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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 899 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2011
Blackout im Cockpit
John J. Nance

Blackout im Cockpit


ausgezeichnet

interessant, spannend und relitätsnah

Der Reporter Robert MacCabe nimmt bei einer Pressekonferenz in Hongkong die FBI-Agentin Kat Bronsky auf die Seite und erzählt ihr, daß er Informationen über einen mysteriösen Flugzeugabsturz vor zwei Monaten bekommen hat. Der Informant ist inzwischen aber tot. Eigentlich wollten sie im gleichen Flugzeug zurückfliegen, aber Kat wurde in Hongkong aufgehalten. Das Flugzeug wurde kurz nach dem Start von einem Privatjet gerammt und zerschellte an der Küste von Vietnam. Überlebt haben nur die 5 Personen, die sich im Cockpit aufgehalten haben um dem Copilot bei der Notlandung zu helfen. Als in der Nähe des Wracks ein Hubschrauber landete, erkannte Robert in einem Mann denjenigen wieder, der ihn in Hongkong überfallen hatte. Somit war ihm klar, daß er das Ziel des Flugzeugabsturzes war. Dabei hat sein Informant ihm gar nichts genaues erzählen können...

Das Buch ist spannend geschrieben. Ich habe mir alles sehr gut vorstellen können und war von der Story gefesselt. Ich wusste zwar sehr lange nicht, worum es bei den Anschlägen ging, aber trotzdem habe ich die Spannung nicht ablegen können. Dem Autor ist es gelungen, sein umfangreiches Wissen in dieses Buch einzubringen, ohne daß ich von fachchinesischen Details gelangweilt wurde.
Es ist erschreckend, wie einflußreiche Männer in der Regierung aus Profitgier zu Terroristen werden können.

Bewertung vom 20.10.2011
Annies Buch der Herzensbrecher
Holt, Debby

Annies Buch der Herzensbrecher


sehr gut

Liebe kann zu Dummheiten führen, aber viel verzeihen...

Annie wurde vor 17 Jahren eine halbe Stunde vor der Trauung von Ben verlassen. Sie hatte ihr Brautkleid an und wollte gerade zur Kirche fahren, als sie über das Telefon die Nachricht erhielt, daß der Bräutigam sich aus dem Staub gemacht hat. Inzwischen kommt sie mit ihrem Leben sehr gut zurecht, da sie keinen Mann mehr so nah an sich heranlässt. Jedes mal, wenn es etwas ernstes werden könnte, zieht sie den Schlussstrich.
Doch jetzt ist Ben zurückgelehrt und ihre Freunde nehmen den netten Mann in ihrer Mitte auf. Sie wissen nicht, was damals passiert ist...

Das Buch ist leicht zu lesen. Allerdings ist der Titel etwas verwirrend. Annie schreibt in einem Buch eine schwarze Liste, in der sie alle Menschen einträgt, die ihr Unrecht getan haben. Das sind Kollegen, Nachbarn, Verwandte und Bekannte - aber nicht (nur) verflossene Liebhaber.
Ich konnte mir die einzelnen Charaktere sehr gut vorstellen und Annie war mir sehr sympathisch. Daß sie nach der Schmach vor der versammelten Hochzeitsgesellschaft nichts mehr mit Ben zu tun haben wollte, konnte ich sehr gut nachfühlen. Eine Erklärung für sein Verhalten hat sie nie bekommen. Und plötzlich taucht er wieder auf und nimmt ihre Freunde in Beschlag. Ihr mühsam aufgebautes Leben bekam dadurch Risse. Und ihre Freunde wußten nichts von der damals geplatzten Hochzeit. Ihre Bekanntschaft erklärten sie mit Lügen, weil Annie die Wahrheit nicht zugeben wollte.
Annies Schwestern hatten inzwischen Familie. Josephine hat einen Mann gefunden, mit dem sie glücklich sein könnte, doch ihre Stieftochter machte ihr und ihren Kindern das Leben sehr schwer. Und Lilys Leben fiel aus dem Gleichgewicht, als ihr Mann auf der Straße zusammengeschlagen wurde und im Koma lag. Dadurch, und auch durch das Unglück der Ehe ihrer Freundin, kam sie zum Nachdenken. Und dann mußte sie auch noch erfahren, daß ihre ihr ans Herz gewachsene Schülerin Bens Tochter war. Als diese eine Dummheit machte und Annie Angst um sie hatte, fand eine Wandlung in ihr statt.
Leider war das Ende etwas sehr abrupt und abgehackt. Es hätte mir besser gefallen, wenn es ausführlicher gewesen wäre. Aber alles in allem ein wundervolles Buch!

