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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2021
Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1 (eBook, ePUB)
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Roman spielt im Jahre 1953. Die Wahl zum 2. Deutschen Bundestag steht bevor. Der amerikanische Soldat Philipp Gerber wird von den Amerikanern beim BKA eingeschleust, wo er den Tod seines Vorgängers aufklären soll. Doch natürlich haben die Amerikaner ihre eigenen Interessen und Gerber soll für sie spionieren. Wirklich begeistert ist Gerber nicht, denn er hatte andere Pläne. Auch beim BKA ist man nicht besonders angetan, denn sie hätten den Posten gerne aus den eigenen Reihen besetzt. Bei seinen Ermittlungen trifft Gerber die Journalistin Eva Herden und nun versuchen sie gemeinsam der Sache nachzugehen. Doch es gibt immer noch die alten Netzwerke und dazu neue politische Gruppen. Als es Anzeichen für einen Anschlag auf Herbert Wehner gibt, wird Gerber von Adenauer selbst beauftragt, den Kontrahenten zu schützen.
Dieses Buch ist als Thriller deklariert. Auch wenn ich es sehr spannend fand, in die Nachkriegszeiten mit einer schwierigen Gemengelage einzutauchen, so würde ich selbst diesen Roman nicht als Thriller bezeichnen. Geschickt werden historische Begebenheiten und Personen mit fiktiver Handlung verquickt.
Die Charaktere sind gut und interessant dargestellt. Philipp Gerber tat mir ein bisschen leid. Er steht vor Herausforderungen, die er nicht selbst gewählt hat, denn sein zukünftiger Schwiegervater ist ausgerechnet auch sein Vorgesetzter. Doch wenn Philipp etwas tut, dann will er es auch richtig machen. In Eva Herden findet er eine Partnerin auf Augenhöhe, allerdings gerät er auch zunehmend in einen Loyalitätskonflikt.
Ich fand es interessant und sehr spannend, Gerber bei seinen Aufgaben zu begleiten, die ihm einiges abfordern. Wo wird er sich selbst künftig sehen?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf weitere Fälle mit Philipp Gerber.

Bewertung vom 14.08.2021
Viktor (eBook, ePUB)
Fanto, Judith

Viktor (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wien, 1914. Viktor ist der Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie. Er ist kein angepasster Typ, aber er ist empathisch und fühlt nicht nur mit anderen, sondern setzt sich auch für sie ein. Allerdings interessiert er sich wenig dafür, etwas aus seinem Leben zu machen, wie es die Familie erwartet.
Nimwegen, 1994. Geertje weiß nicht viel über ihre Vorfahren, doch sie möchte wissen, warum ihre Familie mit dem Judentum ihre Schwierigkeiten hat. Es ist ein Thema, über das nicht gesprochen wird. Doch Geertje will mehr über ihre Wurzeln erfahren. Je tiefer sie in die Vergangenheit eindringt, umso mehr verbindet sie mit ihren jüdischen Wurzeln und sie nennt sich fortan Judith.
Die Autorin erzählt sehr feinfühlig und interessant, wobei sie durch ihre eigene Familiengeschichte inspiriert wurde. Auch wenn viele so leicht erzählt ist, gibt es doch auch immer wieder Abschnitte, die furchtbar sind.
Was mit den jüdischen Menschen vor und während des zweiten Weltkrieges geschah, wissen wir alle zur Genüge. Das ist auch an Viktor und Geertjes Familie nicht vorbeigegegangen. Das Thema wird aber nicht nur totgeschwiegen, Geertjes Eltern praktizieren ihren Glauben nicht mehr. Doch Geertje kann so nicht leben, sie muss wissen, was geschehen ist, um zu sich selbst zu finden. Mehr noch aber hat mich Viktor beeindruckt, der früh erkannt hat, was auf die Juden zukommt und Widerstand geleistet hat. Da sein Aussehen so gar nicht jüdisch ist, nutzt er dies, um zu helfen. Er ist eine wirklich interessante Persönlichkeit, der mit einer unvergleichlichen Nonchalance seinen Weg geht.
Es ist ein berührender, wundervoller Roman, der einen nicht so schnell loslässt.

