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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2016
Ausradiert
Burkhardt, Martin S.

Ausradiert


ausgezeichnet

Meine Meinung
Schon der Klappentext konnte meine Neugierde wecken. Man stelle sich mal vor, in der Arbeit ist man auf einmal ein Unbekannter. Die Freundin weiß nicht wer man ist. In seine Wohnung kommt man nicht mehr hinein, weil der Schlüssel nicht mehr passt. Die Geldkarte wird vom Automaten einbehalten. Kurz und bündig: Man ist am A..h!!!
Da das alles noch nicht genug ist, wird man von nebulösen Erscheinungen angegriffen, die von einem, außer runzelige Haut, nichts mehr übrig lassen wollen. Man ist glücklich, dass man diese rasante Horrorgeschichte nur liest; nicht selber erlebt. Ich hab sie doch wirklich nur gelesen .... oder?
Das alles und noch viel mehr erlebte Moritz. Ich bin kein Freund von Unmengen Alkohol. Dass Moritz einen hohen Konsum an Schnaps und Bier hatte, konnte ich trotzdem verstehen. Ich fand, dass Moritz trotz der unerklärlichen, gruseligen Ereignisse, ziemlich gefasst blieb. Auf der Suche nach einer Antwort, erlebte Moritz ein Abenteuer nach dem anderen. Nett waren diese auf keinen Fall ......

Fazit
Eigentlich mag ich keine Horrorgeschichten. Da ich jedoch ein Faible für Storys habe, in denen die Protagonisten nicht mehr wissen wer sie sind; von anderen nicht mehr erkannt werden, musste ich Ausradiert unbedingt lesen.
Der Schreibstil ist flüssig und die Protagonisten gut beschrieben. Wenigstens hatte Moritz einen guten Nachbarn, der ihm half, so gut es ging. Die Spannung fängt mit der ersten Seite an und steigert diese kontinuierlich. Die Ereignisse verschlagen Moritz nach Island.
Ob mir das Ende gefallen hat? Ja, es ist für uns eine sehr wertvolle Botschaft enthalten. Lieber Herr Burkhardt. Das ist nun das zweite Buch, das ich von Ihnen gelesen habe. Bei der letzten Geschichte haben Sie mich in Punkto Trinkwasser verunsichert. Jetzt habe ich meine Bedenken, wenn ich bei Nebel in die Arbeit fahren soll. Bei dunklen Ecken in der Wohnung, bin ich mir nicht sicher, ob die normal sind.
Herr Burkhardt, wir sollten endlich mal reden!!!
5 Sterne

Bewertung vom 14.03.2016
Die Bienen
Paull, Laline

Die Bienen


ausgezeichnet

Meine Meinung

In der Buchhandlung meines Vertrauens, wurde mir dieses Bienenbüchlein ans Herz gelegt. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich an diesem Buch vorbeigelaufen bin. Weder Cover noch Titel konnten mein Interesse wecken. Um was könnte es sich schon in dieser Geschichte handeln? Ich wusste ja vorher schon, dass Bienchen Honig produzieren; auch was mit den Herren der Gattung passiert, nachdem sie die Königin beglückt haben.
Dass die Produktion von Honig in einem Bienenstock stattfindet, war mir auch nicht neu. Und, dass diese Bister ganz schön stechen können, habe ich am eigenen Leib erfahren.
Also, wozu das Ganze auch noch lesen???? An dieser Stelle mal ein dickes Danke an meine Buchhandlung in Landshut. Durch Euch mache ich immer mit wunderbaren Geschichten Bekanntschaft.

Flora 717 war meine absolute Lieblingsbiene. Schon frisch ausgeschlüpft war sie so ganz anders, als allere anderen Bienchen. Etwas wuchtig und nicht besonders schön; jedoch sehr klug. Sie wurde erst mal als Hygienearbeiterin eingesetzt. Da tat sie mir oft leid, da die "Drohnen" (Ansammlung von Bienenmännchen) oft eine große Schweinerei hinterließen. (Ähnlichkeiten zu Menschenmännchen sind zufällig und von mir nicht beabsichtigt! :-)))))
Die Schwestern Salbei und Melisse bewachten sie oft mit Argusaugen.
Durch Fleiß und Raffinesse schaffte es Flora 717 sehr bald, sich in den Räumlichkeiten der Königin aufzuhalten. Dadurch war ihr noch mehr Misstrauen der Schwestern gewiss.
Das Eierlegen war nur der Königin erlaubt. Doch, was tun, wenn sich Flora 717 in anderen Umständen befindet?

Fazit

Die kluge, liebenswerte Flora 717 schleicht sich von Anfang an in das Leserherz. Die Erlebnisse, mit ihr und den anderen Bienen, halten uns auf Trapp. Man fiebert mit um ihr Leben. Man erkennt, was die verschmutzte Umwelt für Auswirkungen auf den Lebensbereich der Bienen hat.
Besonders spannend fand ich die Ausflüge, in denen Flora 717 auf Nahrungssuche ging. Die Bekanntschaften mit Wespen, Spinnen und Schmeißfliegen waren interessant und stellenweise lustig. Die Atmosphäre im Bienenstock verspricht Geborgenheit. Leider wurde dieses Versprechen nicht immer gehalten. Das Lebensmotto der Arbeiter-Bienen: Arbeiten, Gehorchen, Dienen! Das Motto der heiligen Schwestern: Arbeitet, Gehorcht, Dient!

Manchmal dachte ich mir beim Lesen: "Werde ich jemals wieder Honig mit Appetit essen können?" Es fanden schließlich richtige Massaker zwischen den Waben statt. Oh heilige Männlichkeit!
Insgesamt ein wunderschönes Märchen, das ich so noch nie gelesen habe. Ich habe mich manchmal richtig wohl gefühlt im Stock. War tatsächlich traurig, wenn ein Bienchen sein Leben lassen musste.
Es wurde gebetet, getanzt, gearbeitet, gehorcht und gedient. Interessant war auch, wie sich die Bienen untereinander verständigt haben. Die Bibliothek fand ich einzigartig.

Ich empfehle diese wunderschöne Bienenmärchen sehr gerne an alle die

- kein Sachbuch, sonder einen Roman (Märchen) erwarten,
- die einmal für ein paar Stunden ein gelb-golden farbiges Zuhause möchten,
- die es zulassen, dass sie von einer wunderschönen Sprache verzaubert werden,
- die bereit sind zu erkennen, dass auch Bienen ihre Sorgen und Nöte haben,
- die Flora 717 und viele andere liebenswerte Bienchen kennenlernen wollen.
- die ein Buch lesen wollen, das an Einzigartigkeit nicht so schnell zu überbieten ist.

Der Epilog hat mir sehr gut gefallen.

Unbedingt lesen!!!

Danke Laline Paul

5 goldene Sterne für die Bienchen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2016
Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2
Moyes, Jojo

Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2


ausgezeichnet

Seit dem Oktober lag dieses Buch bei mir daheim. Ich habe mich an den Nachfolger von "Ein ganzes halbes Jahr" nicht herangetraut. Wie könnte ein zweites Buch mit der dramatischen Liebe von Will und Lou mithalten? Wie sollte einen ein Buch noch fesseln ohne Will? Trotz seiner Lähmung, nach einem Autounfall, war er die große Liebe von Lou. Eine Liebe wie es sie so nicht wieder geben wird! Doch, ich wurde eines besseren belehrt. Ich hatte zwei Tage lang wunderschöne Lesestunden. Louisas Eltern konnten mich wieder so richtig zum Lachen bringen. Von Miss. Traynor war ich mehr als überrascht. Lernte ich sie im ersten Band als dominante Frau kennen, die keine noch so kleinste Schwäche zuließ, so zeigte sie sich diesmal von einer menschlichen und zerbrechlichen Seite. Ich konnte sie viel besser leiden. Stellenweise habe ich sie bedauert.
Mister Traynor handelte fast genauso, wie ich es ohnehin von ihm erwartet hätte. Und trotzdem hatte ich einmal das Gefühl, er würde einiges bereuen.
Lou lief ihrer Trauer fast zwei Jahre davon. Reisen, Alkohol und kurze Affären mit Männern konnten ihren Schmerz jedoch nicht lindern. Will war auch nach seinem Tod für sie immer präsent. Sie fragte ihn sogar oft nach seiner Meinung.
Ein Unfall brachte sie wieder für einige Zeit in ihr Elternhaus zurück..
Als es eines Tages an ihrer Tür klingelt, machte sie eine Bekanntschaft, die endgültig ihr Leben verändern sollte.

