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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2010
Für alle Tage
Tolstoi, Leo N.

Für alle Tage


ausgezeichnet

Denkt man heute an die großen russischen Dichter, ist Lew Tolstoi immer unter den erstgenannten. Der weltberühmte Dichter der "Krieg und Frieden" und auch "Anna Karenina" erschaffen hat, gibt in diesem seinem großen Vermächtnis all seine Weisheit preis.

Dieses, auch von seinem äußeren Erscheinungsbild her, einmaligen Meisterwerk, offenbart viel vom Denken und Fühlen des Christen Tolstoi der die Institution ablehnte, auch vom Verfechter der absoluten Gewaltlosigkeit und dem großen Tierfreund.

In einem Vorwort aus dem Jahre 1908 schreibt Lew Tolstoi: "Ich würde mir wünschen, dass der Leser bei der täglichen Lektüre dieses Buches das gleiche wohltuende, erhebende Gefühl empfindet, das ich bei seiner Zusammenstellung empfand und noch jetzt beim täglichen Nachlesen und bei der Arbeit an der Verbesserung der zweiten Auflage empfinde."

Um das "tägliche Nachlesen" geht es also. Tolstoi hat dieses Buch nicht allein geschrieben. Pro Tag gesteht er jedem Tag eine Seite zu und schreibt dort die ihm wichtigsten Gedanken auf. Dies sind nicht immer seine eigenen Gedanken. Biblische Zitate, chinesische Weisheiten, aber auch Kant, Turgenjew und Gogol sind hier anzutreffen.

Desöfteren treten Tolstois Schwierigkeiten mit dem lieben Gott zu Tage. In diesem Begleiter durch das Jahr sind auch Geschichten des russischen Meisters zu lesen. In "Gott leugnen heißt sich selbst als geistiges und vernünftiges Wesen leugnen." Wie auch in seinem Leben erkennt Lew Tolstoi auch in dieser Geschichte die Allmacht Gottes an unseren Schöpfer an.

Dieses gewaltige Werk hat viel zu geben - an Lebenserfahrungen, Weisheit und Glaubenseinsichten. Geistig Tag für Tag so gefüttert zu werden ist eine Wohltat.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2010
Das geheime Kind / Klemens Raupach Bd.3
Kastura, Thomas

Das geheime Kind / Klemens Raupach Bd.3


ausgezeichnet

Der Autor hat seinen dritten Raupach - Fall vorgelegt, für meinen Geschmack ist es der beste, weil ehrlichste und normalste Krimi den ich mir jederzeit auch in der Realität vorstellen kann.

In einer Kölner Kleingartenanlage wird eine Leiche mit gespaltenem Schädel gefunden. Das Opfer ist ein Säufer der seit längerem arbeitslos ist. Äußerst interessant ist zu beobachten wie unterschiedlich seine Lebensgefärtin und deren Kinder auf den Tod von Otto Wintrich reagieren.

Kommissar Klemens Raupach geht schon bald davon aus, dass der Täter innerhalb der Familie der Lebensgefährtin zu suchen ist.

Bei Thomas Kastura gibt es keine tötenden Monster, dafür jedoch eine Vielzahl von interessanten Biografien die es zu beleuchten gilt, immer wieder von einem anderen Blickwinkel aus, um so den Mörder zu finden.

Thomas Kastura & Klemens Raupach sind ein ideales Team, sie sollten unbedingt weitermachen!


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 13.09.2010
Schaut nicht weg!
Guttenberg, Stephanie zu

Schaut nicht weg!


ausgezeichnet

In ihrer Einleitung berichtet die prominente Freifrau von ihrem Verein Innocence in Danger e. V. - einem Verein der sich gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen richtet.

Der Weg durch ihr Buch ist in Kapitel und Teile eingeteilt. Er macht die vielen Stationen deutlich die ein missbrauchtes Kind durchmacht: "ich habe ihm doch vertraut" - "Täter erkennen, Kinder schützen" - "Aufdecken, Stabilisieren, Therapieren".

Ein besonderes Kapitel widmet die Autorin den unzähligen Vorwürfen gegen die katholische Kirche was Mißbrauchsfälle betrifft und sie geht dabei direkt auf die Odenwaldschule ein.

Einen sehr kritischen Blick wirft sie in ihrem vorliegenden Buch ebenfalls auf unsere Gesellschaft. Stephanie zu Guttenberg findet es nicht gut, dass Kinder und Jugendliche heute immer früher in unserer Gesellschaft mit dem Thema Sexualität konfrontiert werden.

