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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2019
Hawelka & Schierhuber laufen heiß
Pfeifer, Günther

Hawelka & Schierhuber laufen heiß


ausgezeichnet

Keiner hat was gehört oder gesehen …

Josef Hawelka und Sepp (damit man die beiden unterscheiden kann) Schierhuber wollen eigentlich ein langes Wochenende genießen. Doch da beordert sie ihr Chef, der Erzherzog, ins Waldviertel, um die dortigen Beamten zu unterstützen. Immerhin ist der Birnstingl wohl nicht ganz freiwillig in seine Kreissäge gefallen, bevor der Motor überhitzte und den Stadl in Brand setzte. Dass den beiden Kommissaren aus Wien eine Mauer des Schweigens im Dorf Vestenötting erwartet, erleichtert die Arbeit nun wirklich nicht. Dabei macht der Erzherzog Druck – und auch dessen Erzfeind Matzinger schaut, ob sich die Herren Kommissare nicht den einen oder anderen Fehler leisten. Doch obwohl sie erst auf der falschen Spur sind, entkommt ihnen der Täter nicht, wenngleich man es als Leser gar nicht so recht glauben mag, dass diese beiden schrulligen Ermittler zum Helden mutieren.

Unterstützung erfahren sie (wie auch in den Nachfolgebänden) vom „Auskunftsbüro Berlakovic“, den Kolleginnen des Büros, die immer mit Rat und Tat und so mancher Neuigkeit aufhorchen lassen.

Der Autor Günther Pfeifer hat mit diesem Krimiauftakt über diese schrägen Ermittler eine humorvolle Reihe mit viel Lokalkolorit, mehr oder weniger spritzigen Dialogen (nachdem Schierhuber in gewohnter Manier nicht allzu viel spricht) und manches Mal eher zufälligen Erfolgen geschrieben, die ich sehr gerne gelesen habe.

Die Beschreibung der Charaktere finde ich sehr gelungen und die beiden Kommissare sind äußerst sympathisch. Dass die beiden für alles ein wenig länger brauchen, verzeiht man ihnen gerne. Die Einschübe im Dialekt, die Mentalität der Dorfbewohner, der „Stammtisch-Insider-Club“ vermittelt eine authentische Atmosphäre. Das wurde vom Autor sehr treffend ins Bild gesetzt.

Für mich ist die Reihe um Hawelka und Schierhuber eine gelungene, der Auftakt führt natürlich erst mal sämtliche Charaktere ein und ist vielleicht nicht ganz so spritzig wie die Nachfolgebände. Doch mein Highlight ist bereits hier das Auskunftsbüro. Die Damen bringen Schwung in die Geschichte – herrlich.

Von mir gibt es für diesen originellen Krimi auf jeden Fall 5 Sterne.

Bewertung vom 31.08.2019
Kochbuch ohne Rezepte, Band 4
Andreas, Ingrid

Kochbuch ohne Rezepte, Band 4


ausgezeichnet

Eine außergewöhnliche Kochbuchreihe

Wenn man vielleicht auch über den Preis der Kochbuchreihe „Kochen ohne Rezepte“ ein wenig stolpert, so ist dieser rundum gerechtfertigt ob der vielen Tipps und Tricks, die hier geboten werden. Als Geschenk finde ich die Bücher perfekt, weil diese auch optisch sehr ansprechend sind und somit auch in eine moderne Küche passen.

Die Autorin hat mich mit den ersten drei Bänden bereits überzeugt. Ihr kurzweiliger Schreibstil und die umfassenden Geheimnisse hinter den Rezepten finde ich perfekt kombiniert. Mit diesem Band „Fisch & Fleisch“ wird die Reihe nun komplettiert.

Man erfährt über den Einkauf von Fisch, Meeresfrüchten und Muscheln einiges, liest über diverse Arten, die Vorbereitung, die Zubereitungsmöglichkeiten und hat wiederum Platz für eigene Rezepte und Notizen durch die eingeschobenen linieren Leerseiten.

