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Benutzername: 
Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1024 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


sehr gut

Maria wächst zusammen mit ihrem Bruder auf einem einsamen Hof auf. Typisches Landleben in einer Mehrgenerationenfamilie. Als Kind ist sie glücklich, als Teenager unzufrieden und geht sobald es möglich ist und kommt sehr lange nicht zurück. Jetzt hatte ihr Vater einen schweren Unfall und ihre Mutter braucht Hilfe auf dem Hof. Also kehrt Maria mit ihren zwei Töchtern zurück und fällt sofort wieder in den bekannten Trott. Es ist nicht alles wie früher, sie ist verändert, ihr Bruder ist nicht mehr derselbe und die Oma hat Demenz.
Ich habe selber auf dem Land meine Kindheit verbracht und habe ähnliche Erinnerungen wie Maria. Wir sind früh in die Stadt gezogen und ich hatte lange Heimweh nach dem Dorf. Genau diese Gefühle wurden bei dem Buch wach. Der Geruch nach Erde, Heu, Äpfeln und Kartoffelfeuer kam zurück. Der Regen ist anders, all das beschreibt die Autorin nicht nur mit Worten, sie lässt Eindrücke entstehen die auch Menschen die schon immer in der Stadt leben nach empfinden können. Das Buch weckt eine Sehnsucht nach dem anderen Leben egal wo man gerade ist. Es wird verständlich warum manchmal das Gefühl da ist, das man sein Leben komplett umkrempeln muss und das im Nachhinein nicht immer alles schlecht war und man nie zu alt ist für diese Erkenntnis.

Bewertung vom 06.02.2024
Mein erstes Buggybuch: Guck mal! Erste Sachen
Yaga, Ava-Barb

Mein erstes Buggybuch: Guck mal! Erste Sachen


ausgezeichnet

Ich möchte hier gern einmal die Lindt Werbung zitieren: Dieses kleine Buch ist entzückend. Die einzelnen Seiten sind mit einfachen Bildern und einer Überraschung ausgestattet. In kurzen Sätzen wird erzählt um was es geht. Der Teddy hat einen Schal um, was ist unter dem Schal versteckt, der Schal aus weichen Stoff lässt sich anheben und darunter kommt eine kleine Maus zum Vorschein. Auf jeder Seite etwas Neues. Vor allem sind es Szenen aus dem Alltag, Spielzeug, die Badewanne und Anziehen.
Die stabilen Pappseiten halten einiges aus, Beißen, nuckeln oder daran reißen.
Wie lange die eingesetzten Stoffe halten das muss die Zeit zeigen, den ersten Tag mit meinem Enkel haben sie gut überstanden. Er hat noch nicht verstanden um was es beim darunter schauen geht, aber seine kleinen Finger waren begeistert dabei die kleinen Flicken aufzuheben. Dieses Ansprechen von mehreren Sinnen hat mir gut gefallen denn dadurch wird seine Aufmerksamkeit zum Zuhören geweckt.

Bewertung vom 06.02.2024
Mein erstes Buggybuch: Fühl mal! Lieblingstiere
Yaga, Ava-Barb

Mein erstes Buggybuch: Fühl mal! Lieblingstiere


ausgezeichnet

Ein Bilderbuch für die kleinsten Leser und Leserinnen. Verschiedene Tiere werden vorgestellt, Katze, Hund, Kaninchen und Esel. Jeweils mit einem kurzen Satz zum Vorlesen. Das schöne an den Bildern der Tiere ist, dass jedes Tier ein Fell hat. Richtig weich, flauschig oder einfach nur glatt. Nur die Katze ist eine Ausnahme sie hat Punkte, es sind kleine Vertiefungen in der Seite.
Es ist ein Bilderbuch mit sehr stabilen Pappseiten denen es nichts ausmacht wenn sie mal als Beißring oder zum Nuckeln gebraucht werden. Abwischen fertig. Dazu kann man es mit einem dehnbaren Stoffband ( das waschbar ist ) und einem Ring überall befestigen. Es ist also sehr gut geeignet zum Mitnehmen, denn es kann nicht verloren gehen. Als Altersangabe schreibt der Verlag ab 6 Monate bis zwei Jahre, ich kann mir vorstellen das es passt. Denn dann fängt die Neugierde an, fühlen, hören und sehen fast alle Sinne werden angesprochen.

