Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 695 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2015
Maiglöckchensehnsucht (eBook, ePUB)
Rath, Christine

Maiglöckchensehnsucht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Christine Rath hat mir wieder mal eine Geschichte vom Bodensee erzählt. Maya kenne ich mittlerweile schon sehr gut. Ihr Cafe Butterblume floriert. Die Gäste werden mit sämtlichen Leckereien verwöhnt.
Die gute Seele Ruth hilft, wo sie nur kann. Ruth hat gerade eine Liebesbeziehung zu einem verheirateten Mann beendet. Für sie bedeutet die Arbeit im Cafe Trost.
Mayas Mutter kehrt von Amerika wieder zum Bodensee zurück. Sie will mit ihrem Mann Steve eine Pension eröffnen. Sie soll "Maiglöckchen" heißen. Ob das betagte Ehepaar dieser Herausforderung gewachsen ist?

Mayas Tochter Nini schmeißt ihr Studium. Maya findet das ärgerlich; anderseits kann sie Nini gut im Cafe brauchen.
Maya vermisst ihren Freund Christian sehr. Anderseits ... sobald sie zusammen sind, streiten sie. Maya hat einen schweren Verlust noch nicht überwunden. Sie hält Christian vor zu weinig Anteilnahme zu zeigen.

Das Leben am Bodensee könnte so schön sein; wären da nicht immer diese Missverständnisse ......


Meine Meinung

Ich finde, "Maiglöckchensehnsucht" ist der bisher stärkste Teil der Reihe.
Maya ist eine starke Frau, die ein Cafe und Pension in Schwung hält. Es ist nicht immer leicht, doch die warmherzige Maya hat viele Freunde, die gerne helfen. Ihre Mutter sorgt dafür, dass sie sich auch mal eine Auszeit nimmt. Sie fahren zusammen in die Berge. Die Spaziergänge in der wunderschönen Natur von Mellau tun Maya sichtlich gut.

Die liebevoll ausgestattete Pension ist ein voller Erfolg. Ständig ist sie ausgebucht. Peter, ein Charmeur, zählt bald schon zum Inventar. Auch er hilft gerne mal. Die Damenwelt ist von ihm begeistert. Maya findet ihn auch nett und macht einen Ausflug mit ihm.
Mayas Freundin hat auf der Plattform "SEENSUCHT" einen Mann kennen gelernt. Maya hat den Verdacht, dass Peter dieser Mann ist. Unter anderem Namen ......
Da verschwindet Peter spurlos .....

Nora und ihr unfreundlicher Mann sind auch Gäste im Maiglöckchen. Nora stammt aus Irland und lebt in Australien. Ihre Mutter ist verstorben. Nora und Maya mögen sich auf Anhieb. Doch, Nora hat ein Geheimnis .......

Nini hat einen neuen Freund. Freddy hat seine Lehre im Hotelfach abgebrochen. Das gefällt Maya gar nicht. Trotzdem, Freddy hat Erfahrung und hält die Zimmer in der Pension tadellos sauber.
Maya erfährt, aus welch erbärmlichen Familienverhältnissen Freddy stammt. Es verschwindet eine wertvolle Kette in der Pension. Maya zieht Erkundigungen über Freddy ein .....

Christian und Maya haben seit Wochen keinen Kontakt mehr. Ich finde es immer schade, dass die beiden ständig Zoff haben. Sie gehören doch zusammen wie der Deckel auf den Topf.
So viel wertvolle Zeit haben die beiden schon verstreichen lassen. Christian sagt Maya mal gehörig die Meinung. Daran hat Maya stark zu knabbern. Oft denkt sie: "Hat Christian nicht auch Recht"? Ja, liebe Maya! Ich bin der Meinung, Christian hat schon auch Recht.
Aber, natürlich kommen die Beiden nicht ohne einander aus. Maya glaubt schon Christian verloren , als ein Anruf von ihm kommt. Überglücklich radelt Maya zu dem Treffpunkt den sie ausgemacht haben. Christian hat eine große Überraschung für sie.

