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Midnight-Girl
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NRW

Bewertungen

Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2016
Im Land der Wolken
Helmig, Alexandra

Im Land der Wolken


ausgezeichnet

Die Bewohner im „Land der Wolken“ kenne keine Langeweile, wissen nicht was Nichtstun ist und können sich im Grunde auch nichts darunter vorstellen. Nur Henry hat keine Lust immer noch mehr, noch größere, noch schönere Wolken zu sammeln, die voller Ideen stecken. Deshalb bleibt er immer außen vor, bis Sara neu in die Stadt zieht und sich dafür interessiert was Henry eigentlich den ganzen Tag so macht...

In der heutigen Zeit, in der alles immer schneller gehen muss, alles besser sein muss als noch eine Sekunde zuvor, gibt es im Grunde keinen Stillstand. Das wirkt sich nicht nur auf die Arbeit oder Schule aus, sondern schlussendlich auch auf das Privatleben. Irgendwann weiß niemand mehr wie man sich alleine beschäftigt, wenn einmal nicht alles in Bewegung und man ständig unterwegs ist. Dabei ist es gerade wichtig, sich auch mal eine Auszeit zu nehmen, Zeit für sich selbst, aber auch gemeinsam mit seinen Liebsten, ohne den stressigen Alltag.

Obgleich ein sehr farbenfrohes Bilderbuch, so zeigt es doch auch indirekt die düsteren Seiten, die das Leben, welches im „Land der Wolken“ gelebt wird, haben kann. Entsprechend fühlen sich auch Erwachsene Betrachter angesprochen, denn es wird Zeit mit allen Sinnen zu genießen und zu entspannen, um sich nicht urplötzlich in einer Gesellschaft wiederzufinden, die nicht mehr weiß wie Nichtstun geht. Sich treiben lassen ist das Ziel, darüber nachzudenken ein erster Schritt in die richtige Richtung. Beim nächsten Mal wird man es vielleicht sogar wagen einmal auszuprobieren...
Für die Kleinen, also die eigentliche Zielgruppe, sind die Bilder und die Geschichte natürlich nicht in einer solchen Form tiefgründig wie für Erwachsene, und doch spüren auch sie das Besondere, das Geschehen und Visualisierung zugrunde liegt.

Wundervoll illustriert wurde Alexandra Helmigs Geschichte von Anemone Kloos, die mit ihren Bildern eine Atmosphäre erschafft, der man sich nicht entziehen kann. Auf der einen Seiten verwaschene Grenzen, auf der anderen Seite wieder konkrete, klare Konturen, ein Stil, den man so schnell kein zweites Mal findet und vor allem nicht vergisst. Absolut gelungen und passend zum Inhalt.

Bewertung vom 24.04.2016
Leseprofi - Das Gespenst im Klassenzimmer, 1. Klasse
Fischer-Hunold, Alexandra

Leseprofi - Das Gespenst im Klassenzimmer, 1. Klasse


ausgezeichnet

Oh weh, im Klassenzimmer geht es drunter und drüber. Ohne Grund erheben sich Gegenstände in die Luft und fallen wieder zu Boden, komische Geräusche und Gerüche erregen mehr Aufmerksamkeit als die eigentlich bereits begonnene Schulstunde. Wer kann für das Chaos bloß verantwortlich sein? Die Freunde Till und Ida machen schon bald Bekanntschaft mit dem Schulgespenst Emil, da geht das Abenteuer erst richtig los...

Wer wünscht sich nicht mal ein bisschen Abwechslung im Klassenzimmer? Da käme doch so ein ureigenes Schulgespenst gerade recht. Till und Ida haben Glück, sie lernen Emil, den Geist, kennen, denn normalerweise ist es gar nicht so einfach einem solchen Unruhestifter auf die Spur zu kommen. Aber Emil braucht Hilfe, die ihm nur Menschen geben können.

Hier wird eine witzige Geschichte gesponnen, die Eltern wie Kinder gleichermaßen begeistert. Die einen schwelgen in Erinnerungen, die anderen stellen sich vor, dass es auch bei ihnen plötzlich zu Zwischenfällen in der Schule kommen kann und wie dies dann aussehen wird. Neben dem humorvollen Aspekt wird aber vor allem auch Freundschaft thematisiert. Die Geschichte hilft dabei wichtige Erkenntnisse zu erlangen, sei es durch Wiedererkennungswert im Vorhinein oder auch rückblickend.

