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Mit Herz und Buch
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Hessen

Bewertungen

Insgesamt 99 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2021
Was mir mein Bauch erzählt
Nagy, Julia M.

Was mir mein Bauch erzählt


ausgezeichnet

Worum geht es?
Unser Bauchgefühl ist ein sehr wichtiges. Aber unser Bauch kann auch Schmetterlinge enthalten oder weh tun. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Die Sachgeschichte dieses Buchs führt uns durch verschiedene Themengebiete. So geht es am Anfang um unsere Verdauung und wie sich Bewegung und Wärme auf den Bauch auswirken. Wasser trinken hat Einfluss auf den Stuhlgang, der auch Bauchweh auslösen kann. Was essen wir und welche Unverträglichkeiten gibt es? Was ist eine Magen-Darm-Grippe und wie erkennen wir eine Blinddarm-Entzündung.

Meine Meinung:
Ich war aufgrund meiner eigenen Vergangenheit in Sachen Bauchweh sehr gespannt auf dieses Buch. Auch meine Kinder kämpfen, wie fast jedes andere Kind auch, immer mal damit.
Eins vorweg: das Buch ist klasse! Ich finde es gar nicht so leicht, die vielen unterschiedlichen Komponenten von Bauchweh wissenschaftlich richtig und dennoch kindgerecht zu vermitteln, aber das ist hier toll gelungen. Und dazu ist es eben auch null langweilig. Denn auf jeder Seite treffen wir auf eine neue „Alltagssituation“ und dem dazu gehörigen Wissensteil. Die Kids erfahren z.B. mehr über ihre Ernährung ohne belehrenden Charakter. Auch die richtige Haltung auf der Toilette ist Thema und leuchtet total ein. Die psychische Seite von Bauchweh kommt auch nicht zu kurz. Und auch Krankheiten bis zur Blinddarm-OP haben ihren Platz. Das alles ist super interessant. Die Texte sind nicht zu kurz aber eben auch nicht zu lang. Gut finde ich auch, dass es eben nicht nur Sachwissen enthält, sondern eben auch die kleine Geschichte rund um Tino.

Bei den Illustrationen gefallen mir vor allem die kleinen Infozeichnungen der Sachinformationen sehr gut.

Fazit: Für alle, die mehr über ihren Bauch wissen wollen. Super informativ und spannend zugleich für Kinder und Erwachsene ab etwa 5 Jahren.

Bewertung vom 13.11.2021
Eine dicke Lüge
Robberecht, Thierry

Eine dicke Lüge


ausgezeichnet

Worum geht es?
Lucas schießt den Fußball aus Versehen direkt durch die Scheibe der Küche. Oh nein! Papa ist stinksauer. Lucas schiebt die Schuld kurzerhand auf seine kleine Schwester Elena, weil er Angst vor Papas Reaktion hat. Und Elena bekommt jetzt eine Woche Nachtisch-Verbot. Ihre Proteste werden nicht gehört und Lucas merkt, dass er sich mit der Lüge gar nicht wohl fühlt. Er kann nicht einschlafen, wälzt sich herum und er hat ein drückendes Gefühl im Bauch. Das Gefühl ist so groß wie ein Elefant und kommt überall mit hin. Er begreift, dass es nur eine Lösung gibt!

Meine Meinung:
Wer hat nicht schon mal aus Angst vor Konsequenzen gelogen? Ich auf jeden Fall, als Kind sogar ziemlich oft. Jede:r kennt wahrscheinlich das Gefühl, das Lucas nach seiner Lüge mit sich herumträgt. Sehr schwer wiegt, dass seine Schwester an seiner statt bestraft wird. Sie findet das im Buch nicht nur unfair, sondern weint bittere Tränen, als alle anderen Nachtisch bekommen. Und so lässt uns die Geschichte in verschiedene Gefühle hineinfühlen und sie nachempfinden. Besonders gelungen finde ich das schwere Gefühl der Lüge, das Lucas als Elefant verfolgt, im Weg steht und ihn behindert. Und zwar so lange, bis er sich dem Gefühl stellt und die Wahrheit sagt. Kinder ab etwa 4 Jahren können so an das Thema „Lügen“ herangeführt werden. Es bieten sich schöne Gesprächsanlässe auch zu Mitgefühl, Strafen (die Erwachsene ja gern Konsequenzen nennen

Bewertung vom 13.11.2021
Bin gleich fertig!
Baltscheit, Martin;Behl, Anne-Kathrin

Bin gleich fertig!


ausgezeichnet

Worum geht es?
Aufstehen am Morgen ist nicht für jede:n angenehm. Bei dem Kind in diesem Buch ist der Schlafanzug schuld. Er will einfach nicht ausgezogen werden. Und dann steht die lästige Frage im Raum, was angezogen wird? Gar nicht so leicht. Nachdem das „Kleidermonster“ um Rat gebeten wird steht fest, jede:r kann tragen, wonach ihm/ihr ist. Denn „Wir Kleider, wir sind dein tägliches Glück. Und was du nicht magst, das hängst du zurück.“
Und habt ihr eine Idee, was das Kind daraus macht?