Es ist ein ungewohnt offenes und mutiges Buch einer prominenten Politikergattin, die einen glücklicherweise sachlich - kritischen Blick auf unsere Gesellschaft wirft. Damit macht sie vielen Missbrauchsopfern Mut, weckt aber zugleich auch die Hoffnung, ihr Engagement möge dauerhaft sein - wir brauchen in Deutschland mehr solcher Stimmen!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

10 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2010
Freiheit
Franzen, Jonathan

Freiheit


ausgezeichnet

Einer Familie aus Minnesota begegnet der Leser in diesem Roman. Der Ehemann ist Anwalt, die Mutter hat eine beachtliche Karriere als Sportlerin aufzuweisen. Beider Tochter geht aufs College und Sohn Joey außerdem zur Tochter der verhassten Nachbarn ins Bett.

In diesem Roman gibt es nicht die großen Skandale, nichts weltbewegendes. Jonathan Franzen lässt uns Leser in eine völlig normale Familie hineinschauen, die sich einst vornahm nicht die Fehler der Alten zu wiederholen, um sie dann jedoch wieder zu praktizieren.

Und gerade weil dieser Roman nichts gravierend skandalöses zu bieten hat, ist er so anziehend. Jeder Leser, egal ob Jugendlicher oder Erwachsener, kann sich in der Romanhandlung finden, mit jemandem identifizieren und wird damit dem geheimnisvollen Weltenlauf dichter als jemals zuvor auf der Spur sein.

Jonathan Franzen hat uns Lesern mit seinem neuen Buch einen Spiegel geschaffen. Außerdem zeigt er Ausschläge von Freiheit in mehrere Richtungen, amerikanische Alltagsgeschichte der letzten Jahrzehnte und er zeichnet ein düsteres Bild von Familie - vielleicht ist ja gerade seine realistische Sichtweise das was Franzen so glaubhaft und authentisch macht. Wir sollten ihn lesen um unsere Fehler besser zu sehen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

39 von 46 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2010
Für dich habe ich es gewagt - Ein Kind, ein Versprechen und eine dramatische Rettung
Oren, Ram; Stolowitzky, Michael

Für dich habe ich es gewagt - Ein Kind, ein Versprechen und eine dramatische Rettung


ausgezeichnet

Dieser Roman setzt sich mit den Grausamkeiten des II. Weltkrieges auseinander. Der israelische Bestsellerautor Ram Oren beschreibt ohne Hass den Krieg aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Im wesentlichen werden zwei Geschichten parallel erzählt, die gelegentlich Berührungspunkte haben. Oren schildert Einzelschicksale und behält dabei den Gesamtblick auf diesen Krieg und die Vernichtung der Juden.

Zum einen ist da ein junger Deutscher, der vor allem aus wirtschaftlichen Gründen Mitglied des SS wird. Da er sich nicht von seiner jüdischen Frau scheiden lassen will, lassen die Nazis sie einfach eines Tages verschwinden. Seine Tochter setzt er in den Zug der sie nach Palästina in Sicherheit bringt. Jahre später rettet er Gertruda und Michael das Leben.

Michael ist drei Jahre als als seine Mutter stirbt. Er und seine Mutter sind Juden und vor den Nazis von Warschau aus auf der Flucht. Die katholische Kinderfrau Gertruda versprach Michaels Mutter am Sterbebett: "Ich werde für ihn sorgen, als wäre er mein eigenes Kind."

Ram Oren verbreitet hier nicht dichterische Freiheiten, sondern ergreifende, authentische Einzelschicksale beider Kriegsparteien. Er zeigt menschliche Schwächen, Nächstenliebe und Mut auf beiden Seiten.

Ob Gertruda und Michael es wirklich bis nach Palästina geschafft haben, wird dieses Buch zeigen. Ram Oren setzt mit diesem Buch dem Mut und der Menschlichkeit ein Denkmal.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2010
Du bist schön
Lucado, Jenna

Du bist schön


ausgezeichnet

Jenna, die Tochter des uns durch eine ganze Reihe von guten Büchern bereits bekannte Max Lucado, geht gleich in ihren ersten Zeilen sehr konkret auf den größten Feind des weiblichen Geschlechts ein. Sie kennen ihn nicht? - Jenna Lucado meint es wär der Spiegel.

Eine Frau kann sich in die schönsten und teuersten Markenklamotten stecken, zum teuersten Friseur gehen und die neueste Hautpflegelotion auftragen - schaut sie dann jedoch in ihren Spiegel, wird sie garantiert irgendwo einen Pickel oder gar die erste Falte entdecken. Hinter die Fassade kann der Spiegel allerdings nicht schauen.

