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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2019
Abrakadabra, einmal grauer Esel! / Der Esel Pferdinand Bd.6
Kolb, Suza

Abrakadabra, einmal grauer Esel! / Der Esel Pferdinand Bd.6


ausgezeichnet

Ein Waschbär namens Prinz Purzel

Im sechsten Band rund um den Esel Pferdinand geht es um einen Zauberer und Pferdinands sehnlichsten Wunsch ein Pferd zu sein. Ein Zauberer kommt auf den Klausenhof. Nach der Vorstellung erhofft sich Pferdinand, dass dieser ihm seinen größten Wunsch erfüllen kann, weshalb er ihn besucht. Gleichzeitig verschwindet der braune Esel Nepomuk.

Vor einiger Zeit haben wir schon einmal eine Geschichte vom Esel Pferdinand gelesen – und ihn so kennen- und auch schätzen gelernt. Auch bei diesem Buch kann man sagen, dass die Geschichte wieder wunderbar für kleine, junge Leser geschrieben war.

Vom Schreibstil her ist dieses Buch sehr verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Keine wirklich schwierigen oder unverständlichen Worte, auch der Satzbau angenehm. Durch die wunderbaren Bilder – illustriert wurde das Buch von Carola Sieverding – ist es auch gut einteilbar, so dass man eine Teil vorliest und Bilderseiten vom Kind gelesen werden. (Natürlich auch andersrum möglich – oder ohne Vorlesen – je nach Lust und Laune.)

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und auch spannend, möchte man doch erfahren ob es Pferdinand gelingen wird, dass ihm sein sehnlichster Wunsch, nämlich ein Pferd zu sein, erfüllt wird. Insofern ist das Buch wirklich bis zum Ende hin absolut lesenswert und unterhaltsam. (Und auch diese Wunschgeschichte ist generell sehr gut gelöst/geglückt, also die Umsetzung der Autorin.) Auch gibt es immer wieder lustige Momente, allein der Name des Esels, eben Pferdinand, ist ja schon amüsant.

Für uns war das wieder eine sehr gute und unterhaltsame Lektüre für junge Leser, die durchaus Spaß gemacht hat und den Wunsch nach mehr Pferdinand-Büchern geweckt hat. Entsprechend vergeben wir hier 5 von 5 Sternen und sprechen eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 25.06.2019
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (4 Audio-CDs)
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (4 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Wann hab ich je mit einer Geschäftsidee falsch gelegen? Ich sage nur: Wurstpralinen.

Eigentlich zieht das kommunistische Känguru in der Wohnung gegenüber der von Marc-Uwe Kling ein. Aber nach kurzer Zeit zieht es dann bei ihm ein – und so sind die beiden nun sowas wie eine WG- oder auch fast Lebensgemeinschaft. Schicksalsgefährten, wenn man so will. Die interessanten Ansichten des Kängurus bringen Marc-Uwe Kling das ein oder andere Mal auf die Palme – und sind aber auch sehr amüsant.

Durch Zufall kam ich nun „zum Känguru“ – das ich vor Jahren schon mal gelesen hatte. Als Buch hat es mich nicht so überzeugt, nun als Hörbuch aber hat es mich richtig begeistert.

„Die Känguru-Chroniken“ entstammt einer Lesung des Autors, entsprechend hört man natürlich auch die Lacher des Publikums. Das macht das Hörbuch aber auch wieder noch ein Stück lebendiger bzw. man merkt vielleicht daran noch besser, wo die Pointen sind. Marc-Uwe Kling erzählt die Geschichte von sich und dem Känguru in einem sehr unterhaltsamen Stil. Durchaus anspruchsvoll und mit vielen sehr „klugen Wörtern“, die man teilweise sicher nur versteht, wenn man sowas wie Germanistik studiert hat. (Hab ich nicht, aber mir geht’s trotzdem gut.) Das macht das ganze sehr skurril und auch sehr lustig, wobei es manchmal schon auch etwas abgedroschen ist.

