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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

Bewertungen

Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2021
Abenteuer auf Burg Höhenstein
Sterr, Thomas

Abenteuer auf Burg Höhenstein


ausgezeichnet

Eine warmherzige Geschichte mit Tiefgang über Mobbing, Vergebung und Freundschaft. Detailliert und atmosphärisch illustriert.

Inhalt:

Tobias ist ein Bücherwurm und liest am liebsten Geschichten über Gespenster und Ritter. Von seinen Mitschülern wird er dafür oft belächelt und geärgert.

Bei einem Schulausflug zur Burg Höhenstein droht die Situation zu eskalieren, denn die Schul-Rüpel Frederik und Olaf sperren Tobias auf der Toilette ein und während die Klasse 5 b sich auf den Heimweg macht, bleibt der Junge zurück.

Doch so allein, wie zunächst angenommen ist Tobias gar nicht: das Burggespenst Kuni befreit ihn und heißt ihn herzlich auf der Burg willkommen.

Der Beginn eines turbulenten und außergewöhnlichen Wochenendes und ganz einer besonderen Freundschaft.



Altersempfehlung:

ab etwa 8 Jahre (große Schrift, Blocksatz, viel Text und kurze Kapitel)


Illustrationen:

Viele halb- bis ganzseitige Illustrationen greifen die Handlung auf und erwecken Tobias und Kuni zum Leben. Besonders letzterer gefällt auf Anhieb wegen seines freundlichen wie kindlichen Lächelns. Obwohl er ein Gespenst ist und manchmal eine Augenklappe trägt, gelingt es ihm nicht, dem jüngeren Leser das Fürchten zu lehren ;-)

Die ausdrucksstarke Mimik der Figuren ist wunderbar anzusehen, die Gefühle stehen ihnen tatsächlich in die Gesichter geschrieben.

Die schwarz-weiß Zeichnungen sind detailliert und geben die gespenstische wie auch faszinierende Atmosphäre hervorragend wieder: kunstvolle Gemälde, Ritterrüstungen und natürlich ein prachtvoller Thron dürfen hier nicht fehlen.

Besonders beeindruckend ist übrigens die Bibliothek mit 3.780.366 Büchern!



Mein Eindruck:

Das Abenteuer wird altersgerecht, spannend und mit Humor erzählt.

Der elfjährige Tobias ist ein Außenseiter, dabei ist er herzensgut, freundlich und hilfsbereit. Seine ruhige, introvertierte Art und Vorliebe für Geschichten, lassen ihn auf Anhieb sympathisch wirken. Sein Lieblingsbuch ist "Das kleine Gespenst", ein Geschenk von seiner Mutter. Da die beiden alleine sind, besteht zwischen ihnen eine ganz besondere Verbindung.

Das Burggespenst Kuni (eigentlich Kurt-Ulrich Niels Ignaz von Höhenstein) wirbelt mit seiner liebenswerten, direkten und ehrlichen Art durch die Geschichte, sorgt für humorvolle und warmherzige Szenen und bringt nicht nur Tobias zum Nachdenken.

Es werden aber nicht nur Ausgrenzung, Mobbing sowie Selbstvertrauen und Freundschaft thematisch aufgegriffen, sondern auch ein Blick auf das Leben und die Probleme der Mobber geworfen.
Auf einmal hat man beide Seiten vor Augen: Frederiks Mutter geht lieber auf Partys und bringt danach Männer mit nach Hause und Olafs Vater hat eine Vorliebe für Videospiele und so viele Kinder, dass er gar nicht mehr genau weiß, wie viele es eigentlich sind.

Die beiden Jungs, auch wenn sie sich zu Anfang wie die letzten Halunken benommen haben, sammeln Sympathiepunkte, weil sie sich dann doch noch Sorgen um Tobias machen. Auch Tobias fragt sich, warum die beiden Rüpel es auf ihn abgesehen haben und mit welchen Problemen sie sich wohl herumschlagen. Als er dann endlich Gelegenheit erhält, es den beiden mit gleicher Münze heimzuzahlen, handelt er wohlüberlegt und beweist dadurch wahre Größe.

Neben diesen ernsten Abschnitten lockern die liebenswerten Persönlichkeiten, lustigen Dialoge und amüsanten Szenen die Geschichte immer wieder auf und sorgen so für eine gute Unterhaltung.


Fazit:

Ein einfühlsam und humorvoll erzähltes Abenteuer über Mobbing und Ausgrenzung mit einem interessanten Perspektivwechsel und vielen kleinen wichtigen Botschaften.

Die detaillierten schwarz-weiß Zeichnungen ergänzen die Geschichte sehr gut und erwecken die Charaktere zum Leben.

Wir sind gespannt auf weitere Abenteuer von Tobias und Kuni und geben für dieses eine Leseempfehlung!


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Rezensiertes Buch: "Abenteuer auf Burg Höhenstein - Der geheime Thronsaal" aus dem Jahr 2019

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2021
Die Kuh im Pool
Niermeyer, Sandra

Die Kuh im Pool


ausgezeichnet

Ein witziges, schräges und fantastisches Abenteuer mit zauberhaften Illustrationen: warmherzig, lehrreich und voller Überraschungen!

