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Benutzername: 
Dani
Wohnort: 
Wiesbaden

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2021
Greta und Jannis
Kuratle, Sarah

Greta und Jannis


weniger gut

"Greta und Jannis" punktet mit einer poetischen und wundervoll verspielten Sprache die vor Atmosphäre nur so trieft und dem Leser sehr schnell Bilder vor das innere Auge zaubert. Damit fingen für mich jedoch die Schwierigkeiten bei der Lektüre auch schon an: der Roman ist orts-und zeitenlos, er handelt irgendwo in einem Bergdorf aber wir erfahren nie wirklich wann und wo genau. Ein Kunstgriff der klar seine Berechtigung hat aber bei mir ein sehr unbefriedigendes Gefühl hinterlassen hat. Konnte mich auf dieses unklare kaum Einlassen und habe ständig Indizien für handfesteres gesucht. Bei der Handlung ging es mir dann kaum anders - man wird mit vielen versponnenen Details und Szenen gefüttert und fragt sich auch nach 100 Seiten noch was mir nun eigentlich hier gerade erzählt werden soll. Ich gebe es ungern zu aber vorerst musste ich in der Hälfte abbrechen/pausieren. Bin anspruchsvollen Werken gegenüber offen aber hier hat mir irgendwann jegliches Verlangen gefehlt mehr zu erfahren.

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Bewertung vom 12.08.2021
Der Panzer des Hummers
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


gut

Es fällt mir schwer meine Gedanken und Meinung zu "Der Panzer des Hummers" zu formulieren.
Es ist ein durchaus anspruchsvoller Text den ich aber trotzdem schnell und gerne gelesen habe.
Es sind lauter große und schiwerige Themen die angesprochen werden, alles dreht sich um Mutterschaft, Familienbande und die eigenen Wurzeln bzw. das Fehlen derer - trotzdem wurde ich bei der Lektüre weder zu Mitgefühl noch zum darüber Nachgrübeln angeregt.

Ich konnte zu allen Personen wenig Beziehung aufbauen. Der Leser merkt schnell, dass die Familie aufgrund (?) des selten anwesenden Vaters zebrochen ist aber die wenigen Rückblenden aus Sicht der toten Mutter haben wenig zur Klärung beigetragen was genau eigentlich so traumatisches geschehen ist.

Im Prinzip habe ich ähnlich einem Episodenfilm kurz in die Leben einiger mehr oder weniger unglücklichen Menschen hereingelugt und wurde dann wieder ausgesperrt. Nicht schlecht aber mir persönlich zu wenig.

Bewertung vom 04.08.2021
Wild Card
Thompson, Tade

Wild Card


sehr gut

Weston Kogi reist zurück in seine afrikanische Heimat und gerät zwischen die blutigen Fronten zweier Rebellengruppen.

Eigentlich keine Thematik die mich normalerweise anspricht da mir jeglicher Bezug fehlt zu Afrika im allgemeinen und politischen Verstrickungen und dem Niedergang des (fiktiven) Land Alcacia im speziellen.

Von der ersten Seite an war ich jedoch sofort drin in der Handlung, der sehr menschlich gezeichnete Weston war mir direkt sympathisch und in flotten zwei Tagen habe ich den atemlos erzählten Thriller weggelesen.

Brutal ist es, derb und grausam - trotzdem schafft es Tade Thompson gleichzeitig auch humorvoll, leichtfüssig und mit einer Prise Ironie fast schon eine Satire zu schreiben.