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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2019
Abgeschlagen / Paul Herzfeld Bd.1
Tsokos, Michael

Abgeschlagen / Paul Herzfeld Bd.1


gut

Bei diesem Buch bin ich sehr zwiegespalten. Anfangs hat es mich doch tatsächlich gelangweilt. Mir fehlte der rote Faden. Irgendwie fand ich, dass es eine Aneinanderreihung an Obduktionen und Fällen war, die gar nicht richtig zusammenhingen. Und der Täter war ja auch sofort klar. Dazu einige Dinge, die es für mich nicht gebraucht hätte und die die Handlung dann auch noch sehr in die Länge zogen: der Sektionsassistent (netter Versuch, Herr Tsokos) oder der Dicke mit dem autoerotischen Spleen. Für sich genommen sicher interessant, aber hier völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
Der Schluss hat mich dann doch noch mit dem Buch versöhnt und ab dem Treffen mit Dr. Schneider habe ich das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand legen können. Hier kam endlich Spannung auf und hielt sich bis zum Schluss.
Das Buch ist der Beginn einer Serie und da ich die detailreichen Schilderungen der Autopsien und der Taten doch gern mochte, lese ich sicher in einen Folgeband auch einmal hinein und hoffe auf eine etwas straffere Ausarbeitung

Bewertung vom 07.04.2019
Dark Call - Du wirst mich nicht finden / Holly Wakefield Bd.1
Griffin, Mark

Dark Call - Du wirst mich nicht finden / Holly Wakefield Bd.1


sehr gut

Holly Wakefield wird zu einem grausamen Mord gerufen: ein Ehepaar wurde stranguliert und mit Brandmalen versehen. Zusammen mit Detektive Bishop soll sie den Fall aufklären und kommt schnell darauf, dass der Täter nicht zum ersten Mal getötet hat. Durch ihre Recherchen begibt sie sich selbst in Gefahr.
Ein erstaunliches Thrillerdebut von Mark Griffin. Seine Schreibweise hat mir sehr gut gefallen, die Charaktere waren gut ausgearbeitet und die Handlung logisch nachvollziehbar. Auch Spannung herrschte genug vor, um mich ein Kapitel ums andere wieder zu fesseln. Es herrschte für mich genau das richtige Maß an Grausamkeit vor, auch wenn das Buch teilweise ganz schön hart zu lesen war.
Dark Call ist der Auftakt einer Serie, die ich sicher weiter verfolgen werde. Zu gerne würde ich wissen, wie es mit ihr und Bishop weiter geht und ob sie vielleicht doch noch etwas für Lee tun kann.

Bewertung vom 01.04.2019
Nemesis / C.J. Townsend Bd.4
Hoffman, Jilliane

Nemesis / C.J. Townsend Bd.4


ausgezeichnet

Was macht man, wenn man weiß, dass man mit konventionellen Methoden nicht mehr weiter kommt? Genau, man benutzt unkonventionelle. Im Falle von C.J. Townsend, Staatsanwältin, ufert das allerdings sehr aus und ich weiß nicht, ob ich das nun gut finden oder mich eher ärgern soll. Denn was sie tut ist ja nichts anderes, als morden.
Der Schreibstil von Hoffman ist wieder gewohnt sehr gut und das Buch liest sich recht spannend, vor allem dann, als der Countdown für die Suche nach Isa beginnt. Ab hier klebt man förmlich an den Seiten, auch wenn der erste Teil nicht viel weniger spannend war. Schön fand ich auch die persönliche Komponente, die C.J und Dom widerfährt und die das Buch zwischendurch etwas auflockert und den Leser zu Atem kommen lässt. Denn keine Frage: grausam ist das Buch allemal wieder. Teilweise stoppt Hoffman bevor zu viel Blut fließt, teilweise schildert sie jedoch auch detailliert das Grauen, das den jungen Frauen angetan wird.
Faszinierend fand ich auch wie der Club handelte. Wie leicht die Frauen auf die Rekrutierung hereinfallen und wie schnell sie dann in die Fänge des Bösen gelangen. Ich fand es toll zu lesen, wie C.J. Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzt um dem Club auf die Schliche zu kommen. Hoffman hat hier viel Einfallsreichtum und Akribie bewiesen, was mir sehr gut gefallen hat und auch erfrischend neu zu lesen war.
„Nemesis“ ist der 4. Teil aus der C.J.-Reihe und es ist besser, wenn man die Vorgängerbände kennt, denn „Nemesis“ nimmt in vielem Bezug auf die ersten Bände und so macht es einfach mehr Spaß, diesen Band zu lesen. Ich denke, mit „Nemesis“ ist die Reihe auch abgeschlossen. Alle losen Enden wurden verknüpft.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2019
Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3
Herrmann, Elisabeth

Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3


gut

Mit „Schatten der Toten“ vollendet Elisabeth Herrmann ihre Serie um die Tatortreinigerin Judith Kepler.
Da sich das Buch um Spionage, Gegenspionage und Verrat bei der Spionage dreht, war ich zugegebenermaßen etwas überfordert. Herrmann schreibt gut, keine Frage, aber die ganzen Verwicklungen fand ich teilweise dann doch undurchschaubar. Mir gefiel Judith in ihrem ersten Abenteuer, in dem sie noch wirklich sie selbst war, viel besser. Sehr viele Handlungsstränge – auch teilweise welche, die mir wie Füllmaterial vorkamen – zogen das Buch stark in die Länge. Ein etwas einfacherer Aufbau hätte der Handlung in meinen Augen eher gut getan.
Schön fand ich, dass Judith in Frederic endlich jemanden findet, mit dem sie glücklich werden könnte. Doch auch ihm ist sein Job wichtiger und so wird er in diesem aufwändigen Fall beinahe zwischen den Fronten zerrieben. Denn hier gilt nur eines: das Gesetz der Rache. Und das Gesicht dahinter hat es auf jemand ganz bestimmtes abgesehen.
Die Story ist gut aufgebaut und wartet mit ein paar Wendungen auf, die der Leser so nicht erwarten konnte. Das fand ich gut gelungen und überraschend. Hier fand ich auch die Detailliebe der Autorin sehr gut, die ihre Charaktere größtenteils logisch handeln lässt und die Hintergründe gewisser Geheimdienste nicht immer gut dastehen lässt.
Fazit: für mich etwas undurchschaubarer, aber gut aufgebauter und teilweise auch recht spannender Abschluss der Serie um die Tatortreinigerin Judith Kepler.

Bewertung vom 09.03.2019
Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1
Horowitz, Anthony

Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1


sehr gut

Das Buch beginnt gleich mit einem sehr rätselhaften Fall: Diana Cowper geht in ein Bestattungsinstitut und plant ihre eigene Beerdigung. Was könnte sie dazu verleitet haben? Und vor allem: warum wird sie ein paar Stunden später ermordet?
Ein sehr perfide konstruiertes Buch, bei dem ich es sehr witzig fand, wie der Autor seine Story aufgezogen hat. Er ist nicht nur Autor, er ist auch Protagonist und Erzähler. Und wirbt auch noch nebenbei für seine anderen Romane. Britischer Humor par excellence halt 
Was sich anfangs als sehr undurchsichtiger Fall darstellt wird von Horowitz im Laufe des Buches logisch und strukturiert aufgelöst und es ist ein Vergnügen, wie die beiden Hauptdarsteller miteinander agieren. Leiden können sich die beiden nämlich überhaupt nicht, aber der Erzähler ist verblüfft über den Kombinationsreichtum des ehemaligen Polizeibeamten – und nebenbei erwähnt: ich bin es auch. Schon zu Anfang als der Kommissar Horowitz analysiert, war ich begeistert und das hat sich im Buch noch gesteigert. Wenn ich auch manchmal etwas genervt über die Kombinationen war, die dann nicht gleich aufgelöst wurden.
Mit einer Prise schwarzem Humor gemixter Kriminalfall, der locker geschrieben ist und gut unterhält.

