Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Bücherbrunnenkobold

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2018
Yin Yoga
Schwarz, Iris

Yin Yoga


ausgezeichnet

(Stark gekürzt wegen Zeichenbeschränkung)
Gestaltung und Stil
Beim näheren Betrachten finden sich im Begleitbuch zahlreiche Zwischenüberschriften, die den Text meines Erachtens nach sinnvoll sortieren. Es werden Themen wie Faszien, Meridiane und Chakren angeschnitten, was mehr ist, als ich erwartet hatte. Auf wenigen Seiten findet sich viel Information, das beeindruckt mich direkt. Iris Schwarz hat einen sehr angenehmen, freundlichen Schreibstil. Ihre Anleitung klingt nicht nach Regeln sondern eher wie eine Einladung. Gut verständlich erklärt sie, wie sich Yin Yoga auf den Körper bzw. einzelnen Organe auswirkt und warum es wichtig ist den Ausgleich zwischen Yin und Yang zu finden.
Beim Kreieren von Übungsfolgen ist man auch nicht auf sich gestellt, denn das Begleitbuch enthält einige Vorschläge zu verschiedenen Themen wie zB eine „Sequenz für Anfänger“ oder eine „Sequenz vor dem Schlafengehen“.
Schon zu Beginn zeigt die Autorin knapp auf, wie die Karten zu verwenden sind, später geht sie noch mehr ins Detail, wenn es darum geht, eigene Übungsfolgen zu kreieren. Auf den Karten gibt es verschiedene Kennzeichnungen, die dabei helfen, genau die Asanas zu finden, die man gerade braucht. Verschiedene Schwierigkeitsgrade spielen dabei eine Rolle, sowie die Konzentration auf bestimmte Körperregionen oder Organe. Da beim Yin Yoga Dehnungen für einige Minuten gehalten werden, empfiehlt die Autorin auch zu jeder Haltung mindestens eine Ausgleichshaltung, die auf der Karte vermerkt ist.
Zusätzlich enthält die Kartenbox eine Karte, die die Farbkodierung erklärt und vier Karten, die Anfangs- bzw Schlussmeditationen vorschlagen.
Die Funktion der Karten ist anhand ihrer Farbe zu erkennen, was auch schon auf den ersten Seiten des Buches erklärt wird.
Jede einzelne Karte enthält eine Beschreibung auf der Rückseite, die den Nutzen der gezeigten Haltung aufgeführt, sowie die korrekte Ausführung und Varianten erklärt.
Zu guter Letzt betont die Autorin und Yogalehrerin, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu hören und wenn nötig, eine Übung vorzeitig zu beenden oder anzupassen. Außerdem empfiehlt sie, zunächst ein paar Yin-Yoga Stunden unter professioneller Anleitung zu besuchen, bevor man sich ans eigenständige Üben wagt.

Meinung
Nachdem mein erster Eindruck des Yin-Yoga-Sets aufgrund der Gestaltung nicht so gut war, war ich schon etwas enttäuscht und hatte gar keine so großen Erwartungen mehr an den Inhalt. Doch das kleine Büchlein bietet so viele Informationen und hilfreiche Anleitungen, dass ich schnell zu begeistern war. Es liest sich angenehm, überhaupt nicht wie ein langweiliges Lehrbuch und ich konnte es mühelos an einem Stück durchlesen. Auch die Karten sind unkompliziert und die Handhabung erschließt sich mit wenig Anleitung fast von selbst. Die Anleitung überzeugt mir hoher inhaltlicher Qualität und die Karten machen das Üben einfach und gleichzeitig sehr flexibel.
Gänzlich überzeugt hat mich letztlich der Praxistest, da ich nicht erwartet hatte, dass ich Yin-Yoga überhaupt etwas abgewinnen kann. Ich wurde sehr positiv überrascht und hatte den Eindruck, dass mein Körper nur zu gerne das neue Trainingsangebot annahm. Ich werde Yin-Yoga in Zukunft sicher in meinen Alltag integrieren!

Bewertung vom 12.12.2018
T.R.O.J.A. Komplott
Ramadan, Ortwin

T.R.O.J.A. Komplott


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung
Nico ist gerade mal 21 Jahre alt, als er kurz vor der Verwirklichung seines großen Traums steht: Ein FBI Agent zu werden, wie sein Vater es war. Doch statt öffentlich zum Agenten erklärt zu werden, wird Nico in einer Nacht-und-Nebelaktion entführt und dem streng geheimen T.R.O.J.A Projekt zugeteilt. FBI Agent ist er nun trotzdem und bestrebt seinen Job gut zu machen um nach seiner Zeit bei T.R.O.J.A eine gute Position beim FBI zu bekommen. Sein neues Team hat einen außergewöhnlichen Auftrag: Mithilfe modernster Technik ist es ihnen möglich den menschlichen Sehnerv anzuzapfen und so stehen zahlreiche Personen rund um die Uhr unter Beobachtung – durch ihre eigenen Augen! Schon bald beginnt Nico mit seinem Gewissen zu ringen, denn viele Entscheidungen seiner Vorgesetzten erscheinen ihm unklar, außerdem hat er das Gefühl, ihm werden wichtige Informationen vorenthalten. Gerne würde er mehr herausfinden, doch er muss vorsichtig sein. Sollte er sich Feinde machen, könnten diese in seinem eigenen Kopf auf ihn lauern.

Cover
Das Cover ist auffällig gestaltet, den Kontrast von Grün und Lila finde ich sehr ansprechend. Das abgebildete Auge wirkt verpixelt und steht meiner Meinung nach symbolhaft für die moderne Technik, die die Kontrolle über die Augen übernehmen kann. Dass das Auge einen direkt anzusehen scheint bringt auch den Aspekt des Beobachtetwerdens mit ein. Diese Symbolhaftigkeit gefällt mir gut, ebenso der deutliche Bezug zum Inhalt.

Schreibstil
Passend zu einem Jugendbuch, ist der Stil von Ortwin Ramadan einfach und verständlich gehalten und der Roman liest sich schnell und bequem.
Schauplätze und Figuren sind schlicht dargestellt, manchmal hatte ich das Gefühl, ziemlich wenig über die Protagonisten zu wissen, aber es reichte immer aus um dem Verlauf der Erzählung folgen zu können. Die Schauplätze waren für mich trotz weniger Informationen gut vorstellbar.
Die technischen Errungenschaften mit denen die Menschen in der Geschichte ausspioniert werden, wurden meiner Meinung nach gut verständlich geschildert ohne dabei zu viel ins Detail zu gehen.

Meinung
Insgesamt hat mir das „T.R.O.J.A. Komplott recht gut gefallen. Der Roman war spannend, auch wenn er mich natürlich nicht so fesselte wie ein „Erwachsenen-Thriller“. Für junge Leser ist die Spannung sicher ausreichend und ich finde das empfohlene Lesealter (ab 14) gut gewählt.
Leider muss ich sagen, dass mir Hauptfigur Nico nicht besonders sympathisch war, deshalb fiel es mir schwer, mich für ihn zu interessieren. Trotzdem bin ich beim Lesen nie „hängen geblieben“, weil die Geschichte doch interessant genug war, dass ich wissen wollte wie es weiter geht.
Gut gefallen hat mir, dass Gedankengänge und Entscheidungen der Hauptfiguren gut nachvollziehbar waren, weil der Autor eine ausreichende Innensicht ermöglichte. So musste ich den jungen Agenten auch gar nicht mögen um seine Motive und Handlungen verstehen zu können.
Ein wenig gestört hat es mich, dass häufig die Abneigung der Protagonisten gegen gesundes Essen erwähnt wurde, dass ihnen aufgezwungen werden sollte. Klar, will keiner zu was gezwungen werden, aber dass junge Leute nur Steak und Pizza essen wollen halte ich für ein Gerücht und ich finde gerade in einem Jugendbuch muss den Lesern nicht weisgemacht werden das wäre normal.
Schade finde ich außerdem, dass der Autor keinen Bezug zu unser heutigen Realität hergestellt hat. Ich mag wirklich keine Bücher, die einem irgendeine Moral auftischen wollen und ich erinnere mich gut, dass ich auch als Jugendliche solche Bücher hasste. Aber hier bietet es sich einfach an, den kleinen gedanklichen Sprung von ungewollter Überwachung zum unachtsamen Teilen privater Informationen (Social Media) zu machen. Eine kleine Verbindung wäre da vielleicht schön gewesen, die den Leser über seine eigenen kleinen „Überwachungsgeräte“ nachdenken lässt.

Bewertung vom 24.11.2018
DOORS ! - Blutfeld
Heitz, Markus

DOORS ! - Blutfeld


ausgezeichnet

Cover
Wie auch die beiden anderen Doors Cover ist das von „Blutfeld“ in mattem Schwarz gehalten. Abgebildet ist ein Kastenschloss, das ziemlich alt aussieht und aus dem eine kleine Rauchfahne kommt. Darüber ist ein Totenschädel zu sehen.
Ein schönes Cover, das gut mit den anderen harmoniert. Besonders gefällt mir die Prägung des Papiers, die das Bild noch echter wirken lässt.

