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Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2213 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2023
In Küstennähe
Schmidt, Joachim B.

In Küstennähe


ausgezeichnet

Klappentext:

„Lárus, Aushilfe im Altenheim und Taugenichts, trifft auf Grímur, einen ehemaligen Fischer. Der eine hat das Leben noch vor sich, beim anderen geht es zu Ende. »Der Schlächter« wird Grímur genannt, man raunt sich zu, er soll einen Mord begangen haben. Und während Lárus seine Drogendealerei immer mehr aus der Hand gleitet, entwickelt sich eine unwahrscheinliche Freundschaft zwischen dem Alten und dem Jungen – die beide ihre Geheimnisse mit sich tragen.“



Ich kann es nicht anders sagen aber auch dieses Buch von Joachim B. Schmidt ist grandios geschrieben. In „Küstennähe“ für er uns eben an jenen Ort und zeigt uns anhand zwei verkappter „Gestalten“ das Leben auf. Beide, Lárus sowie Grímur, haben ihren Ruf weg, der eine hat ein beachtliches Alter, bei dem anderen scheint für die Zukunft aber auch kein klitzekleinesbisschen irgendetwas positives dabei zu sein. Was soll man dann auf dieser Welt? Jeder der beiden hat seinen eigenen Charakter, seinen Stil, sein Leben und dies packt Schmidt wieder in äußerst gut durchdachte und bemerkenswertes Sätze. Sein Ausdruck hat auch hier wieder eine gewisse Kühle, Rauheit, ein kalter Wind weht einem entgegen aber als treuer Leser steht man das aus und blickt dem Inhalt fest entgegen sonst würde man nämlich etwas verpassen. Auch wenn die Story nicht so überdimensional mit Action oder Tragik vollgestopft ist, so findet sich doch hier und da je ein Quäntchen von allem gut dosiert und wohl bedacht vom Autor eingesetzt. Die beiden entwickeln eine Art Freundschaft und diese wird irgendwie zum Halt für Beide. Da haben wir endlich das Positive für die beiden „Gestalten“! Auch wenn sie nicht wirklich in die Dorfgemeinschaft passen wollen, haben sie doch ihren Platz und wenn wir ehrlich sind, ist das Dorf ohne die Beiden gar nicht vorstellbar. Auch hier können wir dem Dorftratsch nicht entkommen und Schmidt zeigt auf, wie grausam Menschen sein können. Wie in den letzten Büchern von Schmidt darf auch hier der Leser wieder abtauchen und selbst Gedanken zur Geschichte hegen, hoffen und wünschen. Auch dieses Buch hat seinen ganz eigenen Schmidt-Stil und ist allein vom Schreibstil her ein Genuss. Egal ob er uns die Figuren zeigt, die Landschaft oder eben über die Grausamkeit der Einsamkeit (was Auslegungssache ist für einen jeden von uns), Schmidt findet immer den passenden Ton gepaart mit den richtigen Worten, dem richtigen Witz und dem kritischen Aspekt. Dieses Buch ist wiedermal Lesegenuss vom Feinsten und bekommt 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 10.01.2023
Vermisst (eBook, ePUB)
Mishani, Dror

Vermisst (eBook, ePUB)


sehr gut

Klappentext:

„Cholon bei Tel Aviv: Der 16-jährige Ofer ist verschwunden. Inspektor Avi Avraham glaubt zunächst nicht an ein Verbrechen, aber von dem Jungen fehlt jede Spur. Ein aufdringlicher Lehrer, der Ofer Nachhilfestunden gegeben hat, scheint mehr zu wissen, als er zugibt ... Avi Avrahams erster Fall entpuppt sich als Familientragödie, in der es nicht nur ein Opfer zu beklagen gibt.“



Dror Mishani lässt seinen Ermittler Avi Avraham zum ersten mal auf die Welt der Verbrechen los. Wie anderen Leser auch bereits aufgefallen ist, ist der Start der Geschichte etwas holprig und schwergängig. Avraham ist kein einfacher Charakter wie man als Leser dieser Reihe schnell weiß aber dieses Mal macht er es einem wirklich nicht einfach. Der Witz ist ja, dieser Fall hier ist der erste Fall für Avi Avraham und der Verlag Diogenes hat diesen neu aufgelegt - da ich bereits andere Fälle von ihm kenne, fiel mir dieser „Lesestart“ zwar schwer aber ich wusste was mich wohl in etwa erwartet. Für Neulinge dieser Reihe bzw. hätte ich mit diesem Band diese Reihe begonnen, wüsste ich nicht ob ich hier mit dieser Serie am Ball geblieben wäre.

