Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 857 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


sehr gut

Zeit ist ein kostbares Gut. Es gehört dir ganz allein. Doch hier im Thriller fühlt der Täter sich um seine Zeit betrogen. Dafür rächt er an denen, die in seinen Augen dafür verantwortlich sind. Hinter dieses krude Denken des Täters zu kommen, hat mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten. Es war spannend mitzuerleben, wie der Täter sein Vorgehen plant, aber ihm selbst dabei die Zeit davonrennt. Der Autor versteht es sehr gut den Leser mit falschen Fährten auf gedankliche Irrwege zu bringen. Die Frage „Hast du Zeit? ist das Einzige, was alle Opfer verbindet. Doch die können davon nicht mehr berichten.
Die Handlung war schwer durchschaubar, denn seine Opfer haben auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun. Was haben eine Bestatterin, eine Krankenschwester, ein Busfahrer, ein Paketbote und die Tochter eines Ex-Polizisten schon gemeinsam? Stück für Stück lernt der Leser den Grund der seelischen Spaltung des Täters und sein Denken kennen.
Ich fand den Thriller sehr gut durchdacht und habe mich spannend unterhalten gefühlt. Ganz im Sinne des Buchtitels, sage ich deshalb – nehmt euch die Zeit. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 14.06.2024
Sommerzauber auf Sylt
Gesing, Daniela

Sommerzauber auf Sylt


sehr gut

Caro und Verena sind beste Freundinnen. Während Caro Single ist, von Mann und Familie zwar träumt, aber sich doch davor scheut diesen Schritt zu gehen, steht Verena nach 20 Jahren Ehe vor deren Scherbenhaufen. Ihr Mann Jan hat sie für eine Jüngere verlassen. Er hat ihr sogar zu verstehen gegeben, dass Frauen über 40 keinen Mann mehr betören können. Ein harter Schlag mitten ins Gesicht. Nach anfänglicher Verzweiflung versucht Verena bei ihrer Lieblingstante auf Sylt Abstand zu gewinnen, sich auf die neue Situation einzustellen und sich über ihren neuen Lebensweg ohne Jan klarzuwerden …..
Gleich auf den ersten Seiten lernt man die beiden Frauen kennen, wobei die Erzählung immer kapitelweise zwischen Caro und Verena wechselt. Ich habe das als sehr lockeren Erzählstil empfunden und mochte beide Frauen von Anfang an. Verena, die nach einem Neuanfang versucht, hat es mir dabei besonders angetan. So ein arroganter Schnösel von Ehemann, der auch noch versucht sie finanziell auszubooten, den hätte ich gerne persönlich zur Rede gestellt. Die Autorin hat also alles richtig gemacht, wenn die Emotionen bei mir so hoch ausschlagen.
Manche Dinge sind beim Lesen vorhersehbar, trotzdem habe ich mich mit dem Buch sehr kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.06.2024
Der erloschene Traum
Hartung, Alexander

Der erloschene Traum


sehr gut

Elisabeth Kaiser, eine Bekannte von Balthasar, ersticht im Café Sendlinger ohne Vorwarnung einen Gast am Nachbartisch. Warum tut diese alte Frau das? Die drei, Nick, Balthasar und Jon, der Computerfreak, versuchen dahinter zu kommen…
Der Autor setzt voraus, dass der Leser die frei Hauptfiguren Nick, Balthasar und Jon kennt und weiß wie sie ticken. Das ist in meinen Augen für Quereinsteier nicht so einfach. Denn Nick der Ex-Polizist und seine Freunde gehen bei ihren Ermittlungen nicht immer legale Wege, haben unbegrenzte Ressourcen und haben oft durch Hauptkommissar Heinrich Neumann Rückendeckung. Mitunter ist der sogar dankbar, durch das Trio seine Ermittlungen voranzubringen.
Ich finde es immer wieder spannend zu lesen, wie Jon mittel Datenbankselektionen zu den gewünschten Informationen oder Daten kommt. Da kommt die Logik des Programmierens glaubhaft und nachvollziehbar beim Leser an. Doch dieser Fall hat es in sich. Nicht nur, dass Elisabeth nicht die nette alte Dame ist, als die sie Balthasar kennt, in diesem Fall wird Nick vom Jäger auch zum Gejagten. Immer wieder landen die Ermittlungen in einer Sackgasse. Da kommt Spannung beim Lesen auf. Nur beim Trio sinkt verständlicherweise die Stimmung. Nick fühlt sich an seiner Ermittlerehre gepackt, noch nie wurde er so vorgeführt. Ich fand es spannend mitzuerleben und gebe 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.06.2024
Die Vermisste von Holnis
Johannsen, Anna