In diesem Buch denken nicht nur Vater und Tochter über das schön sein nach, sie geben konkret Schönheitstipps und sie laden ein, dieses Buch mitzuschreiben. Sie haben extra Platz gelassen und stellen ganz konkrete Fragen, der Leserin wird herausgefordert ganz persönliche Antworten diesem Buch anzuvertrauen.

Beide Autoren machen klar um Schönheit neu zu definieren bedarf es Gott. Wenn nicht die teuerste Creme, sondern Gottes Reich das Ziel ist, dann definiert sich Schönheit nicht unbedingt nach dem Spiegel.

In 14 Kapiteln zeigen beide Autoren was tatsächlich für die Schönheit einer Frau wichtig ist. Sie sagen worauf es ankommt und worauf man getrost verzichten kann.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 12.09.2010
Rosenjahre
Tabatabai, Jasmin

Rosenjahre


ausgezeichnet

1956 lernte eine junge deutsche Frau auf dem Münchner Oktoberfest den iranischen Unternehmer Modjtaba kennen. Sie verlieben sich und die junge Deutsche geht mit in den Iran.

Nach einer Märchenhochzeit bekommt das Ehepaar Kinder. Eines davon ist Jasmin Tabatabai - heute eine der beliebtesten Schauspielerinnen in Deutschland. Sie beschreibt nun in diesem Buch wie sie im Iran, dem modernen Iran vor der islamischen Revolution, aufgewachsen ist und unter welchen Umständen sie nach Deutschland gelangte.

Als im September '78 die islamische Revolution Einzug hält, geht für Jasmin ihre glückliche Zeit in Teheran zu Ende. Sehr schön beschreibt die Autorin wie die Menschen sich plötzlich in großer Mehrheit einig darin waren, sich gegen den Schah zu stellen, aber nicht sagen konnten was sie sich für die Zeit danach wünschten. Jasmin hörte zum ersten Mal von Kommunismus - Kriegsrecht und einer Regierung in der die Mullahs das sagen haben sollten.

Quer durch die Familie Tabatabai ging die Zerrissenheit über diese Frage ob Schah oder Revolution. Im Dezember 1978 ging Jasmin mit ihrer Mutter nach Deutschland. Mittellos standen sie nun in Deutschland. Devisen aus dem Iran nach Deutschland mitzubringen war nahezu unmöglich.

Gerade den politisch interessierten Leser wird dieses Buch eine ganze Menge an Informationen über den modernen Iran vor der Revolution und über die vollzogenen Veränderungen in der islamischen Republik Iran bringen. Jasmin Tabatabai erwähnt unter anderem, dass die Mullahs während der Revolution mit den Kommunisten paktierten und diese dann nach dem Sieg der Revolution massenweise von den Mullahs hingerichtet wurden.

Dieses Buch ist nicht nur die Familiengeschichte der Tabatabais, es zeigt auch wohin religiöser Fanatismus führt - ein Thema das noch immer sehr aktuell ist.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

19 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2010
Männerdämmerung
Krause, Frank

Männerdämmerung


ausgezeichnet

Ich lese die ersten Seiten des neuen Buches von Frank Krause und denke mir: Will mir der Autor denn wirklich und wahrhaftig weis machen, dass Männer Weicheier sind?

Krause, der seit Jahren in der Männerarbeit tätig ist, geht davon aus, dass viele Männer sich nicht trauen, "ihre Welt in den Brand zu stürzen, der unweigerlich ausbricht, wenn sie sich aufmachen, sich selbst zu finden, sie selbst zu werden und nicht nur eine Marionette der Erwartungen anderer zu sein . . ."

Der Autor kommt ziemlich offen und angriffslustig daher, aber er hat jetzt an meiner Neugier gekitzelt - ich lese weiter.

Biblische Männerfiguren die bereit waren neue Wege zu gehen, den Weg zu Jesus zu suchen, stellt der Autor dar und ich frage mich, warum sollte dies nicht auch heute gelingen? Plötzlich weiß ich wen Frank Krause anfangs mit Weicheiern meinte und fühle mich ertappt.

Sehr konkret stellt der Autor Möglichkeiten der neuen Wege dar, wie Männer in die Zeit ihrer inneren Revolution starten können. Wobei mit die "Revolution des Gebets" sehr imponiert. Frank Krause gibt gute Anregungen, er bietet mit seinen Fragen auch Begleitung an.

Bleibt mir nur noch die Frage, wie kommen die Bücher an die Männer? Sicher bedarf es hier vieler Ehefrauen und Töchter.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu