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Liesgern

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Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2018
Die Geschichte des Wassers / Klima Quartett Bd.2
Lunde, Maja

Die Geschichte des Wassers / Klima Quartett Bd.2


sehr gut

Nach dem Bestseller "Die Geschichte der Bienen" hat Maja Lunde sich dem zweiten Thema in ihrem Klima-Quartett gewidmet. Die Endlichkeit des Wassers ist diesmal das Thema , welches Sie auf 474 Seiten in gewohnt tollem Schreibstil dem Leser nahebringt.

Das Buch spielt in zwei Zeitebenen und erzählt die Geschichte zweier ganz besonderer Menschen.
Norwegen, 2017:
Signe ist eine 70-jährige Frau, die in ihrem Leben schon immer gekämpft hat.Aufgewachsen ist sie in der wunderschönen Natur Norwegens.Sie liebt dieses Land und deswegen ist es ihr unbegreiflich, wie der Mensch nach und nach die Wunder der Natur, ganz speziell den Gletscher in den Fjords, zerstört.
Sie kämpft als Umweltaktivistin mit ihrem Leben um den Erhalt dieser lebenswichtigen Landschaft und versucht alles in ihrer Macht stehende den weiteren Abbau des Gletschers zu verhindern.
Das sie dabei beinahe alles wichtige in ihrem Leben zerstört, scheint ihr nicht bewusst zu sein und stößt bei ihren Mitmenschen nicht unbedingt auf Verständnis.

Frankreich, 2041
Der Mensch muss mit der Welt zurechtkommen, so wie er sie sich verändert hat.Die Umwelt hat sich dramatisch den Zerstörung der letzten Jahre angepasst.Eine der schlimmsten Resultate daraus ist, dass das Trinkwasser immer knapper geworden ist und dadurch auch die Lebensmittel.
So entstehen Flüchtlingsströme, die alle Richtung Norden ziehen, in der Hoffnung auf weniger Dürre und Wasser.Unter den Flüchtenden befindet sich David, ein junger Mann, der mit seiner kleinen Tochter Lou in Verzweiflung auch seine Heimat verlässt.Durch einen großen Brand in seinem Ort , wird er von seiner Frau Anna und dem kleinen Sohn August getrennt.
Voller Hunger und Durst gelangen Sie in ein Lager, von dem sie sich Besserung ihrer Situation, aber auch das Wiederfinden ihrer Familie erhoffen.

An diesem Ort treffen die Geschichten beider Protagonisten zusammen, denn David findet mit seiner Tochter das Boot der Umweltaktivistin Signe im Garten eines längst verlassenen Hauses.

Da in diesem Buch zwei Geschichten erzählt werden, hat man es als Leser auch mit zwei Protagonisten zu tun.David, der ganz verzweifelt um sein, aber vor allem auch um das Leben seiner Tochter kämpft, ist mir sehr nahe gegangen.Wie gerne hätte ich den beiden etwas von ihrer Verzweiflung genommen und ihnen nur allzu gern Hoffnung gegeben.
Dagegen hatte ich mit Signe so meine Schwierigkeiten. Mit ihr wurde ich bis zum Schluss nicht richtig warm.Auch wenn man weiß, wie schlimm diese Zukunft in der Geschichte wird, konnte ich mich mit ihrer schon fanatischen Einstellung und den Handlungen daraus einfach nicht anfreunden.Mir fehlte an ihr einfach das Herz.

Maja Lunde hat bewirkt, dass ich als Leser dieser Geschichte alarmiert zurückgelassen werde.Viele Dinge sind mir bekannt und dennoch gehen wir Menschen mit unserem teuersten Gut, dem Wasser, viel zu arglos um.
Ein wirklich tolles Buch, für alle Leser, die sich mit dem Thema Umwelt gerne auseinandersetzen wollen.
Für mich kam die Geschichte nicht ganz an den ersten Band ran.Dennoch eine absolut lesenswerte Geschichte um unser teuerste Gut, dem Wasser.

