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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1100 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2019
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Was hat es nur mit dieser Zahl auf sich? Ein Verbrechen, das tief in Toms und Sitas Vergangenheit verwurzelt ist, verlangt den beiden alles ab. Tief hineingezogen werden sie in einen Strudel aus Hass und Rache und müssen sich beide mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann! Der Spannungsbogen beginnt auf der ersten Seite und endet erst auf der letzten. Besondere Brisanz erhält der Thriller durch die Entführung der Mädchen und dass man sie vorher schon in ihrem privaten Umfeld kennenlernen konnte. Aber vor allem habe ich dieses Mal mit Sita gelitten. Ihre Vergangenheit wird in einem zweiten Handlungsstrang erzählt und der hat es wahrlich in sich. Allerdings war mir dann gegen Ende der Zufall zu groß, als sich die Wege mit jemand aus Toms Vergangenheit gekreuzt haben.
Raabe lässt seine Leser lange im Unklaren über das Motiv des Täters, was zudem für große Spannung und eine überraschende Wende sorgt.
Fazit: ich mag Raabes Stil einfach total gern und auch Zimmer 19 war wieder eins meiner Lesehighlights.

Bewertung vom 30.08.2019
Messer / Harry Hole Bd.12
Nesbø, Jo

Messer / Harry Hole Bd.12


sehr gut

Harry Hole ist wieder einmal ganz unten. Seine Frau Rakel hat ihn hinausgeworfen und Harry greift wieder zur Flasche. Doch dann wird Rakel ermordet – und Harry begibt sich auf Mördersuche. Doch alle Verdächtigen haben ein Alibi, außer ihm. War er womöglich selbst der Mörder?
Auch wenn Harry kein einfacher Charakter ist, mag ich ihn vom ersten Buch an. Nesbo schreibt einfach zu gut. Auch wenn der Ermittler schon mehr durchgemacht hat als gut für ihn ist. Die Suche nach Rakels Mörder gestaltet sich mehr als schwierig. Ein erster Verdächtiger ist schnell gefunden, aber der ist irgendwie schlauer als Hole, was ich super gelöst fand von Nesbo, wie er den Fall aufgebaut und weiter verfolgt hat. Denn in „Messer“ laufen zwei Handlung parallel ab. Der „Verlobte“ sucht sich Frauen, die er schwängern kann und tötet sie, wenn sie nicht tun, was er möchte.
Diese beiden Handlungen machen den Weg frei für eine Story, die durch viele Wendungen Spannung erzeugt, wobei es mir stellenweise dann doch etwas langatmig geraten war. Der Schluss war überraschend, aber eines Hole würdig. Denn Harry ist nicht der angepasste Polizist und damit muss der Leser auch erst einmal klar kommen.
Das Ende ist ein bisschen offen, ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf einen neuen Band.
Fazit: Wieder ein Nesbo ganz nach meinem Geschmack. Allerdings statt Hochspannung eher ein etwas zahmerer Hole als aus den ersten Bänden gewohnt.

Bewertung vom 23.08.2019
Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
Turton, Stuart

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle


gut

Fing ja ganz viel versprechend an, aber dann habe ich mich leider irgendwann verfranzt in der Handlung. Das Buch (und die Handlung) sind schon sehr komplex und man liest oft die Auflösung vor der Frage. Wobei ich das toll fand. Da lösten sich dann später Sachen auf, über die man vorher gerätselt hatte.
Auch die Grundidee des Buches fand ich toll. Dass jemand täglich in einem neuen Körper aufwacht, um einen Mord zu lösen. Sehr schön! Vor allem die Probleme, die das manchmal so mit sich führte, waren toll beschrieben. Allerdings wurde das dann mit der Zeit auch unübersichtlich und hat dazu geführt, dass manche Dinge doppelt vorkamen. So habe ich in der zweiten Hälfte des Buches vieles nur noch überflogen. Die Lösung war dann aber überraschend.
Man hat schon gemerkt, dass das Buch einen britischen Unterton hat, allerdings hat das wenig gestört, wenn man sich einmal eingelesen hatte. Die Ich-Erzählung machte den Lesefluss allerdings teilweise etwas stockend. Besonders als der Ich-Erzähler zwar bleibt, aber andere Körper hat, da muss man dann schon aufpassen, dass man sich nicht verzettelt.
Fazit: ein wenig anstrengender Lesegenuss, der mir persönlich etwas zu langgezogen war. Allerdings eine neue Idee der Handlung und eine überraschende Auflösung

