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Benutzername: 
Christian
Wohnort: 
Neuenrade

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2019
Zum Glück hat man Freunde / Wassili Waschbär Bd.2
Boehme, Julia;Dahle, Stefanie

Zum Glück hat man Freunde / Wassili Waschbär Bd.2


sehr gut

Inhalt

Der Frühling hat begonnen und die Nahrungsmittelvorräte von Wassili dem Waschbären und Sibelius dem Dachs sind aufgebraucht. Sie machen sich auf den Weg zum Fluss, um sich einen Fisch fürs Abendbrot zu fangen. Auf dem Weg dorthin treffen sie viele Freunde, die eine helfende Hand brauchen.

Umsetzung

Die Illustrationen sind schön. Auf allen Seiten finden sich ergänzende Goldapplikationen, die im Licht glänzen. Zudem sind überall Details eingebaut. So trägt Wassili daheim rote Pantoffel, die weiß gepunktet sind. Oder die Eichhörnchen, die ihre Vorräte verstecken, haben eine Schatzkarte, mit der diese gefunden werden können.

Mit der Frühlingszeit nähert sich auch Ostern. Auf der vorletzten Doppelseite sieht man die Silhouette des Osterhasen und überall sind die ersten Eier versteckt. Man kann hier also schon auf die Suche gehen.

In der ganzen Geschichte sind Wassili und Sibelius selbstlos bereit den anderen Tieren im Wald zu helfen. Sie denken nicht daran etwas zurückzufordern. Besonders schön ist dann, dass sich alle Tiere aufmachen, um die beiden daheim zu überraschen und sich zu bedanken. Die Botschaft ist klar: Gutes kommt zurück.

Am Ende finde ich, kommt dann doch eine Belehrung, als die beiden nach Hause gehen, ohne Essen daheim zu haben. „Und beide denken an den leeren Vorratsschrank. ‘Aber was hätten wir denn tun sollen? Wir mussten doch allen helfen!‘, meinte Wassili. Sibelius nickt. ‚Klar doch, was denn sonst!‘“ (S. 25, Z.6ff.) Kindern sollte man zutrauen diesen Gedanken selber zu formulieren. Aus den Situationen selbst und der Wendung am Schluss verstehen Kinder, warum das sich gegenseitig helfen so wichtig ist.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ schöne, detailreiche Illustrationen
+ gelungene Freundschaftsgeschichte

Fazit

Dieses Bilderbuch hat mich überzeugt. Die Illustrationen sind wunderschön und enthalten etliche Details. Die wichtige Botschaft – das Gute, das wir tun, kommt zu uns zurück – wird in einer schönen Freundschaftsgeschichte vermittelt.

Bewertung vom 13.01.2019
Eins, zwei, drei - alle Tiere frei
Jongman, Mariken

Eins, zwei, drei - alle Tiere frei


ausgezeichnet

Inhalt

Linus ist ein ganz normaler Junge mit einem ganz normalen, also ganz unaufgeregtem, Leben. Doch an einem Schultag soll sich alles ändern. Er erhält von Mila, die ihn bisher ignoriert hat, einen Fragebogen. Ohne zu wissen wofür, füllt er diesen aus. Es folgen ein paar Prüfungen und schon wird er Mitglied in einer geheimen Gruppe, die eingesperrte Tiere befreit. Von nun an schleicht er nachts aus dem Haus, immer der Gefahr ausgesetzt, entdeckt zu werden.

Umsetzung

Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselt den Leser von Anfang an. „Linus bemühte sich, den Blick nicht von der Tafel zu wenden, obwohl vor seiner Nase etwas unendlich viel Interessanteres lag. Fragen. Von Mila Romein. Gleich würde er wissen, was sie von ihm wollte. Gleich, sobald Herr Allard woandershin schaute. (S.5 Z.17ff)

Ihre Vergleiche sind erfrischend originell. Der Freitag zieht sich nicht wie Kaugummi, sondern „[d]er Freitag kroch dahin wie eine deprimierte Schnecke.“ (S. 55 Z. 23f.) Zu oft habe ich schon gelesen, wie Gedanken kreisen. Aber hier nicht: „[d]iese Fragen spukten wie Bettlakengespenster durch seine Gehirnwindungen“ (S. 9 Z.2f.) Die Autorin spielt gekonnt mit der Sprache und es macht einfach Spaß zu lesen, wie sie dieses oder jenes beschreibt.

