Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
vielleser18
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2015
Der Sommer, in dem es zu schneien begann
Clarke, Lucy

Der Sommer, in dem es zu schneien begann


ausgezeichnet

Nur zehn Monate dauerte die Ehe mit Jackson. Als beide bei ihrer Mutter in Dorset ein Wochenende verbringen, geht Jacksons schon morgens früh zum Angeln an die Küste. Es ist Winter, ein kalter, rauer Tag. Als Eva ihm Kaffee bringen will, ist schon eine Suchaktion im Gange. Jackson ist ins Meer gefallen. Doch die Suche ist vergeblich....
Von Trauer überwältigt reist sie nach Tasmanien um endlich Jacksons Vater und seinen Bruder kennen zu lernen und um gemeinsam zu trauern. Doch sie stößt bei ihnen eher auf eine distanzierte Abwehr und auf Schweigen. Doch Eva will mehr über Jackson herausfinden und bleibt trotzdem in Tasmanien. Die Wahrheiten, die nach und nach ans Licht kommen, erschüttern Eva´s Glauben an Jackson und ihre Liebe.

Ich habe von Lucy Clarke bereits "Die Landkarte der Liebe" gelesen . Ihren Schreibstil habe ich bereits in ihrem ersten Roman lieben gelernt und auch diesmal hat er mich überzeugt. Das Buch möchte man eigentlich kaum aus der Hand legen, weil die Autorin einen immer wieder mit neuen Wendungen überrascht, auch wenn mal glaubt, es kann jetzt keine neue Entwicklung mehr geben, hat sie immer noch etwas drauf zu setzen.
Auch wenn mir ihr erstes Buch einen Tick besser gefallen hat, ist ihr auch diesmal wieder ein Pageturner gelungen.

Im MIttelpunkt steht die Hauptprotagonistin Eva, ihr Mann Jackson und sein Bruder Saul. Es gibt noch eine kleine, überschaubare Anzahl von weiteren Figuren. Aber für die Geschichte ist dies vollkommen ausreichend.
Die Sichtweise wechselt zwischen Eva und Saul, so dass der Leser manchmal einen kleinen Schritt voraus ahnen kann, auf was uns die Autorin hinführen möchte. Eingeschoben und sehr geheimnisvoll sind die Statements von Jackson. Seine Erklärungsversuche, seine Entschuldigungen.

Es ist ein Liebesroman, ein Frauenbuch, aber auch ein Buch voller Spannungen, Geheimnisse und Entwicklungen. Ein nicht immer vorhersehbares Buch.
Es ist kein tiefenpsychologisches Buch, aber das muss es bei mir in diesem Genre auch gar nicht sein. Es muss mich unterhalten können, es muss mich überraschen können und ich möchte einfach immer weiter lesen wollen.
Und das ist Lucy Clarke gelungen.

Bewertung vom 19.04.2015
Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2
Engelmann, Gabriella

Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2


sehr gut

Eigentlich ist es die Fortsetzung von "Eine Villa zum verlieben". Ich kannte aber den Vorgänger nicht und es war auch kein Problem für mich beim Verständnis.

Leonie lebt seit sechs Jahren in Hamburg, ist aber immer noch Single und zur Zeit ist der Wurm bei ihr drin. Nicht nur, dass es bei ihren Eltern eine gewaltige Ehekrise gibt, auch beruflich und privat taucht eine Krise nach der nächsten auf. Eine Auszeit auf der elterlichen Obstplantage lässt ihr einige Zeit zum nachdenken, nach ihren Wünschen und Zielen. Was ist mit Thomas, ihren ehemaligen Chef, den sie wieder getroffen hat und mit dem sie sich einige Male getroffen hat. Was ist mit Matthias Brandner, dem Besitzer des neuen Ausflugslokals "Elbherz" ? Auch bei Stella und Nina, den Freundinnen und Mitbewohnerinnen der Villa in Hamburg, verändert sich so einiges.

