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April1985
Wohnort: 
Klosterneuburg

Bewertungen

Insgesamt 362 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2023
Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke: Dinosaurier (Taschenlampen-Buch mit Folien und Klappen)
Gernhäuser, Susanne

Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke: Dinosaurier (Taschenlampen-Buch mit Folien und Klappen)


sehr gut

Meine beiden Forscher mit 2 und 4 Jahren sind riesengroße Dinosaurier-Fans. Und die Bücher der 'Wieso? Weshalb? Warum?'-Reihe lieben wir sowieso. Als wir das Dinosaurier-Buch der Leuchte und Entdecke-Serie in unserer Stammbibliothek entdeckt haben, waren wie sofort begeistert.

Man erfährt und lernt nicht nur viel über die Urzeitriesen. Die mitgelieferte Taschenlampe aus Pappe bringt auch richtig viel Spaß mit. Anfangs konnte ich mir das ganze nicht so richtig vorstellen, aber die Technik mit der Taschenlampe ist wirklich total simpel. Schiebt man die Taschenlampe aus Pappe hinter die schwarzen Folien, wird Verborgenes sichtbar. Ein wundervoller Überraschungseffekt für Kinder.

Die Qualität des Buches ist gewohnt gut. Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass die Papptaschenlampe vorallem in Kinderhänden schnell mal "kaputt" geht bzw. Knicke bekommt.

Abgesehen davon gibt's von uns eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 30.07.2023
Mörderisches Santorin - Zoe und der tote Reeder (eBook, ePUB)
Humberg, Christian

Mörderisches Santorin - Zoe und der tote Reeder (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

»Der Laden meiner Großtante heißt Santorin Sunrise, nicht Sundown.« Und auch das war ein Omen, oder? Sie flog quasi in den Sonnenaufgang, einem neuen Tag entgegen. Einem neuen Leben.«

(Zitat aus ‚Mörderisches Santorin 1, Pos. 510)


Eine unerwartete Erbschaft, ein heruntergekommenes Restaurant und ein toter Geschäftsmann! Zoes Neustart auf Santorin gestaltet sich alles andere als einfach. Erst muss sie feststellen, dass das Restaurant, das sie geerbt hat, mehr als renovierungsbedürftig ist und dann findet sie statt einem Handwerker eine Leiche. Und weil das noch nicht reicht, wird sie auch gleich mal als Tatverdächtige Nummer 1 verhaftet.

Christian Humbergs Reihenauftakt beginnt nicht nur turbulent für Protagonistin Zoe, sondern gestaltet sich auch im weiteren Verlauf recht spannend. Denn Zoe lässt die Anschuldigungen natürlich nicht so einfach auf sich sitzen. Gemeinsam mit dem Einheimischen Leon, der ebenfalls unschuldig in die Sache geschlittert ist, beginnt sie im Fall des ermordeten Reeders Nikos Georgious Nachforschungen anzustellen und begibt sich dabei in höchste Gefahr.

Neben dem wirklich spannenden Ermittlungen, wird das Santorin Sunrise renoviert, Zoe findet in Stammgast Alexandros einen neuen Freund und Grieche Leon sorgt für Herzklopfen. Das ganze wird mit ganz viel Lokalkolorit, herzhaften Gaumenfreuden und griechischer Sonne serviert.

Was mir beim Lesen sehr positiv aufgefallen ist, ist der sehr unkomplizierte und flüssig zu lesende Schreibstil, der noch dazu sehr bildhaft ist. Bei den kulinarischen Beschreibungen ist mir tatsächlich das Wasser im Mund zusammen gelaufen.

Und auch die Charaktere konnten mich für sich einnehmen, allen voran Zoe, deren Neuanfang ich gerne mitverfolgt habe. Aber auch der hitzköpfige und öfter mal grummelige Leon und Alexandros mit seinen tollen Kochkünsten habe ich schnell mal ins Herz geschlossen.

Meine Erwartungen an den Cozy Crime wurden komplett erfüllt und ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Zoe in ihrem Santorin Sunrise.

»Mit Knoblauch wird alles besser. Falls nicht, war es noch nicht genug Knoblauch.«

(Zitat aus ‚Mörderisches Santorin 1, Pos. 1488)

Fazit:

Griechische Sonne, ein Kriminalfall zum Miträtseln und Mitermitteln, charmante Charaktere, Urlaubsstimmung, viele kulinarische Highlights und Lokalkolorit. Der Reihenauftakt hat meine Erwartungen mehr als erfüllt und mich bestens unterhalten.

Ich kann das Buch allen Fans vom Cozy Crime sehr empfehlen.

Bewertung vom 12.07.2023
Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1
Noël, Alyson

Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1


sehr gut

Ein Akademiesetting, Geheimnisse, Intrigen und Zeitreisen? Da bin ich dabei. Alyson Noëls Romantasy hat mir richtig Spaß gemacht und ich bin nur so durch die Kapitel geflogen. Tja, das lag zum einen daran, dass diese schön kurz gehalten sind und man dazu verleitet wird "nur noch ein Kapitel" zu lesen. Zum anderen war ich begierig darauf, die Rätsel der Gray Wolf Academy zu lüften, einem geheimnisvollen Internat, auf das Protagonistin Natasha geschickt wird, nachdem sie nach einer mysteriösen Partynacht wegen Diebstahls festgenommen wird und von Arthur, einem milliardenschweren Kunstliebhaber, unter die Fittiche genommen wird. Arthur ist auch der Gründer und Leiter der Gray Wolf Academy. Doch warum hilft er Nat? Welche Pläne hat Arthur mit ihr? Schnell wird klar, dass es sich nicht um eine normale Akademie handelt und, dass Nat aufpassen muss, wem sie ihr Vertrauen schenkt.