Fazit

Missverständnisse, Verbrechen und viel "SEENSUCHT" geben dieser Geschichte alles was sie braucht.
Gerne würde ich auch einen Urlaub im "Maiglöckchen" verbringen. Natürlich mit einem Besuch in der Butterblume. Mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an die leckeren Cupcakes denke. Bezaubernd finde ich, wie die Pension zu ihrem Namen gekommen ist.
Maya war für ein paar Tage mit Nora in Irland. Dorthin möchte ich auch reisen. Vom Bodensee nach Irland. Hört sich das nicht total traumhaft an?
Liebe Christine, ich habe deine Geschichte wieder mal wahnsinnig gerne gelesen. Nur .... warum dieses Ende????? Und ich hatte nicht mal ein Taschentuch parat ......

Danke Christine Rath

Ich vergebe 5 Sterne

Bewertung vom 25.06.2015
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich. (eBook, ePUB)
Hawkins, Paula

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Ich bin total überwältigt, von diesem genialen Thriller. Die Charaktere sind so bildlich beschrieben, dass ich von jedem ein Bild im Kopf habe.

Rachel

Rachel fährt jeden Tag mit dem Zug in die Stadt. Jeden Tag fährt der Zug an "ihrem Haus" vorbei! In "ihrem" Haus wohnt jetzt eine andere Frau mit "ihrem" Mann. Jeden Tag hält der Zug an der gleichen Stelle. Jeden Tag beobachtet Rachel ein Ehepaar. In ihrer Fantasie gibt sie ihnen Namen. Jess und Jason. Obwohl sie die Beiden nicht kennt, zaubert sie ihnen ein Bilderbuchleben auf den Leib.
Rachel trinkt viel Alkohol. Im Zug, daheim, im Park und im Büro. Wenn sie betrunken ist, weiß sie oft nicht mehr was sie tut. Jeden Morgen wacht sie auf, mit einem Ekel auf sich selbst. Was hat sie am Tag zuvor getan? Wen hat sie angerufen? Der Alkohol und die daraus resultierenden Gedächtnislücken sollen ihr noch zum Verhängnis werden. Sie weiß nie, ob sie ihren Exmann angerufen hat. Ein Blick auf ihr Handy schafft Gewissheit. Sie liebt ihn noch immer und kommt mit der Situation nicht klar. Rachel entwickelt sich zu einer Stalkerin ......


Megan

Megan ist eine sehr zarte Person. Sie leidet unter massiven Schlafstörungen. Ihr Mann Scott rät ihr einen Therapeuten aufzusuchen. Sie folgt seinem Rat. Ihre Ehe mit Scott ist eigentlich gut; jedoch kann Megan nicht treu sein. Sie muss sich selber immer wieder beweisen, dass sie für die Männerwelt interessant ist.
Scott neigt zu Jähzorn. Megan erlaubt es sich nicht mal selber, Angst vor ihm zu haben. Scott ist eifersüchtig und durchforstet Megans PC ......
Megan war Inhaberin einer Kunstgalerie, die sie leider schließen musste. Ihren Alltag empfindet sie als trist und langweilig. Sie nimmt einen Job als Babysitterin an, der sie jedoch von Anfang an nervt.
Megan schleppt ein trauriges Geheimnis mit sich rum .......
Megan verschwindet spurlos ........


Anna

Anna ist die Ehefrau von Rachels Ex Tom. Sie haben eine gemeinsame Tochter. Die kleine Evie ist sehr anstrengend. Tom stellt eine Babysitterin ein. Megan! Anna und Megan sind sich nicht sonderlich sympathisch. Eigentlich ist Anna immer anwesend. Megan fragt sich oft, warum sie als Babysitterin eingestellt wurde. Anna fühlt sich in dem Haus am Bahngleis nicht wohl. Die lauten Züge, die Möbel der Exfrau und die Belästigungen von Rachel machen sie zu einem Nervenbündel. Mal steht Rachel im Garten und beobachtet sie und Evie, oder terrorisiert die kleine Familie mit nächtlichen Anrufen.
Megan kündigt. Anna ist darüber froh. Als Megan, die nur ein paar Häuser weiter wohnt, spurlos verschwindet, fühlt sich Anna noch unwohler .......