Avrahams ganze Art ist schon sehr speziell und Mishani bringt diese dem Leser mehr als deutlich näher - aber wir werden als treue Leser belohnt. Die Geschichte um den verschwunden Ofer entwickelt sich gekonnt weiter und das Spinnennetz aus Erzählungen, Vermutungen und die Suche nach dem Jungen werden ein wenig zum Spießrutenlauf. Die Auflösung ist dann wahrlich ein Kracher und bietet dem Leser ungeahnte Perspektiven. Mit dem Ende hätte ich nun wirklich nicht gerechnet! Dror Mishani hat halt eine besondere Gabe Geschichten zu erzählen, so auch hier!

Ich vergebe für Avi Avrahams ersten Fall im neuen und frischen Gewand 4 sehr gute Sterne!

Bewertung vom 10.01.2023
Lektionen
McEwan, Ian

Lektionen


sehr gut

Klappentext:

„Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.“



Ian McEwan ist der Verfasser des Werkes „Lektionen“ und schlussendlich ist der Titel der rote Faden im Buch. Seine Hauptfigur Roland Baines verfolgt im ersten Augenblick ein einfaches Leben welches dennoch von besonderen Ereignissen geprägt ist. Wenn man so will ist das eigentlich nichts außergewöhnliches und großartig nichts lesenswertes aber McEwan zeichnet an Roland etwas nach was eben den Buchtitel immer wieder bestrahlt. Sind es nicht die Lektionen des Lebens die uns prägen? Sind es denn nicht Situationen im Leben die uns vor Fragen, Tatsachen oder eben Entscheidungen stellen mit denen wir umgehen müssen? Zugegeben Roland ist jetzt nicht gerade eine Figur die man in sein Herz schließt da seine Handlungen und seine gesamte Art vielleicht nicht jedem zusagen, mir zumindest überhaupt nicht, aber gut. McEwan nutzt für diese „Lektionen“ die ganz normale geschichtliche Entwicklung, neben denen die das Leben eben sonst noch bereit hält, und reist mit uns nochmal zurück zu besonders wichtigen Geschehen. Der wohl stärkste Part im Buch ist der Kalte Krieg mit der Kuba-Krise 1962. Und warum wohl? Stand die Welt doch damals an einem Abgrund von unglaublichem Ausmaß - wären die nuklearen Sprengköpfe wirklich aktiviert worden, würden wir jetzt weder diese Zeilen hier schreiben können noch lesen. Und was macht das mit Menschen die solche Geschehnisse eben nicht ausblenden wie der Vogelstrauß sondern in ihr Leben lassen? Es prägt einen zutiefst und genau darauf will McEwan raus - alles im Leben prägt einen auch weltpolitische Entscheidungen oder gar Krankheiten die die ganze Welt heimsuchen. Diese gewisse Angst vor eben jenem Weltuntergang haben Roland also massiv geprägt. Wie so vieles anderes auch Einerseits gibt uns der Autor die Möglichkeit selbst diese Geschichte in die Hand und die Geschichte die dahinter steht zu reflektieren und man könnte dann darüber philosophieren nur ist es eben so, das die Menschen die eben jene Krisen erlebt haben immer weniger werden bzw. die aktuellen Geschehnisse eben nur eine bestimmte Altersgruppe anspricht die eben vielleicht erst ab dem Mauerfall „mitreden“ kann, kurzum: es werden verschiedenste Alter der Leserschaft angesprochen und jeder wird es eben anders sehen, anders einschätzen, anders aufnehmen. Wie andere Stimmen zu diesem Buch bereits recht treffend schrieben, ist dieses Werk für Geschichts-Fans ein Muss und die Mischung aus Geschichte und eben Rolands Leben mehr als gelungen, wer aber dafür nur bedingt Sinn hat, wird es wohl als ermüdend und langweilig erachten. Ich vergebe hier sehr gern 4 sehr gute Sternen mit einer Leseempfehlung. So waren doch Schreibstil und Ausdruck immer gelungen und auch wenn wir Roland nie richtig als Person greifen konnten, so sollte es doch vielleicht genau so sein! Das Unnahbare im Leben zeigt uns auch Lektionen auf, wenn wir nur genau hinschauen!

Bewertung vom 09.01.2023
Das geheime Leben der Eule
Lewis-Stempel, John

Das geheime Leben der Eule


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2022/2023!