Dadurch, dass das Känguru eine eigene Stimme verliehen bekommt (sehr gelungen!), kann man bei den Gesprächen durchaus direkt erkennen, wer gerade spricht. Das hat mir echt gut gefallen, die Unterscheidung ist ziemlich geglückt. Inhaltlich finden die beiden wirklich die unterschiedlichsten Themen und durch die verschiedenen Meinungen gibt es immer wieder Zündstoff. Es wird also wirklich nicht langweilig.

Für mich war das ein wirklich sehr lustiges Hörbuch, ich habe es während dem Autofahren gehört – und habe mich dabei echt kaputtgelacht. Von mir gibt es für dieses sehr unterhaltsame, anspruchsvolle aber gleichzeitig sehr lustige Hörbuch 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 22.06.2019
Der Bücherdrache / Zamonien Bd.8
Moers, Walter

Der Bücherdrache / Zamonien Bd.8


gut

Die phantastische Welt von Buchhaim und die Legende vom Bücherdrachen.

In Buchhaim erzählt man sich die Geschichte über den Drachen Nathaviel, der angeblich aus lauter Büchern besteht. Er hätte auf jede Frage eine Antwort sagt man sich, da die Bücher von der mysteriösen Kraft des Orm durchströmt sind. So macht sich der Buchling Hildegunst Zwei auf den Weg in den Ormsumpf und begibt sich in die größte Gefahr überhaupt…

Von Walter Moers hatte ich bereits die Geschichte rund ums Hamoulimepp (Weihnachten auf der Lindwurmfeste) gelesen, ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Insofern war ich sehr gespannt auf den Bücherdrachen, ein Roman aus Zamonien von Hyldegunst von Mythenmetz – den er aus dem Zamonischen übertragen und auch illustriert hat.

Die Geschichte ist verständlich geschrieben, aber durchaus sehr umfangreich und intensiv beschrieben. Meiner Ansicht nach keine so leichte Kost, die man einfach mal eben so liest. Ein Buch, für das man sich wirklich die Zeit nehmen sollte, ist es doch dank der wunderbaren Illustrationen auch einfach ein Genuss für die Augen.

Die Geschichte hat mich diesmal nicht ganz so sehr fasziniert wie die über Hamoulimepp. Vielleicht war es mir einfach eine Spur zu phantastisch, zu abgedreht? Und ich bevorzuge mehr die „bodenständigen“ Bücher? Generell ist die Geschichte sehr überlegt geschrieben, absolut durchdacht alles. Hier merkt man schon, dass alles „Hand und Fuß“ hat, wie man so schön sagt. Man baut auf vorherige Werke auf, so zumindest habe ich das empfunden, wenn im Buch auf andere Bücher von Walter Moers hingewiesen wird. (findet man als „A.d.Ü.-Fußnoten im laufenden Text immer mal wieder).

Die Illustrationen haben mir richtig gut gefallen. Man kann sich gar nicht satt sehen, wenngleich mir hier Farbe noch besser gefallen hat als „nur“ schwarz-weiße Bilder. Wie filigran diese jedoch sind, das ist einfach genial! Allein für die Illustrationen lohnt sich das Durchblättern des Buches. Auch diese phantastischen Wesen sind sehr überlegt gezeichnet – und auch genau so beschrieben im Text.

Die Geschichte rund um den Bücherdrachen war wieder ein sehr phantasievolles Werk von Walter Moers. Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, durchaus auch lustig. Mir war das aber diesmal einfach ein bisschen zuviel des Guten, zu abgedreht. Und bei den Illustrationen hat mir ein bisschen die Farbe gefehlt, wenngleich die Illustrationen absolut genial sind. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung für die Fans von Walter Moers.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2019
Elbschlosskeller
Schmidt, Daniel

Elbschlosskeller


sehr gut

Auf dem Kiez musst du abgehärtet sein.