Ich fand die Handlung großteils richtig spannend; selbst den Romantikanteil, der recht hoch ist.

Nat ist eine toughe Protagonistin, die, nachdem ihr Vater spurlos verschwunden ist, immer mehr abgerutscht ist. Von ihrer Mutter bekommt Natasha keinen Halt, sodass die Aufnahme an der Akademie für Nat die Chance auf einen Neuanfang ist. Einzig Mitschülerin Elodie scheint Nat helfen zu wollen und dann ist es ausgerechnet Elodie, welche Nat hintergeht.

Ich mochte Natasha sehr gerne, allerdings fand ich ihren Modewahn übertrieben. Die Rolle, welche Designerkleidung und Geld einnehmen, war mir irgendwie suspekt. Damit kann ich mich nicht identifizieren. In dieser Hinsicht fand ich die Geschichte leider etwas oberflächlich.

Gut gefallen hat mir aber das Akademiesetting und auch die Zeitreisen, wobei es von letzterem gerne mehr hätte geben dürfen. Aber hier setze ich einfach mal auf die Fortsetzung, auf die ich mich nach dem gemeinen Cliffhanger, sehr freue.

Bewertung vom 25.06.2023
Ein Neuanfang für Élodie / Das romantische Château in Frankreich Bd.1 (eBook, ePUB)
Bonnett, Claire

Ein Neuanfang für Élodie / Das romantische Château in Frankreich Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

》Den Jura-Abschluss zum vierten Mal zu verpatzen hätte eine perfekte Liebesgeschichte vielleicht wieder aufwerten können. Aber die Prüfung zum vierten Mal zu verpatzen, weil ein Filmstar und ein Schlosserbe mit meinen Gefühlen spielten … Das hatte ich hoffentlich nicht verdient.《

(Zitat aus ‚Das romantische Château in Frankreich 1‘, Pos. 2795)

Darum geht’s:

Zum wiederholten Mal ist Élodie nun schon durch die Abschlussprüfung ihres Jurastudiums gerasselt. Um sich voll und ganz aufs Lernen konzentrieren zu können, beschließt sie Paris für eine Weile den Rücken zu kehren und nach Hause nach Courléon zu fahren. Courléon ist ein kleines verschlafenes Dorf, wo es keine Ablenkungen geben sollte. Womit Élodie jedoch nicht gerechnet hat, ist, dass ausgerechnet in diesem Sommer ein Hollywoodfilm im Schloss von Courléon gedreht wird. Ehe sich Élodie versieht, ist sie auch schon als Statistin engagiert, der attraktive Hauptdarsteller Paul macht ihr schöne Augen und Schlosserbe Nicolas, den Élodie schon seit Kindertagen kennt, scheint mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Élodie zu empfinden.

Meine Meinung:

Ich hatte wirklich wunderschöne Lesestunden mit Claire Bonnetts romantischen Reihenauftakt, der mich ins idyllische Loire Tal entführt hat.

Claire Bonnett hat einen unglaublich bildhaften Schreibstil. Ich habe mich sofort in den vielen tollen Landschaftsbeschreibungen verloren. Es sind die puren Urlaubsgefühle in mir aufgekommen. Ich hätte am liebsten gleich selbst in der kleinen Pension von Élodies Eltern im kleinen verschlafenen französischen Dorf Courléon eingecheckt.

Protagonistin Élodie, aus deren Perspektive die Geschichte geschrieben ist, mochte ich von Anfang an sehr gerne. Ich konnte ihre Gefühle total gut nachvollziehen. Man merkt, dass sie mit ihren Jura-Studium nicht glücklich ist, aber auch so kurz vor dem Abschluss nicht aufgeben will. Auch wenn sie noch nicht weiß, was sie für ihre Zukunft möchte, setzt sie alles daran ihren Abschluss zu schaffen. Doch die Ruhe zum Lernen, die sie sich in Courléon erhofft hat, bleibt aus. Kaum hat Élodie ihre Koffer ausgepackt, landet sie mitten in einem Filmdreh, bei dem ihr der aufsteigende Hollywoodstar Paul ziemliche Avancen macht. Ganz zum Missfallen von Nicolas, dem Schlosserben, der ebenfalls heimliche Gefühle für Élodie hegt. Und als ob das nicht schon genug Turbulenzen sind, verlangt Élodies Vater noch dass sich Élodie mehr in der Pension einbringt. Und dann geschehen am Set auf dem Schloss auch noch mysteriöse Vorkommnisse. Will jemand den Film sabotieren? Ruhig hat es Élodie wirklich nicht.

Ich hatte großen Spaß mit der Geschichte. Die Handlung ist romantisch, turbulent und bietet überraschende Wendungen. Besonders gut haben mir die Einwohner Courléons gefallen, die zwar etwas überspitzt dargestellt sind, unter denen ich mich aber auch total wohlgefühlt habe.