Meine Meinung

Rachel ist die Hauptprotagonistin in dieser Geschichte. Man erlebt mit, wie sie immer weiter abstürzt. Sie gönnt Anna ihr Glück nicht. Gönnt ihr die Tochter nicht. Gibt ihr die Schuld am Scheitern ihrer Ehe. Sie hat alles verloren. Mann, Haus und später auch ihren Job. Der Alkohol fordert seinen Tribut. Aus der hübschen Frau wird eine dicke, vom Alkohol gezeichnete Person. Sie bewohnt ein winziges Zimmer, bei ihrer Studiumkollegin Cathy. Cathy verbringt die meiste Zeit bei ihrem Freund.

Mir ist Cathy nicht geheuer. Rachel ist ständig besoffen. Einmal kommt sie blutig und mit einer Beule am Kopf nach Hause. Ein anderes Mal kotzt sie auf den Teppich. Eigentlich sind die beiden keine Freundinnen. Ich kann nicht verstehen, warum Cathy Rachel nicht das Zimmer kündigt. Sie immer wieder in die Arme nimmt und bittet sich zu bessern. Wer macht so was freiwillig mit? Hat Cathy ein dunkles Geheimnis?Eine Buchenpfehlung an alle die:

Gerne mal in der Psyche anderer Leute spazieren gehen.
Gerne mal Zeuge menschlicher Abgründe werden.
Gerne mal drei Frauen kennen lernen, die ein gemeinsames Schicksal haben.
Gerne mal einen Thriller in einer Nacht durchlesen.




.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2015
Eisige Schwestern
Tremayne, S. K.

Eisige Schwestern


ausgezeichnet

Mein Buch sieht ziemlich ramponiert aus. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Es war überall dabei. Ob im Schwimmbad, in der Sauna oder im Fitness; die "Eisigen Schwestern" waren dabei.

Zum Inhalt

Lydia und Kirstie waren Zwillinge und unzertrennlich. Als Lydia einen Sturz vom Balkon nicht überlebte,mutierte Kirstie zur Einzelgängerin. Keiner wollte mit ihr was zu tun haben. Der Umzug von London auf eine Insel bei den Hebriden war für Kirstie wenig hilfreich. Sie wurde immer sonderbarer.
Dann eröffnete sie ihrer Mutter Sarah: "Ich bin nicht Kirstie! Ihr habt den falschen Zwilling beerdigt!"

Sarah kam mir immer ziemlich labil vor. Erst dachte ich, der Umzug auf die Insel würde ihre Seele heilen. Das runtergekommene Haus am Leuchtturm hatte ihr und ihrem Mann Angus viel Arbeit und Geld gekostet. Die Ablenkung war ihnen beiden willkommen. Doch, auch Angus und Sarah werden immer sonderbarer .....
Ich fand die Art, wie sie miteinander umgingen, einfach nur kalt! Sie hatten beide Geheimnisse voreinander. Nie wurde offen ein Problem angesprochen. Sarah hatte Angus lange nicht erzählt, dass eigentlich Kirstie beerdigt wurde. Vieles sprach dafür, dass Kirstie die Wahrheit gesagt hatte. Vieles jedoch auch dagegen .....

Ich habe mich oft darüber geärgert, dass Sarah nie ehrlich zu Kirstie ( oder Lydia?) gesprochen hatte. Die Ängste der Kleinen wurden von ihr immer schön geredet. Obwohl sie mitbekam, wie gemein man mit Kirstie in der Schule umging, hatte sie erst spät reagiert. Fast zu spät .....

Dann erzählt Kiersti ihrer Mutter, was Angus mit Lydia gemacht hatte ....