Bewertung vom 16.10.2011
Der Schwur
Lescroart, John T.

Der Schwur


ausgezeichnet

ein weiteres unterhaltsames Werk um Diz Hardy.

Tim Markham, der Geschäftsführer von Parnassus Health, einer Versicherungsgesellschaft die kurz vor dem Konkurs steht, wird von einem Auto angefahren und stirbt kurze Zeit später in seinem eigenen Krankenhaus. Seine Frau und die Kinder werden am Morgen danach erschossen aufgefunden. Es sieht nach einer verzweifelten Selbstmordtat aus. Der diensthabende Arzt hat seine Frau wegen einer Affäre mit Tim verloren. Er wendet sich deshalb vorsorglich an den Anwalt Dismas Hardy. Sein bester Freund Abe Glitsky leitet die Ermittlungen in diesem Fall.
Als bei der Autopsie die Überdosis eines Medikaments gefunden wird, ist es nicht mehr Unfall sondern Mord. Glitsky und Hardy ermitteln in unterschiedliche Richtungen und ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.

Der Schreibstil ist flüssig und ich habe mich sehr gut zurechtgefunden. Es war mein sechstes Buch dieser Reihe und obwohl das letzte schon drei Jahre zurückliegt, waren mir die Personen sofort wieder vertraut. Da zwischen diesem Buch und dem vorigen drei weitere Bände liegen, gab es einiges, was mir neu war. Doch das hat meinen Lesefluss nicht gemindert. Die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden gut beschrieben und ich hatte keinerlei Lücken. Meiner Meinung nach kann man dieses Buch auch lesen, ohne die vorigen zu kennen.
Die Story ist absolut fesselnd und die Suche nach der Ursache und dem Motiv war spannend. Ich bekam einen Einblick in das amerikanische Gesundheitssystem und die Skrupellosigkeit und das Machtbestreben von Managern wurde ebenfalls sehr gut dargestellt.
Das Buch ist unterteilt in vier Abschnitte. Den Sinn dieser Unterteilung habe ich nicht verstanden, meiner Meinung nach war das unnötig. In Teil 1 geht es um den Unfall und die Ermittlungen. In Teil 2 geht es um die Ermittlungen und Vorkommnisse im Krankenhaus und zwischen den Beteiligten, sowie um die Schwierigkeiten, die Abe und Diz durch den Fall miteinander hatten. In Teil 3 war die Freundschaft zwischen Abe und Diz wieder vorhanden und die Ermittlungen gerieten ins stocken. In Teil 4 führten die Ermittlungen endlich zur Aufklärung und deckten Ungeheuerliches auf.

Bewertung vom 08.10.2011
So was wie Liebe
McPartlin, Anna

So was wie Liebe


ausgezeichnet

Die Hoffnung darf man nie aufgeben...

Mary lebt mit ihrem Hund alleine In Kenmare, Irland. Nachdem ihre große Liebe gestorben war und dann auch noch ihr Sohn im Alter von fünf Jahren, wollte sie sich nicht wieder binden. Die Gemeinschaft in diesem kleinen Ort, sowie ihre Freundin Penny, ihr Cousin Ivan und ihre Arbeit im Lokal ihres Vaters brachte ihr etwas Abwechslung.
Eines Tages ist ein junger Amerikaner in das lange leerstehende Nachbarhaus eingezogen. Nachdem Sam auf Drogenentzug war, wollte er in Irland zur Ruhe kommen. Aber zu Beginn war er für Mary ein Eindringling, der da nichts zu suchen hat.

Es geht um fünf Personen, denen das Leben sehr schwere Schicksalschläge aufgebürdet hat. Jeder muß in seinem Leben mit Unglücken fertig werden, aber sie meistern es, manchmal mehr schlecht als recht. Marys Cousin Ivan wurde von seiner Familie verlassen, Ihre Freundin Penny hat seit Jahren ein Verhältnis mit ihrer großen Liebe, der durch einen blöden Zufall eine andere Frau geheiratet hat. Und jetzt zieht er, um seine Kinder nicht zu verlieren, mit seiner Familie weg. Diese vier Freunde sind eine aufeinander abgestimmte Truppe, die zusammenhält. Auch Sam hatte ziemliche Probleme und versucht in diesem Ort einen Neuanfang. Ganz langsam gelingt es ihm, zu dieser Gemeinschaft dazuzugehören.
Jedes Schicksal wird beschrieben und ich habe beim Lesen oftmals Taschentücher gebraucht. Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Ein wunderbares Buch, das unter die Haut geht - über Schicksale, Leid, Liebe und Veränderungen. Ich konnte mich in viele Situationen hineinversetzen und musste oft weinen. Das Buch zeigt, daß schlimme Erlebnisse verarbeitet werden müssen und nicht verdrängt werden dürfen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2011
Nichts ist so fein gesponnen

Nichts ist so fein gesponnen


gut

Ein interessantes Leseerlebnis!

