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Benutzername: 
ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 691 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2020
Mordseeluft / Caro Falk Bd.1
Johannsen, Emmi

Mordseeluft / Caro Falk Bd.1


sehr gut

Gelungene Strandlektüre mit einer guten Mischung aus Spannung und Humor

Nachdem die Autorin Christine Drews in den letzten Jahren schon einige überzeugende Krimis und Thriller veröffentlicht hat, startet sie nun unter dem Pseudonym Emmi Johannsen eine neue Krimireihe, die deutlich humorvoller daherkommt wie sonst bei ihr üblich. Dennoch kommt auch diesmal die Spannung nicht zu kurz und so ergibt sich hier insgesamt eine gelungene Lektüre für den nächsten Strandurlaub.

Eigentlich will sich Caro Falk nach der nervenaufreibenden Trennung von ihrem Ehemann nur ein wenig erholen und zusammen mit ihrem Sohn Justus eine entspannende Mutter-Kind-Kur auf Borkum verbringen. Doch dann stößt sie gleich am ersten Abend in der Strandsauna auf die Leiche des Chefarztes ihrer Kurklinik, dessen Tod die örtliche Polizei vorschnell als Unfall zu den Akten legen will. Also will Caro der Sache selber auf den Grund gehen, unterstützt wird sie dabei vom Türsteher Jan und ihrem Noch-Schwiegervater Hinnnerk.

Mit einem lockeren Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Krimispannung und Humor, die mir viel Spaß bereitet hat. Mit einigen überraschenden Wendungen lenkt sie die Ermittlungen immer wieder geschickt in eine neue Richtung und liefert am Ende eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung, bei der ich feststellen musste, mit all meinen zwischenzeitlichen Mutmaßungen doch ziemlich falsch gelegen zu haben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die auch reichlich Potential für weitere Auftritte andeuten. Gerade in der Vergangenheit des Türstehers Jan Ackermann verbergen sich noch einige offene Fragen, die zusätzliche Spannung versprechen.

Wer auf lockere Urlaubslektüre mit sympathischen Charakteren steht, wird hier bestens bedient. Für die weiteren Bände der Reihe bleibt aber auch noch ein wenig Luft nach oben.

Bewertung vom 08.04.2020
Vaterschaftstest
Behr, Markus

Vaterschaftstest


sehr gut

Heiterer Roman um einen etwas unbeholfenen Lehrer und Zwillinge, die ihn für ihren Vater halten

Mit seinem Romandebüt ist dem Autoren Markus Behr ein heiterer Roman gelungen, der neben feinem Humor auch eine gut aufgebaute Geschichte mit Tiefe aufweist.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Lehrer Fabian Weinert, der sich gerade noch auf geruhsame Sommerferien freut, als ein Anruf sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Die 16-jährigen Zwillinge Ronja und Leonie glauben in ihm ihren leiblichen Vater gefunden zu haben und wollen ihn nun kennenlernen. Während sich Fabian leidlich bemüht, in seine neue Rolle hineinzufinden, versucht er zugleich verzweifelt in Erfahrung zu bringen, was in dieser bewussten Nacht wirklich passiert ist. Denn eigentlich hat er bisher geglaubt, noch Jungfrau zu sein.

Mit einem lockeren Schreibstil lässt uns der Autor an Freud und Leid seiner Hauptfigur, die doch zuweilen ziemlich unbeholfen rüberkommt, teilhaben. Dabei beweist er eine feine Beobachtungsgabe und viel Liebe zum Detail, wenn er Fabian immer wieder in absurde Situationen geraten lässt, sei es bei einer Kuschelparty oder einem Wohnzimmerkonzert seiner vermeintlichen Töchter. Doch auch in seinen ernsten Momenten weiß das Buch durchaus zu überzeugen. Die Figuren sind grundsätzlich gut gezeichnet, verhalten sich aber nicht unbedingt immer ganz altersgerecht. So wirken die Töchter in einigen Momenten wesentlich reifer als ihr möglicher Erzeuger. Dies sorgt zwar für zusätzliche komische Momente, kommt aber nicht immer besonders stimmig rüber.

Doch insgesamt bietet dieses Buch doch vergnügliche Unterhaltung und konnte mir ein paar entspannende Lesestunden bereiten.

Bewertung vom 07.04.2020
Finsterthal / Born-Trilogie Bd.2
Geschke, Linus

Finsterthal / Born-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Born is back - Düsterer und kompromissloser Thriller um einen Ex-Polizisten im Kampf gegen gnadenlose Gegner

Nachdem der erste Auftritt des Ex-Polizisten Alexander Born im Thriller "Tannenstein" bereits zu meinen absoluten Lesehighlights des Jahres 2019 gehört hat, war ich schon sehr gespannt, ob der Autor Linus Geschke mit dem zweiten Teil der als Trilogie angelegten Reihe dieses hohe Niveau würde halten können. Dies ist ihm nicht nur auf überzeugende Art und Weise gelungen, ihm gelingt hier sogar sogar noch einmal eine deutliche Steigerung, die ich in dieser Form ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten hätte.

