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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2020
Luftpiraten
Orths, Markus

Luftpiraten


ausgezeichnet

Über Luftikusse und Luftpiraten
Pssst, ich verrate euch ein Geheimnis: Oben im Himmel, hoch über den Wolken, leben die Luftpiraten. Sie sind ganz grau, so wie grummelige Gewitterwolken, und grummeln und brummeln am liebsten den ganzen Tag herum. Richtige Stänkerer und Streitsucher sind das. Piraten eben. Doch eines Tages kam ein kleines Piratenkind zur Welt, das so ganz anders war. Ein schäfchenwolkenweißes Piratenkind, das gar keine Lust hatte, zu streiten. Und dessen Abenteuer erfahrt ihr in diesem wundervollen Buch.

Man sagt, dass die Luft, je höher man kommt, immer dünner wird. Aber das Gegenteil ist der Fall! Sie wird immer dichter. Oder, um es anders zu sagen: Oben, am Himmel, herrscht immer dicke Luft. Und das liegt an den seltsamen Bewohnern der Luftlöcher. Man nennt sie Luftpiraten. (Zitat S. 7-8)

Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Buch hat mich voll und ganz begeistert. Es ist randvoll gefüllt mit faszinierendern Wortkreationen und Einfällen rund ums Wetter und Zankereien und liefert mit ausgeklügelter Logik Erklärungen zu Luftlöchern, Wetterphänomenen und vielem mehr. Die Vorstellung, wie die vielen Luftpiraten mit ihren Flügelfüßen durch die Gegend fliegen und in stolzer Piratenmanier Streit suchen ist ebenso liebenswert und unterhaltsam wie der ausgefallene Unterricht für die Piratenkinder. Als Zwolle, das friedliebende Piratenkind, welches es eigentlich gar nicht geben dürfte, ausgerechnet bei Piratenlehrer und Streitprofi Adiaba landet, gerät dessen bisheriges, grummeliges Leben nach und nach vollständig aus den Fugen. Viel mehr will ich gar nicht verraten, lest es lieber selbst.
Ebenfalls möchte ich die vielen Illustrationen von Lena Winkel loben, welche das Buch wunderschön und vielfältig bereichern. Neben Luftikus Kaspar lernt man so u. a. Regenratten, Windhunde, Luftschlangen und geflügelte Worte kennen, welche die Welt der Luftpiraten bevölkern.
Macht euch bereit auf ein spannendes Abenteuer mit Luftpiratenkind Zwolle und seine Freunde und entdeckt die Welt über den Wolken, wie ihr sie noch nie gesehen habt.

Bewertung vom 02.03.2020
Eine düstere Warnung / Land of Stories Bd.3
Colfer, Chris

Eine düstere Warnung / Land of Stories Bd.3


ausgezeichnet

Erneut wird das magische Land bedroht
Nach ihren ersten Abenteuern im magischen Land lässt sich Alex dort zur Guten Fee ausbilden, während Conner weiterhin in unserer Welt die Schulbank drückt. Auf einer Veranstaltung, bei der bisher geheime Schriftstücke der Gebrüder Grimm veröffentlicht werden, erkennt Conner die Warnung, welche darin versteckt ist: Das magische Land ist in Gefahr und Conner bleibt nur wenig Zeit, Alex und den gesamten Märchenrat rechtzeitig davor zu warnen.
Der dritte Band ist der bisher spannendste. Auch diesmal bin ich überwältigt von der Ideenvielfalt, welche Chris Colfer sich erdacht hat. Die beiden Zwillinge Alex und Conner sind das erste Mal für längere Zeit getrennt und entwickeln sich zu Teenagern. Da lässt die erste Verliebtheit nicht lange auf sich warten. Leider bleibt dafür nur wenig Zeit, denn eine Armee rüstet sich, das magische Land zu erobern. Und während Connor mit Hilfe seiner Klassenkameradin Bree und Mutter Gans versucht, dem magischen Land zu helfen, muss Alex ihrerseits zeigen, was in ihr steckt.
Eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Action und Humor. Für garantierte Schmunzler sorgen Alex' erste Versuche, ihre magischen Fähigkeiten für einen guten Zweck einzusetzen. Jede Menge weitere Abwechslung bieten Mutter Gans, Rotkäppchen und andere altbekannte Charaktere ebenso wie neue Figuren. Das Cover lässt bereits so einiges erahnen. Und diesmal gibt es am Ende sogar einen kleinen Cliffhanger, der neugierig auf Band 4 macht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