12 Kriminalgeschichten zwischen 15 und 68 Seiten von 12 klassischen Autoren aus dem 18. und 19. Jahrhundert versprechen spannenden und unterhaltsamen Lesegenuss. Es gab Geschichten über Menschenliebe und Undank, Nachbarschaftsfehden, unglückliche Ehen, entlaufene Mörder, entlassene Irre, Teufelsbrut, verzwickte Verwandtschaft, unaufgeklärten Mord, grausame Gerichtsfolter und Wilddieberei. Meistens war das Ende etwas abrupt und ich hätte mir gewünscht zu wissen, wie es mit dem Täter weiterging. Am Ende des Buches findet man die Vitae der Autoren.

Durch dieses Buch lernt man verschiedene frühere Autoren kennen, die aufregende Kriminalgeschichten geschrieben haben. Da die Geschichten ursprünglich sehr lang sind, wurden sie gekürzt, ohne dabei die Bedeutung zu gefährden.
Ich hatte Probleme mit dem Schriftbild der altdeutschen Sprache. Gerade bei der ersten Geschichte ist mir das Lesen schwergefallen. Es hat sich zwar dann gelegt, aber heute spricht und schreibt niemand mehr so. Auch denke ich, dass die Enden durch die Kürzungen so abrupt ausgefallen sind. Bis auf zwei Geschichten hätte ich mir ausführlichere Erläuterungen gewünscht. Bei einer Geschichte blieb der Täter sogar ganz im Dunkeln.
Ich habe bisher von keinem der Autoren etwas gelesen, und nicht alle konnten mich begeistern. Mir persönlich haben drei Geschichten nicht gefallen, aber neun waren unterhaltsam. Das Buch ist meiner Meinung nach empfehlenswert, aber mit heutigen Krimis nicht zu vergleichen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2011
Sonnenuntergang in St. Tropez
Steel, Danielle

Sonnenuntergang in St. Tropez


ausgezeichnet

das Leben ist nicht vorhersehbar

Diana und Eric feierten mit ihren Freunden Anne, Robert, Pascale und John einen schönen Sylvesterabend. Seit über 20 Jahren verbringen die drei Ehepaare Sylvester gemeinsam und auch ansonsten unternehmen sie viel zusammen. So treffen sie sich mehrmals im Monat und verbringen auch manche Urlaube gemeinsam. An diesem Sylvester einigen sie sich darauf, den August in St. Tropez zu verbringen. Nach einem gemeinsamen Abendessen, während dem die sechs Freunde ihren Urlaub auf St. Tropez fest machten, hatte Anne einen Herzinfarkt, den sie nicht überlebt. Den Urlaub wollen die Freunde trotzdem wahrnehmen, zum einen weil sich Anne darauf gefreut hatte und zum anderen, um Robert beizustehen. Außerdem waren es bis dahin noch 6 ½ Monate. Aber mit dem Tod von Anne scheint eine Pechsträne die Freunde heimzusuchen. Bis zum Urlaub steht die Ehe von Diana und Eric auf dem Spiel und auch die neue Frau an Roberts Seite wird sehr misstrauisch aufgenommen...

Der Schreibstil ist wie immer sehr locker und harmonisch. Ich konnte mir alles wunderbar vorstellen und die einzelnen Charaktere waren mir von Anfang an vertraut und sympatisch.
Eine fesselnde Geschichte um Liebe, Verlust und Vertrauen. Aber auch Hoffnung und Freundschaft.
Jeder Neuanfang ist schwer. Und Missgunst und Neid können sehr viel Unheil anrichten. Aber das Leben hat seine eigenen Spielregeln und lässt sich nicht auf einen bestimmten Zeitraum oder in eine bestimmte Richtung lenken. Auch wenn eine Freundschaft dadurch auf eine ungeheure Zerreisprobe gestellt wird. Das Leben besteht nicht nur aus geordneten Regeln, sondern auch aus Veränderungen. Mit jedem Ende beginnt ein Neuanfang. Und manchmal hält das Leben ungewöhnliche Überraschungen bereit.
Ein wundervolles Buch zum lachen und weinen, aber auch zum nachdenken.