Man kann diesen Thriller grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen. Alle dazu erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Um das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen den Protagonisten aber in Gänze nachvollziehen und genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal bekommt es der unkonventionelle Ermittler mit besonders hartgesottenen Gegnern zu tun. Ein Trio, das zunächst nur unter dem Namen "Der Blonde, der Große und der Dunkle" geführt werden, entführt junge Mädchen, erpresst für sie ein hohes Lösegeld und tötet die Opfer anschließend auf brutale Art und Weise. Als sich Born auf Bitten seines alten Freundes Dimitri in den Fall einschaltet, erkennt er schon bald, das sich hinter diesem Trio ein geheimnisvoller Strippenzieher mit einem perfiden Plan verbirgt.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohem Erzähltempo, das beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt, treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und liefert dabei zahlreiche gelungene Spannungmomente und viele überraschende Wendungen, die das Geschehen immer wieder in eine andere Richtung treiben, bis es sich schließlich in einem fulminanaten und hochdramatischen Showdown entlädt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die teilweise schon aus Band 1 bekannt sind. Aber auch die neuen Figuren fügen sich gut in das fein aufeinander abgestimmte Ensemble ein.

Für diesen Thriller der Extraklasse kann ich guten Gewissens eine klare Leseempfehlung aussprechen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2020
In eigener Sache
Franke, Erich H.

In eigener Sache


sehr gut

Spannender Agenten-Thriller, der die Heldin tief in die Vergangenheit ihres Onkels führt

Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den dritten Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen Geheimdienstes, vor.
Man kann diesen Band aber grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Während eines Lehrgangs in Deutschland erfährt Karen, das auf ihren hier lebenden Onkel ein Mordanschlag verübt wurde, den er mit knapper Not überlebt hat. Als die Ermittlungen scheinbar von höherer Stelle ausgebremt werden, nimmt Karen die Sache selber in die Hand. Doch um diesen Fall lösen zu können, muss sie tief in die Vergangenheit ihres Onkels eintauchen und dabei Dinge ans Tageslicht befördern, die nach Meinung einiger skrupelloser Strippenzieher besser im Dunkeln geblieben wären, da sie ihre aktuellen Geschäfte doch erheblich stören.

Obwohl dieser Thriller mit seinen knapp über 250 Seiten einen für das Genre doch eher ungewöhnlich geringen Umfang hat, gelingt es dem Autoren dennoch, eine komplexe und atmosphärisch dichte Geschichte zu erzählen. Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem furiosen Showdown münden, der neben reichlich Spannung auch eine schlüssige Auflösung bietet, obwohl am Ende ein zuvor wichtiges Detail so ein wenig unter den Tisch fällt.
In Sachen Figurenzeichnung hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle zudem etwas mehr Tiefe gewünscht, um die Handlungsweisen der Akteure besser nachvollziehen zu können, am Ende überwiegen dann aber doch die positiven Leseeindrücke bei weitem.

Wer auf spannende Agenten-Thriller mit Verschwörungen und überraschenden Wendungen steht, wird hier gut bedient und bestens unterhalten.
Nach inzwischen drei gelesenen Bänden der Reihe ist meine Neugierde auf die weiteren Bände auf jeden Fall noch einmal verstärkt worden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2020
Jeden 3. Tag
Aurass, Dieter

Jeden 3. Tag


ausgezeichnet

Packender Thriller mit einem ungewöhnlichen Ermittlerteam auf der Jagd nach einem brutalen Serienkiller

Mit diesem Buch legt der Autor Dieter Aurass wieder einmal einen packenden Thriller vor, der mich gut und spannend unterhalten konnte. Dabei schickt er ein doch recht ungewöhnliches Ermittlerteam ins Rennen, das gleich reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet.

