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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


sehr gut

Wenn man in eine bäuerliche Familie hineingeboren wird, dann muss man früh Verantwortung übernehmen und es wird erwartet, dass der Hof in der Familie bleibt. Auch für Lisbeth Bethches gibt es nichts Wichtigeres als den Hof und dass er weiter im Besitz der Familie bleibt. Als ihr Sohn Konrad heiratet, erwartet sie ganz selbstverständlich von Marlies, dass diese die bäuerlichen Pflichten auf dem Hof übernimmt. Doch Marlies hat andere Vorstellungen von ihrem Leben und so kommt es zwischen diesen Frauen zu Konflikten, die aber still ausgetragen werden. Auch Enkelin Joanna möchte später ihren eigenen Weg gehen. Nach der Schule bricht sie auf nach Namibia.
Die Autorin Ute Mank erzählt feinfühlig und atmosphärisch von dem Leben auf dem Land, von Erwartungen und Verpflichtungen und von unterschiedlichen Lebensentwürfen. Erzählt wird aus der Sicht von Lisbeth und Marlies.
Früher war es – nicht nur auf Bauernhöfen – üblich, dass mehrere Familien unter einem Dach zusammenlebten. Das ging nie ohne Konflikte ab, aber man profitierte voneinander. Die Älteren hatten das Sagen und die anderen hatten sich zu fügen. Es wurde nicht hinterfragt, ob man vielleicht sein leben anders gestalten wollte.
Dieser Generationenkonflikt tritt auch in diesem Roman zutage. Lisbeth, Marlies und Joanna haben ihre eigenen Vorstellungen. Dazu kommen noch die gesellschaftlichen Konventionen. Gesprochen wird über diese Unvereinbarkeiten nicht. Es gibt also nicht den großen Streit, sondern die vielen stillen Kriege. Das eigene Leiden wird mit sich alleine ausgemacht. Joanna steht zwischen ihrer Mutter und der Großmutter und ist gleichzeitig das einzig verbindende Element.
Es gibt zwar Männer auf dem Hof, doch diese treten kaum in Erscheinung, denn es sind die Frauen, um die es hier geht. In Marlies konnte ich mich am besten hineinversetzen, da sie aus meiner Generation ist. Es wäre schön gewesen, wenn ihr Konrad den Rücken gestärkt hätte. Er bemerkt wohl nicht, was unterschwellig vorgeht oder will es gar nicht wissen.
Mir hat dieser tiefgründige Roman gefallen, der authentisch vom Leben auf dem Land und von unterschiedlichen Lebensentwürfen erzählt.

Bewertung vom 15.07.2021
Der kleine Teeladen in Tokio / Romantic Escapes Bd.5
Caplin, Julie

Der kleine Teeladen in Tokio / Romantic Escapes Bd.5


sehr gut

Die Bloggerin und Fotografin Fiona hat ein Stipendium erhalten, damit sie sich in Tokio weiterbilden kann. Als I-Tüpfelchen gibt es nachher noch eine Ausstellung ihrer Bilder in einer angesehenen Londoner Galerie. Doch in Tokio trifft sie fast der Schlag, denn statt Professor Kobashi, der verhindert ist, soll sich Gabriel Burnett als Tutor um Fiona kümmern. Das erinnert Fiona an eine peinliche Situation in der Vergangenheit, doch Gabe scheint sich daran nicht zu erinnern. Er zeigt aber auch wenig Interesse daran, seine Tutor-Aufgaben wahrzunehmen. Doch Fiona ist bei einer Familie untergekommen, die Fiona sehr freundlich aufnimmt und ihr die japanische Kultur näherbringt.
Julia Caplin hat einen wundervollen leichten Schreibstil. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Japan, denn sie beschreibt die Handlungsorte sehr atmosphärisch. In Japan stößt modernes hektisches Leben immer wieder auf Tradition.
Die Charaktere sind einfach toll dargestellt. Fiona ist mit viel Enthusiasmus nach Tokio aufgebrochen, auch wenn ihre nervende Mutter das gar nicht gut fand. Aber sie hatte auch erwartet, dass ihr Tutor sie unterstützt. Doch Gabe hat keine Lust und zeigt das deutlich. Er ist ein begabter Fotograf, der sich aber auf seinem Weg etwas verirrt hat. Das lässt er dann an anderen aus. Obwohl Fiona auf den ersten Blick ziemlich unsicher wirkt, gibt sie Gabe kontra. Die viele Reibereien zwischen den Beiden waren unterhaltsam. Dass es dann immer mehr auf ein Happyend zusteuert, war ja vorhersehbar. Fionas Gastgeber haben mir gut gefallen, sie sorgen dafür, dass sich Fiona wohlfühlen kann und viel über Japan lernt. Das gibt Fiona die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, so dass sie am Ende der Reise selbstbewusst ist.
Ich bin eigentlich nicht so der Fan von Liebesgeschichten, aber ich reise sehr gerne und diese buchmäßige Reise nach Tokio war einfach toll.