Fazit

Ich habe die Geschichte von Lou und ihrem Leben nach Wills Tod geliebt. Sie hat mich zum Lachen, Weinen und Nachdenken gebracht. Meine ganzen Bedenken, dass diese Geschichte dem ersten Teil nicht gerecht würde, haben sich nun in Luft aufgelöst. Ich konnte Lou auf ihrem steinigen Weg begleiten. Ich habe miterlebt, wie langsam aber sicher das Glück wieder bei ihr Einzug hielt.
Ihre Trauerbewältigung bekam sogar amüsante Aspekte, als sie einer Trauergruppe beitrat.
Tränen musste ich lachen, über eine Protagonistin, die einen Kartoffelsalat zubereitete.
Woher sollte diese auch wissen, dass man Kartoffeln vorher kochen muss? Es heißt doch schließlich Salat. Verdammter Mist! :-)))
Von Romantik würde ich der Familie von Lou dringend abraten. Für die Clarks, weil sie unheimlich in der Öffentlichkeit auffallen; für uns Leser, weil wir vom vielen Lachen Bauchkrämpfe bekommen.
Diese wunderbare Geschichte gibt uns einen Einblick, in das Leben eines Sanitäters in London.
Ich war sehr gespannt, ob sich Lou irgendwann in ihrer Londoner Wohnung heimisch fühlen wird und ihren Job als Kellnerin, am Londoner Flughafen, aufgibt.
Besonders gut fand ich die Verwandlung von Lous Arbeitgeber; zeigt sie doch, dass viele Menschen nur aus Angst anderen Menschen das Leben zur Hölle machen.

Eine Geschichte, die durch und durch menschelt.
Eine Geschichte, die einen da berührt, wo man berührt werden will.
Eine Geschichte, die einem zeigt, dass nach einer langen dunklen Nacht auch wieder ein sonniger Tag anbricht.
Eine Geschichte, die es mit seinem Vorgänger locker aufnehmen kann.
Eine Geschichte die ich Euch mit all meiner Leseliebe empfehle.

Danke Jojo Moyes

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2016
Das Vermächtnis des Vaters / Clifton-Saga Bd.2
Archer, Jeffrey

Das Vermächtnis des Vaters / Clifton-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt

1939-1942

Der zweite Teil der Clifton-Saga knüpft nahtlos an den ersten an. Die Geschichte spielt im zweiten Weltkrieg. Harry gerät in Gefangenschaft, als er per Schiff von Bristol nach Amerika reist. Er hat die Identität eines anderen angenommen, der bei der Schiffsüberfahrt ums Leben gekommen ist. Er will, dass seine große Liebe Emma ein glückliches Leben ohne ihn führen kann. Das kann er nur erreichen, wenn er als tot gilt. Kaum betritt er amerikanischen Boden, wird er des Mordes angeklagt. Er schreibt einen Brief an seine Mutter, um ihr mitzuteilen, dass er noch lebt.

Meine Meinung

Harry der Arbeitersohn, der es bis auf die Eliteschule geschafft hat, beweist auch in diesem Band wieder, was für ein starker Charakter er ist.
Obwohl Emma aus einer reichen Familie stammt, kellnert sie, um Erfahrungen zu sammeln. Sie bekommt einen Job auf dem Schiff nach Amerika. Sie sucht in der USA nach Harry.

Auch im zweiten Teil der Geschichte sind Harry und Emma sämtlichen Intrigen ausgesetzt.
Harrys Mutter Maisie weiß lange nicht, dass ihr Sohn noch lebt. Den Brief, den sie bekommen hat, öffnet sie nicht. da sie ein Beileidschreiben vermutet. Trotz der Trauer um ihren Sohn geht es in ihrem Leben wieder aufwärts.

In der Geschichte begegnen wir den Protagonisten aus dem ersten Teil wieder. Jedes Kapitel handelt von einem anderen. Diese Aufteilung hat mir sehr gut gefallen. Harry Clifton und Giles Barringtons Freundschaft überwindet sämtliche Krisen.
Giles gerät in Kriegsgefangenschaft. Harry muss nicht lange seine Haftstrafe absitzen, da er auch in den Krieg ziehen muss.
Beide wachsen über sich selber hinaus. Ich muss zugeben, die Kapitel in denen es um Kämpfe an den Fronten ging, haben mir nicht so gut gefallen. Sie gehören aber ganz einfach zu dieser Story!
Giles Vater Hugo Barrington glänzt auch in diesem Band als Fiesling. Seine Intrigen kennen keine Grenzen.