Angus kam mir auch ziemlich undurchsichtig vor. Ich fragte mich immer, was er wohl verbirgt. Sarah hatte oft Angst vor ihm ......
Das aggressive Verhalten kostete ihm seinen Job in London ......

Meine Meinung


Dieser Thriller ist einfach nur genial. Das düstere Inselleben in dem maroden Haus, passt zu der Geschichte wie die Faust auf´s Auge.
Ich kann wirklich nicht behaupten, dass mir die Hauptprotagonisten sympathisch waren. Irgendwie könnte man bei deren Verhalten den Glauben an Familie verlieren. Die Eltern schienen sich nicht sicher zu sein, welches von ihren Mädchen sie beerdigt haben. Kirstie erweckte den Eindruck, als ob sie den Verstand verloren hätte. Sarah ist eine fragwürdige Mutter, in meinen Augen. Angus einfach nur ein komischer Kauz. Die beiden geben ein seltsames Ehepaar ab.
Mysteriöse Dinge passieren. Und der Wind treibt sein Unwesen auf der Insel ......

Fazit

Als Teenager hatte mir Agatha Christie mit ihren Büchern einen kalten Schauer über den Rücken gejagt.
Ein paar Jahrzehnte später hat mir S. K. Tremayne Gänsehaut beschert. Dieser gut ausgeklügelte Thriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen.
Die Charaktere in diesem Buch passen exakt zum Cover. Ein Zwillingspärchen mit roten Kleidern. Vor ihnen das Meer und der Leuchtturm. Es schein kalt zu sein. EISIG! Und .... warum ist eine Schwester so durchsichtig abgebildet? Warum ist die gesamte Familie irgendwie so eisig?
Ich weiß es ... Ihr noch nicht .....

Danke S. K. TREMAYNE!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2015
Amy & Matthew - Was ist schon normal?
McGovern, Cammie

Amy & Matthew - Was ist schon normal?


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Amy ist ein sehr mutiges Mädchen, dass sich von ihrer körperlichen Behinderung nicht unterkriegen lässt. Sie kann die normalsten, alltäglichen Dinge nicht ohne Hilfe verrichten. Sie verfügt über eine große Portion Intelligenz; liest gerne anspruchsvolle Bücher.
In der Schule findet sie nur schwer Freunde. Das liegt daran, dass ihr auf Schritt und Tritt Erwachsene zur Seite stehen. In der Schule die Lehrer und daheim ihre Mutter! Da Amy nicht richtig sprechen kann, kommuniziert sie über einen Sprachcomputer, bei dem ständig der Akku aufgeladen werden muss. Ohne Hilfe könnte Amy in der Schule nicht bestehen. Was tun? Wie kann sie trotz ihrer Behinderung Freunde finden? Amy hat die rettende Idee ......



Zitat aus dem Buch: "Bei dir zu sein bedeutet. bei einem Lehrer zu sein."



Matthew ist ein schüchterner Junge, der unter einer Zwangs-
Phobie leidet. Eine innere Stimme bringt ihn dazu, sich ständig die Hände zu waschen. Er hat wahnsinnige Angst vor Krankheitskeimen. Er hat Angst, wenn er der Stimme nicht gehorcht, dass irgendeinem Menschen, den er gerne mag, etwas Schlimmes zustößt.
Matthew geht in die gleiche Schule wie Amy. Er findet sie total süß. Einmal findet er den Mut, ihr gehörig die Meinung zu sagen. Das imponiert Amy. Sie merkt jedoch sehr schnell, dass Matthew Angst vor Nähe hat. Amy möchte Matthew ständig in ihrer Nähe haben.
Die rettende Idee von Amy schafft Nähe ......

Meine Meinung

Liebe Amy - lieber Matthew

Da ich euch Beide total ins Herz geschlossen habe, schreibe ich Euch einen Brief.

