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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 899 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2011
Die Nacht von Berlin
Beckmann, Herbert

Die Nacht von Berlin


gut

Der Schreibstil war für mich ungewöhnlich, aber die Story ist interessant.


Hildegard Langenfeld wird vermisst. Kommissar von Spirow nimmt ziemlich gelangweilt die Aussage der Schwester entgegen. Edmund Engel hingegen sieht seine Aufgabe ernster und fragt die Schwester über den Hintergrund aus. Das bringt ihm allerdings eine Rüge ein, denn schließlich ist er nur der Protokollant und hat sich nicht in die Ermittlungsarbeit einzumischen.

Die Polizisten wechseln regelmäßig den Einsatzort, sodass der junge Edmund Engel als nächstes in die Mordbereitschaft kommt. Während er das Protokoll über die Vermisste schreibt, kommt ein Anruf: In einem Juweliergeschäft gibt es drei Leichen. Bei seiner Ankunft ist Engel erschüttert, dass sich niemand Gedanken über die Spurensuche macht. Viel zu viele Leute befinden und bewegen sich ungehindert im Raum, und die beiden Leichen, die kostümiert im Schaufenster ausgestellt waren, sind von dort ins angrenzende Zimmer verlegt worden. Das hat der Kaiser persönlich angeordnet, um die Leichenwürde vor den Schaulustigen zu schützen.

Als ein weiteres Mordopfer gefunden wird, sieht Engel einen möglichen Zusammenhang – aber von Spirow tut das als unmöglich ab ...


Kommissar von Spirow war mir von Anfang an unsympathisch. Sein arrogantes Auftreten war mir sehr zuwider, auch wenn das für die damalige Zeit normal war. Der junge Engel hingegen war sehr offen und zuvorkommend. Seine Art fand ich außergewöhnlich freundlich im Vergleich zu den anderen Figuren. Da das Buch im Jahr 1911 spielt, ist der Umgangston ziemlich rau.

Den Schreibstil fand ich schwierig, da der Autor immer wieder im Berliner Dialekt schrieb. Bei Aussagen war das in Ordnung, aber nicht bei der Umschreibung. Auch die Worttrennung war für mich mitunter sehr abenteuerlich, sodass ich manches Wort mehrmals lesen musste, um es zu verstehen.

Ich kenne mich in Berlin nicht aus, aber durch die Beschreibung des Autors hatte ich ein klares Bild der Gegend vor meinem geistigen Auge. Ob es allerdings originalgetreu ist, vermag ich nicht zu sagen. Auch die Figuren wurden sehr gut dargestellt, ebenso die Arbeitsweise.

Das Buch ist unterteilt in sechs Bilder und die Zugabe. Jedes Bild erzählt die Geschichte um das Vorfinden der jeweiligen Leichen. Die Verbindung zum Theater bekommt man nach zwei Dritteln mitgeteilt, ebenso wie die Hintergründe einer Blindheit gegenüber den Tatsachen. Die Vorkommnisse wurden am Ende fast lückenlos aufgeklärt.

Bewertung vom 25.07.2011
Waldstadt / Oskar Lindt's vierter Fall
Leix, Bernd

Waldstadt / Oskar Lindt's vierter Fall


ausgezeichnet

wieder ein tolles Buch mit dem sympathischen Kommissar

Carsten Blees, ein 20-jähriger Student, war gegen Mitternacht auf dem Heimweg vom Sommerfest, als er von einem Unbekannten vom Fahrrad gestoßen wurde und mit einer Garotte erdrosselt wurde. Drei Tage später wurde die Leiche vom Hund einer Spaziergängerin gefunden. Die Tat gab den Ermittlern Rätsel auf. Als die Ermittlungen sehr stark ins Stocken gerieten, geschah ein weiterer Mord: Diesmal wurde ein betrunkener Rentner auf seinem Mofa Opfer des selben Täters. Und wieder tappte die Polizei im Dunkeln. Doch es mussten noch drei weitere Morde geschehen, bis die Polizei eine Idee hatte. Mordversuch Nummer 6 scheiterte und endlich hatte die Polizei Spuren, die zum Täter führen ...

