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puppetgirl

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2018
Libellenschwestern
Wingate, Lisa

Libellenschwestern


ausgezeichnet

Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll, denn diese Geschichte ist so bewegend und es ist mir eigentlich auch sehr unangenehm, dass ich vorher von der Thematik gar nichts gewusst habe.
Dieser Roman ist schon ein historischer Roman, doch schwängt er immer wieder von der heutigen Zeit in einen Zeitstrahl der 1930er. Wir erfahren die Geschichte von Rill und ihrer Familie, also ihren Geschwistern und ihren Eltern. Rill ist die Älteste und fühlt sich für ihre Geschwister verantwortlich, doch sie kann mit ihrem kindlichen Wesen doch noch nicht so viel Verantwortung auf sich laden, nur weil Erwachsene meinen, dass sie ein sehr schlechtes Spiel mit ihr und ihrer Familie spielen müssen. Sie kommt mit ihren Geschwistern in ein Waisenhaus und so versucht sie das Versprechen, welches sie ihren Eltern gegeben hat, zu erfüllen. Sie will ihre Geschwister beschützen. Doch wie soll man das machen, wenn man keinen Einfluss hat, wenn man doch nur ein Kind ist, was hin- und her geschubst wird?
Und dann gibt es in der aktuellen Zeit Avery. Sie ist die Tochter eines Politikers, ist gerade in ihren Dreißigern und lernt die 90-jährige May kennen. Diese kommt mit dem Armband von Avery´s Großmutter in Berührung und denkt, dass es ihr eigenes Armband sei. Aber das ergibt für Avery keinen Sinn. Warum sollte ihre Großmutter das Armband einer fremden Frau haben, die definitiv nicht zur Familie gehört? Avery möchte mehr erfahren, kann aber ihre Großmutter Judy nicht mehr fragen, denn diese leidet an Demenz und somit ist es schwierig klare Antworten aus ihr herauszubekommen. Doch da hilft Avery´s Beruf ihr etwas weiter. Sie ist Anwältin und kann sich somit sehr gut in Recherchen festbeißen. Nur will sie das Geheimnis wirklich lüften? Würde es der politischen Karriere ihrer Familie schaden?
Lisa Wingate hat mich weinen lassen, hat mich fluchen lassen und hat mich das Buch weglegen lassen, da mir das Herz so wehtat. Ich konnte mir bis dahin nicht vorstellen, was Menschen anderen antun um reich zu werden. Und dass sie es an Kindern auslassen. So verbindet die Autorin Wahrheit und Fiktion so miteinander, dass man glaubt, man könnte sich wirklich mit May unterhalten, alles aus ihrem Leben erfahren, denn irgendwie ist es doch alles wahr. Die Geschichte wurde für mich nie langweilig, sondern hat mich jedes Mal aufs Neue in eine Geschichte gezogen, von der ich wissen wollte, wie sie weiterging, wie sie endete, ob es ein Happy End gibt oder nicht? Ich habe so sehr mitgefiebert, auch wenn es eben nicht immer freudige Gefühle waren, die dort bei mir auftauchten, aber dies ist wirklich ein Roman, den ich nur empfehlen kann. Er berührt einen und lässt einen nachdenken, vielleicht lässt er auch andere Leser nicht mit trockenen Augen zurück. Es war wirklich ein berührender und bedeutender Lesegenuss für mich.