Der Humor kommt in diesem Buch mit Sicherheit nicht zu kurz. Ich musste immer wieder lachen und das an etlichen Stellen. Hier ein Beispiel:

Mila ist eine Draufgängerin, die sich auch schon mal Omas Roller ausleiht:
„Wie bist du denn an [den Roller] gekommen?“ [Fragt Linus]
„Gehört meiner Oma.“
„Und die lässt dich damit fahren?“
„Bestimmt, wenn ich sie frage.“ (S.68 Z.15ff.)

Das Buch thematisiert die schwierige Freundschaft zwischen zwei Kindern, die so ganz unterschiedlich sind. Es deckt auf, wie bereichernd so eine Freundschaft sein kann und das Menschen oft anders sind, als der äußere Schein vermuten lässt. Der Leser betrachtet Mila nur aus Linus‘ Perspektive. Und tatsächlich wirkt sie unnahbar, taff und abgeklärt. Doch mit der Zeit lernt man auch ihre verletzliche Seite kennen. Linus hingegen entwickelt sich durch seine Freundschaft zu Mila weiter. Sie schubst ihn quasi aus seiner Wohlfühlzone und er lernt ganz neue Seiten an sich kennen, für die er dankbar ist. Die Entwicklung beider Figuren wird behutsam vorangetrieben und wirkt authentisch. Generell wirken alle Figuren lebendig.

Das Buch beschönigt nicht, entwickelt aber auch keine Horrorszenarien. Mila liebt Schweine, doch durch eine Dokumentation hat sie erfahren, wie Schweine in der Massentierhaltung leiden müssen. Sie ist wild entschlossen alle Tiere vor Quälereien zu retten. Wenn Kinder noch glauben, dass alle Schweine glücklich auf des Bauern Wiese leben, werden sie hier die realen Folgen unserer Konsumgesellschaft kennenlernen. Doch durch die Figuren Mila und Linus werden auch verschiedene Ansichten mitgeteilt. Mila zum Beispiel ist sehr radikal. Sie hat sich entschieden Vegetarierin zu sein und verurteilt Fleischesser. Ihre Haltung zu Fleisch ist klar: „Ich stopfe doch keine Leichenteile in mich rein!“ (S.90 Z.3f.) Linus hingegen fragt sich, ob man Fleisch essen und trotzdem Tiere gern haben kann. Das Buch gibt keine klare Tendenz vor oder will die LeserInnen in eine bestimmte Richtung drängen. Ganz im Gegenteil: es traut Kindern zu selbst nachzudenken und sich eine Meinung zu bilden. Klar wird jedoch: auch Tiere sind Lebewesen mit Bedürfnissen und Gefühlen wie wir sie haben.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ humorvoll geschrieben
+ spannende Geschichte
+ traut Kindern zu selbst nachzudenken und zu reflektieren

Fazit

Dieses Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich musste selber immer wieder lachen und habe die Geschichte mit Spannung verfolgt. Absolut lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2019
Selbstmotivation
Stritzelberger, Reinhold

Selbstmotivation


gut

Aufmachung des Buches

Diese Reihe des Haufe Verlags wird in kleinen Taschenbüchern herausgegeben, die sich wunderbar unterwegs lesen lassen. Informationen werden kompakt angeboten. Oft ergänzen bildliche Darstellungen und Tabellen den geschriebenen Text.

Inhalt

Das Buch gliedert sich in fünf Abschnitte:

Anderes Denken – höhere Selbstmotivation
Justieren Sie Ihre Einstellungen
Trainieren Sie Ihre Risikobereitschaft
Nutzen Sie die Kraft des wirklich Wichtigen
Selbstmotiviert zum Ziel

Das Buch behandelt verschiedene Themen, so zum Beispiel wie die innere Einstellung unsere Wahrnehmung beeinflusst und wie sich diese beeinflussen lässt. Ebenso stellt der Autor seine Methode vor, mit der Ziele erreicht werden können.

Umsetzung

Bereits zu Anfang fällt auf, dass sich das Buch vor allem auf das Berufsleben bezieht. Es gibt zwar immer mal wieder Beispiele für private Situationen, diese sind aber eher selten. Dennoch lässt sich das Vermittelte oft auch auf das Privatleben übertragen.

Im Buch sind immer wieder verschiedene Kernaussagen untergebracht, die das Geschriebene in einem Satz zusammenfassen. So stellt er zum Beispiel klar, dass Motivation eine Entscheidung ist und nicht vom Umfeld abhängen darf, denn Abhängigkeiten machen auf Dauer unglücklich.