Inhalt:

Die Geschwister Valli, Rike und Jannis staunen nicht schlecht, als plötzlich eine Kuh in ihrem Garten auftaucht.

Und weil sie das Hochlandrind schwimmend im Pool entdeckt haben, nennen sie es einfach Poola.

Doch wie versteckt man ein riesiges Rind vor den Eltern und vor neugierigen Nachbarn?

Der Beginn vollkommen verrückter Sommerferien und außergewöhnlicher Freundschaften.


Illustrationen:

Zauberhafte und farbenfrohe Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung sehr gut und lassen das Gelesene lebendig werden.
Der Zeichenstil gefällt sehr und die Charaktere wirken dynamisch und sympathisch. Ihre Mimik ist ganz wunderbar gelungen und in Poola ist man dank ihres golden wallenden Fells und ihrem Wimper-Klimper-Blick sofort verschossen.


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)
oder für geübte Leser etwa ab 8 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz)


Mein Eindruck:

Dank des lockeren und witzigen Erzählstils in der Ich-Perspektive aus Rikes Sicht liest sich das Abenteuer unterhaltsam und regt zum Nachdenken an.

Die Charaktere sind sympathisch und die Geschwister wachsen einem sofort ans Herz:

Rike ist das mittlere Kind, neun Jahre alt und noch nicht sicher, was eigentlich ihre Stärke ist. Als Sandwichkind fühlt sie sich oft übersehen.

Der sechsjährige Jannis ist zuckersüß und sorgt mit fantasievollen und witzigen Aktionen und kreativen Ideen für Lacher.

Valli ist ein wissbegieriger Bücherwurm und ein wandelndes Lexikon. Auf alles weiß sie eine Antwort. Mit ihren 13 1/4 Jahren fungiert sie zudem bereits als Ersatzmutter und Haushaltsmanagerin.

Denn die drei Kinder sind tagsüber oft alleine, ihre Eltern arbeiten viel und sind Bilderbuch-Workaholics. Sie werden sehr überzogen dargestellt und leben völlig in ihrer eigenen (Arbeits-)Welt. Getreu dem Motto "viel arbeiten - viel Geld verdienen - viel kaufen" verlieren sie das Wesentliche aus den Augen und nehmen ihre Kinder kaum noch wahr. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Poola meldet sich (in regelmäßigen Abständen am Kapitelende) ebenfalls zu Wort. Durch eine kleine Illustration und farbige Schrift werden diese Passagen auch optisch vom Rest der Geschichte getrennt.

Das kluge Rind weiß schnell, was in der Familie schiefläuft. Die Kinder wirken auf den ersten Blick erstaunlich erwachsen für ihr Alter, sind selbstständig und schmeißen den Haushalt beinahe alleine. Doch - wie Poola bald merkt - auch etwas verwahrlost und einsam.

Man erfährt während des Abenteuers viel Wissenswertes und auch Neues über Kühe.

Bei ihren Recherchen stoßen die Kinder beispielsweise auf Themen wie Massentierhaltung oder die Trennung von Muttertier und Kalb und hinterfragen dadurch ihr eigenes Verhalten. Rike wird Vegetarierin, Jannis möchte keine Milch mehr trinken, sondern sie den Kälbern zurückbringen. Dabei wird es einem ganz warm ums Herz.

Der wunderbare Wortwitz macht natürlich auch vor Kuh-Sprichwörtern nicht Halt: von "die Kuh vom Eis holen" bis "das geht auf keine Kuhhaut".

Trotz ernster Themen bleibt aber der Humor nie auf der Strecke.

Spätestens beim Happy End (welches in einem Kinderbuch natürlich nicht fehlen darf) stellt auch der Leser fest:

"Kühe sind wirklich ganz faszinierende Geschöpfe." (vgl. S. 216)

Für dieses außergewöhnliche und humorvolle Abenteuer geben wir von Herzen gerne volle fünf Sternchen und eine (Vor-)Leseempfehlung für Jung und Alt, Jungen wie Mädchen.



Fazit:

Ein lustiges und fantasievolles Abenteuer, welches zudem lehrreich ist und zum Nachdenken anregt. Einfühlsam, humorvoll und kindgerecht werden auch ernste Themen wie Massentierhaltung, Viehzucht und Tierschutz aufgegriffen.

Die sympathischen Geschwister wachsen schnell ans Herz und werden dank zahlreicher Illustrationen lebendig.

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Rezensiertes Buch: "Die Kuh im P

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2021
Flausen im Schopf / Die Haferhorde Bd.1
Kolb, Suza

Flausen im Schopf / Die Haferhorde Bd.1


ausgezeichnet

Ein lustiges Abenteuer: unterhaltsam und voller Überraschungen! Mit vielen farbenfrohen Illustrationen.

Inhalt:

Die Shetlandponys Schoko und Keks ziehen um. So hat es die Chefin beschlossen und ganz glücklich sind die beiden mit dieser Entscheidung nicht.

Auf dem neuen Hof angekommen werden sie auf Trab gehalten von mysteriösen Geräuschen mitten in der Nacht, einer weiße Gestalt und gruseligem Lachen.

Im Dorf geht sogar das Gerücht um, dass es auf dem Hof spukt.

Schnell ist klar, dass Schoko auf Gespensterjagd geht. Es muss nur noch genialer Plan her!