Der Elbschlosskeller ist eine der Kiez-Kneipen (Lage: Hamburger Berg) auf St. Pauli - angeblich die härteste Kneipe dort. Geöffnet ist er täglich 24 Stunden – und so zieht er die unterschiedlichsten Menschen an. Dennoch ist es eine der härtesten Kneipen Hamburgs – man bekommt viel Elend bzw. Leid mit – ebenso aber auch unbändige Freude.

Vom Elbschlosskeller in Hamburg habe ich ehrlicherweise erst vor einiger Zeit bewusst etwas gehört, bislang war er mir nicht so bekannt wie beispielsweise andere Kneipen bzw. Lokalitäten rund um die Reeperbahn. Beim letzten Hamburg-Besuch hab ich mir dann selbst mal ein Bild davon machen können, bislang hatte es mich noch nicht großartig in den „Hamburger Berg“ verschlagen, selbst bei einem Rundgang war ich dort wohl wenn nur kurz gewesen. Kürzlich hab ich mir dann noch eine Reportage drüber angesehen – und so bekam ich schon vor dem Buch einen ersten Eindruck vom Elbschlosskeller und vom Inhaber – und Autoren des Buches, Daniel Schmidt.

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, es ist gut verständlich geschrieben, liest sich angenehm und gut. Inhaltlich ist natürlich nicht alles so leicht zu nehmen und es gibt durchaus mal heftige Situationen, was aber auch einfach dem „Milieu“ (?) geschuldet ist – auf dem Kiez ist halt nichts mit Ringelpietz-mit-Anfassen, sondern da gibt’s klare Worte – und wenn’s nicht hilft, dann auch klare Taten. Vom Text her war für mich alles gut zu lesen, keine Fremdwörter, Fachbegriffe, außer denen, die für den Kiez halt so typisch sind. (Lude, etc. -> kannte ich aber schon aus „Große Freiheit“ von Rocko Schamoni)

Im Buch erzählt Daniel Schmidt über sein Leben mit und im Elbschlosskeller, den schon seine Eltern als Pächter hatten, als er gerade einmal geboren wurde (1984). Die Geschichten werden nicht unbedingt chronologisch erzählt, sondern manchmal ist es auch innerhalb von einzelnen Kapiteln ein bisschen durcheinander, weil da Erinnerungen an vergangene Erlebnisse geschildert werden. Das finde ich aber nicht so schlimm, denn es muss ja nicht alles exakt nach Zeitverlauf geschrieben sein. Man erfährt einiges über Daniel Schmidt und seine Familie, auch wie diese auseinandergebrochen ist. Ebenso erfährt man aber immer wieder etwas über Stammgäste des Elbschlosskellers, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Hier gibt es schon heftige Schicksale, die durch die Fotografien (von CP Krenkler), die man in der Mitte des Buches findet, noch abgebildet sind.

Auch von Daniel Schmidt selbst erfährt man viele Dinge, die ihm so widerfahren sind bzw. die er in seinem Leben schon geschafft hat. Teilweise war mir das ein bißchen zuviel, denn für mich war die Erwartung, dass es im Buch vorrangig um den Elbschlosskeller geht. Was er immer wieder selbst erwähnt, ich anhand der gesehenen Reportage und nach dem Lesen des Buches auch absolut so unterschreiben würde: er ist ein direkter, emotionaler Mensch, der durchaus extrem ist, in den Dingen, die er macht. (Sport beispielsweise). Auch da ist er sich im Buch treu geblieben, gibt kein falsches Bild von sich ab, wenngleich manche Schilderungen mir teilweise ein bisschen unglaubwürdig vorkamen (Das mag vielleicht so passiert sein, Sex, Drogen, etc., aber für mich ist es dann nicht vorstellbar.)

Alles in allem war es ein ziemlich interessantes Buch für mich. Die Plätze rund um die Reeperbahn finde ich selbst unheimlich spannend, anziehend und auch immer wieder auf gewisse Weise erschreckend. Hier war es einfach spannend mal einen Blick in den Elbschlosskeller hineinwerfen zu können. Mehr über die Menschen dort zu erfahren. Das Buch ist wirklich „randvoll“ geschrieben, was definitiv so ist – andere Bücher lassen einen breiten, freien Rand um die jeweiligen Seiten – hier wurde der Platz quasi richtig genutzt. (Finde ich gut!).

