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GeheimerEichkater
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Essen
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Bewertungen

Insgesamt 1574 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2020
Kintsugi
Navarro, Tomás

Kintsugi


ausgezeichnet

sehr anschaulich, einfühlsam und hilfreich

Am Anfang des Buches beginnt der Autor die Geschichte des mit Leidenschaft töpfernden Jungen Sokei, der beim Zerbrechen seines entstandenen Gefäßes Schmerz empfindet, im Laufe des Buches dieses zusammensetzt, die Bruckstellen zusammenfügt und mit Gold hervorhebt.

Parallel dazu befaßt sich Thomás Navarro, unter anderem als Psychologe tätig, mit Schmerz, schlechten Erfahrungen, Leiden, eigenen Asprüchen an sich selber und vielem mehr, gibt Beispiele aus seiner Praxis sowie seinem Privatleben sowie Listen mit Fragen und andere mit Strategien, so dass man seine eigene Stituation analysieren, neue Betrachtungsperspektiven und Einschätzungen gewinnen kann. Dabei gliedert sich das Buch in drei Teile, die sich dem Verstehen, dem Aufdecken und dem Bewältigen widmen.

Ich finde dieses Buch mitsamt der Vielfalt an angesprochenen Themen, egal ob beispielsweise Arbeitsplatzverlust, Selbstwert, Trennung vom Partner oder Tod eines nahestehenden Menschen sehr ansprechend. Die einzelnen Betrachtungen werden empathisch durchleuchtet, ein gutes Repertoire an Fragen zur Eigeneinschätzung und darüber hinaus auch zahlreiche Bewältigungsstrategien an die Hand gegeben. Man lernt, Ballast abzuwerfen, sein Leben nach einem Bruch wieder zusammenzusetzen, aus Erlebtem zu lernen, Wunden und Verletzungen als Narben zu sehen, die einen stärker machen und mit neuen Erkenntnissen, mehr Selbstsicherheit und Selbstachtung gestärkt daraus hervorzugehen.

Insgesamt empfinde ich das Buch als sehr anschaulich, einfühlsam und hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2020
Escape Room Kids
Tapia, Ivan;Linde, Montse

Escape Room Kids


ausgezeichnet

lesen, rätseln und Spaß haben

Lia, Mitglied einer kleinen Geheimorganisation“ stellt die Mitglieder ebendieser vor, erzählt die Geschichte und die Rätsel vor, die man mit Hilfe unterschiedlicher Codes und Wandler lösen kann. So erhält man die Seitenzahl, auf der die Geschichte weitererzählt wird.

Wir brauchten ein wenig, um in die Geschichte um Gedankenhäuser, Vorräume und das Eintreten in diese zu kommen. Viele Details und Listen, die von Anfang an geführt werden, verwirren da vielleicht erst ein wenig und bieten viel Information auf einmal. Doch dann platzt der Knoten auch sehr schnell und die Listen und Aufzählungen entwickeln die Geschichte gut weiter; zudem sind sie sehr hilfreich, wenn man nach einer Pause weiterspielt, denn in einem durch haben wir das nicht geschafft. Die Rätsel sind vielfältig und manchmal auch etwas kniffelig; wir waren einmal sehr froh, dass es sowohl die Hilfe kopfunter auf dem unteren Seitenrand und auch am Buchende eine Rätselauflösung gab.

Das Buch bietet eine schöne Rätsel- und Kreativlösungsgeschichte, die sich sehr gut in Etappen (wenn nötig mit Netzt und doppeltem Boden) und auf jeden Fall mit viel Spaß spielen läßt.

Bewertung vom 26.06.2020
Meine Grüne Hausapotheke
Tragner, Eva

Meine Grüne Hausapotheke


ausgezeichnet

Füllhorn an guten, brauchbaren Rezepten

Eva Tragner vermittelt in diesem Buch Grundlagenwissen undüber 170 Rezepte zu ganz unterschiedlichen Herstellungen und Anwendungen, jeweils kapitelweise geordnet: zur Gemmotherapie (Knospenmedizin), Smoothies, Tee, Milchauszug, Milchzucker-Verreibung, Elixiere, Tinkturen, Sirup, Oxymel, Heil- und Medizinalessig und vielem mehr.