Bewertung vom 15.07.2021
Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11 (eBook, ePUB)
Castillo, Linda

Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mary Yoder will mit Ihren Enkelinnen auf einer verlassenen Farm Nüsse sammeln. Doch sie wird brutal ermordet und die siebenjährige Elsie wird entführt. Die fünfjährige Annie muss das alles mit ansehen. Kate Burkholder versucht mit allen Mitteln, das Kind zu finden, aber sie stößt bei den Amischen auf Schweigen. Doch sie spürt, dass etwas Wichtiges unausgesprochen bleibt.
Ich mag diese Reihe um Kate Burkholder, die einst zu den Amischen gehörte. Dies ist bereits der elfte Band der Reihe. Der Schreibstil von Linda Castillo ist gut und flüssig zu lesen. Die Autorin schafft es, den Leser von Anfang an zu packen.
Kate Burkolder hat vor Jahren die Amischen verlassen, weil ihr das Leben mit den strengen Regeln nicht zusagte. Trotzdem vermisst sie ihre Familie oft, denn sie fühlt sich nirgendwo wirklich zugehörig. Aber sie kann sich in die Gedankenwelt und die Regeln dieser Menschen hineinversetzen. Die Suche nach dem verschwundenen Mädchen gestaltet sich nicht einfach. Kate weiß genau, dass ihr etwas verschwiegen wird und ist frustriert, denn sie kommt einfach nicht voran.
Ich finde es immer wieder interessant, etwas über das Leben der Amischen zu erfahren, die mit ihren Regeln und Ansichten etwas aus der Zeit gefallen erscheinen. Die Amischen sind freundliche und hilfsbereite Menschen, die ihren Glauben leben. Warum also musste die Großmutter sterben? Und warum wurde das Mädchen entführt? Die Suche nach dem Mädchen ist schwierig. Die Lösung ist schlüssig und es tun sich wahre Abgründe auf.
Auch dieser Fall hat mir wieder gut gefallen und ich bin schon auf das nächste Buch gespannt.

Bewertung vom 14.07.2021
Das Haus der Libellen (eBook, ePUB)
Behrens, Emma

Das Haus der Libellen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schon lange hatte die 28-jährige Sophie keinen Kontakt mehr zu den von Gutenbachs. Doch nun bittet Emilia sie, nach Noah zu suchen, der verschwunden ist. Sophie verbrachte ihre Kindheit mit den Geschwistern in der geheimnisvollen Villa der von Gutenbachs. Vom ersten Blick an war Sophie in Noah verliebt und später wurden sie ein Paar. Doch dann verschwand Noah ohne eine Nachricht und Sophie blieb verletzt zurück. Auch wenn es sie Überwindung kostet, so kann Sophie nicht anders, als zurückzukehren an den Ort ihrer Kindheit und nach Noah zu suchen.
Ich wurde förmlich in die Geschichte hineingezogen und musste dann immer weiterlesen. Ich wollte unbedingt erfahren, was die die Geschwister und Sophie verbunden hat und warum Noah Sophie kommentarlos verlassen hat. Einiges habe ich geahnt, anderes hat mich überrascht.
Der Schreibstil der Autorin Emma Behrens liest sich leicht und angenehm. Ihr gelingt es hervorragend, die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre der alten Villa darzustellen. Man würde selbst zu gerne einmal auf Entdeckungstour durch die Räume gehen.
Auch die Charaktere sind individuell und vielschichtig dargestellt. Sophie beobachtet als Kind, wie die neue Familie in der Nachbarschaft einzieht. Schon beim ersten Blick ist sie von Noah angezogen. Aber Noah gibt es nicht ohne seine Schwester. Die Beiden sind undurchsichtig, charismatisch und launisch. Noah ist witzig und oft verschlossen und somit für Sophie nicht fassbar. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen auf eine Art, die schon fast toxisch ist. Auch nachdem er sie verlassen hat, beherrscht er noch ihre Gefühle und Gedanken. Ich habe mich in Sophie hineinversetzen können und konnte gleichzeitig nicht nachvollziehen, wie eine selbständige junge Frau über Jahre so fixiert bleiben konnte. Trotzdem hab e ich ihr gegönnt, dass sie einen Weg findet, Vergangenes hinter sich zu lassen und ihr Leben zu leben. Sie würde alles für Noah tun und nun macht sie sich auf, um ihn zu finden. Der Gärtner Manuel unterstützt sie bei ihrer Suche, während Emilia manipulativ, immer wieder abwesend und nicht wirklich fassbar ist.
Mich hat diese spannende Geschichte von Anfang an gefesselt und auch das Ende ist passend.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2021
Der Bund der Familien
Carsta, Ellin

