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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2013
Die Wünsche meiner Schwestern
Van Allen, Lisa

Die Wünsche meiner Schwestern


ausgezeichnet

Seit ihre Schwestern Bitty und Meggie ausgezogen sind, lebt Aubrey Van Ripper allein mit ihrer Tante Mariah in der alten Strickerei, die schon seit ewigen Zeiten im Besitz der Familie ist. Sie werden als Hexen bezeichnet, sind sie doch in der Lage, Wünsche wahr werden zu lassen.
Menschen in ihrer größten Not schleichen sich zu Aubrey und Mariah, um sich etwas stricken zu lassen, in das ihre Wünsche mit eingearbeitet werden. Als Bezahlung müssen sie sich von etwas trennen, was ihnen lieb und kostbar ist und sie müssen wirklich daran glauben.
Niemand gibt jedoch öffentlich zu, dass er jemals bei einer von den Van Rippers war.

Plötzlich und unerwartet stirbt Tante Mariah. Sie war gerade dabei, sich beim Gemeinderat wegen eines geplanten Einkaufszentrums zu beschweren, da fiel sie tot um.
Zur Beerdigung kommt Aubreys Schwester Bitty mit den beiden Kindern. Ihr Mann glänzt durch Abwesenheit. Durch Zufall findet sich auch die "Weltreisende" Meggie ein, die jedoch bis dahin nichts vom Tod ihrer Tante wusste. Die beiden haben nicht vor, lange zu bleiben, die Beerdigung hinter sich zu bringen und versuchen, den Verkauf des Hauses in die Wege zu leiten. Da haben sie aber die Rechnung ohne Aubrey gemacht, die will nämlich um nichts in der Welt das Haus aufgeben und die Strickerei weiterführen.

Als dann auch noch Vic in Aubreys Leben tritt, ist nichts mehr wie es war.
Auch rückt die Abstimmung für oder gegen das Einkaufszentrum immer näher und Aubrey hat einen Plan, wie auch das Dorf sich dafür stark machen kann...

Ein wunderbar warmherziges Buch nicht nur für Frauen, die gern stricken.
Der Leser taucht nach und nach in die Geschichte der Familie Van Rippers ein. Da wird Vergangenes neu belebt und auch an den aktuellen Lebensumständen der Van Rippers-Frauen nimmt man als Leser regen Anteil.
Aubrey war die Konstante im Buch, die immer schon im Ort Tarrytowns lebte und sich auch nicht vertreiben lässt. Sie muss zuerst gegen ihre beiden Schwestern antreten, die nur das Ziel haben, das Haus zu verkaufen und zu wieder zu verschwinden.
Bitty, die mit ihren beiden Kindern angereist ist, muss tatenlos mit ansehen, wie ihre Tochter Nessa vom Stricken ganz begeistert ist. Sie selbst hat seit Jahren keine Nadeln mehr angefasst.
Meggie hat ihre eigene Odyssey hinter sich. Sie ist die jüngste der Schwestern und vermisste ihre Mutter am meisten, die vor Jahren von einem Tag auf den anderen verschwunden war. Sie ist noch immer auf der Suche nach ihr.

Beim Lesen kann es passieren, dass man das Gefühl hat, man müsste jetzt auch Nadeln und Wolle rausholen und anfangen zu stricken.
Die Kapitelüberschriften sind dem Thema stricken hervorragend angepasst, so findet man beispielsweise eine Überschrift mit dem Titel "Strick das Muster weiter".
Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es Auszüge eines Buches, das mit "Aus dem großen Buch im Flur" überschrieben sind. Lebensweisheiten rund um das Stricken oder auch kurze Abrisse aus der Geschichte des Strickens findet man dort. Dieses Buch ist die große Familienfibel der Van Rippers.

Dieser Roman ist voller Wärme, Liebe, Freundschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl, dass es wirklich ein Erlebnis ist, ihn zu lesen. Als Leser fühlt man sich den Protagonisten eng verbunden, man leidet und lebt mit ihnen.
Masche für Masche wurde dieses Werk gestrickt und der Leser ist bei der kompletten Herstellung mit dabei, im Positiven wie auch im Negativen.

Ein absolut empfehlenswertes Buch und das nicht nur für Frauen, die stricken.