Die Vermisste von Holnis


sehr gut

Eine junge Frau wird in der Nähe von Odense, einer dänischen Stadt gefunden.
Die nähere Untersuchung weist nicht nur nach, dass sie erstickt wurde, sondern auch dass ihr Ausweis, der auf den Namen Jonna Holm lautet, gefälscht ist. Der richtige Name der Toten lautet Sophia Jepsen, die seit 4 Jahren als vermisst gilt. Da Sophia deutsche Staatsbürgerin war, arbeiten die dänischen Beamten eng mit den Kollegen des LKA Kiel zusammen. Hauptkommissarin Lena Lorenzen, ihre neue Kollegin Naya Olsea und Johann Grasmann stehen vor einem Rätsel. Warum ist Sophia damals einfach verschwunden, wo war sie in den letzten 4 Jahren, wer ist der Kindsvater und wo ist ihr Kind? Ein wirklich kniffliger Fall, der auch Lenas ehemaligen Kollegen und Freund Ole Kotten keine Ruhe lässt. Schließlich hatte er damals bei der Suche der Vermissten Sophie geholfen. Ich fand den Austausch zwischen Lena und Ole, der natürlich nicht dienstkonform ist, sehr interessant und zielführend was die Lösung des Falls betrifft. Ole kam mir mitunter wie Lenas Mentor vor. Denn für das Ermittlerteam war es sehr schwierig einzuordnen wo sie mit den Ermittlungen ansetzen sollen. Es gilt herauszufinden, ob der jetzige Mordfall mit Sophies Verschwinden vor 4 Jahren zusammenhängt. Mir hat es kurzweilige, spannende Lesestunden gebracht mitzuerleben, wie die wahren Zusammenhänge ans Licht kommen.
Lenas neue Kollegin, Naya Olsea, fand ich nicht sehr überzeugend. Sie war mir gedanklich zu sehr bei ihrem Opa in Grönland als beim aktuellen Fall. Auch emotional scheint sie nicht sehr gefestigt zu sein. Ich denke da an die Festnahme eines Verdächtigen, bei der sie einfach, ohne nachzudenken dem Flüchtenden hinterherrennt und damit nicht nur sich, sondern auch ihre Kollegen in Gefahr bringt. Insgesamt gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.06.2024
Ken und Barbie / Im Kopf des Bösen Bd.2
Petermann, Axel;Mattfeldt, Petra