Bewertung vom 15.09.2011
Herzens-Sachen
Peterson, Alice

Herzens-Sachen


ausgezeichnet

Vertrauen und Warheit ist wichtig!

Josie ist mit Finn glücklich verheiratet. Ihr sechsjähriger Sohn George ist allerdings ein Sorgenkind. Er schafft es immer wieder, Josie zur Verzweiflung zu bringen. Und dann bemerkt Josie, daß sie erneut schwanger ist. Kann sie die Kraft für ein weiteres Temperamentbündel aufbringen?

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Die Kapitel wechseln zwischen dem Jetzt als Familie und der Vergangenheit, als Josie und Finn sich kennenlernen. Ihre Ehe wird mit der erneuten Schwangerschaft auf eine harte Probe gestellt, denn Finn freut sich auf das Kind und kann die Ängste von Josie nicht verstehen. Auch ihr langjähriger Jugendfreund Clarky, der in Josies Leben eine wichtige Rolle spielt, ist ihrem Ehemann ein Dorn im Auge.

Der Autorin gelingt es, in diesem Buch ein heftiges Thema unterzubringen: ADHS. George leidet an einer heftigen Form dieser unsichtbaren Behinderung und das erfordert eine Menge Kraft und Geduld. Finn entflieht dieser Herausforderung mit Hilfe seines Berufes, doch Josie muß Tag für Tag enorme Herausforderungen bewältigen. Aber es geht auch um Liebe, Eifersucht, Vertrauen und Alltagstrott.

Und dann geschieht am Ende des Buches etwas, das alles auf den Kopf stellt. Liebe ist etwas großartiges, daß man nicht durch Lügen oder Heimlichkeiten aufs Spiel stellen darf. Ich habe das Buch weinend aus der Hand gelegt...

Bewertung vom 10.09.2011
Nordermoor / Kommissar-Erlendur-Krimi Bd.3
Indridason, Arnaldur

Nordermoor / Kommissar-Erlendur-Krimi Bd.3


weniger gut

habe mir deutlich mehr davon versprochen...

In Nordermoor geschah ein typischer isländischer Mord: schlampig, sinnlos und ohne die Tatumstände zu verschleiern wurde ein alter Mann umgebracht. Erlendur Sveinsson ist der leitende Ermittler. Er kann mit der Nachricht auf dem Toten nichts anfangen. Es ist nur bekannt, daß drei Wörter auf einem Blatt Papier stehen – welche Worte das sind, wird erst auf S. 137 erklärt. Außerdem hat der geschiedene Kriminalbeamte Probleme im Alltag: eine drogenabhängige Tochter und ein Sohn mit mehrmaligen Entziehungskuren.

Der Schreibstil lag mir nicht besonders. Zum einen die angedeuteten Umstände, die nicht klar beschrieben wurden und zum anderen die obszöne Ausdrucksweise im familiären Umfeld. Ich konnte zu dem Ermittler lange Zeit keinen Bezug aufbauen und war von der Vater-Tochter-Beziehung nur angewidert. Es gab noch einen zweiten Fall: eine junge Frau ist während ihrer Hochzeitsfeier verschwunden. Dieser Fall hatte mit dem ursprünglichen Mord nichts zu tun und die Frau kam wieder zurück. Allerdings wurden die Tatumstände nicht vollständig aufgeklärt.

Die persönliche Anrede mit den Vornamen war für mich zwar ungewöhnlich, aber da zu Beginn erklärt wurde, daß in Island jeder mit Du und dem Vornamen üblicherweise angeredet wird, hat mich das nicht gestört. Allerdings war dieses Buch für mich ein ziemlicher Reinfall, da die Sprache sehr obszön war und viele Gedankengänge wurden angefangen aber nicht völlig beschrieben. Ebenfalls gab es immer wieder unverständliche Zwischenphasen, die keinen Zusammenhang ergaben. Erlendur hatte zusätzlich übernatürliche Déjà-vus: Während der Ereignisse hatte er das Gefühl, diese Szenen aus einer Vision zu kennen.

Wenigstens wurde der Fall aufgeklärt, deshalb kann ich gerade noch 2,5 Sterne vergeben.
Die im Klappentext erwähnte weitere Leiche wurde während den Ermittlungen nach direkter Suche und vermuteter Fundstelle geborgen. Und auch die schweren Islandtiefs sind im Buch nur stärkere Regenfälle. Eine tragische Geschichte um eine Erbkrankheit, die durch Vergewaltigung weitergegeben wird. Die männlichen Nachkommen sind nur Erbträger, die weiblichen sterben innerhalb der ersten paar Jahre...