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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2019
Der bucklige Mann (MP3-Download)
Doyle, Arthur Conan

Der bucklige Mann (MP3-Download)


sehr gut

Kurz nach seiner Heirat erhält Dr. Watson abends Besuch von seinem Freund Holmes, dieser bittet ihn, ihn zu einem merkwürdigen Fall nach Aldershot zu begleiten. Gemeinsam fahren die beiden am nächsten Tag dorthin um mit ihren Ermittlungen im merkwürdigen Todesfall von Colonel Barclay zu beginnen. Die bisher harmonische Ehe von Colonel James Barclay und seiner Frau Nancy gipfelte in einem üblen Streit, in dessen Folge dem Colonel der Schädel eingeschlagen wurde, somit ist Nancy Barclay für die Polizei die Hauptverdächtige. Doch die Dame liegt mit einem Nervenfieber darnieder und kann sich dazu nicht äußern.

Wieder einmal wurde ein weiterer Fall von Sherlock Holmes von Titania mit viel Liebe zum Detail als Hörspiel umgesetzt. Die Handlung ist recht geradlinig und hat auch keine großen Höhepunkte, auch wenn der Fall gerade am Anfang recht undurchsichtig ist, so bringen ein paar unerwartete Entwicklungen ein wenig Schwung in die Handlung. Wie gewohnt werden hier mehr die Dialoge in den Vordergrund gestellt als aktive Handlung, doch wurden die Wortwechsel sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet. Insgesamt ist die Folge kurzweilig und unterhaltsam inszeniert und hat auch die ein oder anderen launige Szene zu bieten. Was vor allem an Margery Mapleton liegt, die ihre Cousine Mrs. Hudson vertritt. Zwar ist Margery Mapleton quasi eine Neuerfindung, die nicht bei Conan Doyle vorkommt, doch paßt sie gut in die Serie und lockert die Handlung ein wenig auf.
Die Sprecher machen ihre Sache gewohnt gut und professionell. Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlef Bierstedt als Dr. Watson sind ein gut eingespieltes Team, dass die beiden Charaktere gut wieder gibt. Philine Peters-Arnolds ist als Margery Mapleton zu hören, auch wenn die keine Originalfigur bei Doyle ist, so macht sie ihre Sache doch sehr gut und bringt ein wenig Humor in die Folge. Auch Sabina Trooger als Nancy Barclay und Daniela Reidies als Ethel Morrison können in ihren Rollen überzeugen.
Musik und Geräuschkulisse sind zwar dezent, aber recht wirkungsvoll eingesetzt und untermalen das Geschehen stimmungsvoll.

FaziT: ein stimmungsvoller Fall für den Meisterdetektiv, der gewohnt unterhaltsam und angenehm als Hörspiel umgesetzt wurde.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2019
Feindberührung / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.18 (1 Audio-CD)
Maas, Jonas

Feindberührung / Oscar Wilde & Mycroft Holmes Bd.18 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Oscar Wilde, Doktor Payton und Henry Wheeler begleiten Mycroft Holmes zu einem Kongress der europäischen Polizeibehörden nach Edinburgh. Dort möchte Holmes seine Kollegen von länderübergreifender Polizeiarbeit überzeugen. Doch schon am Tag ihrer Ankunft wird der Brüsseler Polizeichef ermordet und Mycroft Holmes steht unter Verdacht, doch damit nicht genug, auch scheint er von einer seltsamen Krankheit befallen zu sein, gegen die es ein kompliziertes Gegenmittel aus verschiedenen, seltenen Zutaten gibt. Während Payton angeblich nach London zurück beordert wird, müssen Wilde und Wheeler ihre Ermittlungen auf Hochtouren voran treiben um Holmes Unschuld zu beweisen und das Gegenmittel zu beschaffen.

