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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2021
Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit / Der kleine Drache Kokosnuss - Alles klar! Bd.7
Siegner, Ingo

Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit / Der kleine Drache Kokosnuss - Alles klar! Bd.7


ausgezeichnet

Ein gelungener Mix aus Abenteuergeschichte und Sachbuch. Farbenfroh und anschaulich illustriert.

Inhalt:

"Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit" ist das siebte Sachabenteuer von Kokosnuss, Matilda und Oskar.

Die drei Freunde reisen gemeinsam mit Hilfe des Laserphasers 100.000 Jahre zurück in die Steinzeit, um ihren Freund Klonk und die Drachenbabys Knöpfchen und Zöpfchen zu besuchen. Letztere haben nämlich Geburtstag.

Bei diesem Abenteuer finden sie auch Antworten auf viele Fragen:
- Wie und wo haben die Menschen in der Steinzeit gelebt?

- Wie sah ihr Alltag aus?

- Welche Werkzeuge haben sie verwendet?

- Dank welcher Erfindungen wurde der Alltag erleichtert?

- Welche Tiere lebten in der Steinzeit?

Uvm.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre zum Vorlesen bzw. für geübte Erstleser



Illustrationen:

Der Vorsatz des Buches wurde sowohl für eine detaillierte Zeitleiste mit vielen Kurzinfos sowie abschließend für eine Weltkarte genutzt, um die Entwicklung und Wanderung des Menschen zu veranschaulichen.

Im Innern des Buches werden die Sachtexte von zahlreiche kleinen und größeren Illustrationen begleitet.

Beispielsweise wird gezeigt, welche Werkzeuge, Kleidung usw. dank der Mammut-Jagd das Überleben in der Steinzeit gesichert haben.

Farbenfroh und detailliert vertiefen die Zeichnungen das Gelesene und natürlich dürfen auch kunstvolle Höhlenmalereien nicht fehlen.


Mein Eindruck:

Dies ist das siebte Sach-Abenteuer der Reihe. Alle Bände können unabhängig voneinander und von den "normalen" Geschichten gelesen werden. Die Freunde sind in ihrem Abenteuer "Der kleine Drache Kokosnuss reist in die Steinzeit" zum ersten Mal Klonk und den Drachenbabys begegnet. Diese Vorgeschichte kennen wir nicht und hatten trotzdem keinerlei Verständnisprobleme.

Die Charaktere wachsen dem Leser schnell ans Herz, denn Kokosnuss und seine Freunde bilden ein tolles Team. Noch dazu sind sie wissbegierig und immer offen für neue Abenteuer.

Die Bücher der "Alles klar!"-Reihe sind ähnlich aufgebaut:

Jedes Kapitel umfasst zwei Seiten, so dass Stück für Stück selbst gelesen werden kann. Das Abenteuer ist gut strukturiert, lehrreich und informativ und dennoch spannend zu lesen. Somit eine gelungene Mischung aus Sachbuch und Abenteuergeschichte zudem ansprechend durch die vielen farbigen Illustrationen.

Wichtige Begriffe wie "Jäger und Sammler" sowie Fremdwörter wie "Homo Sapiens" sind fett gedruckt, allerdings gibt es separates kein Glossar, das sie näher erläutert. Per Fußnote werden einige Fachbegriffe und Infos (z.B. Gewicht eines Wollhaarmammuts) weiter ausgeführt.

Durch die nebenbei in das Abenteuer eingeflochten Informationen ist das Buch lehrreich und unterhaltsame zugleich.

Nur das Thema "Alltag der Kinder in der Steinzeit" vermisst man bei der Lektüre. Es wird zwar auf Jagd, Wohngemeinschaften usw. eingegangen, aber was haben die Neandertaler-Kinder den ganzen Tag über gemacht?

Wir vergeben 4,5 von 5 Forscher-Sternchen und freuen uns schon jetzt auf weitere spannende Sachbuch-Abenteuer mit Kokosnuss, Oskar und Matilda!

Fazit:

Eine faszinierende Reise in die Steinzeit. Die Freunde Kokosnuss, Matilda und Oskar erleben ein spannendes und gleichzeitig lehrreiches Abenteuer.

Eine gelungene Mischung aus Sachbuch und Geschichte, kurzweilig gestaltet und ergänzt durch viele farbenfrohe Illustrationen.

Auch für Erwachsene gibt es dank dieser Kinderbuchreihe allerlei Neues zu erfahren.


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Rezensiertes Buch: "Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit" aus dem Jahr 2021

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Ein Sommergast für Mona Maus / Das kleine Waldhotel Bd.4
George, Kallie

Ein Sommergast für Mona Maus / Das kleine Waldhotel Bd.4


ausgezeichnet

Das vierte und letzte Abenteuer der liebenswerten Maus: charmant, warmherzig und zuckersüß und wie immer traumhaft illustriert.

Inhalt:

Der Sommer kündigt sich an und im Waldhotel sind die Vorbereitungen für eine Stachelschwein-Hochzeit in vollem Gange. Hierbei geht so Einiges schief und die Nerven des Brautpaares aber auch die der Angestellten werden arg gebeutelt.

Als eine unbekannte Mäusedame im Waldhotel auftaucht und nach Mona Maus fragt, scheint das Chaos perfekt. Wer ist diese Emma Erdbeere und welches Geheimnis verbirgt sie?