Hauptkommissar Arnulf "Ulf" Auer leitet eine Mordkommission, dem ausnahmslos Ermittler angehören, die, wie Auer selbst, bei ihren Vorgesetzten in Ungnade gefallen sind, und die daher im Keller des Koblenzer Polizeipräsidiums untergebracht ist. Gerade als mit Corinna "Coco" Crott eine Praktikantin neu zum Team dazu stößt, wird dieses mit der Aufklärung eines brutalen Mordes beauftragt, hinter dem Auer schnell einen Serienkiller vermutet. Und tatsächlich folgt nun an jedem 3. Tag ein weiterer Mord, der aber scheinbar keine Verbindung zu den übrigen Taten aufweist.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schließlich in einen fulminanten Showdown münden, der neben reichlich Spannung auch eine überzeugende Auflösung liefert. Das der Autor selbst lange Jahre als Kriminalbeamter tätig war und somit weiß, worüber er hier schreibt, merkt man seinen Bechreibungen auch jederzeit an. Dabei bietet er neben den Ermittlungen, die immer mehr zum Wettlauf gegen die Zeit werden, auch noch einige Passagen mit tiefen Einblicken in die Psyche des Täters, die aber zunächst noch wenig Rückschlüsse auf dessen Identität lassen. Die Protagonisten sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, gerade das Ermittlerteam ist mir trotz oder eher wegen einiger Ecken und Kanten im Laufe der Geschichte immer mehr ans Herz gewachsen. so das in mir schnell der Wunsch nach weiteren Auftritten gewachsen ist, die gemäß Danksagung am Ende auch nicht ausgeschlossen sind.

Wer auf spannende und bisweilen auch ziemlich blutige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte Dieter Aurass hier ein weiteres Mal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Bewertung vom 31.03.2020
Totsee
Boehler, Arne M.

Totsee


ausgezeichnet

Packender Thriller um eine Personenschützerin, die in eine perfide Verschwörung gerät

Mit seinen Debüt "Das Weinen der Kinder" konnte mich der Autor Arne M. Boehler zwar gut und spannend unterhalten, aber noch nicht komplett überzeugen. Mit seinem zweiten Thriller ist ihm dies nun auf ganzer Linie gelungen.

Im Mittelpunkt steht die Personenschützerin Nora Dahn, deren steiler Aufstieg nach einem dramatischen Vorfall doch ziemlich abrupt gestoppt wurde und die auch noch einige Dämonen aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt. Ihr neuester Auftrag, den sie auf "Bitten" ihres ehemaligen Chefs annehmen muss, hört sich eigentlich nach Urlaub an. Sie soll Kim Bergström, die Tochter und Alleinerbin eines verstorbenen Industriellen, an den Todtsee begleiten und dort für ihre Sicherheit sorgen. Als sie merkt, das die Sache mit dem Urlaub ein ziemlicher Trugschluß ist, steckt sie schon bis über beide Ohren in einer perfiden Verschwörung, die nicht nur sie selbst in den Abgrund zu reißen droht ...

Dem Autoren gelingt hier ein packender Thriller von erschreckender Aktualität, der mit einer gut aufgebauten Geschichte, reichlich Action und einigen geschickten Wendungen zu überzeugen weiß. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Allerdings machen es einem gerade die beiden Hauptfiguren Nora und Kim zu Beginn noch ein wenig schwer, sie zu mögen, bevor sie einem dann doch immer mehr ans Herz wachsen und man gerne mit ihnen mitfiebert.

Wer auf packende Thriller mit aktuellen politischen Bezügen steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Und vielleicht gibt es ja sogar noch einmal ein Wiederlesen mit Nora, entsprechendes Potential ist in der Figur meiner Meinung nach durchaus noch vorhanden.

Bewertung vom 27.03.2020
Der Tote im Camper
Bendixen, Britta

Der Tote im Camper


sehr gut

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden, der neben einem verzwickten Fall auch reichlich Lokalkolorit bietet

Mit diesem Kriminalroman aus dem hohen Norden schickt die Autorin Britta Bendixen ihre Flensburger Kriminalkommissare Carsten Andresen und Lutz Weichert in ihren nächsten verzwickten Fall. Und auch ihre neue Kollegin Mirja Sommer mischt hier wieder kräftig mit.

Auf einem Campingplatz in Holnis wird der Junggeselle Marlon Schubert auf bizarre Art und Weise ermordet und beraubt. Die Ermittlungen gestalten sich zunächst ziemlich zäh, obwohl es an möglichen Verdächtigen eigentlich nicht mangelt. So beordert Carsten Andresen seinen wenig begeisterten Kollegen Lutz Weichert zum Undercover-Einsatz ab, den er zusammen mit seiner Freundin, der Krimi-Autorin Verena, antritt. Können die beiden Licht ins Dunkel bringen ?

Vorkenntnisse aus den früheren Bänden benötigt man aber nicht, um die Geschichte verstehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Auch ich kannte die Ermittler bislang nur aus drei Kurzgeschichten in der empfehlenswerten Anthologie "Mitten ins Herz", hier konnten sie mich nun auch über die Langstrecke überzeugen.

Die Autorin reichert ihre gut aufgebaute Geschichte mit reichlich Lokalkolorit an, so das neben der spannenden Unterhaltung beim Lesen auch noch so ein wenig Urlaubsstimmung aufkommt. Der lockere Schreibstil lässt einen nur so über die Seiten fliegen, hier muss man aber höllisch aufpassen, das einem dabei kein Detail entgeht. Getragen wir das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, mit denen man gerne mitfiebert bzw. sich über sie ärgert, wenn sie sich mal wieder von ihrer "besten Seite" zeigen.