Meine Meinung:
Ich hätte dieses wunderbare Pappbuch gern schon gehabt, als meine große Tochter ca. 2 Jahre alt war. Als Erstlingsmama hatte ich damals noch im Kopf, dass sie anzieht, was ich ihr rauslege und selbstverständlich mitmacht, denn schließlich mussten wir uns morgens beeilen. Alle Eltern wissen, wie falsch ich damit lag

Bewertung vom 13.11.2021
Das Leuchten des Waldes
Keuthen, Lara

Das Leuchten des Waldes


ausgezeichnet

Worum geht es?
Das Buch führt uns die Schönheit der Natur im Wald vor Augen. Es entstand inspiriert vom japanischen Konzept des Waldbadens und zeigt, wie wir den Wald mit allen Sinnen wahrnehmen und für uns individuell spüren können. Wie riecht, schmeckt, hört sich der Wald an? Und was macht der Wald mit uns und unserer Seele?

Meine Meinung:
Ich bin kein sehr spiritueller Mensch. Und „Waldbaden“ gehörte für mich immer in die Kategorie „Esoterik“. Falls es euch auch so geht und ihr bei der Beschreibung dachtet: „what?“ so kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen, einen Blick in diesen Traum von einem Buch zu werfen. Es nimmt uns mit auf eine Entdeckungstour durch den Wald und lädt uns ein, ihn mit allen Sinnen zu erleben. Die Beispiele, die die Autorin dafür findet lösen bei mir sofort Erinnerungen an Waldspaziergänge aus. Und tatsächlich finde ich das Buch gar nicht „esoterisch“ sondern einfach nur wunderschön und berührend. Es macht Lust darauf, sofort ein paar Sachen zu packen und in den Wald zu gehen. So ging es auch meiner Tochter beim ersten Lesen: „Mama, fahren wir jetzt in den Wald?“
Die Illustrationen dazu sind ein Traum, anders kann ich es nicht sagen. Ich hätte gern jede Seite fotografiert.

Empfehlen würde ich das Buch bereits ab 3-3,5 Jahren, allerdings ist es auch absolut geeignet für Erwachsene. Mir fallen sofort mehrere Personen ein, die das Buch lieben würden.

Fazit: Ein großartiges Zusammenspiel aus inspirierendem Text und zarten Illustrationen machen dieses Buch zu einem besonderen Erlebnis. Lasst euch bitte darauf ein und seid nicht so voreingenommen wie ich

Bewertung vom 08.11.2021
Hallo, liebe Erde - Eine wunderschöne Liebeserklärung an unseren vielfältigen Planeten
Otter, Isabel

Hallo, liebe Erde - Eine wunderschöne Liebeserklärung an unseren vielfältigen Planeten


ausgezeichnet

Worum geht es?
Tessa verbringt gern Zeit mit ihrem Opa, der ein Entdecker und Abenteurer zu sein scheint. Nach einem ihrer Gespräche beschließt Tessa der Erde, die sie so liebt und gern erkunden möchte, einen Brief zu schreiben.
Und dann wird das Buch zum Sachbilderbuch mit teilweise eingebauten Wimmelelementen. Wir entdecken die Welt der Meere, steigen hoch oben auf einen Baum im Regenwald, entdecken gefährliche Raubtiere und reisen bis zum Polarmeer. Ganz am Ende gibt es noch ergänzende Informationen über unsere Umwelt und Tipps zum Schutz.

Meine Meinung:
Der Inhalt kann null wiedergeben, wie cool ich dieses Buch finde! Es ist eine Liebeserklärung an unsere Erde und das spürt man auf jeder Seite! Tessa sprüht vor kindlicher Fantasie und Lebenslust, das gefällt mir besonders gut, denn es wirkt total authentisch. Sie malt sich aus, was sie am jeweiligen Ort der Erde machen möchte: mit den Walen tauchen, Sanddünen herunterrutschen und mit den Vögeln den Himmel erkunden. Die Illustrationen sind großartig und ich hätte euch gern jede Seite fotografiert. Im Regenwald zum Beispiel gibt es so viel zu entdecken. Mal schauen wir im Quer- und mal im Hochformat ins Buch.