An Amy

Liebe Amy

Du hast von deinem Leben geschrieben und ich bin total an den Seiten geklebt. Ich hatte in meiner Schulzeit nie eine Klassenkameradin, mit einer körperlichen Behinderung. Du kannst nur über Sprachcomputer mit anderen Menschen reden. Deine Mimik ist stark eingeschränkt. Mit all diesen Handicaps kommst du trotzdem zurecht. Nicht nur das; du hast deinem besten Freund Matthew viel geholfen. Hast ihn dazu gebracht, sich seinen Ängsten zu stellen.
Deine Mutter hat mich oft genervt. Ich fand es genial, wie du dich durchgesetzt hast. RESPEKT!!!
Gut fand ich von deiner Mutter, dass sie es geschafft hat, dich in eine ganz normale Schule gehen zu lassen.
Ich bin der Meinung, so was sollte es öfter geben. Du bist schließlich ein kluges Köpfchen.
Beim Abschlussball hast du Bockmist gemacht. Ich habe mit dir mitgefiebert. Ich hatte Angst, dass du deinen besten Freund verlieren könntest.
Amy. du hast so viel mitgemacht. Viele andere Menschen wären daran zerbrochen. Du bist eine starke Persönlichkeit. Vielen Dank, dass du uns deine Geschichte schonungslos offen erzählt hast. Ich habe viel daraus gelernt. Ich würde gerne mehr von dir lesen. Vielleicht bis bald?


An Matthew


Lieber Matthew

Als allererstes Mal: Du bist ein total cooler Typ! Es gibt so viele Menschen mit Ängsten. Du warst jedoch klug genug, auf deine beste Freundin zu hören. Ich habe mit dir gelitten, wenn du wieder einen Panikanfall hattest. Die Aufgaben, die dir Amy gestellt hat, hast du alle mit Bravour gemeistert.
Du hast es ja auch nicht gerade leicht. Deine Eltern sind geschieden und deine Mutter ist oft sehr traurig. Ich mag deine Mutter. Sie war immer stolz auf dich. Besonders einmal .....
Besonders gut gefällt mir, dass du kein oberflächlicher Junge bist. Du hast von Anfang an die Schönheit von Amy gesehen. Du hast sie immer unterstützt.
Als Amy beim Abschlussball einen großen Fehler gemacht hat, hatte ich Angst, du würdest ihr nicht verzeihen .....
Du bist ein toller Junge und ich hoffe, ich lese nochmal was von dir. Vielleicht bis bald?

Fazit

Wieder einmal durfte ich ein wunderschönes Jugendbuch lesen. Ja, ich liebe Jugendbücher, da sie meistens eine Botschaft enthalten.

Bewertung vom 14.05.2015
Hundert Tage Glück
Brizzi, Fausto

Hundert Tage Glück


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Lucio hat einen großen Fehler gemacht. Er hat seine Frau betrogen. Lucio hat noch einen gravierenden Fehler begangen. Er hat seine körperlichen Beschwerden ignoriert. Lucio bekommt nun für seine Fehler die Quittung. Seine Frau will nichts mehr von ihm wissen. Diagnose beim Arzt: Krebs im fortgeschrittenen Stadium.

Lucio erstellt eine Liste, was er noch alles erreichen will. An erster Stelle: Seine Frau zurück gewinnen .........
Da er sich nun mit seiner Krankheit stark befasst, im Internet recherchiert, weiß er in etwa wie viel Zeit ihm noch bleibt. Er zählt von nun an "HUNDERT TAGE" rückwärts.


Meine Meinung

Diese Geschichte ist eine richtige Achterbahn der Gefühle. Mir hat Lucio oft sehr leid getan. Seine Frau Paola kann ihm seinen Fehltritt nicht verzeihen. Oft dachte ich mir beim Lesen: "Mensch Paola, reiß dich doch auch ein bisschen zusammen. Du hast einen warmherzigen Mann, der unheilbar krank ist. Er hat doch auch so viele positive Eigenschaften!! Verzeih ihm endlich!"