Bewertung vom 14.08.2021
Schwedensommer
Lund, Jesper

Schwedensommer


sehr gut

In der Nähe der Öresundbrücke wird ein Toter im Wasser gefunden. Es handelt sich um die Leiche des erfolgreichen Reeders Lennart Fogeklou, der sich kaum in der Öffentlichkeit zeigte. Kriminalkommissar Niklas Zetterberg und seine Kollegin Emma Steen treffen bei ihren Ermittlungen auf eine Familie, die sich wenig unterstützend zeigt. Doch dann erhält die Ehefrau Camilla ein Paket mit einem Finger ihres Mannes. Es ist erschreckend, was die Ermittler bei ihren Recherchen herausfinden.
Die Geschichte beginnt ein wenig verwirrend mit einem Mann auf der Brücke, der einen Entschluss fasst. Ich habe ein wenig gebraucht, um mich einzulesen, doch dann packte mich dieser Krimi.
Mit den meisten Charaktere hatte ich so meine Probleme. Es war bis auf die Ermittler niemand dabei, den ich sympathisch gefunden habe. Lennart ist ein gnadenloser Chef und Geschäftsmann, der den Kontakt zu Menschen scheut. Aber auch in seiner Familie sind alle ein wenig seltsam und in der Firma herrscht auch ein merkwürdiges Klima. Niklas und Emma haben es nicht leicht, denn so recht rückt keiner mit der Sprache heraus. Außerdem hat Niklas Probleme mit seiner Ex, die psychisch krank ist und ihn stalkt.
Dieser Krimi ist von Anfang an spannend und der Spannung bogen bleibt hoch, denn es gibt immer wieder unverhoffte Wendungen. Vor allem am Ende gab es dann noch eine handfeste Überraschung.
Mir hat dieser spannende und etwas düstere Skandinavien-Krimi gut gefallen und ich würde gerne noch einmal die Kommissare Niklas Zetterberg und Emma Steen bei ihren Ermittlungen begleiten.

Bewertung vom 12.08.2021
Zeit der Orangenblüte (eBook, ePUB)
Cuir, Linda

Zeit der Orangenblüte (eBook, ePUB)


gut

Carlota ist eine junge Frau aus gutem Hause. Gegen den Willen ihrer Eltern heiratet sie den Anwalt Niklas. An ihrem zehnten Hochzeitstag wartet sie auf ihren Mann, doch der hat sie Hals über Kopf verlassen. Sie hat den Schock noch nicht überwunden, als sie erfährt, dass auch ihr gesamtes Vermögen weg ist und die Immobilien hoch belastet. Sie muss sich den Realitäten stellen, aber sie gibt nicht auf. Obwohl sie noch nie einen Finger krummmachen musste, arbeitet sie nun Tag und Nacht, um zu retten, was zu retten ist.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Sehr gut gefallen mir die Beschreibungen der Örtlichkeiten in Spanien und Marokko.
Die Charaktere sind auch sehr passend und individuell ausgearbeitet. Ich habe mit Carlota gefühlt, habe sie aber auch sehr oft nicht verstanden. Das ging schon bei der Hochzeit los, wie konnte sie ihrem Mann eine Generalvollmacht geben. Liebe und Vertrauen ist schön und gut, aber das ging einfach zu weit. Auch nachdem sie sich der Lage gestellt hat, kam sie mir oft naiv vor. Ihre Pläne waren sehr sprunghaft, ständig fiel ihr etwas Neues ein. Ich finde, dass der Aufbau eines Geschäftes die ganze Kraft erfordert. Wie sollten die Pläne ohne finanzielle Mittel zu bewältigen sein? Gut gefallen an ihr hat mir allerdings, dass sie wirklich selbst zupackt und sich immer wieder selbst motiviert. Niklas lässt sie mit einem Scherbenhaufen zurück und als er erfährt, dass es langsam bergauf geht, taucht er wieder auf. Was für ein unmöglicher Mensch. Bei all den Problemen trifft Carlota aber auch auf Menschen, die ihr helfen und sich von ihr mitreißen lassen.
Ich habe Carlota Liebe und Glück gewünscht, aber am Ende ging mir alles etwas zu schnell.
Trotz einige Schwächen ist es ein unterhaltsamer Roman.