Doch plötzlich hat Mona Maus ganz andere Sorgen: ein Waldbrand bedroht das Hotel und alle Bewohner bringen sich schnellstmöglich in Sicherheit. Doch während Gäste nach Hause reisen und Angestellte bei ihren Familien unterkommen sorgt sich Mona Maus: Wohin soll sie nur gehen?


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)
ca. ab 8 Jahre (zum Selbstlesen)


Illustrationen

Ein kleiner und hochwertiger Bücherschatz.
Im Inneren ergänzen und unterstreichen zauberhafte braun-weiße Bleistiftzeichnungen die Handlung. Zudem schaffen sie eine warme und wunderbare Atmosphäre.

So schlicht die Illustrationen auf den ersten Blick wirken, so detailliert und liebevoll sind sie auf den zweiten.

Der Zeichenstil gefällt sehr und die vielen kleinen und großen Illustrationen lassen Mona und die Bewohner des Waldhotels lebendig werden. Die Darstellung der Tiere ist besonders gelungen, da Maus, Eichhörnchen, Dachs & Co. natürlich aber auch niedlich und sympathisch dargestellt sind.


Mein Eindruck:

Dies ist das vierte Abenteuer von Mona Maus und den Tieren im Waldhotel und somit das Ende einer bezaubernden Reihe.

Die Erzählungen sind in sich abgeschlossen und auch ohne die vorherigen Bände zu kennen, findet man sich schnell zurecht, da die Vorgeschichte kurz zusammen gefasst wird. Trotzdem empfehle ich, die Abenteuer in chronologischer Reihenfolge zu lesen.

Der Aufbau der Geschichte ist immer gleich:
es wird ein Fest geplant, vorbereitet und veranstaltet - passend zur jeweiligen Jahreszeit - und dem Hotel/den Gästen droht eine plötzliche Gefahr, der sich die kleine Maus mit viel Köpfchen und Mut - oftmals zunächst zum Ärger des Hotelinhabers - entgegenstellt.

Die Geschichte ist altersgerecht, einfühlsam und warmherzig erzählt und die Charaktere werden liebevoll und detailliert beschrieben.

Abermals begleiten große Sorgen die kleine Maus und wie so oft bleibt sie optimistisch:
"Wie soll man ohne das Schlechte überhaupt wissen, was gut ist?" (vgl. Mona Maus S. 56)

So schnell lässt Mona sich nicht unterkriegen. Sie sieht in allen Tieren das Gute, hilft wo sie nur kann, hat das Herz am rechten Fleck und beweist wahren Mut.

Ich kann dieses zauberhafte Abenteuer von Herzen empfehlen, denn es erzählt eine wunderschöne Geschichte voller Hoffnung über Heimat, Familie und Füreinanderdasein. Im Fokus liegt abermals die wundervolle Botschaft: „Niemand bleibt zurück! Zusammen können wir alles schaffen!“


Hinweis zum Hörbuch:

Zu jedem der vier Bände ist ein Hörbuch erschienen.
Gelesen wird die mit Musik untermalte, ungekürzte Fassung von Andreas Fröhlich.
Durch seine ganz unverkennbare Art und mit Hilfe verschiedenster Variationen der Stimme lässt er die Bewohner und Angestellten des Hotels lebendig werden.


Fazit:

Der vierte Band der zauberhaften Kinderbuchreihe rund um das Waldhotel, die liebenswerte Maus und ihre Freunde beinhaltet abermals eine außergewöhnliche und berührende Geschichte.

Mit Humor und Herz erzählt wird sie vervollständigt durch stimmungsvolle und detaillierte Illustrationen.

Wichtige Themen wie das Überwinden von Vorurteilen, Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn finden in diesem Abenteurer ihren Platz.

Von uns gibt es eine Leseempfehlung für Groß und Klein, für Jungen wie Mädchen! Die Reihe "Das kleine Waldhotel" hat das Zeug zum Kinderbuch-Klassiker!

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Rezensiertes Buch: "Das kleine Waldhotel - Ein Sommergast für Mona Mau

Bewertung vom 17.06.2021
Rico, Oskar und das Mistverständnis / Rico & Oskar Bd.5
Steinhöfel, Andreas

Rico, Oskar und das Mistverständnis / Rico & Oskar Bd.5


ausgezeichnet

Auch das fünfte Abenteuer besticht durch Wortwitz, Charme und liebenswerte Charaktere!

Inhalt:

Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:
Ersterer ist tiefbegabt und braucht daher zum Denken manchmal ein wenig länger. Letztgenannter dagegen ist hochbegabt: ein helles Köpfchen, dafür aber ängstlich und übervorsichtig.

Die beiden Jungs sind die besten Freunde ... bis jetzt!
Denn Rico und Oskar haben Krach! Aber so richtig.

Rico ist zum ersten Mal verliebt und alles andere wird zur Nebensache. Oskars Eifersucht stellt die Freundschaft auf eine harte Probe.

Noch dazu ist der Treffpunkt der Freunde, der geheime Hof, in Gefahr. Ob es der Gang gelingt, die beiden Streitenden zu versöhnen und den Spielplatz zu retten?


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Mein Eindruck:

Dies ist das fünfte Abenteuer der ungleichen Freunde Rico und Oskar. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man problemlos in die Geschichte hinein. Zu Beginn werden die wichtigsten Personen kurz vorgestellt.

