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melange
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Bonn
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 867 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2015
Butcher's Crossing
Williams, John

Butcher's Crossing


gut

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...

.... und blühende Landschaften kann er auch vergessen.

Zum Inhalt:
Will Andrews, Ex-Student aus Boston, kommt nach Butcher's Crossing, weil er auf der Suche nach Etwas ist, das er selbst nicht definieren kann. Er zieht mit drei Männern in ein entferntes Tal, um Büffel ihrer Felle wegen zu jagen. Nach mehreren Monaten in der Wildnis ist nichts mehr so, wie es vorher war.

Zum Cover:
Ein einsamer, grasender Büffel, - das passiert wenn ein Mann mit einer Waffe auf eine Riesenherde getroffen ist, die ihm nicht ausweichen kann. Sehr stilvoll und passend!

Mein Eindruck:
Sehr stilvoll ist auch der Ausdruck, der einem beim Schreibstil von John Williams einfällt. In blumiger und beschreibender Weise reiht er Wort an Wort und Satz an Satz. Die Schauplätze entstehen überaus deutlich vor dem geistigen Auge und seine Charaktere wirken sehr plastisch. Dennoch bin ich persönlich nicht mit der Geschichte warm geworden. Entweder passiert seitenlang nämlich gar nichts (außer, dass das Grün seine Farbe wechselt), oder Williams fasst Monate in wenigen Zeilen zusammen, wo ich mir tiefere Einblicke in die Interaktion der vier grundverschiedenen Charaktere gewünscht hätte. Schön zeigt der Autor das Zerplatzen des amerikanischen Traums, wobei er ihn wirklich zu Staubkörnern der Prärie zerbröseln lässt. Tod, grenzenlose Enttäuschung, finanzielles Desaster und das Fehlen jeder Perspektive prasseln auf seine Protagonisten zwar in unterschiedlicher Ausprägung ein, jeder einzelne hat zum Schluss zumindest ein tonnenschweres Päckchen zu tragen. Und trotz aller Ausdrucksstärke sind mir die Figuren zu blass geblieben, über ihre Gedanken erfährt man fast nichts, Dialoge sind wenig gefragt und der Wahnsinn lässt sich nur an den Taten ablesen.

Mein Fazit:
Viele Leser schwärmen von John Williams, mir war dieses Buch zu oft wohlgesetzte Langeweile


3 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2015
Das Mädchen, das rückwärts ging
Hamer, Kate

Das Mädchen, das rückwärts ging


sehr gut

Mutter und Tochter

Zum Inhalt:
Beth lebt getrennt von ihrem Mann Paul zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter Carmel in der englischen Provinz. Bei einem Ausflug verschwindet Carmel plötzlich, entführt von einem älteren Herrn, der sich Carmel gegenüber als ihr Großvater ausgibt. Später stellt sich der Mann als Prediger heraus, der die Vereinigten Staaten bereist und dabei Carmel als Wunder präsentiert. Diese besitzt tatsächlich heilende Hände, die jedoch nicht immer einsatzbereit sind.

Zum Cover:
Ein niedliches Mädchen, welches leicht schelmisch in eine imaginäre Kamera blickt. Carmel ist hier wirklich gut getroffen.