Der Krimi spielt in Karlsruhe und da mir die Gegenden vertraut waren, habe ich mich sehr gut zurechtgefunden. Es war mein viertes Werk des Autors und ich hatte gleich wieder viel Sympathie für das Ermittlerteam, die mir durch die anderen Bände bereits vertraut sind. Aber ich denke, der Leser kann sich auch ohne die anderen Teile gut zurechtfinden – ich habe die Bücher auch nicht chronologisch gelesen, sondern habe mit Band 5 begonnen.
Der Täter tritt immer wieder in Erscheinung und der Leser bekommt einen Einblick in seine akribische Vorgehensweise. Die Gründe werden erst kurz vor der Buchmitte genannt, nachdem er auf die Nachricht des dritten Opfers wartete.
Oskar Lindt ist ein pfeiferauchender Hauptkommissar, dessen Fahndungserfolge mit Hilfe seiner unkonventionellen Art zustande kommen. Seine Methoden sind mitunter seltsam, aber gut nachvollziehbar. Wenn er mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, um seine Gedanken zu ordnen, kommen ihm meistens die besten Ideen. Seine Streifzüge konnte ich gedanklich wunderbar verfolgen, weil ich die Umgebung kenne.
Die Geschichte wurde aufgeklärt, auch wenn das Ende für mich ziemlich abrupt war. Etwas ausführlicher hätte es mir besser gefallen, aber ich freue mich schon auf das nächste Buch um Hauptkommissar Oskar Lindt.

Bewertung vom 21.07.2011
Bucheckern / Oskar Lindt's erster Fall
Leix, Bernd

Bucheckern / Oskar Lindt's erster Fall


ausgezeichnet

ein phantastisches Buch über einen sympathischen Ermittler

Kriminalhauptkommissar Oskar Lindt hat durch eine Meldung von Luise Becker, die beim Beobachten der Vögel aus ihrem Fenster eine Tasche im Baum gesehen hat, endlich den langgesuchten Rucksack eines im Frühjahr ermordeten Jungen gefunden. Durch das dichte Blattwerk war er bis zum Herbst verborgen geblieben. In dem Rucksack befand sich eine Tüte Erde. Bei der Untersuchung kam heraus, dass sich in der Probe 23 verschiedene giftige Substanzen nachweisen ließen. Wie kam diese Tüte in den Rucksack?

Der Schreibstil ist locker und sehr leicht verständlich. Ich konnte mir die Figuren und die Umgebung sehr gut vorstellen. Da ich bereits die Fälle fünf und sechs des Hauptkommissar Lindt kenne, war mir der Ermittler bereits bekannt.
Der Autor hat eine wundervolle Art, alles zu beschreiben und ich hatte das Gefühl, das Geschehen aus der Vogelperspektive zu beobachten. Trotz des schrecklichen Mordes an einem kleinen Jungen hatte ich kein Ekelgefühl. Die stockenden Ermittlungen und die damit verbundene Hilflosigkeit waren ebenso spürbar, wie der Auftrieb, den der Fund des Rucksacks verlieh.
Die weitreichenden Kreise, die der Fund der belasteten Erdprobe zog, deckte einen Korruptions- und Umweltskandal auf. Die polizeilichen Ermittlungen waren spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weswegen ich es innerhalb von 2 Tagen gelesen hatte. Dem Autor ist es gelungen, in diesem Buch alles sachlich und verständlich zu beschreiben. Ich freue mich schon auf das nächste Werk von ihm.

Bewertung vom 20.07.2011
Und plötzlich sind sie 13 oder Die Kunst einen Kaktus zu umarmen
Arp, David; Arp, Claudia

Und plötzlich sind sie 13 oder Die Kunst einen Kaktus zu umarmen


sehr gut

ein hilfreiches Buch um die eigene Sichtweise zu überdenken

Die Strategie der Autoren besteht auf vier tragenden Grundsätzen: Hinsehen, unterscheiden, loslassen und entspannen. Diese Grundsätze sind schon weit vor der problematischen Teeniezeit die Bausteine für eine gute Beziehung zu den Kindern. Und diese vier Säulen einer guten Beziehung werden in diesem Buch beschrieben.