Der Bund der Familien


ausgezeichnet

Bernried am Starnberger See, 1938: Wilhelm Lehmann geht es nach seinem Schlaganfall langsam wieder besser. Doch das verheimlicht er. Nur Paul-Friedrich von Falkenbach weiß, wie es ihm geht. Wilhelm wurde von seinem Sohn Leopold gedemütigt und hintergangen. Daher möchte er nicht, dass Leopold die Firma weiterführt. Er verkauft die Firma für fünf Reichsmark an Paul-Friedrich. Natürlich ist die Familie nicht erfreut. Besonders Leopold ist erzürnt, doch es war alles rechtens. Derweil verliebt sich Wilhelmine von Falkenbach in einen kommunistischen Widerstandskämpfer und ist dann erschüttert, weil er sang- und klanglos verschwunden ist. Alle Familienmitglieder geraten ins Visier des Gauleiters Karl Langenmüller, denn der will den Familien schaden und ihren Besitz konfiszieren. Ihm ist jedes Mittel recht, doch wird er damit Erfolg haben?
Dies ist der dritte Band der Falkenbach-Saga. Es ist empfehlenswert alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Der Schreibstil der Autorin Ellin Carsta liest sich einfach toll und diese Geschichte hat mich gleich wieder gepackt.
Die Nazis machen sich immer breiter und dadurch den Menschen das Leben schwer. Es herrscht Misstrauen und Intrigen und Verleumdungen sind an der Tagesordnung. Auch für die Familien von Falkenberg und Lehmann wird es gefährlicher. Da ist Zusammenhalt gefragt statt Familienzwist.
Wilhelm weiß, was er von seinem Sohn zu halten hat und entwickelt eine Strategie, die der Familie nicht gefallen kann. Leopold sieht immer nur sich und ist nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen. Doch Irma hält zu ihm und wirkt immer wieder auf ihn ein. Paul Friedrich ist ein gewiefter Geschäftsmann, der seine Chancen zu nutzen weiß. Er ist nicht leicht zu durchschauen, daher ist es ihm möglich, auch schwierige Situationen zu meistern. Elisabeth hat sich auf ihr Kind gefreut, doch nun muss sie Angst haben. Aber auch die anderen Familienmitglieder spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle. Alle Charaktere sind individuell und authentisch beschrieben und nicht alle sind sympathisch. Besonders Langenmüller ist ein furchtbarer Mensch.
In den Familien gibt es so Einiges, was nicht nach außen dringen darf. Auch gibt es immer wieder Zwistigkeiten, doch wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.
Mir hat diese dramatische und spannende Geschichte wieder sehr gut gefallen. Empfehlenswert!

Bewertung vom 13.07.2021
Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2 (eBook, ePUB)
Benedict, Marie

Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Jedem ist wohl Winston Leonard Spencer-Churchill ein Begriff, doch über seine Frau wissen wohl die Wenigsten etwas. Die Autorin Marie Benedict hat sich in dieser Romanbiografie mit der Frau des Staatsmannes beschäftigt. Clementine Churchill
Clementine Hozier hatte keine einfache Kindheit und sie stammte wie Winston Churchill aus einer adligen Familie. Winston hatte politische Ambitionen und benötigte daher eine Ehefrau. Doch erst als er die Clementine kennenlernt, findet er eine Frau, die ihm nicht nur Ehefrau werden will, sondern auch in die gleiche Richtung denken. Clementine wird Mutter von fünf Kindern, um die sie sich aber wenig kümmert, das überlässt sie lieber den Nannies. Sie hat großen Einfluss auf ihren Mann und seine Politik und setzt sich engagiert für die Rechte von Frauen ein. Sie ist die starke Frau an Churchills Seite, die ihr eigenes Leben zurückstellt, aber dennoch ihren Einfluss geltend macht.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive von Clementine. Sie lässt sich gut und flüssig lesen, hat aber meiner Meinung nach einige Längen. Wir begleiten die Churchills von der Hochzeit bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.
Winston Churchill ist kein einfacher Mann, aber Clementine ist ihm gewachsen und sie greift auch vermittelnd ein. In einer anderen Zeit wäre sie sicherlich ihren eigenen Weg zielstrebig gegangen und ich bin sicher, dass sie erfolgreich gewesen wäre. So aber blieb sie im Hintergrund. Auch wenn ich mich in sie hineinversetzen konnte, so war sie mir doch nicht besonders sympathisch.
Am Ende hätte ich gerne gewusst, was denn nun Realität und was Fiktion ist.
Ein interessantes Buch über eine besondere Frau.