Illustrationen:

Zahlreiche farbenfrohe Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung und lassen Charaktere und Geschichte lebendig werden.

Der Zeichenstil von Nina Dullek gefällt sehr und Zwei- wie auch Vierbeiner sind auf Anhieb sympathisch. Ganz wunderbar gelungen ist die Mimik der Ponys.



Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder zum Selberlesen für geübte Leser etwa ab 8 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz)



Mein Eindruck:

Nachdem wir von der Haferhorde bereits so viel Positives gehört haben, sind wir der Einfachheit halber mit Band 1 gestartet. Die Reihe rund um die Shetlandponys Schoko und Keks gibt es seit fünf Jahren und inzwischen umfasst sie 17 Bände.

Das Besondere: jeder Titel befasst sich mit einem Sprichwort oder Wortspiel, welches sich dann auch im Abenteuer wiederfindet.

Die Liebe zum Wort wird auch innerhalb der Geschichte immer wieder deutlich. Pony Toni spricht Bayrisch, was beim Vorlesen für verknotete Zungen und Lacher sorgt (auf der Verlagsseite findet man "Tonis Wörterbuch" als kleine Übersetzungshilfe).

Dank des witzigen Erzählstils aus Pony-Sicht liest sich das Abenteuer unterhaltsam und wie im Flug. Herrlich schräge und lustige Dialoge und Neckereien lockern die Geschichte zusätzlich auf.

Die Charaktere sind sympathisch und die Vierbeiner wachsen einem sofort ans Herz. Jedes Tier hat eigene Ecken und Kanten und doch bilden sie eine wunderbare Einheit, sind hilfsbereit und herzensgut.

Bei Familie Blümlein leben neben Schoko und Keks auch der Wallach Ole, der gemütliche Haflinger Toni und die etwas hochnäsige Stute "Gräfin". Weitere tierische Familienmitglieder sind Hund Bruno, Katze Amalie und die Hühner-Damen Grün, Gelb und Blau.

Man erfährt während des Abenteuers zudem Wissenswertes über Pferderassen und das Leben auf einem Ponyhof.

Die "gruselige" Gespensterjagd gestaltet sich turbulent, lustig und altersgerecht.

Für den Start einer ponystarken Buchreihe vergeben wir liebend gerne volle fünf Sterne und eine (Vor-)Leseempfehlung für Jung und Alt, Jungen wie Mädchen. Wer nämlich denkt, Pony-Geschichten sind nur etwas für Mädchen, irrt sich gewaltig.



Fazit:

Ein lustiges und unterhaltsames Abenteuer aus Pony-Sicht, mit sympathischen Charakteren und zahlreichen farbenfroher Illustrationen.

Ein herrlich schräges Lesevergnügen für Groß und Klein, für Mädchen und Jungen!

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Rezensiertes Buch: "Band 1 - Die Haferhorde - Flausen im Schopf" aus dem Jahr 2015

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2021
Ein Klonk um Mitternacht / Grimmskrams Bd.1
Pfeiffer, Marikka;Mann, Miriam

Ein Klonk um Mitternacht / Grimmskrams Bd.1


sehr gut

Ein fantasievolles, aufregendes und märchenhaftes Abenteuer! Mit wunderschönen sw Illustrationen. 

Inhalt:

Tom und das Nachbarsmädchen Milli sind einer geheimnisvollen Sache auf der Spur:

Seltsame Geräusche, eine fliegende Drohne vor Toms Fenster im 19. Stockwerk, ein Frosch im Klo und eine Fee im Hausflur ...

Was geht hier nur vor sich? Und wie steckt der mysteriöse Mister Grimm, der Eigentümer des Towers und Bewohner des Penthouses in der 20. Etage, mit drin?



Altersempfehlung:

ab 9 Jahre



Illustrationen:

Jedes Kapitel wird mit einer schwarz-weiß Illustration von Tom oder Milli eingeleitet und durch viele kleine Zeichnungen passend zur Handlung ergänzt.

Die Figuren sind sehr detailliert und scharf gezeichnet und wirken plastisch fast dreidimensional. Gerade der Kontrast von eckigen, geradlinigen Konturen und doch einem gewissen Schwung gefällt mir sehr. Da die Illustrationen "nur" schwarz-weiß sind, erhalten sie zusätzlich eine ganz besondere Tiefe.



Mein Eindruck:

Die Kapitel umfassen meist nur wenige Seiten, so dass das Buch etwa ab 9 Jahren selbst gelesen werden kann.

Das Abenteuer von Tom und Milli wird phantasievoll erzählt, benötigt aber einige Kapitel, um den Leser irgendwann mitzureißen.

Die beiden Hauptfiguren sind auf Anhieb sympathisch: Tom und Milli sind mutig, clever und wissbegierig und bilden ein perfektes Team. Dass es sowohl einen Jungen wie auch ein Mädchen in der Hauptrolle gibt, finde ich sehr gut, denn so kann man sich auf jeden Fall mit einem der beiden Kinder identifizieren.

Mein persönlicher Liebling ist aber der sprechende Frosch, der für Abwechslung und herrlich witzige Dialoge sorgt.

Zur Handlung möchte ich gar nicht zu viel verraten, um kein Geheimnis vorwegzunehmen. Nur so viel: es wird magisch und märchenhaft und überraschend.

