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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2012
Nevermore
Creagh, Kelly

Nevermore


ausgezeichnet

Isobel Lanley ist Cheerleaderin, Freundin des Stars des Footballteams und Mitglied der angesagtesten Clique an ihrer Schule. Bei einem Schulprojekt, bei dem jeweils zwei Schüler einen berühmten amerikanischen Schriftsteller vorstellen sollen, wird ihr als Partner Varen Nethers zugeteilt. Er ist ein Außenseiter, hat schwarzgefärbte Haare und trägt nur dunkle Kleidung. Zu Beginn ihres Projekts scheint die Zusammenarbeit von Isobel und Varen unmöglich zu sein, was nicht zuletzt daran liegt, dass Isobels Freunde mit allen Mitteln versuchen, die gemeinsame Hausarbeit der beiden zu vereiteln. Ihr Freund Brad geht dabei mit einer Boshaftigkeit vor, die nicht zu verstehen und absolut nicht zu entschuldigen ist. Die realen Bedrohungen geraten jedoch ins Hintertreffen, als eine weitaus größere Gefahr Varen und bald auch Isobel bedroht. Varen hat durch seine Affinität zu Edgar Allan Poe dessen Albtraumwelt Tür und Tor in unsere Welt geöffnet. Traum und Realität drohen zu verschmelzen und Varen gleitet immer tiefer in das Reich seiner Träume bis es daraus keine Rettung mehr zu geben scheint.

"Nevermore" ist der Auftakt der gleichnamigen Trilogie, in der Kelly Creagh ein typisches Highschoolszenario mit dem Albtraumreichs Edgar Allan Poes verknüpft.

Der Beginn ist so signifikant US-amerikanisch, weichgespült und die Kulisse einer Teenieromanze à la "Beauty and the Beast", dass der Schrecken sich nach und nach in einer Parallelwelt aus Poes Feder wieder zu finden, beim Leser umso tiefer sitzt. Kelly Creagh besitzt einen flüssigen und lockeren Schreibstil und beherrscht es meisterlich ihren Figuren Leben einzuhauchen. Zunächst scheint es so, dass sie kein Klischee einer amerikanischen Highschool außer Acht lässt, später zeigt sich das als hervorragendes Stilmittel die Geschichte um einhundertachtzig Grad in eine andere Richtung zu lenken und den größtmöglichen Überraschungsmoment bei den Lesern zu landen. Zunächst lernt der Leser die typischen Schüler/gruppen einer Highschool kennen, die Cheerleaderin, den Footballstar, die beste und leicht intrigante Freundin, den Goth, doch als sich die Türen zu Poes Albtraumwelt öffnen, treten unverbrauchte fantastische und sehr bösartige Kreaturen auf, die den Leser das Gruseln lehren, und das Kartenhaus aus Klischees und Teenagerromanze fällt plötzlich in sich zusammen.

Obwohl Edgar Allan Poe nach einem kurzen Kennenlernen in einem düsteren Prolog zunächst nur langsam samt seinem Werk die ursprüngliche Highschoolgeschichte unterwandert, bietet Kelly Creagh ihm immer mehr Raum in der Geschichte. Der Leser lernt hier einige seiner erfolgreichen Werke durch umfangreiche Zitate und erörternde Gespräche zwischen dem Poe-Fan Varen und der zunächst desinteressierten Isobel kennen.

Die Idee einem großen amerikanischen Schriftsteller und seinem Werk mit einer Publikation der modernen Jugendliteratur eine Bühne zu geben ist fantastisch und Kelly Creagh hat ihr Vorhaben meisterlich in die Tat umgesetzt. Der Rabe und seine Kollegen haben den Staub aus ihren Flügeln geschüttelt und erobern nun die Bücherregale einer neuen Generation. Das traurige und hoffnungslos wirkende Ende des ersten Teils könnte man so stehen lassen, ganz im Zeichen von Poes gruseligen und schaurigen Werken, aber zwei geplante Fortsetzungen lassen einen kleinen Hoffnungsfunken im albtraumhaften Dunkel von Isobels und Varens Geschichte aufblitzen.

Auf Kelly Creaghs Webseite ist eine Seite Extras zur Nevermore-Trilogie gewidmet, auf der man unter anderem einige ihrer Lieblingsbücher entdecken kann und eine Playlist zu "Nevermore":

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2012
Vladimir Tod hängt todsicher ab / Vladimir Tod Bd.3
Brewer, Heather