Bewertung vom 14.06.2018
Neuntöter / Emma Carow Bd.1
Hansen, Ule

Neuntöter / Emma Carow Bd.1


sehr gut

Der Thriller „Neuntöter“ von Ule Hansen wurde mir vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Wir werden mit Emma Carrow auf die Ermittlungen zu einer Mordserie geschickt und zwar in Berlin. Ich fand es echt toll, deshalb habe ich das Buch auch angefragt, denn ich habe in der Nähe von Berlin gewohnt und habe dann erstmal ein bisschen mit Google Streetview, mir die ganzen Orte angeguckt und habe dann ein bisschen spekuliert, wie das alles funktioniert hat. Natürlich war ich auf dem falschen Weg, denn für so etwas habe ich gar kein Talent, so habe ich die Ermittlungen doch lieber Frau Carrow überlassen. Die ersten Leichen die gefunden werden, sind in Panzertape eingewickelt, wie in einen Kokon und hängen in einem Gerüst, welches von außen mit Planen bespannt ist und so den Eindruck eines Hauses vermitteln soll. Die Opfer sind auf grausame Weise ums Leben gekommen. Wer macht so etwas und was hat es mit dieser seltsamen Form des Mordens auf sich? Wir haben nicht nur den Fall, den wir verfolgen, sondern wir verfolgen auch Emma in ihrem Leben und ihrem Leiden, denn ihr ist in der späten Jugend ein Leid zugefügt worden, was sie noch heute verfolgt. Nun kommt es auch viel intensiver zur Sprache und könnte sogar ihren Job beeinflussen, was sie ja aber gar nicht will, doch Traumata lassen sich nicht einfach ein- und wieder ausschalten.
Ich fand die Geschichte wirklich spannend gemacht, gerade das letzte Drittel des Buches zieht einen in den Bann und will einen das Buch nicht mehr weglegen lassen. Auch erfährt man sehr viel über die Ermittlerin und ihre Gedankengänge, wie sie an den Fall herangeht. Sie ist speziell, das ist vielleicht schon klar, aber sie wird auch nicht richtig verstanden. Die Autoren schreiben in unterschiedlichen Satzformen. Es gibt Teile, da werden kurze Sätze verwendet. Informationen kommen einfach so „zack, zack, zack“, das fand ich richtig gut, denn es war wirklich so ein: hier sind die Infos und nun arbeite damit. Und dann gab es eben die restliche Erzählung, die in Schachtelsätzen alles ausgeschmückt hat, sodass man die Charaktere besser verstehen kann, sich vorstellen kann, wo man nun ist und auch sich die Umstände der Morde vorstellen kann. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und der zweite Teil lässt auch nicht lange auf sich warten, denn dieser ist im vergangenen Monat erschienen unter dem Titel: „Blutbuche“.
Die Cover sind aufeinander abgestimmt, deshalb wohl auch die Neuauflage der ersten Teiles um die Fallanalystin Carrow, denn „Neuntöter“ gab es schon mal in einer anderen Aufmachung.
Nun sehen wir zwei schwarze Vögel, die sich auf einem weißen, teilweise leicht gräulichen Hintergrund, scheinbar angreifen. Sonst ist nur die Schrift, mit Titel, Verlag und Autoren in Schwarz und Rot zu sehen, die noch mit Kleinigkeiten wie Fingerabdrücken und Kratzern oder Flecken verbunden und umgeben sind. Mir gefällt das Cover richtig gut und so ähnlich ist eben auch das Cover des zweiten Teiles angelegt, was ich bei Reihen sehr mag.

Bewertung vom 11.06.2018
LOA
Meineke, Petra Renée

LOA


ausgezeichnet

Ihr wollt etwas über die Geschichte des Voodoo lernen und dann auch noch über Haiti? Dann seid ihr im Buch „LOA – die weiße Mambo“ genau richtig. Der Roman verknüpft zwei Zeitstränge miteinander, die uns zum einen einen Blick auf das Sklavenleben und den Sklavenaufstand werfen lassen und der andere Zeitstrang zeigt uns die heutige Lage in Haiti auf. Ein wenig Fantasie ist dabei, könnte man sagen, wenn man vielleicht nicht an die Religion glaubt, die da hinter dem Voodoo zu finden ist. Ich muss zugeben, dass ich sonst unter Voodoo nur diese kleinen Puppen kannte, in die irgendwelche Nadeln gesteckt werden und habe es doch als sehr negative oder eher schwarze Magie bezeichnet. Doch durch dieses Buch wurde ich viel tiefer in die Religion geführt und habe gelernt, dass es ganz anders aussieht. Auch habe ich nicht viel von Haiti und der aktuellen politischen Lage gewusst.

