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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3568 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2021
Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1
Schweikert, Ulrike

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1


sehr gut

Luise, Robert und die Geschwister Johannes und Ilse wohnen im gleichen Haus in Berlin und sind unzertrennlich. Aber auch Ella aus dem Hinterhaus ist ständig in der Nähe. Später verlieben sich Johannes und Luise. Bevor Johannes an die Front geht verloben sie sich heimlich. Doch Johannes kehrt nicht zurück. Berlin will nach dem Krieg in eine neue und moderne Zeit aufbrechen. Daher wird ein neuer Bahnhof geplant, der ein Zeichen setzen soll - der Bahnhof Friedrichstadt Der junge Architekt Robert ist an der Planung beteiligt. Louise und Robert wollen heiraten. Aber am Tag der Hochzeit taucht Johannes unverhofft wieder auf. Der Krieg hat Spuren bei ihm hinterlassen.
Dieser Roman von Ulrike Schweikert spielt in einer interessanten Zeit. Das Berlin der Zwanziger Jahre hat seine lebensfrohen und strahlenden Seiten, aber auch die mit großem Leid und großer Not. Das ist der Nährboden, auf dem die Nazis stärker werden.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm und flüssig lesen.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Louise ist eine junge Frau, die ihren Beruf bei der Polizei mag, aber sie möchte wie das damals üblich ist natürlich auch eine Familie haben. Robert und Johannes studieren gemeinsam und haben sich beide in Louise verguckt. Johannes ältere Schwester Ilse ist eine starke selbstbewusste Persönlichkeit und führt ein eigenständiges Leben. Ihre Neigungen gefallen der Familie überhaupt nicht. Sie wird Louises beste Freundin. Ella gehört aufgrund der Standesunterschiede nicht wirklich zum Freundeskreis, doch als Johannes wieder auftaucht, kümmert sie sich um ihn.
Die jungen Leute haben ihre Träume und ihre eigenen Vorstellungen vom Leben. Doch der Krieg sorgt für Ernüchterungen und die Zeit danach sorgt für neue Schwierigkeiten.
Mir hat dieser historische Roman gut gefallen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 10.10.2021
Krone des Himmels
Stadler, Juliane

Krone des Himmels


ausgezeichnet

Dieser Roman spielt zur Zeit des Dritte Kreuzzug. Das Schicksal führt Aveline, die Buße tun will, und Étienne, der vor seinem grausamen Vater geflohen ist, auf dem Weg von Frankreich nach Jerusalem zusammen. Sie landen in der Hafenstadt Akkon und werden in die Kämpfe um die Stadt hineingezogen.
Mir hat dieser spannende historische Roman gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin Juliane Stadler lässt sich leicht und flüssig lesen und ist sehr bildhaft.
Auch die Charaktere sind gut und facettenreich dargestellt. Étiennes Fuß ist verkrüppelt und sein Vater betrachtet das als Strafe für sein eigenes Fehlverhalten. Tag für Tag lässt er das seinen Sohn spüren. Erst sein jüngerer Bruder macht Étienne klar, dass sein Leben auf Dauer nicht viel wert ist und er fliehen soll. Étienne ist nie aus der Burg herausgekommen und weiß daher nicht, wie es außerhalb zugeht. Prompt gerät er an den Falschen und verliert nicht nur seine Habe, sondern fast auch sein Leben. Zum Glück hat ihn der Wundarzt Casper gefunden. Er flickt Étienne wieder zusammen und nimmt ihn als Gehilfen. Casper wird für den Kreuzzug als Wundarzt verpflichtet und Étienne begleitet ihn. Aveline wurde von einem Ritter vergewaltigt und schwanger. Hilfe hat sie von ihrer Familie nicht zu erwarten und so lässt sie dann ihr Neugeborenes einfach zurück. Sie schließt sich einer Pilgergruppe nach Jerusalem an, um Buße zu tun. Bennet bringt ihr das Bogenschießen bei, damit sie nicht mehr hilflos ist. Doch viel zu schnell werden die beiden wieder getrennt. Ava kann gut mit dem Bogen umgehen. Sie gibt sich als Mann aus und begegnet auch ihrem Vergewaltiger wieder.
Die Kreuzfahrer machen sich auf unterschiedlichen Wege nach Jerusalem auf. Wir können diese Reise und auch die Schlachten mitverfolgen. Es geht dabei sehr grausam zu. Aus unserer heutigen Sicht ist vieles nicht verständlich. Wie kann man nur die Gefahren einer solchen Pilgerreise auf sich nehmen, um Vergebung zu erlangen? Auch die grausamen Kriege mit solch riesigen Verlusten im Namen des Glaubens sind kaum zu begreifen. Doch diesbezüglich hat sich wohl nicht so viel geändert.
Gut gefallen haben mir die Karten und auch das Personenverzeichnis ist hilfreich.
Es ist ein interessanter und spannender historischer Roman.