Organspender zum Ausschlachten verzweifelt gesucht...
Nach einem Überfall auf einen exklusiven Uhrenladen Stockholms werden zwei reiche Geschäftsleute gegen ein hohes Lösegeld entführt. Zeitgleich versucht eine Klinik in Chile, an Organe für die Behandlung reicher Patienten zu gelangen, die die offiziellen Wartelisten umgehen wollen, und lässt schwedische Straßenkinder entführen. Ungeplant geraten beide Verbrechen miteinander in Verbindung. Vanessa Frank, aktuell wegen Trunkenheit am Steuer suspendierte Kriminalkommissarin und Gruppenführerin bei der Spezialeinheit Nova, wird durch Zufall auf die Fälle aufmerksam und gerät durch ihre Emittlungen schnell ins Visier der organisierten Kriminalität. Hilfe erhält sie dabei von unerwarteter Seite.
Feuerland liegt am Südzipfel Chiles. Hierüber wurden bisher die Kinder eingeschleust, welche für die illegalen Organtransplantationen in der exklusiven chilenischen Klinik ausgeschlachtet wurden. Eine neue Quelle an Spendern muss her, warum nicht die Straßenkinder in Schweden? Die vermisst keiner. Auf diese Weise entsteht die Verbindung hochorganisierten Krimineller auf verschiedenen Kontinenten, von denen man anfangs so einige kennenlernt. Vanessa Frank bleibt zunächst etwas im Hintergrund, bevor auch sie langsam zum Zug kommt und zeigen kann, was sie als toughe Ermittlerin so drauf hat. Gewundert habe ich mich nur über die Aussage, dass sie wegen Trunkenheit am Steuer sogar ihren Job verlieren könnte. Aber da kenne ich die schwedische Gesetzgebung diesbezüglich nicht.
Ein weiterer, interessanter Charakter ist Nicolas Paredes,ein unehrenhaft entlassener Elitesoldat, der sich als Tellerwäscher durchschlägt und eine gewichtige Rolle im Roman spielt.
Im Roman erlebt man sowohl in Chile wie auch in Schweden angesiedelte Szenen, liest über gute Bösewichte ebenso wie über böse Menschen mit nach aussen hin blütenreiner Weste. Erstaunt hat mich Vanessas unkonventionelle Art dahingehend, in welche Gefahren sie sich freiwillig begibt, um den Fall aufzuklären. Gegenwind bekommt sie dabei nicht nur von den Kriminellen, sondern auch von einem Verräter aus den eigenen Reihen.
Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen. Das Buch ist recht abwechslungsreich durch die verschiedenen Szenen- und Perspektivwechsel gestaltet und bleibt bis zum Ende hin spannend. Zudem wird nicht das komplette Schweden als düster beschrieben, wie es bei anderen skandinavischen Thrillern gern der Fall ist, sondern sowohl in Chile wie auch in Schweden hat vielmehr die normale Bevölkerung unter den Kriminellen zu leiden. Ein packender Schweden-Thriller mit interessantem, realem Hintergrund der chilenischen Vergangenheit.

Bewertung vom 18.02.2020
Die Dunkelheit der Drachen
Patrick, S. A.