Bewertung vom 25.02.2019
1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1
Natt och Dag, Niklas

1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1


sehr gut

Eine düstere Epoche: man schreibt das Jahr 1793 und in der Gosse wird die Leiche eines Mannes gefunden, dem alle Gliedmaßen entfernt wurden. Jurist Cecil Winge und ehemaliger Stadthäscher Jean Michael Cardell sollen den Mörder und die Hintergründe der Tat entlarven. Doch sie stehen vor einer Wand des Schweigens. Scheinen doch höhergestellte Menschen, die Aufklärung verhindern zu wollen.
Das Buch ist aufgeteilt in 4 Teile.
Teil 1: das Auffinden der Leiche, das Kennenlernen von Mickel und Cecil und deren Suche nach dem Mörder.
Teil 2: der Mörder und wie er dazu wurde
Teil 3: das Mädchen, das der Hurerei bezichtigt wird
Teil 4: die finale Jagd auf den Mörder
Ich fand ein wenig schwer in die Handlung, weil die Sprache ein klein wenig den damaligen Verhältnissen angepasst war und ich so etwas brauchte, bis ich auch die Namen und die Hintergründe ein bisschen besser verstanden habe. Teil zwei und drei fand ich aber sofort gelungen.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die 3 Teile nicht nacheinander erzählt werden, sondern abwechselnd miteinander. Das hätte nicht so den Eindruck erweckt, dass es 3 Kurzgeschichten in einem Buch sind. Denn die beiden Teile starten einfach ohne Erklärung mit den jeweiligen neuen Personen, was mich anfangs verwirrt hat. Doch die Geschichten der beiden neuen Protagonisten braucht es. Und die haben es echt in sich. Niklas Natt ogg Dag schreckt auch vor grausamen Szenen nicht zurück und so manche Made kriecht durch einen toten Körper. Tief bewegt hat mich das Schicksal von Anna Stina. Mit der konnte ich so gut mitfühlen und ich fand sie so mutig und liebenswert. Auch bei ihrer Flucht aus der Spinnerei war ich live dabei und habe ihr alle Daumen gedrückt.
Sehr gern mochte ich auch Cecil, nur ist der ja leider krank und steht für eine eventuelle Fortsetzung eher nicht zur Verfügung.
Fazit: man spürt die düstere Epoche in jeder Zeile. Dem Autor gelingt es, einen Mord in einen historischen Rahmen einzubetten und diesen ohne DNA-Spuren und die Mittel der heutigen Zeit zu lösen. Ich habe mich, bis auf den Anfang, sehr wohl in dem Buch gefühlt und die Seiten – vor allem im Mittelteil – geradezu verschlungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2019
Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2
Katzenbach, John

Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2


gut

Dr. Frederik Starks wird von einem Psychopathen aufgesucht, den er vermeintlich vor 5 Jahren erschossen hatte. Dieser möchte seine Hilfe, er und seine Geschwister würden bedroht und Mr. R würde Starks nur am Leben lassen, wenn er diese Bedrohung aus dem Weg räumt.
Doch Starks kommt auf ein abgekartetes Spiel und dreht den Spieß um. Jetzt ist er der Jäger …
Ich konnte mich nach all der Zeit gar nicht mehr an den Vorgängerband erinnern und habe immer wieder versucht, Parallelen zu finden, aber vergeblich.
Für mich war das Buch also quasi „Neuland“ und ohne Vorkenntnisse, dennoch kam ich sehr gut mit der Handlung mit, das Buch wirkt für mich wie ein abgeschlossener Band. Sehr fasziniert hat mich das Katz-und-Maus Spiel des Täters, allerdings hat es mich auch verwirrt. Manche Gedankensprünge des Psychiaters konnte ich nur schwer nachvollziehen. So sehr viel Spannung gab es im Buch leider auch nicht, erst gegen Ende, als Frederik Schützlinge hat.
Ansonsten wieder solide und flüssig geschrieben und das Buch hat mich gut unterhalten, aber ich hatte von Katzenbach schon bessere.