Bewertung vom 09.10.2021
Dunkelblum
Menasse, Eva

Dunkelblum


ausgezeichnet

Es passiert einiges 1989, was die Bewohner von Dunkelblum beunruhigt. Sie hatten schon immer ihre Probleme mit den Drüberen und nun sammeln sich erneut hinter der Grenze Flüchtlinge. Außerdem taucht ein Fremder auf, der überall Fragen stellt, und dann gibt es noch die Differenzen zum Thema Wasserversorgung. Zu allem Übel kommen dann noch junge Menschen, die den verschlossenen und verwahrlosten „dritten Friedhof“ in Ordnung bringen wollen. Die Bewohner von Dunkelblum waren in stiller Übereinkunft davon ausgegangen, dass niemand an der Vergangenheit rührt, doch nun kommen die Erinnerungen hoch.
Dunkelblum ist ein fiktiver Ort mit fiktiven Bewohnern, der in der Nähe zur ungarischen Grenze angesiedelt ist, genau in dem Teil des Burgenlandes, wo sich in den letzten Kriegstagen das Massaker von Rechnitz zugetragen hat.
Eva Menasse hat es mir am Anfang nicht leicht gemacht mit ihrem Roman, denn es gibt reichlich Personen und sie springt zwischen den Personen und den Zeiten hin und her. Es taten sich unzählige Fragen auf und sobald sich eine beantwortet hatte, gab es weitere Fragen. Doch je länger ich gelesen habe, umso mehr konnte sie und die Dunkelblumer mich packen. Die Autorin fabuliert mit Lust und legt so viele Fäden aus, dass man sich wundert, wie daraus am Ende etwas Ganzes entstehen kann. Doch diese Zweifel sind nicht angebracht, denn der Autorin gelingt es vorzüglich diese losen Fäden zu verknüpfen.
Die Figuren sind sehr gut und facettenreich gezeichnet. Auch wenn die Dunkelblumer nicht unbedingt sympathisch sind, so sind sie doch menschlich, denn jeder hat wohl seine hellen und seine dunklen Seiten. Die, welche die Vergangenheit miterlebt haben, sind wahre Meister im Verdrängen, Vergessen und Vertuschen. Dabei wissen nicht alle, was da wirklich geschehen ist, das wissen laut Eva Menasse nur „alle Beteiligten gemeinsam“. Doch ihnen allen ist gemein, dass sie an der Vergangenheit nicht rühren wollen. Gleichwohl erfahren wir Leser, was geschehen ist, wie man sich schuldig gemacht oder weggesehen hat, wie man eingesteckt und ausgeteilt hat, wie dies so zurechtgerückt wurde, dass das Leben weitergehen konnte, als sei nichts geschehen.
Die Atmosphäre in Dunkelblum ist ziemlich düster und die Geheimnisse sind es auch.
Ich bin froh, dass mich meine Anfangsschwierigkeiten mit „Dunkelblum“ nicht abgeschreckt haben, denn dieser Roman ist wirklich ein Highlight und er schreit förmlich danach, nochmal gelesen zu werden, weil es in dieser komplexen Geschichte sicherlich noch einiges zu entdecken gibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1 (eBook, ePUB)
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