Die Erklärungen sowie Anleitungen sind leicht verständlich und lassen sich auch ohne Spezialgerätschaften einfach in der eigenen Küche herstellen. Viele schöne Fotos und manchesmal auch Tipps in grau unterlegten Kästchen ergänzen die enorme Anzahl an Rezepten, die vor allem alle brauchbar zu sein scheinen. Alle Kapitel finde ich interessant, die Rezepte ansprechend; ich besitze bereits mehrere Bücher zu diesem Thema und bin ganz überwältigt von dieser ausgesprochen hilfreichen Sammlung. Besonders freue ich mich auch über die Rezepte zu Teemischungen und Oxymel.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2020
Food for future
Kintrup, Martin

Food for future


ausgezeichnet

Hintergrundwissen, Tipps und Tricks sowie tolle Rezepte

Martin Kintrup hat hier ein ganzheitliches Rundumpaket für den Leser geschaffen, der nachhaltig einkaufen, anbauen, kochen... und essen möchte.


Viele Gedanken und Tipps, beispielsweise um nachhaltige Küchenutensilien, Einkaufsmöglichkeiten, regionales und saisonales Essen bilden den Hintergrund zu den ungefähr 200 Rezepten, die größtenteils vegetarischer Natur sind. Mir gefällt sehr gut, dass der Autor den Fleischkonsum nicht verteufelt, sondern zu einer wertschätzenden Sicht unter Verwendung von ethisch vertretbarem Fleisch, maximal zweimal die Woche à ca. 150g, wie nach neuesten Ernährungsempfehlungen angeraten, rät. So werden in den Rezepten werden Wildschwein-, Lammfleisch oder Rehkeule verwendet.


Ausgesprochen gut gefallen mir die Kapitel zur Resteverwertung von Kartoffeln, Brot, Gemüse und sonstigen Resten, wie beispielsweise Blättern des Blumenkohls oder andere.  Die Rezepte sind allesamt gut erklärt, leicht nachzumachen und jeweils mit Foto versehen - die Rezeptauswahl finde ich abwechslungsreich und vielseitig. Mir gefallen folgende Rezepte besonders gut: Greenie-Bilis mit Erbsencreme ( aus Buchweizenmehl), Kürbiskroketten, Gnoccis ( im Kartoffelreste-Kapitel), Wurzelbrot mit Walnüssen (  aus dem Brotreste-Kapitel) sowie der Buchweizendrink.

Insgesamt handelt es sich um einen schön illustrierten Ratgeber, der jede Menge Hintergrundwissen, Praxistipps und leckere, ansprechende Rezepte bereithält.

Bewertung vom 23.06.2020
Der professionelle Obstbaumschnitt
Spornberger, Andreas

Der professionelle Obstbaumschnitt


ausgezeichnet

anschaulicher, gut erklärter und hilfreicher Praxisratgeber

Dieses Buch, an dem fünf Autoren beteiligt waren, erklärt Schnitt, Vermehrung und Veredlung ausführlich, nachvollziehbar und durch zahlreiche Fotos zudem sehr anschaulich; manchmal bieten sogar Fotostrecken den genauen Schnittvorgang.

Sehr gut gefallen mir die ausführlichen Erklärungen, gesonders auch bei Hintergrundwissen, wie zu Wuchsgesetzen und Wuchsreguliereung, die Vielfalt der verschiedenen vorgestellten Bäume im Obstschnitt samt der knappen und übersichtlichen Tabellen am Ende des Buches.

Insgesamt finde ich diesen Praxisratber äußerst anschaulich und hilfreich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2020
Der Weizen gedeiht im Süden
Schulz, Erik D.

Der Weizen gedeiht im Süden


ausgezeichnet

spannend und glaubhaft erzählt

Erik D. Schulz, unter anderem Autor und Allgemeinmediziner, legte nach eigenen Worten sehr viel Wert auf Recherche und Hintergrundinformationen, was man auch im ganzen Roman immer wieder, nicht nur bei medizinischen Belangen, merkt.

In „Der Weizen gedeiht im Süden“ thematisiert er den Zustand nach einem erfolgten Atomkrieg, bei dem die nördliche Hemisphäre zerstört wurde. 3oo Personen konnten sich einen Platz in einem Bunker in den Schweizer Alpen sichern; dort wird untertage Getreideanbau betrieben; es gibt Trinkwasser, aber auch Fehlschläge wie Mord, Unterdrückung, eine bedrohlich hohe Radioaktivität des Trinkwassers und Getreiderost. Eine kleine Gruppe beschließt deshalb im Stillen zu flüchten und bahnt sich ihren Weg über die Alpen in eine vermeindlich bessere Welt.