Weniger gefallen hat mir hingegen die Darstellung des Antagonisten. Bei diesem Charakter habe ich die Grautöne vermisst, weil er einfach nur typisch böse dargestellt wurde. Für mich war es demnach auch keine Überraschung, wer hinter den Pannen beim Filmdreh steckt. Und auch das Ende fand ich etwas übertrieben; die Szene, in welcher der Antagonist auf Élodie trifft, hätte es meines Erachtens nicht gebraucht. Ich fand sie etwas zu viel des Guten bzw. eigentlich eher „Schlechten“. Der Ausgang der Liebesgeschichte hat mir aber im Gegensatz dazu sehr gut gefallen.

Letztlich hat das Buch genau das gemacht, für das es geschrieben wurde. Es hat für gute und leichte Unterhaltung gesorgt. Eine Geschichte zum Wohlfühlen und die einem den Alltag für ein paar Stunden vergessen lässt.

Das Buch ist im Übrigen in sich abgeschlossen, bildet allerdings den Auftakt einer Reihe. Doch auch als Einzelband lässt sich die Geschichte gut lesen. Ich bin jedenfalls gespannt wie es mit Élodie weitergeht und was ihre Zukunft für sie bereit hält.


》Gerüchte verbreiteten sich hier schneller als Katzenhaare auf weißen Hosen.《

(Zitat aus ‚Das romantische Château in Frankreich 1, Pos. 1828)

Fazit:

Eine süße Geschichte zum Verlieben mit charmanten Charakteren, Humor und den einen und anderen Turbulenzen. Wenn du dich von Courléon und seinen Einwohnern verzaubern und in der Pension Vinet verwöhnen lassen willst, dann kann ich den Reihenauftakt, der gut als Einzelband zu lesen ist, sehr empfehlen.

Bewertung vom 12.06.2023
Happy Place
Henry, Emily

Happy Place


ausgezeichnet

》Einen Toast darauf, dass ich jetzt mein Körpergewicht in Wein trinke und hoffentlich erkenne, dass es alles nur ein Traum war, wenn ich aufwache, denke ich.《

(Zitat aus ‚Happy Place‘, S. 65)

Darum geht’s:

Harriet und Wyn sind seit dem College ein Paar und unzertrennlich. Gemeinsam mit ihren besten Freunden Sabrina und Parth sowie Cloe und Kimberly, verbringen Sie seit rund 10 Jahren ihren Urlaub gemeinsam an ihrem Happy Place – dem Strandhaus von Sabrinas Dad an der Küste von Maine. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Denn Harriet und Wyn haben sich vor Monaten nach einer Fernbeziehung getrennt. Und keiner der beiden hat die Freunde über die Trennung informiert. Doch dann werden die beiden überraschend zur Hochzeit von Sabrina und Parth eingeladen. Um die Stimmung und den Urlaub nicht zu ruinieren, beschließen Harriet und Wyn trotz Trennungsschmerz weiterhin das verliebte Paar zu spielen. Was macht eine weitere Woche schon aus…

Meine Meinung
Emily Henry hat mich mit ‚Happy Place‘ auf ganzer Linie überzeugt. Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen regelrecht verschlungen, was vorallem an den einnehmenden Charakteren lag, die mich einfach nicht loslassen wollten.

Das Buch ist aus Harriets Perspektive geschrieben, wodurch wir vorallem sie als Person sehr gut kennen lernen. Ich habe die angehende Gehirnchirurgin mit der Leidenschaft zum Töpfern schnell in mein Herz geschlossen und mit ihr eine Woche voller Höhen und Tiefen, voll von wunderschönen Freundschaftsmomenten, Erinnerungen an vergangene Zeiten, aber auch Situationen, die wütend und traurig machen, erlebt.

Als Harriet in Maine anreist, um gemeinsam mit ihren besten Freunden ein letztes Mal eine Auszeit ‚an ihrem Happy Place‘ zu verbringen, ahnt sie nichts von den Überraschungen, die sie erwarten. Nicht nur, dass sie sich mit ihrem Ex-Verlobten Wyn ein Zimmer teilen soll, auch, dass ihre Freundin Sabrina, die Scheidungsanwältin, welche eigentlich nie heiraten wollte, plötzlich ihre Verlobung mit Partykönig und Spaßvogel Parth verkündet, kommt für Harriet vollkommen unerwartet. Da Harriet und Wyn immer als das Vorzeigepaar schlechthin galten – als der beste Beweis, dass aus Freunden auch mehr werden kann – bringen es die beiden nicht übers Herz ihre Trennung zu verkünden. Harriet und Wyn beschließen daher für diese eine Woche noch ein letztes Mal das verliebte Paar zu spielen. Dabei kommen alte Erinnerungen wieder hoch. Und so erfährt man in Rückblicken, wie sich die Freundinnen, und auch Harriet und Wyn kennen und lieben gelernt haben. Und auch wie es letztlich zum Ende der Beziehung kam. Doch bedeutet ein Ende der Beziehung auch immer das Ende der Liebe?

Mich hat die Handlung total überrascht, da sie nicht nur spaßig und amüsant ist und mit witzigen Dialogen auskommt, sondern auch viel Tiefgang mit sich bringt. Wir treffen auf Charaktere, die sich in der Jugend kennen gelernt haben und die sich in verschiedene Richtungen weiterentwickelt haben. Doch nicht alle haben Verständnis dafür. Es gibt auch jene, die an den alten Zeiten festhalten. Und jene, die noch nicht wissen, wo sie sich in der Zukunft beruflich und privat sehen.