Das Buch ist ziemlich eng beschrieben. Mit Hilfe von Fallbeispielen wird das Verhalten erklärt. Gestört haben mich nur die biblischen Vergleiche, die immer wieder gezogen wurden, deshalb gibt es von mir einen Stern Abzug.
Was das Buch ganz deutlich zeigt: Unsere Kinder haben Stärken und Schwächen. Die Stärken werden größtenteils einfach hingenommen und an den Schwächen wird rumgenörgelt. Ganz drastisch wurde mir das bei einem Noten-Beispiel klar: Das Kind bringt das Zeugnis heim mit vielen Einsen und Zweien. Nur in Französisch hat es eine Drei. Worüber wird gesprochen? Ich persönlich finde eine Drei in Französisch nicht schlimm, aber das Beispiel zeigt, was gemeint ist. Eine gute Note wird nur als prima erwähnt, aber bei einer schlechten Note wird viel mehr darüber diskutiert, wie es zukünftig besser laufen könnte. Daraufhin habe ich mir die Frage gestellt: Was mache ich, wenn mir etwas nicht gelingt? Ich ärgere mich und versuche es das nächste Mal besser zu machen, aber ständig darauf herumreiten tu ich nicht – warum mach ich das bei meinen Kindern? Ich möchte ihnen helfen und sie verbessern. Aber wollen das meine Kinder nicht auch? Hilft es ihnen mehr, wenn ich ständig daran meckere?
Viele Beispiele zeigen auf, daß das Positive nicht genug anerkannt wird, aber das Negative ständig im Vordergrund steht. Ein weiteres Beispiel macht das sehr deutlich: ein Junge hat auf seinen Bruder aufpassen müssen. Als die Eltern heimkamen haben sie mit dem Großen gemeckert, weil eine Erdnussschale zerbrochen ist. Der Große hat seinen Bruder festgehalten, damit er nicht vom Tisch fällt (statt der Schale) – war das nicht die bessere Entscheidung? Viele dieser Beispiele haben mich zum Nachdenken gebracht. Ich hoffe, daß ich mich zukünftig daran erinnere. Man sollte die Situation aus verschiedenen Sichtweisen betrachten und erst dann reagieren – auch wenn das in der Hektik meist schwer ist. Ich werde mit meinem Sohn (bzw. meinen Söhnen) darüber reden, daß sie mich ggf. daran erinnern sollen.
Ebenfalls war mir bisher nicht bewusst, daß es vier positive Aussagen benötigt, um eine negative Aussage nur auszugleichen. Die meisten Aussagen betreffen negatives Verhalten. Das ist auch das, was in Erinnerung bleibt. Lob ist zwar schöner, hat aber keinen großen Erinnerungsfaktor.
Ebenso wichtig ist eine gesunde Mischung aus Rechten und Pflichten, die je nach Alter aktualisiert werden müssen. Das „Projekt Zwölf-Einhalb“ fand ich interessant, aber ob und in welcher Form sich das für meine Familie umsetzen lässt, muß ich abwarten.
Und auch das Thema „Entscheidungen überlassen“ ist wichtig und findet sich in diesem Buch wieder. Auch die „Entspannungshilfen“ sind Anregungen, um den streßigen Alltag nicht eskalieren zu lassen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2011
Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3
Stark, Richard

Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3


weniger gut

Das Buch konnte mich nicht überzeugen.

Parker ist mit seiner Freundin Claire auf dem Weg nach den Geldscheinen aus seinem letzten Raubüberfall zu schauen. Da die Scheine nummeriert sind, möchte er sie ins Ausland schaffen um den Bankenkreislauf zu umgehen. Aber er ist nicht alleine hinter dem Geld her, seine beiden Komplizen wollen es ebenfalls holen. Und Polizisten, FBI und Kopfgeldjäger sind auch auf der Suche danach.

Das Buch hat etwas sonderbar angefangen. Als würde ich mitten in ein Geschehen hineinplatzen und hätte den Anfang verpasst. Auch sehr seltsam fand ich, dass Parker scheinbar keinen Vornamen besaß, während alle übrigen Beteiligte sowohl Vor- als auch Nachnamen hatten. Es handelt sich bei diesem Buch um den dritten Band in der Parker-Reihe und ich bin mir nicht sicher, ob die beiden vorherigen Bände wichtig für das Verständnis gewesen wären, denn scheinbar ging es im vorigen Band um diesen Überfall. Das Buch ist in 4 Teile gegliedert und jeder Teil hat mehrere Kapitel. Leider konnte ich keinen Sinn in den Unterteilungen entdecken. Der Schreibstil ist sehr einfach und es gibt keine langen Sätze. Ich konnte mir die einzelnen Figuren und die Umgebung gut vorstellen. Die Story war an sich auch nachvollziehbar und schlüssig, aber zwischendurch auch etwas langatmig. Es wurde aus Sicht von Parker erzählt und das Ende war etwas abrupt und offen.

Bewertung vom 13.07.2011
Hexengold / Die Wundärztin Bd.2
Rehn, Heidi

Hexengold / Die Wundärztin Bd.2


ausgezeichnet

Eine gelungene Fortsetzung der Wundärztin!

