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duenefi
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Bünde

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2020
Im nächsten Leben wird alles besser
Rath, Hans

Im nächsten Leben wird alles besser


ausgezeichnet

Arnold & die Nanobots - eine großartige Mischung aus Humor und Dystopie !

"Im nächsten Leben wird alles besser" von Hans Rath ist im August 2020 als Taschenbuch mit 288 Seiten beim Ullstein-Verlag erschienen.
Zum Cover:
Das Cover sticht schon mal heraus, trotzdem es fast nur aus Schrift besteht. Aber gerade diese Schrift, regenbogenbunt und etwas ungelenk, obwohl nicht handschriftlich, strahlt Positivität aus und lässt uns gut gelaunt zum Bücherstapel greifen.
Das Lesen des Klappentextes bestätigt dann den ersten Eindruck: Hier hält man ein außergewöhnliches Stück Literatur in der Hand, eine großartige Mischung aus Humor und Dystopie.
Zum Inhalt:
Arnold Kahl ist 53 und steht kurz vor der Silberhochzeit mit Kathrin. Das stürzt ihn in eine Art Krise, und er fragt sich nahezu verzweifelt, wo die letzten 25 Jahre geblieben sind.
Eines Morgens erwacht er in einem fremden Bett - aber er hat nicht etwa seine Midlife-Crisis ausgelebt oder ähnliches, nein, sondern zack ist es wieder 25 Jahre später (2045) und Arnold befindet sich im Zimmer einer Seniorenresidenz. Sein Frühstück serviert ihm Gustav, ein synthetischer Charakter aus dem Servicebereich. Was??? Gustav ist seit 15 Jahren Arnolds persönlicher Betreuer und somit ein recht veraltetes Modell , ebenso ist Arnolds Leben geprägt durch die künstliche Intelligenz überall um ihn herum, beispielsweise die allgegenwärtigen Nanobots, die die Umgebung simulieren und es z.B. ermöglichen, einen ganzen Raum (oder Haus) in Sekundenschnelle umzugestalten. Nur erinnert sich Arnold an rein gar nichts, was seit dem 16. Februar 2020 passiert ist - jenem Abend, an dem er sich mit seiner Frau gestritten hat....
Arnold will sein altes Leben zurück, aber der Leiter der Seniorenresidenz schickt ihn mit Gustav nach Times Beach, einem virtuellen Freizeitpark.

Meine Meinung:
Hans Rath schreibt in sehr humorvoller und unterhaltsamer Weise einen Roman, der mir sehr zu denken gegeben hat. Künstliche Intelligenz herrscht vor in der neuen Zeit, und Vieles erscheint erschreckend möglich. Selbstfahrende Autos, Nanobots, Perlenketten, die in Wirklichkeit Medikamenten-Dispenser sind, Supersäfte zum Frühstück zur Idealisierung und Verjüngung des Körpers und synthetische Charaktere mit Deko-Eiern, die digital sämtliche Informationen über ihre Patienten "auf dem Schirm" haben.
Einiges davon steckt in unserer heutigen Realität bereits in den Kinderschuhen, anderes scheint an den Haaren herbeigezogen - aber wer weiß?!...

Der Schreibstil des Autors ist einfach großartig, so leichtgängig und doch tiefgründig und emotional.
Das Buch liest sich flüssig und ratz fatz, und doch war es am Ende ganz und gar keine seichte Lektüre.
Ich habe oft gelacht, diverse Male innegehalten und gegrübelt und bisweilen sogar Tränen in den Augen gehabt. Man sollte das Leben bewusster geniessen und nicht alles selbstverständlich nehmen, sonst findet man sich vielleicht eines Tages selbst nicht mehr wieder.
Die einzelnen Kapitel wechseln zwischen Arnolds Erlebnissen im Jahr 2045, seinem Leben kurz vor der Silberhochzeit 2020 und der Vergangenheit.
Der Leser unternimmt mit dem schrulligen und etwas starrsinnigen Arnold Kahl eine einzigartige Reise in die Zukunft, die Vergangenheit und die Gegenwart und erlebt mit ihm und Gustav so einige Abenteuer.