Fazit

Ich möchte über den zweiten Teil nicht zuviel verraten, da ich anderen Lesern nicht den Spaß verderben will. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zur Geschichte. Das Vermächtnis des Vaters ist anders als Spiel der Zeit, jedoch genauso packend. Der Schwerpunkt liegt auf dem zweiten Weltkrieg und seinen Auswirkungen.
Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten. Obwohl sie sich nicht sehen konnten, war die Liebe zwischen Harry und Emma spürbar. Ich habe sehr gehofft, dass eine Hochzeit der beiden doch noch möglich ist. Harry hat im Gefängnis seine Erlebnisse aufgeschrieben. Seine Zeilen haben für großen Wirbel gesorgt. Die couragierte Emma schlägt sich auf ihrer Suche nach Harry tapfer durch.
Viele überraschende Wendungen halten den Leser auf Trap. Die Unterteilung der Kapitel, deren Ende immer spannend ist, lässt einen durch die Seiten rasen.
Giles und Harrys Freundschaft wird immer wieder auf die Probe gestellt. Giles Familie muss von einem lieben Menschen Abschied nehmen.
Ob mir das Ende gefallen hat? Es gibt kein Ende; nur einen fiesen Cliffhanger! Ich freue mich auf den dritten Teil.

Danke Jeffrey Archer

Eine uneingeschränkte Empfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 21.02.2016
Immerstill
Klementovic, Roman

Immerstill


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Immerstill ist der zweite Thriller den ich von Roman Klementovic gelesen habe. Immerstill ist ganz anders als Romans Debut - Verspielt und genauso genial.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Lisa erzählt.

Lisa hat vor drei Jahren das ihr verhasste Kaff Grundendorf verlassen. Sie fühlte sich eingeengt und unglücklich. Vor drei Jahren verschwanden zwei Klassenkammeraden ihrer Schwester Maria spurlos.
Jetzt, drei Jahre später, verschwindet ihre Schwester und deren beste Freundin. Sie wollten zu einer Faschingsparty gehen, bei der sie nie ankamen.
Lisa musste nach Grundendorf zurückkehren, um ihre Schwester zu suchen.

Ihr Elternhaus deprimiert sie, seit dem Tod ihrer Mutter. Ihr Vater verfällt immer mehr. Von dem einst attraktiven Mann scheint nicht mehr viel übrig zu sein. Apathisch vegetiert er in dem mittlerweile ungepflegten Haus dahin. Er hält sich oft in seiner Werkstatt im Garten auf.
Lisa kann nicht verstehen, dass ihr Vater kaum mit ihr spricht und bisher nichts wegen ihrer Schwester Maria unternommen hat. Lisa beteiligt sich an einer Suchaktion. Es wird eine misshandelte Leiche gefunden.

Meine Meinung

Ich habe diesen Thriller auf einen Tag gelesen. Die Charaktere, die der Autor geschaffen hat, konnte ich mir bildlich vorstellen. Lisa, die verzweifelt nach Antworten suchte und in so manche gefährliche Situation geriet. Lisas Vater hätte ich manchmal am liebsten gepackt und durchgeschüttelt. Seine Passivität konnte ich, Angesichts des Verschwindens seiner Tochter, nicht verstehen.
Lisa suchte bei ihrer Tante Hannelore Trost und Antworten, was sich jedoch als sinnlos herausstellte. Hannelore kommunizierte am liebsten mit ihrer Schnapsflasche!
Beim Lesen musste ich ständig frieren. Die Geschichte spielt im Winter und Lisa lief oft nass und unpassend gekleidet durch Grundendorf.
Einzig ihr Exfreund Patrick war Lisa ein Fels in der Brandung. Der Polizist unterstützte sie so gut er konnte.
Viele Ungereimtheiten raubten Lisa den Schlaf. Krank und kraftlos kam sie nicht mehr zur Ruhe. Sie sehnte sich nach ihrer Wahlheimat Wien.

Fazit

Ich war mir sicher. wer für die Taten verantwortlich war. Ich wurde eines besseren belehrt. Grundendorf wirkte auf mich unheimlich. Die Ortsansässigen kamen mir alle sehr speziell vor. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass eine Aufklärung der Verbrechen von einigen nicht angestrebt wurde.
Mit dem Verschwinden von ihrer Schwester wurden auch wieder die alten Fälle aufgerollt.