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung für sehr lesenswerte Einblicke in den Elbschlosskeller.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2019
Baedeker Hamburg
Höhne, Wieland

Baedeker Hamburg


ausgezeichnet

Hamburg – wunderbare Stadt an der Alster.

Dieser praktische Reiseführer enthält einiges an Wissen über Hamburg, beispielsweise die Sturmflut von 1962, aber auch etwas über die dort ansässige Luftfahrtindustrie (Airbus vs. Boeing). Außerdem enthält der randvoll mit Informationen versehene Reiseführer auch einen großen Cityplan.

Vor Reisen bereite ich mich grundsätzlich gerne schon einmal auf das entsprechende Reiseziel vor und lese mich gerne in Reiseführer ein. Dieser von Baedeker war sehr praktisch und nun möchte ich ihn mal vorstellen.

Hinter der Klappbroschur vorne findet man direkt „Baedeker Wissen“ aufgeführt, eine Übersicht, angefangen bei den Werften und Docks bis hin zum „Fischmarkt um fünf“ und zur Sturmflut 1962. Dabei findet sich direkt die Seitenangabe, auf der man dann ausführliche Berichte darüber findet. Weiter findet man eine Übersicht über Top-Sehenswertes, schließlich dann erst einmal Hintergrundwissen von und über Hamburg, Zahlen, Fakten, berühmte Persönlichkeiten. Weiter geht es mit dem „Erleben & Genießen“, von Abendlokalitäten über Essen & Trinken bis hin zu Festen kann man hier einiges erfahren. Natürlich dürfen auch Ausflugtipps nicht fehlen, die für Kinder geeignet sind, ebenso darf Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen, aber natürlich auch das Shoppen wird nicht vergessen. Selbstverständlich gibt es noch Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt, bevor dann anschließend verschiedene Touren zu finden sind.

Den Touren schließen sich Sehenswürdigkeiten von A bis Z (Fast, W wie „Willkommhöft“ an, darauf folgen praktische Informationen (rund um die Anreise, Preise, etc.) Hinten im Buch findet man dann in einer praktischen Plastikhülle einen entnehmbaren Stadtplan, unter der Klappbroschur den Plan für den ÖPNV abgedruckt.

Dieser eher mächtige Reiseführer (über 300 Seiten) ist vollgepackt mit sämtlichen Informationen und viel Wissen, das hat mir gut gefallen. Vor allem in Vorbereitung auf den Kurztrip nach Hamburg war er sehr hilfreich und auch interessant. Handlich ist er in gewisser Weise auch, aber unterwegs möchte ich ihn aufgrund seiner Wuchtigkeit eher nicht ständig dabei haben – aber das muss ja auch nicht.

Sehr hilfreich habe ich auch sämtliche Rundum-Informationen empfunden, über verschiedenste Museen, Restaurants, etc. – hier bekommt man direkt die Angaben, die man benötigt. (Lage, ggf. Preisklasse, etc.). Insofern war dieser Reiseführer für mich sehr praktisch, ich habe einiges neues über Hamburg erfahren, der entnehmbare Stadtplan war auch sehr praktisch und es ist hinsichtlich des Wissens ein wirklich toller „Informant“. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 12.06.2019
Das kleine Hörbuch der Dankbarkeit / Das kleine Hörbuch Bd.5 (1 Audio-CD)
Emmons, Robert A.

Das kleine Hörbuch der Dankbarkeit / Das kleine Hörbuch Bd.5 (1 Audio-CD)


weniger gut

Dankbarkeit sollte jeder verinnerlicht haben.