Bewertung vom 22.08.2019
Silberdrache Bd.1
Sage, Angie

Silberdrache Bd.1


sehr gut

Joss und seine Schwester Allie leben als Knechte bei der Familie Zoll. Als Joss eines Nachts ein Drachenei findet, ändert sich sein Leben gewaltig. Denn der Drache ist etwas ganz Besonderes: er kann die Welten wechseln.
Doch das bleibt in der Welt der Drachen nicht unerkannt und die grausame Familie Lennix will den silbernen Drachen für ihre Zwecke missbrauchen. Kann es Joss und Allie gelingen, die Lennix aufzuhalten?
Hach, wie habe ich die Serie um Septimus Heap geliebt. Und mich ganz besonders auf neues Lesefutter von Angie Sage gefreut. Und sie hat mich nicht enttäuscht, wenn auch der Kampf der Drachen am Ende etwas langwierig war.
Sages Charaktere mochte ich gleich wieder sehr gerne. Joss, der Schafhirte und Allie, seine Schwester, denen das Schicksal übel mitgespielt hat. Und dann ist da ja auch noch Sirin, in der anderen Welt, die mit der Krankheit ihrer Mutter kämpfen muss. Die Drachen (obwohl bunt) blieben mir etwas farblos, hier ist viel der Fantasie des Lesers überlassen, aber Lysander als Baby habe ich auch gleich ins Herz geschlossen.
Die Handlung spielt auf zwei Ebenen, wobei die von Sirin beginnt, dann aber zu Gunsten der Drachenwelt in den Hintergrund tritt. Erst am Ende vereinen sich beide Fäden zu einem und ich bin schon sehr gespannt, wie Sage diese in den nächsten Bänden weiterspinnt.
Fazit: auch ohne den siebten Sohn eines siebten Sohnes ein tolles Abenteuer für Jung und Alt.

Bewertung vom 20.08.2019
Sal
Kitson, Mick

Sal


ausgezeichnet

Sal ist 13 und hat schon einiges hinter sich im Leben: ihr Stiefvater vergeht sich an ihr, die Mutter ist alkoholabhängig und Sal muss sich um die kleine Schwester Peppa kümmern. Als der Stiefvater droht, auch Peppa zu missbrauchen, schmiedet Sal einen Plan: zusammen mit Peppa flieht sie in den Wald und lebt dort mit ihr. Doch wie lange können Kinder allein im Wald bleiben? Als sie auf die Deutsche Ingrid treffen, verändert sich ihr Leben noch einmal.
Was für ein schönes Buch! Auch wenn es einen tragischen Unterton hat. Sal muss man einfach mögen, wie sie sich um ihre Schwester kümmert und wie einfallsreich sie ihr Überleben im Wald plant und ausführt. Auch die Sprache von Mick Kitson gefiel mir sehr gut. Einfache Sätze, aber dennoch eindringlich und mit einem Ende, das zwar logisch ist, aber auch traurig.
Fazit: eine wunderschöne Erzählung, an die ich sicher noch lange zurück denken werde.

Bewertung vom 20.08.2019
Wir von der anderen Seite
Decker, Anika

Wir von der anderen Seite


sehr gut

Rahel Wald, es war mir ein Vergnügen :)
Seine Krankengeschichte mit so viel Witz und Esprit zu verkünden, grenzt schon fast an ein Märchen. Wobei die Autorin ja auch ihre negativen Emotionen nicht unterdrückte und sehr gut rüber brachte.
Das Buch trägt autobiographische Züge und in dem Buch hat Anika Decker ihre eigenen Erlebnisse erzählt. Ich konnte mich – auch teilweise weil ich durch die Pflege eines Angehörigen ähnliche Erfahrungen in Krankenhäusern gemacht habe – sehr gut in die Situation hinein denken und habe mich nie gelangweilt. Deckers Humor mag vielleicht nicht jeder und teilweise war er mir auch zu derb, aber ich musste schon einige Male schmunzeln bei der Lektüre.
Gerne hätte ich noch ein wenig mehr von Sarah gelesen. Denn auch die Nebenfiguren in Deckers Roman haben mir gut gefallen. Frau Rose, die 200kg Frau, oder die Krankenschwester Meral, von der ich hoffe, dass sie nicht erfunden ist. Auch Rahels Bruder Juri und die Sätze, die sich die beiden immer an die Ohren werfen – herrlich. Nur mit Rahels Freund wurde ich nicht warm, der war mir von Anfang an suspekt.
Fazit: Kein Buch, das man leicht vergisst. Rahel kämpft und bringt das dem Leser auf humorvolle Art näher.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2019
Alles richtig gemacht
Sander, Gregor