Schreibstil
In diesem relativ kurzen Roman lernt der Leser gleich zu Beginn etwa 10 Figuren auf einmal kennen. Diese sind präzise beschrieben und zunächst gerade detailliert genug, um sie unterscheiden zu können. Im Lauf des Romans werden weitere Informationen ergänzt, so dass sich das Gesamtbild der Personen langsam erweitert.
Um das Gedächtnis ein wenig zu unterstützen findet man im Buch auch knappe Steckbriefe der Hauptfiguren.
Markus Heitz erzählt aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person. Dabei ist gut ersichtlich, wessen Sichtweise gerade geschildert wird, auch wenn es sich nur um einen kurzen Absatz handelt.
Es gibt verschiedene Schauplätze von denen einige sich recht ähnlich sind, was mir die Orientierung etwas erschwert hat. Einige Details der Schauplätze und historische Zusammenhänge lassen ausführliches Fachwissen des Autors durchblicken.
Das Erzähltempo wechselt innerhalb des Romans, teilweise habe ich die Geschichte als etwas in die Länge gezogen empfunden.

Meinung
Da ich die beiden anderen Doors-Romane, „Kolonie“ und „Dämmerung“, bereits gelesen habe, konnte ich natürlich nicht ganz vorurteilsfrei an „Blutfeld“ herangehen.
Der Roman war für mich unterhaltsam, konnte mich aber nicht so sehr begeistern wie die beiden anderen.
Der Verlauf der Geschichte gefiel mir recht gut, insbesondere das Ende hat mich positiv überrascht. Trotzdem wurde ich beim Lesen vor allem gegen Ende etwas ungeduldig, das wurde mir ein wenig zu langatmig.
Obwohl das gewählte Setting sehr interessant ist, hatte ich Schwierigkeiten mich zu orientieren. Die Schauplätze konnte ich mir häufig nicht gut vorstellen, insbesondere ihre Lage zueinander bzw die jeweiligen Entfernungen, so dass es für mich auch oft nicht klar war, wie viel Zeit zwischen einzelnen Szenen vergangen war.
Die Nebenfiguren waren meiner Meinung nach gut ausgearbeitet, allerdings fand ich in dieser Doors-Version einige Hauptfiguren etwas „farblos“ und nicht mehr ganz überzeugend. Mir fiel beim Lesen deutlich auf, dass ich mich viel weniger für deren Schicksal interessierte, als während des Lesens von beispielsweise „Dämmerung“ (mein Favorit).
Ein paar Nebenfiguren, die auch in den anderen Doors-Romanen eine Rollen spielen, haben mich hier auch weniger überzeugt und ich fand sie im Gegensatz zu den zuvor gelesenen Versionen fast langweilig.
Gut möglich, dass für mich nach dem Lesen der beiden anderen Bände einfach ein bisschen die Luft raus war. Aber da ich nun mal den direkten Vergleich habe, sehe ich bei „Blutfeld“ kleine Schwachstellen, die „Dämmerung“ und „Kolonie“ nicht hatten.
Trotzdem ein unterhaltsamer Roman, mit einem sehr interessanten „Grundgerüst“ und überraschenden Wendungen.
Insgesamt gefällt mir an Doors

Bewertung vom 16.11.2018
Journalspiration - Bullet-Journal-Guide
Viehler, Marietheres

Journalspiration - Bullet-Journal-Guide


ausgezeichnet

Gestaltung

Schon vorm Aufschlagen bemerke ich das edle Design des Hardcover Buchs, mit glänzender Goldschrift und einem ansprechend gestalteten Cover. Der Stil ist der gleiche wie bei dem Bullet-Journal, das ich gleich beim EMF Verlag mitbestellt habe (LINK zur Rezi Bullet Journal). Das spricht mich direkt an und ich habe das Gefühl, jemand hat sich große Mühe gegeben, dem BuJo-Neuling von Beginn an eine gewisse Sicherheit zu vermitteln.
Beim Durchblättern fällt mir dann direkt das gut strukturierte Inhaltsverzeichnis auf, an dem ich erkenne, dass das Buch systematisch die üblichen Abschnitte eines Bullet Journals behandelt. Es sind viele Bilder darin, einige über komplette Doppelseiten. Kurze Abschnitte mit Zwischenüberschriften erleichtern die Orientierung und es sind zahlreiche Infokästen vorhanden.