Ken und Barbie / Im Kopf des Bösen Bd.2


ausgezeichnet

Durch den extremen Niedrigstand des Rheins, entdeckt ein Fußgänger eine einbetonierte, zerstückelte Leiche in Ufernähe. Wegen der extremen Brutalität wird Sophie Kaiser und ihr Partner Leonhard Michels vom BKA Wiesbaden mit dem Fall betraut. Die Kölner Polizei hat bereits zwei ermordete Mädchen und zwei weitere werden noch vermisst. Alles deutet auf einen Serientäter hin, der seine Opfer erst einige Zeit gefangen hält, quält, sie dann aber tötet.
Genau der richtige Fall für die Fallanalytikerin Sophie Kaiser. Die leidet seit ihrer Kindheit am Asperger-Syndrom, was für eine Zusammenarbeit mit anderen Kollegen nicht unbedingt von Vorteil ist. Auf der anderen Seite ist gerade dadurch ihre Sichtweise auf den Tathergang und den Täter eine etwas andere, was Sophie mit großem Erfolg für die Aufklärung ihrer Fälle nutzt. An einigen Stellen im Buch wird dem Leser verdeutlicht, wie extrem anders und für unwissende Außenstehende manchmal auch abstoßend wirkend sich Sophie in manchen Situationen verhält. Ich habe im Buch die Stelle genossen, als Sophie den skeptischen Kölner Kollegen, Christoph Greger, analysiert. Über ihn Dinge offenlegt, die er keinem im Team jemals anvertraut hat oder jemals tun würde. Also Dinge, die er eigentlich verbergen möchte. Nun endlich durch Sophies Analyse seiner eigenen Person hat er verstanden, was Profiling bedeutet.
Ich fand es auch in diesem zweiten Teil wieder sehr, sehr spannend zu erleben, wie Sophie die Denkweise des Täters nachvollzieht, Zusammenhänge und Muster erkennt und die richtigen Schlüsse daraus zieht. So wie das hier im Thriller geschildert ist, habe ich es nicht nur als sehr spannend empfunden, es erschien mir auch alles so logisch nachvollziehbar und lebensecht.
Ich kann auch verstehen, dass Sophies Art bei vielen Kollegen auf Widerstand trifft. Aber sie kennt sie selbst ihre Schwächen und arbeitet an sich. Umso mehr bewundere Leonhard für seine geduldige, einfühlsame Art ihr gegenüber. Man muss aber kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass da mehr als Sympathie ihr gegenüber besteht. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 09.06.2024
Verrücktes Blut
Bausch, Joe

Verrücktes Blut


sehr gut

Als Bauerssohn lernt Hermann Josef Bausch recht früh, wie schwer die Arbeit als Landwirt ist. Denn altersabhängig muss er bereits früh mithelfen. Vom Vater gibt es kein Lob für gute Arbeit. Nicht gerügt und geschlagen zu werden ist Lob genug, denkt der Vater. Von der Mutter kann Joe keine Hilfe erwarten, die würde sich niemals gegen den Vater stellen. Nur bei Tante Theres, die ihr Altenteil auf dem Bauernhof hat, findet er aufbauende Momente. Wobei die alte Dame auch so ihre eigenen, mitunter kruden Gedanken hat.
Ich fand es sehr kurzweilig zu lesen, wie dieser Bauernjunge nach harter Erziehung zu Hause versucht auf andere Weise Anerkennung zu finden, wie er versucht zu rebellieren und dabei oft genug damit auf die Nase fällt. Seine Schilderungen fand ich lebendig, selbstironisch, mitunter schockierend und unwahrscheinlich unterhaltsam. Insbesondere die Schilderungen zu seiner Pubertät, Erfolge, Misserfolge, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Ich finde so einen ehrlichen Roman über sich selbst zu schreiben, dazu gehört Mut.
Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 04.06.2024
Schmerzensstille (eBook, ePUB)
Friewald, Gerlinde

Schmerzensstille (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nick Stein arbeitet als beim BKA in Wien. Sein neuer Fall hat es in sich. Sogar seine alten Kollegen mit langjährigen Erfahrungen können sich dem Bild des Schreckens, das sich ihnen in der alten, etwas heruntergekommenen Villa bietet, nur schwer ertragen. Gleich sechs Menschen sind hier ausgemergelt an Kreuze gefesselt. Einfach ein Bild des Grauens.
Die zentrale Frage ist: kannten sich die 6? Und was verbindet sie?
Wieder einmal beweist Nick, dass er ein brillanter Ermittler ist. Mit brillanter Menschenkenntnis kann er nur geringste Veränderungen in der Mimik, den Gesten und Verhaltensweisen erkennen und deuten, um so der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Außerdem lässt er sich nicht nur von seinem Verstand leiten, sondern gibt auch seinem Baugefühl genug Raum. Ich finde ihn jedenfalls sehr sympathisch.
Auch in diesem Fall hat sich Nick einen Kollegen vor Ort ausgesucht, den er in sein Team zur Unterstützung holt. Dieser Neue, Arno Hammer macht seinem Namen alle Ehre. Er sieht nicht nur sehr gut aus, besitzt zudem eine blitzschnelle Auffassungsgabe und kann sich in die Menschen hineinversetzen. Nicks Team ist somit wieder handverlesen und schlagkräftig. Das müssen sie auch sein, denn dieser Fall hat es in sich. Alle Indizien, wie die Morde zusammenhängen, weisen auf das ehemalige Kinderheim Rotherburg hin. Ich fand diesen Fall wieder sehr spannend und unterhaltsam erzählt. Darum gibt’s von mir auch eine absolute Leseempfehlung an alle Krimi-Fans + 5 Lese-Sterne inklusive.

