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Bewertungen
Insgesamt 173 BewertungenBewertung vom 15.08.2023 | ||
»Bruder« ist immer an der Seite von Youssef, mal nimmt er die Gestalt eines schützenden Hundes an, dann ist er eine mehrköpfige Schlange und oft tritt er zurück hinter den Brüdern, die sich in ihrer Unterschiedlichkeit fest und innig verbunden sind. |
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Bewertung vom 15.08.2023 | ||
Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe »...Meinen Blog, mit 4000 darin gespeicherten Texten...Meinen Reisepass, auf dem Weg nach Kreta...Die Cats-2000-Sonnenbrille von Ray-Ban, fünf Mal...Den Inhalt meines Computers, kurz nach der Trennung von meinem Mann... Ein Baby... « |25f |
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Bewertung vom 20.07.2023 | ||
Wie betrachtet eine heute 80jährige ihre Erinnerungen eines Mädchens? Wie sieht sie auf die 17jährige, die sie einmal war? Eine 17jährige, die in den 1960er Jahren im westdeutschen Harz aufwuchs, in der tiefsten Provinz. Mit einer schwer gezeichneten Mutter, die aus Schlesien geflüchtet war, der aus ihrer hoffnungsvollen Jugend in der Hitlerzeit nur noch das Hinterhaus, die chronischen Schmerzen und die Verbitterung blieb. Mit einem sich entziehenden Vater, der schrie, Gewalt ausübte und Freundinnen hatte. Mit einer kleinen Schwester, für die sie zuständig war. Mit französischen Filmen voller Sexappeal, verinnerlichten Bildern einer kockettierenden Brigitte Bardot, mit Twist, Rock and Roll, Musik, mit einem sexuellen Erwachen. Mit abwertenden Lehrern, mit faden gleichaltrigen Jungs und dem 15 Jahre älteren Musiklehrer, der eine intime Beziehung mit ihr aufnahm. Oder verführte sie ihn? 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 20.07.2023 | ||
»"Wie läuft's da drüben, in der großen Welt?" "Ich sehe sie vom Fenster aus", antwortete Alba mit einem bitteren Lächeln, doch ihre Schwester schien nicht verstanden zu haben, was sie meinte.« | 58 |
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Bewertung vom 20.07.2023 | ||
Meine Mama weiß, was in den Städten vor sich geht Die Gedichte von Radmila Petrović sind direkt, laut, fast plauderhaft mit einer im Hintergrund bleibenden Verletzlichkeit und Schmerzen, die sich in Spannung und Wucht übertragen. |
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Bewertung vom 20.07.2023 | ||
»Du bist hier, vielleicht aber schon fort. Du bist fort, vielleicht aber noch hier.« |111 |
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Bewertung vom 15.06.2023 | ||
Es hat etwas von Größenwahn, die Vielschichtigkeit, Gleichzeitigkeit und Energie eines Jahrzehnts mit Anspruch auf Vollständigkeit in 380 Seiten zusammenzuführen, doch Balzer gelingt es effortless zum dritten Mal. Nachdem er schon die Siebziger und die Achtziger ausgehend vom Popkulturellen nahebrachte, reinszeniert er nun die Atmosphäre der Neunziger. Er verblendet die wichtigsten politischen Ereignisse, technische Neuerungen, sich verändernde Bedürfnisse, Codes, Praktiken und popkulturelle Phänomene des Jahrzehnts. Insbesondere die Popkultur beschreibt Balzer hinreißend in einem an die Neunziger anklingenden Habitus, der die Begeisterungen und Überzeugungen des Jahrzehnts mit Abstand in leiser Ironie betrachtet und es vermeidet, sich zu identifizieren. Die technischen Neuerungen, etwa Privatfernsehen, MTV, Internet und immer mobilere Telefonie, arbeitet er findig heraus. Den politischen Diskursen und Ereignissen stehen die Komprimierung und Haltung hingegen nicht immer gut. Sie bekommen zu viel Raum für eine zeitgeschichtliche Rahmung und zu wenig für eine gelungene Einordnung. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau, denn »No Limit« gelingt es zu gut, die Stimmungen und Widersprüche der Neunziger aufleben zu lassen und die Fäden ihrer Einflüsse bis heute zu spannen. |
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Bewertung vom 13.06.2023 | ||
Die Orte, an denen meine Träume wohnen »Nach der Tradition der Heimat war Fodé zwar mein Zwillings-, aber auch mein großer Bruder. Er hatte mich zuerst zur Welt kommen lassen und war dann selbst hinaus gegangen. Er hatte mir den Vortritt gelassen.« | 93 |
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Bewertung vom 13.06.2023 | ||
Adrian zieht es ins Ferentari, in jenes Viertel von Bukarest, in dem der Zugang zu Strom und Wasser nicht selbstverständlich ist, dafür der Verfall, Kriminalität, Drogen und Prostitution. Wer arm ist, versucht weg zu kommen. Doch das gelingt vielen, darunter oft Roma ohne Papiere, leider nicht. Mit vielen anderen Akademiker:innen und Expats hält sich der Doktorand und Arztsohn am Rande des Viertels auf, mit einem "forschenden Blick". Adrian faszinieren die Kneipen, die Direktheit und besonders die Männer, die er bezahlt, ihn zu befriedigen, wenn er betrunken ist. Zu seinem Schwulsein kann er noch nicht stehen. Als ihn seine Freundin verlässt, verschwimmen Grenzen - so scheint es - und er beginnt eine Beziehung mit Alberto, einem trinkfesten, knasterfahrenen, spielsüchtigen Mann, anscheinend Mitglied einer berüchtigten Roma-Familie. |
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Bewertung vom 13.06.2023 | ||
Wow, a 10... I mean the book is... |
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