Bewertung vom 17.02.2019
Die Mauer
Lanchester, John

Die Mauer


sehr gut

Bundeswehr in der Zukunft: Joseph Kavanagh tritt seinen Dienst auf der Mauer an, die ganz Großbritannien umgibt, um sich vor den „Anderen“ zu schützen. Doch als das Reich angegriffen und einige Soldaten getötet werden, gibt man auch Joseph die Schuld daran und verbannt ihn zur Strafe aufs Meer. Harte Zeiten brechen an für den jungen Mann. Zum Glück ist immer Hifa an seiner Seite…
Ein etwas düsterer Blick in die Zukunft.
Keiner deutet an, wer „die Anderen“ sind, dennoch scheinen sie eine riesige Bedrohung darzustellen. Josephs Dienst auf der Mauer mit all seiner Härte wird sehr drastisch geschildert und man ist als Leser mitten drin in Kälte und Angst. Aber auch im kleinen Pflänzchen Liebe und Zuneigung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Charaktere waren sympathisch und der Schreibstil sehr flüssig. Das Ende fand ich etwas offen, vielleicht gibt es ja einmal eine Fortsetzung.

Bewertung vom 16.02.2019
Lügenmeer
Kliem, Susanne

Lügenmeer


sehr gut

Als Magnus nach 19 Jahren wieder in sein Heimatdorf zurückkehrt, schlägt ihm eine Welle von Hass entgegen. Die Menschen machen ihn verantwortlich für den Tod einer Jugendlichen, schimpfen ihn Mörder. Doch Magnus weiß genau, dass er keine Schuld hat und versucht, die damaligen Ereignisse zu rekonstruieren. Doch er stößt in ein Wespennest.
Lügenmeer – selten passt ein Titel so gut zu einem Buch. Denn irgendwie scheint jeder mehr zu wissen, als er sagt und jeder scheint ein dunkles Geheimnis zu haben.
Die Clique um Magnus gibt es in der Gegenwart noch immer. Alle haben sich mehr oder weniger ein neues Leben eingerichtet und sind mehr oder weniger glücklich. Doch sobald man an der Oberfläche kratzt, sieht es ganz anders aus. Wen hat die Vergangenheit mehr geprägt als andere? Warum ist der- oder diejenige so, wie sie ist?
Kliem entwickelt einen Psychokrieg, der sehr fesselt und in dem man sich fragt, was denn nun wirklich dahintersteckt. Als das dann endlich – durch Rückblenden in die Vergangenheit – klarer wird, geht dem Leser ein Licht auf und er kommt hinter die Hintergründe. Ein wenig schade fand ich, dass ein kleiner Handlungsstrang – der mit Svenjas Vater – nicht ganz aufgeklärt wurde.
Fazit: Ein tiefgründiges Buch, das nur vorderhin eine Liebesgeschichte erzählt. In der Tiefe lauert etwas ganz anderes.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2019
Cainstorm Island - Der Gejagte
Golien, Marie

Cainstorm Island - Der Gejagte


ausgezeichnet

Die Kluft zwischen Asaria und Cainstorm ist unendlich groß. Auf der einen Seite riesiger Reichtum, auf der anderen Seite tiefste Armut. Emilio lebt auf Cainstorm und hat sich einen Chip einpflanzen lassen, um Geld für seine Familie zu verdienen. Doch als er einen mächtigen Clanboss tötet, ist auf einmal die halbe Welt hinter ihm her.
Unterstützung findet er bei Lyssa und ihrer Gang.
Ein sehr rasanter dystopischer Roman, der sich schnell liest. Die Charaktere sind sympathisch gezeichnet und können überzeugen. Durch die etwas ungleiche Jagd wird die Spannung sehr hoch gehalten.
Den Schreibstil von Golien fand ich stellenweise allerdings etwas anstrengend und ich musste mich erst einlesen. Doch für ein Erstlingswerk ist das Buch dennoch sehr gelungen und auch ich als Erwachsene konnte mich gut in der Handlung wieder finden, die teilweise sehr erschreckende Parallelen zur Realität aufwies.
Besonders zu erwähnen ist die freundschaftliche Komponente zwischen Emilio und Jago. Emilio hat sich in der Hierarchie ein wenig nach oben gearbeitet und schaut dennoch nicht auf Jago herab. Die Freundschaft der beiden scheint unverbrüchlich und beide sind immer füreinander da.
Sehr gut gefielen mir die Situationen, die so unlösbar aussahen und aus denen Emilio dann durch Schläue oder Mut doch wieder entkommen konnte.
Leider ist das Ende etwas offen, lässt aber Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gern wieder lesen würde.