Bewertung vom 06.02.2024
Wir greifen nach den Sternen / Himmelsstürmerinnen Bd.1
Lark, Sarah

Wir greifen nach den Sternen / Himmelsstürmerinnen Bd.1


gut

Schottland Ende des 19. Jahrhunderts: Haily, Emily, Ailis und Donella, drei der jungen Mädchen gehören dem Clan der Hards an, während Emily Tochter von Dienstboten ist. Trotzdem wird sie gemeinsam mit den anderen erzogen und darf sogar eine Schule besuchen. Alle zeichnet ein brennender Ehrgeiz aus, sie es Forschung, Mechanik oder Theater. Aber gegen die Konventionen kommen sie nicht an. Eine Frau hat sich um Mann, Kinder und Haushalt zu sorgen und nicht um Sterne, schnellere Fortbewegung, Verhaltensauffälligkeiten oder gar Gesang, Tanz und Schauspiel. Trotzdem versucht jede auszubrechen. . Die Männer helfen ihnen ein Stück weit auf ihren Weg aber dann wenn die Gefahr droht von den Frauen überholt zu werden, machen sie einen Rückzieher, richtige Unterstützung bekommen sie nur von ihren Geschlechtsgenossinnen aber auch dort gibt es Neid und Intrigen.
Es ist spannend zu verfolgen, wie die Cousinen und Emily immer wieder ausgebremst werden, wie sie stolpern, fallen und wieder aufstehen und weiter auf ihr Ziel, Bildung, Forschung, Erfolg und Eigenständigkeit, ja Unabhängigkeit verfolgen
Die Geschichten der Frauen wurden nebeneinander erzählt, deshalb kam immer wieder eine zu kurz, oder es wurde zu oberflächlich, zu vorhersehbar beschrieben. Vor allem ging es mir zu schnell, es fehlte den Figuren an Tiefe, an Ausdruck, bis auf kurze Szenen gab es wenige charakterliche Eigenheiten die auf den Fortgang der Ereignisse Einfluss genommen haben. Es wurde fast alles von Außen beeinflusst und die Protagonisten haben reagiert, selber agiert, in dem sie z.B.: mit der Faust auf dem Tisch gehauen haben, haben sie nicht, sie haben immer das Beste aus der Situation gemacht in der sie unschuldig oder durch die Macht der anderen geraten sind.
Eine bemerkenswerte Fähigkeit aber ein bisschen mehr hätte es sein dürfen.

Bewertung vom 04.02.2024
Das Mädchen mit dem blauen Stern
Jenoff, Pam

Das Mädchen mit dem blauen Stern


gut

Der Titel ist missverständlich, wenige wissen das die Juden im Generalgouvernement Polen zu Beginn der Ausgrenzung und Verfolgung ein weißes Stück Stoff mit einem blauen Davidstern tragen mussten erst später wurde er durch den bekannten Judenstern ersetzt.
Sadie gehört zu den Verfolgten gemeinsam ist sie mit ihrer Familie in die Kanalisation von Krakau geflohen, die ewige Dunkelheit setzt ihr zu. Als sie auf der Suche nach Licht durch ein Gitter nach ober schaut wird sie von Ella entdeckt. Einer jungen Polin die nur ihr Leben ohne Komplikationen leben will. Trotzdem versucht sie Sadie auf zu muntern und steckt ihr Brot zu und andere Dinge die da unten lebenswichtig sind. Die beiden jungen Mädchen werden trotz der grausamen Umstände Freundinnen.
Eine berührende Geschichte die laut dem Klappentext auf Tatsachen beruht.
Trotzdem hat es die Autorin diesmal nicht geschafft Gefühle, Gedanken zu transportieren, Die Geschichte wirkt oberflächlich und gibt wenig von den tatsächlichen Empfindungen wieder. Es wirkt wie eine Geschichte die erzählt werden muss, ohne Überzeugung nur aus Pflichtgefühl.
Dabei ist es so wichtig, Menschen darzustellen die über sich selbst hinaus gewachsen sind, die all ihre Angst beiseite geschoben haben um noch Schwächeren zu helfen. Denn das Wissen das es in dieser Zeit die eine oder andere Person gegeben hat die anders war, macht Hoffnung das der Gedanke " Nie wieder" Wirklichkeit werden kann.