Die Geschichte wird wieder von Rico mit seinen unverwechselbaren Worten und viel Witz erzählt.
Rico bezeichnet sich selbst als tiefbegabt und vergleicht seine Denkweise mit einer Bingotrommel, bei der Kugeln bunt durcheinander geraten und auch mal verloren gehen. Dieses Mal kommt zu allem Überfluss noch die Verliebtheit hinzu.

Das liebenswerte Kerlchen ist erwachsener geworden und schlägt sich mit verschiedenen Kniffen inzwischen selbstsicherer durchs Leben, beispielsweise werden Fremdwörter sowie deren Bedeutung in eigenen Worten sofort notiert. Ricos Art, die Welt zu betrachten, ist erfrischend anders. So schildert er auf seine Weise die Herkunft des Ausdrucks "Eselsbrücke" oder fasst grammatikalische Eigenheiten zusammen:

"APOSTROPH: Ein Wortzipfelchen, das eine kleine Abkürzung bedeutet. Man benutzt es auch, wenn man auf die Frage »Wessen?", an eine Antwort, die mit s endet, nicht noch ein s hängen will, wie zum Beispiel: Lars' Kochbuch. Es gibt sogar extra falsche Apostrophe für Leute, die ihre Läden Horst's Wurststübchen oder Gabi's Nagelstudio nennen und die mittwoch's Ruhetag haben." (vgl. S. 26)

Für diesen letzten Satz feiere ich Rico! Allein aufgrund der neuen Sichtweisen und Wortschöpfungen ist das Abenteuer wie immer ein großartiges Lesevergnügen.

Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail angelegt und was wäre Rico ohne seinen besten Freund: Oskar bildet den perfekten Gegenpart. Als Leser leidet man richtig mit, wenn die beiden aufgrund Streit und Eifersucht kein Wort mehr miteinander wechseln.

In diesem Abenteuer gilt es, den Spielplatz zu retten, der einem Hochhaus weichen soll. Rico und Oskar ermitteln aufgrund ihres Streits getrennt voneinander. Während Rico seinen Part gewohnt in der Ich-Form erzählt, schildert er dieses Mal Oskars Erlebnisse besser gesagt "Oscars kapitale Abenteuer" in kurzen Einschüben als allwissender Erzähler. Die Handlung wird kurzerhand auf den Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verlegt und inhaltlich und sprachlich angepasst, was wunderbare Worte wie "fulminant" beinhaltet, Auch die Schriftart und Illustrationen sind entsprechend auf alt getrimmt.

Die Geschichte besticht neben der wunderbaren Erzählweise und ihren liebenswerten Anti-Helden durch Geheimnisse aus der Vergangenheit, dreiste Betrügereien sowie turbulente und berührenden Rettungsaktion. Sie zeigt, dass man auch mal Fünfe gerade lassen muss und wie wichtig Vertrauen und Zusammenhalt ist.

Fünf Sternchen und eine Leseempfehlung für diesen spannenden Kinderkrimi mit Tiefgang über Streit, Eifersucht und Versöhnung.


Fazit:

Rico und Oskar erleben ihr fünftes spannendes Abenteuer:
Wortwitz, spannende Familiengeheimnisse und überraschende Wendungen sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen, ebenso wie die liebenswerten Protagonisten und die außergewöhnliche Erzählweise.

Eine Kinderbuchreihe, die ich Groß und Klein ans Herz legen möchte.


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Rezensiertes Buch "Rico, Oskar und das Mistv

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Die Brücke der toten Hunde / Alan C. Wilder Bd.1
Wirbeleit, Patrick

Die Brücke der toten Hunde / Alan C. Wilder Bd.1


ausgezeichnet

Ein fantastisches Abenteuer mit viel Witz, schaurigen Gespenstern und einem unerschrockenen Geisterjäger.

Inhalt:

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt der junge Alan dessen Firma. Doch die "Alan C. Wilder Ltd." ist nicht irgendeine Detektei:

Sie bietet Hilfe bei übersinnlichen Problemen aller Art und ist spezialisiert auf Phänomene wie Poltergeister, Dämonen und Gespenster.

Alan nutzt seine Gabe, mit Geister Kontakt aufzunehmen, und gleich der erste Fall führt ihn auf eine Brücke, von der sich aus unerklärlichen Gründen bereits sechzig Hunde hinab in den Tod stürzten.

Wer wohl die armen Tiere seit Jahrzehnten zu sich ruft? Und warum?

Keine leichte Aufgabe für Alan. Der Junge wird bei seinen Ermittlungen auf eine harte Probe gestellt, denn Geisterjagd ist nichts für schwache Nerven!



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre




Illustrationen/Covergestaltung:

Das Cover ruft sofort Erinnerungen an Geistererzählung und Detektivgeschichten wach, z. B. Klassiker wie "Der Hund von Baskerville".

Die schaurig schöne Gruselstimmung ist fast schon greifbar. Der Clou: die drei "glühenden" Hunde leuchten tatsächlich im Dunkeln.

Der Stil von Ulf K., Illustrator und Comiczeichner, passt einfach perfekt: schlicht und trotzdem vielseitig und punktgenau.

Die Gestaltung der Figuren sowie deren schlichte aber effektvolle Mimik ist einfach nur herrlich und beim Anblick der Geister muss man unweigerlich schmunzeln. Der Humor der Geschichte spiegelt sich hervorragend auch in den Zeichnungen wieder. Alan tappt auch mal im Dunkeln (sowohl mit seiner Theorie wie auch tatsächlich) und somit bleibt auch das eine oder andere Panel kurzerhand vollkommen schwarz.