Die Dunkelheit der Drachen


ausgezeichnet

In jeder Musik steckt Magie
Sicher kennt ihr die Legende des Rattenfängers von Hameln, der, um seinen Lohn betrogen, sämtliche Kinder dieser Stadt entführte. Was ihr wahrscheinlich nicht wisst: Kurz darauf verschleppte er eine große Gruppe Drachenkinder. Auch diese wurden nie gefunden. Wo sind sie, und warum? Jetzt sitzt der Rattenfänger im Gefängnis von Tiviscan ein, in welches auch Flötenschüler Flick gelangt, nachdem er sich mit dem Rat überworfen und auf seiner Flucht das verbotene Lied des Rattenfängers gespielt hat. Als ein Schwarm Drachen Tiviscan angreift, um den Rattenfänger zu vernichten, kann Flick in dem Tumult entkommen. Doch Flick kennt ein Geheimnis: Wahrscheinlich saß ein Unschuldiger im Gefängnis, während der richtige Rattenfänger weiterhin auf freiem Fuß ist und Böses plant. Gemeinsam mit einer verzauberten Ratte und einem Drachengreif beginnt für Flick ein gefährliches Abenteuer, die Pläne des Rattenfängers aufzudecken und Schlimmes zu verhindern.
Ein wunderschönes Buch, erdacht rund um die Legende des Rattenfängers von Hameln. Hier sind es magische Flöten, durch welche die Flötenspieler Magie wirken können. Flick ist einer davon, auch wenn er sich mit der Schule der Flötenspieler überworfen hat. Dennoch ist er ein guter Kerl und das Buch dreht sich um sein Abenteuer, welches er mit seinen neu gewonnen Freunden besteht. Das Buch entwickelt schnell eine Spannung, die mir sehr gefiel. Ebenso sind die Charaktere von Flick, Ratte Rena sowie dem Drachengreif sehr gut ausgearbeitet mit ihrer jeweils eigenen, spannenden Vergangenheit und die drei bilden ein super Team.
Eine wunderschöne Idee, sympathische Charaktere und spannende Abenteuer voller Magie machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Da freue ich mich schon auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 16.02.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


gut

Sehr zäh kontruierter Fantasy-Thriller
Studentenverbindungen sind ein alter Hut - dass es sie gibt, weiß jeder. Ein Geheimnis jedoch ist, dass die großen Häuser der Universität Yale sich mächtiger Magie bedienen, gespeist aus dem Nexus, um ihre verborgenen Rituale durchzuführen. Da werden Börsenkurse aus Eingeweiden noch Lebender gelesen oder andere Arten von Magie genutzt, um Macht, Ansehen und Erfolg zu fördern. Alles unter dem wachenden Auge von Lethe, dem neunten Haus, welchem Alex Stern seit kurzem angehört. Was auch keiner weiß: Alex kann Tote sehen, die als Graue zwischen den Lebenden wandeln. Eine Fähigkeit, die Möglichkeiten wie auch Gefahren birgt. Und ihr hilfreich wird, als sie versucht, den Mord an einem Mädchen aufzuklären. Und nebenbei einer uralten Verschwörung auf die Schliche kommt.

"Es gibt keine Tür, die der Teufel nicht kennt. Er wartet immer darauf, den Fuß reinzustellen." (Zitat S. 394)

Ihren neuesten Fantasy-Thriller hat die Autorin in ihrer eigenen Universität angesiedelt. Entsprechend war auch herauszulesen, wie gut sie sich vor Ort auskennt. Mit Alex hat sie eine Art Antiheldin geschaffen, die durch ihre Fähigkeit, die Grauen zu sehen bzw. sich von ihnen wahrnehmen zu lassen, gesellschaftlich erstmal stark abgerutscht ist, bevor sie eine neue Chance an der Uni Yale bekommt. Die Frage ist natürlich, ob sie wegen ihrer besonderen Eigenschaften ausgewählt wurde - oder weil man denkt, dass sie so kaputt ist, dass sie die größeren Dinge einfach ignorieren wird.