Geeignet ist das verrückte Abenteuer ab der ersten Klasse und somit auch für Leseanfänger. Das Schriftbild ist gut abgestimmt für die Zielgruppe, begleitende Zeichnungen bieten zusätzliche Unterstützung. Auch gibt es zielgerichtete Fragen zum Leseverständnis während und nach der Lektüre. Gleichzeitig wird darauf abgezielt junge Leser dazu zu bringen weiterführende Fragen zu stellen, um nicht nur den gegebenen Inhalt zu erschließen, sondern auch über den Rand hinauszuschauen.

Nach erfolgreicher Beendigung des Lesestoffs gibt es eine kleine Belohnung, die man sich im Internet herunterladen kann.

Bewertung vom 24.04.2016
Gespenster-Krimi - Das Gruselkabinett

Gespenster-Krimi - Das Gruselkabinett


ausgezeichnet

Alles Illusion und Einbildung oder ist Professor Mephisto doch ein wahrhaftiger Magier? Es scheint, als würden immer wieder Menschen in seinem Spiegelkabinett verschwinden. Aber kann das wirklich sein? Paul Natier beginnt eigene Nachforschungen anzustellen, als auch seine Tochter spurlos verschwindet. Dabei ahnt er nicht mit wem er sich eingelassen hat und welch schreckliche Kreaturen ihn schon erwarten...

Ob Realität oder Fiktion, schon allein die dargestellte Atmosphäre lässt den Hörer erschauern, der Gruseleffekt ist von Anfang an perfekt. Da stellt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit im Grunde schon gar nicht mehr. Denn auch wenn man versucht rational zu denken und Erklärungen zu finden, man wird hineingezogen in eine Welt, deren Ausmaße nicht zu greifen und bisher bekannte Regeln nicht vorhanden sind.

Von Anfang an scheint fraglich, ob es überhaupt möglich ist sich gegen Mephisto zu behaupten, oder es einfach eine riesengroße Dummheit ist dies auch nur in Erwägung zu ziehen. Andererseits kann man Paul Natier gut verstehen, würde man selber wohl ebenso handeln, wäre man an seiner Stelle. Gleichwohl würde man ihn hin und wieder gerne am Kragen packen und vom Weg abbringen, obwohl gerade dieser, wie steinig er auch sein mag, der einzig mögliche ist.

Es ist kaum möglich emotional näher am Geschehen zu sein als bei dieser Folge. Die Grenze zwischen Hoffen und Bangen, obschon die bittere Wahrheit eigentlich bekannt ist, verwischt zunehmend. Bis zum Schluss befürchtet man das Schlimmste... doch ob dies wirklich eintreten wird?

Neben den großartigen Sprecherleistungen sind auch die Soundeffekte genau auf den Punkt gesetzt, um dem Hörer mehr als einen kalten Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Grandiose Umsetzung einer Geschichte, die man nicht nur einmal hören wird.

Bewertung vom 24.04.2016
Böse Leute
Heldt, Dora

Böse Leute


sehr gut

Seit einiger Zeit wird die Insel von einem Einbrecher, oder gar einem Team, heimgesucht, so dass sich vor allem ältere Generationen nicht mehr sicher fühlen und schon überlegen, ob es nicht besser sei aufs Festland zu ziehen. Als schließlich noch ein Mord geschieht ist es mit der Ruhe gänzlich vorbei. Karl Sönnigsen, Hauptkommissar a.D., trommelt seine Freunde zusammen, um undercover zu ermitteln, die Polizei bekommt die Lage scheinbar alleine nicht in den Griff...

Dora Heldt, bisher in erster Linie bekannt für humorvolle Unterhaltungsliteratur, legt mit „Böse Leute“ ihren ersten Kriminalroman vor, der natürlich dennoch nicht ganz ohne Witz und Ironie auskommt. Gemeinsam mit Karl Sönnigsen und seiner Rentnertruppe macht man sich auf das Rätsel um die mysteriösen Einbrüche zu lüften, die hiesige Polizei scheint dringend Unterstützung zu benötigen. Auch wenn Karl dem Leser manches Mal ein wenig übereifrig erscheint, so kommt man nicht umhin ihn und seine Freunde durchaus sympathisch zu finden. Jeder hat so seine Eigenart, die zum einen der Wiedererkennung dient, andererseits eben das Individuum ausmacht. Bald schon hat man das Gefühl die Charaktere allesamt seit Urzeiten zu kennen.