Dankbarkeit ist enorm wichtig – und doch auch eigentlich so einfach. Mit diesem Hörbuch erhält man Anleitung sowie Übungen und Tipps um zu Lernen, wie man das Gute erkennen kann und sich dankbar dafür zeigen kann. Gesprochen wurde das Hörbuch von Daniela Hoffmann, deren Stimme einem recht bekannt vorkommen dürfte, denn sie ist die deutsche Stimme von Julia Roberts.

Der Einstieg in dieses Hörbuch gelingt durch die wunderbare Stimme von Daniela Hoffmann relativ gut – ihre angenehme, sympathische und warme Stimme gibt ein sehr angenehmes Gefühl. Die Anleitungen und Übungen sind von der Wortwahl her gut verständlich, jedoch hat man hier eine teilweise sehr altbackene Sprache gewählt, Formulierungen, die man im normalen heutigen Sprachgebrauch einfach eher nicht verwendet. Ob dies im Original (der Autor ist Amerikaner) auch so ist, kann ich nicht sagen, aber ich fand diese Formulierungen einfach übertrieben und sie haben mir nicht wirklich gut gefallen.

Das Hörbuch schafft durchaus Bewusstsein für Dankbarkeit – das hat mir soweit gut gefallen. Ob die Übungen nun für jeden Menschen geeignet sind, kann man so pauschal nicht sagen – sicher ist es sinnvoll, sich über vergangenes Gutes im Klaren zu sein und das auch lieber aufzunotieren als es nur im Kopf zu behalten. Für mich waren hier manche Ansätze ein bißchen übertrieben. Spannend war es hingegen zu hören, dass allein die Formulierung über die Dankbarkeit mehr Bewusstsein schaffen kann. So ist ein „Ich bin Dir dankbar für…“ doch „besser“ als lediglich ein „Danke“. (Ich finde ja jedes echt gemeinte „Danke“ schon gut…) Sagt man es so ausführlich, dann verinnerlicht man die Dankbarkeit wohl besser. Solche Informationen haben wir gut gefallen. Weniger gut fand ich aber eben die Ausdrucksweise und auch manche überzogenen Formulierungen. Das wirkte einfach „typisch amerikanisch“, anders kann ich es nicht ausdrücken…

Für mich war das Hörbuch leider nicht ganz überzeugend. Sicher ist es möglich, dass manch einer Dankbarkeit lernen kann – und dass man hier auch an sich selbst arbeiten kann. So gibt’s im Leben aber auch Situationen, in denen man eher das Gefühl hat, dass einem selbst auch keiner dankbar ist, das Leben nichts für einen tut. Gefühlt gibt es solche Situationen beim Autoren nicht – und sowas als Thema nicht „mitzubehandeln“ ist einfach schade.

Dank der Sprecherin war das Hörbuch sehr angenehm anzuhören, sprachlich leider eher altbacken formuliert. (Gehabt Euch wohl hat grade noch gefehlt…) von mir gibt es leider nur 2 von 5 Sternen und aus meiner Sicht keine Empfehlung. Für mich war es einfach zu „amerikanisch“, gar künstlich.

Bewertung vom 09.06.2019
Mörder
Bartel, Veikko

Mörder


ausgezeichnet

Manches hält Mann eben im Kopf nicht aus.

Veikko Bartel schildert in diesem Buch die Fälle von Mördern, die er als Strafverteidiger vertreten hat. Vom betrogenen Ehemann bis über das absolute Genie, das aber menschlich sehr schlecht behandelt wurde und deshalb zum Mörder wurde – diese und weitere Fälle hat er hier zusammengetragen.

Da mir bereits „Mörderinnen“ vom Autoren „gut gefallen“ (schwierige Formulierung bei einem Buch mit einer solchen Thematik), war ich auch auf „Mörder“ mehr als gespannt. Der Schreibstil hat mir auch in diesem Buch gut gefallen, in einer sachlich, klaren Art und Weise wird gut verständlich wiedergegeben, wie die verschiedensten Männer getötet haben. Außerdem erfährt man, was sie dazu brachte, bekommt Informationen über familiäre oder auch berufliche Hintergründe. Inhaltlich war das für mich alles gut zu verstehen, Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen, wenn in einem verständlichen Maß vor.

