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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2019
Das kleine Buch: Most selber machen
Unterberger, Sebastian

Das kleine Buch: Most selber machen


ausgezeichnet

Viele kleine Schritte bis man das Glas heben kann

Die kleinen Bücher aus dem Servus-Verlag sind immer wieder eine Besonderheit. Dieses hier widmet sich dem Most und mit Sebastian Unterberger konnte auch ein Experte auf diesem Gebiet als Autor gewonnen werden.

Mit viel Enthusiasmus und Liebe zum Detail beschreibt er die Obstverarbeitung und Mostgewinnung. Anfangs erfahren wir einiges über die Geschichte und die Verbreitung. Danach werden uns seltene Äpfel- und Birnensorten, die sich für die Mostbereitung eignen, vorgestellt. Je nach Sorte ergibt sich natürlich ein anderer Geschmack. Man findet klingende Namen darunter, wie beispielsweise Ribston Pepping, Freiherr von Berlepsch, Lavantaler Bananenapfel, Schöner von Wiltshire, Champagner-Renette, und viele viele weitere.

Danach erklärt uns der Autor die Mostbereitung in 12 Schritten und man erkennt, wie viel man beachten muss, um am Ende ein wohlschmeckendes Getränk zu erhalten.

Interessant finde ich die Vielfalt, die man durch die besonderen Mischungen erzielen kann, worauf man hierbei achten muss. Auch interessant, dass der Most wieder einen Aufschwung erlebt, nicht nur beim Mostheurigen sondern auch in guten Restaurants werden mittlerweile Cider oder Most angeboten. Die gesundheitliche Wirkung darf nicht vergessen werden …

Fazit: Ein nettes Büchlein, aus dem ich viel Neues erfahren durfte. Gerne vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 31.07.2019
Radio Activity
Kalisa, Karin

Radio Activity


ausgezeichnet

„Alle sollen es hören“

Nora Tewes hat eine besondere Radiostimme – eine, bei der jeder Zuhörer innehält, um den Klang und die Farbe in sich aufzunehmen. Mit ihren Freunden Tom und Grischa bewirbt sie sich um eine Sendefrequenz, um einen besonderen Radiosender zu gründen: Einer fürs Herz, für jeden soll etwas dabei sein. Doch das ist nicht alles …

Nora ist nach einem längeren Amerikaaufenthalt spontan in ihre Heimat zurückgekehrt, um ihre Mutter beim Sterben zu begleiten. Ihr Leben lang waren die beiden sich nahe, hatten eine besondere Verbindung zueinander, doch ein düsteres Geheimnis hatte ihre Mutter nie erwähnt. Jetzt erst beginnt sie Nora vom Missbrauch ihres Latein-Nachhilfelehrers zu erzählen und nimmt der Tochter das Versprechen ab, gut auf ihre Kinder aufzupassen und immer hinzuschauen, wenn diese sich verändern. Gerichtlich kann Nora den mittlerweile 90-jährigen Täter nicht mehr zur Verantwortung ziehen, doch sie hat ein anderes Ziel vor Augen. Mithilfe des Senders versucht sie die Zuhörer zu mobilisieren – ein gefährliches Spiel beginnt.

Ganz leise tritt Simon, ein Rechtsreferendar in ihr Leben und gemeinsam beginnen die beiden nach anderen (nicht ganz legalen) Mitteln zu suchen, um dieses Verbrechen publik zu machen und den Täter zu überführen.

Die Autorin Karin Kalisa schafft es, mich dermaßen in die Geschichte zu katapultieren, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Man fühlt sich als Beobachter, der den Charakteren ganz nah ist, hört die Musik, spürt den Wind und ist gefesselt von den geballten Emotionen.

Mit viel Empathie gelingt es der Autorin, nach und nach das Leben von Noras Mutter offenzulegen, wie Wunden nur oberflächlich verheilen und welche Auswirkungen diese auf die Nachfolgegeneration haben können. Wunderbar finde ich auch die Freundschaft zwischen Tom, Grischa und Nora, die sie auffangen und durch diese schwere Zeit tragen.