Die Handlung ist sehr charakterbezogen, was ich persönlich total gerne mag. Das Setting kommt aber auch nicht zu kurz. Ich hab mich total wohlgefühlt in Maine und die Kleinstadtatmosphäre sehr genossen. Emily Henry hat, wie der Titel schon sagt, einen Happy Place geschaffen.

》Das Begehren ist ein Dieb. Er baut eine Tür ins Herz, und sobald man sie entdeckt, verbringt man sein ganzes Leben damit, sich nach dem zu sehnen, was dahinter ist.《

(Zitat aus ‚Happy Place‘, S. 403)

Fazit:

Emily Henry schreibt über die Liebe, zweite Chancen, neue Wege, Freundschaften und das Leben. Als Rom Com vermarktet, kommt ‚Happy Place‘ mit unerwartet viel Tiefgang daher. Aber keine Sorge: der Humor kommt nicht zu kurz.

Große Liebe und große Empfehlung!

Bewertung vom 12.06.2023
Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis
Endres, Christian

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis


ausgezeichnet

》Gleich werden die Prinzessinnen die Lichtung in Blut und Eingeweide tränken.《

(Zitat aus ‘Die Prinzessinnen – Fünf gegen die Finsternis’, 1. Satz)

Darum geht’s:

Prinzessin Narvila wurde entführt – wieder einmal. Zum Glück sind die Prinzessinnen – eine Söldnertruppe aus 4 waschechten Prinzessinnen – schon auf dem Weg, um Narvila zu retten und zu ihrer Familie zurück zu bringen. Doch die Rechnung haben sie ohne Narvila gemacht, denn diese hat ihr Leben bei Hofe satt. Sie möchte nicht länger im goldenen Käfig sitzen und darauf warten, dass sie aus politischen Gründen verheiratet wird. Narvila schließt sich den Prinzessinnen an – übersteht sie die Probezeit, darf sie fortan bei den Söldnerinnen bleiben und die Königreiche vor Ogern, Drachen und anderen Monstern und Mistkerlen befreien.

Meine Meinung:

Kein Pomp, kein Chichi, keine rosa Zuckerwatte und keine Regenbogen-Einhörner. Christian Endres Fantasy-Auftakt ist rau, brutal, blutig und actiongeladen. Ich habe die Geschichte vom ersten Satz an gefeiert und wollte mehr. Man könnte sagen, ich habe im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt.

Aus Sicht von Narvila erleben wir brutale Schlachten und blutige Gemetzel. Es werden Schwerter geschwungen, es wird abgeschlachtet und Köpfe rollen. Aiby, Cinn, Decanra und Mef sind Söldnerinnen, die dafür bezahlt werden, die Welt vor Monstern und Diebesgesindel zu befreien. Ihr Spezialgebiet: Die Rettung entführter Prinzessinnen. So lernen sie auch Narvila kennen, die nicht länger die Marionette ihrer Eltern sein will. Die Prinzessinnen sagen zu, Narvila auszubilden. Besteht sie die Probezeit, darf sie bleiben. Und die Probezeit hat es wirklich in sich. In feinster Witcher-Manier erleben wir ein Abenteuer nach dem anderen. Ogern, Werwölfen, Fledermäusen und machthungrigen Okkultisten geht es an den Kragen. Bier und Wein fließen in rauen Mengen und süße Wirtshaustöchter und Schaustellersöhne werden vernascht.

Neben Narvila, deren Entwicklung ich großartig finde, lernt man durch Rückblenden in die Vergangenheit Aiby, Decanra, Cin und Mef kennen. Man erfährt woher sie ursprünglich kommen, wie sie zu Söldnerinnen wurden und schließlich zusammengefunden haben. Mir haben die Zeitsprünge bzw. Perpektivenwechsel unglaublich gut gefallen.

Absolut großartig ist auch das Worldbuilding. Wir befinden uns in einer mittelalterlichen Welt, die mich sehr an die Witcher-Romane erinnert hat. Durch die vielen Abenteuer, die man gemeinsam mit den Prinzessinnen erlebt, erfährt man viel von der Welt, den verschiedenen Königreichen, den Monstern und der Magie.

Christian Endres’ Schreibstil habe ich sehr gefeiert. Ich liebe die derbe Sprache, die spitzzüngigen Dialoge und auch den zweideutigen Humor.

Für mich ist das Buch ein großes Highlight, das ich Fans von Dark Fantasy und Grimdark absolut empfehle. Ich freue mich schon riesig auf Band 2, welcher mit dem Titel ‘Helden und andere Dämonen’ im November 2023 erscheint.

»Du hättest ihm mit der Sense das Gelege abrasieren können«, meint Cinn. »Oder sein Hirn aus dem Ohr zerren«, bringt Decanra ein. »Beim nächsten Mal«, verspricht Aiby. … »Ob Jungfrauen oder Riesenlümmel«, sagt Mef … »wir helfen bei jedem Problem.«

(Zitat aus ‚Die Prinzessinnen – Fünf gegen die Finsternis‘, S. 43 ff.)