Vladimir Tod hängt todsicher ab / Vladimir Tod Bd.3


sehr gut

Vladimir würde gemeinsam mit seiner großen Liebe Meredith glücklich und verliebt auf rosaroten Wolken schweben, wenn nicht immer noch sein Erzfeind D'Ablo nach seinem Leben trachten würde und sein bester - und einziger - Freund Henry drauf und dran wäre ihm die Lakaienschaft zu kündigen. Leider lässt ihn in dieser schweren Zeit auch sein Vertrauter und Onkel Otis im Stich. Lang und breit haben die beiden darüber diskutiert, dass es in Vladimirs vampirischer Natur liegt nicht nur von Blutkonserven leben zu können, sondern dass er seinen steigenden Hunger auf die Dauer nur dadurch stillen kann, dass er sich direkt von der Quelle ernährt. Vladimir findet jedoch allein den Gedanken daran Menschen zu beißen und auszusaugen monströs und wehrt sich so gut es geht gegen sein vampirisches Erbe. Als Otis ihn wieder alleine in Bathory zurücklässt, kann Vladimir seinen Onkel nicht mal mehr in Gedanken erreichen. Lässt Otis ihn nun genau wie Henry im Stich? Vladimir versucht neue Freunde in einer Gruppe Goths aus seiner Schule zu finden, doch zu seinem Schrecken muss er sich eingestehen, dass es für ihn scheinbar keine normalen Freundschaften oder eine Highschoolliebe geben kann, denn Vladimir sieht sich plötzlich einem weitaus größerem Feind als D'Ablo gegenübergestellt: sich selbst!

Kritik:
Mittlerweile ist die Geschichte um Vladimir Tod wesentlich düsterer geworden. Zwar musste er bereits in der Vorgeschichte D'Ablo und seine Schergen bekämpfen und hatte es im zweiten Teil mit einem menschlichen Vampirjäger zu tun, aber kein Feind war so gefährlich und unberechenbar, wie der, dem sich Vladimir Tod im dritten Teil gegenübergestellt sieht: seinem eigenen vampirischen Erbe! Zwar versucht Vladimir Tod immer noch wie ein normaler Highschoolschüler zu leben, aber es fällt ihm immer schwieriger den Vampir in sich im Zaum zu halten. Vladimir wirkt innerlich zerrissen. Wo es bei einem normalen Teenager um die innere Zerrissenheit zwischen Kindheit und Erwachsenwerden geht, so kämpfen in Vladimir das menschliche Bewusstsein und der vampirische Instinkt gegeneinander an. Als Leser leidet man einerseits mit Vladimir mit, andererseits ist seine Entwicklung aber auch beängstigend und lässt einen ungeduldig auf die weitere Fortführung der Geschichte in den letzten beiden Bänden warten. Man weiß nicht, ob man Vladimir zum Trösten in den Arm nehmen oder lieber vor ihm Reißaus nehmen soll. Obwohl das Grauen hier unterschwelliger war als in den beiden ersten Teilen der Reihe, hat Heather Brewer meiner Meinung nach den Spannungsbogen viel geschickter gespannt, so dass ich im Gegensatz zu Band 2 den dritten Teil fast am Stück verschlungen habe. Der Fokus liegt außerdem wieder mehr auf Vladimir und seiner Freundschaft zu Henry und die Spannung droht nicht sich in neuen Charakteren oder Handlungssträngen zu verlieren. Man erfährt neue Details über Vladimirs Eltern und ihr Kennenlernen, dass vertieft natürlich auch Vladimir Tods Charakter und man fühlt sich als Leser dadurch stärker mit ihm verbunden und mehr in sein Leben involviert. Diese Aspekte haben mich weitaus mehr überzeugen und fesseln können als der Ausflug nach Sibirien in "Vladimir Tod beißt sich durch", der in meinen Augen klischeebeladen und langatmig war.

Fazit:
Genau wie viele Leser der empfohlenen Altersgruppe hat Vladimir Tod nicht nur Schulprobleme, er erlebt Freud und Leid der ersten Liebe und muss um seinen besten Freund und sogar seine Familie kämpfen. Trotz "Vampirnote" kann dieser Teil der Reihe durch (ver)menschlichte Probleme einfach mehr überzeugen und punktet mit einer ganz besonderen Wendung in der Storyline: Vladimirs Persönlichkeit! Seine weitere Entwicklung macht so (blut)gierig auf die letzten beiden Folgen der Serie, wie es D'Ablo selbst nicht hätte besser machen können. Für mich der bislang beste Teil der Reihe!

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2012
Jo Raketen-Po
Tulim, Pinkus

Jo Raketen-Po


sehr gut

Jonathan Vogel hatte schon als Kleinkind ein großes Problem: er pupst, dass die Wände wackeln! Auf Grund seiner Eigenart stößt Jonathan auf Ablehnung in der Dorfgemeinschaft vom Muffkurort Blähingen. Seine Mutter steht zwar hinter ihm, dafür schämt sich sein Vater aber umso mehr.
Als Jonathan eingeschult werden soll, sucht seine Mutter mit ihm einen Arzt auf: entweder findet der ein Mittel gegen die Pups-Attacken oder er stellt ein Attest aus, damit Jonathan mit seinen Tornado-Koliken nicht die Schule zum Einsturz bringt. Der Arzt Dr. Med. Flatatul Bum stellt bei Jonathan eine Allergie gegen cackao prudentium fest (das umgangssprachliche Wort ist einfach zu unfein, um es in einer Rezension zu gebrauchen). Er verschreibt ihm getrocknete Froschpillen und Jonathans erstem Schultag steht nichts mehr im Weg. In der Schule wird er von Lehrern und Mitschülern gehänselt, er lernt dort aber auch Charlotte kennen: genauso klein wie er, aber selbstbewusst wie ein Star. Charlotte alias Scha Scha Zinsel und Jo Raketen-Po erleben bald gemeinsam stürmische Abenteuer und Jonathan kommt als Kunstpupser ganz groß raus!