Nun aber zum genauen Inhalt.
Zum einen gibt es Zoe, sie ist adoptiert worden und kommt aus Haiti. Ihre Adoptiveltern leben nicht mehr und so wohnt sie bei ihrer Adoptivtante Meg. Sie will ihre Vergangenheit ergründen, da sie einen Anstoß von außen bekommen hat und so kann sie ihre Tante überreden in ihre Heimat zu reisen. Dort passieren aber sehr seltsame Dinge, bis ihre Tante von schwarzen Männern eingekreist wird und Zoe nur noch die Flucht bleibt. Irgendetwas stimmt da vorn und hinten nicht, doch was nur? Als Meg wieder auftaucht, ist Zoe verschwunden, doch die beiden finden wieder zueinander und haben ein paar nette Gesellen kennengelernt, die auf ihrer Suche nach Antworten helfen wollen. Nur ist das alles gar nicht so einfach und irgendwie werden sie wohl doch noch verfolgt.
Dann gibt es da Mokabi. Er wurde aus Afrika nach Haiti verschleppt und ist dort als Sklave verkauft worden. Wir erfahren viel über ihn, seinen Glauben und die anderen Sklaven, die auf der Farm angestellt sind. Auch erfahren wir viel über den Sklavenaufstand. Und irgendwie hängt eben dieser Zeitabschnitt mit Zoe in der Gegenwart zusammen.

Petra Renee Meinike entführt uns in ihrem ersten Teil dieser Reihe auf eine sehr interessante Erkundungstour der Geschichte Haitis und gibt dem ganzen einen fantastischen Tick, doch das ist meist gar nicht so fantastisch, denn vieles ist Wirklichkeit. Auch zeigt sie die Armut der Einwohner auf und wie dagegen die Welt der Touristen aussieht. Das Thema Piraterie kommt auf. Eine wirklich interessante Geschichte, die das doch sehr arme Leben verdeutlicht, einen aber nicht erschlägt. Man liest ein sehr spannendes Buch und lernt noch etwas dabei. Das fand ich besonders schön. Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Es ist alles sehr flüssig gewesen und ich wollte das Buch meist gar nicht weglegen. Da ich bei einer Leserunde auf Lovelybooks zu diesem Buch gekommen bin, musste ich dann doch an einigen Stellen haltmachen und durfte das nächste Kapitel noch nicht anfangen, weil ich einen Eindruck zum jeweiligen Abschnitt verfassen musste. Das war manchmal echt hart.

Was auch noch erwähnt werden sollte ist dieses grandiose Cover. Es ist einfach so faszinierend. Die Farbgestaltung lässt mein Herz höherschlagen. Auf der oberen Hälfte sieht man nur den unteren Teil eines Kopfes, es könnte auch ein verzierter Totenschädel sein, aber es sind so schöne Verzierungen darauf, die dann auch auf dem Buch weitergehen. Die Schrift ist darin eingebettet. Es ist definitiv ein Augenfang und in jeder Buchhandlung bestimmt deutlich unter den anderen Büchern erkennbar.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich warte gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 05.06.2018
Der Anfang / Immerwelt Bd.1
Showalter, Gena