Alles richtig gemacht


gut

Die Geschichte von Thomas und Daniel, die in der ehemaligen DDR aufwuchsen und die Wende hautnah miterlebten. Wie sie ins Drogenmilieu abrutschen, zu Verbrechern werden, eine Familie gründen und die Kurve noch bekommen.
Hmm, so ganz einfach fällt mir eine Rezension zu dem Buch jetzt nicht, weil ich den Sinn nicht verstanden habe. Der Autor schreibt anschaulich und interessant, aber mich konnte das Buch nicht wirklich mitnehmen. Mir war das Ganze etwas zu verworren. Die Szenewechsel von früher zu heute habe ich noch ganz gut verkraftet, aber teilweise driftet das Buch dann ab in politische Szenen, die ich nicht gebraucht hätte oder es kommen spät im Buch neue Personen hinzu. Mehr interessiert hätte mich, was hinter dem Verschwinden von Thomas‘ Frau steckt und die geheimnisvolle Krankheit von Daniel. Es wird zwar am Ende weitgehend alles geklärt, aber eher mehr am Rande. Und wer jetzt für Thomas‘ Aufenthaltsort am Schluss verantwortlich ist hat sich mir leider auch nicht erschlossen.
Alles in allem ein Buch, auf das man sich einlassen können muss. Ich hatte etwas anderes erwartet bei dem Klappentext und fühlte mich so nicht so richtig gut darin aufgehoben.

Bewertung vom 04.08.2019
Die Gärten von Monte Spina
Scriverius, Henrike

Die Gärten von Monte Spina


sehr gut

Ich habe lange gebraucht, um mich zwischen 3 und 4 Sternen zu entscheiden. Es wurden vier, weil mir das Buch an sich wirklich gut gefallen hat und auch der Sprachstil sehr schön war.
Den Abzug gab es für die Protagonistin, die mir teilweise zu sehr auf den Keks ging. Was sich ihr Arbeitgeber mit ihr alles erlaubt hat, war stellenweise wirklich too much, als dass man hätte bleiben können.
Ein Stück weit habe ich mir hier an Mr. Grey erinnert gefühlt.

Dabei ist Toni wirklich tough und wenn sie Mr. Bror Kontra gab, musste ich mehr als einmal schmunzeln.

Den Garten würde ich sehr gerne einmal sehen, vor allem weil Toni so viel Liebe hineinsteckt, dass man sich schon beim Lesen sehr geborgen gefühlt hat.
Die Autorin schildert im Vorwort (einem Brief an die Leser), dass ein Garten auf Lanzarote sie zu dem Buch inspiriert hat. Diese Bilder, die ich gleich gegoogelt habe, im Hinterkopf machte das Kopfkino von der Insel gleich noch mehr Spaß.

Bewertung vom 02.08.2019
Brennende Narben / Mara Billinsky Bd.3
Born, Leo

Brennende Narben / Mara Billinsky Bd.3


ausgezeichnet

In Frankfurt brodelt es: der Mord an einer Edelprostituierten und ein Bombenanschlag halten die Polizei auf Trab. Ein Bandenkrieg im Zuhältermilieu – finden Mara und Jan schnell heraus. Allerdings sind die Hintermänner nahezu unsichtbar. Aber da ist ja noch der geheimnisvolle Informant, der Mara mit Tipps füttert. Aber so ganz selbstlos ist der ja sicher nicht…

Wieder Spannung von der ersten bis zur letzten Seite! Ich mag Mara Billinsky ja vom ersten Buch an sehr gerne und in diesem Fall trifft es sie wirklich hart! Zum Glück hat Mara ja Jan Rosen, auf den sie sich blind verlassen kann und der in diesem Buch viel mehr Raum bekommt als in den Vorgängerbänden.
Sehr schön fand ich, dass Mara nun endlich erfährt, was mit ihrer Mutter passiert ist, allerdings ist das auch ein harter Brocken, bis sie auf den wahren Täter kommt. Endlich weiß auch der Leser, was damals passiert ist und ich hoffe, dass Born diese Aufklärung nicht zum Anlass nimmt, die Handlung um Mara und Jan nicht fortzusetzen.
Brennende Narben ist der 3. Band der Billinsky-Reihe und der persönlichste für Mara. Man sollte die Vorgänger gelesen haben, damit man die Zusammenhänge versteht, sonst fehlen, gerade im privaten Bereich, die Bezüge um der Handlung gut folgen zu können.
Fazit: wieder ein Highlight in meinem Lesejahr.