Für mich war es ein Leseerlebnis, das ich sehr genossen habe. Ein wichtiges Buch über ein Thema, das wohl häufiger vorkommt, als es publik wird. Warum? Das versteht man vielleicht ein klein wenig, wenn man diesem Buch folgt.

„Dort durfte sie sich auf eine Couch legen und schweigen. Durfte beginnen zu sprechen, indem sie Wörter wie Töne behandelte.“
„Auf dem Rückweg, während sie gegen den Wind in die Pedale trat, sprach sie weiter. Manchmal laut, manchmal leise, ließ sie ihn endlich über die Lippen aus dem Körper kommen, ihren Windjammer.“

Bewertung vom 30.07.2019
klitzeklein & kuschelweich - Einfach niedliche Nähideen für Babys
Gulden, Anja

klitzeklein & kuschelweich - Einfach niedliche Nähideen für Babys


ausgezeichnet

Viele verschiedene Ideen
Die Autorin Anja Gulden stellt in diesem Buch zuckersüße Nähideen vor, die man sehr gut nachmachen kann. Schnell wird man so zum Star, ob Oma, Tante, Freundin – immer wieder braucht man ein Geschenk für die neuen Erdenbürger. Etwas schnell von der Stange kaufen, kann jeder. Doch liebevoll und einzigartig ist eben etwas Selbstgemachtes.

Nachdem ich mein Nähwissen vor Jahren mit der Nähmaschine im Kasten vergraben hatte, wurde in diesem Jahr wieder alles ausgepackt, um für ein Baby in unserer Familie das ein oder andere zu versuchen. Es sind dann doch einige Dinge mehr geworden als anfangs geplant. Für neue Schnitte und Vorlagen bin ich immer dankbar, hier wurde ich fündig.

Viele kleinere und größere Nähprojekte warten auf Umsetzung und dies fällt nicht schwer, sobald man dieses Buch aufschlägt. Bei jeder Vorlage finden sich verschiedene Größenangaben und auch ein Schwierigkeitsgrad wird genannt. Die Material- sowie Zuschnittangaben erleichtern den Start. Ein Zuschneideplan hilft für das Verständnis. Die Erklärungen sind leicht verständlich, der Schnittmusterbogen ist aus guter Qualität und somit mehrfach zu verwenden. Von kleineren Nähprojekten, wie Wolken-Mobile oder Stern-Overall kann man sich zu den schwierigeren vorarbeiten. Da finden sich u.a. Kleider, Kuscheloveralls, Trägerhosen oder Kapuzenjacke.

Für mich ist dieses Buch eine Fundgrube an Ideen, die ich nur empfehlen kann. Gerne vergebe ich 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 30.07.2019
Mein Salzkammergut
Thurner, Patricia;Ammerer, Gerhard

Mein Salzkammergut


ausgezeichnet

Eine Hommage an eine einzigartige Region

Wer noch nie im Salzkammergut war, weiß nicht was ihm entgeht. Und nein – ich bin nicht beim Tourismus angestellt und mache mal schnell etwas Werbung für diese Region. Für mich ist das Salzkammergut eine der schönsten Gebiete Österreichs, Seen mit glasklarem Wasser umrahmt von Bergen – diese Kombination wissen nicht nur wir heutzutage zu schätzen, bereits Kaiser und Könige nutzten in der Vergangenheit diesen Landstrich für Erholung, Kuraufenthalte oder für die Jagd. In Bad Ischl kann man beispielsweise auch die Kaiservilla besuchen, ein Relikt aus dieser Zeit.

Aber auch Literaten und Malern bietet das Salzkammergut seit jeher Inspiration. In diesem Buch kommen viele zu Wort und erzählen ihre Geschichte des jeweiligen Ortes, beispielsweise der Musiker Alfred Jaklitsch (Grundlsee), die Schriftstellerin Barbara Frischmuth (Altaussee), der Schumacher Philipp Schwarz (Bad Goisern) oder auch die Hüttenwirte Patrick und Mikaela Endl (Obertraun).