Besonders gefallen hat mir der Teil, in dem er auf die Einflussbereiche eingeht. Oft regt man sich über Dinge auf, die man selber nicht beeinflussen kann (amerikanische Außenpolitik, Verhalten von Prominenten oder Organisationen,…). Anstatt seine Energie auf Dinge zu fokussieren, die man nicht beeinflussen kann, rät der Autor sich auf jenes zu konzentrieren, was beeinflussbar ist. Beispielsweise ob ich eine Sprache lerne, liegt zu 100% an mir. Ich entscheide, ob ich Kurse (be-)suche, mir entsprechende Literatur anschaffe und daheim lerne. In anderen Bereichen kann man zwar Einfluss nehmen, doch auch externe Einflüsse spielen eine Rolle. Das Klima im Büro z.B. ist so ein Fall. Indem man seine Energie auf beeinflussbare Dinge richtet, erreicht man mehr. Die Erreichung von Zielen wiederum steigert Selbstvertrauen und Zufriedenheit, welche wiederum die Motivation erhöhen etwas Neues zu wagen.

Interessant ist, dass der Autor die Bedeutung verschiedener Worte aufgreift, die für Schwierigkeiten stehen. So steckt in dem Wort „Krise“ das Wort „Entscheidung“ oder „Wendung“. Und „Problem“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „die gestellte Aufgabe“ (siehe Duden). Er nimmt diesen Worten den „Schrecken“ und zeigt auf, dass es sich um Situationen handelt, die Entscheidungen und Taten erfordern.

Die Inhalte dieses Buches habe ich schon in anderen immer mal wieder gelesen – wer hier also auf gänzlich neue Ansichten hofft, wird enttäuscht. Inhaltlich stimme ich dem Autor vollkommen zu, doch finde ich die Inhalte bei anderen Autoren besser aufbereitet und vor allem mit mehr praktischen Anwendungsbeispielen. Meiner Meinung nach wird das Finden und Verfolgen von Zielen im Buch „Ziele erreichen“ von Susanne Nickel (ISBN 978-3-648-09406-8) besser herübergebracht. Darüber hinaus gibt es auch hier etliche Anregungen, um motiviert zu bleiben. Zu Motivation gehört auch immer ein Schuss gute Laune. Hier hilft „Optimistisch Denken“ von Elke Nürnberger (ISBN 978-3-648-05227-3). Meiner Meinung nach versucht der Autor zu viele Themen in diesem Buch unterzubringen, sodass es ihm an Tiefe fehlt. Hier ist die Lektüre spezifischer Ratgeber besser.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Aussagen werden auf einfache Art erklärt und mit Beispielen veranschaulicht
+ Zusammenfassung des Gesagten am Kapitelende
+ Definition von Einflussbereichen, um Energie auf das beeinflussbare zu lenken
– behandelt verschiedene Themenbereiche, geht aber nicht sehr in die Tiefe
– die Lektüre anderer Bücher ist meiner Meinung nach zielführender, um motiviert Veränderungen oder Ziele zu erreichen

Bewertung vom 13.01.2019
Das große Panoramabuch: Unser Sonnensystem
Smith, Sam

Das große Panoramabuch: Unser Sonnensystem


sehr gut

Aufmachung des Buches

Es handelt sich um Pappbilderbuch, das sich zu einem Panorama aufklappen lässt. Es ist farbig illustriert und mit einzelnen Anmerkungen zu Satelliten, Planeten, Monden und Kometen versehen.

Inhalt

Das Buch stellt unser Sonnensystem bildlich von der Sonne, bis zum Asteroidengürtel hinter Pluto dar.

Umsetzung

Es handelt sich um ein Pappbilderbuch, das entsprechend robust verarbeitet wurde. Auch wenn es etliche Male auf- und zugeklappt wird, es hält und hält.

Das Sonnensystem ist auf beiden Seiten des ausgeklappten Buches abgebildet. Auf einer Seite fehlen die Texte, sodass man die Bilder der Planeten und Satelliten auf sich wirken lassen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite hingegen finden sich Kurzinfos. So erfährt man zum Beispiel, dass auf dem Neptun die Stärksten Winde unseres Sonnensystems wehen, mit Geschwindigkeiten von bis zu 2100km/h. Es gibt sogar einen Zwergplaneten mit Namen „Haumea“, der sich so schnell um die eigene Achse dreht, dass er die Form eines Rugbys angenommen hat.

Ergänzend zum Buch kann man auf der Internetseite des Verlags verschiedene Verweise auf Internetseiten finden, die Kindern unser Sonnensystem näher bringen wollen. So hat die Europäische Weltraumorganisation (ESA) einen Bereich eingerichtet, in dem viele Informationen kindgerecht vermittelt werden. Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreibt eine Internetseite mit vielen Informationen. Zudem kann man unser Sonnensystem in Bewegung sehen.

