die Wirklichkeit noch viel grausamer sein kann als alles Erdachte. Dennoch kommt man nicht umhin Iris' Verhalten zu bewundern. Ob es sich bei ihrem Agieren tatsächlich um Mut handelt oder doch nur um Starrköpfigkeit, durch die sie sich zu unüberlegten Reaktion hinreißen lässt, sei dahingestellt, doch fragt man sich unweigerlich, wie man sich selbst in der jeweiligen Situation verhalten würde.

Das Geschehen nimmt von Seite zu Seite mehr Spannung und Tempo auf und stiftet gleichzeitig Verwirrung, indem man niemals sicher sein kann, ob wirklich jeder der ist, der er vorgibt zu sein. Vertrauen ist ein großes Wort, welches nicht leichtfertig verwendet werden sollte, schon gar nicht auf Pala. Und doch erwischt man sich immer wieder dabei, wie man hofft, dass sich die Erzählung in eine bestimmte Richtung entwickeln wird, obwohl man überhaupt keine Anhaltspunkte dafür hat, dass dem so sein könnte. Unwillkürlich fragt man sich, ob man möglicherweise selbst schon viel zu sehr in der virtuellen Welt gefangen ist.

Zum Schluss wird das Tempo nochmals spürbar angezogen, hier dann leider auch zu Lasten der Ereignisse, die scheinen, als würden sie nur mal eben schnell abgehandelt. Sicherlich wäre es möglich, dass sie im Nachfolgeband nochmals aufgegriffen und näher erläutert werden, für den Moment fehlt dem Leser aber doch ein kleines Stück. Hier hätte man sich ein paar Seiten oder wenigstens Zeilen mehr gewünscht.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Das Spiel beginnt“ um einen gelungenen Auftakt zur Pala-Trilogie, die bereits im Juni fortgesetzt werden wird. Eine lange Wartezeit entfällt somit glücklicherweise, denn natürlich sind einige Fragen beantwortet worden, essentielle Antworten allerdings stehen noch aus.

Bewertung vom 08.05.2016
Zeitenwechsel / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.1 (Audio-CD)
Maas, Jonas

Zeitenwechsel / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.1 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Bevor Oscar Wilde richtig begreifen kann was geschieht, findet er sich bereits in einer Zelle wieder, mit Aussicht auf eine Anklage und daraus resultierende Gefängnisstrafe. Doch plötzlich wird ihm ein Angebot gemacht, das anzunehmen zwar mitunter ebenfalls Gefahren mit sich bringt, ihn jedoch vor so manchem schützt. Bedingung, um als Sonderermittler der Krone zu arbeiten ist es allerdings Stillschweigen zu bewahren, was einem Schriftsteller wie Wilde nicht unbedingt leicht fällt. Eine lange Bedenkzeit jedoch gibt es nicht, denn der erste Gegner steht bereits in den Startlöchern, um England zu zerstören...

Lange im Schatten seines Bruders gestanden, erhält nun auch Mycroft Holmes eine größere Rolle, in der die Wichtigkeit seiner Tätigkeit einmal mehr herausgestellt wird. An der Seite des mehr oder minder exzentrischen Schriftstellers Oscar Wilde kämpft er um Gerechtigkeit und darum England zu beschützen. Man ahnt bereits früh, dass er es mit seinem neuen Begleiter nicht immer einfach haben wird und doch ist man gespannt darauf wie dieses Gespann sich machen wird. Wilde scheint zumeist unberechenbar, weshalb alles möglich ist, humoristische Einlagen nicht ausgeschlossen.

Bereits der erste Einsatz birgt einige Gefahren, die kaum bis gar nicht greifbar sind, weshalb es notwendig ist sich in die Höhle des Löwen zu begeben, ohne zu ahnen wem oder was man sich aussetzt. Übernatürliche Geschehnisse, die jedweder Logik und Rationalität entbehren, sind Teil eines perfiden Plans. Das ausführende Organ muss schnellstmöglich gestoppt werden, um weiteres Unheil zu vermeiden.