Fazit:

Rosa Zuckerwatte, Regenbögen und Einhörner sucht man in Christian Endres Fantasy-Auftakt vergebens. ‚Die Prinzessinnen‘ ist rau, actiongeladen, äußerst brutal, blutig und derb. Es wird gemetzelt und abgeschlachtet, Prinzessinnen werden aus goldenen Käfigen befreit und vor größenwahnsinnigen Fanatikern gerettet. Sicher nicht für Jedermann, aber ich habs absolut geliebt und gefeiert.

Große Leseempfehlung für Fans von Dark Fantasy!

Bewertung vom 20.05.2023
Wie man einen Prinzen tötet
Kingfisher, T.

Wie man einen Prinzen tötet


ausgezeichnet

》Die Bäume waren voll Krähen und die Wälder voller Verrückter, die Grube war voll Knochen, und in den Händen hielt sie Draht.《

(Zitat aus ‚Wie man einen Prinzen tötet‘, E-Book Pos. 44, erster Satz)

Darum geht’s:

Marra, drittgeborene Tochter eines kleinen,unbedeutenden Königreiches, muss mitansehen, wie erst ihre älteste Schwester Damia kurz nach der Heirat mit dem sadistischen Prinzen Vorling stirbt, und nun der mittleren Schwester Kania das gleiche Schicksal droht. Doch was, wenn auch die zweite Schwester stirbt? Marra möchte es nicht herausfinden und beschließt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Ihr Plan: Vorling muss sterben!

Meine Meinung:

Ich habe den ersten Satz gelesen und wurde sofort von einer düsteren, märchenhaften Atmosphäre ummantelt. Die Geschichte hat nach wenigen Seiten einen regelrechten Sog entwickelt, dem ich mich nur schwer entziehen konnte. Ich habe mit Abscheu, aber auch Faszination Marra beim Wirken der Knochenmagie beobachtet und mit Entsetzen dem vermeintlichen Unfalltod von Marras älterer Schwester entgegen gesehen. Ich konnte Marra bereits nach den ersten Kapiteln absolut verstehen und habe gebannt ihr blutiges Vorhaben, den Prinzen zu töten, verfolgt.

Die Geschichte ist aus Marras Perspektive geschrieben. In einem Kloster aufgewachsen, fühlt sich Marra, die drittgeborene, als erwachsene 30-jährige Frau mehr als Nonne, denn als Prinzessin. Als ihre älteste Schwester kurz nach der Heirat mit Prinz Vorling stirbt, wird Marras zweitälteste Schwester mit dem Prinzen verehelicht. Marra, die fürchtet bald dasselbe Schicksal zu erleiden, möchte dem zuvorkommen. Ihre Mission: den Prinzen töten. Doch dafür muss sie vorher einige Aufgaben erledigen, welche ihr die Staubfrau zugeflüstert hat.

》Nähe einen Mantel aus Eulentuch und Nesseln. Baue einen Hund aus verfluchten Knochen. Fange das Mondlicht in einem Tontiegel ein.!《

(Zitat aus ‚Wie man einen Prinzen tötet‘, E-Book Pos. 184)

So beginnt Marras Reise, die sie durchs verfluchte Eitrige Land, einen gefährlichen Koboldmarkt und kleine Königreiche führt. Dabei wächst die Reisegruppe, die zunächst nur aus Marra und Knochenhund besteht. Doch wird es der ungleichen Truppe bestehend aus einem verbannten Mörder, einer alten Staubfrau mit ihrem Dämonenhuhn und einer untalentierten Patin gelingen gemeinsam mit Marra den Prinzen zu töten?

Ich mochte wirklich alles an der Geschichte. Vorallem aber die herrlich skurrilen Charaktere, den trockenen Humor und die vielen spitzzüngigen Dialoge.

Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig auf den Charakteren und der Mission. Die Welt wird dabei nur eher oberflächlich beschrieben, was mich aber in keinster Weise gestört hat. Es ist jedenfalls eine düstere Märchenwelt, die ans Mittelalter angelehnt ist. Mit kleinen Königreichen, die um ihre Existenz fürchten und politische Ehen geschlossen werden. So richtig märchenhaft wird die Welt durch die Fantasyelemente – Patinnen, sprich gute Feen, welche die Neugeborenen segnen, Kobolde, Fluchpuppen und nicht zu vergessen die Knochenmagie. Ich hab alles davon beim Lesen gefeiert!

Der Schreibstil von T. Kingfisher bzw. Jasmin Schreibers Übersetzung ist wahnsinnig einnehmend. Sehr bildhaft, humorvoll und unglaublich atmosphärisch. Man fliegt nur so durch die Seiten.

»Es gibt eine lange Liste von Leuten, die ich gern beißen würde«, sagte Marra trocken. Die Staubfrau schnaubte. »Na gut. Dann sag mir einfach, wenn du danach den Drang zum Kauen verspürst.«

(Zitat aus ‚Wie man einen Prinzen tötet‘, E-Book Pos. 1440)

Wer Märchen mit einem düsteren, makaberen Einschlag mag, sollte sich dieses Juwel nicht entgehen lassen.


》Und ich bin hier mit einem Hundeskelett, das mir auf Schritt und Tritt folgt, und einer Frau mit einem Huhn auf ihrem Stab, welchen Eindruck werden sie wohl von mir haben?《

(Zitat aus ‚Wie man einen Prinzen tötet‘, E-Book Pos. 1585)

Fazit:

Wahnsinnig atmosphärisch, düster, makaber, brutal und humorvoll! Ich liebe und feiere Kingfishers Märchen für Erwachsene. Besonders die liebevoll schrulligen Charaktere, Knochenhund und Dämonenhuhn, sowie der trockene Humor haben es mir angetan.