Da die Links mit Zusatzmaterial in erster Linie für Kinder gedacht sind, finde ich sehr gut, dass es Sicherheitshinweise für diese gibt. Kindern wird dort geraten vor der Internetnutzung einen Erwachsenen zu fragen und niemals private Bilder und Daten hochzuladen. Für weitere Informationen steht ein extra Link zur Verfügung.

Das Buch versucht Kindern unser Sonnensystem vor allem visuell näherzubringen. Lange Texte mit entsprechender Informationsvermittlung finden sich hier nicht. Wer ein Buch sucht, das viele Erklärungen bietet, wird bei diesem Produkt nicht fündig werden.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ robuste Verarbeitung
+ anschauliche Bilder
+ ergänzendes Onlinematerial

Fazit

Die Darstellung unseres Sonnensystems ist visuell super gelungen. Neben den farbenfrohen Illustrationen gibt es etliche Fakten rund um unser Sonnensystem. Das Buch ist eher als Einstieg ins Thema gedacht, denn lange Texte mit entsprechender Wissensvermittlung gibt es nicht. Der Verlag hat auf seiner Seite aber Links zusammengetragen, über die Kinder weitere Infos erhalten können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2019
Buuuh!
Sommer-Bodenburg, Angela;Hohlbein, Rebecca;Engler, Michael

Buuuh!


gut

Aufmachung des Buches

Das Buch ist im Hardcover gebunden. Die Geschichten sind regelmäßig farbig illustriert. Als Zugabe gibt es eine Seite mit Stickern, die im Dunkel leuchten.

Inhalt

In diesem Buch finden sich insgesamt elf Geschichten rund um Wesen wie Vampire, Monster und Hexen. Sie sind alle in sich abgeschlossen und bauen nicht aufeinander auf.

Umsetzung

Durch die Zusammenführung verschiedener Geschichten diverser Autoren sind viele gänzlich unterschiedliche Ideen zu Gruselgeschichten zusammengekommen. So geht es unter anderem um ein Monster, das sich im Bettkasten versteckt, ein Gespenst, das von einem anderen lernen möchte, wie man andere erschreckt oder einen Vampir, der seinen Freund schminkt, damit dieser unerkannt auf eine Vampirparty mitkommen kann.

Die Sticker sind schön gemacht.

Einige Geschichten waren wirklich gut. So konnte ich die Anspannung von Max förmlich spüren, als er nachts mit Wolle, Klebeband und einer Taschenlampe bewaffnet den Bettkasten seines Bettes öffnet, um sich dem darin lebenden Monster zu stellen. Die Geschichte des jungen Gespenstes, das lernen wollte unheimlich zu sein, war lustig. So bindet es sich z.B. eine Eisenkugel mit Kette ans Bein, um schaurig durch das Schloss zu wandeln, doch die Kugel ist für das Gespenst zu schwer, sodass beide die Treppe hinabsausen.

Eine Schwäche dieses Buches ist, dass ein paar AutorInnen gehobene, beziehungsweise Erwachsenensprache verwenden, die von Kindern der Zielgruppe nur selten gesprochen/verstanden wird. Begriffe wie „pikiert“ (S.18 Z.30), „Funken stoben hoch“ (S.17 Z.7) oder „nestelte an seinem Hemd“ (S.20 Z.26) hätte man leicht durch kinderfreundliche Wörter ersetzen können.

An anderer Stelle finde ich immer wieder unpassende Vergleiche. „Er findet, dass [das Monster] ein wenig aussieht wie Lady Gaga, nur eben in Grün.“ (S. 28 Z.4ff.). Lady Gaga sieht man mit ihrer übertriebenen Schminke und grässlichen Kleidung eher im Klatschfernsehen. Kinder, die davor geparkt werden, kennen Lady Gaga – denen wird aber bestimmt nicht vorgelesen. Die nicht geparkten Kinder hingegen können mit dem Vergleich wahrscheinlich nichts anfangen.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ interessante Ideen
+ spannende und lustige Geschichten
– Sprache verfehlt immer wieder die Zielgruppe

Fazit

Schön zu lesen, aber nicht herausragend. Die Illustrationen sind gelungen und etliche Geschichten auch einfallsreich geschrieben. Leider wird die Sprache der Zielgruppe immer mal wieder verfehlt.