Die gruselige Atmosphäre ist einfach wunderbar und altersentsprechend harmlos.

Das Zusammenspiel von Bild und Text ist hervorragend gelungen.

Beim Comic sprechen die Bilder oft auch für sich und führen die Handlung weiter, gerade für Lesemuffel ein willkommener Ansporn.



Mein Eindruck:

Dies ist das erste übersinnliche Abenteuer und ich hoffe, dass noch viele weitere folgen werden.

Die Geschichte wird von Alan selbst mit viel Humor und spannend erzählt, man kann prima mitfiebern und wird von Beginn an in die Handlung reingezogen.

Alan ist gewitzt und nicht auf den Mund gefallen. Ein unerschrockener und entschlossener Geisterjäger.

Nebenfiguren wie der Helfershelfer Lord Peter, ein Äffchen, das im Büro für Ordnung sorgt und Alan bei den Ermittlungen begleitet, oder der Geist des Vaters, der weiterhin im Familienarchiv Nachforschungen anstellt und dem Sohnemann Ratschläge gibt, machen das ungewöhnliche Abenteuer noch unterhaltsamer.

Der Wortwitz und Alans lockere Erzählweise sorgen für ein großartiges Lesevergnügen. Aufgrund der kurzen Texte ist dieser Comicband besonders für Lesemuffel und Comic-Neulinge interessant. Die Lektüre der knapp 100 Seiten vergeht wie im Flug.

"Die Brücke der toten Hunde" ist als Band 1 gelistet und ich bin gespannt auf weitere Abenteuer des sympathischen Geisterjägers.



Fazit:

Ein phantasievolles und witziges (kindgerechtes) Grusel-Abenteuer, welches durch einen sympathischen Geisterjäger, einen kniffligen Fall und atmosphärische Zeichnungen besticht.

Ein außergewöhnlicher und herrlich schräger Gruselspaß für große und kleine Comicfans.



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Rezensiertes Buch: "Alan C. Wilder Ltd. - Protokolle des Übersinnlichen - Die Brücke der toten Hunde" aus dem Jahr 2020

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Mord mit verteilten Rollen / Ein Fall für Hercule Poirot Bd.27
Christie, Agatha

Mord mit verteilten Rollen / Ein Fall für Hercule Poirot Bd.27


ausgezeichnet

Hercule Poirot und Ariadne Oliver ermitteln: brilliant, spannend und unterhaltsam mit Charme und in einer imposanten Kulisse.

Inhalt:

Die Schriftstellerin Ariadne Oliver hat sich bereit erklärt, anlässlich eine Gartenfestes auf Nesse House ein Mörderspiel zu organisieren.

Zwar entsteht aufgrund ihrer blühenden Fantasie rasch ein verzweigtes und undurchsichtiges Gebilde mit Täter, Motiv und Schauplatz des Verbrechens, dennoch wendet sie sich hilfesuchend an Hercule Poirot.

Wie sehr von Nutzen die Anwesenheit eines brillanten Kopfes ist, zeigt sich schon bald, denn aus dem harmlosen Rollenspiel wird plötzlich tödlicher Ernst, als die kleine Marlene, die das Opfer "spielen" soll, tatsächlich ermordet aufgefunden wird.

Welche tragischen Ereignisse und Familiengeheimnisse verbergen sich dahinter?



Mein Eindruck:

Dies ist der dreißigste Fall für Hercule Poirot.

Dank des Vorwort (verfasst anlässlich der britischen Neuausgabe im Jahr 2014) erfährt man, dass Agatha Christie ein reales Anwesen als Vorlage für ihr mörderisches Rollenspiel gewählt hat. Das Haus, in dem der Roman spielt, ist nämlich Christies eigenes in Devon: Greenway House in Greenway Estate. Fans der Hercule Poirot Serie mit David Suchet in der Hauptrolle konnten es darin bereits bewundern.

Die Kulisse wird derart detailliert beschrieben, dass man sie tatsächlich vor Augen hat.

Der Originaltitel "Dead Man's Folly" gibt übrigens einen zusätzlichen Fingerzeig, worauf zu achten ist. Bei Agatha Christie Krimis lohnt sich immer ein Blick auf die Original- bzw. Alternativtitel.

Wie bei den meisten Agatha Christie Krimis tappt man auch in diesem Mordfall als Leser lange Zeit, vielleicht sogar bis zum Schluss im Dunkeln:

zahlreiche Verdächtige und falsche Fährten, die zu Spekulationen anregen, und am Ende wird die unerwartete Auflösung präsentiert.

Der Fokus aber liegt wie so oft auf den detailliert entworfenen Charakteren, der Kluft zwischen der gehobenen Gesellschaft und deren Bediensteten.

Hercule Poirot besticht und überzeugt durch seine geniale Kombinationsgabe. Die (charmante) Arroganz und Ordnungsliebe sorgen auch in diesem Kriminalfall für Unterhaltung.

Ariadne Oliver bildet das perfekte Gegenstück zum peniblen Poirot: etwas unkonzentriert, chaotisch und wahnsinnig impulsiv und kreativ. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ist ein schwieriger Charakter, eine Person, die man liebt oder hasst. In diesem Fall allerdings ist ihre Rolle unverzichtbar.

Wer englische Kriminalromane im klassischen Whodunit-Stil schätzt, wird an diesem kniffligen Fall und den abwechslungsreichen Charakteren seine Freude haben.