Mein Fazit:
Ein grossartiges Buch, das belustigt und zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 04.08.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Die verzeifelte Suche eines Vaters in der Welt der Reichen und Schönen auf Mallorca

„Verschollen in Palma“ von Mons Kallentoft ist im Juli 2020 als Paperback mit 416 Seiten im Verlag Tropen bei Klett-Cotta erschienen.

Zur Handlung:
Tim und Rebecca Blank erlauben ihrer 16-jährigen Tochter Emme, zusammen mit 2 Freundinnen ihren ersten Urlaub ohne Eltern auf Mallorca zu verbringen, in der Party-Hochburg Magaluf.
Drei Jahre später: Emme ist während des Urlaubs spurlos verschwunden. Die Ehe der Eltern ist an dieser Tragödie zerbrochen. Emmes Vater Tim verließ Schweden, ging nach Mallorca und sucht dort nach wie vor pausenlos verzweifelt nach seiner Tochter. Nebenbei ist Tim als Privatermittler tätig, und als er nach Beweisen für die Untreue einer deutschen Millionärsgattin forscht, passiert plötzlich ein Mord…er gerät immer tiefer in den Fall hinein und wie so oft sind Macht, Gier und Korruption im Spiel. Und dann, ganz unten in diesem Sumpf, ergibt sich plötzlich eine Spur, die zu Tims Tochter führen könnte…

Meine Meinung:
Bei seiner Suche führen Tim die Ermittlungen immer mehr in die elitären Kreise der Reichen und Schönen. Und obwohl das irgendwann ziemlich gefährlich wird, kann Tim nicht davon ablassen, denn er kann schließlich Emme nicht im Stich lassen und natürlich gibt er die Hoffnung nicht auf, sie lebend zu finden!
Tim ist ein sehr sympathischer Charakter, der seine Ziele verständlicherweise sehr verbissen angeht. Für mich war er der tragische Sympathisant…
Mons Kallentoft hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, an den ich mich erst etwas gewöhnen musste. Dann hat er mich aber total gepackt und ich finde es sehr bemerkenswert, wie der Autor es schafft, die Protagonisten der unterschiedlichen Gesellschafts- und Altersgruppen durch die Sprache so differenziert zu charakterisieren!
Die Erzählperspektive ist vorwiegend in der Gegenwart angesiedelt, es gibt jedoch auch Rückblicke, die sich zumeist auf Tims Erinnerungen an Emme beziehen. Wenngleich es mir bisweilen etwas verworren vorkam, war die Handlung letztendlich schlüssig und der Spannungsaufbau stetig.
Ebenso erfährt der Leser viele interessante Details über Mallorca. Es handelt sich aber keineswegs um einen gemütlichen Urlaubskrimi ;)

Mein Fazit:
Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich kann das Buch empfehlen.

Bewertung vom 22.07.2020
Paradise City
Beck, Zoë

Paradise City


sehr gut

Hochinteressante Dystopie - erschreckend nah an der Realität!

"Paradise City" von Zoe Beck ist im Juli 2020 bei Suhrkamp erschienen. Die Taschenbuchausgabe hat 281 Seiten.
Das Buch ist als Thriller deklariert, es handelt sich nach meiner Meinung aber eher um einen dystopischen Roman!

Deutschland besteht fast nur noch aus Mega-Cities, die Hauptstadt Frankfurt erstreckt sich über das gesamte Rhein-Main-Gebiet.
Der Rest sind weitgehend verlassene Landstriche und die Bevölkerung befindet sich zum überwiegenden Teil in den Ballungsräumen.
Das ganze Leben wird algorithmisch gesteuert, die Menschen tun keinen Schritt ohne ihr Smartcase, das ins Gemeinschaftsnetz eingebunden ist einfach ALLES steuert.
Die Gesundheits-App KOS , die dank eines implantierten Chips im Körper funktioniert, meldet sich, wenn Medikamente eingenommen werden müssen o.ä., es gibt sogar eine Art Geburtenkontrolle.

Liina Järvinen ist Rechercheurin bei Gallus, einer Nachrichtenagentur, die als eine der letzten noch nicht verstaatlich wurde und wahrheitsgemäße und oft heikle Berichterstattung macht.