Eine wirklich gelungene Folge, die mit einer wendungsreichen, überraschenden Story aufwartet und eine ziemliche Überraschung bietet, weil eine eigentlich lieb gewonnene Figur sich nicht als der entpuppt, für den man ihn hielt.
Handlungstechnisch gerät Mycroft diesmal in arge Bedrängnis, denn man legt ihm den Mord am Brüsseler Polizeichef zur Last. Zwischen den Beiden bestand eine alte Feindschaft, die nun erschwerend hinzukommt. Da Dr. Payton wieder nach London abberufen wurde, muß Wilde nun mit seinem bärbeißigen Ausbilder Wheeler recht eng zusammenarbeiten, aber obwohl beide eine gesunde Abneigung verbindet, erledigen sie ihre Aufgabe recht gut zusammen.
Die spannende Story endet in einem fulminanten Showdown, der diese Folge wirklich sehr gelungen beschließt. Natürlich gibt es Ausblicke auf die weiteren Entwicklungen, so dass man hier gespannt sein darf. Der Zirkel der Sieben ist weiterhin aktiv und alte Feinde aus Übersee haben ebenfalls Rache geschworen,
Wie immer kann sich die technische Ausstattung sehen lassen, Musik und Geräuschkulisse bilden einen stimmigen Klangteppich der die Folge in jeder Szene passend untermalt und auch die Sprecher sind gewohnt hervorragend. Sascha Rotermund brilliert wie immer mit Witz und Charme als Wilde. Der einsilbige, bärbeißige Wheeler wird gelungen von Holger Löwenberg gesprochen und auch Reent Reins als Mycroft Holmes ist wieder gewohnt grummelig dabei.
Insgesamt eine sehr unterhaltsame Folge die zum einen die Figuren weiterentwickelt und auch die große Rahmenhandlung rund um den Zirkel der Sieben wieter vorantraiebt.


FaziT: „Feindberührung“ ist eine starke Folge der Serie, die nicht nur sehr kurzweilig und spannend ist, sondern auch den Handlungsstrang um den Zirkel der Sieben weiter voran treibt, so dass man gespannt sein darf, wie es weiter geht.

Bewertung vom 29.04.2019
Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg - Gefahr für die Propellerinsel
Verne, Jules

Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg - Gefahr für die Propellerinsel


ausgezeichnet

Noch immer befinden sich Phileas Fogg, Auoda und Diener Passepartout auf der angeschlagenen Propellerinsel, doch können die Reisenden nicht zur Ruhe kommen, denn das leck geschlagene Schiff bricht nach einem Sabotageakt vollends auseinander. Zudem versucht Kapitän Sarol die Überlebenden gegeneinander auszuspielen und auch Dracula zieht noch immer seine Fäden im Hintergrund.

Nahtlos wird hier das Geschehen aus Folge 15 weiter geführt und so ist es empfehlenswert, den Vorgänger nocheinmal anzuhören, um so alle Ereignisse parat zu haben.
Die Handlung um die zum Untergang verurteilte Propellerinsel wird rasant und mit diversen unerwarteten Wendungen vorangetrieben., so dass keine Langeweile aufkommt. Nicht jeder Protagonist ist der, der er zu sein vorgibt und so kommt es im Verlauf des Geschehens zu einigen Überraschungen.
Erneut betreten auch 2 andere, sehr bekannte Figuren der klassischen Weltliteratur die Bühne, nämlich Moby Dick und Kapitän Ahab, die aber nur randgeschehen sind, aber trotzdem recht gut in die Geschichte passen.
Gewohnt stimmig sind Musik und Geräuschkulisse, die für die passende Atmosphäre sorgen und auch die Sprecher machen ihre Sache wieder hervorragend. Neben den bekannten Hauptsprechern ist diesmal Achim Schülke, als zwielichtiger Kapitän Sarol zu hören, der seine Sache ganz hervorragend macht.

Fazit: Man sollte unbedingt Folge 15 vorher hören, da hier auf viele Ereignisse zurück gegriffen wird und sonst zu viele Details fehlen. Wie der der Rest der Serie sehr gelungen und spannend in Szene gesetzt. Zudem werden hier viele Elemente und Figuren der klassischen Literatur sehr stimmig verwoben und ergeben so ein buntes Potpourri, das sehr unterhaltsam ist.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2019
Der ewige Widersacher (MP3-Download)
Baker, John; Röder, Lutz

Der ewige Widersacher (MP3-Download)


gut

Larazus der Seelenlose hat seine Anhänger auf einer Insel um sich versammelt und bereitet dort im geheimen seinen Anschlag auf die Menschheit vor. Auch das Schiff mit Jonathan Rochester, seiner Frau Cynthia und Reverend Malligan steuert auf diese Insel zu, nach einer Auseinandersetzung mit der Schiffsbesatzung kentert das Schiff und die Überlebenden sehen sich auf der Insel mit Lazarus uns deinen Schergen konfrontiert.