Welchen Zusammenhang mag es zwischen den Einbrüchen wohl geben und warum ist die Polizei dem Täter noch nicht auf die Spur gekommen? Allen Grübeleien zum Trotz hält sich der Schuldige sehr bedeckt und gekonnt im Hintergrund, so dass es nicht gerade leicht ist ihm auf die Schliche zu kommen. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Lösungsansatz, der sich im Verlauf des Geschehens abzeichnet, doch konkrete Hinweise fehlen zunächst, so dass man auf seine Intuition vertrauen muss, um auch weiterhin auf der richtigen Spur zu bleiben. Die Auflösung wird zeigen, ob man in Karls Team mitwirken darf oder lieber noch ein wenig üben sollte.

Neben urkomischen Dialogen schafft die Autorin es die gewisse Ernsthaftigkeit, die es für einen solchen Fall unbedingt braucht, ebenfalls einzubringen. Nur so ist es möglich Spannung zu erzeugen, die auch hier spürbar vorhanden ist. Nicht immer auf demselben Niveau, je nachdem in welche Richtung die Handlung sich gerade bewegt, aber doch stetig. Unweigerlich fragt man sich nach Beendigung der Lektüre, ob man noch weitere Abenteuer mit der Rentnertruppe erwarten darf.

Bewertung vom 24.04.2016
Tatort Kreuzfahrt / Die drei Ausrufezeichen Bd.57
Wich, Henriette

Tatort Kreuzfahrt / Die drei Ausrufezeichen Bd.57


sehr gut

Nachdem ihr Freund Michi sich gerade frisch von ihr getrennt hat, kommt für Kim das Angebot der Boyzzzz, in ihrem neuen Videoclip mitzuwirken, gerade recht. Gemeinsam mit der Band, Franzi und Marie geht es auf große Kreuzfahrt, während der der Dreh produziert werden soll. Doch gleich zu Beginn kommt es zu einem Zwischenfall auf dem Schiff, den die drei !!! natürlich nicht so einfach übersehen können. Bald schon ist klar, dass die Spürnasen der Detektivinnen gefragt sind, bevor die Dreharbeiten vollends ins Wasser fallen...

Was gibt es nach einer Trennung besseres als Ablenkung? Obwohl Kim erst nicht so ganz überzeugt ist von dem Plan, ist sie im Nachhinein doch froh nachgegeben zu haben. Denn das Abenteuer auf hoher See hat es wirklich in sich. Nicht nur der spannende Videodreh mit den Boyzzzz, nebenbei gibt es auch noch Arbeit für die Detektivinnen, denn etwas seltsames geht vor auf dem Schiff. Klar, dass die Mädchen es sich nicht nehmen lassen auf eigene Faust zu ermitteln, auch wenn sie erst nicht so recht ernst genommen werden.

Ein Kreuzfahrtschiff ist zwar nicht unbedingt klein, dennoch handelt es sich um einen begrenzten und somit scheinbar übersichtlichen Raum, so dass man meinen sollte, ein dort angesiedelter Fall für die drei !!! müsste schnell gelöst sein. Doch weit gefehlt, es gibt einige Ungereimtheiten aufzuklären und Unbekannte zu ermitteln, von den Variablen ganz zu schweigen, so dass sich das Abenteuer als weitaus komplexer als gedacht herausstellt. Konzentration und Kombinationsgabe sind gefragt, nur so kann das Geheimnis gelüftet werden.

Wieder einmal zeigt sich, dass bei Weitem nicht alles so ist wie es auf den ersten Blick erscheint. Eine gesunde Portion Misstrauen ist demnach angebracht, bei neuen wie alten Bekanntschaften, nach wie vor kann man Menschen nur vor den Kopf schauen. So muss auch der Leser feststellen, dass man sich schnell eine Meinung bildet, die im Nachhinein dann doch wieder revidiert werden muss. Gar nicht so leicht der richtigen Spur zu folgen, doch hat man sich einmal festgebissen sollte man, ebenso wie die Freundinnen, von seinem Verdacht nicht mehr abweichen, sonst steigt das Risiko in verworrenen Gedankengängen die Orientierung zu verlieren. Dabei sollte das Schiff besser auf Kurs bleiben...