Bewertung vom 11.07.2021
Drei Kameradinnen (eBook, ePUB)
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen (eBook, ePUB)


weniger gut

Hani, Kasih und Saya sind enge Freundinnen. Als sie sich nach Jahren wiedertreffen, müssen sie feststellen, dass sich nichts geändert hat. Immer noch sind sie dem alltäglichen Rassismus ausgesetzt.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive von Kasih. Schade, dass ihre Freundinnen nicht zu Wort gekommen sind.
Mir kamen weder die Protagonistinnen nahe, noch konnte mich der Erzählstil einfangen. Die jungen Frauen wollen zu einer Hochzeit und wir dürfen sie einige Tage begleiten, in denen viel Oberflächliches passiert, bis es dann zu einem dramatischen Ende kommt.
Dieser Roman befasst sich mit Themen, die es wert sind, dass man darüber spricht. Rassismus, Hass und rechte Gesinnung sind allgegenwärtig. Aber in diesem Buch sind gerade die, die das Thema anprangern, auch die, welche ihre eigenen rassistischen Ansichten herauslassen.
Dieser Roman ist sehr direkt, mir in Vielem zu direkt. Die Autorin hat eine provokative Art, zu erzählen. Es herrscht die ganze Zeit über eine ziemlich bedrückende Atmosphäre.
Ein wichtiges Thema – aber für mich ungünstig umgesetzt.

Bewertung vom 10.07.2021
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1 (eBook, ePUB)
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im kleinen Ort Painters Mill in Ohio wird eine junge Frau auf einem schneebedeckten Feld tot aufgefunden. Man hat sie missbraucht und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Diese Umstände lassen vermuten, dass der „Schlächter“ nach sechszehn Jahren sein Unwesen wieder treibt. Doch die neue Polizeichefin Kate Burkholder weiß es besser. Sie hat den Täter als Jugendliche in Notwehr erschossen. Ihre Familie hat das damals vertuscht. Umso wichtiger ist es, dass sie den Täter nun schnellstens dingfest macht. Doch als weitere Morde geschehen, schalten sich andere Behörden ein. Besonders Agent John Tomasetti vom BCI bereitet Kate Sorgen, denn wenn rauskommt, was damals geschehen ist, dann ist ihr Job als Polizeichefin in Gefahr.
Dies ist der erste Band aus der Kate Burkholder-Reihe. Der Schreibstil von Linda Castillo sagt mir sehr zu. Sie schafft es, den Leser von Anfang an zu packen.
Kate Burkholder hat früher einmal zu den Amishen gehört, doch dann ihre Familie verlassen und sich ein Leben außerhalb der Gemeinde aufgebaut. Doch nun gibt es in ihrem Job immer wieder Berührungspunkte zu den Amishen, was ein Vorteil ist, da sich Kate natürlich gut in diese Menschen hineinversetzen kann. Aber ihre Vorgeschichte gibt ihr das Gefühl, dass sie nirgendwo richtig dazu gehört. Dieser Fall ist sehr persönlich für sie, denn nicht nur die Erinnerungen kommen zurück, sondern er ist auch eine Gefahr für ihren Job. John Tomasetti hat Furchtbares erlebt und ist neben der Spur und eigentlich noch nicht so weit, ihn auf einen Fall loszulassen. Obwohl er sich gerade nicht von seiner besten Seite zeigt, finde ich ihn dennoch sympathisch.
Der Mörder geht sehr brutal vor und man muss solche Details schon gut wegstecken können. Aber es ist eine vielschichtige und sehr spannende Geschichte, die mit gut gefallen hat.