Doch auch die Probleme des Tourismus werden angesprochen. Besonders Hallstatt wird ja von Bustouristen geradezu überschwemmt. Ab 2020 soll nun die Busfrequenz auf 12!!! Busse pro Stunde begrenzt werden. Dass bei diesem Wahnsinn der liebliche Ort sein Flair verliert, liegt in der Natur der Sache. Dass die Einheimischen nur davon träumen können, gemütlich einen Kaffee auf der eigenen Terrasse zu trinken ohne dass ihnen jemand in die Kaffeetasse schaut, ebenso. Ich hoffe sehr, dass hier eine vernünftige Lösung gefunden wird. Tourismus ja, darin sind sich alle einig, aber eben nicht um jeden Preis.

Auch kulturelle Feste und etwas Brauchtum darf nicht fehlen, um ein stimmiges Gesamtbild zu zeichnen. Dies ist den Erzählern und Autoren auch zur Gänze gelungen.

„Mit dem Herzen sehen“ heißt ein Kapitel – und dies kann man jedem nur wünschen, der ins Salzkammergut kommt. Nicht, um ein Häkchen auf einer „To-do-List“ zu setzen, sondern um in eine etwas andere Welt einzutauchen, die der Seele einfach guttut. Von mir gibt es für dieses tolle Buch natürlich 5 Sterne (was sonst).

Bewertung vom 30.07.2019
Sehnsuchtsküche Alm
Calcagnotto, Simone

Sehnsuchtsküche Alm


sehr gut

Für Bergliebhaber, aber nicht nur …

Wer gerne in den Bergen unterwegs ist und das Einkehren in so mancher Hütte schätzt, wird hier eine Fundgrube an kulinarischen Köstlichkeiten entdecken, dass das Wasser im Mund zusammenläuft. Die Autorin Simone Calcagnotto stellt 20 verschieden Hütten vor und viele leckere Rezepte von jeder Hütte. Natürlich findet man Kässpatzen, Apfelstrudel oder Tiroler Knödel, aber auch Penne an Pilzrahmsauce oder den Alm-Bacon-Cheeseburger sowie die Kastaniencremesuppe mit Jakobsmuscheln und schwarzer Trüffel.

Nicht nur die Rezepte werden vorgestellt, sondern auch einiges über die Almen und Alpen auf denen diese Hütten zu finden sind. So manche persönliche Geschichte ist zu finden wie auch viele Fotos, die den Einkehrschwung schmackhaft machen sollen.

Was ich mir gewünscht hätte, wäre noch eine Übersichtskarte, wo diese Hütten zu finden sind. Dafür wäre im Buchdeckel noch Platz gewesen. Ansonsten ein kunterbunter Ausflug in die Welt der Kulinarik in den Bergen. 4 Sterne

Bewertung vom 29.07.2019
Das Volk der Bäume
Yanagihara, Hanya

Das Volk der Bäume


sehr gut

In Wirklichkeit ein Monster?

Nachdem ich von „Ein wenig Leben“ begeistert war, musste ich auch dieses Buch der Autorin unbedingt lesen. Dass der Schreibstil von Hanya Yanagihara fesselt und zugleich schwierig zu fassen ist, war mir klar. Dass das Thema bis ins kleinste Detail ausgebreitet wird, ebenso. Dass Ekel, Abscheu, Faszination und Vielschichtigkeit sich abwechseln werden, war mir von vornherein bewusst. Doch zwischendurch hat sich eine Langatmigkeit eingestellt, die mir einiges abgefordert hat. Weiterlesen oder nicht? Diese Frage stellte ich mir mehrmals, doch schlussendlich habe ich es durchgezogen.

Der Roman beginnt mit der Verurteilung von Dr. Norton Perina, Mediziner, Nobelpreisträger, angeklagt wegen Kindesmissbrauch … und verurteilt. Er sitzt nun im Gefängnis, während sein Assistent und Freund Kubodera die Schuld vertreiben möchte und ein Schutzschild für sein großes Vorbild hochhält. Kubodera bringt Perina dazu, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, ergänzt wird mit Fußnoten und subjektiver Wahrnehmung … alles zum Teil sehr verworren.