Mein Eindruck:
Die Idee, ihre Geschichte aus den Perspektiven von Mutter und Tochter darzubieten und beide in der ersten Person erzählen zu lassen, ist nicht nur gewagt, sondern auch in der Umsetzung gelungen. Beide Stränge geraten äußerst stimmig! In Beths Teilen spürt der Lesende überdeutlich die Verzweiflung, aber auch die Hoffnung auf ein Wiedersehen, in Carmels Teil das Bemühen, die eigene Identität zu bewahren und trotz aller widrigen Umstände nie den Mut zu verlieren.
Erzählerisch auf hohem Niveau stören einige Lücken in der Geschichte um so mehr (kleinere inhaltliche Spoiler): Wieso bewohnen die Entführer ein großes Haus, zu dem sie augenscheinlich sogar Schlüssel besitzen, aber ein "ordentliches" Zimmer für Carmel ist nicht möglich ("das geht nicht, Liebes"). Wie schaffen es die beiden, Carmel nach Amerika zu verschleppen (bewusstlos!!), ohne dass es den Behörden auffällt, - schließlich wird ein Mädchen in ihrem Alter gesucht und die Fluggesellschaften sind sensibilisiert. Dadurch manifestiert sich der Eindruck, dass die Autorin schwierige Umstände einfach ausklammert, statt sie zu erklären. Auch das Verhalten der Komplizin ist nicht schlüssig. Schließlich liebt sie ihre Kinder über alles und nachdem sie durch Carmels Hilfe ihre eigenen Träume erfüllt sieht, hätte sie auch die Polizei anonym informieren können, um der Entführung ein Ende zu machen.
Trotz dieser kleinen Ärgernisse ist die Geschichte wunderschön geschrieben, sie geht an Herz und Nieren und man kann der Autorin (und ihrer Leserschaft) nur wünschen, dass sie ihrem Beruf treu bleibt.

Fazit:
Kleine Mängel, aber eine große Geschichte über Glaube, Liebe und Hoffnung

4 Sterne

Bewertung vom 06.04.2015
Der Glühwürmchensommer
Paris, Gilles

Der Glühwürmchensommer


gut

Magische Momente

Zum Inhalt:
Der neunjährige Victor erzählt die Vorkommnisse eines Sommers, in dem sich seine Familie neu sortierte, er unerwartete Freundschaften schloss und die Weichen für die Zukunft stellte.

Zum Cover:
Stimmungsvoll wie der Inhalt zwischen den Buchdeckeln präsentiert sich das Äußere.

Mein Eindruck:
Wenn man sich darauf einlassen kann, dass dieses Buch die selbstverfasste Geschichte eines Neunjährigen ist, bekommt man eine wirklich magische Story voller kindlicher Phantasie und Ausdruckskraft zu lesen. Leider scheitert der Autor des Öfteren bei dem Versuch, den Sprachduktus eines Grundschulkindes zu treffen (oder der Übersetzende versagt). Beispiel Seite 149: "... der Geschmack der verbotenen Frucht ist in ihrem Mund explodiert..." Ich möchte das Kind sehen bzw. hören, welches über eine "verbotene Frucht" sinniert und dabei etwas Anderes als Obst meint.
Besser gefallen die Passagen, in denen Victor seine Umgebung oder seine Mitmenschen betrachtet. Diese geraten immer sehr liebevoll und außerordentlich bildhaft, so dass sich der Lesende gut in die Szenerie oder die handelnden Figuren einfühlen kann.
Die fantastischen Elemente dabei sollten jedoch für sich stehen und nicht von den Erwachsenen kommentiert und erlebt werden, - die Geschichte hätte dadurch an Glaubwürdigkeit gewinnen können.
Außerdem sind in diesem doch recht kurzen Buch einige Sachen sehr lang geraten, obwohl sie eher als Lückenfüller anzusehen sind (zum Beispiel die Einkaufsreise nach Italien), anderes, was einer genaueren Betrachtung wert gewesen wäre, wird dafür nur angerissen. Hier ist als Beispiel der Grund zu nennen, warum Pilar (die schließlich sehr in Victors Mutter verliebt zu sein scheint) praktisch ohne größeres Federlesen ihre Zelte in Frankreich abbricht, um nach Argentinien zurückzukehren und dadurch erst die Möglichkeit für eine Zusammenführung der ursprünglichen Familie ohne Widerstände bietet. Oder die Abneigung Pilars gegen Schmetterlinge. Andauernd erwartet man eine Erklärung, die nicht kommt, - obwohl ein paar Seiten mehr nicht den Rahmen einer Erzählung gesprengt hätten.
So bleibt die Erinnerung an einen Sommer, der eine Familie wieder zusammenführte und an ein Buch, welches stellenweise glänzend unterhält, da es kindliche Freuden, große Momente, spannende Entdeckungen und die Wunder der Natur und der Liebe zusammenbringt, leider oft ohne aufzuklären.