Bewertung vom 08.08.2021
In Zeiten des Tulpenwahns
Thomas, Susanne

In Zeiten des Tulpenwahns


ausgezeichnet

Ich war noch ein Kind als ich damals die TV-Serie „Adrian der Tulpendieb“ gesehen habe. Schon damals konnte ich nicht begreifen, wie Menschen so verrückt sein konnten und alles aufs Spiel setzten, um eine spezielle Tulpenzwiebel zu bekommen.
Nicolaes Verbeeck hat bei einem Brand seine Frau verloren und wurde selbst entstellt. Daher versucht er sein schöne Tochter Margriet zu beschützen. Aber auch seine Tulpensammlung bereitet ihm viel Freude. Seine Tochter verliebt sich in den Adligen van den Cruys. Aber diese Verbindung kann es aufgrund der Standesunterschiede eigentlich nicht geben. Doch eine reiche Mitgift wäre hilfreich und so lässt sich Nicolaes auf das riskante Spekulationsgeschäft mit Tulpenzwiebeln ein. Doch wer hoch pokert, verliert am Ende alles.
Dies Autorin Susanne Thomas hat diese Geschichte in zeitgemäßem Stil erzählt, der sich gut lesen lässt. Es ist kaum zu glauben, was in diesen Zeiten des Tulpenwahns geschieht und glaubt fast, dass alle den Verstand verloren haben.
Nicolaes Verbeeck hat ein inniges Verhältnis zu seiner Tochter und will nur das Beste für sie. Er selbst erwartet aufgrund seiner Brandnarben im Gesicht nicht, dass sich eine Frau auf ihn einlässt. Umso mehr sorgt er sich um seine Tulpensammlung, die ihn mit ihrer Schönheit begeistert, und um Margriet. Für seine Tochter lässt er sich auf die Spekulationen ein, obwohl er keinen Durchblick hat. Doch da gibt es jemanden, der seine Unbedarftheit ausnutzt und es konnte gar nicht anders kommen, als dass es am Ende tragisch ausgeht.
Es ist ein interessanter und spannender Roman, bei dem man dem sympathischen Protagonisten wünscht, dass es für ihn gut endet. Doch der Markt hat seine eigenen Gesetze und die Spekulationsblase platzt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


ausgezeichnet

Dr. Anton Pirlo war auf dem Weg nach oben, die Partnerschaft bei Ohmsen und Partner stand kurz bevor. Doch nun wurde er abserviert. Die Art und Weise, wie er seinen Job verloren hat, wirft ihn erst einmal aus der Bahn. Aber dann sorgt sein Mentor dafür, dass er einen Fall erhält und vermittelt ihm gleichzeitig die junge Anwältin Sophie Mahler. Die Kanzlei „Recht.Schaffen“ in Pirlos Wohnzimmer wird eröffnet. Um seinen Ruf wiederherzustellen, muss Pirlo den fast aussichtslosen Fall unbedingt gewinnen. Er ahnt nicht, welche Dimensionen dieser Fall wirklich hat und dass es Verbindungen zu seiner Familie gibt, von der er sich losgesagt hat.
Ich mag Justiz-Krimis und dieser erste Fall für Anton Pirlo ist wirklich sehr spannend. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und Ingo Bott ist selbst Anwalt, weiß also, wovon er schreibt.
Die Charaktere sind gut und individuell gezeichnet. Pirlo ist ein charmanter und smarter Typ, allerdings auch ziemlich chaotisch. Er war erfolgreich in seinem Beruf bis der Absturz kam, den er aber nicht zu verantworten hat. Doch nicht nur sein neuer Fall fordert ihm alles ab, auch seine Familie macht es ihm schwer. In Sophie Mahler findet er eine engagierte Partnerin und ihr familiärer Hintergrund hat für Pirlo keine Bedeutung. Gemeinsam beschreiten Pirlo und Mahler unkonventionelle Wege, um ihre Mandantin Marlene von Späth zu verteidigen.
Diese Geschichte verläuft von Anfang an rasant und spannend. Mir hat das Lesen Spaß gemacht und ich bin gespannt, auf den nächsten Fall mit den Anwälten Pirlo und Mahler der Kanzlei „Recht.Schaffen“.