Der Anfang / Immerwelt Bd.1


ausgezeichnet

Wenn wir mal sterben, dann ist nicht einfach Schluss, dann kommen wir in unser Zweitleben und das ist dann erstmal das interessante.
So oder so ähnlich könnte wohl der Werbeslogan für Troika oder Myriad klingen. Dies sind die Reiche, für die man sich in seinem Erstleben verpflichtet. Wenn man das nicht macht, denn endet man in viele Enden und wie es da so zugeht, weiß keiner so richtig, aber es soll wirklich schrecklich sein.
Das klingt echt interessant, aber irgendwie auch sehr unangenehm, oder was meint ihr? Ich wüsste nicht, wie ich mich entscheiden soll, wenn dann meine Entscheidung mein ganzes Zweitleben bestimmt, was mehrere hundert Jahre gehen kann. Und deshalb versuchen Myriad und Troika die Menschen zu werben, die eine Seite steht für Licht, die andere für Dunkelheit und irgendwie haben die beiden Reiche wohl noch nicht so richtig gelernt, dass es keine Dunkelheit ohne Licht geben kann, oder?
Achso ja, ich versuche euch hier gerade ein Buch vorzustellen, was ich echt cool finde. Nicht nur die Idee, sondern auch die Charaktere und vor allem die sehr lockere Ausdrucksweise, die die Autorin hier genutzt hat.
„Immerwelt- der Anfang“ von Gena Showalter ist das erste Buch, was ich von ihr gelesen habe. Dabei habe ich schon eine ganze Weile die Bücher zu der Alice im Zombieland Reihe hier rumstehen. (Warum habe ich die noch nicht gelesen?) Ich habe das Buch bei Lovelybooks gewonnen für eine Leserunde und war echt begeistert, als ich angefangen habe zu lesen. Wir begleiten Tenley auf ihrem Weg. Sie hat sich nicht entschieden, wo die denn mal hinmöchte, aber ihre Eltern wissen ganz genau, wo ihr Kind mal hinsoll. Und um das zu bekommen, haben sie sie in eine Anstalt für Schwererziehbare gesteckt. Dort befinden wir uns am Anfang auch und die Methoden dort sind schrecklich. Viele entscheiden sich einfach, damit sie die Qualen nicht weiter ertragen müssen für eine Seite. Tenley versucht aber alles zu ertragen, damit sie sich durch einen freien Willen entscheiden kann, schließlich wird sie im jeweiligen Reich eine sehr lange Zeit verbringen. Und nur damit ihre Eltern in Luxus leben können, will sie sich nicht für die eine Seite entscheiden, die ihre Eltern für sie ausgesucht haben. Doch wird sie noch mehr unter Druck gesetzt, denn es gibt TAs und MAs. Das sind Agenten der jeweiligen Reiche, die versuchen die Menschen für sich zu werben, denn irgendwie ist die Erde scheinbar ihr Ort für die „Ernte“ neuer Seelen in ihrem Reich. Und Tenley hat da eben auch zwei von, die sie auf teilweise sehr erdrückende Art und Weise von ihrem Reich überzeugen wollen. Doch Ten bleibt sich ihrer Sache sehr treu und versucht mit allen Mitteln der Entscheidung aus dem Weg zu gehen. Das ihr Leben deshalb aber immer schwerer wird und der Druck immer größer wird, dass könnt ihr euch vielleicht vorstellen.
Dieser Teil heißt so schön „Der Anfang“ und das ist er auch. Wir werden in die Geschichte hineingeführt, erfahren im Verlauf immer mehr über die Reihe, ihre Rolle und was sie für Geheimnisse haben. Aber wir erfahren auch viel mehr über Tenley und wir sehen sie wachsen. Tenley ist für mich ein sehr liebenswürdiger und verständlicher Charakter. Ich mag sie. Sie ist zu anderen liebevoll und für ihre Freunde steht sie ein. Sie kann sich auch aufopfern, aber eigentlich möchte sie niemandem mehr trauen, schließlich kann man nur sich selbst helfen. Ich finde das diese Zerrissenheit und ihre Entscheidungen deutlich rübergebracht werden und man auch versteht, warum was passiert ist. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht, schließlich gab es im ersten Teil sehr viel Zündstoff der schon den Weg in den zweiten Teil gelegt hat, aber da müssen wir noch etwas warten.