Dieser Thriller hält viele überraschende Wendungen bereit. Die Haupt-Protagonistin Lisa möchte man am liebsten in den Arm nehmen und trösten. Ihr gesamtes Leben gleicht einem Scheiterhaufen.
Der Schreibstil lässt keine Unterbrechung beim Lesen zu. Man kann nicht vor dem Ende aufhören.

Wer Schneewittchen muss sterben von Nele Neuhaus mochte wird Immerstill lieben.
Ob mir das Ende gefiel? NEIN! Das Ende hat mich sehr, sehr traurig gemacht.

Danke Roman Klementovic

Unbedingt lesen. 5 Sterne

Bewertung vom 21.02.2016
Anna und der Schwalbenmann
Savit, Gavriel

Anna und der Schwalbenmann


ausgezeichnet

Anna und der Schwalbenmann ist eine Geschichte, deren Schwerpunkt auf dem Holocaust basiert. Das siebenjährige Mädchen spricht sämtliche Sprachen. Ihr Vater ist ein intelligenter Mann und der Meinung: "Deine Muttersprache brauche ich dir nicht lernen. Die lernst du von ganz allein!" Die kleine Anna führt mit ihrem Vater ein glückliches Leben; bis zu dem Tag, an dem Deutsche den jüdischen Sprachen-Professor mitnehmen. Vorher bringt ihr Vater sie noch zu einem befreundeten Apotheker. Der jedoch schickt Anna wieder heim. Anna fühlt sich einsam und verlassen und wartet vor der Apotheke auf ihren Vater.
Ihr Vater kommt nicht. Da spricht sie ein sehr großer, dünner Mann mit einem Arztkoffer an. Dieser Mann lockt eine Schwalbe an, die sich auf seine Schulter setzt. Er schenkt Anna einen Keks und macht sich auf seinen Weg. Anna verfolgt ihn und eine abenteuerliche Reise durch die Wälder Polens beginnt.



Es gibt sehr viele Bücher über die Judenverfolgung. Diese Geschichte spielt in Krakau, 1939. Sie ist ganz anders, als all die anderen Bücher die ich bisher zu dieser Thematik gelesen habe. Der Autor bedient sich einer wunderschönen Sprache. Die Figuren die er geschaffen hat, haben etwas märchenhaftes. Der große Schwalbenmann bleibt während der gesamten Geschichte undurchsichtig. Er hat keinen Namen und spricht, wie Annas Vater, sämtliche Sprachen. Er lockt Schwalben an und kennt alle Vogelarten, deren Laute er imitieren kann. Anna lernt viel von dem ansonsten wortkargen Hünen, dessen Lächeln Seltenheitswert hat. Sein sonderbares Wesen schreckt Anna nicht ab; spürt sie doch das gute Herz vom Schwalbenmann. Ihren Namen muss sie ablegen; nur sprechen wenn der Schwalbenmann es ihr erlaubt.

Diese Story ist von der ersten Silbe an spannend. Die Streifzüge durch die Wälder und Städte bergen jede Menge Gefahr. Anna ist noch zu klein, um all das zu verstehen.
Sie erleben mehrere Winter in freier Natur.

Es war für mich unvorstellbar, dass ein so kleines Mädchen diese Strapazen aushalten konnte. Eiskalte Winter in den Wäldern Polens. Kein Feuer zum Erwärmen, da man sie sonst entdecken könnte. Tagelanges Hungern erschwerte die Situation zusätzlich. Der Schwalbenmann blieb die ganze Geschichte für mich ein Rätsel. Sei es wie er Nahrung beschaffte, Kleidung für das kleine Mädchen und Pillen die er mehrmals am Tag nehmen musste. Anna kam mir total versteinert vor. Sie hatte ja nicht mal Zeit um ihren Vater zu vermissen. Trotz der Strapazen war ihr Wachstum normal. Ich konnte nicht nachvollziehen wie das möglich war.
Geheimnisvoll empfand ich auch die Begegnungen, die sie mit anderen Menschen im Wald hatten.