Wir haben es hier mit einem besonderen Naturbuch zu tun. Einem, das uns demütig werden lässt ob der Schönheit des Planeten auf dem wir leben. Aber wir werden auch traurig, denn natürlich wissen wir, dass es knapp wird, vor allem für unsere Kinder.

Also: Klare und wärmste Leseempfehlung für Träumer:innen, Naturliebhaber:innen und Weltverbesserer:innen ab 4-5 Jahren.

Bewertung vom 01.11.2021
Selma tauscht Sachen. Ein Hundeleben
Baltscheit, Martin

Selma tauscht Sachen. Ein Hundeleben


ausgezeichnet

Worum geht es?
Selma hat Angst vor Hunden, auch vor den süßen und fluffigen. Da kann auch ihre Mutter nichts dran ändern, die ihr natürlich probiert, gut zuzureden. Als sie dann aber empfiehlt, sich mal in die Hunde hineinzuversetzen, findet Selma das eine tolle Idee, die sie direkt wörtlich nimmt. Und schwupp, tauscht sie ihr Dasein für einen Tag mit einer süßen Pudeldame. Und so erlebt Selma, wie es so ist als Hund. Sie bekommt echt leckeres Essen, kämpft ein wenig mit der Verdauung, zieht der Nachbarskatze eins über und nimmt ganz nebenbei einem Jungen die Angst vor Hunden. Doch dann wird es wieder Zeit für eine Rückverwandlung. Mama war auch echt langsam genervt von Selma, die sich den ganzen Tag wie ein Hund benommen hat, während Papa es eigentlich ganz cool fand.

Meine Meinung:
Gebt Comics eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen. Längst sind wir über die guten alten „lustiges Taschenbuch“-Zeiten hinweg. Was nicht heißen soll, dass sie nicht gut waren/sind. Was ich sage will ist, lest dieses Buch bzw. lasst es eure Erstleser:innen lesen.
Es ist super lustig, ein Mini bisschen magisch und saugst illustriert. Mit Kichergarantie, garantiert! Spätestens wenn Selma sich als Pudel auf der Menschentoilette erleichtert. Empathie, Freundschaft, Angstbewältigung und Vorurteile überwinden sind die Hauptthemen des Comics, das uns total überzeugt hat.
Klischeefrei ist es zudem. Selmas Eltern heißen Ali und Yasmin (ohne, dass das ansonsten irgendeine Rolle spielen würde) und auch ein Junge kann Angst vor Hunden haben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2021
Und danach
Fernández, Silvia;Fernández, David

Und danach


ausgezeichnet

Worum geht es?
Die tierischen Artisten des Zirkus Galaxie setzen bei ihren Aufritten täglich ihr Leben aufs Spiel. So ein Seiltanz, das Feuerschlucken und Entfesseln sind nun aber auch gefährlich. Deshalb sprechen sie wohl auch oft über das große Jenseits. Jedes der Tiere hat eine eigene Theorie, die es uns erklärt.

Meine Meinung:
Irgendwann stellen unsere Kinder uns die Frage, was passiert, wenn man stirbt. Und nun? Welche Antwort ist die Richtige? Ein „ich weiß es nicht“ gilt nicht, wie meine Tochter klar machte.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle jeder:m dieses Buch empfehlen. Hier haben alle Glaubens- und Gedankenrichtungen ihren Platz. Ganz einfach, in sehr kurzen Sätzen, und dennoch präzise und verständlich für Kinder, werden die großen Ideen zum Jenseits dargelegt. Das Buch wertet nicht, erklärt auch nicht direkt die ganze jeweilige Religion, sondern es zeigt auf, was sein könnte. Damit bietet es wiederum viel Raum für weitere Gespräche.

Im Buch fällt jedes Tier einzeln vom Drahtseil und stürzt in die Tiefe… dies ist die jeweilige Überleitung zu seinen Gedanken zum „danach“. (Natürlich kommt am Ende raus, dass es allen gut geht!)

Die Illustrationen sind sehr gelungen. Sie wechseln vom puristischen Drahtseil zu bunten Welten des jeweiligen Jenseits. Toll gemacht!