"Ihr Kinder spielt mit dem Feuer und seid dann überrascht, wenn das Haus abfackelt." (Zitat S. 386)

Die Idee, den Studentenverbindungen Magie anzubieten, klingt zwar zuerst ganz spannend, hat mich aber nicht so ganz überzeugen können. Warum gibt man jungen Menschen, die es noch lustig finden, sich gegenseitig die Hausmaskottchen zu stehlen, so starke magische Fähigkeiten in die Hände? Da verwundert es nicht, wenn diverse Personen die Möglichkeiten missbrauchen, um sich zu bereichern oder auf Kosten anderer ihre Triebe zu befriedigen.

"All die kleinen Kinder in ihren Roben und Kapuzen, die so tun, als wären sie Zauberer." (Zitat S. 418)

Diese teilweise infantil wirkenden Streiche einiger Individuen verliehen dem Roman leider einen unangenehme und unglaubhaften Beigeschmack. Hinzu kommt, dass es ewig lange dauerte, bis das Buch endlich eine vernünftige Spannung aufbauen und vor allem halten konnte. Ewig lange musste ich mich durch Rückblenden und Rückblenden in den Rückblenden durchquälen, bevor es langsam vorwärts ging. Dabei bleibt das mit unnötigen Details überladene Buch für meinen Geschmack zu kühl und distanziert, um mich als Pageturner überzeugen zu können. Schade war auch, dass sämtliche Charaktere schlichtweg blass blieben. So schreibt ein Mitglied des neunten Hauses seit Jahren an einer Dissertation über Tarotkarten und man erfährt als Leser unwesentlich mehr über sie, als dass sie soziophob ist und an ihren unauffälligen Labberpullis sowie Textmarkenflecken zu erkennen ist. Ein wenig mehr hätt ich vom Sidekick an Alex' Seite schon erwarten können.
Eine im Ansatz tolle Idee mit ein paar ausgefallenen magischen Beispielen, die mich leider durch den zähen Aufbau und blass wirkende Charaktere nicht überzeugen konnte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2020
Vincent flattert ins Abenteuer / Vincent Bd.1
Kaiblinger, Sonja

Vincent flattert ins Abenteuer / Vincent Bd.1


ausgezeichnet

Lustige Suche nach einem neuen Freund
Vincent, Halb-Geisterfledermaus und leidenschaftlicher Spinnen-Nascher, sucht einen Freund und Mitbewohner für sich und Polstergeist Polly. Platz wäre auf dem Dachboden genug und einen Verbündeten gegen die fiese Katze, die das Geisterportal bewacht, könnte Vincent gut gebrauchen. Die Nachbareule hat eine Idee: Über den Aushang am Baum lässt sich doch bestimmt ein Freund finden. Oder?
Vincent, Sidekick der Reihe Scary Harry von Sonja Kaiblinger, hat endlich sein eigenes Buch bekommen! Ob man die Reihe kennt oder nicht ist allerdings völlig egal. Vincent ist für Kinder ab 7 Jahren, komplett farbig durchillustriert und einfach irre lustig. Neben den Erlebnissen mit Vincents Freunden und den unterschiedlichen Bewerbern als Mitbewohner hat mich vor allem das neue Konzept des Buches vollauf begeistern können. So ist der Text in die Bilder eingearbeitet und bereichert die an sich schon wunderbar gestalteten Seiten zu einem wahren Leseabenteuer. Eine Warnung hätt ich allerdings noch: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man sich in den kleinen Flattermann Vincent hochgradig verliebt.