Fazit:

"Mord mit verteilten Rollen" hat alles, was man von einem Krimi erwartet:

interessante und vielseitige Charaktere, eine imposante Kulisse und ein fesselnder und unterhaltsamer Plot, spannend bis zum Finale!

Für mich einer der besten Agatha-Christie-Krimis.



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Rezensiertes Buch: "Mord mit verteilten Rollen" aus dem Jahr 2020 inkl. Vorwort anlässlich der britischen Neuausgabe 2014

Hinweis: Auch erschienen unter dem Titel "Wiedersehen mit Mrs. Oliver"

Bewertung vom 10.06.2021
Alien Academy Bd.1
Till, Jochen

Alien Academy Bd.1


ausgezeichnet

Ein gelungener Einstieg in eine außergewöhnliche, witzige und herrlich schräge Kinderbuchreihe.

Inhalt:

Cody wacht eines morgens auf und hat einen totalen Blackout!
So viele Fragen rasen dem Jungen durch den Kopf:

- Wieso sehen meine Eltern so seltsam aus? Ganz anders als ich mit ihren drei Pobacken, Rüsseln und grüner Haut.
- Welche Sprache sprechen sie?
- Was hat es mit diesem mysteriösen Unfall auf sich, der für seinen Gedächtnisverlust verantwortlich sein soll?

Als wäre das alles noch nicht genug, eröffnen ihm seine "Eltern", dass er ab heute wieder zur Schule gehen soll: in die Alien Academy!

Bereits auf der Fahrt zur Schule kommen immer neue Fragen auf, denn keiner seiner Mitschüler gleicht dem anderen und alle haben wie Cody ihr Gedächtnis verloren.

In Brocken, Loff, Fluffy, Tripto und NRG findet Cody schnell Freunde.
Ob es ihnen gelingen wird, herauszufinden, was geschehen ist und warum ihnen die Erwachsenen keine klaren Antworten geben wollen?


Illustrationen:

Den Zeichenstil von Raimud Frey mögen wir sehr: cool, witzig und außergewöhnlich.

Die tollen comic-artigen Illustrationen werden durch blaue Highlight ergänzt. Obwohl sie bereits in schwarz-weiß beeindruckend wirken.

Die Gestaltung der verschiedenen Spezies und der Roboterist detailliert und die im Abenteuer beschriebenen Eigen- und Besonderheiten sind genial umgesetzt.

Neben Cody - der im Gegensatz zu den anderen für uns natürlich völlig normal (aber nicht langweilig) aussieht - haben sich der Brocken und Fluffy in unser Herz geschlichen.
Ersterer wegen seiner immensen körperlichen Stärke und gleichzeitig völligen Schüchternheit mit Dackelblick und letzterer, weil er einfach so zuckersüß ausschaut mit seinen großen Kulleraugen. Ich muss zugeben, dass ich auch nicht widerstehen könnte und Fluffy am liebsten den ganzen Tag streicheln würde ;-) Als krasser Gegensatz zu seinem knuffigen und niedliche Äußeren passt der miesgelaunte Gesichtsausdruck einfach perfekt.


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Mein Eindruck:

Jochen Till ist mit seiner „Alien Academy“ ein perfekter Einstieg in eine spannende Kinderbuchreihe gelungen.

Mit viel Humor und noch mehr Fragezeichen im Kopf erzählt Cody seine unglaubliche Geschichte, die kleine und große Leser von der ersten Seite an fesselt.

Er entdeckt zwar immer neue Hinweise, doch diese verwirren ihn nur noch umsomehr. Wie gut, dass er in der Schule auf Gleichgesinnte trifft.

Optisch und charakterlich unterscheiden sich alle Schüler wie Tag und Nacht, aber gerade von diesen Besonderheiten und Eigenarten lebt das Abenteuer. Die Spannweite reicht vom riesigen Koloss Brocken, der vor allem und jedem Angst hat und - ganz dem Motto "harte Schale, weicher Kern" - ein total schüchternes und liebenswertes Kerlchen ist, bis hin zum immer gut gelaunten und neugierigen Tripto.

Die Geschichte besticht zudem durch Witz und Wortspiele. Beispielsweise heißen die Lehrkräfte "Knowitall" und sind auf den ersten Blick tatsächlich allwissend. Für Lacher sorgt der Austausch der Knowitall-Einheit einer neueren Generation gegen ein älteres Modell, dass im Hinblick auf Höflichkeit und Umgangsformen selbst noch sehr viel zu lernen hat.
Das Abenteuer steckt voller verrückter und herrlich schräger Einfälle und so überraschen neben der eigentlichen Story jede Menge skurrile Einfälle.

Wir hatten viel Freude und sind neugierig, wie die Abenteuer für Cody und seine Freunde weitergehen. Denn - soviel sei verraten - Unklarheiten und Rätsel gibt es am Ende noch immer genug ;-)


Fazit:

Die Geschichte wird mit viel Witz erzählt und besticht durch außergewöhnliche, grundverschiedene Charaktere und herrlich schräge Dialoge.

Ein außerirdisches Abenteuer mit vielen Besonderheiten, Geheimissen und spannenden Wendungen.

Die modernen schwarz-weiß Illustrationen mit ihren blauen Highlights ergänzen das Abenteuer perfekt und lassen die Alien-Freunde lebendig werden.

...

