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Helgas Bücherparadies

Bewertungen

Insgesamt 683 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2019
Die Alpen sehen und sterben
Archan, Isabella

Die Alpen sehen und sterben


ausgezeichnet

Maria Schlager hat es nicht einfach.
Ein Unglücksfall in der Familie ereignet sich in in ihrem Kindesalter.
In der Schule hat sie seitdem einen ganz schrecklichen Spitznamen.
Überschattet wird deshalb auch ihr späteres Leben mit Freddy.
Alleine begibt sie sich in Urlaub nach Kufstein. Nachts kann sie nicht schlafen und unternimmt einen Spaziergang. Dabei wird sie Zeuge eines Mordes und ruft die Polizei. Sie macht drei verschiedene Aussagen und wirkt wirr ​ und die Polizei glaubt ihr erstmal nicht. Tage später wird die Leiche gefunden.
Inspektorin Agnes Kirschnagel kann mit der Täterbeschreibung nicht viel anfangen und tappt im Dunkeln, bis sie einen Anruf von Kommissar a. D. Heinz Baldur bekommt. Er ermittelt auf eigene Faust ungelöste Fälle. Dabei ist er auf diesen Fall gestoßen.
Gemeinsam versuchen sie zu ermitteln. Weitere Leichen in verschiedenen Städten geschehen. Wo ist der Zusammenhang?
Mitzi lernt inzwischen einen Mann kennen. Sie fühlt sich gleichermaßen von ihm angezogen und abgeschreckt. Wer ist dieser Mann? Ist sie womöglich in Gefahr?

Isabella Archan hat hier einen außergewöhnlichen, spannenden und fesselnden Krimi geschrieben, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Sie hat ihn mit Humor gewürzt und ist doch sehr ernsthaft an das Thema herangegangen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich auch durch die kurzen Kapitel sehr gut lesen. Das Tempo ist hoch.
Es wird aus ​ mehreren Perspektiven erzählt. So erfährt man nach und nach die Gedankengänge der einzelnen Hauptakteure.
Besonders gefallen hat mir Mitzi. Sie ist sehr naiv und unbedarft, steckt aber voller Schuldgefühle und begibt sich in Gefahr.
Dann der skurille Kommissar Heinz Baldur und sein bester Freund Luis, der ihn überall hinbegleitet. Mehr möchte ich über Heinz nicht verraten.
Ein wenig blass dagegen bleibt Agnes, aber ich kann mir eine Fortsetzung dieses Dreiergespanns durchaus vorstellen und dann wird Agnes sicher mehr imVordergrund stehen. Schließlich ist das auch ihr erster großer Fall.
Mein Fazit: ein außergewöhnlicher Krimi mit besonderen Charakteren, spannend, fesselnd und tiefgründig.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 10.07.2019
Küstenstill / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.1
Haller, Elias

Küstenstill / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.1


ausgezeichnet

Seiner neuen Freundin Lara zuliebe, zieht es den BKA Beamten Hardy Finkel nach 20 Jahren wieder in seinen Heimatort Greifswald zurück.
Auf Instagram wird ein Foto gepostet, dass eine Tote zeigt. Schnell ist klar, um wen es sich handelt und gleich am ersten Arbeitstag macht er sich zusammen mit seiner Kollegin Greta Silber zum Tatort auf.
Die Leiche ist schrecklich zugerichtet und es wurde eine kryptische Botschaft gefunden. Kurz darauf öffnet seine Freundin Lara ein von ihm erwartetes Paket. Diese enthält nicht seine Unterlagen aus dem BKA Wiesbaden, sondern hat einen grausamen Inhalt.
Als die nächste Tote aufgefunden wird, ist er sicher, dass die Vergangenheit ihn einholen wird.
Aber warum und wieso hat er was mit den Morden zu tun? Hängt das mit seinem brutalen Vater James zusammen?

Elias Haller hat mich wieder von Anfang an begeistert. Der Plot und der Aufbau ist genial.

Sein Schreibstil ist spannend von Anfang an und zieht sich durch das ganze Buch.
Es endet mit einem völlig unvorhergesehenen Showdown.
Die Kapitel sind kurz und laden regelrecht zum Lesen.