In diesem Buch geht es nicht um David Hunter, sondern um Jonah Colley von einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.
Jonah war nach dem Verschwinden seines kleinen Sohnes Theo vor zehn Jahren vollkommen neben der Spur. Er hat sogar den Kontakt zu seinem besten Freund Gavin abgebrochen, doch nun bittet Gavin in um ein Treffen. Das soll in einer verlassenen Lagerhalle stattfinden. Dort findet Jonah nicht nur seinen Freund tot auf, sondern weitere Tote, der Körper in Plastikfolie gewickelt sind. Als er erkennt, dass eine der Frauen noch lebt, wird er von hinten attackiert. Wer treibt da ein böses Spiel mit ihm? Denn die Leiche seines toten Freundes ist verschwunden und so gerät Jonah ins Visier seiner Kollegen. Jonah beschließt, der Sache auf eigene Faust nachzugehen.
Ein spannender Thriller – Ohne Frage! Doch mir hat die Reihe um Hunter besser gefallen. Der Schreibstil von Simon Beckett lässt sich wie gewohnt sehr angenehm lesen.
Jonah hat seinen Sohn nie aufgegeben und so erhofft er sich Hinweise von Gavin. Es sieht so aus, als wäre der Serienkiller Owen Stokes der Täter, doch die gerettete Frau will noch einen weiteren Mann in der Lagerhalle gesehen haben. Je länger Jonah ermittelt, umso mehr Zweifel kommen bei ihm auf, ob wirklich Stokes hinter der Geschichte steckt. Immer wieder gerät Jonah in gefährliche Situationen, zum Glück ist er durchtrainiert. Er zieht sein Ding durch und ist dabei meiner Meinung nach manchmal auch ziemlich leichtsinnig.
Es gibt so einige Wendungen, welche die Spannung hochhalten, aber auf mich dann doch nicht ganz realistisch, sondert etwas konstruiert wirken.
Viel Action macht nicht unbedingt einen guten Thriller. Da bin ich von Beckett Besseres gewohnt. Dennoch glaube ich, dass dieses Buch auch seine Freunde finden wird.

Bewertung vom 07.10.2021
Betreff: Falls ich sterbe (eBook, ePUB)
Setterwall, Carolina

Betreff: Falls ich sterbe (eBook, ePUB)


gut

Carolina und Aksel lieben sich und haben eine kleine Tochter. Sie ist mit ihrem Baby überfordert. Als Carolina dann eine Mail von Aksel erhält mit dem Betreff „Falls ich sterbe“, ist sie aufgebracht. Einige Monate später ist Aksel tot. Carolina ist geschockt und muss sich mit dem Verlust und ihrer Trauer auseinandersetzen.
Wir begleiten Carolina, die sich zurückerinnert und ihre Beziehung zu Aksel betrachtet. Sie erinnert sich an das Kennenlernen, an die erste Zeit ihrer Beziehung und an das Elternwerden. und wie es zu ihrer Beziehung kam, wie sie Eltern wurden. Wir erfahren aber auch, wie sie sich nach dem Tod von Aksel fühlt.
Mir war Carolina nicht besonders sympathisch. Sie ist dominant und war immer die treibende Kraft. So kam es zur Beziehung und zum Baby. Aksel wurde regelrecht überfahren. Aber er wollte alles gut machen und ist dabei an seine Grenzen gestoßen. Carolina kreist immer um sich selbst. Ich konnte nicht mit ihr fühlen, nicht in der Zeit der Trauer und auch nicht, als sie wieder jemanden kennenlernt, der nicht so geduldig alles mit sich machen lässt wie Aksel, sondern eher das Gegenteil.
Die Geschichte, die aus Carolinas Sicht erzählt wird, ist ziemlich ehrlich und so wird ihr Charakter gut beleuchtet. Aber mich hat diese recht dunkle Geschichte nicht überzeugt.