Bewertung vom 13.01.2019
Erklär mir, was Sterne sind
Daynes, Katie

Erklär mir, was Sterne sind


ausgezeichnet

Aufmachung des Buches

Das Buch ist im Hardcover gebunden, der Einband ist dabei rund 3mm stark. Die Seiten sind aus stabiler Pappe und rund 1,5mm stark.

Inhalt

Jede Doppelseite widmet sich einer anderen Frage:

Was sind Sterne?
Aber was sind Sterne?
Kann ich zu den Sternen reisen?
Wie viele Sterne gibt es?
Welcher Stern ist uns am nächsten?
Sind alle Sterne gleich?

Umsetzung

Da sich dieses Buch bereits an sehr junge LeserInnen richtet, ist die Verarbeitung solide. Die Doppelseiten sind stabile Pappseiten und mit einem noch dickeren Bucheinband eingebunden. Auch wenn das Buch zu Boden fällt oder ruppig damit umgegangen wird, ist es nicht so leicht kaputt zu kriegen.

Das Buch beschäftigt sich nicht nur mit der Sonne, sondern zeigt auch andere Sterne und sternförmige Lebewesen/Objekte auf (Stars, Seesterne, Blumen).

Sternzeichen werden bildlich erklärt, indem man zuerst die Sterne als solche sieht und nach dem Aufklappen erkennt, wie die Sterne verbunden werden, um das jeweilige Tier zu bilden. Hier werden allerdings nur Stier und Bär gezeigt. Interessiert sich das Kind dafür, was es sonst noch für Tierzeichen gibt, so kann man diese zwar benennen, Bildmaterial dazu gibt es aber nicht.

Die Vergleiche sind kindgerecht. Die Zahl der Sterne wird mit der Anzahl von Fischen im Meer, den Vögeln am Himmel und Sandkörnern verglichen, um so plastisch darzustellen, dass es Milliarden von ihnen gibt.

Das Buch vermittelt ebenso Wissen darüber, was für Sonnenarten es gibt und das Sternschnuppen eben nur den Namen „Stern“ tragen, aber keine sind.

Der Aufmerksamkeitsspanne kleiner Kinder angepasst, gibt es nur wenig Text. Alle Informationen werden in kurzen Hauptsätzen präsentiert. Darüber hinaus wird das Vorgelesene durch Bilder ergänzt.

Und hier die Kurzzusammenfassung
+ stabile Ausführung
+ kurze Texte und passende Illustrationen
+ auch für Leseanfänger geeignet

Fazit

Dieses Buch bringt Kindern die Sterne näher. Es kann Kleinkindern vorgelesen und auch zum selber blättern überlassen werden. Durch die Einfache Sprache ist es aber auch für Leseanfänger, für die das Lesen zu Beginn anstrengend ist, zum Üben geeignet, wenn sie sich für unseren Sternenhimmel interessieren.

Bewertung vom 05.01.2019
Das Agenten-Knobel-Rate-Buch / Ben & Lasse
Voß, Harry

Das Agenten-Knobel-Rate-Buch / Ben & Lasse


sehr gut

Lesen muss nicht bedeuten, dass man einfach da sitzt und die geschriebenen Worte in sich aufnimmt. In diesem Buch können Kinder aktiv werden. Die Geschichte erzählt einzelne Erlebnisse von Ben und Lasse während ihres Urlaubs. Es sind Kurzgeschichten, die nacheinander spielen. Am Ende jeder Geschichte gibt es ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Aufmerksames Lesen ist wichtig, um auf die Lösung zu kommen. Am Ende jedes Textes kann man die Auflösung des Rätsels mit der UV-Lampe nachlesen. Auch in den Geschichten selber gibt es immer wieder Aufgaben zum Mitmachen. So werden in der Geschichte Morsesignale gesendet, die die Leser anhand des abgedruckten Morsealphabets entschlüsseln können – Ben und Lasse benötigen die Information nämlich, um einem Verbrechen auf die Spur zu kommen. Sind die Rätsel gelöst findet sich am Buchende zu jeder Geschichte ein kurzer Text, der diese abschließt.

Das Buch ist lustig geschrieben. Immer wieder finden sich Kinder auch in ihrem Alltag wieder. Wer kennt nicht die gemeinen Eltern? Lasse muss nachts auf die Toilette, traut sich aber nicht alleine zu den Toilettenhäusern. Seine Mama meint, dass Ben ihn ja begleiten könne, aber Lust hat dieser keine: „Da kommt Mamas Stimme von der anderen Seite des Wohnwagens: ‚Nun geh doch mit ihm, Ben. Ihr seid doch schnell wieder zurück.‘ Ben hätte am liebsten laut rumgebrüllt. Mama ist zu müde. Aber Ben darf gehen, ja? Typisch Eltern!“ (S.22 Z.21ff.)
Auf einem Kinderflohmarkt sieht Lasse eine Ritterburg, die ihm sehr gut gefällt: „Boah, schau mal, Ben! Eine Ritterburg! Fast noch vollständig! Fehlt nur das Dach und die Steinwand und die Figuren und … äh … ach, vielleicht fehlt doch zu viel.“ (S.35 Z.15ff.)