Unterwegs haben sie nicht nur mit den Auswirkungen des Klimawandels, ihrer Versorgung, möglichen Krankeiten und Plünderern zu tun…., bewältigen als kleine Gruppe oder Familie viele Gefahren und andere Herausforderungen und auch das mühsam erreichte Ende des Romans läßt Platz für Hoffnung.

Die Hintergründe, beispielsweise zur medizinischen Versorgung oder zu Zuständen in Auffanglagern lassen das Erzählte sehr real und durchdacht erscheinen. Insgesamt liest man des Autors Engagement im privaten und beruflichen Umfeld zur Abschaffung der Atomwaffen nicht nur zwischen den Zeilen deutlich heraus. Der in drei große Kapitel unterteilte Roman wurde spannend und dabei glaubhaft erzählt.

Bewertung vom 18.06.2020
Brot & Bier
Fischer, Ilse

Brot & Bier


gut

hatte nicht nur quantitativ etwas mehr erwartet

Die beiden Autorinnen geben in kurzen Episoden Einblicke in die Geschichte von Brot und Bier sowie Rezepte weiter.

Vom Ansetzen des Anstellteiges samt Füttern kann man lesen, 19 verschiedene Brotrezepte mit Nutzung des Anstellteiges oder frischer Hefe sowie eines für Butterkuchen nachlesen und -nacharbeiten. In manches Backwerk wird Bier hineingegeben. Es finden sich beispielsweise Rezapte für ein Olivenbrot, ein Pizzabodenbrot, Grissinis, Hopfenbrot, Bierbrot, Französiches Landbrot, Kartoffel-Petrusbrot oder Bierstangerln.

Im Anschluß gibt es noch sieben weitere Rezepte, wohl aus Gaststuben, unter anderem für Weiße Suppe, Gebeizte Forelle, Spare Ribs oder Birne Helene.

Ich muß gestehen, dass die Rezepte für jemanden, der sich für das Brotbacken interessiert, wahrscheinlich wenig aufregend sind. Auch die Rezepte aus den Gasthäusern kommen eher etwas altbacken daher und bieten nicht allzuviel Neues. Außerdem hätte ich mich auf Grund des Titels schon über ein paar Bierbraurezepte gefreut. Aber vielleicht finden andere mehr Interessantes in diesem Büchlein mit ca. 120 Seiten. Ich hätte, wenn ich ehrlich bin, nicht nur quantitativ etwas mehr erwartet - mich haut das kleinformatige Büchlein leider in keinster Weise um.

Bewertung vom 18.06.2020
Die Mücke
Winegard, Timothy C.

Die Mücke


gut

ausführlich, interessant, aber auch nicht ganz überzeugend

Auf über 600 Seiten beschreibt Timothy C. Winegard erst kurz Mücken und danach ihren Einfluß auf die Geschichte.



Ungefähr 3000 Jahre an Kriegen, Schlachten, Kreuzzügen, Sklavenhandel, Kolonialzeiten und -mächte werden nacherzählt unter dem Aspekt, dass im Laufe der Menschheit 50% der Menschen Stechmücken zum Opfer gefallen sind, durch die Übertragung von Krankheiten wie Malaria, Gelb- oder Denguefieberfieber. Der Schwerpunkt der im Buch aufgeführten Betrachtungen liegt bei der Übertragung bei Malaria, sei es, weil die Truppen im Sumpfgebiet kampieren, Landschaften roden und somit für Mücken umgestalten oder im Vergleich zu genetischen Vorteilen wie Duffy-Negativität oder Sichelzellenanemie.

Ich muß gestehen, gerade die ersten Kapitel sind zwar interessant, Gesagtes ähnelt sich aber so sehr, dass es zuweilen schon etwas langatmig wird. Besonders interessant fand ich die Betrachtungen der genetisch bedingten Vorteile und Auswirkungen, beispielsweise beim Verschleppen von Sklaven und deren Nachkommen.

Die Ausführungen zum 2. Weltkrieg fallen ausgesprochen ausführlich aus, und, wie man erwarten darf, werden sie aus amerikanischer Sicht geschildert, genauso wie An- und Einsichten zum Vietnam- sowie Irakkrieg und verschiedener Forschungen. Viele Darstellungen beinhalten eindeutig hasserfüllte und rassistische Aussagen aus der jeweiligen Zeit und manches fand ich etwas fragwürdig, fühlte mich an amerikanische alternative Realität erinnert.