In den Kapiteln werden zunächst der Ursprung der Bullet-Journal-Methode sowie deren Grundregeln vermittelt, dabei zeigt die Autorin aber auch immer Alternativen auf und macht deutlich, dass man sich an überhaupt keine Regeln halten muss, sondern das Journal so gestalten kann, wie es einem hilfreich erscheint.
Nachdem über einige Kapitel der standardmäßige Aufbau von „Future Log“, „Daily Log“ etc. erklärt wurden, wendet Marietheres Viehler sich auch den in der BuJo-Community beliebten Sammlungen und Trackern (Dokumentation bestimmter Gewohnheiten) zu und erklärt wie man beispielsweise seine Finanzplanung oder sportlichen Ziele und Erfolge ins Bullet Journal integrieren kann. Auch hier macht sie deutlich: jeder nimmt sich was er braucht, nichts ist ein Muss.
Bei allen Elementen bietet sie verschiedene Variationen an, die man als Anfänger einfach so übernehmen kann. Wenn einem an dekorativen Elementen gelegen ist, kann man die Vorlagen im Anhang verwenden und sie abpausen oder abzeichnen.
Die Infokästen enthalten bei näherer Betrachtung zum einen weiterführende Erklärungen der Autorin und zum anderen Materiallisten, sprich: welche Stifte Schablonen etc. für das abgebildete Design verwendet wurden.
Sprachlich ist das Buch in einem freundlichen Umgangston gehalten, der einfach zu verstehen ist. Fachbegriffe werden vorgestellt und erklärt, im Anhang findet man auch noch ein Glossar.


Meinung

Das Buch liest sich schnell und einfach, allerdings habe ich mir doch ein wenig Zeit zwischen den Kapiteln genommen um das Gelesene „sacken“ zu lassen und mit meiner bisherigen Vorstellung und Planung zu vergleichen.
Dass das Werk nur 96 Seiten hat, ist mir übrigens erst beim Schreiben dieser Rezension aufgefallen. Ich hätte die Seitenzahl viel höher geschätzt, da das Buch über einen hohen Informationsgehalt verfügt und zahlreiche verschiedene Designs präsentiert.
Einiges habe ich übernommen, anderes nicht und manchmal wurde mir auch klar, dass meine ursprüngliche Idee nicht besonders clever war. Dass ich mich gerne eines Besseren belehren ließ, liegt mit Sicherheit an dem freundlichen Schreibstil der Autorin, die all ihre Ideen als unverbindliche Vorschläge präsentiert und betont, dass was für die funktioniert nicht zwangsläufig für jeden das Richtige sein muss. Das wirkt sehr sympathisch und ich fühle mich in meiner Kreativität nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: mein Bedürfnis perfekt zu planen weicht ein wenig der Experimentierfreunde und mir wird klar, dass es gar nicht

Bewertung vom 13.11.2018
Feuervögel / Die Kantaki-Saga Bd.4
Brandhorst, Andreas

Feuervögel / Die Kantaki-Saga Bd.4


ausgezeichnet

Cover
Wie auch bei den anderen „Kantaki“ Covern ist auf dem Titel von „Feuervögel“ ein schwarzer Hintergrund zu sehen, vor dem ein eindrucksvolles Raumschiff abgebildet ist. Dieses mal ist das Cover in feurigen rot-orange Tönen gestaltet, sehr passend zu Titel und Inhalt des Romans.

Schreibstil
Wie alle Romane von Andreas Brandhorst bewegt sich auch „Feuervögel“ auf einem hohen sprachlichen Niveau, und der Text ist gespickt mit zahllosen wissenschaftlich anmutenden Begriffen. Diese werden erklärt oder erklären sich im Text quasi von selbst. Wer eine Gedächtnisstütze benötigt, findet im Anhang ein Glossar. Ebenso im Anhang zu finden ist eine zeitliche Übersicht in der kurz die Vorgeschichte geschildert wird – aus Sicht der Romanfiguren sozusagen, denn wer die ersten drei Kantaki-Romane gelesen hat, weiß genauer über manche Ereignisse Bescheid.
Die Kapiteleinleitungen sind stets so gestaltet, dass sofort klar ist, wo es weiter geht, zusätzlich enthält jedes Kapitel aber auch einen kurzen Hinweis darauf, zu welchem Zeitpunkt es spielt und gegebenenfalls aus wessen Sichtweise erzählt wird.
Räumliche Gegebenheiten sind bereits bekannt aus der Diamant-Trilogie und ausführlich genug geschildert um direkt wieder einsteigen zu können. Neue bzw veränderte Schauplätze werden ebenfalls detailreich aber unaufdringlich beschrieben.
Die Figuren sind meiner Ansicht nach besonders gelungen. Hauptfigur Tako Karides hat eine eindeutige Motivation für seine Ziele, so sind all seine Handlungen – auch die gelegentlich irrational wirkenden - nachvollziehbar und der Offizier wirkt „echt menschlich“. Auch bei den Nebenfiguren hat Andreas Brandhorst Einfallsreichtum bewiesen, besonders fallen dabei natürlich die Graken und ihre Anhängerschaft auf.