Bewertung vom 17.03.2018
Totenweg / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.1
Fölck, Romy

Totenweg / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.1


ausgezeichnet

Eine absolut fesselnde Kriminalgeschichte auf gut 400 Seiten werden hier mit einem interessanten neuen Ermittlerteam geboten.Von Anfang an konnte mich die Geschichte in der Elbmarsch gefangen nehmen.


Es ist Herbst , also Erntezeit in der Gegend der Obstbauern.Die Elbmarsch ist Fridas Heimat.Doch aus dieser Heimat ist sie vor vielen Jahren geflüchtet, als dort ihre beste Freundin Marit ermordet wurde.Das kleine idyllische Dorf war damals erstarrt vor Angst und diese hat sich bis heute nicht so recht gelöst, denn Marits Mörder wurde nie gefasst.
Betraut mit den Ermittlungen war damals der Kriminalkommissar Haverkorn, der es nie verwunden hat, diesen Fall nicht aufklären zu
können.Wie ein belastender Schatten ruht diese Geschichte seit 20 Jahren auf seiner Seele.
Nun werden Frida und Haverkorn genau wieder an diesen Ort geführt, denn Fridas Vater wurde brutal niedergeschlagen und befindet sich seitdem im Koma.
Da Frida ihrer Mutter mit dem total heruntergewirtschafteten Hof beiseite stehen muss, hilft sie gleichzeitig Haverkorn bei den Ermittlungen, denn auch sie ist Anwärterin für den Dienst bei der Kriminalpolizei. Nur weiß noch niemand, was sie seit 20 Jahren verheimlicht.


Dies ist ein Buch , was den Leser tief in die Familiengeheimnisse des idyllischen Örtchens blicken lässt.Die Geschichte bleibt durchgehend spannend durch die so langsam preisgegeben Geheimnisse der verwickelten Personen.
Das Privatleben der Protagonisten wird sehr ausführlich mit eingebracht, was gerade für die übermittelnden Gefühle der Personen wichtig und interessant ist.Es erzeugt meiner Meinung nach keinerlei Längen.
Zwischendurch wechselt die Zeit in dem Geschehen zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit, was mir das Gefühl gegeben hat in zwei äußerst spannenden Mordermittlungen zu stecken, mit exakt den gleichen Personen.


Mein Fazit ist, dass dieses Buch der Beginn eines ganz tollen und besonderen Eritterduos ist, was noch viel Raum für neue Ideen lässt.
Ich bin total gespannt, wie es weiter geht mit Frida und Haverkorn in der Elbmarsch.

Bewertung vom 13.03.2018
NACHTWILD
Phillips, Susan Elizabeth

NACHTWILD


ausgezeichnet

"Niemand wird kommen.Hier gibt es keine Polizei.
Nun, da sie es weiss, gewinnt alles an Schärfe.Sie hat keine Wahl."

Gin Phillips hat mit ihrem Thriller "Nachtwild" ein Debüt geschaffen, was mich als Leser wie bei einer Treibjagd durch das Buch gehetzt hat.Fesselnd wild und unberechenbar, aber dennoch voller warmer Gefühle hat mich diese Geschichte berührt.

Zufrieden mit sich und ihrem Leben als Mutter genießt Joan mal wieder einen herrlich entspannten Tag mit ihrem 4-jährigen Sohn Lincoln im Zoo.
Alles scheint perfekt, bis es Zeit ist nach Hause zu gehen, denn am Ausgang liegen Tote auf dem Boden.Joan sieht noch einen bewaffneten Mann, der wild um sich schießt.So schnell es ein Vierjähriger zulässt, flüchtet die Mutter mit dem Kleinen.Doch wo kann man sich an solch einem Ort sicher fühlen?
Eine Jagd um Leben und Tod beginnt.