Quasi als Biographie beginnt Perina seine Aufzeichnungen, seine Kindheit und seine Beziehung zu seinem Bruder Owen, seine Forschungsarbeiten, seine Beweggründe, dem Angebot auf die Insel Ivu’ivu und die Erforschung eines unbekannten Stammes zu folgen. Perina findet heraus, dass jahrhundertelanges Leben möglich ist – einige Stückchen vom Fleisch einer Schildkröte reichen hier aus. Ebenso findet er eigenartige, abstoßende Rituale des Naturvolks vor, von denen er immer wieder angezogen wird.

Was hier alles im Sinne der Forschung geschildert wird, welche Vergewaltigungen Mensch und Natur auszuhalten haben, wie selbstverständlich Kultur zerstört wird – die Autorin leitet hier an, sich Gedanken darüber zu machen was hier alles im Argen liegt, nicht nur der Kindesmissbrauch, der natürlich auch zum Thema gemacht wird.

Welche Beziehung Perina zu seinen vielen Adoptivkindern hat, kann man lange Zeit nicht so recht einordnen. Hier wird erst am Ende eine furchtbare Überraschung den Leser mit voller Wucht treffen. Perina sieht natürlich an sich selbst keinen Fehler, er argumentiert (unterstützt von Kubodera), seine Beweggründe wirken glaubwürdig – und doch so dermaßen abstoßend, dass man auch nach dem Zuschlagen des Buches nicht so recht weiß, wie einem geschieht.

Fazit: Kein einfaches Buch, es ist definitiv nichts für schwache Nerven. Der Schreibstil der Autorin hat mich auch hier fasziniert, wenngleich ich „Ein wenig Leben“ um einiges besser finde. Nach wie vor bin ich gespalten in meiner Meinung – für des grandiosen Schreibstil, die Anregung zum Nachdenken über diverse Themen und die Idee mit der fiktiven Biographie vergebe ich 3,5 Sterne (aufgerundet 4).

Bewertung vom 29.07.2019
Du darfst auf meine Haut
Hoflacher, Barbara

Du darfst auf meine Haut


ausgezeichnet

Erdöl – nein danke

Die Autorin Barbara Hoflacher hat hier einen Teil ihres Wissens und ihrer Experimente in einem Buch zusammengefasst. Selbst sehr naturverbunden, sammelt sie ihre Pflanzen meist im Raum Innsbruck. Ihr Anliegen ist es, altes Wissen zu bewahren und mit neuen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung zu verknüpfen.

Nachdem ich mich in diesem Jahr bereits mit der Seifensiederei befasst habe, kommt das Buch wie gerufen. Nun kann ich nach diesen genau erklärten Rezepten weitere Versuche wagen, unsere herkömmlichen Produkte aus dem Bad zu verdrängen. Dass dies nicht von heute auf morgen gelingen kann, ist mir durchaus bewusst. Doch ich arbeite dran, was noch alles auf meine Haut darf …

Das Buch ist sehr gut strukturiert. Anfangs wird man mal aufgefordert, seinen Badezimmerschrank zu durchforsten – und man glaubt ja gar nicht, was für unnützes Zeug sich dabei findet. Das Kleingedruckte auf herkömmlichen Produkten wird analysiert, verschiedene Kräuter und Pflanzen werden vorgestellt und diverses Grundlagendenken vermittelt. Welche Inhaltsstoffe aus den Pflanzen ein Kosmetikprodukt machen? Wie lange Naturprodukte haltbar sind? Welches Zubehör benötigt man sonst noch?

Viele, viele Rezepte laden ein, einfach mal etwas auszuprobieren: Salben, Cremes, Öle, Deos, … Hier gibt es eine große Vielfalt – für jeden ist etwas dabei. Brennnessel-Haarwasser, Kokos-Kräuter-Balsam, Johanniskrautblütenöl, Basilikumsalbe, Birkenöl mit Zitrone und Lavendel, um nur einige Beispiele zu nennen.