Meinung
Der Stil von Andreas Brandhorst ist für mich inzwischen unverkennbar: ein insgesamt hohes Sprachniveau mit viel Raum für die Fantasie des Lesenden macht das Lesen seiner Romane stets zu einem Erlebnis. Schon jetzt habe ich bildhafte Erinnerungen an den Roman, die mich glauben lassen, das ganze als Film gesehen zu haben.
Die häufig wissenschaftlich klingende Wortwahl gibt einem das Gefühl, dass der Autor genau „Bescheid weiß“ - tatsächlich existierende Sachverhalte gründlich recherchiert und selbst erdachte Wissenschaft ausführlich entwickelt hat.
In „Feuervögel“, dem vierten Kantaki-Roman und Beginn der Graken-Trilogie haben mich besonders die feindlich gesinnten Graken, begeistert. Der recht schlichte Name der außergewöhnlichen Rasse lässt viel Spielraum für Vermutungen, daher war ich anfangs extrem gespannt, endlich einem Graken zu „begegnen“ und herauszufinden ob er als „Bösewicht“ überzeugen kann. Die Antwort lautet: Ja, auf jeden Fall! Nach den geheimnisvollen Temporalen aus Band 1 bis 3 hatte ich wohl unbewusst einen ganz ähnlichen Gegner erwartet und würde somit sehr von den Graken überrascht, die mit völlig anderen, aber nicht weniger bedrohlichen Eigenschaften aufwarten. Zu gerne würde ich hier all die unheimlichen Details über die faszinierenden Wesen schildern und erläutern, wie genau sie mich so wunderbar gegruselt haben!
Die gesamte Erzählung hat einen soliden Verlauf, teilweise absehbar, teilweise mit unerwarteten Wendungen. Eine gute Mischung, wie ich finde. Ich hatte viel Freude beim Lesen Ich bin gespannt wie es weitergeht

Bewertung vom 23.10.2018
Overworld / Mirador Bd.2
Wells, Dan

Overworld / Mirador Bd.2


ausgezeichnet

Cover
Das Cover ist schlicht gehalten in schwarz, mit leuchtend grünen Mustern darauf. Es erinnert sehr an das Cover des Vorgängers „Bluescreen“, das allerdings schwarz-blau ist. Schön, dass die beiden Bände optisch so gut zusammenpassen. Die verwendete Schrift und die Art der Muster wirken technisch und futuristisch. Das Cover gefällt mir, da es trotz seiner Schlichtheit interessant aussieht.


Schreibstil
Der amerikanische Autor Dan Wells schreibt angenehm unkompliziert, so dass man mühelos folgen kann. Wie auch schon im Vorgängerroman tauchen zahlreiche „fremde“ Begriffe auf für Dinge, die es heute einfach (noch) nicht gibt. Diese Begriffe erklären sich im Zusammenhang von selbst und erfordert keine langen Einführungen. Trotzdem befindet sich am Ende des Buchs ein kurzes Glossar, wo man vor allem die im Spiel Overworld verwendeten Begriffe noch einmal nachlesen kann. Die Namen von Schauplätzen und Figuren sind leider nicht im Glossar enthalten.
Der Stadtteil Mirador ist gut ausgearbeitet, ich kann mir sehr leicht alles vorstellen. Das trifft auch auf die Spielwelten von Overworld zu. Es ist zudem auch immer gut erkennbar auf welcher Realitätsebene sich die Figuren befinden bzw wie sie kommunizieren (z.B. verbal, per Textnachricht oder Gruppenchat,...).
Die Romanfiguren sind größtenteils schon aus „Bluescreen“ bekannt. Sie sind detailliert genug um sie unterscheiden zu können, wirken sympathisch und es fällt mir leicht mich für sie zu interessieren.
Der Roman wird aus der Perspektive von Hauptfigur Marisa in der dritten Person erzählt.