Bewertung vom 17.05.2018
Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt / Frost & Payne Bd.1-3
Pfyl, Luzia

Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt / Frost & Payne Bd.1-3


ausgezeichnet

Unter dem Titel „Frost & Payne – Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt“ erschien ein Sammelband der ersten drei Teile der Steampunk-Reihe von Luzia Pfyl. Band 1 – „Die Schlüsselmacherin“, Band 2 – „Die mechanischen Kinder“ und Band 3 – „Die Bibliothek des Apothekers“ bringen uns in die Handlung, lassen uns die handelnden Personen kennenlernen und bringen immer einen neuen Fall ins Rollen.
Ich habe vorher in dieser Richtung noch gar nichts gelesen, fand aber den Klappentext so interessant, dass ich mich für die Leserunde bei Lovelybooks beworben habe und dann das Glück hatte ein Rezensionsexemplar zu gewinnen. So lernte ich Lydia Frost kennen. Sie wird auch als „die Schlüsselmacherin“ bezeichnet. Um sie geht es speziell im ersten Band der Reihe. Wir lernen sie kennen, bekommen ein wenig Einblick in ihre Geschichte und ihre Charakterzüge. Und wir begleiten sie gleich auf ihren ersten Fall, den sie für ihre neueröffnete Agentur erledigt. Sie hat sich selbstständig gemacht als Privatdetektivin und will endlich auf eigenen Beinen stehen. Sie soll einen Folianten beschaffen und wir begleiten sie auf den wilden Verfolgungen auf den verschneiten Straßen von London. Ich finde die Zeit, in der die Geschichte spielt super. Die Straßenbahnen rattern durch die Straßen, Luftschiffe bringen einen auf dem schnellsten Luftweg zu seinem Ziel und die Tube ist in ihrem Untergrund doch immer noch ein sehr gefährliches Unterfangen.
Am Ende lernen wir Payne kennen. Er hat seine eigene Geschichte und auch seine Frau spielt eine Rolle in den Geschichten. Beide sind auf ihre ganz eigene Art und Weise sehr interessante und für mich auch sehr sympathische Charaktere. Ich freue mich immer wieder, wenn ich das Buch aufmache und mich wieder in ihre Welt stürze. Es gibt so viel zu entdecken, so geht es im zweiten Teil darum, dass Frost & Payne nun zusammenarbeiten, er ist bei ihr im Geschäft miteingestiegen, hilft ihr. Als ehemaliger Pinkerton hat er so seine Möglichkeiten, was ihrem Geschäft bestimmt guttut. In diesem Band geht es um einen Prototyp einer Waffe, der entwendet wurde und der unbedingt innerhalbe einer Woche wiedergefunden werden muss, denn dann kommt hoher Besuch und da muss er unbedingt da sein. Ob Frost und Payne es wirklich in der Woche schaffen? Schließlich haben sie ja auch noch eigene Probleme aus der Vergangenheit, die sich nicht so einfach abschütteln lassen und somit ja auch noch zusätzlich die Arbeit erschweren.
Tja und dann in Band drei begeben wir uns mit ihnen auf eine sehr spannende Reise nach York. Wir fliegen mit dem Luftschiff, was unglaublich interessant ist, gern hätte ich so etwas selbst mal erlebt. Wir haben einen Auftrag bekommen, dass wir eine Bibliothek finden sollen, von alten Aufzeichnungen, die die Geschichte gerade in der wissenschaftlichen Entwicklung vorantreiben könnte. (Ich merke gerade, ich sage schon wir, denn ich habe voll das Gefühl, dass ich mit den beiden mitreise.) Doch auch das ist gar nicht so einfach, denn es ist alles in einem Rätsel verpackt, es soll ja schließlich nicht jeder an diese Werke kommen und dann haben Frost und Payne ja noch ihre Vergangenheit, kann die ihnen in diesem Fall einen Strich durch die Rechnung machen?
Wir ihr bestimmt schon gemerkt habt, bin ich echt begeistert von dieser Reihe. Mir gefällt der Schreibstil von Luzia Pfyl unglaublich gut. Ich kann mich voll in die Geschichte hineinversetzen und ich bin voll dabei. Ich bin begeistert von ihren Ideen, den unterschiedlichen Charakteren, die sie geschaffen hat und die aufeinandertreffen und dann immer so kleine Zwischenschübe, die einen neugierig machen auf das, was da so noch kommen mag, denn es gibt da so eine Sache in der ganzen Reihe, die ich euch ja noch gar nicht verraten habe. Es gibt da einen Durchgeknallten, der Versuche an Kindern macht, die anfangs noch gesund waren und dann von ihm einfach so mechanische Körperteile erhalten.