Nachdem mich schon der 1. Teil des Zweiteilers nicht so wirklich vom Hocker gerissen hat, kann auch „Der ewige Widersacher“ nicht wirklich überzeugen. Sicher machen die Sprecher ihre Sache sehr gut und sorgen so vom reinen Hörerlebnis für gute Unterhaltung, aber inhaltlich konnte mich das Ganze überhaupt nicht überzeugen. Endlose Aneinanderreihungen von religiösen Bekenntnissen und obskuren fast schon fanatisch religiös anmutenden Monologen sorgen da eher für Verwunderung als für Spannung. Sicherlich gibt es in diesem 2. Teil wesentlich mehr aktive Handlung als in der ersten Folge, die fast komplett von Monologen und Dialogen dominiert wurde, aber wirklich fesselnd ist die Handlung nicht. Zwischen diversen Bruatlitäten seitens Lazarus und fanatischen Reden von Reverend Malligan ist es gerade Cynthia, die hier jedes Klischee als dumme, nur auf Äußerlichkeiten bedachte Frau bedient.
Neben der doch etwas fragwürdigen Handlung können aber Musik und Geräuschkulisse immerhin etwas punkten. Auch die Sprecher sind sehr professionell dabei. Martin Kessler als Lazarus ist wirklich ein genialer Fiesling, auch Christian Rode als Erzähler, Christian Stark als Jonathan und Douglas Welbat als Revenrend können rein vom sprachlichen her wirklich überzeugen, was man vom Inhalt leider nicht sagen kann.

FaziT: Sprecher und technische Ausstattung kann man hier wirklich nicht bemängeln. Inhaltlich war diese Doppelfolge einfach nicht meins. Gegruselt habe ich mich nicht, eher haben sich ob des Obskuren Inhalts die Haare gesträubt. Vermutlich sind das zwei Teile die man mag oder eben nicht. Mein Geschmack traf das pseudoreligiöse Gefasel eben nicht.

Bewertung vom 29.04.2019
Ein höllisches Vermächtnis (MP3-Download)
Baker, John; Röder, Lutz

Ein höllisches Vermächtnis (MP3-Download)


gut

1876 versucht der Sohn des Teufels wieder einmal, die Herrschaft über die Welt an sich zu reißen und es gibt nur einen Menschen, der das verhindern kann. Jonathan Rochester, der Nachfahre eines tapferen Templers, dem es schon einmal gelang, Lazarus in seine Schranken zu weisen. Doch der junge Mann, der sich auf Hochzeitreise mit seiner Frau Cynthia befindet, weiß davon noch nichts. Während Cynthia auf der Schiffspassage einer merkwürdigen Krankheit anheimfällt, bereitet Reverend Malligan Jonathan auf seine zukünftige Rolle vor.