Meinung

Es ist schon eine Weile her, dass ich „Bluescreen“ gelesen habe, aber trotzdem schaffe ich es mühelos, in „Overworld“ einzusteigen. Die Protagonisten sind verhältnismäßig schlicht und verfügen über keine außergewöhnliche Tiefe, aber sie haben es trotzdem geschafft einen Eindruck in meinem Gedächtnis zu hinterlassen um schon nach wenigen Seiten wieder klar und lebendig in meinem Kopfkino zu erscheinen. Das fällt mir direkt positiv aus. Auch mit Mirador verhält es sich so: Ich habe das Gefühl ich komme zu einem Ort zurück, den ich früher einmal gut gekannt habe.
Inhaltlich begeistert mich „Overworld“ nicht ganz so sehr wie „Bluescreen“ es getan hat denn mir fallen immer wieder Logiklücken auf, zB dass in einer Welt, in der die totale Überwachung möglich ist, die Mädchen allen Regeln und Gesetzen zum Trotz „ihr Ding“ durchziehen und keinem irgendwas auffällt. Und selbst wenn es auffällt, sind die Konsequenzen gering. Auch scheinen mir einige Zukunftsvisionen des Autors nicht modern genug, die Art und Weise wie er sich beispielsweise über Religion, künstliche Intelligenz und Gleichstellung der Geschlechter äußert, klingt für mich schon vom heutigen Standpunkt aus überholt und die Mirador-Reihe spielt schließlich im Jahr 2050.
So empfinde ich die langsameren Szenen im Roman als ein bisschen langweilig, weil es mir schwerfällt, die Dinge ,die mir nicht glaubhaft erscheinen, zu ignorieren. Eine Lesepause an solch einer Stelle führt schon mal dazu, dass das Buch ein p

Bewertung vom 19.10.2018
DOORS ? - Kolonie
Heitz, Markus

DOORS ? - Kolonie


ausgezeichnet

Cover
Das Cover zeigt vor tiefschwarzem Hintergrund den winzigen Ausschnitt einer blauen Tür und des zugehörigen Schlüssellochs. Alles ist von Spinnweben bedeckt, eine kleine schwarze Spinne ist auch zu sehen. Das Bild wirkt sehr echt, beinahe wie eine Fotografie, ein Eindruck, der von dem geprägten Papier noch verstärkt wird. Beim Betrachten habe ich das Bedürfnis in das Schlüsselloch zu spitzeln, das matte Schwarz wirkt einfach einladend und vermittelt den Eindruck als läge etwas darin verborgen. Darunter fügt sich der Titel ein, in dem geschickt die Markierung der ausgewählten Tür (ein Fragezeichen) versteckt ist. Ein wirklich schönes Cover in düsteren, aber intensiven Farben, das einladend und angenehm gruselig zugleich ist.

Schreibstil
In diesem relativ kurzen Roman lernt der Leser gleich zu Beginn etwa 10 Figuren auf einmal kennen. Diese sind präzise beschrieben und zunächst gerade detailliert genug, um sie unterscheiden zu können. Im Lauf des Romans werden Informationen stückchenweise ergänzt, so dass man ein gutes Gesamtbild aller Personen erhält.
Um das Gedächtnis ein wenig zu unterstützen findet man im Buch auch knappe Steckbriefe der Hauptfiguren.
Der Autor erzählt aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person. Dabei ist immer ersichtlich, wessen Sichtweise gerade geschildert wird, auch wenn es sich nur um einen kurzen Absatz handelt.
Der Schreibstil ist klar und flüssig, meinem Empfinden nach geradezu unauffällig, da ich beim Lesen jederzeit von der Erzählung gefesselt war, ohne bewusst oder unbewusst auf Stil und Formulierungen zu achten. Der Roman liest sich schnell und ist durchgehend spannend.
Die Schauplätze sind vielfältig, teils geheimnisvoll und ein wenig unheimlich. Die äußerliche Beschreibung ist stets deutlich und somit vorstellbar. Auch werden Hintergrundinformationen in kleinen Portionen geliefert, die das Verständnis der Handlung erleichtern, dabei aber nicht durch Abschweifungen den Lesefluss gefährden.

Meinung
Ich gehöre wohl zu den 0,00001% aller Fantasy-Leser, die bisher noch kein Fan von Markus Heitz waren. In zwei Romane des beliebten Autors habe ich bisher meine Nase gesteckt, einer hat mir gefallen, der andere war nicht mein Fall. Unentschieden. Nach „Doors“ schießt mein Daumen nun ganz klar in die Höhe! Das war ausgezeichnete Unterhaltung!
Ich bin nicht die konzentrierteste Leseratte, und dass ich mit so vielen Figuren auf einem Haufen nicht die Orientierung verloren habe schreibe ich der geschickten und präzisen Beschreibung der Personen zu. Obwohl man alle auf einmal kennen lernt (und ich Namen und Personenbeschreibungen für gewöhnlich innerhalb von 0,3 Sekunden vergesse), konnte ich mir hier alle problemlos merken. Dabei wirken die Figuren gar nicht so stereotyp wie man nach einem anfänglichen Blick auf die (sehr hilfreichen) Steckbriefe annehmen mag. Alle haben Besonderheiten, Geheimnisse oder Hintergründe, die jeden Einzelnen authentisch wirken lassen.
Ich habe den Roman geradezu verschlungen. Er ist durchweg spannend und ich wollte immer wissen wie es jetzt weitergeht. Dabei passieren schon einige Dinge