Gabriella Engelmann ist es gelungen, einen sehr schönen Frauenroman zu schreiben, der zwar vorhersehbar endet, der dennoch sehr unterhaltsam und wunderschön zu lesen ist. Ein Roman, der Lust macht auf einen Urlaub im Alten Land bei Hamburg und auch in der Provence in Südfrankreich. Als Schmankerl sind sogar einige Rezepte mit abgedruckt, eine wirklich klasse Idee.
"Apfelblütenzauber" wird aus Sicht von Leonie geschildert, dabei fühlt man mit ihr, freut sich mit ihr und leidet auch mit ihr. Man geht mit der Protagonistin auf Reisen und sieht die Landschaft mit ihren Augen. Man hat direkt Lust in einen Apfel zu beißen und erlebt nicht nur die Obstblüte mit, genießt mit ihr leckeres Essen, sondern kann sich auch alles Erlebte auch sehr gut vorstellen.

Fazit: Ein wunderschöner typischer Frauenroman für sonnige Tage, ein Buch für zwischendurch zum Genießen.

Bewertung vom 16.04.2015
Voran, voran, immer weiter voran
Bartelmay, Ryan

Voran, voran, immer weiter voran


sehr gut

Chic Waldbeeser wächst mit seinem Bruder Buddy in der kleinen Stadt Middleville auf. Er hat gerade geheiratet, doch schon von Anfang an läuft alles schief in seiner Ehe mit Diane. Chic ist ein einfacher Arbeiter, der seinen Vater früh verloren hat und dessen Mutter mit einem anderen Mann weggezogen ist.
Die nächsten 50 Jahre seines Lebens sind ein auf und ab - und dabei geht es mehr bergab. Schicksalschläge, falsche Entscheidungen und die fehlende Kraft zu klaren Worten werden zu einer immer größeren Last und Bürde.

Ryan Bartelmay erzählt die Geschichte von Chic in zwei Zeitsträngen. Die eine beginnt Anfang der 1950er Jahre mit der Hochzeit, die andere spielt 1998, da ist Chic mittlerweile Mitte sechzig.
Während die eine Zeitschiene chronologisch die wichtigsten Stationen in seinem Leben aus Chics Sicht erzählt, seine Gedanken, seine Taten, seine Beweggründe, wird in der zweiten Zeitebene auch von Mary erzählt, einer ebenfalls gestrandeten Frau, die erneut an einem Scheitelpunkt in ihrem Leben angekommen ist und sich entscheiden muss.

"Voran, voran, immer weiter voran" ist ein roter Faden, der sich durch das ganze Buch zieht. Es muss immer weiter gehen, trotz allem, nicht aufgeben.

"Dann fiel ihm ein, dass er gar nicht sicher war, ob er sie noch liebte. Er glaubte es zwar, aber vielleicht stimmte das gar nicht. Vielleicht bildete er es sich nur ein, weil sie so viel miteinander durchgemacht hatten. Oder es war einfach nicht mehr dran an der Liebe. Wie auch immer, es war viel leichter, nicht darüber nachzudenken. Am besten, er ließ sich mitziehen. Am besten, er ließ sich treiben wie in einem Fluss." (S. 278)

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in diese Geschichte hinein zu kommen. Die Wechsel zwischen den Zeiten und die Protagonisten mussten erst eingeführt werden und man muss sie verstehen lernen, auch was die beiden Zeitstränge und die Personen miteinander verbindet.

Doch irgendwann war ich drin im Geschehen und habe mitgelitten mit Chic, der unverschuldet oder auch durch seine eigene Schuld sich immer tiefer in ein einsames Netz verstrickt, aus dem es kein Entkommen mehr gibt.

Eine traurige Geschichte, die dennoch immer weiter voran geht. Ein trauriges Leben nacherzählt, dass einen trotz aller Schwere dennoch in den Bann zieht, man muss nur die Ausdauer haben um in die Geschichte hinein zu finden.

Bewertung vom 08.04.2015
Das Fest des Windrads
Straub, Isabella

Das Fest des Windrads


sehr gut

Greta ist beruflich auf dem Weg nach San Marino um ihre Karriere voran zu treiben, doch ihr Zug bleibt mitten auf der Strecke liegen - auf dem Land beim kleinen Städtchen Oed. Es wird ein längerer Aufenthalt für sie und ihr wird klar, dass nicht alles so ist wie es zu sein scheint. Sie ist Anfang vierzig, nicht verheiratet, karriereorientiert, hat wechselnde Beziehungen zu verheirateten Männern und nun nicht nur sprichwörtlich gestrandet.

In Oed wohnt u.a. auch der Taxifahrer Jurek, geschieden, Vater einer erwachsenen Tochter, die plötzlich wieder vor seiner Türe steht, mit dem angehenden Schwiegersohn. Jurek, der in Oed geboren wurde, sich aufgemacht hatte in die große Stadt um zu studieren. Doch seine Frau wollte ein Leben auf dem Land. Ein Haus, ein Garten, ein Kind. Doch lange hat sie es nicht dort ausgehalten. Jurek hingegen konnte sich kein zweites Mal aufraffen um den Ort zu verlassen.

"Das Fest des Windrads" ist so erfrischend anders, er strotzt vor schwarzem Humor, vor skurrilen Menschen und vor allem gelingt es Isabella Straub hinter die Fassaden von scheinbar so glücklichen Menschen zu schauen.

Im Vordergrund stehen die beiden Protagonisten Jurek (" Er fragt sich, weshalb er sich immer nach den anderen richtet, weshalb es nie umgekehrt ist", S. 134) und Greta ("Alles schien sie auf einmal zu hintergehen, die Sonne und auch der Mond, der sie immer öfter wach hielt" S. 30). Beide stehen an einem Scheitelpunkt, beide wissen nicht, wie es weitergehen soll. Während Jurek endlich mal aktiv wird, wird Greta getrieben von Entscheidungen von anderen, verfällt in eine Schockstarre, aus der sie sich lösen muss.
Es ist keine Geschichte, die die beiden zusammen treibt, sondern eine Geschichte, die sich um den kleinen Ort Oed dreht, um seine Bewohner, bei denen es hinter den Fassaden oft anders aussieht, als man meint. Greta und Jurek sind dabei zwei Menschen, aus deren Sicht wir alles beobachten dürfen. Abwechselnd erzählt Isabella Straub aus Sicht der beiden.

Es geht um eine knappe Woche, eine Woche, in der sich einiges ändert, nichts weltbewegendes, aber dennoch ist eine Veränderung zu spüren.
Gefallen hat mir besonders das Groteske an der Geschichte, die vielen manchmal scheinbar übertrieben gezeichneter Menschen, die den Weg von Jurek und Greta kreuzen, bei denen man sich aber dennoch fragen muss, wie weit existieren solche Menschen dennoch unter uns.
Der Roman hat solche Existenzen auf die Spitze getrieben, in ihrer Häufung wirken sie skurril. Aber mir hat es gefallen.

Ein Roman, der mit schwarzem Humor und Wortwitz hinter die Fassaden unserer Mitmenschen blickt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2015
Die Nacht der Frauen
Maybach, Katja

Die Nacht der Frauen


gut

1979, Dalia kehrt zurück in ihr Elternhaus. Seit ihre Mutter vor über zwanzig Jahren Selbstmord begang hat sie dieses Haus nicht mehr betreten. Doch nun liegt ihr Vater, den sie seitdem auch nicht mehr gesehen hat, in einer Klinik, schwer herzkrank, und ihre HIlfe wird benötigt. Dalia kehrt mit gemischten Gefühlen zurück und viele Erinnerungen leben wieder auf. Und die große Frage, warum hat ihre Mutter sich damals umgebracht ?
In einer zweiten Erzählschiene erzählt die Autorin von den Anfängen, von Dalias Mutter Irene und ihrer Nachbarin und Freundin Leah Weizmann. Es ist das Jahr 1938. Leah Weizmann ist schwanger, die Schwangerschaft lange gewünscht und doch schwierig, weil Leah befürchten muss, das Kind zu verlieren. Ihr Mann möchte fliehen, fliehen vor den Nazis, denn sie sind Juden. Doch Leah möchte unbedingt das Kind austragen und nicht riskieren es auf der Flucht zu verlieren. Irene lernt Christian kennen - doch von Anfang an steht ihr Zusammentreffen unter keinem guten Stern, denn Irene flieht in seine Arme, weil sie den Mann, den ihre Eltern ihr ausgesucht haben, nicht heiraten möchte. Doch ein weiteres Treffen mit Christian hat Folgen.....