"Jo Raketen-Po" vermittelt zwar auch eine Botschaft, dass Anderssein nichts Schlechtes sein muss, sondern im Gegenteil etwas ganz besonderes und tolles sein kann, vorrangig macht das Buch aber vor allem eins: Spaß! (Ja, Kinderbücher dürfen auch einfach mal Spaß machen, ohne dass man aus ihnen was lernt.)

Die Protagonisten in diesem Abenteuer sind im gleichen Alter wie die Zielgruppe, für die diese Geschichte in erster Linie geschrieben wurde. Durch die beiden Hauptpersonen Charlotte und Jonathan werden sowohl Mädchen als auch Jungen angesprochen und der Wortwitz macht auch erwachsenen Vorlesern oder Zuhörern Spaß. Die Geschichte ist eine wahre Fundgrube an Wortspielen: so kommt der pupsende Hauptdarsteller nicht nur aus Blähingen, sondern sein Wohnort ist darüber hinaus Muffkurort, sein Vater ist Kanalisations-Beauftragter und im Buch wird nicht einfach nur gepupst, hier ist von Popo-Tornados, Hintern-Hurrikans und Heulenden Hosendonnern die Rede.

Bei der Hörbuchfassung muss man zwar auf die Illustrationen der Buchausgabe verzichten, das Klappcover und die CDs sind aber im gleichen Stil gestaltet und die Lesung ist ungekürzt.
Christoph Maria Herbst liest, interpretiert und pupst was die Stimmbänder hergeben. Die Warnung zu Beginn der Geschichte sollte deshalb nicht unterschätzt werden: man kann sich nach einer Weile tatsächlich vorstellen, dass Christoph Maria Herbst dank seiner Stimmakrobatik diese CDs explodieren lassen könnte ;) Die musikalischen Einspielungen zwischen den Kapiteln haben mir persönlich nicht so gut gefallen.

Fazit:
Insgesamt bieten sowohl die Buch- als auch die Hörbuchfassung jede Menge Spaß, wobei ich die Hörbuchfassung bevorzugt an das jüngere Publikum empfehle, da die gedruckte Fassung nicht durchgehend für Leseanfänger zum Selbstlesen geeignet ist. Dafür bietet sich das Buch durch seine gut lesbare Schriftgröße und die zahlreichen Illustrationen hervorragend als Vorlesebuch zum gemeinsamen Schmökern an.
Pinkus Tulim hat mit Jo Raketen-Po und Scha Scha Zinsel zwei liebenswerte kleine Charaktere geschaffen, die sich gegen die schrulligen und fiesen Personen in ihrer Umgebung mit viel Witz und Pfiffigkeit behaupten und aberwitzige Abenteuer erleben.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2012
Jo Raketen-Po
Tulim, Pinkus

Jo Raketen-Po


sehr gut

Jonathan Vogel hatte schon als Kleinkind ein großes Problem: er pupst, dass die Wände wackeln! Auf Grund seiner Eigenart stößt Jonathan auf Ablehnung in der Dorfgemeinschaft vom Muffkurort Blähingen. Seine Mutter steht zwar hinter ihm, dafür schämt sich sein Vater aber umso mehr.
Als Jonathan eingeschult werden soll, sucht seine Mutter mit ihm einen Arzt auf: entweder findet der ein Mittel gegen die Pups-Attacken oder er stellt ein Attest aus, damit Jonathan mit seinen Tornado-Koliken nicht die Schule zum Einsturz bringt. Der Arzt Dr. Med. Flatatul Bum stellt bei Jonathan eine Allergie gegen cackao prudentium fest (das umgangssprachliche Wort ist einfach zu unfein, um es in einer Rezension zu gebrauchen). Er verschreibt ihm getrocknete Froschpillen und Jonathans erstem Schultag steht nichts mehr im Weg. In der Schule wird er von Lehrern und Mitschülern gehänselt, er lernt dort aber auch Charlotte kennen: genauso klein wie er, aber selbstbewusst wie ein Star. Charlotte alias Scha Scha Zinsel und Jo Raketen-Po erleben bald gemeinsam stürmische Abenteuer und Jonathan kommt als Kunstpupser ganz groß raus!