Die Idee, Schlachten, Kriege und andere geschichtliche Meilensteine mit bestimmten Ereignissen und Gegebenheiten in Zusammenhang zu bringe ( am häufigsten wurde wohl bislang der Wettereinfluß betrachtet), ist zwar nicht neu, aber durchaus interessant. So habe ich das auch bei vielen Kapiteln dieses Buches erlebt, manchmal aber schon etwas gebetmühlenartig und langgezogen empfunden - etlich fand ich fragwürdig. Insgesamt konnte mich dieses Buch nicht so ganz überzeugen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2020
Ramen Otaku
Gavigan, Sarah

Ramen Otaku


ausgezeichnet

tolle Rezepte und Erklärungen - steckt einfach an

Sarah Gavigan, ehemalige Musikmanagerin, eingeschworene Ramen-Liebhaberin und Betreiberin des Kult-Restaurants Ramen Otaku in Neshville gibt dem Leser tiefe und weitgestreute Einblicke in das Thema.

Man erfährt von ihrem Werdegang, wie sie ihre Leidenschaft umsetzte, Rezepte und Vorgänge verbesserte, Ramen Festivals und Pop-Ups veranstaltete, Kontakte knüpfte ( einige Interviews mit bekannten Ramen-Größen sind abgedruckt).

Der Leser erfährt Geheimnisse bei der Herstellung von Ramen, wie beispielsweise die ideale Zusammensetzung und Würzung, bei der alles im Wohlklang abgerundet schmeckt, ohne dass eine Zutat heraussticht, wie man perfekt umami erzeugt und selbstverständlich auch von verschiedenen Zutaten für diese Würzmöglichkeiten. Ich hatte da schon eine gute Liste erstellt und wollte im riesigen Asia-Shop in der Innenstadt einkaufen. Den Shop gibt es schon seit Jahrzehnten, die Auswahl ist rieseg. Dennoch konnte ich die meisten Zutaten, wie beispielsweise Shio-Koji, Komé-Miso oder Kuro-Miso nicht erhalten. Mir wurde gesagt, dass diese japanischen Zutaten nur in speziellen japanische Lebensmittelgeschäften gäbe. Da muß ich dann erst mal improvisieren und weiter Ausschau halten.

Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem Herstellen der Basisbrühen, wie Hühner-, Schweine- oder Gemüsebrühe, die man auch in seiner Schale hinterher kombinieren kann. Das Herstellen der Brühen dauert im einfachen Topf viele Stunden; Sinn macht es, sich für die bei jedem Rezept alternativ aufgezeigte Zubereitung im Dampfkochtopf zu entscheiden, die viel schneller von statten geht, aber dennoch keine schnelle Zubereitung darstellt. Eines ist klar: Gut Ramen will Weile haben.
Mich hatte besonders die Zubereitung der Hühnerbrühe in ihren Bann gezogen, in der man nicht nur ein Huhn aus guter Haltung ( ohne seine Brüste), sondern ein oben aufschwimmendes Floß aus Hühnerfüßen auskocht. Die Idee, dass man bei dem langen Auskocken u.a. Magnesium und Kollagen aus den Knochen löst und nichts verschwendet, finde ich sehr ansprechend.

Die folgenden Rezepte sind gut erklärt, setzen immer voraus, dass die Grundbrühe(n) schon bereitstehen und zeigen auf, wie die einzelnen Schüsseln bestückt, befettet und mit topping angereichert werden.
Zudem erfährt der Leser, wie man eine solche Suppe isst, dass man erst riecht, die Nudeln mit Suppenanhaftung herausschlürft, zwischendurch vom topping isst und zum Schluß die Brühe aus der Schale schlürft, nicht zu langsam, damit das nötige Fett nicht auskugelt.

Man erfährt viele Grundrezepte, auch einige für Fortgeschrittene und vor allem jede Menge Ansporn, selber kreativ zu werden. Für mich waren gerade die Würzungen wie Bonitoflocken oder die Skizze zum richtigen Aufbau der Schale samt Erzeugung des Umami, ganz neue, super erklärte Ansätze. Die persönlichen Erlebnisse und Sahra Gavigans Leidenschaft für Ramen und Entwicklung neuer Schalen begeistern schon beim Lesen und stecken einfach an - ein tolles, reich illustriertes Buch.