Fazit

In diese Geschichte sollte man einfach eintauchen, ohne Logik zu erwarten. Sie mutet wie ein düsteres Märchen an. Viele Erlebnisse von Anna und dem Schwalbenmann könnten wirklich so passiert sein. Sämtliche andere Begebenheiten schreibe ich der Fantasie des Autoren zu.
Dass Anna mit sieben Jahren fließend Deutsch, Russisch, Französisch und Englisch sprach, halte ich für möglich. Diese Talent war ihr auf ihrer Wanderung sehr hilfreich.
Der Schwalbenmann war für mich einen Märchenwesen am ähnlichsten.
Der Schreibstil ist wunderschön und magisch. Die Grausamkeiten, die sie auf ihrer Wanderung erlebt haben, waren damals mit Sicherheit nackte Realität.
Anna war durch die Kriegswirren gezwungen, schnell erwachsen zu werden. Anna verstand, dass eine Sprache ein Kompromiss zwischen den Menschen war - dass zwei Menschen, die die gleiche Sprache sprachen, nicht unbedingt gleich waren. ( Seite 15)
Nachdem Annas Vater spurlos verschwunden war, hoffte sie dass sich der Schwalbenmann ihrer annahm. Mein Lieblingszitat von Anna aus diesem Buch: Verzeihung. Ich weiß, dass eine Tochter in diesen Zeiten nicht ohne Vater sein sollte. Aber ist es nicht genauso schlimm für einen Vater, ohne Tochter zu sein? (Seite 54)Ob mir das Ende gefallen hat? Die Geschichte ist von Anfang bis Ende ein großes Geheimnis.
Danke Gavriel Savit

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2016
All die verdammt perfekten Tage (eBook, ePUB)
Niven, Jennifer

All die verdammt perfekten Tage (eBook, ePUB)


gut

Zum Inhalt

Finch ist ein Junge, der Angst hat nicht wach bleiben zu können. Auf dem Glockenturm muss er wach bleiben oder er stürzt in den Abgrund. Auf dem Turm fühlt er sich lebendig. Als er sich wieder mal auf dem Glockenturm befindet, bemerkt er das Mädchen Violet. Violet gerät auf dem Turm in Panik. Finch rettet ihr Leben und eine große Liebe nimmt ihren Anfang.

Meine Meinung

Ich habe mich auf dieses Buch sehr gefreut. Um das ernsthafte Thema wusste ich. Dennoch war mir die Geschichte einen Touch zu düster. Finch geriet in der Schule oft in schlimme Situationen, die er selber nicht herbei geführt hatte. Die Ignoranz von manchen Lehrern fand ich besonders schlimm. Ich würde von Lehrern schon erwarten, für Gerechtigkeit zu sorgen. Finchs Eltern waren geschieden. Er lebte mit seinen beiden Schwestern bei der Mutter. Die Mutter war mir total suspekt. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass sie ihre Kinder nur am Rande wahrgenommen hatte. Finchs Vater und seine neue, kleine Familie blieben etwas blass in der Geschichte. Dort konnte Finch sich nie wohlfühlen. Er hatte keinen guten Draht zu seinem Vater, was ich sehr gut verstehen konnte.
Violet verlor ihre ältere Schwester bei einem Autounfall. Sie fühlte sich schuldig. Trotz ihrer depressiven Verstimmung war sie froh, dass Finch ihr auf dem Glockenturm geholfen hatte.
Die Eltern von Violet zeigten sich immer sehr verständnisvoll; jedoch kam es mir vor, als wenn die Familie sich in einem Vakuum befinden würde. Jeder hatte seine Gefühle für sich behalten.
Gut gefielen mir die Ausflüge, die Finch und Violet gemeinsam unternahmen. Sie arbeiteten an einem Schulprojekt, dessen Aufgabe es war Indiana zu erkunden.