Sehr sympathisch ist mir Lucios Schwiegervater. Der leidenschaftliche Bäcker macht ihm keine Vorwürfe und ist immer für ihn da. Umgekehrt genauso. Lucio verhilft dem Witwer zu einer neuen Liebe .......
Mit den Beiden gibt es viel zu lachen .....

Die Freunde von Lucio haben es in sich. Man kann sich keine besseren wünschen. Mit ihnen kann er offen über seine Krankheit sprechen. Mit ihnen verbringt er noch einige wunderschöne Stunden. Mit ihnen kann er einen großen Teil seiner Vorsätze verwirklichen.

Tränen hat es mir in die Augen getrieben, wie er sich von seinen Kindern verabschiedet hat. Seine beiden Lieblinge wissen nichts von seiner Krankheit. Er unternimmt mit ihnen und Paola eine Reise.
Wird Paola nun endlich einlenken? Paola, auf dieser Reise wartet eine große Überraschung auf dich .......

Fazit

Ich denke, diese verdammte Krankheit macht uns allen Angst.
Diese Geschichte berührt einen genau da, wo es wirklich weh tut. Trotzdem kommt sie auch sehr positiv rüber. Man kann lachen, weinen, wütend und hoffnungsvoll sein. Wäre Lucios Diagnose besser ausgefallen, wenn er gleich zum Arzt gegangen wäre? Ich denke, das weiß man nie. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er hat es geahnt. Lucio hat erst mal seinen Freund Umberto konsultiert. Umberto ist Tierarzt! Ich finde, daran erkennt man wie viel Angst dahinter steckt.

Lucio hat auch einen neuen Freund kennengelernt, mit einem aussergewöhnlichen Geschäft. Die Idee, die dahinter steckt, finde ich so genial, dass ich sie mir in jeder Stadt wünschen würde. Damit wäre manch einsamen Menschen sehr geholfen.

Einzig der Wassersport in dieser Geschichte hat mich nicht interessiert. Ansonsten kann ich Lucios Erzählung jedem an´s Herz legen.
Der Schreibstil von Fausto Brizzi ist wunderschön. Er spricht den Leser direkt an.
Das Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Eine Eiswaffel gefüllt mit einer Wolke. Ein richtiger Hingucker! Eine Portion Eis ersetzt so manche Psychotherapie! Lieber Lucio ... da gebe ich dir Recht!
Kennt Ihr das Gefühl, wenn man Verzweiflung im Bauch hat? Genau das hatte ich, als Lucio sich von seiner Familie verabschiedet hat und seinen Weg allein weiter gegangen ist ..........

Haltet Taschentücher parat, stellt Telefon und Klingel ab und lasst Euch die Geschichte von einem Mann erzählen, der "HUNDERT TAGE GLÜCK" erlebt hat. Er wird persönlich mit Euch sprechen!

Vielen Dank Fausto Brizzi.

Ich vergebe 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2015
Ein Diktator zum Dessert
Giesbert, Franz-Olivier

Ein Diktator zum Dessert


ausgezeichnet

Meine Meinung

Eigentlich habe ich eine liebe Omi erwartet, die gerne mal in den Arm genommen wird und sich den trockenen Rücken graulen lässt. Aber ... die fast 105jährige Rose ist auch gegen mehr nicht abgeneigt. Obwohl sie nicht mehr ganz so gut auf den Beinen ist, schlägt sie schon auch mal einen Straßendieb in die Flucht. Klar, mit einem Colt in der Tasche!

Bei dieser Geschichte muss ich mich wirklich beim Rezensieren beherrschen. Ich würde für mein Leben gerne sämtliche Zitate aus dem Buch verwenden. Noch nie hab ich ein Buch in den Händen gehalten, mit so vielen humorvollen und geistreichen Zitaten.
Als Rose anfängt ihr Leben auf Papier zu bringen, erfahren wir viel Geschichte aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Die gebürtige Armenierin hat viel Schlimmes erlebt und gesehen. Es war das Jahrhundert, mit den meisten Toten!
Am 18. Juli, 1907 wurde Rose in einem Kirschbaum geboren. Ich weiß, das hört sich komisch an. Lest das Buch; dann wisst Ihr Bescheid.
Ihre glückliche Kindheit am schwarzen Meer, sollte nicht lange andauern .....