Bewertung vom 02.10.2021
1981 (eBook, ePUB)
Díaz, Eloísa

1981 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eigentlich wollte Polizeiinspektor Joaquín Alzada in Rente gehen, doch die Pensionskasse ist leer und so muss er wohl oder übel noch weitermachen. Es herrschen Unruhen auf den Straßen in Buenos Aires. Alzadas Kollegen sind alle im Einsatz. So bleibt ihm nicht anderes übrig, als der Einladung des Gerichtsmediziners Dr. Petacchis nachzukommen, der eine unbekannte tote junge Frau auf dem Tisch hat. Dann taucht auch noch Hilfsinspektor Orestes Estrático auf, der wohl ein Auge auf Alzada haben soll. Kaum ist er in seinem Büro, als ein Paar auftaucht, welches das Verschwinden von Norma Eleonora Echegaray anzeigen will, einer jungen Frau aus wohlhabender Familie. Alzada muss sich wohl um den Fall kümmern. Er will auf keinen Fall, dass sich die Ereignisse von 1981 wiederholen, als sein politisch unbequemer Bruder und seine Frau verschwanden. Und Alzada seinen Neffen aufgenommen hat.
Dieses Buch ist als Krimi deklariert, aber obwohl es einen Fall zu klären gibt, würde ich es dennoch nicht diesem Genre zuordnen. Die politischen Verhältnisse nehmen doch einen gewissen Raum ein. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen – 1981 und 2001. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, dann hat er mir doch gefallen.
Die Charaktere sind gut gezeichnet. Eigentlich will Alzada nur noch eine ruhige Kugel schieben und nicht weiter auffallen, aber nun muss er in diesen unruhigen Zeiten doch einen Fall aufklären. Dabei ist die Gefahr groß, dass er an höherer Stelle aneckt. Seine Gedanken pendeln zwischen dem Geschehen 1981 und der Gegenwart hin- und her.
Mir hat dieser Exkurs in die argentinische Geschichte gut gefallen, auch wenn darüber die Krimihandlung zu kurz kommt.

Bewertung vom 02.10.2021
Die Überlebenden
Schulman, Alex

Die Überlebenden


ausgezeichnet

Benjamin, Nils und Pierre sind inzwischen erwachsen. Sie kommen nach zwanzig Jahren zurück an das Haus am See, um die Asche der Mutter zu verstreuen. Es war ihr letzter Wunsch. Hier im ehemaligen Sommerhaus der Familie treten die alten Konflikte zutage. So unterschiedlich die Jungen waren, so unterschiedlich sind auch ihre Erinnerungen an die dort verbrachten Sommertage.
Der schwedische Autor Alex Schulmann wählte eine ungewöhnliche Art des Erzählens. Er beginnt in der Gegenwart und arbeitet sich mal zurück und dann wieder nach vorne. Erzählt wird aus der Sicht des Ich-Erzählers Benjamin. Es erschließt sich erst nach und nach, wie sich die Brüder langsam voneinander entfernten und wie ihr Leben durch die Vergangenheit geprägt wurde. Nun sind sie zurück an dem Ort der Kindheit und hoffen, dass sie wieder zu alter Vertrautheit finden.
Es sind keine idyllischen Aufenthalte am See. Die Eltern kümmern sich wenig um die Jungen, sie haben mit sich selbst und dem Alkohol genug. Zwischendurch fordert der Vater sie, ohne sich für das Ende seiner initiierten Wettkämpfe zu kümmern. Mal ist er nett, dann aber wieder straft er die Jungen sehr hart. Die Mutter mischt sich nicht ein und ist ziemlich gefühlskalt. Die Jungen buhlen um ein wenig Zuneigung von ihr.
Es ist eine bedrückende Geschichte, die manchmal schwer zu ertragen ist, und doch zieht sie einen in den Bann. Die Wendung, welche die ganze Tragik erste deutlich macht, hat mich überrascht.
Ein ungewöhnlicher Roman, der erschüttert und noch lange nachhallt

Bewertung vom 30.09.2021
Vollwertküche - Gesund. Einfach. Lecker.
Bernardi, Rita

Vollwertküche - Gesund. Einfach. Lecker.


ausgezeichnet

Wer glaubt, dass Vollwertküche einfallslos ist, der hat sich getäuscht. Dieses Kochbuch ist der beste Beweis dafür. Ich selber bemühe mich um eine gesunde Ernährung ohne streng auf eine Richtung zu achten. Dennoch bin ich immer auf der Suche nach Anregungen, um mich und meine Familie noch bewusster zu ernähren. Dieses Buch hat mir dafür eine menge Anregungen gegeben.
Die Rezepte sind leicht nach zu kochen und gelingen daher perfekt. Die Zutaten sind auch nicht schwer zu bekommen. Die Fotos dazu sind einfach toll und appetitanregend. Die Einteilung des Inhalts ist übersichtlich.
Aber auch der Theorieteil vermittelt viel Wissenswertes und einige Tipps.
Nachdem ich nun schon einige Rezepte ausprobiert habe und auch sicher bin, dass ich dieses Buch weiter nutzen werde, kann ich nur sagen: Empfehlenswert!