Allerdings braucht die Geschichte meines Erachtens zu lange, um endlich in Fahrt zu kommen und ist dann viel zu plötzlich vorbei.

Auch wenn die Handlung abgeschlossen ist, bleibt ein gewisser Spielraum am Ende, der die Möglichkeit einer Fortsetzung bewusst offen lässt.

Für das magische wie unterhaltsame Abenteuer gebe ich vier von fünf Sternen. Dass es nicht zur vollen Punktzahl gereicht hat, liegt weniger am phantasievollen Inhalt, sondern vielmehr an der Umsetzung und dem abrupten Ende der Story.

Eine Leseempfehlung für Jungen wie Mädchen, insbesondere für alle Liebhaber*innen von Märchen und magischen und geheimnisvollen Geschichten!



Fazit:

Ein fantasievolles Abenteuer voller Magie, mit schrägen wie überraschenden Momenten, auch wenn die Geschichte nur langsam Fahrt aufnimmt.

Die liebenswerten teilweise skurrilen Charaktere wachsen schnell ans Herz.

Vervollständigt wird die magische Geschichte durch wunderschöne, plastische schwarz-weiß Illustrationen.



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Rezensiertes Buch "Grimmskrams - Ein 'KLONK' um Mitternacht" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2021
Sofabanditen oder Die verrückte Befreiung der Hühner
Kleinschmidt, Judith

Sofabanditen oder Die verrückte Befreiung der Hühner


sehr gut

Ein turbulenter, aufregender und herrlich chaotischer Roadtrip mit Witz und originellen sw Illustrationen.

Inhalt:

Die 8-jährige Ada und ihre Eltern ziehen - sehr zum Ärger des Mädchens - in eine neue Wohnung.

Während Ada vor Wut kochend im Umzugslaster sitzt, wird dieser plötzlich von einem Schaf entführt.

Als wäre die Situation noch nicht verrückt genug, trägt dieses Schaf einen Nasenring, raucht Zigarre und in sein Fell ist ein Leopardenmuster rasiert. Und es hat einen Plan: Lilli hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, die Hühner aus der Fabrik zu befreien und so vor dem Tod zu retten.

Plötzlich steckt Ada unverhofft mitten in einem turbulenten Abenteuer.



Altersempfehlung:

ab 8 Jahre



Illustrationen:

Der Bildanteil sehr hoch und perfekt für das vom Verlag empfohlene Lesealter von 7 bis 9 Jahren.

Die vielen schwarz-weiß Illustrationen ergänzen die Handlung sehr gut und lassen Ada und Schaf Lilli lebendig werden. Letztere ist irre lustig und schräg dargestellt - nicht nur wegen des Nasenrings und Leomuster in der Schafswolle - und ihre Mimik ist zum Schießen komisch: ein entschlossener Blick und vollkommen von ihrer Mission überzeugt.

Immer wieder flattern zudem aufgeregte Hühner über die Seiten.



Mein Eindruck:

Die Kapitel umfassen meist nur wenige Seiten und das rasante Abenteuer wird aus Adas Sicht erzählt. Ihr Erzählstil ist ehrlich, witzig und mitreißend.

Ada beschreibt besonders ihre Gefühle ganz wunderbar und bildhaft. Beispielsweise wird sie vor lauter Wut aufgebläht wie ein Kugelfisch mit Glubschaugen (sie trägt eine Brille mit dicken Gläsern) und spitzen Giftstacheln (passend zu ihrer Kurzhaarfrisur). Das Mädchen ist ein Einzelkind und eine Einzelgängerin. Ein ruhiger, cleverer Bücherwurm und einfach liebenswert.

Lilli, das Schaf, ist das komplett Gegenteil: mutig, selbstlos und voller Abenteuerlust und Tatendrang. Ein quirliges Bündel mit einer ganz eigenen Logik und vielen philosophisch angehauchten Gedanken:

"Lilli zuckt mit den Schultern. 'Sag niemals nie'." (vgl. S. 23)

Lilli bringt zwar zu Beginn reichlich Chaos in Adas Leben, aber im Laufe des Abenteuers gewinnt das zurückhaltende Mädchen an Selbstvertrauen und es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden Sofabanditen.

"[...] Freunde findet man überall. Vor allem, wenn man es nicht erwartet." (vgl. S. 38)

Themen wie Ängste, Verlust und Trauer, Betrug, Streit und Versöhnung werden nur kurz angeschnitten und ich hätte mir gewünscht, dass zumindest der zentrale Punkt "Tierschutz" und der Grund, warum Lilli die Hühner befreit, etwas mehr vertieft wird.

Pädagogisch gesehen und auch Logik betreffend sollte man das Abenteuer nicht zu sehr hinterfragen. Das Schaf ist nämlich nicht in allen Dingen ein goldenes Vorbild (Entführung des Umzugswagens, Zigarrenkonsum, Diebstahl eines Motorrads, Fahren ohne Führerschein, fremdes Eigentum bemalen usw.), hat aber definitiv das Herz (für Hühner und andere Lebewesen) am rechten Fleck.

Bei Kindern wird dieser turbulente Roadtrip vermutlich besser ankommen, als bei deren Eltern. Uns ging es auf jeden Fall so.