Die Geschichte beweist: Nicht jede Prinzessin ist dazu geboren einen Prinzen zu küssen. Manchmal ist es besser, sein Schicksal selbst zu bestimmen und den Prinzen zu töten.

Jahreshighlight!

Bewertung vom 19.05.2023
Wo du uns findest / Light in the Dark Bd.2
Wesseling, Antonia

Wo du uns findest / Light in the Dark Bd.2


sehr gut

Nachdem mir Band 1 von Antonia Wesselings ‘Light in the Dark-Reihe’ sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Band lesen.

Die Bücher sind unabhängig voneinander lesbar, da es sich um andere Protagonisten handelt. Nach Maggie und Leo, sind es jetzt Melina und Ben, die uns an ihrem Leben teilhaben lassen.

Wenn du wissen willst, wie mit Mels und Bens Geschichte gefallen hat, lies gerne in meiner Rezension weiter.

》Das ist alles normal. Der Stress. Die Sorgen…Alles normal….Ich bin doch nicht verrückt, kein Irrer oder Wahnsinniger. Das hier ist alles normal. ICH bin normal.《

(Zitat aus ‘Wo du uns findest’, S. 132 ff.)

Darum geht’s:

Melinas und Bens Beziehung wird auf den Prüfstand gestellt. Während Ben all seine Energie in sein Medizinstudium steckt, startet Melina mit ihrem Youtube-Kanal voll durch. Mel würde Ben an ihrem Erfolg gerne teilhaben lassen, doch Bens Studium und die bevorstehenden Abschlussprüfungen nehmen ihn komplett ein. Er merkt auch nicht, dass er sich immer mehr vor Mel zurückzieht. Und Mel, die nicht mehr zu Ben durchdringt, knüpft Kontakte zu einem anderen Youtuber, welcher an mehr als nur einer Arbeitsbeziehung interessiert ist.

Meine Meinung:

In ‘Wo du uns findest’ erzählt Antonia Wesseling die Geschichte von Melina und Ben. Es ist eine Liebesgeschichte mit ungewissem Ausgang und der Besonderheit, dass die beiden zu Beginn des Buches bereits in einer scheinbar glücklichen Beziehung leben. Doch der Alltag und der Druck, welcher vorallem auf Ben lasten, holt die beiden ein und stellt die Beziehung der auf die Probe.

Das Buch ist abwechselnd aus der Perspektive von Melina und Ben geschrieben, was gerade bei solch sensiblen Themen sehr wichtig ist, um auch beide Seiten verstehen zu können. Während Mel und Ben in der Gegenwart um ihre Liebe kämpfen, lernen wir die beiden in Rückblenden als frisch verliebtes Pärchen kennen. Wir erfahren wie sich die beiden kennen gelernt, ihre Gefühle füreinander entdeckt und schließlich eine gemeinsame Wohnung bezogen haben. Dazwischen gibt es noch kleine Einschübe, die bis in Bens Kindheit zurück reichen und die Bens Situation bzw. seinen Charakter noch greifbarer machen.

Der Autorin ist es gelungen mir beide Protagonisten nahe zu bringen. Ich finde sowohl Ben, als auch Melina unglaublich authentisch dargestellt, ihre Gedanken, Handlungen und Reaktionen in den jeweiligen Situationen nachvollziehbar, wenn auch nicht immer richtig bzw. logisch. Aber es ist eben eine Ausnahmesituation, in der sich Melina und Ben befinden und da setzt der logische Verstand schon mal aus. Schön ist auch die Entwicklung der beiden – ganz besonders jene von Ben. Ich habe den angehenden Arzt unglaublich gerne auf seinem Weg begleitet, der noch Lange nicht zu Ende ist. Und auch den Schluss fand ich passend.

Antonia Wesselings Schreibstil mag ich total gerne. Er ist sehr bildhaft, sanft und flüssig zu lesen.

Antonia Wesseling schreibt über Depressionen, Erfolgs- und Leistungsdruck und zunehmende Entfremdung. Sie schildert Probleme, vor denen niemand geschützt ist und die die glücklichste Beziehung erschüttern können. Die ganzen Gefühle, die damit einhergehen – von Verzweiflung bishin zu Wut – werden sehr gut transportiert. Und auch die körperlichen Auswirkungen wurden unglaublich gut geschildert.

Ich mochte die Herangehensweise an das Thema sehr gerne und konnte mit Mel und Ben gleichermaßen mitfühlen.

Ich muss allerdings auch sagen, dass mir Band 1 letztlich ein bisschen besser gefallen hat. ‘Wo du uns findest’ hatte vorallem zu Beginn einige Längen, Abschnitte, in denen – abgesehen vom normalen Alltag eines Pärchens, das sich auseinanderlebt, – nicht viel passiert.

Trotzdem kann ich auch diesen Band sehr empfehlen. Herzensbuch!


》Dieses Plüschtier ist mit Abstand das zweitbezauberndste Geschenk, das ich je bekommen habe, und das meine ich, so wahr ich hier stehe.《 Wir küssen uns wie in einem schlechten Liebesroman, während Ben mir felsenfest verspricht, dass sein schönstes Geschenk dieses Jahr sowieso ich gewesen sei.