"Jo Raketen-Po" vermittelt zwar auch eine Botschaft, dass Anderssein nichts Schlechtes sein muss, sondern im Gegenteil etwas ganz besonderes und tolles sein kann, vorrangig macht das Buch aber vor allem eins: Spaß! (Ja, Kinderbücher dürfen auch einfach mal Spaß machen, ohne dass man aus ihnen was lernt.)

Die Protagonisten in diesem Abenteuer sind im gleichen Alter wie die Zielgruppe, für die diese Geschichte in erster Linie geschrieben wurde. Durch die beiden Hauptpersonen Charlotte und Jonathan werden sowohl Mädchen als auch Jungen angesprochen und der Wortwitz macht auch erwachsenen Vorlesern oder Zuhörern Spaß. Die Geschichte ist eine wahre Fundgrube an Wortspielen: so kommt der pupsende Hauptdarsteller nicht nur aus Blähingen, sondern sein Wohnort ist darüber hinaus Muffkurort, sein Vater ist Kanalisations-Beauftragter und im Buch wird nicht einfach nur gepupst, hier ist von Popo-Tornados, Hintern-Hurrikans und Heulenden Hosendonnern die Rede.

Das Buch schmückt nicht nur ein strahlend blaues Cover mit witzigen Illustrationen, im Inneren offenbart sich ein richtiger Schatz an ulkigen und irrwitzig komischen Zeichnungen von Anton Riedel. Er gibt den skurrilen Charakteren aus Pinkus Tulims Feder ein Gesicht und man kommt beim Betrachten der Bilder kaum noch aus dem Lachen heraus.
Ein kleines Sprachproblem für Leseanfänger bietet allerdings das Auftreten von Wendelinus Sprüngli, der einen tiefen schwäbischen Dialekt pflegt. Diese Textstellen eignen sich für das jüngere Publikum nur bedingt zum Selbstlesen, deshalb spreche ich für die gedruckte Variante eine Empfehlung an etwas ältere Kinder oder zum Vorlesen aus.

Fazit:
Insgesamt bieten sowohl die Buch- als auch die Hörbuchfassung jede Menge Spaß, wobei ich die Hörbuchfassung bevorzugt an das jüngere Publikum empfehle, da die gedruckte Fassung nicht durchgehend für Leseanfänger zum Selbstlesen geeignet ist. Dafür bietet sich das Buch durch seine gut lesbare Schriftgröße und die zahlreichen Illustrationen hervorragend als Vorlesebuch zum gemeinsamen Schmökern an.
Pinkus Tulim hat mit Jo Raketen-Po und Scha Scha Zinsel zwei liebenswerte kleine Charaktere geschaffen, die sich gegen die schrulligen und fiesen Personen in ihrer Umgebung mit viel Witz und Pfiffigkeit behaupten und aberwitzige Abenteuer erleben.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2012
Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe / Tiger Saga Bd.1
Houck, Colleen