Bewertung vom 04.02.2024
Thieves' Gambit Bd.1
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


gut

Ross entstammt einer Diebesfamilie. Sie hat nie etwas oder jemanden anderen kennengelernt als ihre Mutter, Tante und Großeltern. Von klein auf an ist sie für dieses Metier ausgebildet worden. Nun mit siebzehn möchte sie gern einmal andere Menschen in ihrem Alter kennenlernen und so leben wie diese es tun. Da kommt eine Einladung zu einem Wettbewerb der Diebe herein, obwohl sie einen Kurs an einem College belegt hatte geht Ross zu diesem Contest. Denn der Preis ist hoch, das Leben ihrer Mutter.
Ich habe das Buch als eine typische Geschichte für Jugendliche empfunden. Junge Menschen gegen ältere Erwachsene vorzugsweise gegen die Ansichten ihrer Eltern. Dazu eine spannende Rahmenhandlung in der Art von Ocean Eleven mit einem Hauch von Die Tribute von Panem. Das Buch dreht sich um Ross und ihrem Gegner Devroe der auch die Möglichkeit einer ersten Liebe darstellt. Alle anderen Protagonisten kommen eher blass rüber. Selbst die Mutter, die ja der Hauptgrund für die Teilnahme ist, wird sehr einseitig dargestellt.
Der Schreibstil ist flott und trifft mit der Sprache das Gefühl von jungen Lesern. Die Geschichte geht nicht besonders in die Tiefe, also lässt sich das Buch schnell und einfach weg lesen.
Am Ende wird angedeutet das es eine Fortsetzung geben wird, angekündigt ist sie aber noch nicht. Das ist in meinen Augen etwas ärgerlich weil ich gerne vorher weiß ob ich einen Fortsetzungsroman, Serie oder einen Einzeltitel lese.

Bewertung vom 01.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


gut

In der Vergangenheit gab es eine Vorhersage, sie machte Tante Frances so viel Angst das sie ihr ganzes Leben auf ihre Ermordung wartete. Nun ist es passiert, gerade als sie ihre potentiellen Erben zu einem Meeting eingeladen hatte. Deren Aufgabe ist es nun, innerhalb einer Woche heraus zu finden wer der Mörder ist. Dann gehört dem erfolgreichen Ermittler oder Ermittlerin das Erbe. Tante Frances hat Tagebuch geführt und unter anderem alle Bewohner im Dorf bespitzelt mit dem Gedanken das eine davon ihr Mörder sein könnte. Sie hatte nicht ganz unrecht, denn viel früher ist eine Freundin von ihr spurlos verschwunden und das machte sie verwundbar.
Ein ungewöhnliche Geschichte die mich natürlich sofort neugierig gemacht hatte. Denn wer ermittelt schon in seinem eigenen Mordfall oder beauftragt seine Erben damit. Leider war die Geschichte dann doch nicht so spannend sondern eher flach geschrieben. Auf der einen Seite ist da Annie eine Großnichte die ihre Tante im Leben nicht kennengelernt hat, sie ermittelt anhand der Notizen im aktuellen Fall, eigentlich fragt sie die ganze Zeit und zieht eigenartige Schlussfolgerungen. Dann ist da Tante Frances, deren Gedanken und Erkenntnisse werden in Tagebuchform erzählt. Ziemlich an den Haaren herbei gezogenen Ideen mit denen sie das ganze Dorf gegen sich aufgebracht hat. Einen Unterschied in der Sprache der beiden Hauptpersonen gab es eigentlich nicht. Dadurch wirkte die Story ziemlich eintönig. Schade aus dem Plot hätte man mehr machen können.

Bewertung vom 31.01.2024
Ein kleines Geheimnis - Spiel mit mir und ich verrat es dir!
Ofner, Agi

Ein kleines Geheimnis - Spiel mit mir und ich verrat es dir!


sehr gut

Ein sehr possierliches Eichhörnchen hat ein kleines Geheimnis, das verrät es nur wenn du mit ihm spielst. Auf jeder Seite ist ein neues Spiel. Verstecken, Nüsse fangen, Seifenblasen pusten, Blumen pflücken, schlafen und essen. Immer wird das Kind aufgefordert mitzumachen und das kleine Eichhörnchen auch mal zu streicheln. Es mach Spaß das Buch vor zu lesen und die Kleinen zu animieren all die Handlungen nach zu machen.
Die Bilder sind einfach gestaltet immer wieder das Eichhörnchen das etwas macht. Kurze Sätze geben die Anregungen.
Vor allem die Bilder sind sehr niedlich, man könnte die Geschichte auch mit einer Handpuppe spielen, aber so ist es etwas leichter mit dem Kind und dem Tierchen zu spielen.
Das Bilderbuch ist sehr stabil gearbeitet so dass das Kind es auch allein anschauen kann. Ich würde es ohne Weiteres für zwei Jahre empfehlen, ein Alter in dem das Kind gerne Aufforderungen zum Spielen nachkommt.