Für dieses rundum verrückte Kinderbuchdebüt geben wir eine Leseempfehlung für Jungen und Mädchen, die schräge und unkonventionelle Geschichten mögen - mit dem Hinweis "Bitte nicht nachmachen!" ;-)



Fazit:

Ein turbulenter und chaotischer Roadtrip: schräg, witzig und außergewöhnlich mit liebenswerten wie herrlich skurrilen Charakteren.

Pädagogisch nicht unbedingt lehrreich, dafür lustig und unterhaltsam.

Vervollständigt wird das rasante Abenteuer durch detailreiche schwarz-weiß Illustrationen.



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Rezensiertes Buch "Sofabanditen oder Die verrückte Befreiung der Hühner" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2021
1984
Orwell, George

1984


ausgezeichnet

1984 ist ein zeitloser Klassiker, der erschüttert und nachdenklich stimmt. Eine geniale wie erschreckend aktuelle Dystopie.

Inhalt:

London im Jahr 1984:

Winston Smith ist ein Geschichtsfälscher und arbeitet für den Staat.

Er beginnt jedoch nach und nach an dem System zu zweifeln und hält dies in einem Buch schriftlich fest. Damit begeht er in den Augen des Staats allerdings ein Verbrechen und der Große Bruder richtet stets seine wachsamen Blick auf jeden potentiellen Verräter.

"Big Brother is watching you!"



Mein Eindruck:

Einer der Klassiker, dessen Elemente vielfach adaptiert wurden. Meine erste Begegnung mit "1984" hatte ich als Kind tatsächlich in Form einer Geschichte im Lustigen Taschenbuch Nr. 181 "Der Traum vom großen Onkel". Auch die Verfilmung (passenderweise aus dem Jahr 1984) habe ich bereits gesehen.

Höchste Zeit also, den Klassiker auch mal in seiner ursprünglichen Form zu lesen.

Die in diesem Jahr im Anaconda Verlag in der Reihe "Klassiker zum kleinen Preis" erschienene Neuübersetzung ist optisch bereits ein kleiner Bücherschatz:

hochwertig gebunden mit Schutzumschlag und auch das Papier ist von sehr guter Qualität. Bei kleinen Preisen keine Selbstverständlichkeit. Zeitgleich ist auch "Die Farm der Tiere" in neuem Gewand erschienen.

Da ich das Original von "1984" nicht gelesen habe, kann ich keine Angaben machen, inwieweit diese neue Ausgabe von vorherigen ggf. abweicht.

Der Erzählstil ist zwar leicht verständlich, an die neu eingeführte Sprache "Neusprech", die die Alltagssprache "Altsprech" ersetzen soll, muss man sich allerding erst einmal gewöhnen. Das Gegenteil von gut ist ungut, die Steigerungen von gut sind plusgut bzw. doppelplusgut. Auch werden Wörter umgedeutet, was zeigt, wie sehr der Staat in das Leben und sogar in die Gedanken seiner Bürger eingreift.

Die Atmosphäre ist düster und bedrückend. George Orwell zeichnet die erschreckende Vision eines totalitären Staats, in dem Gedankenpolizei, Überwachung und Angst vor der Obrigkeit allgegenwärtig sind und das karge Leben der Bürger bestimmen.

Eine alternative Realität oder gar Zukunftsvision?

Es ist eine erschreckende Welt in der die Arbeiterklasse mit Absicht dumm gehalten und jegliche Aktivität per Teleschirm oder Mikrophon überwacht wird. Privatsphäre gibt es nicht, denn der große Bruder sieht alles.

Die Schilderungen und Denkweisen stimmen nicht nur kurzzeitig nachdenklich, sondern bleiben im Gedächtnis.

"1984" wäre sogar eine Schullektüre, die ich beispielsweise in Politik/Sozialwissenschaften gerne gelesen hätte.

Ich vergebe für diesen zeitlosen Klassiker in seinem neuen Gewand die volle Sterneanzahl. Zudem eine Leseempfehlung für Jung und Alt.



Fazit:

Ein Klassiker, dessen Züge erschreckend Parallelen zum Heute zeigen:

Personenkult, Abhängigkeit, totale Überwachung, Gehirnwäsche, gläserne Bürger.

Eine düstere und bedrückende Dystopie, die jeder gelesen haben sollte.

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Rezensiertes Buch "1984" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2021
Farm der Tiere
Orwell, George

Farm der Tiere


ausgezeichnet

Zeitloser Klassiker: sprachlich und stilistisch auf hohem Niveau mit einer glasklaren wie brisanten Botschaft zur Machtverschiebung.

Inhalt:

Die Tiere auf einem Bauernhof haben die Schnauzen voll:

Man sperrt sie ein, beutet sie aus und raubt ihnen zusätzlich alles, was sie sich so hart erarbeiten. Erlösung bietet nur der Tod.

Für eine bessere Welt, in der alle Tiere frei und untereinander gleich sind, stellen sie sich gemeinsam gegen ihren herrischen, brutalen und alkoholsüchtigen Bauern. Sie vertreiben ihn und kümmern sich nun selbst um den Hof.

Doch der Traum von Gleichheit und Freiheit entpuppt sich schnell als Albtraum. Unter der Leitung des Ebers Napoleon übernehmen die Schweine die Leitung und bald werden aus den gemeinsam gestalteten Regeln, für ein friedliches Zusammenleben, schnell Sonderregelungen für die Schweine:

Aus "Alle Tiere sind gleich" wird schnell "Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher".