(Zitat aus ‘Wo du uns findest’, S. 260)

Fazit:

‘Wo du uns findest’ beginnt dort, wo andere Liebesgeschichten enden – in einer Beziehung. Antonia Wesseling schreibt über Probleme im Alltag, beim Zusammenleben, über Depressionen und Entfremdung. Melinas und Bens Weg ist kein leichter und ich habe die beiden gerne ein Stück davon begleitet.

Ein Herzensbuch, das ich gerne empfehle.

Bewertung vom 14.05.2023
Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


sehr gut

Ich mag Gänseblümchen. Das war schon Kaufgrund genug für mich. Und dann waren da noch die vielen positiven Meinungen, die mich neugierig auf das Buch gemacht haben. Und weil ich Kleinstadtromanzen, genauso wie Gänseblümchen liebe, musste ich 'Things we never got over' einfach lesen.

Darum geht es:

Von einem Tag auf den anderen steht Naomis Leben komplett auf dem Kopf. Sie flüchtet im Brautkleid von ihrer Hochzeit, strandet in einer fremden Kleinstadt, ihr Auto samt Portemonnaie werden geklaut, im Diner von Knockemout hat sie angeblich Hausverbot und dann wird sie auch noch von Knox, dem Bad Boy der Stadt, angeschnautzt. All das Chaos hat Naomi ihrer auf die schiefe Bahn geratenen Zwillingsschwester Tina zu verdanken, die Naomi in die Stadt gelockt hat, nur um sich dann aus dem Staub zu machen. Nur ihre 18-jährige Tochter hat Tina zurück gelassen und um diese soll sich Naomi jetzt kümmern. Knox, der Naomi am liebsten aus dem Weg gehen würde, bietet ihr kurzerhand seine Hilfe an. Doch weitere Probleme folgen auf dem Fuß.


Meine Meinung:

Die Geschichte ist abwechselnd aus Sicht von Naomi und Knox geschrieben, zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Als Naomis Zwillingsschwester Tina um Hilfe ruft, eilt Naomi sofort zu ihr und tappt wieder einmal in die Falle. So ist Naomi eben - hilfsbereit, aufopfernd, lieb und total sympathisch. Das komplette Gegenteil von Tina, deren Ruf in der Kleinstadt Knockemout schlechter nicht sein könnte. So ist es auch kein Wunder, dass sie von den Bewohnern zunächst auf Missgunst und Ablehnung stößt. Denn alle halten Naomi zunächst für Tina, die sich wieder nur einen bösen Scherz erlaubt. Und auch Bad Boy Knox hält Naomi zunächst für Tina, als er ihr das erste Mal über den Weg läuft. Als Knox seinen Fehler erkennt, kann er nicht anders als Naomi zu helfen, auch wenn das so gar nicht seinen Naturell entspricht. Zumindest nach Außen ist Knox ein richtiger Griesgram; immer schlecht gelaunt und ablehnend. Aber leider auch ziemlich gutaussehend, wie Naomi feststellen muss. Vorallem in den seltenen Momenten, in denen Knox ein Lächeln über die Lippen huscht.

Ich mochte die Dynamik zwischen Naomi und Knox total gerne. Die zwei sind wie Katz und Maus und die Dialoge, die sich die beiden liefern sind einfach herrlich hitzig und sehr amüsant. Es knistert und die Funken fliegen. Und ja, es gibt auch einige spicy Szenen.

Die Handlung besteht aber natürlich nicht nur aus Matratzensport. Es geht auch um Familie und Zusammenhalt. Waylay, Tinas Tochter, habe ich von der ersten Minute an ins Herz geschlossen. Waylay hats ziemlich drauf, sie ist sehr intelligent, schlagfertig und tough.

Mit Tinas Anteil an der Geschichte kommen noch Krimielemente dazu, die für Spannung sorgen.

Ich mochte die Mischung sehr gerne und habe das Buch trotz seiner hohen Seitenzahl ziemlich schnell weggelesen. Ich muss allerdings schon zugeben, dass mich 100 Seiten weniger jetzt auch nicht gestört hätten, da zwischendurch immer wieder mal Längen aufgetaucht sind.

Und auch das eine und andere Klischee hätte vielleicht nicht unbedingt sein müssen.

Aber, Lucy Score konnte mich gut unterhalten und ich habe mich ein klein wenig in Knockemout und seine Einwohner verliebt.


Fazit:

'Things we never got over' hat von allem ein bisschen zu viel. Zu viele Seiten, zu viele Klischees, zu viel Spice und überspitzt dargestellte Charaktere. Aber, und das ist das Wichtigste, die Geschichte hat mich super gut unterhalten und war sogar unerwartet spannend.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall im Auge behalten. Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.05.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


ausgezeichnet

‚Die sieben der Männer der Evelyn Hugo‘ und ‚Carrie Soto is back‘ waren ganz große Highlights für mich. Ersteres sogar ein Lebenslesehighlight. Meine Erwartungen an ‚Malibu Rising‘ waren daher entsprechend hoch.

Wenn du wissen willst, ob Taylor Jenkins Reid diese erfüllen konnte, dann lies gerne in meiner Rezension weiter.