Die Schilderungen sind so geschrieben, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Ich habe es als unheimlich spannend empfunden, wie sich hier ein Puzzleteil dem anderen fügt – und sich so die gesamte Geschichte um die jeweilige Tat ergibt. Quasi rückblickend. Die Fälle schildert er eher nüchtern und sachlich, wobei man selbst vielleicht doch auch Emotionen dabei empfindet – von einer gewissen Trauer, vielleicht gar auch Wut bis hin zum Mitleid. Man sollte also einfach nicht unbedingt pauschal urteilen, wie es sonst viel zu oft getan wird.

Für mich war „Mörder“ ein wirklich interessantes, spannendes und unterhaltsames Buch. Ich finde es spannend mehr über menschliche Abgründe zu erfahren, denn manchmal sieht man manches ja so überhaupt nicht, hat keine Ahnung vom familiären bzw. persönlichen Geschehen. Entsprechend vergebe ich hier 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 06.06.2019
Meistens kommt es anders, wenn man denkt / Hamburg-Reihe Bd.6 (6 Audio-CDs)
Hülsmann, Petra

Meistens kommt es anders, wenn man denkt / Hamburg-Reihe Bd.6 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Lenny geht die landschaftlich schönste Route.

Gerade erst ist Nele in eine neue PR-Agentur in Hamburg gewechselt, weil sie eine neue Herausforderung sucht, in der bisherigen Agentur ihrem ehemaligen Freund aber auch nicht mehr begegnen will. Doch sie will sich so schnell nicht wieder verlieben, denn von Männern hat sie die Nase gestrichen voll. In der neuen Agentur geht es arbeitstechnisch gleich drunter und drüber, eine neue Kampagne betrifft den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing, dessen Werte im Keller sind. Also muss sein Image aufpoliert werden. Leider ist RHK, wie er dann in der Agentur abgekürzt wird, kein wirklich einfacher Mensch und es wird eine größere Herausforderung. Und dann ist da noch Claas, Nele’s neuer Chef. Der doch irgendwie ganz süß ist, merkt Nele. Und auch Lenny, ihr Bruder mit Down-Syndrom, braucht Nele’s Hilfe, denn er möchte endlich eine eigene Wohnung und auch eine Ausbildung zum Tierpfleger machen. Es geht also turbulent zu bei Nele.

Bücher von Petra Hülsmann haben mir in der Vergangenheit schon unheimlich gut gefallen, entsprechend hab ich mich sehr gefreut mal ein Hörbuch von ihr zu hören. Gesprochen wurde das Buch von Nana Spier, die eine sehr sympathische und auch wandelbare Stimme hat. Das hat es leicht gemacht, hier gut unterscheiden zu können, welche Personen sie gerade spricht, denn sie hat die Stimme immer wieder entsprechend verstellt. Natürlich ergab sich auch anhand der Begegnungen, welche Personen gerade sprechen. Aber stimmlich ist es eben doch auch toll, wenn man das auseinander halten kann.

Die Geschichte hat mir ziemlich gut gefallen. Auf gesamt sechs CDs, die alle gut eine Stunde Spieldauer haben, wird man wirklich gut unterhalten. Vielleicht hat man gelegentlich schon mal eine knappe Vorahnung was als nächstes wie passieren könnte, man sollte aber nicht zu fest der Überzeugung sein, dass dem auch so ist. Ich fand es richtig toll, dass man die Geschichte wirklich nicht so vorhersehen konnte, dass es tolle und ungeplante Überraschungen gab. Dennoch war die Geschichte sehr liebenswert und zuhörenswert. Auch gab es tolle und emotionale Momente. Gerade wenn Lenny etwas zum Besten gibt. Menschen mit Down-Syndrom sind oftmals so viel ehrlicher und Es waren kleine Aussagen, an denen man doch immer wieder merkt, wie wichtig manche Sachen im Leben sind.