Fazit:
Wie das Leuchten von Glühwürmchen: Kurz, aber herzerwärmend und nicht unbedingt selbsterklärend

3 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2015
Bittersweet  (Restauflage)
Beverly-Whittemore, Miranda

Bittersweet (Restauflage)


gut

Das verlorene Paradies

Zum Inhalt:
Die Ich-Erzählerin Mabel wird von ihrer reichen Zimmernachbarin Ev auf den Stammsitz von Evs Familie eingeladen, um dort den Sommer zu verbringen.
Zuerst kommt es Mabel wie ein Aufenthalt im Paradies vor, bis sie vom Baum der Erkenntnis isst und die Schlangen der Vergangenheit und Gegenwart ihre Köpfe erheben.

Zum Cover:
Genau so muss ein verwunschener Ort wirken: Eine Villa, einsam gelegen am Ufer eines Sees. Bittersüße Romantik in Reinkultur!

Mein Eindruck:
Schwer zu beschreiben. Teilweise nimmt einen die Geschichte total gefangen, teilweise sitzt man fassungslos vor dem Buch und denkt sich "Was will mir die Autorin jetzt damit wohl sagen?". Zur ersten Kategorie gehören die Landschaftsbeschreibungen, die dem Leser die wunderschön anmutende Umgebung sehr nahe bringen. Hier wird geschwelgt, - gleichgültig ob Gewitter oder dunkler Wald. Ein Beispiel für die zweite Kategorie würde ich mit "Mabel und der Sex" überschreiben. Einerseits beklagt sie sich, dass sie bei der Selbstbefriedigung beobachtet wird, andererseits spannt sie selber, - und nicht nur einmal. Diese Teile bringen die Geschichte nicht voran, kommen aus heiterem Himmel und überraschten zumindest mich eher negativ.
Auch der Fortgang der Story lässt mich zwiegespalten zurück: Manchmal kreist die Geschichte so lang im Irrgarten, dass ich ihr gerne eine Bresche in das Dickicht geschlagen hätte, dann überschlägt sie sich plötzlich: Menschen sterben, Allianzen werden geschmiedet, Schicksale entscheiden sich.
Hätte die Autorin ihre Einfälle vom Schluss ein bisschen besser verteilt, wäre es insgesamt spannender gewesen.
So bleibt die Erinnerung an ein dahinplätscherndes Flüsschen, welches auf einmal in einen Wasserfall mündet und sich letztendlich in einem diffusen See mit einem seltsamen und unbestimmten Ende wiederfindet.

Fazit:
Manchmal schön, manchmal langweilig, manchmal aufreibend, manchmal entspannt
Als goldene Mitte: 3 Sterne

Bewertung vom 22.03.2015
Das Programm / Nicolas Eichborn und Helen Wagner Bd.1
Gerling, V. S.

Das Programm / Nicolas Eichborn und Helen Wagner Bd.1


ausgezeichnet

Militärische Altlasten

Zum Inhalt:
Nach einigen sehr bestialischen Morden führt die Spur zu einer sektenähnlichen Organisation, die ihre Mitglieder zwecks Bewusstseinserweiterung umprogrammiert. Ein Zielfahnder des BKA und seine neue - psychologisch ausgebildete - Kollegin versuchen das Morden zu stoppen, geraten jedoch in einen Sumpf, der bis zu den Zeiten des kalten Krieges zurückreicht.

Das Cover:
Wirkt durch das übergroße, schmerzverzerrte Gesicht eher vom Kauf abschreckend, auch wenn viel Wahres gezeigt wird.