Wissenswertes wird in die Geschichte eingestreut. So werden Ebbe und Flut erklärt und die jungen LeserInnen erfahren woher das Morsealphabet stammt.

Schriftgröße und Zeilenabstände sind für die jungen LeserInnen größer gewählt. Die Sprache ist nicht zu einfach und dennoch verständlich.

Das Buch ist in einem christlichen Verlag erschienen, dementsprechend oft gibt es Referenzen zur Bibel. Ben und Lasse besuchen täglich den Kinderbibeltreff am Strand und lernen dort jeden Tag eine neue Geschichte aus der Bibel kennen.

Der Stift mit UV-Lampe ist ungefähr so groß wie ein Füller. Die Lampe hat keinen Schalter oder Knopf, mit dem die Lampe an- und ausgeschaltet werden kann, sondern einen Druckknopf, der gedrückt bleiben muss, soll die Lampe leuchten. Der Knopf ist eine kleine Kugel, die mit Kraft gedrückt werden muss. Nach längerem Drücken hat man ein unangenehmes Gefühl am Finger.

Die Rätsel sind gut gemacht und man muss ein wenig nachdenken, um auf die Lösung zu kommen. Bei zweien ist mir dies aber nicht gelungen. Nach Lesen der Lösung fand ich diese im Nachgang einleuchtend, aber im Text gab es meiner Meinung nach nicht genügend Hinweise, um von alleine auf die Lösung zu kommen.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Suchaufgaben im Buch und Rätsel am Ender der Geschichten laden Kinder ein selbst aktiv zu werden
+ Lustig geschrieben
+ Wissensvermittlung fließt nebenbei in die Geschichten ein
– nicht alle Rätsel waren einleuchtend
– der Knopf der Lampe ist schwergängig

Fazit

Dieses Buch lädt Kinder zum Mitmachen ein. Die Rätsel und AUfgaben sind immer wieder anders, Monotonie gibt es nicht. Auch wenn dieses Buch Teil einer Buchreihe ist, sind die Geschichten in sich abgeschlossen und es ist nicht notwendig alle Teile zu erwerben und in einer vorgegebenen Reihenfolge zu lesen.

Bewertung vom 20.12.2018
Kinder- und Jugendbuch schreiben & veröffentlichen
Brosche, Heidemarie

Kinder- und Jugendbuch schreiben & veröffentlichen


sehr gut

Die Kinderliteratur ist weitaus differenzierter als die Erwachsenenliteratur. Während es bei Büchern für Erwachsene kein Problem ist Altersgruppen von z.B. 20-49 zu definieren, so sind Kinder viel differenzierter zu betrachten. Sie entwickeln sich in den ersten Jahren besonders schnell und so umfassen Zielgruppen in der Regel nur wenige (2-3) Jahre. Je nach dem, was für einen Text man schreibt, muss man diesen eben genau auf seine Zielgruppe abstimmen. Deshalb wird hier auch sehr detailliert auf Pappbilderbücher, Vorlesebücher, etc. mit vielen Beispielen und Anmerkungen eingegangen.

Dieses Buch richtet sich speziell an KinderbuchautorInnen. Allgemeine Schreibtipps sind daher nicht Gegenstand dieses Buches. Vielmehr wird auf die sprachlichen und gestalterischen Besonderheiten von Kinderbüchern eingegangen. So beschäftigt sich ein Kapitel mit dem Handwerkszeug, wie Wortschatz, Grammatik, Figuren und Handlung.

Positiv finde ich die aus der Praxis herausgenommen Beispiele. Exposé, Vita und Anschreiben werden auch beim Kinderbuch gefordert. Frau Brosche hat hierzu eigene Texte abgedruckt, mit denen sie sich bei Verlagen beworben hat.

Geschichten für Kinder werden nicht nur in Kinderbüchern abgedruckt. Auch Kinderzeitschriften und Hörfunk haben Bedarfe an Texten für Kinder. Sie weist (auch aus eigener Erfahrung) auf diese Alternativen hin und öffnet so den Blick für andere Medien.