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe / Tiger Saga Bd.1


gut

Die Zirkuswelt und die faszinierende Welt Indiens versprechen großes Potential, zudem mit einem verwunschenen Tiger ein unverbrauchter Charakter in der Romance-Fantasy eingeführt wird. So beginnt das Buch auch recht märchenhaft und exotisch, doch über die Dauer des Romans verschenkt Houck leider einige Chancen die Geschichte zu einem richtigen Pageturner zu machen.
Zu Beginn konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Anfangssequenzen im Zirkus sind genauso geschildert, wie man sich als Kind ein Zirkusleben erträumt und vorgestellt hat und auch die erste Zeit in Indien mit der Offenbarung des Fluchs sind sagenumwoben und fesselnd beschrieben. Leider fängt nach die Handlung nach einer Weile an dahinzuplätschern, weil sich die Autorin in Details wie Kelseys verschiedenfarbigen Haargummis passend zu ihrer Kleidung oder im Schildern der verschiedenen Speisen verliert, die sie dort zu Essen bekommt. Die fremdartigen Speisen vertiefen zwar den Eindruck eines exotischen Indiens, aber irgendwann verlieren solche Nebensächlichkeiten ihren Reiz, lenken unnötig von der eigentlichen Handlung ab und ziehen sie künstlich in die Länge. Wenn schon ausschmückende Rahmenhandlung und Zusatzinformationen geboten werden, dann hätte ich mir weitere indischen Sagen und Überlieferungen gewünscht oder wäre an der gesellschaftlichen Struktur im Wandel der Zeiten interessiert gewesen.
In Indien müssen Kelsey und Ren verschiedene Aufträge nach einer alten überlieferten Prophezeiung erfüllen, um den Fluch von Ren und seinem Bruder zu nehmen. Wie man es sich bei einer Reihe über fünf Teile sicherlich denken kann, werden Kelsey und Ren natürlich nicht alle Aufgaben im ersten Band bewältigen. Allerdings fand ich es maßlos übertrieben dem Lösen einer Aufgabe ein komplettes Buch zu widmen. Houck hat zwar gute Einfälle bei der Bewältigung der Quest, aber da diese sehr in die Länge gezogen ist, habe ich nur selten mit Ren und Kelsey mit gebangt und gezittert.
Zu dem Zeitpunkt als Rens Bruder Kishan in die Handlung involviert wird, wird die Geschichte endlich etwas spannender und düsterer. Man spürt das angespannte Verhältnis zwischen den beiden Brüdern und ihre Konkurrenz um Kelsey. Kishan wirkt dunkler und faszinierender als Ren, und das liegt nicht nur an seiner schwarzen Fellfarbe. Doch trotz seiner geheimnisumwitterten Art war er mir von Anfang an sympathischer als Ren.
Die Liebesgeschichte zwischen Kelsey und Ren entwickelte sich Zeitweise zu einer richtigen Kitschbombe. Ren wirkt in seinem Handeln und seiner Sprache teilweise sehr theatralisch und altmodisch, wobei das noch verständlich ist, da er vor Jahrhunderten verwandelt wurde und die längste Zeit des Fluches im Körper des Tigers verbringen musste. Was mich nach einer Weile jedoch nervte, war Kelseys ablehnendes Verhalten gegenüber Ren als Mensch, obwohl sie sich bereits lange in Ren als Tiger verliebt hat. Und als sie ihr Unbehagen und ihre Schüchternheit gegenüber dem Menschen Ren endlich ablehnt, streubt sie sich plötzlich gegen eine Beziehung, weil sie nicht gut genug für ihn ist... Wenn mir die beiden Hauptprotagonisten näher gestanden hätten, hätte mich der Kitschfaktor vermutlich nicht so sehr gestört, aber im Gegensatz zu dem sympathischen Mr. Kadam, dem Vertrauten Rens, und dem geheimnisvollen Kishan, seinem Bruder, konnten Ren und Kelsey über weite Strecken mein Herz nicht für sich gewinnen.
Insgesamt haben mich die Grundidee und das Ambiente des Romans sehr fasziniert. Leider verlor sich die Autorin zwischenzeitlich in zu detaillierten und völlig nebensächlichen Beschreibungen, außerdem war mir die Liebesgeschichte häufig zu kitschig umgesetzt. Nach dem Ende von "Kuss des Tigers" hege ich die berechtigte Hoffnung auf eine stärkere Einbeziehung von Rens Bruder Kishan im zweiten Band zu Gunsten einer düstereren und spannenderen Atmosphäre, denn in der Dreierkombination hat es wesentlich mehr geknistert und gefunkt als wenn Ren und Kelsey allein waren.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2012
Was macht die Katze in der Nacht?
Wiehle, Katrin

Was macht die Katze in der Nacht?


ausgezeichnet

Hat sich nicht jeder Katzenbesitzer schon einmal gefragt, was seine Katze in der Nacht macht?
Tagsüber schläft Katze eigentlich immer. Katze wohnt bei Ludwig. Ludwig steht auf, isst sein Frühstück und geht in die Schule. Was macht Katze: sie schläft. Ludwig spielt gerne im Kinderzimmer mit Autos oder er verkleidet sich als Indianer oder er liest ein Buch. Was macht Katze: sie schläft.
Abends im Bett denkt sich Ludwig, dass Schlafen doch nicht alles sein kann, was seine Katze macht, doch bei diesem Gedanken fallen ihm bereits die Augen zu und Katze fängt an sich zu regen.

'Der Junge denkt: das darf's nicht geben,
das Tier verschläft sein ganzes Leben!
Doch Katze, das ist keine Frage,
ist gerne wach - nur nicht am Tage.
Kaum hat sich Ludwig hingelegt,
hat Katze sich ganz sacht geregt.'