Nachdem der Hörer zunächst einen Einblick erhält, wie es überhaupt dazu kommt, dass Wilde in die Dienste der Krone gestellt wird, zieht das Tempo plötzlich merklich an, denn der erste Gegner wartet bereits, auch wenn er seinerseits noch nicht ahnt auf wen er treffen wird. Gebannt verfolgt man das Geschehen, das sich meist gar nicht so leicht erklären lässt, wenn überhaupt. Die Unruhe, die sich breit macht, ist mehr und mehr verständlich, je weniger logisch erklärbar das Handeln der Protagonisten wird. Sicherlich verfolgt man diverse Gedankengänge und versucht Hinweise und Spuren zu deuten, jedoch hat man es mit jemandem zu tun, der genau weiß wie er sein Gegenüber an der Nase herumführt.

Großartige Sprecher sowie eine stimmige Geräuschkulisse sorgen für ein lebendiges Geschehen, das der Hörer ohne Weiteres vor dem inneren Auge erblicken kann. In dieser ersten Folge wurde alles richtig gemacht, so dass man sogleich und ohne zu zögern nach dem nächsten Fall für die Sonderermittler der Krone greifen wird.

Bewertung vom 01.05.2016
The Gracekeepers
Logan, Kirsty

The Gracekeepers


gut

Es ist eine Welt, in der das Wasser sich wieder Platz verschafft hat, Landstriche gibt es nur noch vereinzelt. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, als kämen sie aus zwei Welten, und sich doch irgendwie verbunden fühlen als sie aufeinander treffen. North lebt mit ihrem Bären bei einem Zirkus und verdingt sich dort als Attraktion. Callanish fristet ein sehr einsames Dasein, denn sie übergibt die Toten dem Meer. Was mag es mit der Verbindung dieser beiden wohl auf sich haben?

Liest man das Buch im englischen Original (bisher ist es noch nicht übersetzt), so braucht es eine gewisse Zeit, bis man sich zurechtgefunden hat, vor allem, da mitunter Worte genutzt werden, die es im Grunde gar nicht gibt, eine Übersetzung daher schwierig bis unmöglich ist. Hilfreich ist der Wechsel zwischen diversen Perspektiven, denn über jedem Kapitel steht um wen es sich auf den Folgeseiten handeln wird. So erhält man immer weitere Einblicke in die Lebensweisen der verschiedenen Protagonisten und kann sich ein immer besserer Bild von ihnen machen. Doch so geordnet wie diese Beschreibungen ablaufen, um so kurioser verhält es sich mit der Handlung als solcher.

Hier hat man häufig das Gefühl, der rote Faden fehle. Die Autorin verliert sich gerne in detaillierten Darstellungen, die, so schön sie sprachlich auch sein mögen, den Lesefluss ins Stocken geraten lassen. Generell liegt zwar überhaupt eine recht ruhige Atmosphäre zugrunde, es scheint aber fast als würde das Tempo zeitweise nicht nur gedrosselt, sondern komplett eingestellt. Nicht selten fragt man sich wo die Reise hingehen soll, was die Autorin nun tatsächlich ausdrücken möchte und ob das Geschehen am Schluss tatsächliche Antworten und Erklärungen geben wird.

An sich birgt die Idee einiges an Potential, wackelt allerdings in der Umsetzung. „The Gracekeepers“ schafft es leider nicht über die gesamte Länge ungeteilte Aufmerksamkeit zu erlangen, da es in einigen Bereichen zu Schwankungen kommt.

Bewertung vom 01.05.2016
Morgan & Bailey - Mörder Unser

Morgan & Bailey - Mörder Unser


ausgezeichnet

Pfarrer Morgan steckt wahrhaftig in der Klemme, denn das Beichtgeheimnis zwingt ihn zu Schweigen, auch wenn ein Mitglied seiner Gemeinde ihm einen Mord gesteht. Dennoch möchte er die Tat natürlich nicht stillschweigend hinnehmen, so dass er seine Kollegin Rose Bailey darum bittet, sich dieser Sache anzunehmen. Noch ahnen sie nicht, welche Lawine sie mit ihren Nachforschungen lostreten, denn das Opfer ist die Tochter von Polizeichef Stanley...