Bewertung vom 16.02.2020
Die Fesseln des Bösen
Grangé, Jean-Christophe

Die Fesseln des Bösen


gut

Extreme Abgründe der menschlichen Gesellschaft
Grangé - für mich ein Garant markanter Charaktere und unvorhersehbarer, komplex gestalteter Stories. Ein Autor, der dem Leser schonungslos die brutale Seite der Gesellschaft präsentiert. Diesmal ist es der Pariser Commandant Stéphane Corso, erwachsen aus zerrütteten Wurzeln, dem die Brutalität der Kindheit noch immer wie ein klebriger Kaugummi anhaftet und der recht unkonventionell im neuesten Mordfall ermittelt. Eine Tänzerin eines Pariser Nachtclubs wird auf grotesk entstellte Weise ermordet aufgefunden. Zunächst ermitteln Corso und sein Team in alle erdenklichen Richtungen. Als die zweite Tänzerin auf dieselbe Weise entstellt gefunden wird, bringen diverse Parallelen der Opfer Corso endlich auf eine Spur. Doch der Hauptverdächtige hat ein stichfestes Alibi. Verbeißt sich Corso in ein Hirngespinst oder stimmt sein Instinkt, als er den Verdächtigen weiterhin durchleuchtet?
Auch diesmal hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, den Leser in tiefste Abründe der Gesellschaft zu entführen. Allerdings ging es diesmal ein wenig zu oft ins Extreme. Viele Charaktere haben Neigungen, die für sich allein schon sehr ausgefallen sind. In der Summe und mit dieser geballten Ladung an Details, wie es dem Leser diesmal präsentiert wird, hatte ich das Gefühl, mit dem Buch soll ein von Extremen und Superlativen übersättigtes Publikum unterhalten werden. Weniger wäre mehr und vielleicht auch glaubhafter gewesen.
Der Fall an sich gestaltet sich wie erwartet unduchsichtig und bietet mehrere Wendungen. Die Auflösung fiel dann leider wieder in der Bereich der starken Extreme und ruinierte mir erneut den Spaß an einem brutalen, aber realistisch wirkenden Thriller.
Das Hörbuch wird gelesen von Martin Keßler, der die düstere Atmosphäre und die ruppige Art des Ermittlers hervorragend vermittelt.

Bewertung vom 07.02.2020
Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
Hardy, Vashti

Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)


ausgezeichnet

Wettrennen mit dem Luftschiff Richtung Südpolaris
In einer Welt, in der mit Pechharz betriebene Schiffe zu Wasser und in der Luft von Entdeckern genutzt werden, um fremde Inseln zu erkunden und neue Orte zu entdecken, hat die Geographische Gesellschaft in Lontown zu einem Wettbewerb aufgerufen: Wer es schafft, den südlichsten Punkt auf dem dritten Kontinent Südpolaris als erster zu erreichen, dem winkt ein gewaltiges Preisgeld. Ernest Brightstorm ist einer dieser Entdecker, der sich dem Wettrennen mit seinem Luftschiff anschließt. Doch plötzlich wird er als verschollen erklärt. Und noch viel schlimmer: Er soll gegen die Regeln der Geographischen Gesellschaft verstoßen haben! Seine Kinder Marie und Arthur wollen das nicht glauben, als ihnen sämtlicher Besitz weggenommen wird und sie fortan in den Slumps arbeiten müssen. Als sich die Chance bietet, bei einer anderen Entdeckerin Richtung Südpolaris mitzufliegen, sehen die Zwillinge ihre Chance, ihren Vater zu finden und die Wahrheit aufzudecken. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...
Das Wolkenschiff ist ein fantastisches Steampunk-Abenteuer, welches mir hervorragend gefallen hat. Angefangen bei den vielen Details, welche die Welt dem viktorianischen London ähneln lassen sowie diversen Erfindungen und den Beschreibungen der Luftschiffe. Vor allem aber wegen der 12-jährigen Zwillinge Brightstorm, Marie und ihr Bruder Arthur, der eine Art Roboterarm trägt, den seine pfiffige Schwester für ihn erfunden und gebaut hat. Zudem gibt es in dieser Welt Weisewesen, besonders schlaue Tiere, die eine wesentliche Rolle im Buch spielen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den Erlebnissen der Kinder.
Das Buch ist durchgängig spannend, die beiden erleben so einige Abenteuer. Neben dem Wettrennen zum Südpol, welches nicht ohne die ein oder andere Sabotage abläuft, ist vor allem auch interessant, was mit dem Vater der Kinder geschah und ob er vielleicht noch am leben ist. Und der Schluss lässt auf weitere Abenteuer der Crew hoffen.
Ein spannendes und sehr unterhaltsames Steampunk-Abenteuer für Kinder ebenso wie für Erwachsene.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2020
Freischwimmen / Cyms Geschichte Bd.1
Baron, Adam