Fazit

Eine Geschichte die mit ziemlich viel Zitaten von berühmten Autoren gespikt wurde. Normalerweise mag ich schöne Zitate sehr gerne. In diesem Buch waren sie mir zuviel. Ich liebe wunderschöne Sätze, die aus den Federn der Autoren stammen. Hier wurde sich, für meinen Geschmack, zuviel von anderen Autoren bedient.
Die ersten zwei Drittel des Buches konnten mich nicht überzeugen. Für mich plätscherte die Geschichte so dahin.
Den Schreibstil fand ich angenehm und flüssig. Von Finch und Violet konnte ich mir ein genaues Bild machen.
Die letzten hundert Seiten konnten mich dann doch noch überzeugen. Eine Schülerin hatte mich total überraschen können. Von ihr kam etwas ans Tageslicht, dass ich nie im Leben erwartet hätte.
Die zarte Liebe von Finch und Violet fand ich sehr berührend. Das soziale Umfeld von Finch kam mir mehr als verheerend vor. Eine Geschichte über selbstmordgefährdete Jugendliche, die sehr deutlich das gefühllose Verhalten von Mitmenschen zeigte.
Ob mir das Ende gefallen hatte? NEIN!!! Die Heuchelei von sämtlichen Menschen wurde mir entschieden zuviel.

Ich hatte von "All die verdammten Tage" wahrscheinlich zu große Erwartungen. Es gibt sehr viele Leser, die dieses Buch lieben. So viele Leser können nicht irren. Es liegt an meinem Geschmack, dass mich dieses Buch nicht überzeugen konnte.

Danke Jennifer Niven

Ich vergebe 3 1/2 Sterne

Bewertung vom 09.02.2016
Der Hut des Präsidenten
Laurain, Antoine

Der Hut des Präsidenten


ausgezeichnet

Meine Meinung
Das Cover verspricht eine Geschichte mit Pariser Charme. Das Versprechen wird gehalten! Der Hut des Präsidenten, der auf Wanderschaft geht, spielt in den 80igern. Daniel Mercier hat keine Lust sein Abendessen alleine zu genießen. Er lässt sich in einer angesagten Brasserie in Paris verwöhnen. Nicht nur die Fischplatte ist etwas Besonderes. Ein Dessert der besonderen Art sind drei Männer, die sich zu ihm an den Tisch setzen. Darunter kein Geringerer als der französische Präsident Francois Mitterand!!! Daniel kann den Blick kaum von ihm abwenden. Er mit dem Präsidenten an einem Tisch! UNFASSBAR! Der Präsident und seine Begleiter verlassen zuerst die Brasserie. Zurück bleibt Mitterands Hut. Ein schwarzer Filzhut, den Daniel unmöglich alleine zurücklassen möchte. Mit dem Hut auf dem Kopf verlässt er das Lokal.
Diese Geschichte ist so originell und charmant, dass es einem unmöglich ist das Buch auf die Seite zu legen. Dieser Hut besitzt eine Magie, die Daniels Leben von Grund auf zum Positiven ändert. Ich brauche nicht zu erwähnen, wie unglücklich Daniel ist, als er seinen Hut in einem Zug liegen lässt. Der magische Hut bleibt jedoch nicht lange alleine. Eine hübsche Frau verlässt mit ihm den Zug.
Fazit
Ein Hut geht auf Reisen und ich habe ihn sehr gerne begleitet. Ich kann mir vorstellen, dass sowas wirklich passieren könnte. Menschen finden einen Hut und ein besseres Leben dazu. Oft dachte ich mir, ob das Gefühl mit dem Hut auf den Kopf dazu beigetragen hat, dass sich die Träger mehr zugetraut haben. Jeder wusste nicht, dass es sich um den Hut des Presidenten handelt. Entscheidungen wurden getroffen, die das Leben des jeweiligen Hutbesitzers von Grund auf änderten. Die Zufälle wie jeder Einzelne an den Hut kam sind einfach nur köstlich. Der Hut durfte sogar eine Reise nach Venedig machen.
Wir werden in dieser Geschichte an einige Ereignisse aus den 80igern erinnert. Beim Lesen hat man das Gefühl, sich mitten in Frankreich zu befinden. Ich war jedesmal neugierig was dem "HUT" beim nächsten Besitzer einfällt. Wie er das Leben des Menschen verändert. Interessant fand ich auch eine neue Duftkomposition die durch "HUT" entstanden ist. Ich wollte auch unbedingt wissen, ob Mitterand seinen Hut irgendwann mal wieder zurückbekommt.
Eine Empfehlung an alle die
eine Reise nach Frankreich machen möchten, wissen möchten wie der Hut Leben verändert, noch an Wunder glauben können und die feine Pariser Gesellschaft kennenlernen möchten.
Ich habe gelesen, dass die Geschichte ins Kino kommt. Ich bin dabei! Danke Antonie Laurain. Ich ziehe den Hut vor Ihnen!
5 Sterne