Klappentext:

„Eulen haben etwas Besonderes an sich. Ihre Spuren finden sich in vielen Kulturen seit der Steinzeit. Als Geschöpfe der Nacht stehen sie für Magie, aber auch für Unheil. Sie waren in den Augen der Menschen Boten der »anderen Seite«. Aber Eulen – mit ihren flachen, intelligenten Gesichtern, ihren großen runden Augen, ihrem väterlichen Blick – sind uns auch sympathisch und vertraut. Wir halten sie für weise, wie die Eule der Athene, und treu, wie Hedwig aus ›Harry Potter‹. Mit anderen Worten: Sie erscheinen uns menschenähnlich. Vielleicht zieht uns auch deshalb kaum eine andere Tierart so in ihren Bann. John Lewis-Stempel zeigt die schillernden Facetten dieser großartigen Kreatur, deren natürliche Kräfte ebenso fantastisch scheinen wie sämtliche mythischen Erzählungen über sie.“



Wir haben das große Glück zwei Eulen als immer wiederkehrende Gäste in unserem Garten begrüßen zu dürfen. Entweder ist „unsere“ Schleiereule da oder die Waldohreule. Diese faszinierenden Schönheiten gleiten lautlos durch die Nacht und machen diese für sich zum Tag. Um genau diese Tiere geht es in diesem Buch „Das geheime Leben der Eule“ von John Lewis-Stempel. Es ist nicht mein erstes Buch von ihm und ich kenne seinen ansteckenden Flow die Natur für sich so zu erobern das die Tiere die dort leben es gar nicht merken. Er hat eine unglaublich einnehmende Art und so liest sich auch dieses Buch wieder mehr als flüssig und unheimlich rund. Einerseits erlesen wir hier den Lebensraum der englischen Eulen, können aber auch für uns in Deutschland genügend Informationen aufsammeln, und Fakten und Daten aus der Geschichte, der Literatur, der Mystik. Denn um die kommt man bei Eulen gar nicht drumherum! Galten sie doch eine sehr lange Zeit als Totenvogel oder sollten gar Späher des Teufels sein eben weil sie nachtaktiv sind. Diese und auch andere Themen werden mit dem liebenswerten und typischen Lewis-Stempel - Stempel in diesem Buch versehen und bescheren dem Leser eine mehr als gekonnte Leseunterhaltung. Er zeigt Eulen in ihrer ganzen Vielseitigkeit und einmaligen Schönheit!

Fazit: Wer ein stilvolles Sachbuch über Eulen lesen möchte ist hier genau richtig! John Lewis-Stempel hat mich auch hiermit wieder restlos begeistert! 5 Sterne

Bewertung vom 09.01.2023
Der längste, strahlendste Tag
Myers, Benjamin

Der längste, strahlendste Tag


weniger gut

Gleich vorab: Das Buch ist an einigen Stellen mehr als abartig ekelhaft und wer ein zartes Gemüt hat, sollte dieses Buch niemals lesen. Jetzt sind Sie neugierig warum ich das schreibe? Benjamin Myers erzählt in seinen Kurzgeschichten über verschiedenste Menschen, ihre Arbeit, ihr Tun und Handeln und eben den Zufällen die das Leben manchmal so bietet. Wenn aber der Bauer, von dem bereits im Klappentext die Rede ist, aber bei seiner Erntearbeit in eine große Maschine gerät und dort jämmerlich zermalmt wird interessiert das eigentlich im Detail nicht wirklich jeden Leser. Das ist nur eine von so einigen abstrusen Erzählungen Myers und dennoch wollte ich es nicht gleich mit nur einem Stern verurteilen denn Myers „spinnt“ sich immer weitere Gedanken zu seinen Geschichten und oft macht es Sinn diesen Spinnereien zu folgen. Ist es die Rache des Feldes, der Erntemaschine das der Bauer es nicht anders verdient hat als zu jämmerlich zu sterben? Hat er sie doch immer bis zur Erschöpfung genutzt, bedient und die Fläche regelrecht ausgemolken….Es sind die eigenen Gedanken aber die wahre Antwort kennt eben nur Myers selbst. Ich beendete dieses Buch ganz klar mit dem Ergebnis: ich hätte es nicht lesen müssen. Kurzum: das lesen dieses Buches war für mich keine Bereicherung in keinster Weise. Das Buch ist nicht schlecht, dafür sind wenigstens ein paar Geschichten ganz „nett“ aber es ist auch nicht gut und genau deshalb vergebe ich 2 Sterne. Wobei auch angemerkt sein muss, die Optik und Haptik des Buches ist wieder sehr edel vom Verlag gewählt und zeigt nicht auf, welche Gräuel sich im Buch versteckt. Das Buch ist ein Wolf im Schafspelz…