Der Klappentext weist bereits darauf hin, dass es sich um „[e]in[en] realistische[n] Ratgeber aus der Praxis[…]“ handelt. Da liegt meiner Meinung nach die Stärke dieses Buches. Es hat nicht den Anspruch eine ideale Vorgehensweise vorzustellen oder Situationen zu beschreiben, die so oder anders sein sollten/könnten. Sie berichtet über positive und negative Erfahrungen und Herangehensweisen, die für sie funktioniert haben. Ebenso sind die Beispiele nicht ausgedacht, sondern schildern Erlebtes. Welche Anregungen man ausprobiert bleibt am Ende immer dem Leser überlassen.

Das Buch endet mit einer Liste namhafter Kinderbuchverlage, in denen zum Teil auch persönliche Ansprechpartner genannt werden. Wer eine „komplette“ Liste sucht, sollte sich im Internet informieren. Auch das „Handbuch für Autoren“, welches regelmäßig aktualisiert wird, bietet einen guten Überblick.

Manche Tipps sind unnütz, bzw. lassen sich nur schwer nachvollziehen. So rät die Autorin zum Beispiel „Lassen Sie sich diese auch etwas kosten, wenn es ein gutes Seminar ist.“ (S.64 Z.8f.) Woran ich im Vorfeld ein gutes Seminar erkenne, bleibt im Verborgenen. Auch plädiert sie mit Nachdruck für das Schreiben von Geschichten per PC. Wie man eine Geschichte schreibt bleibt jedem selbst überlassen, da gibt es meiner Erfahrung nach kein „richtiges“ Werkzeug. Manche Autoren diktieren Texte und lassen sie niederschreiben oder nutzen Sprachprogramme. Andere nutzen den PC oder die Schreibmaschine. Ich selber schreibe am liebsten mit dem Kugelschreiber. Da ich meinen Text langsamer zu Papier bringe feile ich bereits beim Schreiben intensiver an Formulierungen. Meiner Meinung nach gilt: das richtige Schreibwerkzeug ist jenes, das für den Betroffenen funktioniert!

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ etliche Beispiele
+ geht speziell auf Kinderbücher ein
– manche Ausführungen sind nicht zielführend

Fazit
Meiner Meinung nach ist dies ein nützlicher Ratgeber. Frau Brosche informiert über die verschiedenen Themen zum Schrieben von Kinderbüchern aus ihrer persönlichen Erfahrung. Der Text liest sich flüssig, ohne lehrhaft wirken zu wollen. Allein bei der Lektüre kam mir eine Idee für ein Kinderbuch. Das Lesen hat sich also bereits gelohnt.

Meine Rezension bezieht sich auf die aktualisierte dritte Ausgabe 2009 [ISBN 978-3-86671-062-7]

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.12.2018
Strichcode in Stockholm / City Crime Bd.5
Schlüter, Andreas

Strichcode in Stockholm / City Crime Bd.5


ausgezeichnet

Besonders haben mir die Figuren im Buch gefallen. Jede von ihnen hat ihre Eigenheiten und zum Teil auch Sprache. Man kann sie hierdurch nicht nur auseinanderhalten, sondern findet leicht Zugang zu ihnen. Joanna zum Beispiel ist leicht auf die Palme zu bringen, besonders wenn man an ihrer Ehrlichkeit zweifelt. Da kann ihre Stimme schon mal schrill werden oder sie rollt genervt mit den Augen. Finn hingegen kann mit Burgern und Pommes immer eine Freude gemacht werden. Und er wünscht sich endlich einmal einen krimifreien Urlaub, sieht er doch so selten etwas von den Städten, die er besucht.

Die Geschichte spielt in Stockholm. Die Umgebung wird immer wieder genutzt, um wissenswertes über Stadt und Land zu vermitteln. So erfährt der Leser, dass Surströmming, eine schwedische Spezialität, ein gärender Fisch ist, der unappetitlich riecht. Die "Vasa" ist ein Kriegsschiff aus dem 17. Jhdt., das auf seiner Jungfernfahrt nach nur 1,3 Kilometern gesunken ist und nun in einem eigens für das Schiff eingerichteten Museum steht.

Dieses Kinderbuch ist modern gehalten. Es versucht nicht die Jugendsprache zu imitieren, aber Finn und Joanna sind geübt in der Nutzung ihrer Smartphones und Apps. Darüber hinaus sind IKEA und McDonalds wohl den meisten Kindern vertraut. Die Geschichte wird hierdurch in der Gegenwart verwurzelt, ohne künstlich zu wirken.