Gut gefällt mir, dass hier hauptsächliche regionale Zutaten verwendet werden, die nicht quer über den Erdball kutschiert werden, bevor wir diese verwenden können. Auch findet sich kein Palmöl in den Rezepten.

Ein kleines Büchlein ist vorne noch eingeklebt, sodass man seine eigenen Rezepte zusätzlich vermerken kann. Am Ende gibt es noch Hinweise, welche Probleme auftreten können, worauf man achten muss, wo man verschiedene Produkte oder auch diverse Glastiegel sowie sonstiges Zubehör beschaffen kann. Durch das übersichtliche Register findet man rasch das Gesuchte.

Auf jeden Fall ist man mit diesem Buch gut gerüstet, um sich an die Herstellung von Naturkosmetik zu wagen. Dafür gibt es auf jeden Fall 5 Sterne.

Bewertung vom 29.07.2019
99 x Rum
Milde, Petra

99 x Rum


gut

Es muss nicht immer Whisky sein …

Bereits vor Jahren bin ich bereits auf den Geschmack von Whisky gekommen, genieße ab und zu einen guten Schluck nach einem anstrengenden Arbeitstag oder in der Runde von Freunden. Seit Kurzem bin ich jedoch auf den Geschmack von Rum gekommen und muss gestehen, dass dieser dem Whisky seinen Status abringt … Vanille, Karamell, Kokos, Feige, Orange – die Geschmacksvielfalt ist auf jeden Fall gegeben. Da wird man mit einem guten Rum auch gut bedient!

In diesem kleinen Büchlein werden nun 99 Zuckerrohrbrände vorgestellt, die geschmacklichen Unterschiede hervorgehoben. Es werden die Brennereien hinter den edlen Rum-Marken erwähnt und Besonderheiten kurz beschrieben.

Ganz kurz zusammengefasst erfährt man einiges über die Geschichte des Rums. Ebenso werden Begriffe wie Blenden, Melasse, Pot Still oder auch Solera-Verfahren kurz erklärt. Und hier muss man wirklich „kurz erklärt“ betonen. Denn das Buch ist definitiv kein Buch, in dem man über die Herstellung oder über die Wahl der Gläser interessantes zu lesen bekommt. Für den Anfänger sind aber genau diese Dinge entscheidend.

Die Autorin stellt ganz einfach 99 x Rum vor, die ihrem persönlichen Geschmack entsprechen. Dies ist ja auch legitim, nur wüsste ich nicht welchen ich wählen sollte, wenn ich nicht bereits einige Vorlieben entdeckt hätte. Meine Vorlieben überschneiden sich zum Glück mit denen der Autorin, so dass ich „meine Marken“ in dem Buch finden konnte.

Ich finde, das Buch ist ein ganz netter persönlicher Überblick über diverse Marken. Wer sich für die Herstellung genauer interessiert, wird hier leider nicht fündig. Für Genießer, denen oberflächliches Wissen genügt, ist dieses Buch durchaus zu empfehlen. Auch könnte ich mir vorstellen, dass ein Geschenk „Rum + Buch“ durchaus Anklang findet. Von mir gibt es für diese Zusammenfassung 3 Sterne.

Bewertung vom 27.07.2019
In der Natur zu Hause
Leitner, Norbert

In der Natur zu Hause


ausgezeichnet

Eine Hommage an die Natur

„Alle Kinder sind als Entdecker geboren, und wie ein Stein, der ins Wasser fällt, werden sie ihre Kreise ziehen. Was können wir Eltern tun? Halten und Loslassen! Und das am besten gleichzeitig.“

Norbert Leitner wurde als Entdecker geboren, er dehnte seine Kreise immer weiter aus und bewegte sich schon als kleines Kind immer weiter von seiner gewohnten Umgebung weg, um etwas Neues zu erkunden.