Im dritten Fall für Morgan und Bailey sucht sich das Geschehen quasi einen direkten Weg zu den Geistlichen, indem vom Täter während der Beichte ein Geständnis abgelegt wird. Nun gilt es im Grunde genommen, das Pferd von hinten aufzuzäumen, denn Pfarrer Morgan hält sich natürlich an seine Pflicht und verletzt das Beichtgeheimnis nicht. Umso schwieriger wird es für die beiden Hobbyermittler zunächst einen brauchbaren Ansatz zu kreieren, damit die Ermittlungen in Schwung kommen und schlussendlich hoffentlich Fahrt aufnehmen können.

Für den ein oder anderen Protagonisten steht der Täter schnell fest, doch weder Hörer noch Morgan oder Bailey sind von dessen Schuld überzeugt. Das wäre zu einfach und überhaupt gar nicht nachvollziehbar, warum gerade derjenige welcher sich des Mordes schuldig gemacht haben sollte. Doch weitere Verdächtige lassen sich zunächst nicht so einfach ermitteln, hier gilt es präzise hinzuschauen und die richtigen Fragen zu stellen, um Täter und Motiv auf die Spur zu kommen.

Bei jeder Aussage überlegt man hin und her, ob es sich um die Wahrheit oder eine Lüge handelt, um Hinweise zu entdecken, die in die richtige Richtung führen, doch stellt sich dies schwieriger als gedacht dar. Nicht jeder spielt mit offenen Karten, so dass manches Mal Intuition gefragt ist, um nicht ins Stocken zu geraten. So begibt man sich auf eine spannende Reise ins Ungewisse, denn man muss auf alles gefasst sein, es könnten einige Überraschungen auf einen warten.

Trotz recht ruhiger Atmosphäre fesselt auch der dritte Fall für Morgan und Bailey die Hörer ab der ersten Sekunde. Man darf sich keinesfalls von der vorherrschenden Stimmung täuschen lassen, unter der Oberfläche sieht es gleich ganz anders aus, und mit Sicherheit nicht so wie man es sich vorgestellt hat.

Bewertung vom 01.05.2016
Zickenalarm auf Internat Bernstein / Internat Bernstein Bd.3
Russo, Andrea

Zickenalarm auf Internat Bernstein / Internat Bernstein Bd.3


ausgezeichnet

Es wird voll auf Internat Bernstein, denn die Schüleraustauschwoche steht an. Alle, sogar die Lehrer, sind aufgeregt und nicht nur Paulina und Shanti sind gespannt mit welchen italienischen Mädchen sie sich bald für eine Woche das Zimmer teilen. Die Jungs, bei denen ein solcher Austausch nicht ansteht, sind nach wie vor auf großer Schatzsuche und entdecken weitere geheime Gänge, die ganz schön gefährlich sind. Paulina und Shanti bleibt kaum Zeit ihre neuen Freundinnen kennenzulernen, denn schon bald brauchen die Jungs ihre Hilfe...

Inzwischen hat Paulina sich richtig gut auf Internat Bernstein eingelebt und freut sich auf die italienischen Austauschschülerinnen. Sicherlich ist dieser dritte Band auf ohne jegliche Vorkenntnisse verständlich, da auf vergangene Ereignisse nochmals kurz eingegangen wird, schöner ist es aber allemal die gesamte Entwicklung verfolgt zu haben, denn so ergibt sich eine noch engere Bindung zu dem ein oder anderen Protagonisten. Dass es trotz Ablenkung durch die Italienerinnen spannend wird ist von vornherein klar, denn noch immer ist der Internatsschatz nicht aufgetaucht und die Jungs sind wild entschlossen dies zu ändern.

Gemeinsam mit Paulina und ihren Freunden begibt man sich in ein neues, teilweise gefährliches, Abenteuer, denn natürlich möchte man auch selbst wissen, ob es diesen ominösen Schatz überhaupt gibt. Gleichzeitig müssen die Mädchen sich um ihre Austauschschülerinnen kümmern und versuchen, diese nicht ebenfalls in Gefahr zu bringen. Natürlich dürfen außerdem die Streitigkeiten unter den Internatsbewohnern nicht fehlen, schließlich kann man sich nicht mit jedem gut verstehen. Da aber dieses Mal wirklich einiges zusammenkommt kann man gut verstehen, dass Paulina manchmal nicht mehr weiß wo ihr der Kopf steht. Wie würde man selbst in ihrer Situation handeln? Eine Frage, die man sich während dieser Lektüre des öfteren stellt, aber nicht unbedingt immer zu einer Antwort kommt.

Bis zum Schluss bleibt es spannend, denn nicht nur das Ergebnis der Schatzsuche ist unsicher, es steht noch ein weiteres Projekt an, dass sich in der Theorie absolut genial anhörte, den Mädchen in der Umsetzung aber einiges abverlangt. Aber mit Zusammenhalt und Disziplin wird man doch wohl auch dieses Vorhaben erfolgreich über die Bühne bringen, oder? Fakt ist auf jeden Fall, dass man die Internatsbewohner mehr und mehr ins Herz schließt und hofft, noch einige Abenteuer mit ihnen erleben zu dürfen.

Bewertung vom 01.05.2016
Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969
Witzel, Frank

Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969


gut

Sollte ein Teenager sich nicht eher mit belangloseren Dingen den Tag vertreiben als sich über Politik Gedanken zu machen? Mit Freunden harmlose Streiche aushecken anstatt über Krankheit und Tod zu referieren? Vielleicht liegt es aber auch einfach an der Zeit, in der sich das Geschehen abspielt, voller Umbruch und Wandel, dass man gar nicht ein solches Teenagerleben führen konnte wie es heutzutage gemeinhin, manches Mal auch klischeebehaftet, angesehen wird...

Frank Witzel hat in Printform einen wahrlichen Wälzer vorgelegt, dem man schon ein wenig Respekt entgegen bringt und sich lieber zweimal fragt, ob man sich wirklich an das Werk herantraut. Das Hörbuch, vom Autor selbst gelesen, ist zwar gekürzt, mit 760 Minuten auf 10 CDs aber immer noch beachtlich und sollte nicht unterschätzt werden.

Schon früh wird klar, dass man sich voll und ganz auf das gesprochene Wort einlassen muss und zunächst nicht alles hinterfragen sollte, sonst ist man gleich verloren. Der rote Faden nämlich ist zwar durchaus vorhanden, auch wenn einem das erst reichlich spät klar wird, nur eben nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Fast wirkt die Erzählung zusammengestückelt, ohne Hand und Fuß, von A nach B über C und D hüpfend. Auch nach einer wahrhaftigen Aussage wird lange Zeit gesucht. Es ist nicht so, dass Inhalt oder Interpretation schlecht wären, vielmehr hat man als Hörer das Gefühl nicht der angesprochenen Zielgruppe zu entsprechen, vielleicht sogar manche Zusammenhänge nicht zu begreifen, selbst wenn man sie mehrfach hört.

Am ehesten lässt sich dieses Werk wohl als außergewöhnlich betiteln. Sämtliche Emotionen werden während des Hörens angesprochen, hin und wieder ist man sogar mit sich uneins was man denn nun fühlen soll. Bis man allerdings darüber nachgedacht hat, ist der Autor bereits drei Schritte weiter, was aber egal ist, man wird sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal darauf zurückkommen.

Kommt es zu Beschreibungen tatsächlicher geschichtlicher Ereignisse, fühlt man sich plötzlich sicher, denn damit befindet man sich auf einem Terrain, das man einschätzen kann. Aber auch hier darf man sich niemals zu sehr treiben lassen, denn die Übergänge zum Abstrakten sind fließend. Was ist Realität, was Fiktion und wobei handelt es sich um Wahnvorstellungen? Nicht immer wird man dahinterkommen womit man es gerade zu tun hat, aber einen Versuch ist es wert. Sprachlich wird eine arg bedrückende Atmosphäre übermittelt, die zwar großartig zum Inhalt passt, dem Hörer aber mehr und mehr aufs Gemüt schlägt, so dass man zwischenzeitlich sogar geneigt ist etwas anderes, aufbauenderes hören zu wollen.