Der Zweiteiler startet zunächst recht atmosphärisch mit einigen Episoden aus der Vergangenheit, in denen der Hörer erfährt, wie Lazarus in der Vergangenheit versuchte die Herrschaft zu erlangen. Das ist recht gut inszeniert und spannend umgesetzt.
Allerdings kann dieses gute Eingangslevel nicht gehalten werden. Nachdem das Geschehen ins Jahr 1876 wechselt und man auf Jonathan Rochester, seine Frau und den Reverend trifft, wird das Hörspiel zunehmend langatmiger. Nach Cynthias Erkrankung, die der Reverend als Befall durch das Böse identifiziert berichtet Malligan in langen Erzählpassagen die Geschichte von Lazarus und nach und nach kristallisiert sich heraus, wie der junge Mann darin verwickelt ist. Da das Ganze aber hauptsächlich in Dialogform dargeboten wird, kommt kaum Spannung auf und das Ganze wirkt sehr eindimensional. Bibelzitate und der mündlich geschilderte Kampf gegen das Böse erzeugen eben keine dichte Atmosphäre.
Die gute Sprecherriege geht in den langen Dialogen leider auch ein wenig unter. Christian Rode als Erzähler macht seine Sache gewohnt gut. Als Jonathan ist Christian Stark zu hören und Douglas Welbat gibt einen recht rustikalen Reverend. Martin Kessler als Lazarus ist wirklich herausragend, aber leider hat er hier nur eine kleine Rolle.
Da es sich um einen Zweiteiler handelt, endet die Folge mitten im Geschehen und so kann man nur hoffen, dass es im 2. Teil deutlich aktiver zugeht und statt vieler Dialoge und Erzählpassagen mehr Handlung gibt.

Fazit: Nach einem gelungenen Auftakt flacht das Geschehen zusehends ab, lange Dialoge und Erzählpassagen nehmen jede Spannung aus der Handlung, zudem ist Story recht verworren, so dass das Ganze ein wenig unausgegoren wirkt.

Bewertung vom 29.04.2019
Clochemerle
Chevallier, Gabriel

Clochemerle


sehr gut

Clochemerle, eine Kleinstadt in Burgund Anfang der 1920ger Jahre: Der ehrgeizige Bürgermeister Barthelemy Piechut plant den Bau einer öffentlichen Bedürfnisanstalt und zwar genau gegenüber der Kirche. Während die lebenslustigen Weinbauern sehr angetan sind von dem neuen Bau, mobilisiert die sittenstrenge, vertrocknete alte Junfer Justine Putet den Protest gegen das verruchte Bauwerk. Bald ist der friedliche Ort in zwei Lager gespalten und durch eine Verkettung widriger Umstände entwickeln sich die Ereignisse derart dramatisch, dass sogar das Militär eingreifen muß.

Autor Gabriel Chavallier setzt hier seiner Heimatstadt ein Denkmal und schildert die Ereignisse die nach dem Bau der Bedürfnisanstalt in Gang gesetzt werden, auf sehr humorvolle und launige Weise. Allerdings merkt man dem Buch an, dass es vor knapp 100 Jahren geschrieben wurde, denn der Autor hat zwar durchaus das Talent, seine Protagonisten und deren absonderliche Abenteuer auf recht vergnügliche Weise zu schildern, allerdings ergeht er sich auch recht oft in sehr langatmigen Beschreibungen und schweift auch gern mal ab. Zudem hat er eine Vorliebe für ellenlange Schachtelsätze, die es dem Leser oft schwer machen, am Ende des Satzes noch zu erkennen, worauf der Autor eigentlich hinaus wollte.
Nichts desto Trotz gewährt der Autor Einblicke in menschliche Eitelkeiten und Abgründe, offenbart nette und weniger sympathische Charakterzüge seiner Figuren und schildert das Kleinstadtleben mit all seinen Facetten auf deftig-amüsant-unterhaltsame Weise.
Seine Protagonisten erscheinen lebensnah und mit all ihren Ecken und Kanten sehr realistisch, ebenso glaubhaft sind die sich immer weiter hochschraubenden Ereignisse und die daraus resultierenden Befindlichkeiten der einzelnen Beteiligten. Hier kann man oft schmunzeln und sich gut unterhalten, auch wenn wie schon erwähnt der etwas antiquierte Schreibstil streckenweise etwas schwierig zu lesen ist.