Bewertung vom 17.10.2018
DOORS X - Dämmerung
Heitz, Markus

DOORS X - Dämmerung


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung
Als eine junge Frau im Höhlensystem unterhalb einer alten Villa verschwindet, schickt ihr schwer reicher Vater ein Team von Experten los um sie zu retten. Die Höhle hält jedoch einige bemerkenswerte Geheimnisse bereit, zudem scheint außer der Rettungsmannschaft noch jemand – oder etwas – dort unten unterwegs zu sein. Wie außergewöhnlich ihre Mission ist, wird den Rettern erst klar, als sie einen Raum mit uralten Türen finden und plötzlich alle Messgeräte verrückt spielen. Das Team muss durch eine der Türen hindurch, um die Vermisste zu finden. Durch welche Tür hängt aber von der Entscheidung des Lesers ab!

Bei „Doors“ handelt es sich um drei Romane, die mit der gleichen Handlung beginnen, aber je nach Entscheidung des Lesers unterschiedlich verlaufen und enden.
In der gedruckten Ausgabe jeder der drei „Doors“ Varianten ist die Einführungsgeschichte enthalten.


Cover
Das Cover hat einen schwarzen Hintergrund, darauf ist ein Schlüsselloch abgebildet, das von metallischen Brauntönen und fremdartigen Linien umrahmt wird. Um das Schlüsselloch herum fliegen und krabbeln braune Motten, die durch die Prägung das Papiers besonders hervorgehoben werden. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, es wirkt auf freundliche und einladende Weise geheimnisvoll (Ich mag Motten ;) ). Unter dem Bild findet man den Titel in grüner Schrift, in dem sich ein X – die Markierung der ausgewählten Tür - versteckt.

Schreibstil
In diesem relativ kurzen Roman lernt der Leser gleich zu Beginn etwa 10 Figuren auf einmal kennen. Diese sind präzise beschrieben und zunächst gerade detailliert genug, um sie unterscheiden zu können. Im Lauf des Romans werden viele weitere Informationen ergänzt, so dass man ein gutes Gesamtbild aller Personen erhält.
Um das Gedächtnis ein wenig zu unterstützen findet man im Buch auch knappe Steckbriefe der Hauptfiguren.
Markus Heitz erzählt aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person. Dabei ist immer ersichtlich, wessen Sichtweise gerade geschildert wird, auch wenn es sich nur um einen kurzen Absatz handelt.
Der Schreibstil des Autors in diesem Werk ist klar und flüssig, meinem Empfinden nach geradezu unauffällig, da ich beim Lesen jederzeit von der Erzählung gefesselt war, ohne bewusst oder unbewusst auf Stil und Formulierungen zu achten. Der Roman liest sich schnell und ist durchgehend extrem spannend.
Die Schauplätze sind vielfältig, geheimnisvoll und unheimlich und vermitteln eine bedrohliche Atmosphäre.

Meinung
„Dämmerung“ ist der zweite Doors Roman, den ich gelesen habe, daher komme ich nicht umhin Vergleiche zu ziehen. Der andere Roman - „Kolonie“ - hat mir schon sehr gut gefallen, ich habe ihn ohne weiteres mit fünf Sternen bewertet. Daher hat es mich ziemlich überrascht, dass mir „Kolonie“ sogar noch besser gefallen hat. Das Buch ist wahnsinnig spannend, ich habe es fast an einem Stück verschlungen.
Die Handlung war für mich nicht absehbar und hat mich somit häufig (positiv) überrascht. Obwohl ich bereits einen „Doors“ Roman gelesen hatte, konnte ich nicht erahnen, was „Dämmerung“ zu bieten hat. Zwar ähneln einige Szenen einander, die beiden Romane unterscheiden sich jedoch stark.
Ich bin nicht die konzentrierteste Leseratte, und dass ich mit so vielen Figuren auf einem Haufen nicht die Orientierung verloren habe schreibe ich der geschickten und präzisen Beschreibung der Personen zu. Obwohl man alle auf einmal kennen lernt (und ich Namen und Personenbeschreibungen für gewöhnlich innerhalb von 0,3 Sekunden vergesse), konnte ich mir hier alle problemlos merken. Dabei wirken die Figuren gar nicht so stereotyp wie man nach einem anfänglichen Blick auf die (sehr hilfreichen) Steckbriefe annehmen mag. Alle haben Besonderheiten,