Rezensierte

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2021
Ein Drachenfreund für Linus / Erst ich ein Stück, dann du Bd.1
Schröder, Patricia

Ein Drachenfreund für Linus / Erst ich ein Stück, dann du Bd.1


ausgezeichnet

Ein humorvolles und warmherziges Abenteuer mit liebenswerten Charakteren und zauberhaften Illustrationen. So macht Lesenlernen Spaß!


Inhalt:

Der kleine Drache Fumo lebt mit seiner Herde hoch oben in den Bergen. Eigentlich sollte es ein Grund zum Feiern sein, dass er und seine Freunde allesamt sieben Jahre alt geworden sind. Doch im Gegensatz zu den anderen Drachenkindern will es mit dem Feuer speien bei Fumo noch nicht recht klappen. Alles, was er hervorbringt, ist eine lauwarme, rote Soße.

Linus und seine Familie wohnen im Tal. Der Junge ist zwar schon acht Jahre alt, aber dennoch immer und überall der Kleinste.

Durch Zufall treffen die beiden Außenseiter aufeinander und freunden sich an. Obwohl der Menschenjunge selbst natürlich kein Feuer spucken kann, hat er einen genialen Plan, um dem kleinen Drachen zu helfen.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahren (zum Vorlesen)
oder für Erstleser/Erstklässler gemeinsam bzw. im Wechsel mit einem geübten Vorleser



Illustrationen/Covergestaltung:

Die Bücher der "Erst ich ein Stück, dann du"-Reihe sind aufgrund ihres Designs sofort zu erkennen. Dieses wurde zwar nun umgestaltet, dennoch verbindet diese Reihe nach wie vor ein ähnliches Layout.

Das Abenteuer von Linus und seinem Drachen Fumo aus dem Jahr 2007 war eines der ersten der Reihe und wurde nun ebenfalls in neuem Gewand nochmals veröffentlicht.

Das Buch ist reich an farbenfrohen Illustrationen, denn auf jeder Doppelseite finden sich kleine und größere, liebevoll gestaltete Zeichnungen, die die Handlung widerspiegeln.

Den unverwechselbaren Zeichenstil von Ute Krause mögen wir sehr: mit nur wenigen Strichen gelingt es ihr, die liebenswerten Charaktere zum Leben zu erwecken. Die Mimik des kleinen Drachen sowie der Kontrast zwischen grüner Schuppenhaut und roter Soße ist herrlich anzusehen.



Mein Eindruck:

Wir haben bereits einige Bücher der "Erst ich ein Stück, dann du"-Reihe gelesen und das von Patricia Schröder entwickelte Konzept des abwechselnden Lesens empfiehlt sich für Vorschulkinder sowie für Erst- und Zweitklässler.

Die Kapitel sind kurz und man kann sich das Abenteuer gut einteilen. Die Passagen für Leseanfänger sind fett und größer gedruckt und eine einfache Wortwahl sowie kurze Sätze erleichtern die ersten Leseversuche. Ohne große Stolpersteine sind diese Zeilen gut zu bewältigen, so dass erste Erfolgserlebnisse zum Weiterlesen animieren.

Das Abenteuer wird mit Humor und Charme erzählt. Hierbei ist die Handlung einfach gehalten, damit jüngere Leser gut folgen können.

Die Charaktere schließt man schnell ins Herz:

Den kleinen Fumo, weil er so anders ist, als die anderen, und Linus, weil er das Herz am rechten Fleck hat und seinem Drachenfreund zeigt, dass eine Schwäche auch eine Stärke sein kann.

Sorgen und Versagensangst aber auch Freundschaft und Selbstvertrauen ziehen sich durch das gesamte Mut-mach-Abenteuer.

Die warmherzige und humorvolle Geschichte zaubert so kleinen Lesern und großen Vorlesern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Fünf drachenstarke Sterne und eine Leseempfehlung für dieses Abenteuer.

Zudem eine Buchreihe, die wir allen i-Dötzchen ans Herz legen möchten.



Fazit:

Gemeinsamer Lesespaß und Motivation für Erstleser:

Die größer und fettgedruckten Passagen in Fibelschrift sind speziell für Anfänger konzipiert, so dass das Buch sehr gut gemeinsam, d. h. im Wechsel gelesen werden.

Eine humorvolle und abenteuerliche Mut-mach-Geschichte, warmherzig und spannend erzählt mit liebenswerten Charakteren und wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen.

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Rezensiertes Buch "Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus" aus dem Jahr 2021

Bewertung vom 10.06.2021
Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte


ausgezeichnet

Eine witzige und lehrreiche Geschichte.
Steckdosen wird man anschließend mit ganz anderen Augen sehen ;-)

Inhalt:

Da die Eltern ein romantisches Wochenende in Venedig planen, werden die Kinder die Zeit mit Oma und Opa verbringen.
Doch bevor es überhaupt soweit kommt, stellt die sechsjährige Tiffany die Frage, wofür so ein romantisches Wochenende überhaupt gut sein soll. Sie hat so etwas schließlich noch nie gebraucht.

Ihre große Schwester Luisa allerdings plant eines mit ihrem Freund Justin. Auch wenn sie es "Zelten" nennt.

Nun ist es an Papa, ein wichtiges und heikles Gespräch zu führen. Bei dem selbstverständlich alle zuhören und mitreden wollen.