Ebenso ist das Kapitel über Fleisch sehr übersichtlich und vielseitig aufgebaut, somit ist auch hier für jeden etwas dabei. Über den Einkauf, das Würzen, Schneiden, Faschieren und Tiefkühlen erfährt man Interessantes, bevor auf die verschiedenen Fleischsorten eingegangen wird. Neben Schweine-, Rind- und Kalbfleisch, werden auch Pferde-, Lamm-, Schaf-, Ziegen- und Kaninchenfleisch vorgestellt. Nicht fehlen dürfen hier natürlich Geflügel und Wild.

Interessant, dass nicht nur Kochanfänger viel entdecken können. Auch für Erfahrene ist dieses Buch überzeugend und man kann noch so manchen Tipp für sich herausnehmen.

Durch den gut strukturierten Aufbau kann man auch im Alltag immer wieder schnell nachschlagen, wenn mal eine Frage auftaucht. Für mich eine sehr gelungene Reihe, die ich immer wieder gerne zur Hand nehme, alltagstauglich und praxisorientiert – 5 Sterne, was sonst …

Bewertung vom 31.08.2019
Frankfurter Genussgeschichten
Lücke, Elisabeth

Frankfurter Genussgeschichten


ausgezeichnet

Einblicke in kulinarische Traditionen

Die Autorin und Gästeführerin Elisabeth Lücke gibt uns mit diesem Buch Einblicke in die kulinarischen Highlights der Frankfurter Küche. Mittlerweile bleiben in Frankfurt kaum kulinarische Wünsche offen, doch wie war dies in der Vergangenheit? Wie hat sich so manche Tradition entwickelt und welche Unternehmen wuchsen an der Herstellung erlesener Speisen? Was hat es mit der „Frankfurter Küche“ von Margarete Schütte-Lihotzky auf sich? Viel Interessantes erfährt man und nicht nur einmal musste ich aufgrund so mancher Anekdote schmunzeln.

Die Autorin stellt lokale Spezialitäten, wie beispielsweise das Frankfurter Würstchen oder den Handkäs vor, zeigt was sich hinter dem Begriff „Schirnen“ verbirgt, lädt zum Essen bei Familie Goethe bevor wir einen Abstecher in die Kleinmarkt- bzw. Großmarkthalle unternehmen.

Ebenso vorgestellt werden Unternehmen mit Tradition, wie Lacroix, Nestlé oder Gref-Völsing. Interessant auch die von der Firma Ronnefeldt entwickelte Kippkanne für die Zubereitung von Tee, damit man kein Teesieb verwenden muss. Auch Frankfurter Cafés dürfen natürlich nicht fehlen.

Wie hoch angesiedelt die traditionelle Kochkunst in Frankfurt ist, zeigt auch, dass es hier ein Deutsches Museum für Kochkunst und Tafelkultur gibt.

Natürlich finden auch einige Rezepte und Liedtexte Erwähnung, ergänzt durch viele Bilder, ist dieses Buch eine gute Übersicht der Frankfurter Küche und gibt einen interessanten Einblick in die Kulinarik der letzten Jahrhunderte. 5 Sterne

Bewertung vom 16.08.2019
Wolgakinder
Jachina, Gusel

Wolgakinder


gut

Wunderbare Sprache, zu sehr Märchen

Nachdem ich „Suleika öffnet die Augen“ sehr gerne gelesen habe, freute ich mich sehr auf dieses Werk von Gusel Jachina. Doch in „Wolgakinder“ hatte ich wohl zu viele Erwartungen gelegt, war gespannt auf einen Roman über die Wolgadeutschen. Leider wurden hier meine Erwartungen nicht erfüllt.