Magdalena hat das Leben als Wundärztin im Heerestross hinter sich gelassen und ist mit ihrem Ehemann Eric nach Frankfurt gegangen. Dort haben sie das Haus des Oheims geerbt und Eric hat als Kaufmann zusammen mit seinem Vetter Vinzent das Kontor geführt. Ihre Base Adelaide hat ihnen das Haus allerdings nicht gegönnt und als sie nach dem Tod ihres Mannes aus ihrer Wohnung rausmusste hat sie dort Unterschlupf gefunden.
Nachdem Eric auf eine Handelsreise gegangen ist, wurde auch dieses Haus gepfändet und Magdalena musste erfahren, dass Eric ihr gegenüber nicht ehrlich war. Sie fand heraus, dass er statt in den Süden nach Italien zu reisen in den Norden nach Königsberg wollte. Was für ein Geheimnis über ihre Familie hat er ihr verschwiegen? Gemeinsam mit ihrer Base und den Kindern begibt sie sich auf eine gefährliche Reise...

Der Autorin ist es gelungen, mich mit diesem Buch zu fesseln und zu faszinieren. Ich konnte in die Geschichte eintauchen und war darin gefangen. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Vor meinem inneren Auge hatte ich farbenprächtige Bilder und ich hatte sogar Gerüche in der Nase. Es war schön zu lesen, wie es mit Magdalena weitergegangen ist. Die verschiedenen Charaktere wurden wunderbar beschrieben und ich hatte für manche gleich viel Sympathie und gegen andere hatte ich von Beginn an eine Abneigung. Ob und wie sich das geändert hat, möchte ich hier aber nicht verraten. Sehr interessant war die Figur von Eric, die bis zum Schluss äußerst rätselhaft war. Die Base Adelaide, die von Anfang an eine große Rolle gespielt hat, war in meinen Augen eine widerliche Person, aber ich konnte ihre Beweggründe teilweise nachvollziehen. Mit ihr ist der Autorin in meinen Augen ein Meisterstück gelungen. Ich war selten von einer Person so hin- und hergerissen, ob ich sie am liebsten erschlagen würde oder doch Mitleid haben sollte. Ich denke, man kann dieses Buch auch lesen, ohne die Wundärztin zu kennen, aber mit Sicherheit sagen kann ich es nicht.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, und ich freue mich schon auf den dritten Band dieser Reihe...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2011
simplify your life
Küstenmacher, Werner; Seiwert, Lothar

simplify your life


ausgezeichnet

ein hilfreicher Ratgeber, aber tun muß ich es selbst...

Das Buch zeigt anhand von 7 Schritten, wie man sein Leben vereinfachen kann: Stufe 1: Ihre Sachen, Stufe 2: Ihr Geld, Stufe 3: Ihre Zeit, Stufe 4: Ihre Gesundheit, Stufe 5: Ihre Mitmenschen, Stufe 6: Ihr Partner und Stufe 7: Ihr Ich. Die Idee hinter diesem Buch basiert auf einem einfach Prinzip: Weniger ist mehr. Dafür ist ein Wortteil wichtig: das „ENT-lein“: statt Verdoppel ENTdoppeln, statt Gerümpel ENTrümpeln, statt Verspannung ENTspannung und statt Beschleunigung ENTschleunigung. Wenn man diese ENT`s bewusst in den Alltag integriert, befindet man sich schon mitten auf dem simplify-Weg.

Jede Stufe hat ein Ziel und 4 oder 5 Wege dorthin. So sind beispielsweise in der ersten Stufe Ent-wirren des Arbeitsplatzes, Ent-stapeln des Büros, Ent-rümpeln der Umgebung und Ent-machten der Vergesslichkeit die Wege. Und das Ziel heißt: Vereinfachen Sie sich selbst durch einfachere Dinge.

Für dieses Buch hat der Autor 650 Bücher zum Thema Lebenshilfe und Management durchforstet und daraus das Wichtigste zusammengefasst. Hauptsächlich wird der berufliche Alltag beschrieben, aber man kann einiges davon in den privaten Alltag übernehmen. Ich werde das Buch bestimmt noch zwei oder drei mal lesen müssen, damit ich es auch umsetzen kann.
Fast am Ende gibt es einen Enneagramm-Test, bei dessen Auswertung ich mein Wesen ziemlich genau erkannt habe. Es gibt neun verschiedene Typen und ich war überrascht, wie zutreffend es ausgefallen ist.
Es ist nicht immer einfach, sich an die Wege zu halten. Ich werde es versuchen und zwischendurch immer mal wieder das Buch zur Hand nehmen, um mich daran zu erinnern. Oftmals ist der Alltag so eingefahren, daß es schwer ist, ihn zu ändern.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2011
Blutsauger / August Häberle Bd.11
Bomm, Manfred

Blutsauger / August Häberle Bd.11


gut

Spannende Einblicke in die Welt der Forschung.