Bewertung vom 04.06.2024
Im Sturm (eBook, ePUB)
Dützer, Volker

Im Sturm (eBook, ePUB)


gut

Chief Steve Cole leitet die örtliche Polizeistation auf Alderney. Eigentlich ist er für diesen Job überqualifiziert, hat er doch als verdeckter Ermittler für die Metropolitan Police in London gearbeitet. Aber genau das ist der Grund, dass er auf dieser kleinen Kanalinsel den Job übernommen hat. Jedoch genau hier wird Cole mit einer neuen Mordserie konfrontiert bei der alles auf Korruption und seinen Erzfeind Sarokin hinweist. Leider konnte mich dieser neue Fall von Steve Colin nicht überzeugen. Mir kam die Geschichte, die mit den beiden Geschwistern Ruby und Robbie begann, konstruiert vor. Es kam bei mir keine Spannung auf. Es waren mir zu viele Ereignisse, Schlag auf Schlag mit denen Cole konfrontiert wird. Aber vielleicht lag es auch daran, dass der Autor bereits am Anfang zu viel verrät. Man weiß was Ruby und ihr schwer zusteuernder Bruder getan haben und fällt beim Lesen von einer naiven Aktion Robbies in die Nächste. Ruby tat mir einfach nur leid. Jedoch habe ich sie bewundert, wie couragiert sie immer wieder versucht Schadensbegrenzung zu machen. Doch auch die Ermittlungen von Steve und seiner Truppe, denn als Team kann man sie anfangs nicht bezeichnen, konnten mich nicht überzeugen. Da habe ich schon wesentlich bessere Krimis vom Autor gelesen. Somit gibt’s von mir leider nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 02.06.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13


sehr gut

Per Zufall entdeckt die Gerichtsmedizinerin Dr. Carolyn Hove bei der Sektion eines Unfallopfers zusätzliche Verletzungen, die in keiner Weise mit dem Verkehrsunfall laut Unfallprotokoll im Zusammenhang stehen können. Sie gibt ihre Informationen an die Polizei weiter und hier landen sie auf dem Tisch der UV-Einheit für besonders brutale Verbrechen und Serienmorde. Robert Hunter und Carlos Garcia beginnen zu ermitteln…
Auch in diesem 13. Band mit den beiden brillanten und super eigespielten Ermittlern wird der Leser mit sehr viel medizinischen und psychologischen Details konfrontiert. Doch wie immer bei Chris Carter, ist das auch für Leien gut zu verstehen. Doch leider bietet dieser Fall für die beiden sehr wenig, wo sie mit den Ermittlungen ansetzen können. Eines ist beiden aber klar, der Täter oder die Täter haben das sicher nicht zum ersten Mal gemacht und es wird auch nicht seine, ihre letzte Tat sein. So stehen die beiden unter starken Druck und können doch nicht verhindern, dass es innerhalb kurzer Zeit noch ein weiteres Opfer gibt bei dem ein Unfall vorgetäuscht wird. An den Diskussionen zwischen Hunter und Garcia merkt man, wie eingespielt sie als Team sind. Doch leider hatte ich diesmal das Gefühl, dass Garcia etwas unschlüssig ist wie sie vorgehen sollen. Dabei ist Carlos doch auch ein sehr heller Kopf. Kann man aber auch verstehen, wenn es keinen direkten Tatort gibt, wenn der Täter keine Spuren hinterlässt und nicht zu erkennen ist, wo und nach welchen Kriterien er seine künftigen Opfer aussucht. Es ist spannend mitzuerleben, wie Hunter eine Theorie dazu aufstellt und die beiden damit versuchen den Täter aufzuspüren. Für mich war das eine gelungene Fortsetzung, der ich 4 Lese-Sterne gebe.