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre


Illustrationen und Covergestaltung:

Hochrote Wangen, Vater und Tochter nebst Freund auf dem Sofa eng zusammen ... Die Peinlichkeit ist schon fast greifbar und dann ist das Trio auch noch umringt von neugierig blickenden Großeltern, Nachbarn usw.

Das Buch ist wunderschön und farbenfroh illustriert. Auf jeder Doppelseite finden sich große und kleine Illustrationen.

Den Zeichenstil von Astrid Henn mag ich sehr. Lustige und liebenswerte Details ergänzen die Illustrationen, beispielsweise kleine Hinweise auf andere Kinderbücher des Autors oder vorherige Abenteuer der Familie.


Mein Eindruck:

Nach Oma mit kaputten Internet und Opa mit defektem Wasserkocher hat Marc-Uwe Kling sich nun dem Vater gewidmet. Dem armen Kerl wird die Aufgabe übertragen, mit seiner älteste Tochter Luisa und ihrem Freund ein "heikles Gespräch" zu führen.

Im Fokus stehen wieder Mama, Papa, Tochter Tiffany (6), Sohn Max (12) und die älteste Tochter Luisa (17) sowie die Großeltern.

Das Gespräch sollte zwar zwischen Vater, Tochter und deren Freund Justin stattfinden, aber verständlicherweise sind alle anderen Familienmitglieder neugierig und so stehen bald auch die Großeltern und sogar der Nachbar interessiert daneben. Während die Eltern klischeehaft versuchen, mit Blümchen und Bienchen bzw. Steckdose und Stecker der Stehlampe das Wunder des Lebens zu erklären, stehen der kleinen Tiffany bald nur noch Fragezeichen im Gesicht.

Die Steckdose wird man als Leser wohl anschließend mit anderen Augen sehen oder sogar jedes Mal um Erlaubnis fragen.

"Das äh, das Wichtigste ist natürlich, dass man die Steckdose vorher fragt." (vgl. Papa S. 38)

Zum Glück übernimmt letztendlich Luisa das Gespräch. Hier zeigt sich, wie aufgeklärt sie bereits ist, und dass man Kindern auch ohne blumige Umschreibungen die normalste Sache der Welt erläutern kann.

Allerdings würde ich das Buch eher ab 8 Jahre aufwärts empfehlen. Denn der zweite Teil der Geschichte widmet sich nicht nur der korrekten Benennung der Geschlechtsorgane oder der Frage, wie denn nun eigentlich das Baby in den Bauch der Mutter gelangt. Auch auf Verhütung, freie Liebe in den 1960er Jahren und verschiedene Formen von Sexualität geht die Geschichte ein.

Es ist somit kein reines Sachbuch, sondern kann dank Humor und viel Augenzwinkern hervorragend als Einstieg in das - dann hoffentlich nicht mehr ganz so heikle - Thema genutzt werden.


Fazit:

Ein lehrreicher und unterhaltsamer Lesespaß für Groß und Klein:

Aufklärung funktioniert auch anders, denn der Autor spielt mit viel Witz und Ironie ganz bewusst mit Konventionen, Klischees und veralteten Vorstellungen.

Der ideale Einstieg für ein "heikles" Gespräch mit dem eigenen Nachwuchs.

Den Zusatz "Das witzigste Aufklärungsbuch seit dem Urknall" kann ich nur unterschreiben und gebe eine Leseempfehlung für diese herrlich schräge und lehrreiche Geschichte!

...
Rezensiertes Buch: „Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte" aus dem Jahr 2021

15 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2021
Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch / Rico & Oskar Bd.4
Steinhöfel, Andreas

Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch / Rico & Oskar Bd.4


ausgezeichnet

Warmherzig und weihnachtlich und voller Wunder! Auch das vierte Abenteuer ist witzig, lehrreich und berührend zugleich.

Inhalt:

Die beiden Freunde Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:

Denn Rico ist tiefbegabt und braucht zum Denken oft ein wenig länger als Andere. Oskar dagegen ist ein helles Köpfchen, dafür aber ängstlich und übervorsichtig.

Kurz vor Weihnachten läuft einfach gar nichts nach Plan:

Auf den letzten Drücker werden noch Weihnachtsbäume und -geschenke besorgt, irgendwas kommt immer dazwischen, Streit bringt den Haussegen in Schieflage und ein Schneesturm setzt dem ganzen Chaos dann die Krone auf.

Doch während des Schneetreibens geschieht in dem Mehrfamilienhaus gleich mehr als nur ein einziges Weihnachtswunder.



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist das vierte Abenteuer der ungleichen Freunde Rico und Oskar. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man problemlos in die Geschichte hinein.

Dieses Mal finden sich die ganzseitigen, farbigen Illustrationen nicht zu Beginn jedes Kapitels, sondern mittendrin. Die Kapitel beginnen dafür mit einem Schneegestöber.

Die Geschichte wird wieder von Rico mit seinen unverwechselbaren Worten und viel Witz erzählt. Warum er sie aufschreibt, erfährt man allerdings erst zum Schluss. Der außergewöhnliche und humorvolle Stil lässt den Leser nicht nur mit dem Protagonisten mitfühlen, sondern auch manches aus einer ganz neuen Perspektive betrachten.

Rico notiert sich Fremdwörter sowie deren Bedeutung. Seine Art und Weise, die Dinge zu betrachten, ist erfrischend anders und herrlich unterhaltsam.