Bewertung vom 31.01.2024
Drei Magier und eine Margarita
Marie, Annette

Drei Magier und eine Margarita


ausgezeichnet

Tori ist auf Jobsuche, wieder mal, nicht ganz einfach wenn man so aufbrausend ist wie die roten Haare vermuten lassen. Nun mal ein Job als Barkeeperin, in einem Pub mit einem komischen Namen in einem nicht ganz so schönen Viertel. Mit eigenartigen Gästen und noch eigenartigeren Moralvorstellungen. Wo ist sie da nur gelandet.
In einer Gilde deren Mitglieder, Hexen, Zauberer, Alchemisten, und Medien sind also eher ungewöhnliche Zeitgenossen. Drei davon sind äußerst heiße Typen aber welcher ist der Beste. Diese Frage wird nicht beantwortet und das ist gut so. Denn so kann ich als Leserin auch ein bisschen genießen, nur mit den Augen selbstverständlich. Ein gelungener Rahmen für atemraubende Situationen die an Gefährlichkeit nicht zu überbieten sind. Durch die Fähigkeiten der einzelnen Figuren kommt auch der Humor nicht zu kurz.
Eine tolle Geschichte die Fantasy nicht ernst nimmt, sondern auf entspannte Unterhaltung setzt. Man muss sich nicht mit fremde Welten auseinander setzen oder eigenartige Wesen akzeptieren. Für mich die phantastisch als nur etwas außerhalb der Norm mag, ist es eine wirklich gute Story und ich freue mich schon auf den nächsten Band mit diesem ungleichen Quartett.

Bewertung vom 28.01.2024
Ich bin Anna
Saller, Tom

Ich bin Anna


gut

Anna ist die Tochter von Sigmund Freud, wenn nur die Hälfte stimmt was ich je über diesen Mann gelesen habe, hatte sie ein schweres Schicksal. In diesem Buch beschreibt der Autor einen Teil ihres Lebens. Eine Mischung aus Fiktion und Biografie. Keine einfache Lektüre, denn immer steht auch für den Leser die Fragen im Hintergrund, wer bin ich, wer beeinflusst mich, wie gehe ich damit um? Diese Gedanken treiben auch Anna um, nicht nur die äußeren Umstände sind schwierig, der 1. Weltkrieg ist gerade zu Ende, da wird sie von ihrem Vater das erste Mal zu den Patienten hinzu gezogen, sie wird nicht gefragt ob sie das möchte oder ob ihr das liegt. Sie ist die Tochter des großen Freud das Nesthäkchen und lebt als einzige noch zu Hause, Die Praxis ist gleich nebenan über den Flur. Sie kann es und wird gleichzeitig von ihrem Vater behandelt.
Ist das ein würdiges Leben, kommt die Abnabelung viel zu spät. Wie wird man unter diesen Umständen eine selbstständige Frau? Diesen Fragen geht der Autor nach, er ist selber nicht nur Schriftsteller auch Psychologe und all seine Figuren in den vergangenen Romanen haben eins gemeinsam, sie müssen sich gegen die Umstände behaupten und das schaffen sie auf eine sehr persönliche und gewaltfreie Weise.
Ich bin ein Fan von Tom Saller aber diesmal ist mir Anna fremd geblieben, vorher habe ich mich mit Martha, Julius, Lili und die anderen angefreundet. Hier war die Geschichte zu abstrakt. Ich bin ich das stand für mich nie in Frage, mir gefällt wer ich bin, ich gehöre zu den glücklichen Menschen die keine Zweifel an der eigenen Person haben.
Vielleicht nicht gut, zu sehr überzeugt, ich erkenne wenn ich Fehler mache und kann dazu stehen ( Eigenlob stinkt ) aber das reicht mir.