Bewertung vom 08.07.2021
Rachekult / Kriminalhauptkommissar Fuchs & Fallanalystin Schuhmann Bd.2 (eBook, ePUB)
Hecker, Frederic

Rachekult / Kriminalhauptkommissar Fuchs & Fallanalystin Schuhmann Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Um Frankfurt herum gibt es einige mysteriöse Todesfälle. Einer davon ist der von Konrad Kröll, der plötzlich in seinem Vorgarten in Flammen steht. Er ist ein Freund von Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs, der alles daransetzt, diesen Fall zu bearbeiten. Dabei wird er von der jungen Fallanalystin Lara Schuhmann unterstützt. Die Tötungsarten des Mörders sind sehr unterschiedlich, doch es gibt eine Verbindung zwischen den Mordfällen. Alle haben etwas mit der Polizei zu tun. Fuchs entdeckt eine Spur in die Vergangenheit und muss sich dann seinem alten Trauma stellen, von dem er glaubte, er hätte es längst hinter sich.
Der Autor schreibt sehr packend mit einer Prise Humor. Ich haben den Vorgängerband „Totenblass“ nicht gelesen, werde das aber nachholen.
Die Charaktere sind gut und menschlich dargestellt. Fuchs ist ein guter Ermittler, aber er hat auch schon Mal Intuitionen, mit denen er bei seinem Vorgesetzten nicht gut ankommt. Aber Fuchs ist auch beharrlich und in der Vergangenheit hat er bewiesen, dass seine Intuitionen nicht falsch sind. Aber nicht nur der aktuelle Fall sorgt für Stress, auch sein Sohn bereitet ihm einige Probleme. Für Lara Schumann ist es nicht einfach, ein Täterprofil zu erstellen, da der Mörder immer wieder anders vorgeht. Aber sie weiß, wie sie ihr Gedankenkarussell abstellen kann. Der Mörder greift auf perfide und sehr ungewöhnliche Methoden zurück. Für die Opfer wird es furchtbar.
Die Mordmethoden sind grausam und es ist von Angang an spannend. Auch wenn man mit Fuchs auf die Hintergründe stößt, so ist doch nicht erkennbar, wer das böse Spiel treibt. Am Ende löst sich alles schlüssig und zufriedenstellend auf.
Mir hat dieser sehr spannende Thriller gut gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2021
Die Bildhauerin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.5 (eBook, ePUB)
Rosenberger, Pia

Die Bildhauerin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eigentlich sagte mir der Name Camille Claudel nichts, aber mit gefällt die Reihe „Herausragende Frauen zwischen Aufbruch und Liebe“, daher habe ich zu diesem Buch gegriffen. „Die Bildehauerin“ ist der fünfte Band der Reihe und er beschäftigt sich mit der französischen Bildhauerin und Malerin Camille Caudel.
Camille Claudel hatte schon sehr früh den Wunsch, Bildhauerin zu werden. Während ihr Vater sie unterstützt, hält ihre Mutter davon überhaupt nichts. Aber im Jahr 1881 ist es Frauen nicht möglich zu studieren. Daher schreibt sie sich bei der Académie Colarossi ein. Sie wird von Alfred Boucher gefördert. Bevor er nach Florenz geht, macht er Camille mit Auguste Rodin bekannt. Er unterrichtet und fördert sie. Camille wird Rodins Muse und Geliebte. Durch ihn wird sie in der Öffentlichkeit bekannt, aber sie möchte ihren eigenen Weg gehen und nicht immer im Zusammenhang mit Rodin betrachtet werden.
Pia Rosenberger erzählt die Geschichte unterhaltsam und spannend. Ihr Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. In Rückblenden erfahren wir mehr über Camilles Kindheit, die nicht einfach war und sie wohl für ihr weiteres Leben geprägt haben.
Camille Claudel weiß früh, was sie will und sie verfolgt diesen Weg beharrlich. Ihre Mutter lässt sie spüren, dass sie damit nicht einverstanden ist, während der Vater sie unterstützt. In jener Zeit bestimmten die Männer, wo es langgeht und viele Wege waren den Frauen versperrt. Rodin ist sehr viel älter als Camille, als sie ihm begegnet. Er erkennt ihre Begabung und Kreativität und eröffnet ihr Möglichkeiten. Aber Camille ist auch seine Muse und befruchtet seine Arbeiten. Doch sie will als eigenständige Künstlerin Anerkennung erhalten. Dafür geht sie recht rücksichtslos ihren Weg, der im späteren Leben recht einsam ist, denn sie hat viele Freunde für ihre Bildhauerei geopfert. Ihre Liebe zu Rodin ist krankhaft und artet später ihn in Wahn und Paranoia aus. Rodin ist gebunden und auch nicht bereit, sich für Camille zu trennen. Obwohl ich Camille Claudel als Persönlichkeit interessant finde, konnte ich mich in diese Frau doch nicht hineinversetzen. Auguste Rodin blieb mir als Persönlichkeit zu blass.
Gerne hätte ich mehr über Claudels späteres Leben erfahren. Für mich endete diese Geschichte zu abrupt. Trotzdem habe ich diese Romanbiografie über eine interessante Künstlerin gerne gelesen