Eine Gewaltherrschaft, die bald schon schlimmere Züge zeigt als die des Bauern.



Mein Eindruck:

Als Kind habe ich bereits die Zeichentrickverfilmung aus dem Jahr 1954 (in Deutschland erst in den 1980ern erschienen) gesehen. Als Märchen/Fabel getarnt ist sie ein faszinierender und glasklarer Fingerzeig, wie sich der Traum von einer besseren Welt durch Machtsüchtige in einen totalitären Alptraum verwandeln kann. Aufgrund von Gewalt-Szenen ist der Film FSK 12, was ich auch als Altersempfehlung betreffend die literarische Vorlage empfehlen würde.

Die Warnung in George Orwells Dystopie aus dem Jahr 1945 über den Aufstand der Tiere ist zeitlos und nach wie vor erschreckend real.

Die in diesem Jahr im Anaconda Verlag in der Reihe "Klassiker zum kleinen Preis" erschienene Neuübersetzung ist optisch bereits ein kleiner Bücherschatz:

hochwertig gebunden mit Schutzumschlag und auch das Papier ist von sehr guter Qualität. Bei kleinen Preisen keine Selbstverständlichkeit.

Da ich das Original nicht gelesen habe, kann ich keine Angaben machen, inwieweit diese Ausgabe von vorherigen ggf. abweicht.

Der Erzählstil ist auf hohem Niveau und doch leicht verständlich. Aufgrund der tierischen Charaktere wird eine Art Distanz geschaffen, die trotzdem immer wieder zu Vergleichen und zum Nachdenken anregt.

Als Schullektüre in Politik/Sozialwissenschaften sollte Orwells gesellschaftskritische Fabel nicht fehlen.

Mir hat sein "Märchen" sogar noch besser gefallen als sein ebenso berühmtes Werk "1984".

Ich vergebe für diesen zeitlosen Klassiker in seinem neuen Gewand die volle Sterneanzahl. Zudem eine Leseempfehlung für Jung und Alt.



Fazit:

Ein moderner Klassiker, dessen Botschaft auch heute noch hochaktuell und erschreckend real ist.

Der Traum von einer besseren Welt, Revolution, Machtverschiebung und Ausbeutung werden glasklar und sprachlich sowie stilistisch auf hohem Niveau erzählt.

Eine zeitlose Fabel, die jeder - ganz gleich welchen Alters - gelesen haben sollte.



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Rezensiertes Buch "Die Farm der Tiere" aus dem Jahr 2021

Bewertung vom 11.03.2021
Babar, der kleine Elefant
Brunhoff, Jean de

Babar, der kleine Elefant


sehr gut

Babars Abenteuer vereint in einem elefantenstarken Bilder- und Vorlesebuch.

Inhalt:

Der kleine Elefant Babar lebt im Urwald.

Eines Tages wird die Herde von Jägern überrascht, die seine Mutter töten und Babar fangen wollen. Dem kleinen Kerl gelingt es, zu entkommen und sich in die nächste Stadt zu retten. Dort begegnet er einer alten Dame, die ihn herzlich bei sich aufnimmt und fortan umsorgt.

Doch schon bald vermisst Babar die Wälder und das Abenteuer ruft ihn.

Der Sammelband vereint die ersten fünf Babar-Bücher:
- Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten
- Babar auf Reisen
- König Babar
- Familie Babar
- Babar und der Weihnachtsmann


Altersempfehlung:
ab 4 Jahren


Illustrationen:

Der Bildanteil ist sehr hoch und den farbenfrohen und kunstvollen Illustrationen wird viel Raum gegeben.

Jean de Brunhoffs Liebe zu Farben und Formen und die künstlerische Ader wird beim Anblick der Zeichnungen schnell deutlich. Mit nur wenigen Strichen erschafft er eine wunderschöne und elefantastische Welt.


Mein Eindruck:

Die fünf Geschichten wurden erstmals veröffentlicht in den Jahren 1931 bis 1941.
Sie eignen sich aufgrund der leicht verständlichen Sprache und der kurzen Texte sehr gut zum Vorlesen. Einfühlsam, humorvoll und warmherzig wird Babars Abenteuer erzählt.

An die große aber verschlungene Druckschrift musste ich mich während der ersten Seiten gewöhnen. Hier hätte mir entweder eine klassische Druckschrift oder Schreibschrift (wie im Original) besser gefallen. Wobei letztere für jüngere Leser vielleicht Probleme beim Selberlesen bereithält.

Der Protagonist ist liebenswert und sympathisch: Babar hat Schlimmes erlebt und ist trotzdem ein freundliches und wissbegieriges Kerlchen, mit dem Herz am rechten Fleck.

Auch die Nebencharaktere sind liebevoll gestaltet: Vetter Arthur und (künftige) Ehefrau Céleste, der beste Freund, Affe Zéphir, oder Cornelius, der königliche Berater und rechte Hand des Königs, uvm.
Den Part des Antagonisten übernimmt der kriegerische Rataxès, König der Nashörner.