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2023
Bäume
Smith, Paul

Bäume


ausgezeichnet

Allein Optik und Haptik verdienen es hier gleich zu Beginn dieser Rezension genannt zu werden! Ein fester Einband hält wunderbar die straffen Buchseiten mit ihrer exklusiven Qualität fest. Der Rahmen für den Inhalt ist bestens gewählt und auch dieser ist optisch sehr harmonisch und gekonnt in Szene gesetzt. In diesem Buch erliest der Leser eine Art Biografie über die Bäume. Es geht um Rinde, Blätter, Wurzelwerk, Astwerk, Samen und natürlich die Lebewesen die sich diesen Baum als Zuhause auserkoren haben. Einerseits erlesen wir Biologie, Botanik und hier und da ein wenig Chemie aber dennoch hat der Autor sehr passende Vergleiche und Aufstellungen gemacht, die in der heutigen Zeit Thema sind. Bäume werden abgeholzt um die Fläche für den Soja-Anbau zu nutzen u.a.. Ich muss zugeben, ich bin überhaupt kein Fan von Soja, weder für Mensch noch Tier und allein diese Art der Kultivierung schreckt mich noch mehr ab als ohnehin. Hier und da kommt man um politische Themen nicht herum aber diese werden recht wertefrei vom Autor erzählt. Er stellt Vergleiche auf und hier und da Theorien bzw. vergleicht mit Studien. Alles ist zusammen betrachtet sehr gekonnt zusammen gestellt und auch die Bilder und Fotos bereichern die Texte um ein weiteres. Ja, ich kann die Worte aus dem

Klappentext nur wiederholen, dieses Buch ist eine wahre Liebeserklärung an unsere Baumwelt und die gilt es zu schützen! Hierfür vergebe ich ganz klar 5 Sterne!

Bewertung vom 09.01.2023
Unvergessen - legendäre deutsche Airlines
Spaeth, Andreas

Unvergessen - legendäre deutsche Airlines


ausgezeichnet

Klappentext:

„Klingende Namen wie Atlantis, Bavaria, Germania, Air Berlin, Hapag Lloyd Flug, LTU oder Deutsche BA: sie alle waren Pioniere der deutschen Nachkriegsluftfahrt. Doch schon lange heben sie nicht mehr ab. Dennoch sind sie bei ehemaligen Mitarbeitern und Passagieren oft in bester Erinnerung. Mit viel zeitgenössischem Bildmaterial lässt dieser Prachtband alte Zeiten wieder aufleben und bringt den damaligen Zeitgeist zurück. Ein bisher ungeschriebenes Werk zur deutschen Passagierfliegerei, das mit Fotos von Airline-Bemalungen, Kabinen und Uniformen sowie Flughafen-Szenen die Leser mitnimmt auf eine faszinierende Zeitreise.“



Nicht nur in der Modewelt oder der Auto-Industrie gibt es unvergessene Modelle sondern auch im Bereich der Flugzeuge. In diesem wirklich beeindruckenden Buch gelingt es Autor Andreas Spaeth nicht nur sein ganzes Fachwissen einfließen zu lassen sondern auch alte Erinnerungen und eben ein wenig Zeitgeschichte im Luftverkehr greifbar zu machen - kurzum, hier gibt es eine echte Zeitreise der deutschen Airlines. Optik und Haptik des Buches sind sehr stimmig. Die Buchgröße von 23.8 x 1.7 x 27.2 cm und die 192 Seiten, in bester Papierqualität, haben dadurch die Möglichkeit die Bilder teilweise auch auf Doppelseiten zu zeigen oder eben zumindest einseitig und dies in einer brillanten Qualität ohne Druckfehler. Neben den Airlines an sich werden Flugzeugtypen, Farben, Kleidung der Crew, selbst teilweise das Essen an Bord gezeigt und für den ein oder anderen werden da wohl alte Erinnerungen wieder wach. Die Bilder werden mit fachkundigen Texten des Autors untermalt. Diese sind flüssig und nachvollziehbar niedergeschrieben und zeigen immer wieder mit welcher Begeisterung der Autor hier alle Daten zusammen getragen hat.