Die Zeit des Hörbuch-Hörens verging für mich wie im Flug. Ich habe mich immer wieder schon gefreut, wenn ich wusste, dass ich die nächste CD anhören kann. Die Geschichte war sehr unterhaltsam, lustig und emotional. Hatte tolle „hach“-Momente, wenn man als Frau eben auch mal ein bißchen mit-seufzt und sich für Nele freut. Was mir auch noch super gefallen hat, war das Erscheinen der Personen im Buch. Denn Nele wohnt mit Anni in einer WG – und Anni kennt man schon aus dem Buch „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“. Das fand ich echt toll, dass man die Personen hier schon teilweise kannte. Für mich war das ein schöner Effekt.

Von mir gibt es für diese wunderbare Geschichte von Petra Hülsmann natürlich 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung. Für mich ein sehr gelungenes Hörbuch – auch dank der tollen Sprecherin Nana Spier.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2019
Was die Gottlosen planen / Laurenz Broich Bd.1
Mahlmann, Magnus

Was die Gottlosen planen / Laurenz Broich Bd.1


gut

Wenn der Pfarrer ermittelt…

Laurenz Broich ist Pfarrer und mit seiner Stelle als Gefängnispfarrer auch eigentlich ganz zufrieden. Dort hat er einen geregelten Tagesablauf, wird nicht unangenehm gestört, lebt weitestgehend fast anonym. Doch dann soll er versetzt werden – nach St. Magdalena, dort, wo er aufgewachsen ist und seine Schwester das elterliche Detektivbüro leitet. Dort angekommen überschlagen sich dann aber die Ereignisse, bis sogar ein Mord passiert…

Die Geschichte des Buches klang nach einem sehr unterhaltsamen Krimi der etwas anderen Art, auf den ich folglich gespannt war. Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, das Buch liest sich leicht und gut, ich hab hier keine Schwierigkeiten beim Verstehen etc. gehabt. Meiner Ansicht nach kommen keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe vor. Gelegentlich hat mir ein bisschen das gewisse Etwas gefehlt, einfach damit das Buch noch spannender, pfiffiger etc. ist – vom Schreibstil her.

Von der Geschichte und dem Ablauf her ist das Buch schlüssig und verständlich, durchaus spannend und unterhaltsam geschrieben. Oftmals gibt es auch Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen, keine Frage. Auch ist es spannend, wie sogar der Opa noch ein wenig ermittelt und seine Haushaltshilfen immer wieder vergrault. Doch irgendwie hätte ich mir hier noch ein bisschen mehr erwartet, die Geschichte war in Ordnung, phasenweise sehr spannend und auch mal lustig. Aber für mich hat hier noch das gewisse Etwas gefehlt, wie ich es beispielsweise von Ermittlern wie bei Rita Falk oder ähnlichen Büchern kenne. Vielleicht war diese Stilrichtung auch einfach etwas, was ich hier erwartet habe – eben weil es für mich so gut gepasst hätte. Ein Pfarrer, der witzig und gewieft mit-ermittelt und sich trotzdem um seine Schäfchen kümmert. Das Buch war abwechslungsreich, mal hat es mir besser, mal schlechter gefallen. Die Grundidee fand ich wirklich gut. Sicher ist es auch dann vor allem lesenswert, wenn man selbst in Köln oder Umgebung wohnt, denn dort spielt die Geschichte. Und da war die Schilderung bestimmt auch sehr zutreffend, wie die Leute dort so sind. (Ich kenne Köln, glaube aber nicht, dass ich das einschätzen kann, wie gut das passt.)

Letztlich hat mich das Buch auch ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Die Geschichte klang vielversprechend, war zwar angenehm und leicht zu lesen, hat mich zeitweise gut unterhalten, hätte aber einfach noch eine Spur interessanter und besser geschrieben für mich sein können. Das war einfach mein Empfinden beim Lesen des Buches. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen für einen unterhaltsamen und durchaus spannenden Krimi, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.