Bewertung vom 07.08.2021
Weil wir Schwestern sind (eBook, ePUB)
Astner, Lucy

Weil wir Schwestern sind (eBook, ePUB)


sehr gut

Hannah hatte ihre Familie ganz plötzlich verlassen als die Kinder noch recht klein waren. Das hat natürlich Spuren bei ihrer Familie hinterlassen. Nun will sie nach fast dreißig Jahren aus Nepal zurückkehren nach Hamburg. Katharina, Eva, Judith und Miriam sind so lange ohne ihre Mutter ausgekommen, dass nicht bei allen Schwestern gleich Begeisterung ausbricht. Die Schwestern könnten nicht unterschiedlicher sein und hatten sich nicht so viel zu sagen. Doch nun stellen sie fest, dass sie sich wohl eine Menge zu sagen haben
Obwohl dieser Roman sich mit sehr ernsten Themen beschäftigt, liest er sich doch sehr angenehm und flüssig.
Die Schwestern Katharina, Eva, Judith und Miriam sind aufgrund ihres Alters sehr unterschiedlich mit dem Verlust der Mutter umgegangen. Der Vater wollte ihnen das Leben angenehm machen, doch auch er hat unter dem Weggang seiner Frau gelitten und die Liebe ist geblieben. Jeder der Schwestern hat ihr eigenes Leben und ihre eigenen Probleme. Nun hatte die Mutter einen Unfall und benötigt die Hilfe ihrer Töchter. Wie sollen die Töchter mit der Situation umgehen? Als Katharina, Eva, Judith und Miriam ins Gespräch kommen, stellen sie fest, dass ihre Wahrnehmungen über die Vergangenheit sehr unterschiedlich sind.
Obwohl in der Geschichte nicht so viel passiert, hat mich dieser Roman doch gepackt. Das Leben fordert einem oft viel ab und man muss Wege finden, damit fertig zu werden. Ich fand es spannend mitzuerleben, wie die Schwestern sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um sich dann auf die Überraschungen der Zukunft einlassen zu können.
Mir hat diese emotionale und etwas tragische Familiengeschichte gut gefallen.

Bewertung vom 06.08.2021
Die Geschichte von Kat und Easy (eBook, ePUB)
Pásztor, Susann

Die Geschichte von Kat und Easy (eBook, ePUB)


gut

Kat und Easy waren als Jugendliche eng befreundet. Beide sind in den gleichen Jungen verliebt. Doch dann geschieht ein schreckliches Unglück und ihre Freundschaft endet. Sie verlieren sich dann aus den Augen. Doch nach fast fünfzig Jahren erhält Kat eine Nachricht von Easy. Sie treffen sich auf Kreta wieder, feiern und genießen das Leben, aber das wirklich wichtige Thema berühren sie nicht. Es braucht einen Anstoß, bis die beiden offen über die Vergangenheit reden können und was damals wirklich zwischen ihnen gestanden hat.
Der Schreibstil von Susann Pásztor gefällt mir wirklich gut. Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen. Doch so ganz hat mich diese Geschichte nicht gepackt und auch die Protagonistinnen kamen mir nicht nah.
Kat und Easy waren als Jugendliche sehr unterschiedlich. Easy sah gut aus und Kat war mutig. Doch was hat das Leben mit ihnen gemacht? Und welchen Einfluss hatte das damals Geschehene? Hat das Leben sie verändert? Das herauszufinden bedarf es des Gespräches, denn erst dann ist Annäherung wieder möglich.
Eine Geschichte um Schuld und Vergebung, die mich nicht erreicht hat.