Der Anästhesist Elmar Brugger ist auf Gran Canaria und hat erfahren, dass seine Firma und seine Existenz gefährdet sind.
Shakir Salbaisi ist Oberarzt und hat Notfalldienst in der Helfenstein-Klinik. Während diesem bekommt er einen bekannten Patienten: den sehr sympathischen Oberarzt aus der Gynäkologie. Dieser wurde überfahren, als er nach Dienstschluss auf den Parkplatz wollte. Leider erliegt er seinen Verletzungen. Als dann auch noch die Krankenschwester aus der Röntgen-Abteilung überraschend verstirbt, stellt sich die Frage, ob das Zufall ist.
Das Unfallfluchtauto wird recht schnell gefunden: Es gehört einem jungen Mann, der seinen Zivildienst in der Helfenstein-Klinik ausgeübt hat. Anscheinend wurde es in dieser Nacht gestohlen.
Der im Klappentext erwähnte Skandal um eine Stammzellenforschung kommt ans Licht, aber wer steckt dahinter?

Es wird abwechselnd aus Gran Canaria und aus Geislingen erzählt. Der Schreibstil war flüssig und ich habe mich nach anfänglichen Problemen mit der Übersicht gut zurechtgefunden. Die einzelnen Figuren wurden realistisch dargestellt. Auch die politische Lage wurde sehr gut eingefügt und ich bekam einen kleinen Einblick in die Spirale der Forschung. Ich hatte als „Neuleser“ keine Probleme, in die Geschichte reinzukommen, auch wenn es der elfte Band um Kommissar Häberle ist. Dieser wird allerdings erstmals auf Seite 224 erwähnt und betritt auf Seite 242 das Geschehen. Die Ermittlungen waren sehr spannend und die Fäden liefen immer wieder nach Gran Canaria.

Allerdings hat das Ende ein Manko: Ich hatte das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein und plötzlich knallt mir jemand die Tür vor der Nase zu. Die Handlungsstränge aus Ermittlungen und zwischenmenschlichen Beziehungen waren ausführlich dargelegt, aber der Schluss war sehr abrupt und oberflächlich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2011
Die Maurin
Korte, Lea

Die Maurin


ausgezeichnet

Liebe und Freiheit in Zeiten des Krieges

Zahra, die Tochter eines Mauren und seiner zum Islam konvertierten Frau, lebt in Andalusien und soll möglichst schnell verheiratet werden. Aber sie ist ziemlich eigensinnig und möchte ihre Freiheit nicht aufgeben. Ihre Zeit am Hofe der Sultanin Aischa genießt sie sehr. Zahra ist aufmüpfig, was in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich war. Sie hat sich mit starkem Überlebenswillen gegen ihre „Bestimmungen“ gewehrt und obwohl sie so viel Pech und Schwierigkeiten hat versucht sie, ihren eigenen Weg zu gehen. Ihr erster Bräutigam starb und ihr zweiter hat ihr schnell einen furchtbaren Einblick auf das Eheleben mit ihm gegeben. Als Spionin für die Sultanin begegnete ihr ein junger Kastilier, an den sie ihr Herz verliert. Und trotz der vielen harten Schicksalsschläge hat sie immer wieder Mut bewiesen.

Das Buch beginnt mit einem Personenverzeichnis über die vorhandenen Figuren. In vielen Büchern befindet es sich am Ende, sodaß ich oft erst hinterher merke, ich hätte nachschauen können. Meiner Meinung nach ist das am Anfang sinnvoller, da ich grundsätzlich immer von vorne nach hinten lese. (Allerdings habe ich am Ende festgestellt, daß Glossar, Zeittafel und Stammbäume ebenfalls vorhanden sind – auch die hätte ich mir gerne am Anfang gewünscht...) Das Personenverzeichnis war für mich sehr hilfreich, da ich immer nachlesen konnte, um wen es sich gerade handelte und wie diese Figur zu den anderen stand. Es gab reale und fiktive Personen und der Autorin ist ein spannendes und bewegendes Werk gelungen. Die historischen Recherchen, die dahinter stecken, kann ich noch nicht mal ansatzweise erahnen.
Ich konnte mich nur sehr schwer von dem Buch losreissen und musste sehr oft zu den Taschentüchern greifen. Beim Lesen wurde alles für mich lebendig und ich konnte mir sowohl die Geschehnisse als auch die einzelnen Charaktere sehr gut vorstellen. Es gab sympathische und unsympathische Zeitgenossen aber auch welche, die ich lange nicht einordnen konnte. Auch gab es immer wieder überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.
Es war mein zweites Werk dieser Autorin und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes sein. Ich würde mich freuen, wenn ich eine Fortsetzung lesen dürfte...

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.