Bewertung vom 17.04.2016
Ein Nilpferd auf dem Zebrastreifen / Liliane Susewind ab 6 Jahre Bd.4
Stewner, Tanya

Ein Nilpferd auf dem Zebrastreifen / Liliane Susewind ab 6 Jahre Bd.4


sehr gut

Nilpferd Elvis ist traurig, er ist im Zoo aufgewachsen und wird dort liebevoll gepflegt, dennoch spürt eine eine unbändige Sehnsucht in seinem Innersten. Liliane Susewind, das Mädchen, das mit Tieren sprechen kann, ist glücklicherweise gerade zur Stelle und hört sich geduldig an weshalb Elvis einen solch bedrückten Eindruck macht. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Jesahja, dem Hund Bonsai und der Katze Frau von Schmidt schmiedet Lilli einen Plan, um Elvis seinen Traum zu erfüllen. Ob das wirklich gut gehen kann?

„Ein Nilpferd auf dem Zebrastreifen“ ist bereits der vierte Band in der Lilane-Susewind-Reihe für Leseanfänger. Bereits der Titel macht neugierig und lässt ahnen, dass das Abenteuer nicht ausschließlich im Zoo stattfinden wird. So gibt es schon im Vorfeld die Möglichkeit zahlreiche Vermutungen anzustellen, die man schließlich während der Lektüre entweder bestätigt sieht oder doch verwerfen muss.

Auf Grund des zielgruppengerechten Schriftbilds versuchen auch junge Leser sich gerne daran einige Abschnitte der Geschichte alleine zu erkunden. Aber natürlich sind Lillis Erlebnisse auch zum Vorlesen geeignet. Zusätzlich dienen die liebevollen Illustrationen dazu das Geschehen zu untermalen und der Kreativität freien Lauf zu lassen. Denn sicherlich finden sich noch einige Aspekte in den Bildern, die im Text zuvor oder danach nicht angesprochen werden. Schnell kann sich die Geschichte somit um ein vielfaches ausdehnen und zu einem noch größeren Abenteuer werden.

Natürlich verfolgt man aber in erster Linie gebannt Elvis' Geschichte. Als er von seinem Traum erzählt macht man sich, ebenso wie Lilli, schon Gedanken, wie ihm dieser wohl erfüllt werden könnte. Gleichzeitig muss man jedoch Risiken und Unvorhergesehenes bedenken, wodurch erste Zweifel gesät werden. Hin- und hergerissen ist man nun, ob der Plan der Freunde wirklich gut ausgehen kann oder in einem Desaster endet...?!

Bewertung vom 17.04.2016
Der letzte Tanz / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.5 (1 Audio-CD)
Partenzi, Felix;Koppelmann, Viviane

Der letzte Tanz / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.5 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Was bewegt Sherlock Holmes, bis dato eher medienscheu und zurückgezogen, dazu, plötzlich die Öffentlichkeit zu suchen? Nicht einmal sein treuer Freund Watson weiß darauf eine zufriedenstellende Antwort zu geben. Zwar verrät der Consulting Detective ihm, dass ein genialer Schachzug gegen seinen Erzfeind Moriarty kurz bevor stünde und dieser nun endlich dingfest gemacht werden könne, aber tatsächlich zu durchschauen war das Konstrukt wohl für niemanden. Auf Holmes' Geburtstagsfeier schließlich kommt es zum Showdown, mit dem niemand hätte rechnen können... oder vielleicht doch?

Mit ebenjenem Showdown beginnt die finale fünfte Folge der ersten Staffel, der nicht nur beteiligte vor Überraschung und Erstaunen laut aufstöhnen lässt. Erst nach den erschütternden Erkenntnissen beginnt Watson in seinem Blog von den schrecklichen Ereignissen zu erzählen und der Zeit davor, die, wie es scheint, der Vorbereitung diente. Gemeinsam mit ihm und diversen Kommentatoren versucht sich der Hörer nun ein Bild davon zu machen was wirklich geschehen ist und ab wann die Sache anfing aus dem Ruder zu laufen. Oder ist gar alles genau so geschehen wie geplant? Auch gibt es aufbrausende Diskussionen darüber, ob Holmes wirklich der war, der er vorgab zu sein, so dass man selbst zumindest kurzzeitig ins Grübeln gerät, ob der Detective nicht doch alle an der Nase herumgeführt haben könnte. So richtig wahr haben will man es dann aber doch nicht und lenkt seine Gedanken schnell wieder in andere Richtungen, um die Beschreibungen objektiv verfolgen zu können und vielleicht auf wichtige Hinweise zu stoßen.