FaziT: ein unterhaltsamer Schelmenroman und atmosphärisches Sittengemälde, das mit viel Liebe zum Detail das bewegte Kleinstadtleben des Örtchens Chlochemerle im französischen Burgund um 1924 schildert. Allerdings muß man hier doch seine Gedanken zusammenhalten, da der Autor eine recht weitschweifige Erzählweise und eine Vorliebe für lange, komplexe Schachtelsätze hat, die sich nicht so zum einfach weglesen eignet. Insgesamt aber eine herrliche Schilderung menschlicher Facetten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2019
Der Flug der Schwalben (MP3-Download)
Beckmann, Thorsten

Der Flug der Schwalben (MP3-Download)


gut

Pater Brown wird von der Nachbargemeinde um Hilfe gebeten, der neu hinzu gezogene Mortimer Amerbday scheint ein Scharlatan zu sein, der wohlhabende ältere Damen mittels Seancen um ihr Geld bringen will. Mrs. Johnson, die ihren Sohn sucht erfährt bei einer dieser Geisterbeschwörungen, dass sich ihr verschollener Sohn angeblich in Guayana aufhalten soll und dorthin hat Amberday ganz zufällig einige Kontakte, die natürlich bezahlt werden wollen.

Die Folge fängt ganz spannend an und führt mit Mr. Amberday und seinem indischen Diener Ghanesh zwei sehr interessante Figuren ein, die durch ihren undurchsichtigen Hintergrund viel Anlass für Spekulationen geben und auch beim Hörer einen etwas zwielichtigen Eindruck hinterlassen. Amberday scheint zudem auch noch ein Heiratsschwindler zu sein, der es nun auf die reichte Witwe Mrs. Lorrimer abgesehen hat. Hier gibt es viele mögliche Szenarien und die weitere Entwicklung bietet hier einige Möglichkeiten. Leider wird hier viel Potenzial verschenkt, denn das gesamte Konstrukt löst sich irgendwie in Nichts auf und so bleibt man als Hörer am Ende doch recht unzufrieden zurück.
Die Sprecher machen ihre Sache insgesamt hervorragend, und vor allem Pater Browns Gewitztheit macht einen großen Teil des Charmes der Folge aus. Auch musikalisch kann die Folge mit stimmigen Klängen und einer ordentlichen Geräuschkulisse überzeugen, leider täuscht das aber nicht über die inhaltlichen Defizite hinweg.


FaziT: fängt sehr vielversprechend an und wurde auch sehr unterhaltsam in Szene gesetzt. Leider löst sich alles völlig nichtssagend und unspektakulär auf, hier wurde viel Potenzial verschenkt und man kann eigentlich gar nicht von einem Krimihörspiel sprechen.

Bewertung vom 15.04.2019
Todesurteil / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.2
Gruber, Andreas

Todesurteil / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.2


ausgezeichnet

In einem Wald bei Wien findet ein Rentnerpaar die seit einem Jahr verschwundene 10 jährige Clara, ihr gesamter Rücken ist mit Motiven aus „Dantes Inferno“ tätowiert. Das Mädchen ist völlig verstört und spricht kein Wort, so dass die Ermittler vor einem Rätsel stehen.
Währenddessen unterrichtet Fallanalytiker Maarten S. Sneijder an der BKA Akademie hochbegabten Nachwuchs unter dem sich auch Sabine Nemez befindet, die Sneijder bereits beim Struwelpeter Fall geholfen hat. Während die Nachwuchsklasse ungelöste Mordfälle durchgeht, entdeckt Sabine Nemez einen Zusammenhang zwischen mehreren Mordfällen, die scheinbar nicht miteinander zu tun haben. Als Sneijder spurlos verschwindet, ist Sabine auf sich allein gestellt.