Mit Greta Silber und Hardy Finkel hat er ein Team gebildet, dass unterschiedlicher nicht sein kann. Greta ist selbstbewusst und sagt geradeheraus was sie denkt. Hardy hatte keine einfache Kindheit und ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, aber auch die Gegenwart macht es ihnen nicht leicht.
Sie sind sehr authentisch und lebendig.
Ich hoffe, auf eine Fortsetzung mit diesen beiden Kommissaren.

Bei den Mordmethoden geht es nicht zimperlich zu. Es ist mitunter blutig, aber das macht auch einen guten Thriller aus. Das Cover gefällt mir sehr gut und ist passend zur Geschichte

Fazit: Spannend, fesselnd, unterhaltend und mit einem unvorhergesehen Ende ist es ein absoluter empfehlenswerter Thriller.

Bewertung vom 04.07.2019
Als hätte der Himmel mich vergessen
Sander, Amelie

Als hätte der Himmel mich vergessen


ausgezeichnet

Amelie Sanders schildert hier die schockierende Wahrheit ihrer Kindheit. Schonungslos schreibt sie darüber, wie sie gedemütigt, manipuliert und misshandelt wurde. Bis zu ihrem 21. Lebensjahr lebte sie in Gefangenschaft.

Ich bin zutiefst betroffen und erschüttert über diesen langen Leidensweg. Dieser lässt sich auch nicht so einfach in Worte fassen.

Ausgehungert, dehydriert, verwahrlost, ohne eigenen Willen und ohne jegliche Zuwendung und Liebe wächst sie auf. Eingesperrt in ihrem Zimmer tristet sie ihr Dasein. Selbst Toilettengänge werden ihr vorgegeben.

Keiner hat hingeschaut und hinterfragt, warum Amelie nicht spricht und so verschreckt ist.

Sie hat meinen tiefsten Respekt und mein aufrichtiges Bedauern, dass sie so eine schwere Kindheit hatte und heute noch an diesen Folgen leidet. Wieviel Leid hat sie ertragen. Ihr wurden so viele Jahre geraubt, dass kann keiner mehr gutmachen. Eine kleine Seele so zu zerstören ist ein Verbrechen.
Dass so eine Straftat verjährt, ist absolut unzulässig.

Sie schildert das Buch in Rückblenden im Wechsel mit der Zeit nach der Befreiung.

Das Buch hat mich sehr erschüttert und ist so traurig. Ich musste es mehrmals aus der Hand legen, da ich nicht weiter lesen konnte. Es ist eine sehr schwere Kost.

Es lässt mich sprachlos zurück und regt zum Nachdenken an. Manchmal ist es anders als es scheint. Lasst uns in Zukunft genauer hinschauen, wenn was verdächtig erscheint.

Ich bewundere Amelie, dass sie heute so offen darüber spricht und wünsche ihr alles Gute und dass die Wunden heilen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2019
Was das Leben will
Kratsch, Bina

Was das Leben will


ausgezeichnet

Elli hat Brustkrebs und als sie nach der Operation aufwacht, trifft sie der Schlag. Beide Brüste wurden entfernt.
Trost findet sie bei ihrem Zimmernachbarn Gustav, der ihr rät, nach ihrem Krankenhausaufenthalt eine bestimmte Adresse aufzusuchen.
Dort begegnen ihr viele unterschiedliche Leute. Diese versuchen ihr Mut zu machen. Martin schlägt ihr einen Deal vor.
Damit sie diesen erfüllen kann, lässt sie sich in die Psychiatrie einweisen. Dort leben die verschiedenartigsten Patienten und alle schließt sie in ihr Herz. Dabei erlebt sie sehr skurrile Begebenheiten.
Sie denkt viel über ihr Leben nach, dass sie wenig verrücktes bisher gemacht hat. Soll sie das jetzt nachholen?
Kann sie ihren Deal durchziehen?

Bina Kratsch hat hier ein sehr ernstes Thema aufgegriffen, meistert es aber, den Leser mit auf eine kuriose Reise zu nehmen.
Ihr ist die Gratwanderung mit dieser ernsten Angelegenheit sehr gut gelungen. Gekonnt vermischt sie die Ernsthaftigkeit und den Humor.
Mit viel Gefühl, aber auch Witz wird hier eine Atmosphäre geschaffen, die Lichtblicke für jeden Kranken geben könnten.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Der Schreibstil ist locker und lässt sich gut lesen.