Bewertung vom 13.08.2013
Ein Kater in geheimer Mission / Winston Bd.1
Scheunemann, Frauke

Ein Kater in geheimer Mission / Winston Bd.1


ausgezeichnet

Winston ist ein schwarzer Kater, der bei seinem Professor Werner wohnt und nur das beste Fressen gewohnt ist. Dosenfutter - nein danke. Für Winston und seinem Professor wird natürlich frisch gekocht, vorzugsweise Geflügelleber mit ein bisschen Petersilie.
Als die Haushälterin Olga kündigt, übernimmt deren Schwester Anna den Job, die gerade mit ihrem Freund Vadim Probleme hat. Sie findet mit ihrer Tochter Kira vorübergehend Unterkunft beim Professor, doch damit fangen für Winston die Probleme erst an ...

Kira ist nämlich der Meinung, dass Winston auch ruhig mal an die frische Luft könnte und nicht nur immer in der Stube hocken sollte. So nimmt sie ihn beim ersten Freigang an die Leine und geht mit ihm in den Hof, wo er auf die 3 Katzen trifft, die er bisher immer nur hochnäsig aus dem Fenster beobachtet hat. Die sind natürlich gar nicht gut auf ihn zu sprechen.
Als Winston und Kira eines Tages unterwegs sind, werden sie auf einem Baumstumpf von einem Gewitter überrascht. Gerade als jeder der beiden für sich dachte, er möchte doch jemand anderes sein, trifft ein Blitz den Stumpf und Winston befindet sich plötzlich im Körper von Kira und umgekehrt. Ach du Schande, was nun?

Das Gute an der ganzen Sache ist, sie können sich gedanklich miteinander verständigen. Winston, der ja jetzt wie Kira aussieht, hat glücklicherweise auch ihr Wissen übernommen, so dass es ihm möglich ist, in die Schule zu gehen.

Die beiden sind nun als Team auch in der Lage herauszufinden, was Vadim, der ehemalige Freund von Kiras Mutter vorhat. Er hat diese nämlich krimineller Machenschaften bei der Polizei beschuldigt, weil sie nicht zu ihm zurückkommen will.

Winston und Kira sind ein Superteam. Gemeinsam spähen sie Vadim aus und versuchen, ihm das Handwerk zu legen. Das darf natürlich niemand merken. Winston versucht noch nebenbei Freunde in Kiras Schule für sie zu finden und Kira versucht sich mit den Katzen im Hof. Beide hoffen, dem jeweils anderen damit einen Gefallen zu tun, denn dass sie im Körper des anderen für ewig verbleiben, ist für sie undenkbar.

Frauke Scheunemann kann nachweislich nicht nur mit Hunden, sondern auch mit Katzen, was dieser Roman bewies.
Nachdem ich begeistert ihre Reihe um den Dackelmix Herkules gelesen hatte, war es als bekennender Katzenfan natürlich keine Frage, ob ich mich mit Winston beschäftige oder nicht.

Den kleinen Kater Winston habe ich sofort in mein Herz geschlossen.
Man kann nicht anders.
Gemeinsam mit Winston und Kira habe ich mich aufgemacht und die beiden begleitet. Gespannt habe ich verfolgt, wie sie dem Geheimnis ihrer Mutter auf die Spur gekommen sind und wie sie versuchen, Vadim das Handwerk zu legen.

Es ist ein Kinderbuch, empfohlen ab 11 Jahre. Der Schreibstil wurde altersgemäß angepasst, was aber auch einen Erwachsenen nicht davon abhalten sollte, das Buch in die Hand zu nehmen.

Ich hatte mit dem Buch ein paar schöne Stunden, habe mit den beiden gebangt, gelitten und mich an den weisen Erkenntnissen von Winston erfreut.
An der Stelle 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Da das der erste Teil einer Reihe um Winston ist, bin ich schon gespannt, wie Frauke Scheunemann die Erlebnisse mit Winston weiterführen wird.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2013
Verschwörung im Zeughaus
Schier, Petra