Bewertung vom 28.09.2021
Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1 (eBook, ePUB)
Faber, Kim; Pedersen, Janni

Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Am 23. Dezember explodiert eine Bombe auf dem Weihnachtsmarkt in der Kopenhagener Innenstadt. Obwohl die Polizei unter der Leitung von Signe Kristiansen gleich ihre Ermittlungen aufnimmt, finden sie nichts Brauchbares heraus. Es könnte sich um einen Terroranschlag handeln oder um eine Aktion von Banden, die gegeneinander Krieg führen.
Kristiansens ehemaliger Kollege Martin Juncker ist einer der besten Mordermittler Dänemarks. Nach einem Fehler ist er in der Provinzstadt Sandsted gelandet, wo er sich auch um seinen demenzkranken Vater kümmern kann. In diesem kleinen Ort kommt es zu einem brutalen Mord und es gibt einen Brandanschlag auf ein Asylantenheim. Juncker nimmt die Ermittlungen auf. Auch hier gibt es keine Spuren, die die Ermittlungen weiterbringen.
Dieser Krimi ist der Auftaktband einer Reihe um die Ermittler Signe Kristiansen und Martin Juncker. Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch dargestellt. Sowohl Martin Juncker als auch Signe Kristiansen haben private Probleme. Das ist gut dargestellt und macht die Figuren fassbarmenschlich, aber es dominiert nicht die Krimihandlung.
Wir können die beiden Handlungsstränge abwechselnd verfolgen. Doch mit der Zeit ergeben sich Gemeinsamkeiten und die ehemaligen Kollegen ermitteln wieder zusammen. Wie brisant diese Fälle sind, zeigt sich erst mit der Zeit. Der Spannungsbogen dieser Geschichte ist sehr hoch. Immer wieder gibt es Wendungen, die mich in meinen Überlegungen verunsicherten und daher die Spannung aufrechterhielten.
Ein sehr spannender und fesselnder Krimi. Ich bin schon gespannt auf die Folgebände.

Bewertung vom 27.09.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Ich liebe es zu reisen, aber eine Tour, wie sie Richard Löwenherz gemacht hat, wäre dann doch nichts für mich. Der Autor macht sich mit dem Fahrrad auf eine Tour durch die sibirische Arktis, von Jakutien bis zum Arktischen Ozean. Die Ausrüstung ist überschaubar und nicht, wie ich gedacht habe, eine Hightech-Ausstattung. Doch bei der Kameraausstattung ist er dennoch auf alles eingerichtet, wie sonst könnten auch solch beeindruckende Aufnahmen entstehen
Häufig geht es über Zimniks, das sind die Straßen, die über zugefrorene Flüsse führen und somit nicht das ganze Jahr passierbar sind. Es ist eine einsame Gegend und doch gibt es immer wieder Begegnungen, häufig mit Truckern. Die Menschen sind gastfreundlich und die Nachrichten über den verrückten Deutschen, der alleine mit dem Fahrrad unterwegs ist, sind häufig schon vor ihm angekommen.
Es läuft nicht immer alles glatt und manchmal gibt es auch bedrohliche Geräusche, doch Löwenherz bringen solche Widrigkeiten nicht aus der Ruhe. Seine Erfahrungen auf vielen Extrem-Touren geben ihm eine gewisse Sicherheit. Ich möchte auch nicht bei zweistelligen Minusgraden im Freien schlafen, dem Autor wird es drinnen manchmal zu warm. Das nenne ich abgehärtet.
Die Verpflegung ist nährreich, aber nicht zu üppig, da ist es nicht verwunderlich, das am Ende in Tiksi nicht viel übrigbleibt.
Das Cover ist einfach toll und die Bilder im Buch machen einfach Lust darauf, sie sich immer wieder anzuschauen.
Ein wundervolles Buch über eine beeindruckende Tour durch eine atemberaubende Region.