Nach der schlüssigen Auflösung des Mordfalls, nimmt sich die Autorin noch reichlich Zeit und Raum, um die noch offenen Erzählstränge um die Camper und die Ermittler zu Ende zu führen. Nach meinem Geschmack fallen diese Passagen allerdings etwas zu ausführlich aus und lassen den Spannungsbogen doch zu sehr abflachen. Weniger wäre hier meiner Meinung nach deutlich mehr gewesen. Meinen positiven Gesamteindruck konnte dies aber nur unwesentlich trüben.

So bleibt unter dem Strich ein äußerst kurzweiliger Kriminalroman, der mich insgesamt gut und spannend unterhalten konnte.

Bewertung vom 26.03.2020
Opferfluss / Nicholas Meller Bd.3
Stassen, Lorenz

Opferfluss / Nicholas Meller Bd.3


ausgezeichnet

Auch der dritte Auftritt von Nicholas Meller bietet wieder packende Thrillerspannung vom Feinsten

Mit diesem Thriller schickt der Autor Lorenz Stassen den Kölner Anwalt Nicholas Meller in seinen bereits dritten Fall und bietet dabei wieder einmal packende Thrillerspannung vom Feinsten. Dabei kann man das Buch auch ohne Vorwissen aus den ersten beiden Bänden lesen und nachvollziehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren komplett genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal bekommt Nicholas einen ganz besonderen Mandanten: seinen alten Erzfeind Kommissar Rongen. Der hat einen mutmaßlichen Polizistenmörder erschossen und steht nun vor einem großes Problem. Da die Waffe des Mannes spurlos verschwunden ist, wird aus einer vermeintlichen Notwehrsituation urplötzlich eine Mordermittlung. Bei seinen Bemühungen, Rongens Unschuld zu beweisen, sticht Nicholas mitten in ein Wespennest.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schließlich in einem fulmiananten Showdown münden, der nicht nur reichlich Spannung und eine überzeugende Auflösung, sondern darüber hinaus auch noch eine ordentliche Portion Tragik liefert. Die bereits aus den ersten beiden Bänden bekannten Protagonisten sind natürlich allesamt auch diesmal wieder am Start, die neuen und ebenfalls gut gezeichneten Figuren reihen sich zudem nahtlos in dieses rundherum gelungene Ensemble ein. Das der Autor seit vielen Jahren als Drehbuchautor für diverse Krimiserien tätig ist, merkt man dem Buch und vor allem den bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, jederzeit an.

Wer auf spannende und rasante Thriller steht, wird hier ein weiteres Mal bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 25.03.2020
Gerecht ist nur der Tod
Bergmann, Judith

Gerecht ist nur der Tod


ausgezeichnet

Packender Kriminalroman um einen perfiden Racheplan und die langen Schatten der Vergangenheit

Mit diesem Buch legt die Autorin Judith Bergmann (das Verlagspseudonym von Jutta Profijt) einen packenden Kriminalroman vor, der mich nicht nur spannend unterhalten, sondern auch auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Journalistin Ina Reich, die früher einmal als Psychologin gearbeitet hat und nun zu Recherchezwecken die Kölner Mordkommission um Hauptkommissar Rolf Schellenberg begleiten darf, um über die seelische Belastung von Kripomitgliedern zu schreiben. Und diese Belastung ist beim spektakulären Fall eines prominenten Unternehmers, der auf dem Weg zum Traualtar erschossen wurde, enorm groß, zumal es nicht bei diesem einen Mord bleibt.

Die Autorin erzählt ihre gut aufgebaute Geschichte komplett aus der Perspektive von Ina Reich und lässt uns Leser dabei nicht nur an den aktuellen Ermittlungen, sondern auch an den Abgründen, die in ihrer Vergangenheit lauern und Stück für Stück offengelegt werden, teilhaben. Mit ihrem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt sie das atmosphärisch dichte Geschehen konsequent voran und lässt es schließlich in einem krachenden Showdown enden, der zugleich auch eine überzeugende Auflösung liefert. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die zudem ziemlich undurchschaubar daherkommen.

Einziger Kritikpunkt ist hier der Klappentext, der bei der Figur Ina Reich so ein wenig in eine falsche Richtung weist und bei dem Text auf der Innenklappe etwas zu viel von der Geschichte vorwegnimmt. Daher an dieser Stelle mein Rat, diese Texte einfach zu ignorieren und sich einfach unvoreingenommen dem Buch und seinem Inhalt zu widmen.
Denn wer an spannenden Kriminalromanen, die ohne große Sympathieträger auskommen, Gefallen findet, wird hier bestens bedient und unterhalten.