Langweilig wird es in Célesteville nie: es wird Hochzeit gefeiert, eine aufregende Reise im Heißluftballon folgt, das Königreich muss vor den Nashörnern beschützt werden und schon bald kündigt sich Nachwuchs an.

Die Geschichten schlagen aber auch leise Töne an, thematisieren Verlust, Trauer und Tod und büßen dennoch nichts von ihrer unterhaltsamen und humorvollen Seite ein.


Kritische Stimmen mögen vielleicht einige Punkte bemängeln oder als pädagogisch ungeeignet bezeichnen, weshalb ich hierauf kurz hinweise:

Die alte Dame nimmt Babar bei sich auf, erzieht und kleidet ihn jedoch wie ein Menschenkind. Zurück im Urwald wird er König gründet eine Stadt, in der die Tiere wie Menschen leben. In der Weihnachtswerkstatt finden sich (ausschließlich im Text erwähnt) Zimmer für Spielzeugsoldaten und -waffen.

Auch die Szene auf der einsamen Insel bei der Babar und Céleste auf hungrige Kannibalen treffen, sollte man gemeinsam und kritisch mit seinen Kindern betrachten.

Ich sehe diese fünf phantasievolle und abenteuerliche Geschichten als Märchen, bei denen man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und die Entstehungszeit der Geschichten berücksichtigen sollte. Zudem vermitteln sie wichtige Werte wie Freundschaft und Liebe, Mut und Hoffnung sowie Zusammenhalt und Familiensinn, Demut und Dankbarkeit.


Von uns gibt es für dieses unterhaltsame wie nostalgische Leseerlebnis und die farbenfrohen Illustrationen 4 von 5 Sternchen sowie eine Leseempfehlung für Groß und Klein, Jungen wie Mädchen!


Fazit:

Fünf abenteuerliche, humorvolle und warmherzige Geschichten.

Die zahlreichen liebevoll und detailreich gestaltete Illustrationen lassen den liebenswerten Elefanten Babar und seine Freunde lebendig werden.

Der bildgewaltige Sammelband bietet ein unterhaltsames (Vor-) Lesevergnügen für Groß und Klein.


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Rezensiertes Buch: "Babar, der kleine Elefant - Der große Sammelba

Bewertung vom 09.03.2021
Michel aus Lönneberga 1. Michel in der Suppenschüssel
Lindgren, Astrid

Michel aus Lönneberga 1. Michel in der Suppenschüssel


ausgezeichnet

Ein Stück unbeschwerte Kindheit. Drei herrlich lustige Geschichten für Groß und Klein.
Ganz zauberhaft und atmosphärisch illustriert.

Inhalt:

"Michel in der Suppenschüssel" enthält drei Sommergeschichten:
- als Michel den Kopf in die Suppenschüssel steckte
- als Michel die kleine Ida an der Fahnenstange hochzog und
- als Michel auf der Festwiese von Hultsfred ein "lustiges Leben führte".

Der fünfjährige Michel aus Lönneberga lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Ida auf einem Hof in Schweden.

Ein aufgeweckter Wirbelwind ist der kleine Mann und so lässt der Unsinn nicht lange auf sich warten.
Aber "Unfug denkt man sich nicht aus. Unfug wird's von ganz allein."

Der erste Band der Kinderbuchklassiker rund um den kleinen Michel mit Illustrationen von Astrid Henn.


Illustrationen:

Zahlreiche große und kleinere farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Geschichten.
Es gibt viele Kleinigkeiten zu entdecken und man kann sich ganz wunderbar in den Einzelheiten verlieren. Besonders für jüngere Leser/Zuhörer empfinde ich den hohen Bildanteil als passend.

Den Zeichenstil von Astrid Henn mag ich sehr und besonders die Gestaltung der von Michel ist hervorragend gelungen. Das unschuldige und gleichzeitig verschmitzte wie schelmische Lächeln des Jungen ist ganz zauberhaft eingefangen. Mit seinen blonden Engelshaaren wirkt der Lausebengel noch unschuldiger. Man muss Michel einfach gern haben.

Durch die großen Illustrationen, die den Hof, die Landschaft uvm. zeigen entsteht eine wunderbar sommerliche Atmosphäre.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Mein Eindruck:

Liebevoll und warmherzig werden die drei lustigen Geschichten erzählt. Die Übersetzung stammt von Karl Kurt Peters aus dem Jahr 1964.

Bevor das erste Abenteuer beginnt, werden Michel und seine Familie kurz in Bild und Text vorgestellt.

Michel hat so viele Flausen im Kopf und es macht einfach unheimlich viel Spaß die Geschichten (vor-)zulesen und mitzuerleben.

Man kann dem liebenswerten Kerlchen nicht lange böse sein. Er meint es nur gut, ist hilfsbereit und hat ein großes Herz.

Schließlich wollte er nur den letzten Rest der Suppe ausschlecken und steckt plötzlich mit seinem Kopf in der Schüssel fest. Seiner kleinen Schwester Ida wollte er nur zu einer besseren Aussicht verhelfen und hisst sie kurzerhand anstelle der Fahne. Auch in der dritten Geschichte (die mir nicht mehr ganz geläufig war) möchte das pfiffige Kerlchen nur mit dem Pferd den Knecht des Hofs auf der großen Festwiese besuchen und wie die Erwachsenen sagen "ein lustiges Leben führen" und dabei Karussell fahren.