Besonders faszinierend finde ich den Schauplatz des Geschehens.Jeder hat in seinem Leben sicherlich schon mal einen Zoo besucht, aber den Gedanken daran, dass man sich dort plötzlich verstecken muss, finde ich absolut fazinierend.Es ist nicht nur die Bedrohung, die von den Amokläufern ausgeht, sondern auch die verschiedenen Tiergehege , die ja nun auch eine große Gefahr darstellen.Die Autorin hat diesen Schauplatz der bildlich dargestellt, so dass ich mich quasi selbst im Dämmerlicht dieses Ortes befand.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive der Protagonistin Joan geschrieben, die sich vor lauter Sorge um ihren kleinen Sohn Lincoln in eine Löwin verwandelt.Sie ist voller Kampfgeist und dennoch so voller Liebe zu ihrem Jungen, wie es eine Mutter nur sein kann.Diese tiefgreifende Liebe voller Gefühle und auch der Geduld, mit der sie Lincoln zähmen muss, damit sie von den Attentäter nicht gefunden wird, haben mich die Luft häufig anhalten lassen.
Es gibt einige wenige Abschnitte, die aus der Sicht der Täter geschrieben sind, so dass einem das kranke Verhalten und die gnadenlose Vorgehensweise bewusst wird.

In immerwährender Spannung um Joan und ihrem Sohn, aber auch um der der anderen Zoobesucher wurde ich durch dieses Buch gejagd und fand es absolut fessend.
Lediglich zum Abschluss habe ich eine kleine Kritik.Es gibt das ein oder andere Geschehene, was für mich nicht aufgeklärt wurde.Hier hätte ich mir etwas mehr Informationen abschließend gewünscht.
Von mir jedenfalls eine klare Leseempfehlung.
Lasst euch durch diesen spannenden Besuch im Zoo jagen!

Bewertung vom 09.03.2018
Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
Bognanni, Peter

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente


sehr gut

Erwartet habe ich etwas anderes, als das was mir diese Geschichte geboten hat.Vielleicht dachte ich, da es ein Jugendbuch ist, würde es nicht so ernst werden, doch die Geschichte hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen.

Es geht um die 17-jährige Tess, die über mehrere Monate eine Beziehung mit Jonah, einem Jungen, den sie durch Zufall auf einer Party begegnete, führte.
Alles über sich hat sie ihm offenbart....halt lediglich online.
Doch von jetzt auf gleich gibt es keinen Jonah mehr.Er hat sich das Leben genommen und nun steht Tess alleine da mit ihren ganzen traurigen Gefühlen.
Um dies bewältigen zu können schreibt sie weiterhin an Jonah, obwohl sie weiß, dass sie keine Antwort mehr erhalten wird.Doch dann kommt plötzlich doch eine Antwort.

Glänzend frech mit einer leicht dahin gekritzelten Schrift erscheint dieses Cover.Es deutet auf ein modernes freches Jugendbuch und trifft ganz sicherlich die richtige Zielgruppe,doch vielleicht mit etwas anderen Vorstellungen.Es gefällt mir ausgesprochen gut, denn es ist ganz besonders, wie auch die Geschichte eine besondere ist, die erzählt wird.

Mit ganz besonders meine ich Verschiedenes.Der Schreibstil des Autors ist frech wie mancher Teenager, aber auch tiefgründig und einfühlsam.Man darf in dieser Geschichte nicht einen üblichen Spannungsbogen angereichert mit einer leichten Teenagerromanze erwarten, denn das ist kein typisches Jugendbuch.
Lässt man sich erst einmal darauf ein, wird man von einem emotionalen Strudel ergriffen, der einen als Erwachsenen in die Tiefe einer menschlichen Seele zieht.Fast wie im wirklichen Leben, wenn man als Eltern nicht mehr nach den Kindern greifen kann, obwohl man es so gerne möchte.

Mich hat dieses Buch auch ganz schön traurig gestimmt und lässt mich etwas nachdenklich zurück.Es endet nicht so klassisch, sauber und glücklich wie ich es mir vielleicht v
gewünscht hätte.Aber dennoch kann ich es durchaus als wirklich ganz andere Geschichte weiterempfehlen.
Man sollte sich halt nicht allzuviel Humor oder Glück davon versprechen.

Bewertung vom 28.02.2018
Fanatisch
Schröder, Patricia

Fanatisch


ausgezeichnet

FANATISCH.....einen besseren Titel hätte die Autorin Patricia Schröder für diesen spannenden Thriller mit aktuellem Hintergrund nicht wählen können.Ein packendes Buch mit fanatisch religiöse Hintergrund.