Rose erzählt uns ausführlich über die Wirren der Kriege, die sie mit erlebt hat.
Oft dachte ich mir beim Lesen, wie abgebrüht Rose doch ist. Egal welche Verluste sie erleiden muss, sie schüttelt sich wie ein nasser Hund und beginnt wieder von vorne.
Der Aufenthalt in einem Harem hat ihr einst das Leben gerettet. Rose war in jungen Jahren bildhübsch und wusste ihre weiblichen Reize gut einzusetzen. Ihr gesegneter Appetit auf Männer war ihr mehr als einmal hilfreich.

Ja, man sagt ja immer; so wie man isst so liebt man. Rose ist eine begnadete Köchin und hat einen gesegneten Appetit. Selbst Adolf Hitler war von ihren Kochkünsten begeistert. Adolf hatte einen sehr empfindlichen Magen. Wusstet Ihr das? Er litt sehr stark unter Flatulenzen. So, genug aus Adolfs Nähkästchen geplaudert ........

Rose Erlebnisse führen uns nach Frankreich, Deutschland, Amerika und China. Eigene Speiselokale und Männer pflastern ihren Weg ......

Fazit

In dieser Geschichte wird uns das zwanzigste Jahrhundert aus der Sicht von Rose präsentiert. Die Judenverfolgung spielt eine große Rolle.
Ich denke, vieles entspricht der Wahrheit; einiges ist der Fantasie des Autoren zuzuschreiben.
Der Schreibstil ist flüssig und man rast nur so durch die Seiten.
Die Protagonisten sind bildlich beschrieben.
Bei Rose hat mich gar nichts mehr gewundert. Die Liebe hat sie, als junges Ding von 60 Jahren, neu entdeckt ......

Mich würde ja interessieren, ob es wirklich einen Menschen gibt, der so viel erlebt hat wie Rose. Kann man wirklich mit so vielen Verlusten optimistisch bleiben? Wie kann ich Euch Rose am besten beschreiben? Indem ich Euch ihre Rede zu ihrem 105. Geburtstag verrate. ACHTUNG! SPOILER!!



1. Lebt jeden Tag auf diesem Planeten, als wäre es euer letzter.
2. Vergesst alles, aber verzeiht nichts.
3. Rächt einander
4. Traut der Liebe nicht: Man kennt ihren Anfang, aber nicht ihren Ausgang.
5. Lasst niemals was in eurem Glas, in eurem Teller oder hinter euch.
6. Schwimmt gegen den Strom. Nur tote Fische schwimmen mit ihm.
7. Geht lebendig aus dieser Welt.


Vielen Dank Herr Giesbert. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

Eine klare Empfehlung von mir und 5 Sterne

Bewertung vom 14.04.2015
Die sieben Schwestern Bd.1
Riley, Lucinda

Die sieben Schwestern Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt


Juni 2007

Ich habe ein Märchen, einen Abenteuerroman, einen historischen- und Liebesroman gelesen. Die sieben Schwestern von Lucinda Riley.

Maia ist die älteste Adoptivtochter von ihrem heißgeliebten Pa Salt. Um Maia dreht es sich hauptsächlich in dieser wunderschönen Geschichte.
Als Mai einmal das Anwesen in Genf verlässt, um eine Freundin in London zu besuchen, erhält sie von ihrer Ziehmutter Marina einen Anruf. Pa Salt ist nach einem Herzinfarkt verstorben. Maia verarbeitet die Botschaft erst nach und nach. Erst in Genf wird ihr die Tragödie richtig bewusst. Der Mann, der ihr und ihren Adoptivschwestern ein wundervolles Leben ermöglicht hat, ist tot. Nie mehr wird er mit Maia in die Sterne blicken.