Zugegebenermaßen ist Holmes ein Meister seines Fachs und weiß seine Spuren gekonnt zu verwischen. Wenn man es überhaupt einmal schafft seinen Gedankengängen zu folgen so erfordert dies ein Höchstmaß an Konzentration, viel zu schnell hat man den roten Faden verloren. Auf Grund der Hektik, die nicht zuletzt durch das aufgeheizte Medieninteresse entsteht, wird es zunehmend schwerer etwaige Spuren zu erkennen, die der Lösung des Falls dienen.

Verwirrung herrscht bis zum Schluss, wenn nicht gar darüber hinaus. Sicherlich gibt es diverse Lösungsansätze, mögliche Verschwörungstheorien oder ähnliches, doch eines scheint in jedem Fall sicher: Die Ereignisse, wie sie wiedergegeben worden sind können so einfach nicht gewesen sein. Hier muss es sich einfach um eine exzellente Inszenierung gehandelt haben. Aufklären kann dies allerdings nur einer, und der scheint tatsächlich nicht mehr greifbar zu sein. Oder? Grübelnd verklingt diese Folge, in der Hoffnung auf eine baldige zweite Staffel, die mehr als nur eine Erklärung liefert.

Bewertung vom 17.04.2016
Frühlingszauber
Kruth, Maren

Frühlingszauber


sehr gut

Ausmalbücher gibt es in jeglichen Farben und Formen, zu sämtlichen Themen, für Groß und Klein. Natürlich darf dann auch ein solches nicht fehlen, welches sich mit dem Frühling beschäftigt. „Frühlingszauber“ ist genau das richtige, um die recht unbeständige Jahreszeit zu begrüßen oder sie sich einfach ins Haus zu holen, wenn es draußen mal wieder regnet und stürmt.

Die Motive wurden von Maren Kruth, Designerin und freiberufliche Illustratorin, gestaltet und sind allesamt, so unterschiedlich sie auch sein mögen, thematisch absolut passend. Man möchte am liebsten die Stifte auspacken und alles in helle, strahlende Farben tauchen. Sei es ein Traumfänger, ein Fahrrad, das zum losradeln einlädt oder gar eine Ananas. Zusätzlich gibt es, ebenfalls zur freien Gestaltung, zahlreiche Zitate und Motivationssprüche, die einen weiteren Anreiz bieten, die Sonne nicht nur von außen zu genießen, sondern auch im Herzen zu führen.

Gerne würde man das ein oder andere Motiv heraustrennen, um es in einem Bilderrahmen an der heimischen Wand zu präsentieren, doch dazu müsste man das Buch beschädigen. Hier liegt das einzige Manko, das dennoch angeführt werden sollte. Die Seiten sind beidseitig bedruckt, so dass man, wie bereits erwähnt, nicht einfach ein Motiv entfernen kann, zum anderen kann sich das gemalte leider, je nachdem welche Stifte genutzt werden, durchdrücken.

Nichtsdestotrotz hat man viel Vergnügen an den verspielten und doch nicht kitschig wirkenden Motiven, die Maren Kruth mit viel Liebe zum Detail entworfen hat. Wer sich voll und ganz auf die Sache einlassen kann, wird spüren, dass er sich nicht nur Zeit für sich nimmt, sondern auch eine gewisse innere Entspannung verspürt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2016
Mord in Serie - Im Visier der Rache
Topf, Markus

Mord in Serie - Im Visier der Rache


ausgezeichnet

Auf Grund ihrer Tätigkeit wird Susanne Bender immer wieder von Fanatikern bedroht. Folglich glaubt sie, dass der Mann, der sie anruft, als sie sich gerade auf dem Wochenmarkt befindet, ebenfalls zu dieser Gruppe gehört. Doch er macht ihr schnell und eindrücklich klar, dass er ein ganz anderes Ziel verfolgt und sie gerade durch das Visier eines Scharfschützengewehrs beobachtet. Susanne darf nicht auflegen und muss zudem aufpassen was sie sagt, der Mann am anderen Ende der Leitung scheint ein mehr als dünnes Nervenkostüm zu besitzen. Wird sie seinem Zorn entkommen können?