Der Schulmeister Jakob Iwanowitsch Bach unterrichtet die Kinder im Dorf Gnadental, schätzt deutsche Literatur und hat ein besonderes Faible für Gewitter. Als ihn eines Tages der Gutsbesitzer Udo Grimm des anderen Wolgaufers zu sich einlädt, um dessen Tochter Klara zu unterrichten, ahnt Bach noch nicht, welche Wende sein beschauliches Leben von nun an nehmen wird.

Nach einem brutalen Überfall verliert Bach seine Sprache und beginnt Märchen zu schreiben, die er in Gnadental gegen Milch tauscht, um sein kleines Mädchen überleben zu lassen. Und doch versucht Bach dem kleinen Annchen nicht nur das Überleben zu sichern, sondern er versucht auch, sie vor allen Einflüssen von außerhalb zu beschützen. So kennt das kleine Mädchen keine Kontakte zu Gleichaltrigen – nur Bach ist ihre Bezugsperson. Als plötzlich ein verwahrloster Junge auftaucht, beginnt sich die Kleine von Bach abzunabeln und Bach muss lernen, loszulassen.

Sprachlich finde ich Wolgakinder wieder wunderbar gelungen. Gusel Jachina begeisterte mich bereits bei Suleika mit einer ausdrucksstarken, bildgewaltigen Beschreibung des Geschehens. Dieser Roman hatte für meine Begriffe zu viele skurrile Züge und driftet zu sehr in die Welt der Märchen ab. Besonders krass finde ich die Einschübe, in denen Stalin „Er“ zum Protagonisten wird und beispielsweise mit „dem Führer“ in einem Billardspiel versinkt.

Leider konnte der Roman meine Erwartungen nicht erfüllen. Zu poetisch, zu surreal verläuft das Leben Bachs, seine Gedanken, seine verlorene Sprache, seine Empfindungen – hier verliert sich die Autorin in seitenlangen Ergüssen, die sich in die Länge ziehen. Von mir gibt es daher auch nur 3 Sterne.

Bewertung vom 16.08.2019
Vorbilder mit und ohne Heiligenschein
Putz, Gertraud

Vorbilder mit und ohne Heiligenschein


ausgezeichnet

Vorbilder dürfen nicht in Vergessenheit geraten

Bereits in der Einführung liest man über die Unterschiede „selig und heilig“, darüber was diese Menschen auszeichnet und was Vorbilder sind. Das Buch ist ein Kalenderbuch, in dem man auch eigene Einträge von Vorbildern vermerken kann (die im Buch vorgestellten Persönlichkeiten sind bereits im Kalendarium eingetragen). Anschließend werden diese 424 Vorbilder in Kurzbiographien vorgestellt.

Wir begegnen Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können und die doch Orientierung bieten können oder Hoffnung geben. Der Bogen dieser Persönlichkeiten spannt sich von der Vergangenheit bis in die Gegenwart, quer über den Globus und stellt eine Vielfalt an Lebensentwürfen dar.

Viele dieser Persönlichkeiten sind mir bekannt, doch von einigen hatte ich noch nie zuvor gehört. Somit fand ich es sehr spannend, über diese Menschen einiges zu erfahren.

Ute Bock ist genauso vertreten wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King oder Berta von Suttner. Man liest über Opfer des Nationalsozialismus, Friedensnobelpreisträger und Persönlichkeiten, die sich speziell für Frauen, Kinder und Jugendliche und den Umweltschutz einsetz(t)en. Die Vorbilder kommen aus Österreich, Deutschland, aus dem Rest Europas, Asien, Afrika und Amerika. Im Anhang findet man diese noch geclustert nach Themenbereichen.