Beispielsweise nach der ersten Begegnung mit dem türkischen Jungen Nuri:

"INTEGRATION: Wenn du wohin kommst, wo du dazugehören möchtest, und deshalb denen, die schon da sind, nachmachst, was sie dir vormachen. Plus, sie machen dir auch ein bisschen nach, was du ihnen vormachst, weil das spannend ist und ihre Kultur befruchtet. Zuletzt habt ihr beide was gelernt [...]" (vgl. S. 52)

Allein aufgrund der vielen Wortschöpfungen und neuen Sichtweisen ist das Abenteuer wie immer ein großartiges Lesevergnügen.

In den Rückblenden "Was im Sommer geschah" lernt man nun auch die anderen Kinder und neuen Freunde im "vergessenen Hof" kennen. Zudem sorgen diese Einschübe für einen ungewöhnlich Mix aus unbeschwerter Sommerferienlaune und besinnlichem Weihnachtschaos.

Zur Handlung möchte ich gar nicht so viel verraten, um die Überraschung der Weihnachtswunder nicht vorwegzunehmen.

Fünf weihnachtliche Sternchen und eine Leseempfehlung für diese herzerwärmende und turbulente Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang über Freundschaft und Hilfsbereitschaft, Streit und Versöhnung.



Fazit:

Rico und Oskar erleben ihr viertes spannendes (dieses Mal weihnachtliches und gleichzeitig sommerliches) Abenteuer.

Witz und spannende Wendungen sowie eine außergewöhnliche Erzählweise sorgen ebenso für ein wunderbar weihnachtliches Lesevergnügen wie die liebenswerten Protagonisten und Anti-Helden.

Eine Kinderbuchreihe, die ich Groß und Klein ans Herz legen möchte.

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Rezensiertes Buch "Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch" aus dem Jahr 2017

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2021
Lady Arrington und die tödliche Melodie / Mary Arrington Bd.2
Gardener, Charlotte

Lady Arrington und die tödliche Melodie / Mary Arrington Bd.2


weniger gut

Cosy Crime für zwischendurch: unterhaltsam, aber auch oberflächlich und unspektakulär. Potential nicht ausgeschöpft.

Inhalt:

Eine Kreuzfahrt auf der Queen Anne sorgt statt für Erholung und Entspannung für reichlich Trubel. Bereits in der ersten Nacht wird der Pianist an seinem Konzertflügel erdolcht aufgefunden. Am Tatort liegt ein Notenblatt mit einem alten englischen Kinderlied.

Die Kriminalroman-Autorin Mary Elisabeth Arrington steckt erneut mitten in einem echten Mordfall!

Doch ihre Ermittlungen bringen sie selbst in große Gefahr.



Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Fall für die Krimiautorin Mary Elisabeth Arrington und somit ihre zweite Reise auf dem Kreuzfahrtschiff Queen Anne. Den ersten Band habe ich nicht gelesen und mich trotzdem problemlos zurechtgefunden. Es gibt ein paar Rückblenden, die aber nicht notwendig sind und den Lesefluss eher gestört haben.

Mrs. Arrington ist eine liebenswerte Dame, mit dem Talent regelmäßig über Mordfälle zu stolpern.

Die über 60-jährige ist clever und schlagfertig und lässt sich nicht so schnell einschüchtern. Beharrlich verfolgt sie Spuren, befragt Verdächtige und (unliebsame) Zeugen.

Im Gegensatz zu den restlichen Charakteren ist sie eine interessante und gut ausgearbeitete Figur.

Wie bei vielen Krimis tappt man als Leser auch hier im Dunkeln:

falsche Fährten, die zu Spekulationen anregen, und viele Verdächtige. Stellenweise wirkt die Story sehr gewollt und erst zum Ende laufen Fäden zusammen, kommen neue Personen/Fakten ins Spiel und die Krimiautorin präsentiert die überraschende Auflösung. Es scheint fast so als musste ganz fix ein Abschluss her. Insoweit wenig Aufregendes oder Innovatives.

Der Zusatz "Kreuzfahrt-Krimi" auf dem Buchdeckel hat allerdings meine Neugier geweckt und mich zu diesem Krimi greifen lassen. Leider bleiben das Kreuzfahrtschiff Queen Anne, 1920er-Jahre-Feeling mit Abendgalas usw. sowie die Reiseroute (Southampton - Bergen - Ålesund - Stavanger) im Hintergrund. Auch fehlen Landgänge, die für Abwechslung sorgen. Für die Story hätte es keinen Unterschied gemacht, ob sie auf einem Kreuzfahrtschiff, in einem Hotel oder ganz woanders spielt.

Viel Potential, das leider nicht ausreichend genutzt wurde.

So bleibt am Ende ein typisch englischer Krimi im Whodunit-Stil mit einer toughen Ermittlerin aber blassen Charakteren, wenig Atmosphäre und einem unspektakulären Fall.



Fazit:

Interessant und unterhaltsam für zwischendurch, aber leider nur guter Durchschnitt, denn das Potenzial wurde nicht vollständig ausgeschöpft:

blasse Charaktere, durchschnittlicher Plot, Vernachlässigung der atmosphärischen Kulisse.

Welche Tour das Kreuzfahrtschiff fährt, spielt kaum eine Rolle.

Für einen "Kreuzfahrt-Krimi" kein gutes Zeichen, dass ich nochmal nachlesen musste, wohin Lady Arrington überhaupt reist.

Nach Norwegen!



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Rezensiertes Buch: "Lady Arrington und die tödliche Melodie" aus dem Jahr 2020