Fazit: ein wirklich tolles und beeindruckendes Buch rund um ehemalige deutsche Airlines. Optik, Haptik und der Inhalt geben ein wirklich lesenswertes Gesamtbild ab! 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2023
Die berühmtesten Schiffe des 20. Jahrhunderts
Karr, Hans

Die berühmtesten Schiffe des 20. Jahrhunderts


gut

Klappentext:

„Wer denkt bei Schiffen nicht an Freiheit und Abenteuer, Moby Dick und die Schatzinsel, Titanic und Fluch der Karibik? Seit jeher waren Schiffe wichtige Transportmittel. Sie ermöglichten die Entdeckung fremder Kontinente sowie den Kultur- und Warentransfer zwischen den Völkern. Diese enge Beziehung zwischen Mensch und Schiff führte zu imponierenden Höchstleistungen im Schiffbau. Dieser Band von Hans Karr versammelt die berühmtesten Schiffe des 20. Jahrhunderts und beschreibt ihre technischen Besonderheiten. Anekdoten aus den oft »spektakulären« Lebensläufen der Schiffe runden die Portraits unterhaltsam ab.“



Vorweg das Positive: Das Format wurde für dieses Werk sehr gut gewählt. Die Größe von 24.7 x 1.9 x 31.1 cm liegt gut in der Hand und auch die Qualität der Buchseiten ist sehr griffig und straff. Die reine Optik von Text und Bild ist ausgewogen aber, und nun kommen wir leider zum negativen Part: die Bilder sind leider nicht immer in der besten Qualität (was wohl auch den ursprünglichen Formaten geschuldet ist aber mittlerweile gibt es viele historsiche Bilder auch digital!) zu bestaunen. Entweder unscharf oder vermutlich bearbeitet. Der Inhalt und die Qualität der Texte ist doch etwas gewöhnungsbedürftig um es milde auszudrücken. Wie andere kritische Stimmen bereits ebenfalls erwähnt haben, entsprechen des öfteren Grammatik oder Ausdruck nicht der Form. Bei so einem Buch bzw. so einer Preiskategorie sollte dies einfach nicht passieren. Was mich aber meisten stört ist, es fehlen einfach besondere Schiffe bzw. es wurden schlicht wichtige Schiffe aus dem 20. Jahrhundert „vergessen“ die für die Seefahrt mehr als Meilensteine waren! Informationen zur „QE2“ beispielsweise werden mehr als stiefmütterlich erwähnt und auch die Flying P-Liner hätten hier etwas besonderer erwähnt werden dürfen eben als Gruppe der Flying P-Liner mit ihren einstigen Namen. Auch die „France/Norway“ wird mehr als winzig benannt (da musste man schon mit der Lupe genau hinschauen)- eigentlich eine Schande. Zudem werden hier Schiffe ins 20. Jahrhundert „gepackt“ die aber teilweise sehr viel älter sind wie z.B. die Cutty Sark (1869 fertig gestellt!!!) oder die Fregatte USS Constitution (Indienstellung 1798!!!).

Da ich eine wahrlich mehr als große Sammlung an (teils historischen) Schiffsbüchern besitze kann ich klar sagen, hier hätte genauer auf den Buchtitel und eben auch auf die Umsetzung geachtet werden müssen. Kinder und Laien werden sicher hierzu vielleicht keine Fragen stellen aber Schiffsbegeisterten wird es übel aufstoßen solche Fehler hier zu entdecken.

Fazit: das Buch ist vom Grundaufbau gut aber hier gibt es noch sehr viel Luft nach oben. 2,5 Sterne hierfür

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Bewertung vom 09.01.2023
Der alternde Hund
Strodtbeck, Sophie;Schröder, Bernd

Der alternde Hund


ausgezeichnet

Klappentext:

„Die gute Nachricht: Die Lebenserwartung der Hunde ist in den letzten Jahrzehnten signifikant gestiegen. Das bedeutet, dass es deutlich mehr Senior-Hunde gibt. Das Buch begleitet den Hund und seinen Menschen bis zum letzten Abschnitt des Lebensweges. Es klärt über die typischen »Alterszipperlein« auf, gibt Tipps für einen entspannten Alltag und hilft bei der Entscheidung, wann es dem Begleiter nicht mehr gut geht.