Liinas Chef Yassin ist an einer brisanten Story dran und er schickt sie in die Uckermark - scheinbar zur Ablenkung, denn als Liina zurückkehrt nach Frankfurt, hatte Ihr Chef einen mysteriösen Unfall und liegt im Koma...Eine weitere Kollegin wird tot in ihrer Wohnung gefunden.
Was ist da los? Woran hat Yassin gearbeitet? Will jemand etwas mit allen Mitteln verbergen oder hat es gar mit den Algorythmen zu tun?!

Liina ist eine sympathische Protagonistin mit persönlichen Problemen und einer Vergangenheit, die dem Leser bekannt vorkommt. Denn da war das Leben noch "normal", so wie wir es heute kennen.
Liina steht dem neuen System nicht ganz unkritisch gegenüber, denn die Bürger überwachen sich gegenseitig und nahezu alles ist transparent.
Aber dennoch profitiert sie auch davon, denn sie hat schon zum zweiten Mal ein neues Herz bekommen. Und das letzte Mal musste sie nicht auf einen Organspender warten, sondern das Herz wurde aus ihren eigenen Stammzellen erschaffen.

Die Autorin Zoe Beck erschafft hier eine Kulisse, die nicht nur stark zum Nachdenken anregt, sondern auch erschreckt und ein klein wenig ängstigt.
Denn die hier genutzten Technologien sind teilweise schon so nah an unserer heutigen Realität, das Meiste scheint denkbar und realisierbar zu sein.
Gerade in Zeiten der CoVid19-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen und Pläne durch die Politik hat mich dieses Buch sehr zum grübeln gebracht.

Auf alle Fälle hochinteressant und lesenswert!

Bewertung vom 06.07.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3


sehr gut

Ein echter Winkelmann - Action und Spannung vom Feinsten

"Der Fahrer" von Andreas Winkelmann ist im Juni 2020 als Taschenbuch bei rororo erschienen.
Den Leser erwarten 416 Seiten voller Action, Spannung und zahlreicher Wendungen - ein wirklich gelungener Thriller, der hin und wieder ein ganz klein wenig schwächelt dadurch, dass er sich zu sehr auf die privaten Probleme der Protagonisten konzentriert.

Bei "Der Fahrer" handelt es sich um den dritten Band der Reihe um die Ermittler Jens Kerner und Rebecca Oswald, er kann aber eigenständig ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.

In Hamburg geht ein Serienmörder um, der nachts junge Frauen tötet, die allein unterwegs sind. Er hinterlässt sie mit Leuchtfarbe bemalt.
Außerdem taucht der Hashtag #findemich an immer mehr Orten auf und scheint Jens Kerner direkt anzusprechen.

So beginnt eine spannende Jagd, denn natürlich versucht die Kripo den Mörder zu überführen, ehe er wieder zuschlagen kann...!

Die Ermittler suchen fieberhaft nach Gemeinsamkeiten der Opfer, und die Fäden laufen schließlich bei dem neuen Fahrdienst myDriver zusammen - dort waren viele der Opfer Kundinnen.

Herr Winkelmann hat hier mal wieder ein Werk abgeliefert mit jeder Menge Spannung und Action.
Die Thematik / der Bezug zu den sozialen Medien ist hochaktuell und jeder Leser kann hier sicherlich gewisse Gefahren erkennen, die die modernen Techniken mit sich bringen...

Der Schreibstil nimmt den Leser wie gewohnt direkt mit, jedoch hat sich der Autor stellenweise etwas zu sehr auf die privaten Hintergründe von Kerner und Oswald fokussiert, wodurch es manchmal etwas langatmig wurde.

Insgesamt tut das dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch, auch dieser Thriller von Andreas Winkelmann sorgt wieder zuverlässig für atemlose Lesestunden, danke!

Definitiv sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 10.06.2020
flüchtig
Achleitner, Hubert

flüchtig


gut

flüchtig - eine poetische Schicksalsgeschichte!

"flüchtig" von Hubert Achleitner ist als Hardcover mit 304 Seiten im Mai 2020 bei Zsolnay Verlag veröffentlicht worden.
Es handelt sich um das Erstlingswerk des Autors und es geht darin um Liebe, Schicksal und das Leben.

Maria und Herwig sind seit 30 Jahren verheiratet, und plötzlich ist Maria weg. Und mit ihr das Auto. Ihren Job hat sie ebenfalls gekündigt.
Wo ist sie hin, die Maria? Und die Liebe?
Denn ihr Ehe-Alltag war mittlerweile mehr Routine, ein arrangiertes Mit- oder eher Nebeneinander...