Bewertung vom 15.05.2018
Perfektion - Die Veränderten (eBook, ePUB)
Kier, Laura

Perfektion - Die Veränderten (eBook, ePUB)


sehr gut

Wir steigen sofort in die Handlung ein und befinden uns in einem Schweber. Ein Flugobjekt. Uns wird die Geschichte aus der Perspektive von Adara erzählt. Erst betrachten wir noch durch die Fenster die verdorbene Landschaft, nichts ist lebensfähig und im nächsten Moment erleben wir einen Absturz, der zwei der drei Passagiere das Leben kostet. Adara überlebt, mit ihrem ungeborenen Baby im Bauch. Sie ist etwas Besonderes, denn nicht viele haben die Möglichkeit ein Kind zu bekommen. Nun ist sie da, in dieser Welt, wo es nichts Lebendiges gibt und muss sich verstecken, vor Drohnen, die scheinbar auf der Suche nach ihr sind, denn ihre Freundin hat im Sterben gesagt, sie solle flüchten und der Firma Genteck nicht trauen. Sie hört darauf, denn sie hat irgendwie Angst um das Kind in ihrem Bauch. Warum weiß sie aber nicht, denn sie hat nur noch Erinnerungen an die letzten paar Monate, alles was vorher war, wird ihr genommen. Sie sucht Hilfe, doch wo soll sie hin, wen soll sie finden und wer kann sie aufnehmen. Nachdem der Pilot von einer Drohne erschossen wird, weiß Adara, dass sie wegmuss. Sie muss sich verstecken. So begleiten wir sie auf der Flucht durch die Stollen, die sich unter der unbenutzbaren Erde befinden. Doch auch dort wird sie von Drohnen gefunden, dann gibt es sogar Kopfgeldjäger und Piraten, wie soll sie das schaffen?
Soviel erstmal zum Inhalt. Nun zur Grafik, denn das Cover finde ich richtig, richtig gut. Wir sehen Dornenranken in der Form einer DANN-Helix. Das hat mich schon sehr neugierig gemacht, da musst ich einfach wissen, worum es in dem Buch ging. Überall die spitzen Dornen an den Ranken, dann schlagen von unten die Flammen eines Feuers auf und im Hintergrund sieht man nur noch dichten Rauch. Ich finde es einfach klasse. Auch im Buch werden Grafiken benutzt, denn die unterschiedlichen Kapitel haben auf den Seiten die DNA-Basen. Das passt einfach super zu der Thematik der veränderten Gene und dem, was Genteck dort wohl macht. Im Ebook ist dies leider nicht zu sehen.
Nun zum Stil. Der erste Teil einer Reihe gibt oft noch nicht so viele Infos über die Personen, sondern bringt uns erstmal in die Handlung herein. So ist es auch in diesem Buch. Die Idee für die Reihe finde ich super, schließlich bin ich auch Fan von Dystopien und mir gefällt die Thematik sehr gut. Adara ist aus meiner Sicht eine überlegte Person, Laura Kier hat sich überlegt, wer uns hier die Geschichte erzählt, denn Adara erzählt eben aus ihrer Perspektive und weiß eben nicht mehr viel. Sie weiß nur von den letzten drei Monaten in der Einrichtung, da kann sie nicht viel wissen. So lernen wir wie sie, langsam alles kennen. Doch sie darf eben noch nicht alles wissen. So stehen gerade am Ende dieses Bandes noch viele Fragen offen, aber das ist für eine Reihe genau richtig. Die Welt die Erschaffen wurde, finde ich sehr interessant und gut ausgedacht. Wir haben es mit Strahlung und unterschiedlichen Schichten im Gensystem zu tun. Spannung baut sich auch auf. Deshalb empfehle ich dieses Buch gern weiter. Dennoch sind es nur vier Sterne, da eben ein bisschen mehr Leben in den einzelnen Personen schön wäre, was ja aber in Teil zwei dann vielleicht kommen wird.