Nala ist eines von 6 Mädchen, welches ganz plötzlich am Tag der Zeugnisausgabe spurlos verschwindet.Zusammen mit den Mädchen verschwindet Jamie, der beste Freund von Nala.Nach 6 Tagen stehen alle Entführten wieder vor ihren Elternhäusern.Keines der Mädchen spricht ein Wort.Alle mit der gleichen Kleidung und den gleichen Wunden in ihren Hände.Doch keines der Gepeinigten spricht ein Wort.Lediglich die tiefe Angst in ihren Augen spricht Bände.....es ist noch nicht vorbei.
Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, bleibt Nalas bester Freund verschwunden und die Angst ist unermesslich, dass er nicht mehr lebend gefunden wird.

Fanatisch ist wirklich eine absolut fesselnde Geschichte, die mich mitgenommen hat, in die kalte dunkle Gefangenschaft der Mädchen.Ich konnte die Ängste fühlen und mir war Angst und Bange welches Martyrium die Protagonistin Nala am nächsten Tag erleiden muss.
Geschrieben ist das Buch hauptsächlich aus Nalas Perspektive, was den Effekt hat, alle Momente hautnah mitzuerleben.Die Spannung bleibt durchgehend hoch und wenn der absolute Höhepunkt erreicht ist, kann man sich auf einen genialen Abschluss freuen.
Gefallen haben mir auch die Zeitungsartikel, die zwischendurch eingefügt wurden, um zu erkennen auf welchem Stand die Öffentlichkeit gehalten wird und welche Richtung der Täter weiter einschlägt.
Das empfohlene Lesealter ab 14 finde ich ziemlich gut getroffen, doch man sollte dabei wirklich im Hinterkopf haben, dass es ein Thriller ist und nicht lediglich ein Krimi.Die Beschreibungen der Qualen sind nicht unbedingt etwas für Zartbeseitete.

Auch wenn dieses Cover beinahe hübsch schillernd auftritt, zeigt das Kreuz ganz klar an, um welches Genre es sich handelt.Wirklich gut gelungen und wie ich finde einfach mal etwas anderes für einen Thriller.

Ich kann dieses spannende Buch wärmstens empfehlen. Lasst euch mitnehmen auf 360 Seiten schaurigem Lesejagt.
Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen für diese tiefgreifende Story.

Bewertung vom 23.02.2018
Die Rache der Polly McClusky
Harper, Jordan

Die Rache der Polly McClusky


sehr gut

Zarte elf Jahre alt ist die kleine Polly McClusky, als ihr Vater, den sie im Gefängnis glaubt, sie vom Schulhof in ein neues Leben entführt.

Jordan Harper hat mit "Die Rache der Polly McClusky ein außergewöhnliches Debüt geschaffen.Ein Buch so verwegen wie ein Western und dennoch so knallhart und brutal wie ein derber Thriller.

Im Knast erfährt Nate McClusky, dass er durch einen Mord an einen Mitgefangenen sein eigenes Todesurteil gefällt hat.Aber nicht nur seins, sondern das seiner Ex Frau und Tochter Polly auch.Frisch entlassen findet er seine Ex Frau und deren Lebensgefährten tot in der Wohnung auf.Der Hinrichtungsbefehl eines Bandenanführers aus dem Gefängnis gegen ihn und seine Familie hat also schon gegriffen.Nun will Nate alles dransetzten um wenigstens das Leben seiner Tochter zu retten.Er sammelt sie ein und eine wilde Jagt und gleichzeitige Verfolgung beginnt.
Damit die in sich verschlossene und manchmal etwas merkwürdig erscheinende Polly sich auch nur annähernd zur Wehr setzen kann, bildet ihr Vater sie in den schmutzigsten Verteidigungsmethoden aus, denen man wohl sonst nur im Knast begegnet.
Interessanterweise blüht die kleine Polly, die wirklich sehr merkwürdige Eigenarten hat, unter diesen Bedingungen förmlich auf.