Hilfe erhalten die Kinder durch Ronja, ein junges Mädchen, das auf der Straße lebt. Durch diese Verbindung erhalten die Kinder Einblicke in das Leben von Obdachlosen. Das Elend, in dem diese Menschen leben wird gezeigt, ohne überdeutlich zu sein und Kinder zu „erschrecken“. Darüber hinaus liegt der Fokus darauf zu zeigen, dass Obdachlose auch Menschen sind.

Spannend ist das Buch durch die Wendungen, die es immer wieder erfährt. Zuerst scheint es, als sei ein Obdachloser gestorben. Etwas später ist er verschwunden. Durch Zufall sehen die Kinder den vermeintlichen Toten wieder und müssen feststellen, dass seine Obdachlosigkeit lediglich Tarnung ist. Doch die Rätsel um den Fremden gehen weiter. Bis zum Ende fragt man sich, welches Geheimnis der „Obdachlose“ birgt und wie sie seine Entführer stellen können.

Auch wenn es sich um einen Krimi handelt, kommt der Humor nicht zu kurz: "'Saft!', sagte Oscar und Finn wollte die Gelegenheit nutzen: 'Gibt's Cola?'. Joanna warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Ihr Bruder wusste genauso gut wie sie, dass sie zu Hause keine Cola zu trinken bekamen wegen des Koffeins. Finn grinste sie an. Darum hatte er ja gefragt." (S. 123 Z.1ff.) Wer kennt diese Momente nicht?

Einen runden Abschluss bildet das kleine schwedische Wörterbuch am Ende des Bandes. So kann man ein paar Worte Schwedisch lernen (u.a. Zahlen, Tage und Monate oder Begrüßungsformen).

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ interessante und „lebensechte“ Figuren
+ Informationen über Schweden fließen ein
+ Spannend und modern

Fazit

Dieser spannende Kinderkrimi gefällt mir sehr gut. Die Figuren sind lebendig und man taucht sehr schnell in die Geschichte ein. Im Verlauf der Geschichte tun sich immer neue Rätsel auf, die am Ende gelöst werden. Auch wenn es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, könnte sie so passiert sein, Umgebung und Handlung wirken realistisch.

Bewertung vom 10.12.2018
Weihnachtsüberraschung für Paul
Larsen, Monika;Mersmeyer, Ulla

Weihnachtsüberraschung für Paul


ausgezeichnet

Das Titelbild verrät viel über den Ideenreichtum und die Liebe zum Detail, die die Illustrationen auszeichnen. Die Illustratorin hat sich dafür entschieden kleine Mäuse in ihre Bilder einzubauen. So sieht man neben den menschlichen Hauptdarstellern immer wieder kleine Mäuse mit roten Zipfelmützen, die unbemerkt mit ihren Menschen zusammenleben. Sie fahren Schlitten, bauen Schneemäuse und haben natürlich auch ihr eigenes Geschirr auf dem Frühstückstisch. Ich selber habe mir die Bilder mehrmals angesehen und immer wieder etwas Neues entdeckt. Neben Mäusen findet man auch immer wieder kleine Schafe. Auch wenn sie kein rotes Halsband tragen denke ich, dass sie eine Anspielung auf Rica, das kleine Schaf, sind – eine Buchreihe, die ebenfalls im Kaufmann Verlag erscheint.

Die Bilder unterstreichen die Geschichte. Sie wirken lebendig, nicht statisch. Darüber hinaus vermitteln sie die Gefühle der Figuren recht gut.

Die Satzlängen variieren, sodass sowohl das Vorlesen, als auch Zuhören Spaß machen. Um das Zuhören zu erleichtern wird auf Neben- und Schachtelsätze verzichtet, ebenso finden sich keine schwierigen oder fremden Worte. Dafür sind immer wieder längere Sätze vorhanden, sodass es nicht zu einem Stakkato kurzer Sätze kommt.

Die Sprache ist kindgerecht, aber nicht kindisch. Um den Text aufzulockern sind immer wieder Begriffe wie „schwuppdiwupp“ oder „juhu“ in den Text eingeflochten.

Und hier die Kurzzusammenfassung
+ detailreiche Illustrationen
+ kindgerechte Sprache

Fazit

Dieses Kinderbuch zu lesen macht Spaß, was nicht nur der Geschichte zu verdanken ist. Die Illustrationen ergänzen den Text sehr gut. Vor allem die vielen kleinen Details laden dazu ein dieses Buch immer wieder aufzuschlagen und nach noch unentdeckten Mäusen oder gar dem Weihnachtsmann auf seinem fliegenden Schlitten zu suchen.