Ein schönes Buch, das man doch auch seinem eigenen, persönlichen Vorbild als Geschenk überreichen könnte – der Name kann gleich im Kalendarium vermerkt werden, so erhält das Geschenk noch eine persönliche Note. 5 Sterne

Bewertung vom 16.08.2019
Sissis Kopf
Barta, Bernhard

Sissis Kopf


sehr gut

Humorvoller Regionalkrimi

Birngruber und sein Chef Brandner sind gerade mitten in einem Festakt, als der Erzherzog aus Bad Ischl ganz aufgeregt anruft und vermeldet, die Sisi sei gestohlen. Die beiden verlassen die Veranstaltung und machen sich auf den Weg zum erregten Erzherzog – ohne zu wissen, worum es sich eigentlich handelt. Als sich die gestohlene Sisi als Kopf einer Statue der Kaiserin Elisabeth herausstellt, beginnen die beiden ganz gemütlich zu ermitteln. Schnell ist eine Verdächtige ausgemacht, doch als diese plötzlich tot in ihrem Hotelzimmer liegt, beginnt der Kreis der Verdächtigen sich ganz schnell auszubreiten. Doch nicht nur Sisis Kopf ist verschwunden, es gibt noch einen abgängigen Adeligen und eine abgängige Ehefrau – wobei nicht alle so vermisst werden wie der Kopf der Statue…

Die Ermittlungen gestalten sich anfangs etwas chaotisch, doch so nach und nach wächst Birngruber über sich hinaus und Brandner kommt hinter ein Netz an Intrigen, das seinesgleichen sucht. Bis nach Wien müssen sich die beiden Salzkammergut-Polizisten begeben, um die Spuren zu verfolgen, auch wenn ihnen in der Hauptstadt nicht jeder wohlgesonnen ist. Doch trotz aller Mühen und Plagen können die beiden dann doch noch den Fall lösen und werden hochgelobt.

Sissis Kopf ist der vierte Band der Krimireihe rund um Birngruber und Brandner. Der Autor Bernhard Barta hat einen humorvollen Regionalkrimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Charakteren geschrieben. Nebenbei liest man auch über den Künstler, der die Statue gemacht hat. Ebenfalls liest man über die Salzkammergutbahn und kann die Querelen der Bevölkerung ausmachen.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt Seite um Seite verfliegen. Die humorvollen Dialoge zwischen den beiden Ermittlern sind das besondere Highlight des Krimis. Zwischendurch finden sich immer wieder Zeichnungen, die die Charakterzüge der Protagonisten perfekt darstellen.

Wer einen humorvollen Regionalkrimi mit authentischen Charakteren und spritzigen Dialogen zu schätzen weiß, wird hier gut bedient. Ich werde mir auf jeden Fall noch die Vorgängerbände besorgen. Dieser Band bekommt von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 15.08.2019
Guter Hund, böser Hund
Stadler, Jochen

Guter Hund, böser Hund


ausgezeichnet

Der beste Freund des Menschen?

Immer wieder hört man in den Medien von Hunden, die kleine Kinder tödlich verletzen. Man hört von Listenhunden, Vorschriften, Gefahren und Einschläferung „ja oder nein“ und einigem mehr. Immer, wenn es zu Bissverletzungen durch Hunde kommt, poppt dieses Thema auf, wissen plötzlich alle besser, wie es denn funktionieren würde und würde jeder einzelne das Zusammenleben mit einem Vierbeiner sowieso ganz anders handhaben. Doch ist das wirklich so? Wäre man selbst aufmerksam genug, um Warnsignale eines Hundes zu vernehmen? Würde man erkennen, auf welcher Stufe der Eskalationsleiter sich das Tier bereits befindet? Oder ist man selbst auch überzeugt, dass der eigene Hund „Nichts-tut“ oder „Das-noch-nie-getan-hat“ oder „Normalerweise-friedlich-ist“?

Der Autor Jochen Stadler zeigt etliche Szenarien auf, wie man die Hundesprache missdeutet, wie man Emotionen ausmacht und dass ein Hund ganz und gar kein Mensch ist und eben auch nicht als solcher zu behandeln sei.

Ich bin jetzt nicht unbedingt DER Hundefreund, werde auch selbst nie einen besitzen. Ich kenne aber viele Hundebesitzer und hatte auch die Gelegenheit mal einen in der Familie zu haben. Und immer war für mich Respekt und eine gewisse Distanz dem Tier gegenüber vorherrschend. Das wird vermutlich auch so bleiben.