Jordan Harper hat super interessante Charaktere erschaffen.Polly ist ein kleines elfjährige Mädchen, was einen überdurchschnittlichen IQ hat und dennoch den ganzen Tag mit ihrem Teddy herumläuft.Desweiteren denkt sie, sie stammt von der Venus.Aber im Laufe der Geschichte verändert sie sich derart, das man denkt man hat eine kleine Kampfmaschine vor sich.Ganz schöner Irrsinn, aber hochinteressant geschrieben.
Nate ist ein knallharter Knasti, der sein Leben lang kämpfen muss und dementsprechend fehlt ihm das eigentlich typisch menschliche, was eine Vater Tochter Beziehung ausmacht.Doch schnell merkt man, dass ganz tief in seinem Inneren da doch noch etwas Sensibles vorhanden ist.
Ein tolles Protagonistengespann.

Durch die Jagt und gleichzeitige Verfolgung die das Buch dominiert, fliegen die Seiten nur so dahin und die Geschichte bleibt durchgehend spannend.Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund, weder was Kraftausdrücke, noch was Brutalität entspricht.Von daher wurde ich als Leser zwischendurch immer mal wieder ganz schön geschockt.
Was ich nicht ganz so gut fand war das Polly zwischendurch so etwas wie Blut und Gewaltdurst entwickelt hat.Das hat mich hinsichtlich eines elfjährigen Mädchens ganz schön verstört.
Manche Stellen waren so spektakulär und rasant, dass ich mich in einen Actionfilm versetzt fühlte.
Deshalb finde ich es auch nicht verwunderlich, dass der Autor momentan an dem Drehbuch zu dieser Geschichte arbeitet.
Also ich würde den Film wirklich gerne sehen.

Bleibt also abschließend zu sagen, dass "Die Rache der Polly McClusky " ein absolut begeisterndes Buch ist, welches sich nicht so einfach in ein Genre stecken lässt.Ich kann wirklich nur empfehlen sich auf diese ganz besondere Geschichte einzulassen.

Bewertung vom 18.02.2018
Aisha / Kommissar Steen Bd.4
Stein, Jesper

Aisha / Kommissar Steen Bd.4


sehr gut

Ein absoluter Hingucker für jeden Krimi und Thriller Fan ist dieses Cover.Schwarzer Hintergrund , ein zerschellendes Rotweinglas und die blutbeschmierte Schrift,dass ließ mich sofort den Klappentext lesen.Und obwohl ich die vorherigen Fälle mit Axel Steen nicht gelesen habe, hat mich der gut 550 Seiten starke Fall nicht enttäuscht.


Kommissar Axel Steen rappelt sein Leben nach schlimmsten Alkohol und Drogenausschweifungen wieder zusammen.Er ist stolz clean zu sein, doch sein Lebenswillen ist noch nicht ganz da, wo er ihn gerne wieder hätte.
Gerade wieder ins Berufsleben zurückgekehrt, nachdem er bei einem Einsatz vor einiger Zeit fast sein Leben lassen musste, wird er zu einem äußerst schwierigen Mordfall geholt.Ein ehemaliger Kollege des dänischen Geheimdienstes PET wird ermordet aufgefunden.Alles deutet auf ein sehr persönliches Motiv hin, denn das Opfer wurde auf besondere Art gequält und dann hingerichtet.
Als Axel jeddoch ermitteln will, werden ihm von allen Seiten Steine in den weg gelegt, ja sogar Verbote ausgesprochen, in diverse Richtungen überhaupt zu ermitteln.
Dies hängt alles zusammen mit einem streng geheimen Anti-Terror Einsatz des PETs drei Jahre zuvor.
Viele Personen mit denen Axel sehr eng privat und auch dienstlich zu tun hat sind in dieser Sache verstricht.Er weiß nicht mehr, wem er in diesen Ermittlungen noch trauen kann.