Mein Eindruck:
Ein Thriller, der begeistert. V.S. Gerling versieht seine Geschichte mit viel Spannung, einigem Humor und einer Reihe von interessanten Charakteren. Dabei wechselt er in der Erzählung zwischen der dritten Person und dem Ich-Erzähler Nicholas. Dieser BKA-Beamte hat - genau wie seine Kollegin Helen Wagner - zwar einige Probleme und eine schwierige Vergangenheit, geht aber nonchalant und gekonnt damit um. Diesem Paar stellt der Autor viele Figuren zur Seite, die sich zum Teil erst nach und nach als gut, böse oder irgendetwas dazwischen entpuppen. Die daraus resultierende Ungewissheit verursacht beim Lesenden ein Gefühl des Dauerunbehagens, welches er mit Nicholas und Helen teilt.
Aber nicht nur Hintergrund und Aktivitäten der Figuren halten einen bei der Stange, sondern zusätzlich erfindet Gerling eine Handlung, die geradezu nach unkonventionellen Ermittlungsmethoden schreit. Ich fühlte mich öfter an zwei von mir sehr gern gesehene Fernsehserien erinnert. Wie in "24" und "Luther" agiert der Held haarscharf am Rande der Legalität (oder manchmal auch eine Spur daneben), bleibt sich aber immer treu dabei.
Erschreckend ist insbesondere, dass die Handlung nicht ausschließlich aus den Fingern eines begabten Schreiberlings gesogen ist, sondern in Grundzügen auf realen Abscheulichkeiten auf höchsten Ebenen beruht, - daher billigt meine Leserseele wohl auch den Zweck, der fast jedes Mittel heiligt.

Fazit:
Nach diesem Thriller benötigt man eine Fingernagelmodellage

5 Sterne

Bewertung vom 08.03.2015
Die Falle
Raabe, Melanie

Die Falle


ausgezeichnet

Katze oder Maus?

Zum Inhalt:
Vor 12 Jahren blickte Linda dem Mörder ihrer Schwester kurz in die Augen. Trotzdem wurde er nie gefasst und Linda zog sich komplett von der Außenwelt zurück. Jetzt glaubt sie, den Täter in einem Fernsehjournalisten wiedererkannt zu haben und denkt sich - als inzwischen gefeierte Autorin - ein Szenario aus, ihn zu überführen. Aber nicht alles ist so, wie es scheint.... Oder doch?

Zum Cover:
Sehr mysteriös, - weder ich, noch der Mann meines Herzens weiß etwas darauf zu erkennen. Aber deshalb passt es irgendwie zu einer Geschichte um Glauben und Irrglauben.

Mein Eindruck:
Was für ein Spannungsaufbau, was für ein erzählerisches Können!
Schon der Beginn des Buchs, der sich mit Lindas Lebenssituation befasst und ihre selbstgewählte Isolation beschreibt, geht unter die Haut. Die Angst vor dem "Draußen" ist so spürbar, dass sich die Nackenhaare beim Lesen aufstellen.
Dann das vermeintliche Erkennen des Täters, die Vorbereitung auf das Interview mit dem an Kriegsschauplätzen heimischen Journalisten, das Schreiben des Buchs über den Mord an ihrer Schwester und schließlich: Das Duell zweier großartiger Hirne!
Gespiegelt wird der Aufbau durch den sich verändernden Schreibstil der Autorin. Der Schlagabtausch zwischen der Ich-Erzählerin und ihrem Gegenpart erfolgt wie ein Schusswechsel aus immer moderneren Pistolen. Zuerst ganz gemächlich, dann werden die Daumenschrauben angezogen und schließlich folgt ein Gewitter von Kugeln und Sätzen, bis weder die Protagonisten noch die Lesenden mehr wissen, was wahr und falsch, was oben und unten ist.
Danach - wie bei dem ersten Absturz in einer Achterbahn - eine kurze Phase der Findung, um zum Finale aufzusteigen, welches an Spannung nichts zu wünschen übrig lässt.
Gekonnt die Idee, die Empfindungen von Linda beim Auffinden der Leiche und der folgenden Suche nach dem Täter als "Buch im Buch" einzustreuen und sich dabei der dritten Person zu bedienen. Diese Aufsicht lässt einen die Tat relativ kühl betrachten, um dann noch tiefer in das Hier und Jetzt einzutauchen.