Mittlerweile, als Erwachsener, nimmt er sich immer wieder Auszeiten aus dem Alltag, um mit Freunden oder der Familie – oder auch mal ganz alleine – in die Natur abzutauchen und diese zu spüren. Das Buch entführt uns in den Zauber einer Winternacht oder zu Fuß an den Arbeitsplatz, oder auch mit dem Biwak in so manche Höhe. Man fährt mit dem Kajak einen Fluss entlang, verlebt spannende Tage mit Kindern an einem Lagerfeuer, spürt die Kraft und Unberechenbarkeit oder genießt das Gefühl des Ankommens.

Interessant bei diesen Geschichten ist, dass diese Orte in der Nähe zu finden sind, dass es vermutlich mehr Abenteuerliches zu entdecken gilt, als man meinen möchte. Man muss die Chance nur nutzen, um dies herauszufinden. Jedem bietet sich die Möglichkeit dazu.

Wunderbar finde ich diesen Ausflug in die Natur, der von Gedanken Leitners begleitet wird. Geschichten, die von Fotos untermalt werden. Es gibt auch eine Auflistung über die benötigte Ausrüstung, man findet Tipps, aber auch Regeln, wie man sich zu verhalten hat.

Ein stimmungsvolles Buch, das man genießen kann um in ein Naturschauspiel der Extraklasse einzutauchen. Dies ist kein Buch, um einmal gelesen zu werden und dann im Regal zu verschwinden. Für eine kleine Auszeit, die man sich gerne nimmt, können diese Geschichten ein angenehmer Begleiter werden. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2019
Der Traum der Schildkröte
Laufer, Peter

Der Traum der Schildkröte


sehr gut

Erzähle uns doch deine Schildkrötengeschichte

Der Autor und Journalist Peter Laufer ist überzeugt, dass jeder seine persönliche Schildkrötengeschichte zu erzählen weiß. Dafür – und um die Wertschätzung dieses Tieres in Erfahrung zu bringen – reist er quer über den Globus und versucht seine Sicht der Dinge sowie seine Erfahrungen und die Schildkrötengeschichten unterschiedlicher Menschen in einem Buch zusammen zu fassen. Herausgekommen ist „Der Traum der Schildkröte“ … und wenn man liest, wie Schildkröten behandelt werden, kann das auf keinen Fall deren Traum sein. Sie werden verkocht, in zu kleinen Wannen gehalten, lieblos übereinandergestapelt, geschmuggelt oder als Potenzmittel missbraucht. Besonders erschreckend fand ich die Geschichte, dass teilweise bei lebenden Tieren Teile des Fleisches herausgeschnitten werden …

Der Autor zeigt viele Fälle auf, die man nur abstoßend finden kann. Doch zum Glück gibt es auch noch den Gegenpol – Einzelpersonen oder Organisationen, die sich zum Ziel setzen, diesen Tieren Wertschätzung und Respekt entgegenzubringen. Und so wird in Peter Laufers Buch die Schildkröte doch noch diese Achtung geboten, die sie auch verdient. Immerhin ist es bereits fünf Minuten vor zwölf und die Schildkröte ist auf der Liste der bedrohten Arten. Doch nicht nur das Jagen und Handeln mit diesen Tieren gefährdet den Bestand, auch das Beschneiden der Lebensräume – beispielsweise durch das Anlegen eines Solarparks mitten in einem Schildkrötengebiet. Wie meist, steckt auch hier immer sehr viel Geld dahinter, was natürlich wichtiger ist als das Wohl der Tiere oder Natur.

Spannend finde ich, dass sich der Autor für dieses Projekt auch eine Schildkröte zulegt, um sie genau zu beobachten. Man erfährt während des Buches in kleinen Häppchen auch immer wieder vom Leben mit „Fred“, welche Besonderheiten auffallen und welche Vorlieben das Tier hat.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in die Welt der Schildkröten. Leider hat sich der Autor durch seine Begeisterung hinreißen lassen, dass Thema etwas zu sehr auszuschmücken. So entstanden einige Längen, die das Lesen manches Mal mühsam machen. Trotzdem hat er mir Einblick in eine besondere Welt geboten, daher sei ihm dies verziehen …

Ein eindringliches Buch über eine bedrohte Tierart, der man dadurch vielleicht wieder ein wenig mehr Aufmerksamkeit widmet. 4 Sterne