Eine Erzählung wie im Märchen. Pa Salt fuhr über die Meere; brachte von seinen Reisen Geschenke und neue Schwesterchen mit. Maia durfte die ersten Lebensjahre ihren Pa Salt für sich alleine haben.
Der Vater gab seinen Töchtern Namen von Sternen. Ist das nicht märchenhaft?

Nach der Testamenteröffnung hatten alle Schwestern ein Rätsel zu lösen.
Maia macht sich als erste auf den Weg, ihre wahren Wurzeln zu erkunden. Anhand des Briefes, den ihr Vater ihr hinterlassen hat, fliegt sie nach Brasilien. Maia spürt sofort eine tiefe Verbundenheit zu diesem Land. Sie trifft sich dort mit dem Autor Floriano Quintelas, für den sie ein Buch übersetzt hat. Floriano ist ein herzlicher, verwitweter Mann mit einer kleinen Tochter. Maia findet in Floriano einen guten Freund, der ihr hilft, ihre Wurzeln zu finden. Ihr Weg führt sie zu einem großen Anwesen, dass von einer alten Frau mit ihrer Haushälterin bewohnt wird. Man begegnet Maia mit Ablehnung. Ein Abenteuer beginnt ........


Rio de Janeiro, 1927

Izabela Rosa Bonifacio ist eine bildschöne, aufgeweckte Frau. Sie wird von allen Bel genannt. Ihr Vater Antonio ist ein herzensguter Mann, der jedoch zu sehr auf Ruhm und Reichtum fixiert ist. Wegen ihm mussten Bel und ihre Mutter Carla ihre fazenda Santa Tereza in Paty do Alferes verlassen. Antonio möchte in den angesagten Kreisen von Rio verkehren. Er bittet Bel den verarmten Adeligen Gustafo Aires Cabral zu heiraten. Bel fügt sich ihrem Schicksal. Ihr Verlobter Gustafo erlaubt ihr, mit ihrer Freundin Maria Elisa da Silva Costas und deren Familie, eine Reise nach Europa zu machen, bevor die Hochzeit stattfindet. Besonders Paris hat es Bel angetan. Heitor da Silva Costas möchte eine Christusstatue auf dem Corcovado in Brasilien errichten. Den Auftrag für die Statue bekommt Professor Paul Landowski. Bel darf Heitor zu dessen Werkstatt begleiten. Dort lernt sie Landowskis Gehilfen Laurent kennen ......

Meine Meinung

In diesem Buch fehlt einfach nichts. Spannung, Gefühle und etwas Geschichte, machen diese Story zu einem ganz besonderen Lesegenuss.
Die Autorin hat den Protagonisten Leben eingehaucht. Ich konnte mir alle sehr gut vorstellen. Von Pa Salt hatte ich wenig Vorstellung; was daran liegen dürfte, dass er gleich am Anfang verstorben ist. Maia mochte ich sehr gerne. Ich verstand nicht, warum sie immer allein gelebt hat, und ihr Haus selten verlassen hat. Ihre Schwestern waren da ganz anders. Die wollten das Leben richtig kennen lernen und waren nur noch selten in Genf zu Gast.
Im Lauf der Geschichte versteht man Maia aber immer besser. Sie hat ein großes Problem jahrelang mit sich rumgeschleppt. Ich war sehr gespannt, ob sie sich in den Schriftsteller Floriano verlieben wird. Floriano weiß das Leben zu nehmen und sorgt dafür, dass auch Maia auftaut.
Besonders gut haben mir die Nachforschungen nach Maias Wurzeln
gefallen. Die fand ich richtig spannend. Wird sie ihre leiblichen Eltern finden? Wenn ja, wollen sie Kontakt mit ihr haben? Warum wurde sie zur Adoption freigegeben?
Um das zu erfahren, muss man schon sehr weit in die Geschichte eintauchen

7 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.