Bewertung vom 06.10.2018
Nacht der Diebe
Kuhlmann, Hanna

Nacht der Diebe


weniger gut

Diese Rezension enthält Spoiler.
Stark gekürzte Fassung aufgrund von Zeichenbegrenzung

Nacht der Diebe hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Warum „leider“? Weil durchaus erkennbar ist, dass die Autorin sich eine interessante Geschichte ausgedacht hat. Die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird wirkt auf mich jedoch lieblos.
Die häufigen Perspektivenwechsel verwirren, insbesondere wenn nicht ganz klar ist, um wen es in einer Szene überhaupt geht bzw auf wessen Seite man als Leser denn nun stehen soll.
Die Figuren sind langweilig, verfügen über keinerlei Tiefe und nur eine minimale Vorgeschichte. Sie haben keine erkennbaren Ideale und Ziele, einzig Fuchs erzählt immer wieder etwas von der Freiheit, die er sich wünscht, was genau er sich unter Freiheit vorstellt ist mir nicht klar. Handlungen sind für mich oft nicht nachvollziehbar und die Figuren, insbesondere Shivari, wirken inkonsistent. Seit im zweiten Drittel bespielsweise erwähnt wird, dass Shivari ein Mädchen ist, verhält sie sich auch klischeehaft, weint, errötet und ist schüchtern, obwohl sie doch vorher als „vorlauter Bengel“ erschien. Ich kann kein echtes Interesse an den Figuren entwickeln oder mich gar mit ihnen identifizieren.
Gelegentlich tauchen auch Figuren auf an die ich mich mangels Anschaulichkeit nicht erinnere, oder eine Figur zieht eine für mich unverständliche Schlussfolgerung, die nicht erklärt wird. Als Leser muss man das dann so hinnehmen und hoffen, dass es irgendwann aufgeklärt wird, was leider nur selten der Fall ist. Wie bereits erwähnt sind die Beziehungen wechselhaft, oft ist mir nicht klar, wer auf wessen Seite steht und vor allem warum das so ist.
Die Welt und ihre Bewohner werden nicht anschaulich erklärt, höchstens mit Namen bezeichnet. Zum Beispiel gibt es allerlei Wesen mit dem Namen „Drachen“. Es scheint sich dabei um Tiere zu handeln, aber Details sind nicht bekannt. Man erfährt nicht wie sie aussehen, ob sie magisch sind oder sonst irgendwie besonders, wie sie sich unterscheiden etc. Ich kann mir die gesamte Welt und - abgesehen von Fuchs- auch keine Person so wirklich vorstellen.
Statt Kopfkino laufen Fragezeichen durch meinen Kopf, das Lesen strengt mich an und langweilt mich zugleich.
Dadurch plätschern gut zwei Drittel des Romans so dahin, ohne dass ein Handlungsstrang, ein Ziel oder irgendeine Bedrohung erkennbar werden. (Dabei ist es nicht so, dass nichts bedrohliches geschieht, nur ist kein Bezug zu den Figuren erkennbar, so dass es mich als Leser - falls ich denn überhaupt mit den Figuren „mitfiebern“ kann – kaum interessiert.) Dann ungefähr im letzten Drittel wird es interessanter, es entwickelt sich eine „Aufgabe“ für die Helden. Da jedoch ständig Perspektiven und Schauplätze gewechselt werden, die Motive der Protagonisten unklar sind und einige Szenen schlicht unfertig wirken, verliert sich auch hier die aufkeimende Spannung.
Viele Dinge werden einfach nicht erklärt... Warum wird Shivari zum Wassergott wenn sie bisher noch nie irgendetwas mit Wasser zu tun hatte? Wovon hängt es ab, wer auf welche Art der Magie Zugriff hat? Warum gibt es so viele Götterwesen auf einem Fleck und warum haftet sich ihr „göttlicher Funke“ an empfindliche sterbliche Hüllen? Und warum wird Shivari eigentlich als Junge dargestellt obwohl sie ein Mädchen ist? ...
Die bereits erwähnten, für mich nicht nachvollziehbaren, Entscheidungen und Schlussfolgerung der Figuren kommen noch hinzu. Natürlich kann man als Leser auch mal auf dem Schlauch stehen, aber bei diesem Roman passiert das einfach zu häufig um das Problem einzig in meinem Verständnis zu sehen.
Ich hatte einige Male das Bedürfnis das Buch einfach wegzulegen. So habe ich mir nur ungefähr die letzten 50 Seiten gespart und gebe dafür einen Stern mehr... für den Fall, dass der Schluss doch brillant ist.