Interessant fand ich das Buch trotzdem und ich durfte viel Neues erfahren. Der Autor gibt einen Einblick in die Welt der Hundeflüsterer, der Züchter, in Beißstatistiken, über Alphatiere und solche, die es gerne wären. Er zeigt auf, dass immer noch der Deutsche Schäferhund als „König der Bissattacken“ gilt, jedoch auf keiner Liste zu finden ist. Er zeigt aber auch, dass in der Ruhe die Kraft liegt und „Helikopterherrlis“ dem Verhalten des Hundes auf Dauer Schaden zufügen. Vieles erfährt man über das Alltagstraining für Hund und auch einiges über das Alltagstraining für Menschen, der ja eigentlich der Hauptverursacher von Verhaltensproblemen ist.

Interessante Einblicke in die Welt der Hund und das richtige Verhalten mit den Vierbeinern. 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2019
Hippocampus
Klemm, Gertraud

Hippocampus


ausgezeichnet

Anspruchsvolles, wichtiges Buch

Elvira Katzenschlager hat sich ins Häuschen ihrer Freundin Helene Schulze zurückgezogen, um deren Hinterlassenschaften zu sortieren. Helene Schulze ist kürzlich verstorben, galt in ihrer Jugend als Feministin und hat sich mit provokanten Aussagen nicht zur Freunde gemacht. Nach ihrer Heirat und Mutterschaft versucht sie sich wieder auf dem Literaturmarkt zu etablieren – mit eher bescheidenem Erfolg. Als die nunmehr verstorbene Schriftstellerin für den Deutschen Buchpreis nominiert wird, beginnt sich auch die Presse für sie zu interessieren. Elvira soll nun ein Interview anstelle von Helene geben, doch ob des Unverständnisses der Redakteurin bricht sie das Interview ab und begibt sich in die Vergangenheit und auf Helenes Spuren …
Mit dem jungen Kameraassistenten Adrian begibt sie sich quer durch Österreich, um Helenes Spuren nach zu zeichnen und mit so mancher Provokation für Aufregung zu sorgen. Immer weiter begeben sich die beiden in die Welt Helenes, stoßen so manchen vor den Kopf und setzen das ein oder andere (kriminelle) Zeichen. Adrian fällt die Aufgabe zu, alles zu dokumentieren, Fotos oder Videos zu machen und die Nachrichten zu durchforsten, ob die Aktion auch zur Kenntnis genommen wurde. Elvira signiert ihre Aktionen mit dem „Hippocampus“, doch erst nach und nach beginnen sich Zusammenhänge abzuzeichnen.
Wer schon mal ein Buch von Gertraud Klemm gelesen hat, weiß, dass man sich keine leichte Kost erwarten darf. Eher das Gegenteil – anspruchsvolle Sprache fordert den Leser und so braucht es einige Zeit, bis man sich in der Geschichte findet und auch Verständnis für Elvira & Co aufbringt.
Die Autorin zeigt auf, wie es tatsächlich um die Sichtbarkeit der Frauen steht. Welche Wahrnehmung wird Autorinnen zuteil? Wie setzen sich Jurymitglieder bei einer Preisverleihung zusammen? Interessante Ansätze, die uns die Gertraud Klemm hier bietet und man weiß am Ende, dass es wohl noch ein weiter Weg ist, bis Frauen Männern auf Augenhöhe gegenüberstehen.
Ein wichtiges Buch, das auf Dinge des Lebens deutet, die leider noch immer nicht selbstverständlich sind. Und so lange die Politik Frauen nur zwecks der Quote in den Vordergrund rückt, wird sich das wohl auch nicht ändern.
5 Sterne für dieses wichtige Thema und die bildgewaltige Umsetzung von Gertraud Klemm.