Fazit:
Großartig, spannend und (positiv) verwirrend
5 Sterne

Bewertung vom 06.03.2015
Wiener Totenlieder / Carlotta Fiore Bd.1
Prammer, Theresa

Wiener Totenlieder / Carlotta Fiore Bd.1


sehr gut

Der Tod, das muss ein Wiener sein

Zum Inhalt:
An der Wiener Oper sterben die Angestellten. Schnell wird klar, dass es sich um einen Inside-Job handelt. Carlotta Fiore - Tochter einer berühmten Sängerin - und Konrad Fürst - Ex-Kriminalbeamter - werden als Statisten eingeschleust, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.


Zum Cover:
Das Riesenrad im Prater - gibt es ein klassischeres Motiv für Wien? Dazu eine wunderbare Abendstimmung, die schön das gerne einmal Morbide in der Wiener Seele spiegelt.


Mein Eindruck:
Vor allem die herrlich schrillen Personen, die sich Frau Prammer für die Mitarbeitenden der Oper ausgedacht hat, sind das Lesen des Krimis wert. Wunderbar egozentrisch bevölkern sie einen Kosmos der Selbstherrlichkeit und Borniertheit, die sich gerne in Bosheit und Abfälligkeiten gegenüber nicht Ebenbürtigen äußert. Zusätzlich überzeugt der Hintergrund, den die Autorin ihren beiden Hauptfiguren Fürst und Fiore andichtet. Bin ich sonst eher ein Feind von "gebrochenen" Ermittlern, ist hier dieser Bruch so glaubhaft und eindringlich dargestellt, dass ich mitleiden musste. Auch stören die Befindlichkeiten nicht den Erzählfluss, sondern führen dazu, dass die Geschichte ihr ganz eigenes Flair erhält. Einschübe aus der Vergangenheit eines "Mädchens" lassen früh ahnen, was für Zusammenhänge zwischen den Problemen der Ermittler bestehen; trotzdem kommt Manches zum Schluss überraschend, wenn auch folgerichtig. Schön vor allen Dingen die Klammer zum Anfang der Geschichte und die Erklärung für Einiges, was den Leser lange umtreibt. Dafür ein großes Kompliment an die Autorin. Der einzige Teil, der nicht gefällt, ist der Erzählstrang um einen One-Night-Stand Lottas und den daraus resultierenden Geschehnissen. Hier wird eine amerikanische Komponente eingefügt, die sich plötzlich in Verfolgungsjagden, brutaler Gewalt und Psycho-Spielchen äußert, die in der sonst eher beschaulichen und hochgeistigen Umgebung fehl am Platz wirken. Für mich ein Fremdkörper in einem sonst hervorragenden Krimi.


Mein Fazit:
Da Capo, Frau Prammer
4 Sterne

Bewertung vom 25.02.2015
10 Gebote in Pink (eBook, ePUB)
Conrat, Arantxa

10 Gebote in Pink (eBook, ePUB)


gut

Franziskus macht’s möglich

Zum Inhalt:
Inspiriert von Papst Franziskus beschließt Josephine – genannt Josi – ihr Leben an den von ihr modifizierten 10 Geboten auszurichten. Dabei unterstützt wird sie von ihrer Freundin – Doktorin der Theologie – und „Bruder Peterle“, welcher sich als angebeteter Bekannter entpuppt.
Wenn auch nur für sechs Monate geplant, verhilft Josi das Experiment zu mehr Freude und Erfolg in Beruf und Privatleben.

Zum Titel:
Der Zusatz „in pink“ lässt auf eine unintelligente Tussi schließen. Josi mag einiges sein, aber eine dumme Tussi ist sie nicht, - trotz ihrer Vorliebe für Designerschuhe. Kurz: Mir gefällt der Titel so nicht.