Freischwimmen / Cyms Geschichte Bd.1


ausgezeichnet

Familientragödie durch unschuldige Kinderaugen betrachtet
Das, was dem 9-jährigen Cymbeline "Cym" Iglu letzten Montag passierte, ist in seinen Augen die "totale, komplette Katastrophe"! An dem Tag hatte seine Schulklasse zum ersten Mal Schwimmunterricht. An sich nicht weiter schlimm, nur: Cym kann nicht schwimmen! Kein Stück, nicht mal einen Meter weit. Jedesmal, wenn er Schwimmen lernen wollte, hatte seine Mutter tausende Ausreden, lieber etwas anderes zu machen, von der Sandallergie bis zu Krokodilen blieb nichts aus. Einen Vater zum Schwimmenlernen hat er leider nicht, nur auf Fotos, weil dieser vor Jahren gestorben ist, als Cym noch ein Baby war. Und vor seinen Schulkameraden zugeben, dass Sportprofi Cym nicht schwimmen kann, mochte er auch nicht. Und da war sie dann: Die Schwimmbad-Katastrophe! Der Schwimmtag ging natürlich sowas von daneben! Aber so richtig! Und kurz darauf ist seine Mutter weg. Krank, sagt sein Onkel. Nur, dass das Krankenhaus, in welchem sie liegt, ganz anders aussieht als andere Krankenhäuser. Deswegen kommt Cym erstmal bei seiner reichen Tante und seinen Cousins unter, aber die haben keinerlei Interesse an ihm. Seine Mutter darf er auch nicht sehen. Überhaupt redet keiner der Erwachsenen so richtig mit ihm. Und dann ist auch noch sein bester Freund beleidigt, weil er ihn angelogen hat, dass er der reinste Schwimmprofi sei. Also bleibt Cym nichts anderes übrig, als mit Hilfe einer Freundin selbst die Wahrheit heraus zu finden. Und seine Mutter zurück zu bekommen.

"Alle waren komplizierter, als ich es je gewusst hatte, alle bestanden aus viel mehr Zutaten, als ich gedacht hatte." (Zitat S. 171)

Cymbeline hat mit seinen 9 Jahren noch eine kindlich-naive Sicht der Dinge, entsprechend herzallerliebst ist das Buch auch verfasst. Als Ich-Erzähler beschreibt er alles mit einer gewissen Unschuld, erkennt viele Zusammenhänge noch nicht, zieht keine Schlüsse, welche ein älteres Kind bereits erkennen würde. So hat man als Leser schnell den Verdacht, dass der Tod seines Vaters etwas damit zu tun haben könnte, dass seine Mutter Cym so vehement vom Wasser fernhielt. Auch ist er regelrecht erstaunt über die großen Unterschiede zwischen seinem Leben und dem seiner reichen Verwandten. Durch die vielen Veränderungen lernt er sehr viel Wichtiges hinzu, z. B. was eine gute Freundschaft ausmacht. Dass zwei Dads zu haben nicht automatisch besser ist als ein Dead-Dad. Oder eine reiche Familie nicht zwingend glücklicher als eine arme. Aber auch, dass die Erwachsenen den Kindern vieles verschweigen und lieber eine Ersatz-Wahrheit erfinden.
Das Buch ist wunderschön emotional und herzlich. Durch seine kindliche Unschuld möchte man Cym am liebsten in den Arm nehmen und ihm in der schweren Zeit zur Seite stehen. Alle weiteren Charaktere sind ebenfalls sehr gelungen und durch Cyms Naivität erfährt das Buch stellenweise einen unschuldigen Humor. Überraschen konnte mich zudem das Ende, als so einige Wahrheiten ans Licht kamen.
Eine wunderschöne, emotionale Suche nach der Wahrheit, für Kinder ebenso wie für Erwaschene lesenswert.