Auch der 2. Teil der Sneijder/Nemez Reihe konnte mich wieder komplett begeistert, denn neben einer spannenden und wendungsreichen Story lebt die Geschichte eben auch von seinem ungewöhnlichen Ermittlerduo, das diesmal Verstärkung von der Wiener Staatsanwältin Melanie Dietz bekommt. Zunächst laufen die beiden Handlungsstränge Wiesbaden/Wien aber getrennt und ein Zusammenhang scheint nicht zu bestehen. Hier sorgen Szenenwechsel und offene Kapitel dafür, dass die Spannung stets hoch bleibt und man immer wissen möchte, wie es weitergeht. Im Verlauf der Handlung spitzen sich die Ereignisse in beiden Handlungssträngen immer weiter zu und je mehr Details ans Licht kommen, um so schwieriger wird es für die Ermittler, da sie teilweise auch nicht ganz legale Methoden anwenden müssen. Hier zieht der Autor die Spannungskurve nochmal deutlich an und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Wie schon gesagt lebt das Buch auch von seinen beiden Hauptprotagonisten, von denen man wieder ein wenig mehr erfährt. Während Sabine um ihren im Koma liegenden Freund Erik Dorfer bangt, ist Sneijder gewohnt ein ziemliches Ekelpaket, dass seine Umwelt nur zu deutlich spüren läßt, für wie unfähig er sie hält. Doch unter der harten Schale steckt ein weicher Kern und der Leser lernt eine recht gut getarnte Seite an dem Fallanalytiker kennen, die ihn tatsächlich ein wenig liebenswert macht. Sneijders bissiger Humor sorgt zudem dafür, dass man trotz der brutalen Morde auch immer mal schmunzeln kann.
Insgesamt ist der 2. Teil für das Duo Nemez/Sneijder wieder flott geschrieben, wendungs- und abwechslungsreich und legt ein hohes Tempo vor. Der Fall an sich ist in sich abgeschlossen, ich kann aber trotzdem nur empfehlen, in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da das einfach zum besseren Verständnis der Charaktere beiträgt.

FaziT: ein komplexer und wendungsreicher Thriller, der nicht nur mit einer spannenden Story aufwartet, sondern auch durch sein stacheliges Ermittlerduo überzeugt! Wer nicht zartbesaitet ist und Spannung, Tempo und eine vielschichtige, verwickelte Story zu schätzen weiß, der ist hier genau richtig!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2019
War es eine Illusion? / Gruselkabinett Bd.113 (1 Audio-CD)
Edwards, Amelie B.

War es eine Illusion? / Gruselkabinett Bd.113 (1 Audio-CD)


sehr gut

Als Schulinspektor reist Frazer 1865 durch den Norden Englands um die dortigen Schulen zu inspizieren. Als er in den entlegenen Ort Pit End kommt, hat er dort Erlebnisse, die ihn zunächst an seinem Verstand zweifeln lassen.

Schulinspektor Frazer gelangt nur mit großen Mühen in die entlegene Ortschaft Pit End, die letzten Meilen muß er sogar zu Fuß zurück legen. An einem nebligen Nachmittag im November macht er sich von dem Punkt aus, an dem ihn der Kutscher abgesetzt hat, durch einen Hohlweg auf den Weg, dabei begegnen ihm zwei Personen, die ihn aber scheinbar nicht wahrnehmen. Hier beginnt die Geschichte schon sehr atmosphärisch und weckt die Neugier auf das weitere Geschehen. Fast könnte man als Hörer glauben, dass Frazer tatsächlich einer Illusion aufgesessen sei, als bei einem Grubenunglück ein naher See leer läuft und die Leiche eines Jungen gefunden wird.
Insgesamt eine ehr ruhigere Geschichte, deren Grusel sich mehr subtil entfaltet als in Schockmomenten. Sehr viel zur dichten Atmosphäre tragen vor allem die Sprecher bei. Patrick Bach als Frazer kann sehr gut den Schulinspektor verkörpern, der in eine sehr rätselhafte Geschichte gerät. Das Highlight ist aber Bernd Rumpf als Lehrer Ebenezer Skelton, der durch die widrigen Umstände zu etwas getrieben wird, das er eigentlich nicht will und das ihn schwer belastet. Auch Jannik Endemann als Philip Wolstenholme kann in seiner Rolle überzeugen. Sehr gut gefallen hat mir auch Regina Lemnitz als Wirtin, auch wenn sie nur eine kurze Rolle hat.
Auch akustisch ist wieder alles auf hohem Niveau und sowohl die Musik als auch die Geräusche sorgen für einen stimmigen Klangteppich, der die Story gut untermalt.

FaziT: Sicher ist die Geschichte ein wenig vorhersehbar und Fans heutiger Grusel und Mysteriegeschichten werden vielleicht enttäuscht sein, wer sich jedoch für klassische Schauergeschichten interessiert, der wird an der Story von Amelia B. Edwards seine Freude haben.