Verschwörung im Zeughaus


ausgezeichnet

Adelina ist zufrieden und glücklich. Seit 3 Jahren herrscht Ruhe in ihrem Haus. Sie hat ihren Mann und die Kinder, sie schafft mühelos den Drahtseilakt zwischen Frau, Mutter und Apothekerin und sie hat ihr Gesinde fest im Griff.
Da klopft es eines abends an ihrer Tür und ihr Bruder Tilmann steht dort, mehr tot als lebendig.
Er wurde im Zeughaus niedergestochen und konnte sich mit Müh und Not retten. Sein Freund Clais, ebenfalls Hauptmann der Kölner Stadtgarde, wurde getötet, neben ihm wurde der Dolch von Tilmann Greverode gefunden.
Tilmann wird des Mordes an Clais von Dalen verdächtigt.
Adelina versucht, ihren Bruder wieder ins Leben zurückzuholen, um dann gemeinsam mit ihm und ihren Freunden und Verbündeten der Verschwörung auf die Spur zu kommen und den wahren Mörder zu finden ...
Zum 5. Mal schon zeigt uns Adelina, wie sehr sie ihre Familie liebt und wie bedenkenlos sie bereit ist, alles für sie zu tun. Zu dieser Familie zählt seit Kurzem auch ihr Halbbruder Tilmann Greverode, der sich vor noch nicht allzu langer Zeit zu erkennen gegeben hatte. Sie hatten beide dieselbe Mutter, nur Adelina war diese Tatsache nicht bekannt gewesen.
Als Tilmann bei einem Mordanschlag nur knapp dem Tod entkam, wusste er sich nicht anders zu helfen, als bei Adelina Unterschlupf zu suchen. Ohne lange zu überlegen, nahm sie sich seiner an und pflegte ihn gesund, wohl wissend, dass Tilmann wegen Mordes an seinen Freund Clais gesucht wurde. Würde man ihn bei ihr finden, wäre das auch ihr Untergang und das ihrer Familie.
Aber Adelina wäre nicht Adelina, wenn sie sich in der Not von ihm abwenden würde.
Zu ihrem großen Glück kann sie sich auch auf ihre Familie und ihr Gesinde verlassen. Selbst der Baderchirurg und dessen Frau Marie, die nebenan wohnen, sind mit involviert.
Sie sind eine große starke Gemeinschaft, wo sich wirklich Jeder auf den Anderen verlassen kann, auch wenn ab und an der ein oder andere Zweifel ankommt, so glaubt Adelina doch an die Rechtschaffenheit und die Ehrlichkeit ihres Bruders.
Mit dieser Fortsetzung um die Apothekersfrau Adelina zieht die Autorin Petra Schier wieder einmal den Leser in das mittelalterliche Köln, das sie wie gewohnt sehr gut recherchiert und dem Leser glaubhaft dargestellt hat.
Man trifft viele bekannte Protagonisten aus Adelinas Vergangenheit wieder und hat auch sogleich den Bezug zu ihnen. Mit wenigen Worten umreißt sie gekonnt deren Vorleben, so dass selbst Neueinsteiger in die Geschichte keine Probleme haben, sich zurechtzufinden und die Zusammenhänge zu verstehen.
Große Hilfe erhält Adelina von ihrer Gesellin Mira, die Tilmann zwar als Ehemann abgelehnt hatte, aber doch irgendwie nicht von ihm loskommt. Aufopfernd ist sie Adelina bei der Pflege des Schwerkranken behilflich.
Meine Lieblingsszenen fanden immer in der Küche statt, wenn sich alle Beteiligten trafen und in der Küche "Brainstorming" betrieben. Sie drehten und wendeten alle Erkenntnisse, die sie in Erfahrung bringen konnten und erarbeiteten eine Strategie, wie sie gemeinsam weiterverfahren, um Tilmann von seiner Schuld freizusprechen.
Wie auch immer man in Gedanken mitrecherchiert und sich seine Gedanken um den Täter macht, dreht Petra Schier wieder alles um und lässt den Blickwinkel in eine andere Richtung gehen. Es ist ein wenig wie ein Katz- und Mausspiel, wenn man denkt, man hat sie, ist sie weg. Die Lösung ist wieder einmal völlig anders als erwartet und hinterlässt dem Leser das Gefühl der Vollkommenheit.
Es ist letztendlich alles klar und logisch aufgebaut.
Wieder einmal mehr durfte ich Adelina und ihre Familie und Freunde begleiten und teilhaben an ihrer Loyalität untereinander und ihrer Hilfsbereitschaft.
Adelina zu begleiten macht einfach nur Spaß.
Die Wortgefechte zwischen Tilmann und Mira brachten mich mehr als einmal zum schmunzeln.
Eine wunderbare Geschichte im mittelalterlichen Köln mit liebenswerten Protagonisten durfte ich hier wieder lesen und ich hoffe ganz leise vor mich hin, dass es ein Wiedersehen gibt

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.