Da dies mein erster Fall mit Axel Steen als Ermittler war, habe ich mich in der ersten Hälfte des Buches etwas schwer getan mich mit der Charaktere vertraut zu machen. Mir fehlten so einige Informationen über ihn, die erst mit und mit eingebracht wurden. Auch das Axel sein Leben neu gestalten will, als guter und netter Bulle, war für mich nicht wirklich authentisch.....womit ich auch recht behalten sollte. Dies erging mir anfangs auch ähnlich mit manchen Nebenpersonen, wie z.B. mit seiner Tochter und Ex-Frau oder der aktuellen Freundin und Kollegin Henriette.
Nach einiger Zeit hatte ich mich dann aber gut eingelesen und das Buch nahm richtig Fahrt auf.Ereignisse überschlugen sich und Axel ermittelte auf derart spannende und unaufhaltsame Weise.Keine Verbote hielten ihn von seinen Ermittlungen zurück.Fäden sponnen sich zusammen und es kamen Geheimnisse ans Licht, die nicht auszudenken waren.


Nach einer spannenden Jagt nach dem Mörder wurde ich als Leser etwas nachdenklich zu einigen Thematiken zurückgelassen. Das Ende war für mich überzeugend und aufklärend, auch wenn sicherlich mit Absicht einige kleine Details für die Folgebände offen gelassen wurden.


Axel hat mich jedenfalls ziemlich in seinen Bann gezogen und ich freue mich hoffentlich bald wieder etwas von ihm zu lesen.

Bewertung vom 06.02.2018
Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover, rabenschwarz mit silbern schillerndem Aufdruck einer Feder und der stechenden Schrift, ist der erste Eindruck, der mich als Thriller-Liebhaberin direkt magisch angezogen hat.


Marc Raabe hat mit "Schlüssel 17" einen Serienauftackt geschaffen, bei dem Tom Babylon von dem LKA die Hauptermittlungsperson ist.
Dieser Auftakt ist über 500 Seiten stark und man sollte sich für die Lesetage nicht allzuviel vornehmen, da es unheimlich schwierig ist das Buch wieder aus den Händen zu legen.

Inhalt:
Im Berliner Dom hängt in der Kuppel die Leiche der Dompfarrerin Dr.Brigitte Riss.Beinahe anmutig, als hätte sie Flügel, wurde sie dort arrangiert. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel, in dem von Hand die Zahl 17 geritzt wurde.
Tom Babylon ist der erste Ermittler vor Ort und ihm gefriert das Blut, als er dieses Bild erblickt.
In Tom Vergangenheit vor 20 Jahren geschah etwas, was er nie überwunden hat.Seine damals 10 Jahre alte Schwester Viola verschwand urplötzlich von einem Tag auf dem anderen.Gesehen hat er sie zuletzt mit genau diesem Schlüssel.
Eigentlich sollte Tom an diesem Fall gar nicht arbeiten, aber als geschätzter Ermittler wird ihm dies dann doch genehmigt.Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Psychologin Sita Johanns als seine Teamkollegin dicht an seiner Seite bleibt.
Beide Personen haben in ihrer Vergangenheit mehr Geheimnisse als irgendjemand auch nur annähernd erahnen kann.


Geschrieben ist das Buch in 2 Zeitebenen. Zum einen in der Jetztzeit und zum anderen in Toms Jugend im Jahr 1998.Das ist auch die Zeit, in der seine Schwester Viola verschwand.
Marc Raabe versteht es meisterhaft, den Leser zwischen den Zeiten hin und her zu jagen, so das die Seiten nur so dahinfliegen.Raffinierte Wechsel zwischen den Zeiten, die genau an rasanten Spannungspunkten stattfinden, wollen einen einfach nicht aufhören lassen mit dem Lesen, denn man muss ja unbedingt noch erfahren, was denn nun jetzt geschieht.
Kurze Täuschungen an mich als Leser haben mir zeitweise den Adrenalinspiegel hochschnellen lassen, um dann doch auch mal lächeln den Kopf zu schütteln.

Tom und Sita als Ermittlerteam haben mir äußerst gut gefallen.Erst einmal wurde Gift und Galle gesprüht, um sich dann doch mit und mit zueinander vorzutasten.Auch verschiedenen andere Personen, wie z.B. der Ermittlungsleiter Jo Morten , der Kriminaltechniker Peer Grauwein oder aber Toms Lebensgefährtin Anne, waren so gut verkörpert, dass ich mich als Leser sofort auf die eine oder andere Seite geschlagen habe.