Bewertung vom 06.08.2019
La Cucina Sarda
Taschler, Herbert

La Cucina Sarda


ausgezeichnet

Sardinien ist anders

Wie sollte man dieses Buch bezeichnen? Ein Kochbuch? Ein Reisebuch? Ein Buch über Land und Leute? Es ist wohl alles ein wenig vorhanden – die Vorstellung der einzelnen Regionen und der Menschen, Restauranttipps und last but not least: Einzigartige Rezepte der wunderbaren Mittelmeerküche. Und das alles vereint in einem Buch …

Autor Herbert Taschler und Fotograf Udo Bernhart haben hier ganze Arbeit geleistet. Das Buch ist ein solcher Genuss, dass man meint, direkt vor Ort zu sein. Das eine oder andere Rezept erinnert bestimmt an den Sardinienurlaub und was spricht dagegen, mal einen mediterranen Abend zu veranstalten, um eines dieser 85 Rezepte nachzukochen. Pasta, Meeresfrüchte, aber auch Stufato oder eingelegte Oliven, begleitet von einem leckeren Brot, dazu noch ein passender Wein und das Urlaubsfeeling wird auf die eigene Terrasse geholt.

Das Buch bietet mit den Geschichten rund um Land und Kulinarik einen persönlichen Einblick. Gegliedert ist das Buch auch sehr interessant:
Die Küche der Fischer und Küstenbewohner
Die Küche der Hirten und Bauern
Cagliari – die Hauptstadt der Sarden – Schmelztiegel der Farben und Gerüche

Ein rundum gelungenes Buch, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Bewertung vom 05.08.2019
Europa / mit dem Wohnmobil Bd.3
Moll, Michael;Haafke, Udo;Kröll, Rainer D.

Europa / mit dem Wohnmobil Bd.3


ausgezeichnet

In 25 Routen mit dem Wohnmobil durch Europa

Nach „Norwegen mit dem Wohnmobil“ ist nun „Europa mit dem Wohnmobil“ unser zweiter Band aus dieser Reihe. Nachdem wir unsere Norwegenroute im letzten Jahr zu einem großen Teil mit diesem Buch geplant haben, haben wir dort eine wunderbare Zeit verbracht.

Die Routen zwischen dem Nordkap und Gibraltar sind naturgemäß nicht so genau beschrieben, wie es in einem Buch über nur ein Land möglich ist, bieten aber einen schönen Überblick darüber, was in Europa mit den eigenen vier Rädern so alles möglich ist.

Da es sich bei diesem Reiseführer um ein Werk unterschiedlicher Autoren handelt, sind auch die Routen auf unterschiedliche Art und Weise beschrieben. Nichtsdestotrotz ist jeder beschriebene Reiseweg für sich interessant und macht Lust sofort in das Gefährt zu steigen und aufzubrechen. Nach Himmelsrichtungen gegliedert, in unterschiedlichen Längen und Ausprägungen werden die Besonderheiten der einzelnen Strecken für den Urlaub mit dem Wohnmobil erläutert. Die durchgängige Bebilderung deutet oftmals nur an, auf welche landschaftlichen Highlights man sich freuen darf.

Eine Besonderheit der Wohnmobilreihe von Bruckmann ist mit Sicherheit die Erläuterung der Streckenführung. Fast wie von einem Navi geleitet kann man sich auf die Streckenpunkte verlassen, welche zu jeder Route immer am Rand der Seiten ausgeführt werden. Auch wenn man die Strecke ein wenig anders plant, ist es doch eine gewisse Hilfe, um immer wieder an die besonderen Punkte einer Region zurückzukommen.

„Europa mit dem Wohnmobil“ zu (er-)fahren ist mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis und der dazugehörige Reiseführer sicherlich eine Hilfestellung. Für Anfänger, um sich an die Möglichkeiten des Wohnmobiles heranzutasten und für den Erfahrenen, einfach ein Anreiz draufloszufahren und sich die eine oder andere Route zum Ziel zu setzen. Dafür gibt es von mir auch 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.