》Jedes Jahr schien die Party mehr und mehr bekannte Persönlichkeiten anzuziehen.《…》Irgendwie war diese einst kleine Zusammenkunft zu der Party geworden, auf der man gesehen werden wollte. Und sei es nur, um sagen zu können, dass man dabei gewesen war, als…《

Zitat aus ‚Malibu Rising‘, S. 32

Darum geht’s:

Einmal im Jahr laden Supermodel Nina Riva, sowie ihre Geschwister Surflegende Jay, Starfotograf Hud und Nästhäkchen Kit zur Party des Jahres in Ninas Anwesen in Malibu ein. Während die Geschwister mitten in den Vorbereitungen stecken, würde Nina am liebsten alles abblasen. Denn Nina wurde erst vor kurzem von ihrem Ehemann Brandon wegen einer anderen Frau verlassen. Doch so einfach lässt sich eine Party, für die es keine Einladung gibt nicht absagen. Weißt du wo Nina wohnt, bist du dabei. Dieses Jahr bleibt es nicht nur bei einem Überraschungsgast. Und am nächsten Morgen steht Malibu wieder einmal in Flammen.

Meine Meinung:

Wahnsinn! Was für ein geniales Buch! Für mich war eigentlich bereits nach den ersten 100 Seiten klar, dass ‚Malibu Rising‘ ein Highlight werden wird. Und ich sollte Recht behalten.

Die Handlung dreht sich um die legendäre Party der Riva-Geschwister. Einmal im Jahr gibt sich die Schauspiel-, Musik- und Modelszene Hollywoods in Malibu die Klinke in die Hand. Dieses Jahr tauchen gleich mehrere besondere Gäste auf, die die Stimmung zusätzlich aufheizen, bis Malibu in Flammen steht. Doch wie kam es ursprünglich zu der Party? Die Antwort findet sich in der Vergangenheit.

Während der Handlungsstrang in der Gegenwart der 1980er Jahre aus Sicht von Nina, Jay, Hud und Kit geschrieben ist, tauchen wir in einem zweiten Erzählstrang in die 1950er und 60er Jahre ein und lernen die Eltern der 4 Geschwister kennen. Den berühmten Sänger Mick Riva und seine Frau June. Mick, den vielleicht einige als Evelyn Hugos 3. Ehemann kennen. Und auch Carrie Soto hat einen Auftritt. Ich liebe und feiere diese Überschneidungen.

Schnell wird klar, dass das Buch viel mehr als nur „eine wilde Partynacht“ schildert. Es ist die Geschichte der Familie Riva, die hier erzählt wird und das unglaublich intensiv und fesselnd. Beim Lesen entsteht ein Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann.

Wenn man eine Hauptfigur benennen will, dann wäre das in der Gegenwart der 80er wohl Nina. Nina ist eine unglaublich starke, hilfsbereite Frau, die schon als Kind viele Opfer bringen musste. Die Vergangenheit und ihre tragische Familiengeschichte haben Nina sehr geprägt. Für mich ist Nina ein sehr einnehmender Charakter. Von den vier Geschwistern war sie mir am greifbarsten, was nicht heißt, dass Jay, Hud und Kit nicht genauso tolle Charaktere sind. Taylor Jenkins Reid hat sie alle grandios gezeichnet. Insbesondere auch die Dynamik und den Zusammenhalt unter den Geschwistern.

Aber auch Mick Riva ist ein schillernder Charakter. Ich muss ihn nicht mögen, um zu behaupten, dass er sehr einnehmend und anziehend ist.

Ich liebe die von Taylor Jenkins Reid erschaffenen Figuren einfach. Man hat das Gefühl, als würde es sie tatsächlich geben, als wären es reale Menschen und würden nicht nur auf dem Papier existieren.

Ich konnte und wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. Der erste Teil des Buches hat mich mit der tragischen Familiengeschichte komplett vereinnahmt. Im zweiten Teil beginnt die eigentliche Partynacht. Die ersten Gäste erscheinen. Die Stimmung ist ausgelassen…ein Konflikt bahnt sich an. Es ist eine Nacht voller Enthüllungen und Offenbarungen. Es werden Geheimnisse gelüftet, die tief in der Vergangenheit begraben waren.

》Nina ahnte Schlimmes, als sie sich den weiteren Verlauf des Abends vorstellte《…》Dieser Abend würde kein gutes Ende nehmen.《

Zitat aus ‚Malibu Rising‘, S. 247

Ich könnte jetzt noch weiter in Lobeshymnen verfallen, möchte aber gar nicht mehr vorwegnehmen. Für mich ist ‚Malibu Rising‘ nach ‚Evelyn Hugo‘ das nächste Lebenslesehighlight. Große Liebe und große Empfehlung!


》Familiengeschichten sind im Grunde auch nur Geschichten. Mythen, die wir über unsere Vorfahren erzählen, um eine Erklärung dafür zu finden, warum wir sind, wie wir sind.《

Zitat aus ‚MalibuRising, S. 35

Fazit:

Mein Lesemonat April hat mit einem großen Highlight geendet. Ich bin begeistert! ‚Malibu Rising‘ erzählt eine tragische Familiengeschichte mit wahnsinnig einnehmenden Charakteren und auch ein klein wenig Hollywood-Vibes. Es ist eine Geschichte voller Offenbarungen und Enthüllungen. Und dieses Ende 🔥 einerseits so banal, andererseits unglaublich genial.

Du willst wissen, warum Malibu wieder einmal in Flammen steht? Dann lies ‚Malibu Rising‘.