Nach "Professor Pfeffers tierisches Abenteuer" legt Katrin Wiehle mit "Was macht die Katze in der Nacht?" ihr zweites Bilderbuch vor.
Bereits die Vorsatzseiten lassen das Herz jedes kleinen und großen Katzenfreundes höher schlagen: unzählige Illustrationen von Katze laden den Leser dazu ein, ihre nächtlichen Abenteuer zu erkunden. Bevor die eigentliche Geschichte beginnt, lernt der Leser Katze und ihren Freund Ludwig kennen. Jedem der beiden hat Katrin Wiehle einen Steckbrief gewidmet. Katze schläft gern, pupst oft und mag Ludwig. Ludwig wohnt bei Mama und Papa, popelt manchmal und mag Katze. Anschließend lernt man den typischen Tagesablauf von Ludwig und Katze kennen und danach erfährt man was in der Nacht passiert...
Pssst! Ludwig schläft bereits, als Katze vorsichtig die Augen öffnet und sich auf der Bettdecke reckt und streckt. Sie schleicht durchs Haus und huscht durch die Katzenklappe hinaus in die Dunkelheit. Obwohl Ludwig schon schläft, gibt es auch abends und nachts in dem Dorf, in dem Katze und Ludwig wohnen, noch viel zu entdecken und zu erleben. Katze trifft ihren Freund den Nachbarskater, die beiden gehen gemeinsam essen und anschließend auf eine Party und sehen später in trauter Zweisamkeit hoch oben auf einem Dach dem nahenden Morgen entgegen. Das Bild auf der letzten Doppelseite schließt den Kreis: als Ludwigs Wecker klingelt und er seine Augen aufschlägt, schläft Katze bereits wieder tief und fest. Aber jetzt wissen wir ja, dass Katze sich am Tage von ihren Abenteuern in der Nacht ausruht.
Das Buch hat ein quadratisches Format. Im Mittelpunkt stehen die dörflichen Szenen, auf denen sich jede Menge Details tummeln, die es zu entdecken gilt. Auf jeder Doppelseite beschreibt ein kurzer Zweiteiler in Reimform, was Katze in der Nacht erlebt. Auf den Bildern verstecken sich verrückte Einzelheiten, die nicht nur den kleinen Betrachtern ein breites Schmunzeln entlocken.
Wer schon "Professor Pfeffers tierisches Abenteuer" mochte, wird "Was macht die Katze in der Nacht?" lieben, und Katzenbesitzer sowieso! Das Buch ist eine detailverliebte und zauberhaft umgesetzte Hommage an unsere Stubentiger, die viel mehr erleben als nur an der Matratze ihres Besitzers zu horchen. Und natürlich gibt es neben Katze und Kater auch wieder ganz viele andere Tiere - und einige alte Bekannte - in diesem Buch zu entdecken!

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2012
Die Hüterin Midgards / Elbenthal-Saga Bd.1
Pala, Ivo

Die Hüterin Midgards / Elbenthal-Saga Bd.1


sehr gut

Die sechzehnjährige Svenya ist vor drei Jahren aus dem Heim und vor dem Heimleiter Charlie geflohen, der eine ganz eigene Vorstellung von Fürsorge und Betreuung von Mädchen hatte. Das Leben auf der Straße ist zwar hart, aber immer noch besser als alles, was Svenya im Heim ertragen musste.
In der Nacht vor ihrem siebzehnten Geburtstag hört Svenya jedoch mitten in Dresden einen Wolf heulen und schon bald wird sie von Wesen verfolgt, die sie sich vorher höchstens in ihren Träumen vorgestellt hätte. Doch es wird noch unglaublicher: nach einer turbulenten Verfolgungsjagd quer durch das nächtliche Dresden stellen sich nicht alle Verfolger als Feinde heraus. Nach einer kurzen Bewusstlosigkeit im Kampf erwacht Svenya in Elbenthal, wo ihr unterbreitet wird, dass sie sich um eine Elbenprinzessin und die Hüterin Midgards handelt. Wenn sie die Prophezeiung annimmt, und damit Unsterblichkeit und starke Elbenkräfte erlangt, darf sie im Gegenzug jedoch nicht danach fragen, woher sie kommt und wer sie wirklich ist.

Kritik:
Der Auftakt der Elbenthal-Saga punktet mit einer herzerfrischend direkten und sympathischen Heldin, die wirklich nicht auf den Mund gefallen ist und die Welt der Elben ordentlich aufmischt. Statt sprachlos zu sein und sich über die Prophezeiung zu freuen, reizt sie zunächst ihre Grenzen aus, tritt durchaus auch mal einem Elben in die Weichteile und sieht gar nicht ein, dass sie vor Dankbarkeit Luftsprünge machen soll oder ohne zu hinterfragen irgendwelche Aufträge erfüllt, nur weil dahinter eine jahrhundertealte Weissagung steht. Svenya ist wirklich tough. Das Leben im Heim und auf der Straße hat sie ganz nach dem Motto "was mich nicht umbringt macht mich stärker" bewältigt und diesen Weg verfolgt sie auch in der Welt unterhalb Dresdens weiter. Sie ist auch ohne ihre neugewonnenen Elbenkräfte stark, steht für ihre Ziele und Werte ein, und wählt mitunter auch den schwereren Weg, wenn der einfache ihren persönlichen Werten widerspricht. Lieber würde sie sterben als sich zur Marionette der Elben machen zu lassen!
In der Elbenthal-Saga findet der Leser jedoch nicht nur ein modernes Setting mit einer Handlung in unserer Zeit und einer "Hightech-Elbenzentrale", Ivo Pala verknüpft auch alte deutsche Sagen und Mythen wie die Nibelungen und ein Ungeheuer in der Elbe mit Svenyas Geschichte.
Der Auftakt der Reihe ist sehr kampflastig, das ist sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob einem dieser Verlauf über ein ganzes Buch liegt, jedoch ist positiv anzumerken, dass sich die Charaktere dennoch sehr intensiv entwickeln und die Charakterzüge deutlich herausgearbeitet werden. Freundschaft und Vertrauen spielen während der gesamten Geschichte eine vorrangige Rolle und nicht jeder Charakter entpuppt sich als die Person, die man zunächst hinter ihr vermutet. So gibt es Figuren, die einen positiv überraschen und andere, von denen man im Laufe der Geschichte enttäuscht wird. Auch wenn mir persönlich die Kämpfe von Zeit zu Zeit etwas zu viel waren, so hat mich einiges dennoch sehr positiv an Jahre zurückliegenden Lesegenuss aus dem Fantasysubgenre Sword and Sorcery erinnert, wobei Svenya ihre Waffen wesentlich besser im Griff hat als so mancher ihrer männlichen Kollegen.
Auch wenn das Buch fast 400 Seiten stark ist, lassen das schnelle Erzähltempo und die häufig nur wenige Seiten langen Kapitel weder Längen noch Langeweile aufkommen. Der besondere Humor und die skizzierte Welt machen die Elbenthal-Saga auf jeden Fall auch für erwachsene Leser interessant.

Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer in Deutschland angesiedelten Urban-Fantasy-Saga mit einer frischen und geradlinigen jungen Heldin, der ein unverbrauchtes Setting mit klassischen Figuren und Sagen vereint. Neben tiefgehenden Fragen nach Werten wie Freundschaft und Vertrauen kommen aber auch Action und Humor an keiner Stelle zu kurz und die beiden Epiloge am Ende des Buches machen auf jeden Fall neugierig auf Svenyas weitere Geschichte!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2012
Der Preis der Unsterblichkeit / Touched Bd.1
Jackson, Corrine

Der Preis der Unsterblichkeit / Touched Bd.1


sehr gut

Der Beginn erinnert in manchen Dingen an die Twilight-Reihe von Stephenie Meyer: ein Mädchen zieht zu ihrem Vater und trifft dort auf eine geheimnisvolle - und unsterbliche! - Familie, von deren Kontakt ihr alle abraten. Das Mädchen und ein Junge aus dieser geheimnisumwitterten Familie verlieben sich, stellen aber fest, dass die Liebe zueinander gefährlich für sie ist und versuchen trotzdem gegen besseres Wissen daran festzuhalten. Im späteren Verlauf gibt es noch die eine oder andere Parallele zu Meyers Vampirsaga, aber im Großen und Ganzen entwickelt sich Corinne Jacksons Geschichte von Remy und Asher glücklicherweise in eine andere Richtung.
Heiler und Beschützer erwirken eine Energie, die sie beim Anwenden ihrer Fähigkeiten auf andere übertragen. Beim Austausch oder Übermitteln von Remys Energie auf Verletzte, war dieser Vorgang anschaulich und logisch geschildert, aber die "Chemie" zwischen Remy und Asher fand ich zu Beginn der Geschichte etwas kompliziert zu verstehen in Bezug auf die gegenseitige Beeinflussung ihrer Fähigkeiten und das Aufbauen eines Schutzwalls, um die Fähigkeiten des anderen zu blockieren. Im späteren Verlauf wird das ganze Prozedere aber greifbarer für den Leser und es wird außerdem eine Brücke zum Titel "Touched" und dem "Preis der Unsterblichkeit" geschlagen, so dass sich alles logisch wie die Teile eines Puzzles zusammensetzt.
Die fantastische Komponente dieses Romans ist zwar nicht unbedingt innovativ zu nennen, aber ich finde die Verknüpfung mit dem Aspekt der häuslichen Gewalt sehr gut und schlüssig umgesetzt. Durch den Verlust, den die Beschützer durch das Erlangen der Unsterblichkeit erlitten haben, wird darüber hinaus sehr schön verdeutlicht, wie wichtig auch die kleinen Freuden im Leben sin. Schade nur, dass Corinne Jackson den Wert der Freude an kleinen Dingen im Leben wieder etwas herabsetzt, in dem sie Remy nicht nur von einem zerrütteten Haushalt in ein intaktes und vor allem liebevolles Zuhause schickt, sondern sie dort direkt im Überfluss landet.
Neben Remy und Asher gehen auch einige der Nebencharaktere in die Tiefe und fesseln den Leser stark in ihrer Sympathie oder auch Antipathie zu ihnen, allerdings ist sowohl Ashers Familie als auch der Clan der Beschützer im Ganzen ziemlich blass dargestellt. Wobei ich denke, dass Remys Heilerkräfte allein deshalb im ersten Band im Vordergrund standen, weil das Thema häusliche Gewalt hier eine sehr große Rolle spielt und die Entwicklung der Geschichte stark auf der Verknüpfung der fantastischen und psychologischen Komponenten beruht. Gerade Remy ist alles andere als ein einfacher oder gar flacher Charakter. Wegen ihrer schrecklichen Kindheit und der Misshandlung durch ihren Stiefvater muss Remy in kleinen Schritten erst wieder lernen Freundschaften und Liebe aufzubauen. Ihre inneren Zweifeln, ihre Freuden und Ängste sind lebendig dargestellt, so dass man sich ihr als Leser sehr verbunden fühlt und allein das schon die Geschichte trägt und über kleinere Mängel in der Umsetzung hinwegsehen lässt. Dem Ende nach zu urteilen verlagert sich der Fokus in der Fortsetzung deutlich und ich nehme an, dass man darin auf jeden Fall mehr über den Clan der Beschützer und die gemeinsame Vergangenheit von Heilern und Beschützern erfahren wird, so dass darin hoffentlich auch Ashers Geschwistern eine größere Rolle zu Teil wird.
Auch wenn ich in meiner Kritik einige Schwachpunkte angesprochen habe, so überwiegen für mich dennoch die Stärken von Corinne Jacksons Trilogieauftakt. Insgesamt ist es wirklich eine sehr süße Liebesgeschichte mit einem interessanten realen (häusliche Gewalt) und fantastischen (Heiler und Beschützer) Hintergrund.
Das Ende gipfelt zwar nicht in einem Cliffhanger, aber es bleiben dennoch relevante Aspekte offen, die die Neugierde auf eine Fortsetzung schüren und einem Wiederlesen mit dem süßen Liebespaar Remy und Asher entgegenfiebern lassen :)