Das Zitat „Es lebe das Heute, das Hier und das Jetzt“ hat mir ausgesprochen gut gefallen und passt sehr gut zu der Geschichte.
Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

Bewertung vom 30.06.2019
Männerferien
Kalpenstein, Friedrich

Männerferien


ausgezeichnet

Anja und Herbert wollen zusammen eine Kreuzfahrt unternehmen. Kurz vor Urlaubsantritt verletzt sich Anjas Kollegin und sie entschließt sich, zuhause zu bleiben, damit sie ihr Cafè weiterführen kann.
Da an der Reiserücktrittsversicherung gespart wurde und die Reise nicht verfallen soll, entscheidet sich Herbert mit seinem langjährigen Freund Hans die Reise anzutreten.
Dort angekommen ist die Enttäuschung von Hans sehr groß. Für eine Außenkabine hat das Geld wohl nicht gereicht.
Hans ist ein Draufgänger und will der Frauenwelt imponieren. Er gibt an, dass er ein Jogalehrer ist. Schon ist die holde Weiblichkeit angetan und sie verabreden sich zur morgendlichen Jogastunde.
Herbert, der typische Finanzbeamte und Hans, der große Draufgänger können unterschiedlicher nicht sein. So wird den Beiden nie langweilig.
Was sie bei einer Woche Kreuzfahrt erleben, in welche Fettnäpfchen sie treten und warum sie lieber ein Kindermenü essen, müsst ihr unbedingt selbst lesen.

Was für ein tolles Buch. Es fängt schon mit der Parkplatzsuche in Genua an, geht weiter zu verpatzten Landausflügen und auch die Abendessen sind nicht ohne.

Friedrich Kalpenstein versteht es zu unterhalten. Der Schreibstil ist sehr erfrischend und voller Situationskomik, die sich kein zweites Mal wiederholt.
Die Kapitel sind kurz und man fliegt nur so durch die Zeilen.
Es ist derart bildhaft dargestellt, dass man mitten im Geschehen ist.

Herbert ist solide und liebt seine Anja über alles. Das macht ihn besonders sympathisch, aber auch Hans ist sehr gut dargestellt. Die Charaktere sind absolut gelungen.

Ich bin infiziert von diesem tollen Schreibstil, sodass ich die vorherigen Bücher unbedingt noch lesen möchte.
Das Buch eignet sich nicht nur für Frauen, sondern für Männer gleichermaßen

Ich hatte es fast in einem Rutsch durchgelesen und gebe eine absolute Leseempfehlung.

Fazit: Amüsant, spritzig, heiter und versprüht gute Laune.

Bewertung vom 29.06.2019
Traumreise
Radermacher-Ilski, Nadine

Traumreise


ausgezeichnet

Suria wohnt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Bruder. Als dieser beruflich ins Ausland muss, soll Suria in den Sommerferien zu ihrer Großmutter nach Malaysia. Sie hat dort ihre Wurzeln, war selber aber noch nie dort.
Innerlich sträubt sie sich dagegen und hat erstmal eine ablehnende Haltung gegenüber ihrer Großmutter.
In ihren Träumen begegnet sie Jackson und erlebt allerlei Abenteuer.
Was Suria in ihrer Traumreise erlebt und ob sich alles zum Guten wenden, müsst ihr selbst lesen.

Nadine Rademacher-Ilski hat hier einen besonders schönen Roman mit Fantasy geschrieben. Es ist ihr Debüt und es konnte mich absolut überzeugen.

Die Sprache ist sehr bildhaft. Man war mitten im Geschehen. Auch die Charaktere wurden mit Leben gefüllt und sind gut ausgearbeitet.

Sie nimmt einen mit auf eine außergewöhnliche Reise und wir erleben eine ideenreiche Geschichte.

Das Cover ist sehr passend und ansprechend.

Außerdem nimmt sie sich dem Artenschutz an. Ich kann das Buch sehr gern weiterempfehlen.

Es hat die richtige Mischung zum Träumen, ist berührend und phantasievoll.
Ich gebe hiermit eine Leseempfehlung