Wenn man so durch die Geschichte fliegt, erwartet man einen riesigen Knaller zu Abschluss.Dieser war jedoch so komplex durchdacht, dass ich für die wirklich gelungene abschließende Zusammenfassung dankbar war.
Genial zurechtgelegt.
Vor allem unter dem Aspekt, dass nicht jede Frage eine Antwort findet und wir Leser nun fieberhaft auf den nächsten Teil warten müssen.

Mit Begeisterung vergebe ich 5 von 5 Sternen und hoffe nun auf eine nicht allzulange Wartezeit bis zum nächsten Teil.

Bewertung vom 27.01.2018
Gefährliche Wahrheiten
Miranda, Megan

Gefährliche Wahrheiten


ausgezeichnet

Mit "Gefährliche Warheiten" hat Megan Miranda einen gut 330 Seiten starken Jugend-Thriller erschaffen, der sicherlich nicht nur Teenager in seinen Bann zieht.

Das Cover, welches mit einem Mädchen hinter einer reißenden Fassade versehen ist, empfinde ich als absoluten Magneten und sehr gut gelungen.

Nach beenden des Buches gefällt es mir sogar noch ein bisschen besser als vorher.



Die 17-jährige Kelsey ist nicht aufgewachsen wie jedes andere Kind, denn ihre Mutter wurde vor über 17 Jahren entführt, gefangen gehalten und gequält. Doch sie konnte ihren Peinigern entkommen.Auch wenn sie behauptet keinerlei Erinnerung an diese Zeit zu haben, sitzt die Angst tief.So kommt es das sie mit ihre Tochter Kelsey in einer Art Sicherheitsfestung lebt und nie das Haus verlässt.Aus der Notwendigkeit , damit ihre Tochter bei ihr leben darf, muss Kelsey ab dem Alter von 15 Jahren aktiv am Leben teilnehmen.Das bedeutet kein Unterricht mehr zu Hause,sonder normale Schulbesuche.

Aus ihrer Sicht , den Gefahren des Lebens (der Menschen ) ausgeliefert.



Als Kelsey an einem Tag mit dem Auto nach Hause fährt, nimmt das uUnvermeidliche seinen Lauf.Kelsey hat einen Autounfall und ihr Name geht durch die Presse.Das ist das Schlimmste, was sich ihre Mutter vorstellen kann, denn nun ist die Aufmerksamkeit auf sie gezogen worden und ihre Sicherheit beginnt zu bröckeln.

So kommt es, dass Kelsey kurz darauf nach Hause kommt und ihr Zuhause ungesichert und durchwühlt vorfindet.Ihre Mutter, die nie das Haus verlässt, ist verschwunden.



Ich habe dieses Buch inerhalb von ganz kurzer Zeit quasi verschlungen.Der Schreibstil war sehr flüssig und durch sich überschlagender Ereignisse wahnsinnig spannungsgeladen.Als Leser war meine Neugierde derart angeschürt, zum Einen was, die Vergangenheit der Mutter betrifft, aber auch wo sie jetzt ist und in welchen Gefahren sich Kelsey befindet.Trotz dieses hohen Spannungs-Niveaus, hat es die Autorin geschafft, den Abschluss noch explosionsartig zu steigern.



Kelsey ist die Protagonistin in diesem Buch und war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ein Mädchen, was großgeworden ist, immer mit der Ansage sich unter dem Radar der Menschen zu halten, stets Aufmerksam zu sein , denn überall würden Gefahren lauern.....ganz schön spooky.Auch lediglich eine Mutter zu haben, die sich absolut der Außenwelt verweigert und niemanden an sich oder in ihr Haus lasst, ja das sagt eigentlich schon alles.Es drückt die tiefliegenden Ängste dieser Frau aus, die sich natürlich auch auf Kelsey übertragen haben.