Tierärztin Sophie Strodtbeck und Tierphysiologe Bernd Schröder nehmen das Thema Altern ganzheitlich unter die Lupe, um aufzuklären und die Lebensqualität von alten Hunden und ihren Menschen zu steigern.“



Ich kann dieses Buch nur jeden Hundebesitzer ans Herz legen, denn es ist so wichtig sich auch über seinen alternden vierbeinigen Mitbewohner zu informieren! In diesem Buch erhält der Leser eine ganze Menge an Informationen zu diesem Thema und wie wir damit umgehen können um das unser Weggefährte einen schönen und recht gesunden Lebensabend bei uns hat. Es geht um graue Haare, ausfallende Zähne, das mit dem Pippi-halten und vielen anderen Zipperlein die uns Menschen wohl nur zu gut geläufig sein werden. Ja, so etwas kann auch unsere Hunde treffen und einerseits sollte man die Zeichen der Zeit erkennen können und dann eben auch rechtzeitig handeln. Das einzigste was mir hier fehlt war das Thema Demenz! Denn auch das betrifft Hunde( auch Katzen und Co.) und sollte definitiv hier aufgenommen werden! An sich werden aber hilfreiche Tipps gegeben wie man den großen und kleinen Zipperlein des Alters gerecht wird und auch so das es für alle, am meisten aber für den Hund, würdevoll ist. Wir erleben so viele wunderbare Jahre mit unseren Vierbeinern und da gehört es auch zu unserer Pflicht sie auf den letzten Metern mit all unserer Macht zu unterstützen wie wir es von Anfang an getan haben - das sind wir ihnen einfach schuldig! Dieses Buch ist jedenfalls vortrefflich geschrieben und bietet ein sehr gutes Grundwissen zum Thema Alter und Hund. Auch das allerletzte Thema dieser besonderen Beziehung wird beleuchtet denn auch das gehört dazu: das sterben. Ja, dieses Buch ist würdevoll geschrieben und sollte Standardliteratur für jeden Hundebesitzer sein. Gespickt sind die Texte mit Fotos und Bildern. Alles wirkt harmonisch und gut aufeinander abgestimmt. Ich vergebe hier sehr gern 5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus! Ihr Hund ist es Ihnen doch wert, oder?!

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Bewertung vom 08.01.2023
Mein Sommer mit Zelda
Weinberg, Juliana

Mein Sommer mit Zelda


sehr gut

Klappentext:

„Die aufgeweckte Mylène arbeitet in einem kleinen, aber feinen Hotel an der südfranzösischen Riviera. Dort lernt sie nicht nur den Medizinstudenten Sébastien kennen, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt, sondern auch das glamouröse Schriftsteller-Ehepaar Zelda und F. Scott Fitzgerald. Mylène und Zelda freunden sich an, Mylène wird in den Strudel des glamourösen Lebens der Fitzgeralds gezogen. Doch dann gerät sie immer wieder zwischen die Fronten des sich streitenden Ehepaars und ihre Freundschaft zu Zelda wird auf eine harte Probe gestellt. Und dann ist da noch Sébastien, der Mylènes rauschendes Leben an der Seite der Fitzgeralds mit Argwohn betrachtet …



Die goldenen 1920er an der französischen Küste: Sonne, Glanz, Glamour und tiefblaues Wasser“



Autorin Juliana Weinberg hat mit diesem Buch eine wirklich schöne Sommerlektüre verfasst, die nur so sprudelt vor französischem Charme und Chic. Die Geschichte rund um Mylène und ihre Bekanntschaft, später Freundschaft, mit den Fitzgeralds liest sich geschmeidig und flüssig. Ihre bildhaften Beschreibungen der Landschaft und Örtlichkeiten lassen den Leser gekonnt abtauchen und ein Kopfkino entstehen. Mylène begeistert zu Beginn mit ihrem einfachen Tun und Handeln und es ist interessant zu erlesen wie sie in den Strudel des Glamours mit hineingezogen wird durch Zelda. Es ist einerseits ein Segen aber wiederum auch ein Fluch zugleich. Als Leser ist vieles vorhersehbar wenn man sich mal ein wenig mit den Fitzgeralds beschäftigt hat aber für Mylène ist alles neu! So ist für uns oft etwas vorhersehbar aber sie entdeckt eben alles auf neue Art und Weise und wir Leser lesen aus Neugier mit wie sich damit einlässt, umgibt, es zulässt und eben auch genießt. Nur hat eben alles auch dunkle Seiten und da ist da auch noch Sébatien und diese Liebe, die mit ihr Achterbahn fährt.

Fazit: eine kurzweilige, bildhafte Geschichte mit sehr angenehmen Flair und starken Figuren wo ich gerne 4 sehr gute Sterne für vergebe.

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