Katja Maybach lässt uns Leser hinter viele Protagonisten schauen. Abwechselnd erfahren wir, was Dalia, Irene, aber auch Christian gefühlt haben, was sie angetrieben hat und in die jeweilige Situation gebracht hat. Drei Menschen, eine Familie, doch sie waren nie offen miteinander und daher hat sie das Leben in Ecken gedrängt, aus denen es schwer war wieder hinaus zu kommen. Geheimnisse wurden gehütet und haben es verhindert, dass sie glücklich wurden.

Ein Roman, der sich nicht leicht liest, sind es doch gerade die Katastrophen, die Schicksalsschläge, die einem nahe gehen, die dieses Buch nicht zu einer seichten Unterhaltungsliteratur machen, sondern die einem vor Augen führen, wie die Menschen gelitten haben, durch die Nazi-Zeit, durch Krankheiten, durch Missachtung, durch fehlende Liebe.

Dennoch sind mir manche Szenen zu zufällig, zu konstruiert gewesen und haben mich nicht vollständig überzeugt. Vielleicht wurde etwas zu viel in diesen Roman hinein verfrachtet, so dass er am Ende etwas überladen wirkt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2015
Der Glanz von Südseemuscheln
Gärtner, Regina

Der Glanz von Südseemuscheln


ausgezeichnet

"Der Glanz von Südseemuscheln" ist der Nachfolgeband des Romans "Unter dem Südseemond", lässt sich aber ohne weiteres auch ohne die Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen.



1914, auf der Südseeinsel Deusch-Samoa verändert sich innerhalb weniger Wochen das ganze Leben, auch für Mathilde, die dort seit zehn Jahren lebt. Der Krieg bricht aus und die Insel wird von Neuseeländern besetzt. Ihre Lebensgrundlage wird ihnen entzogen, das Überleben ist jetzt das Wichtigste.
Währenddessen lebt Alma mit ihrem Mann Joshua und dem Sohn Max nun in Sydney. Doch Joshua fährt als Kapitän zur See und Alma bangt um sein Leben. Und Joshuas Schwester Mary kann sie nicht ausstehen und macht ihr das Leben schwer.

Harte Zeiten stehen ihnen allen bevor.

Ich weiß nicht, ob ich mich noch steigern kann mit meinen begeisternden Worten, die ich schon beim ersten Band gefunden hatte. Auch diesmal wieder hat es Regina Gärtner geschafft, micht zu fesseln, mich grandios zu unterhalten und mich dazu gebracht, einfach nicht aufhören können zu lesen. Am Ende, nach 600 Seiten voller abwechslungsreicher und spannender Unterhaltung kann ich nur sagen: WOW !!!!!!! und schade, dass es vorbei ist !

Regina Gärtner hat abwechselnd von beiden Frauen, von Alma und Mathilda erzählt. Es geht um Liebe und Verlust, um harte Zeiten, in denen man als Deutsche unter Generalverdacht steht, das Essen knapp wird, man jeden Tag ums Überleben kämpfen muss. Und dennoch kümmert sich Alma nicht nur um ihren Sohn Max, sondern auch um andere Menschen, die ihre Hilfe benötigen. Mathilda wird in Samoa um diejenige, die ihre Familie zusammenhalten muss und als Haupternährerin für alle sorgen muss.

Ich will gar nicht aufzählen, was alles passiert in diesem Roman, der so authentisch und historisch fundiert recherchiert erzählt wird, es ist jedenfalls ein Buch, bei dem man einmal angefangen immer nur weiter lesen will. Noch eine Seite, noch ein Kapitel und man merkt kaum, dass man fast unbemerkt 600 Seiten verschlungen hat.