Doch dann geschieht dieser Unfall und Kelsey wird von dem jungen Ryan gerettet.Jetzt kommen normale Gefühle einer 17-jährigen zum Vorschein.Eine sehr schöne Nebenseite in diesem Buch, diese zarte Romantik, die Hoffnung zum Vertrauen in andere Menschen bei Kelsey weckt.



Mein Zazit:

Nachdem ich mich mit "Tick Tack" , dem Vorgänger-Thriller der Autorin, sehr schwer getan habe, bin ich diesmal absolut überzeugt worden.

Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und bin mir sicher, jeder Liebhaber von Thrillern im Jugendbereich, wird sich gut unterhalten fühlen.

Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 23.01.2018
TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
Miranda, Megan

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?


gut

Megan Miranda ist eine Schriftstellerin, die bereits einige Jugendbücher veröffentlicht hat, von daher keine unerfahrene Autorin.
"Tick Tack - Wie lange kannst du lügen " ist ihr erster Thriller.Mit diesem hat sie sich direkt an etwas sehr ungewöhnlichem probiert, denn die 430 Seiten starke Geschichte wird quasi rückwärts erzählt.

Die Protagonistin der Geschichte ist Nic, die vor 10 Jahren ihren Heimatort Cooley Ridge fluchtartig verlässt.Ausschlaggebend dafür ist das plötzliche Verschwinden ihrer besten Freundin Corinne.
Sie waren damals eine verschworene Gruppe Jugendlicher, die alle mit diesem Verschwinden in Verbindung gebracht wurden.Doch seit damals tauchte weder Corinne wieder auf, noch gab es jemanden, der wirklich mit diesem womöglichen Verbrechen festgesetzt werden konnte.Die Ermittlungen liefen alle ins Leere.
Nic wollte nie wieder in ihre Heimat zurückkehren, als jeddoch ihr Bruder Daniel sie annrief, dass das Elternhaus verkauft werden muss, damit das Pflegeheim ihres an Demenz erkrankten Vaters bezahlt werden kann, kehrt Nic doch wieder an diesen Ort zurück.
Aber der wahre Grund ihrer Rückkehr liegt eher woanders. Denn Nic erhielt einen Brief von ihrem Vater, in dem diese Sätze standen.
"Ich muss mit dir reden.Dieses Mädchen.Ich habe es gesehen."

Kaum angekommen in dem von Wäldern umgebenen Heimatörtchen, fängt das Grauen von vor 10 Jahren wieder an, denn die junge Nachbarin - das Mädchen, was der Clique damals ein Alibi gab, verschwindet genau so spurlos, wie Corinne 10 Jahre zuvor.

Der Schreibstil von Megan Miranda ist an diesem Buch das eigentlich Besondere, denn er beginnt mit dem Ende der Geschichte. 14 Tage lang wird rückwärts das Geschehene erzählt.Mit jedem Tag kommt man der Warheit ein kleines Stückchen näher.Der Leser wird Stück für Stück mit Informationen gefüttert.
Doch hier muss ich nun leider einwerfen, dass genau dieser Schreibstil bei mir als unheimlich zäh angekommen ist.Ich hatte oft das Gefühl der Wiederholung und das lediglich Details hinzugearbeitet wurden.Da die Geschichte als Solche sehr sanft aus der Perspektive von Nic erzählt wird, ergibt sich keinerlei Spannungssteigerung bis zum letzten letzten Drittel des Buches.
Als ich an diesem Punkt angelangt war, dachte ich darüber nach es komplett beiseite zu legen - Das habe ich aber zum Glück nicht getan.
Denn das letzte Drittel des Buches hat die viele Längen wieder wett gemacht.Die Geschehnisse überstürzen sich und Puzzleteilchen fügen sich aneinander.So kommt es am Ende zu einem richtig guten und von mir nicht zu erwartenden Showdown.

Fazit:
Ich bin froh, dass ich die ersten zwei Drittel des Buches ausgehalten habe, um dann einen phantastischen Abschluss zu bekommen.
Von mir gibt es mit 3 von 5 Sternen eine stark eingeschränkte Leseempfehlung.