Wie der clevere Lausejunge selbst feststellt: "Unfug denkt man sich nicht aus. Unfug wird's von ganz allein. Aber dass es Unfug war, weiß man erst hinterher."

Den Running-Gag, dass Michel - immer wenn er Unsinn angestellt hat - zur Strafe in Papas Tischlerschuppen eingesperrt wird, vor lauter Langeweile lustige Holzfiguren schnitzt und inzwischen eine beachtliche Männchensammlung besitzt, hat den Zuhörer köstlich amüsiert.

Das wunderschöne an den zeitlosen Erzählungen ist, dass sie bei allen, die Michel bereits kennen, (Kindheits-)Erinnerungen wachrufen und bei der nächsten Generation für große Unterhaltung und viele Lacher sorgen.

Ein zauberhaftes Buch, welches wir allen liebenswerten Lausekindern, die selbst gerne mal Unfug anstellen, sehr empfehlen können.


Fazit:

Drei witzige, wunderschöne und zeitlose Geschichten. Dank zahlreicher, zauberhafter Illustrationen erschafft dieses Bilderbuch eine wunderbar leichte und sommerliche Atmosphäre.

Michel bedeutet für mich ein Stück Kindheit und gehört in jedes Kinderbuchregal!
Eine (Vor-)Leseempfehlung für Jung und Alt, Jungen wie Mädchen!

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Rezensiertes Buch: "Michel in der Suppenschüssel" aus dem Jahr 2021

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2021
Die kleine Bücherei in der Church Lane
Lucas, Rachael

Die kleine Bücherei in der Church Lane


sehr gut

Unterhaltsam, humorvoll und etwas für's Herz - kurzum: ein Wohlfühlroman!

Inhalt:

Lucy entschließt sich nach einem Zusammenbruch die Reißleine zu ziehen und ihrem Alltagsstress als Lehrerin zu entfliehen.

Gemeinsam mit ihrem Hund Hamish möchte sie eine sechsmonatige Auszeit in einem idyllischen Dörfchen verbringen.
Ihr Plan: Spaziergänge, viel Lesen und die Ruhe genießen.

Die Bewohner des Dorfes haben allerdings andere Pläne und so findet sich Lucy plötzlich mitten in einer Kampagne zum Umbau einer maroden Telefonzelle in eine Leihbücherei und verliebt sich ganz nebenbei auch noch in den alleinerziehenden Baumhaus-Architekten Sam.


Mein Eindruck:

Bereits das Cover ist so sommerlich und strahlt eine Leichtigkeit aus, dass man sich sofort in die malerische Szene hineinversetzt fühlt.

Aufgrund des Klappentextes habe ich mir einen Wohlfühlroman (perfekt für die ersten sonnigen Frühlingstage) erhofft und wurde diesbezüglich nicht enttäuscht.

Kurzweilig und lockerleicht wird Lucys Suche nach Ruhe und Frieden erzählt. Der Schreibstil ist bildhaft und angenehm zu lesen, das kleine beschauliche Dörfchen und seine - teils sonderlichen - Bewohner hat man sofort vor Augen. Übergänge sind leider nicht immer rund und einige Charaktere bleiben zu oberflächlich. Hier wären vielleicht weniger Figuren mehr gewesen.
Trotz allem eine gelungene Wohlfühl-Atmosphäre und ein tolles Setting!

Neben der Suche nach sich selbst kommt auch ein wenig (nicht zu kitschiges) Liebesglück hinzu.

"Wenn man nur einmal lebte, sollte man sich entscheiden, glücklich zu sein." (vgl. S. 343)

"Die kleine Bücherei in der Church Lane" ist aber nicht nur ein Wohlfühlroman, denn es kommen Familiengeheimnisse und Erzählungen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges als Nebenschauplatz hinzu.

Vor allem die Tagebucheinträge der 96-jährigen Bunty aus dem Sommer 1941 lockern die Geschichte auf und lenken sie in eine tiefere und zweite Ebene.

Das alte Telefonhäuschen spielte damals wie heute eine besondere Rolle.

Faszinierend sind die Schilderungen des Alltags in der Kriegszeit, die Geheimnisse der alten Dame, ihre Erlebnisse und ihre Rolle im Kriegsgeschehen. Auch der kurze Abstecher in die Historie (im Bletchley Park arbeiteten viele evakuierte Frauen als Helferinnen und Codebrecherinnen) hätte ich so nicht erwartet.

Ein Roman, der erinnert, wie wichtig es ist, im hier und jetzt zu leben und nicht immer dem Alltagsstress und Drängen anderer nachzugeben.

Das Ende ist etwas überstürzt und dabei wenig überraschend (was ich bei diesem Genre allerdings beinahe schon voraussetze) und doch fühle ich mich sehr gut unterhalten.

Eine Empfehlung für einen gemütlichen Lesenachmittag!


Fazit:

Ein unterhaltsames und leichtes Lesevergnügen dank lockerem Schreibstil, einer tollen Atmosphäre und sympathischen Hauptfiguren.

Ein Lesegenuss für alle Buchliebhaber und Fans von Feel-good-Stories!


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Rezensiertes Buch "Die kleine Bücherei in der Church Lane" aus dem Jahr 2021

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