Wer historische Romane liebt sollte dies unbedingt lesen, sonst hat er das Beste verpasst !
Die Geschichte hat mich so in sich hinein gezogen, so dass ich mitleiden und mitfiebern konnte, die zu keinem Zeitpunkt langweilig ist, sondern mich im Gegenteil immer wieder mit neuen dramatischen Wendungen überrascht und fesselt hat!

Sicherlich eines meiner Jahreshighligt-Bücher!

Ich sage nochmals : WOW ! und bitte unbedingt noch mehr davon !!!!!

Bewertung vom 18.03.2015
Lieber Mr. Salinger
Rakoff, Joanna

Lieber Mr. Salinger


ausgezeichnet

Ein Buch, dass viel mehr ist als ein Roman. Ein Buch, dass - laut Aussage der Autorin - das widerspiegelt, was sie 1996/1997 erlebt hat.

"" Die Verlagsbranche, die Bücher, das Leben", dachte ich.....Es schien durchaus möglich, eins davon gut hinzubekommen. Aber nicht alle drei." (S. 269)

Joanna ist jung, 23 Jahre, als sie nach einem Aufenthalt in London wieder nach New York zurückkehrt. Sie hat Literatur studiert und sie hat Glück. Sie ergattert einen Job in einer Literaturagentur, obwohl sie keinen blassen Schimmer von dem hat, was sie dort erwartet. Hauptsache erst einmal einen Job. Sie wird die persönliche Assistentin einer Agenturchefin, die den berühmten Schriftsteller J.D. Salinger betreut. Joanna kennt zwar dessen Namen, hat aber noch nie ein Werk von ihm gelesen. Ihre Aufgabe ist es u.a. auch seine Fanpost zu benantworten.
Genauso blauäuig wie sie anfangs ihren Job antritt, geht sie auch durch ihr privates Leben. Mit Don hat sie sich einen Freund zugelegt, der so gar nicht zu ihr passt. Doch sie ist noch sehr jung und naiv und ungefestigt.
Doch dieses Jahr wird sie verändern. Sie wird sich wandeln, besonders als sie endlich die Werke Salingers liest.....

Der Schreibstil von Joanna Rakoff ist angenehm flüssig. Man erlebt dieses Jahr mit und sehr authentisch kommt der Wandel herüber, den sie in diesem Jahr erlebt. Man schüttelt den Kopf über die naive, junge Joanna und möchte sie fast schütteln, sie aufrüttelten, ihr die Augen öffnen.
Durch ihre Augen erlebt man mit, wie es in dieser kleinen Agentur Ende der 90er Jahr zuging. In einer Agentur, die an Altem festhing, sich nur widerwillig den moderen Kommunikationsmedien öffnete, in der die Briefe noch mit Schreibmaschine geschrieben wurden.

"" Ich weiß nicht, was ein elektronisches Buch ist, aber die Rechte dafür werde ich nicht hergeben" schrie meine Chefin, als sie den Begriff zum ersten Mal las." S. 223

Besonders interessant sind die Passagen, bei denen J.D. Salinger anrief, vorbei kam, seine Fans zu Wort kamen oder hinterher die Autorin seine Bücher gelesen hat und sich fasziniert und intensiv mit ihnen beschäftigt hat, sich regelrecht in sie verliebt hat. Sie ist an ihnen gereift, diese Bücher haben ihr Leben verändert.

" Salinger war nicht kitschig.....Salinger war nicht annährern so, wie ich gedacht hatte. Nicht annähernd.
Salinger war knallhart. Knallhart, witzig und sehr genau. Ich war Feuer und Flamme für ihn und für alles, was er geschrieben hatte." (S. 234)

Ich selber habe von Salinger noch kein Buch gelesen, doch dieses Buch hat mich neugierig gemacht, hat mein Interesse geweckt, es endlich nachzuholen.

Ein Buch, das einen eintauchen lässt, das sich leicht lesen ist und das einen einfach fesselt!