Wenn ihr also offen und klar und dennoch poetisch dabei begleitet werden wollt, euren Kindern (ab etwa 4,5 Jahren) etwas zu erklären, das ihr nicht erklären könnt, dann lege ich euch die gemeinsame Lektüre sehr ans Herz.

Und zum Schluss fragt uns das Buch, was wir wohl glauben, was danach kommt. Wisst ihr es?!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2021
An der Geige: Hugo, der Hund!
Litchfield, David

An der Geige: Hugo, der Hund!


ausgezeichnet

Worum geht es?
Der alte Hector und Hugo, sein Hund, sind allerbeste Freunde. Hector ist Geiger und zusammen haben sie schon viel erlebt. Bis er glaubt, dass keiner ihm mehr zuhören möchte und er die Geige weglegt. Doch während er schläft, lernt Hugo Geige spielen und verzaubert mit seinem Spiel die ganze Nachbarschaft. Schon bald bietet sich ihm die Chance, in der Band des berühmten Bären am Klavier zu spielen. Hector ist stolz und sehr traurig zugleich. Seine letzten Worte an Hugo sind verletzend. Sie tun ihm sehr leid. Wird er eine Chance bekommen, Hugo das zu sagen? Wie wird es mit ihrer Freundschaft weitergehen?

Meine Meinung:
Dies ist die Fortsetzung von „Der Bär am Klavier“, kann aber ohne Einschränkung auch ohne Kenntnis dieses Buchs gelesen und geliebt werden.
Die Geschichte zeigt eindrücklich, dass Freundschaft nicht immer nur Licht ist, sondern auch Schatten bereithält. Und genau damit, nämlich dem Spiel aus Licht und Schatten, schafft der Autor mit seinen Illustrationen eine ganz besondere Atmosphäre, die uns in ihren Bann zieht. Es ist das perfekte Buch für einen verregneten Nachmittag eingekuschelt auf der Couch mit Kakao und leiser Musik. Wir lassen uns von der Geschichte verzaubern und sprechen dann noch ein wenig darüber, was echte und wahre Freundschaft für uns bedeuten. Da läuft eben auch nicht immer alles glatt.

Dass hier die Tier- und Menschenwelt verschwimmt, fällt meiner Tochter nicht mal auf. Kinder nehmen solche Dinge ganz anders und als völlig natürlich wahr. ❤️

Fazit: Hier verbindet sich die Liebe zur Musik mit dem Thema Freundschaft in wunderschönen Illustrationen. Wir empfehlen dieses für uns traumhafte Buch ab etwa 3-3,5 Jahren.

Bewertung vom 27.10.2021
Der Dachs hat heute Langeweile!
Petz, Moritz

Der Dachs hat heute Langeweile!


ausgezeichnet

Worum geht es?
Dem Dach ist heute soooooo langweilig. Nichts will ihm Spaß machen. Auch den anderen Tieren, die nacheinander vor seiner Tür stehen, geht es so. Alle haben einen Langeweiletag. Sie probieren die jeweils liebsten Beschäftigungen der Tiere aus aber weder Puzzeln noch Malen und auch sonst nichts kann die Langeweile vertreiben. Bis…, ja bis die Maus kommt und wegen einer kleinen Verletzung eine Augenklappe trägt. Zack, schon ist die Fantasie der Freunde entfacht und sie machen sich auf in ein wildes Piratenabenteuer.

Meine Meinung:
Kennt ihr den kleinen Dachs schon? Mal hat er schlechte Laune, mal will ihm nichts gelingen und heute ist ihm eben langweilig. Der Autor greift in seinem Dachs-Büchern Themen auf, die den Kids wohlbekannt sind und setzt diese liebevoll und lustig in unterhaltsame Geschichten um. Langeweile ist auch einfach zu blöd. Und egal wen man fragt, niemand kann einen so richtig aus diesem Gefühl herausholen. Aushalten ist die Devise, bis eine zündende Idee kommt. Und so lesen wir davon, dass Langeweile auch etwas Gutes hat, weil sie einen zu neuen und tollen Abenteuern bringt, die ohne sie vielleicht ja gar nicht entstanden wären. Einfach toll!

Die Illustrationen gefallen uns sehr gut und gerade kleinere Kinder (rund um 3-4), können genug entdecken, ohne überladen zu werden.

Fazit: Die perfekte abendliche Lektüre nach einem Langeweiletag. Das Buch endet mit der Frage, was denn morgen gespielt wird und liefert gleich ein paar Ideen mit.