Mein Eindruck:
Nicht nur der Titel verursacht bei mir leichte Schmerzen im Oberbauch. Warum müssen z.B. alle Hauptpersonen so wunderschön sein, dass „einem die Luft wegbleibt“? Vor allem dann, wenn Peter über genau die Oberflächlichkeit klagt, die sich darin äußert, dass sich zu oft nach dem äußeren Schein gerichtet wird.
Auch dass sich Josi als Josimodo – in Anlehnung an Quasimodo – bezeichnet, selbst dann, wenn ihre Umgebung praktisch im Minutentakt versichert, dass sie fantastisch aussieht, ging mir irgendwann gewaltig auf den Zeiger.
Aber die Geschichte bietet auch viel Schönes: Die Idee, Theologen fehlbar zu zeigen, ist amüsant und liebenswert umgesetzt und die Konversation per Email mit Bruder Peterle gerät lustig und lebensnah. Das finale Happyend lässt alle auf rosaroten Wölkchen (oder Pumps) wandeln und die Seitenhiebe gegen Werbewirtschaft und durch das Privatfernsehen vernebelte Zuschauer machen Spaß, obwohl - oder vielleicht auch weil - sie nicht wirklich weh tun.

Fazit:
Ein interessanter Grundgedanke in lustiger Ausführung, leider mit zu vielen Stereotypen gespickt

3 Sterne (gut)

Bewertung vom 22.02.2015
Die Gefahr des gelben Auges / Cross Worlds Bd.1
Bruder, B.

Die Gefahr des gelben Auges / Cross Worlds Bd.1


sehr gut

Spannende Unterhaltung für kleine Jungen

Zum Inhalt:
Jonas ist ein aufgeweckter und beliebter Junge, der gerne seiner Fantasie freien Lauf lässt. Deshalb denkt er an einen Tagtraum, als er plötzlich eine fremde Inselwelt erblickt. Diese entpuppt sich jedoch als real und er trifft dort den ebenfalls höchst überraschten Martis. Gemeinsam kämpfen sie gegen das Böse, welches die Heimat von Martis in Gestalt eines großen Seeungeheuers bedroht.

Cover und Illustrationen: Genial wird die Geschichte durch die Zeichnungen von Zapf belebt. So bleiben die Leser auch durch die Optik gefesselt.

Mein Eindruck: Vor allem Jungen werden von dieser Geschichte um Abenteuer, Ungeheuer, Helden, fremde Welten und echte Freundschaft gefesselt sein. Und obwohl die Gefahr sehr plastisch und aufregend geschildert wird (es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod), ist sie wohl auch für Kinderherzen in dieser Form zu ertragen, ohne schlaflose Nächte zu bescheren. Gut gefällt mir, dass der Lehrer (in Jonas normalen Leben) als Respektsperson mit Herz gezeichnet und in der Schule zwar Rivalität angesprochen wird, jedoch diese nicht in körperlicher Gewalt ausartet.
Die Geschichte in Mirfanija (Martis Welt) besitzt einen Abschluss, so dass kein Kind unbefriedigt die Buchdeckel schließen muss, aber dazu einen Ausblick auf kommende Abenteuer mit den beiden Jungen und ihren Gefährten, zu denen nicht nur Menschen, sondern auch etwas unorthodoxe Figuren wie eine kleine Drachenechse und ihre Mutter gehören.
Der Bösewicht wird erst einmal nur mit Namen genannt und lässt einen neugierig auf seine Gestalt, seine Mitstreiter und seine weiteren Schritte zur Eroberung von Mirfanija werden.
Mit einfachen Sätzen und kindgerechter Sprache hat „Cross Worlds“ das Potenzial, seine Zielgruppe an sich zu binden und auf das nächste Buch voller Vorfreude warten zu lassen. Der Preis von 8,99 Euro ist für die schöne und robuste Gestaltung des Buches angemessen und bezahlbar.

Fazit:
Große Spannung mit Identifikationsfiguren

4 Sterne