Susanne Bender wird auf Grund ihrer Arbeit immer wieder angegriffen, nicht nur verbal, doch der Anrufer ist plötzlich ein ganz anderes Kaliber. Schnell wird ihr klar, dass sie ihn ernst nehmen sollte, denn nur so hat sie eine Chance zu überleben und gleichzeitig zu erfahren welches Anliegen er verfolgt. Der Hörer spürt ebenfalls von Anfang an, dass man es hier nicht mit einem Laien zu tun hat, und unterschätzen sollte man ihn erst recht nicht. Doch aus welcher Motivation heraus er dieses perfide Spiel beginnt, bleibt zunächst im Dunkeln.

Sicherlich ergeht man sich in wilden Spekulationen, schließlich möchte man möglichst rasch den Hintergrund herausfinden, am besten noch bevor dieser konkret ausgesprochen wird. Dabei zeigt sich wieder einmal, dass nicht alles ist wie es scheint, und so mancher eine Maske zur Schau trägt, die nur selten Risse aufweist. Denn selbst als es zum vermeintlichen Showdown kommt, ahnt der Hörer schon, dass das noch lange nicht alles gewesen ist und sicherlich noch die ein oder andere Überraschung auf ihren Auftritt wartet.

Die 21. Folge „Mord in Serie“ bietet wahrlich atemberaubende Spannung, mehr als einmal ist man geneigt die Luft anzuhalten, um auch ja keine Sekunde des Geschehens zu verpassen. Eine gelungene Inszenierung, die den Hörer von Anfang bis Ende fesselt und Gänsehaut beschert.

Bewertung vom 17.04.2016
Dancing Girls - Charlotte hat den Dreh raus
Abidi, Heike

Dancing Girls - Charlotte hat den Dreh raus


ausgezeichnet

Charlotte freut sich immens auf den angebotenen Tanzworkshop und hofft, mit ihren Steppschuhen und einer großen Gruppe so richtig übers Parkett wirbeln zu können. Doch dann der erste Schock: Es haben sich nur insgesamt vier Mädchen für den Kurs angemeldet. Zu allem Überfluss hat jede von ihnen einen anderen Lieblingstanzstil. Klar, dass es schwierig ist einen gemeinsamen Nenner zu finden. Doch die Gruppe muss schnell zu einem Ergebnis kommen, denn schon in vier Tagen steht das Schulfest an, ein Auftritt des Tanzworkshops inklusive...

Nach dem ersten Tag ist Charlotte verständlicherweise enttäuscht als sie vom Tanzworkshop nach Hause kommt, hatte sie sich doch etwas gänzlich anderes erhofft. Eine solche Situation hat sicherlich jeder schonmal erlebt, man freut sich lange Zeit auf etwas und malt es sich in den schönsten Farben aus und dann kommt es plötzlich ganz anders als man denkt. Entsprechend gut und schnell kann man sich in Charlottes Denken hineinversetzen und hofft nun, dass sie nicht die Flinte ins Korn wirft, sondern versucht das Beste daraus zu machen, um keine negativen Erinnerungen an den Workshop zurückzubehalten.

Es ist immer schwierig sämtliche Interessen unter einen Hut zu bringen, egal welche Problematik zugrunde liegt. Dass natürlich jeder seine Meinung vertritt und diese am liebsten noch beibehalten möchte, ist ebenfalls nachvollziehbar. Doch weiß man auch wie wichtig es ist Kompromisse zu suchen und zu finden, das müssen die vier Mädchen urplötzlich lernen, als sie ins kalte Wasser geschmissen werden. Denn dass die Gruppe auf dem Schulfest auftreten wird, steht außer Frage, inwiefern die Darbietung ein Erfolg wird, liegt allein an den Mädchen und ihrer Bereitschaft sich auf Neues einzulassen.

Der Leser kann die Entwicklungen, die die Mädchen durchmachen, gut verfolgen und schwelgt dabei in eigenen Erinnerungen, denn solche oder ähnliche Erfahrungen hat man bereits gemacht und wird sie immer wieder machen, sobald man ein Team bildet, ob privat, in der Schule oder später auf der Arbeit. Auch macht man sich während der Lektüre durchaus Gedanken darüber wie man selbst womöglich in bestimmten Situationen reagiert hätte, wodurch man noch näher am Geschehen ist.

Mit „Charlotte hat den Dreh raus“ startet Heike Abidi eine neue Kinderbuchreihe, die, wie sich schon im ersten Band abzeichnet, noch einige Geschichten zu erzählen hat.