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2012
Schnell, schneller, Henssler
Henssler, Steffen

Schnell, schneller, Henssler


ausgezeichnet

Der Inhalt von Steffen Hensslers neuem Werk setzt sich aus den folgenden Kapiteln zusammen:
* Einführung (Ahoi!; So geht es richtig schnell; Erst lesen, dann kochen!)
* 10-, 15-, 20- und 25-Minuten-Rezepte
* Anhang (Grundrezepte und Produktinfos; Menüvorschläge; Register)
Wer nach bestimmten Gerichten oder Zutaten Ausschau hält, kann die Rezepte im alphabetischen Register nachschlagen, das neben allen im Buch aufgeführten Rezepten auch eine Suche nach Zutaten enthält. Da es von der Rezepteinteilung rein nach der Zubereitungszeit geht, sind die Gerichte nicht nach Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts unterteilt, im Anhang kann man sich aber Ideen unter dem Kapitel "Menüvorschläge" holen, wenn man seinen Gästen - oder der Familie - mehrere Gänge servieren möchte. Ein weiteres Register nach Gängen oder eine komplett aufgeschlüsselte Aufführung nach Zubereitungszeit hätte mir trotzdem gut gefallen.
Der Titel ist Programm: aber ist Zeit alles?! Nein, auch wenn in diesem Kochbuch durchweg Rezepte vertreten sind, die innerhalb kürzester Zeit zubereitet werden können, so geht dies dennoch nicht auf Kosten von Qualität und Abwechslung. "Schnell, schneller, Henssler!" bietet eine bunte Mischung aus Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichten und Süßspeisen, die viele frische Zutaten enthalten. Generell ist für Hensslers Rezeptvorschläge positiv hervorzuheben, dass er mit überschaubaren Zutatenlisten raffinierte Gerichte auf den Tisch zaubert oder aber auch bodenständige Gerichte mit einem gewissen Pfiff veredelt.
Wie bereits in "Hauptsache lecker!" lässt der Fotograf Marc Eckardt die Speisen nicht nur zum Gaumen-, sondern auch zum Augenschmaus werden. Tipps, die scheinbar wie herausgetrennte Zettel aus einem Notizbuch unter das Rezept geklebt sind, lockern die Gestaltung des Buches auf. Jedes Rezept beinhaltet eine Information über die Portionsgröße, eine Zutatenliste und übersichtlich gegliederte Zubereitungsschritte.
Die getesteten Rezepte haben sich sehr gut innerhalb der vorgegebenen Zeit nachkochen lassen und waren ausnahmslos sehr lecker!
Im Anhang findet man Grundrezepte für Gemüsefond, Teriyaki-Sauce und Vanillesauce.
Besonders gefreut hat es mich, dass Steffen Henssler die Kategorie "4 x" weitergeführt hat, die es bereits in "Hauptsache lecker!" für Spargel, Rindfleisch, Lachs, Dip und Kartoffeln gab. Dieses Mal stellt Steffen Henssler auf je einer Doppelseite vier Rezeptvarianten für Avocado, Tataki (kurz angebratener Fisch oder aber auch Fleisch, mit rohem Kern), Tomatenbrot, Nudelsalat, Ceviche (kleingeschnittener, roher Fisch) und Püree vor.
Wer Fan von Steffen Hensslers "Hauptsache lecker!" ist, wird auch mit "Schnell, schneller, Henssler!" auf seine Kosten kommen: Gerichte, die etwas hermachen, ohne viel Chichi in der Zutatenliste und ohne, dass man sich in der Küche dafür stundenlang die Beine in den Bauch stehen muss!

18 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.