Bewertung vom 06.08.2021
Dampfer ab Triest (eBook, ePUB)
Neuwirth, Günter

Dampfer ab Triest (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Kreuzfahrtschiff „Thalia“ soll im Hafen von Triest seine Jungfernfahrt ins Mittelmeer beginnen. Der Graf Maximilian von Urbanau will mit seiner Tochter diese Reise machen. Doch es gibt Hinweise, dass ein Attentat auf den Grafen geplant ist und so wird Inspector Bruno Zabini abkommandiert, auf dem schiff ein Auge auf den Grafen zu haben. Zabini gefällt das eigentlich nicht so recht, doch was will er machen. Also begibt er sich mit seinem Tatortkoffer auch an Bord.
Der Schreibstil und die Sprache sind an die damalige Zeit angepasst. Die Beschreibungen sind sehr bildhaft und detailliert. Das nimmt zwar etwas die Spannung, aber trotzdem hat mir dieser Roman gefallen.
Die Charaktere sind gut und sehr unterschiedlich gezeichnet. Zabini ist ein Triestiner, der das Leben genießt, seinen Kaffee ebenso und natürlich seine Geliebte. Er spricht mehrere Sprachen und ist nun inkognito auf dem Schiff, um Schlimmeres zu verhindern. Aber er stürzt sich auch in das gesellschaftliche Leben an Bord. Obwohl Bruno diesen Beruf nicht so ganz freiwillig gewählt hat, nimmt er ihn nicht nur ernst, sondern ist sogar recht fortschrittlich mit seinen Methoden. Ich mochte Bruno Zabini. Aber auch vom Täter erfahren wir einiges, obwohl seine Identität lange verborgen bleibt.
Es ist interessant, Zabini bei seinem Job zu begleiten und in die für uns so andere Zeit einzutauchen. Ganz nebenbei erfährt man noch ein wenig Geschichtliches. Hilfreich ist auch das Personenverzeichnis
Die Kreuzfahrt ist nicht immer nur entspannend und vergnüglich, sondern auch mörderisch. Da kann Bruno dann nicht mehr inkognito bleiben und selbst für ihn wird es dann gefährlich.
Ein unterhaltsamer und interessanter historischer Krimi, der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 03.08.2021
Dein ist das Reich (eBook, ePUB)
Döbler, Katharina

Dein ist das Reich (eBook, ePUB)


gut

Die Erzählerin dieser Geschichte „Ich“ geht beim Sichten des Nachlasses ihrer Großmutter Linette der Familiengeschichte nach. Die Großeltern gingen einst nach Neu Guinea und bauten dort eine deutsche Kolonie auf. Sie wollten die Ungläubigen bekehren, doch niemand fragt die Menschen dort, ob sie bekehrt werden wollten. Es musste zu Konflikten kommen. Die Einheimischen halten nicht viel von den Kolonisten, die viel verlangen und den Menschen die Identität und Kultur rauben. Die Missionare sind deutschtümlerisch, rassistisch, unbeugsam und fromm. Das Leben in der exotischen Welt hat auch seine Schattenseiten, denn das Klima und Krankheiten machen den Deutschen zu schaffen.
Auch wenn dies eine fiktive Geschichte ist, so hat die Autorin Katharina Döbler doch viel Autobiografisches in den Roman einfließen lassen. Dieser Roman hat es mir nicht leicht gemacht.
Es gibt eine ganze Reihe von Personen, und der Stammbaum am Anfang des Buches ist hilfreich, damit man den Überblick behält. Sprachlich hat mir der Roman mir gut gefallen, doch der Schreibstil war mir zu distanziert. Die Geschichte an sich konnte mich nicht wirklich packen. Vielleicht lag es daran, dass mir das Denken und Handeln der Protagonisten nicht gefiel, ja oft kaum auszuhalten war, und für mich niemand sympathische Züge hatte. Neben vielem anderen kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, wie man seine Kinder in Deutschland zurücklassen kann, um wieder nach Neu Guinea zurückzukehren.
Am Ende fehlt mir die kritische Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte durch die Erzählerin.
Ich denke, dass man sich auf diese Geschichte einlassen muss. Interessant ist es, mehr über diese Aspekte der deutschen Geschichte zu erfahren. Trotzdem hat mich das Buch nicht ganz überzeugt.