Herwig begibt sich auf die Suche nach Maria, und auf dieser Reise, die durch mehrere Länder führt, finden sowohl er als auch Maria nicht nur sich selbst, sondern lernen auch noch vieles vom und über das Leben und das Schicksal.

Der Schreibstil ist poetisch und detailreich, aber auch ein wenig schwülstig, das ist eine Gratwanderung. Die ganze Story ist ruhig, die Protagonisten selbst wenig emotional.
Dafür das was wirklich passiert fast schon dramatisch und übersprudelnd.

Diese Art des Erzählens packt nicht jeden, und auch bei mir ist der Funke leider nicht richtig übergesprungen, dafür waren mir einige Stellen einfach zu ausgedehnt. Auch den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit fand ich oft anstrengend, da sich mir nicht immer erschlossen hat, was die geschilderte Begebenheit mit der Handlung zu tun hat...

Eine musikalische Facette zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch, was vermutlich an der Laufbahn des Autors als Hubert von Goisern, "Erfinder des Alpenrock", liegt.

Bewertung vom 11.05.2020
Pandatage
Gould-Bourn, James

Pandatage


ausgezeichnet

Pandatage - ein wunderbares Buch über Trauer, Zusammenhalt, Möglichkeiten - traurig und komisch zugleich

"Pandatage" von James Gould-Bourn ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen und hat 384 Seiten.
Es handelt sich um die Geschichte von Danny Maloony und seinem Sohn Will. Die beiden haben es sehr schwer, denn Liz, Wills Mutter und Dannys Frau, kam vor einem guten Jahr bei einem Autounfall ums Leben. Seitdem hat Will aufgehört zu sprechen. Und Vater und Sohn haben bisher keine enge Bindung zueinander, da Danny stets viel gearbeitet hat.Das ist schlimm. Und zu allem Überfluss verliert Danny eines Tages auch noch seinen Job und der Vermieter droht mit Rausschmiß - was nun?!
Danny wird inspiriert durch die vielen Kleinkünstler, Pantomimen usw. im Hyde Park und investiert sein letztes Geld in ein Kostüm - er wird als Pandabär tanzen, um wieder Einkünfte zu haben. Und das, obwohl er gar nicht tanzen kann.
Die Geschichte ist eigentlich tieftraurig, aber der Autor versteht es, so zu schreiben, dass man nicht immer nur die Träne unter dem Augenlid brennen spürt, sondern ganz häufig ein schmunzelndes Zucken der Mundwinkel verspürt :)
Bisweilen ist die Lektüre sehr ergreifend, an anderen Stellen urkomisch...Danny erhält Tanzstunden von Krystal, damit er nicht mehr gar so deppert aussieht. Will vertraut dem Panda, und er beginnt, mit ihm zu sprechen...das es sein Vater ist, weiß er erstmal nicht - wirklich anrührend wunderschön.
Einige Szenen sind ein wenig überzogen dargestellt, aber das ist vermutlich so beabsichtigt, denn es findet ja eine heftige Entwicklung in kurzer Zeit statt...
Mein Fazit: ein schöner und wichtiger Roman, absolut lesenswert!

Bewertung vom 15.04.2020
Beute / Bennie Griessel Bd.7
Meyer, Deon

Beute / Bennie Griessel Bd.7


ausgezeichnet

Der neue Deon Meyer - brisant-spannender Polit-Thriller!

"Beute", der neue Polit-Thriller von Deon Meyer ist im März 2020 als gebundene Ausgabe mit 444 Seiten bei Rütten & Loening erschienen.

Ein Ex-Polizist namens Johnson Johnson, J.J., jetzt Personenschützer, wird in einem Luxuszug in Südafrika ermordet. Die geheimen Sicherheitsbehörden wollen das aber vertuschen und der Fall wird erstmal als Selbstmord deklariert.
Kaptein Bennie Griessel und sein Kollege Vaughn Cupido sind ein eingespieltes Ermittlerteam, die den Fall einige Tage später auf den Tisch bekommen und nun klären, was wirklich passiert ist.
Auch ein zweiter Todesfall soll angeblich ein Selbstmord gewesen sein, aber auch hier geht nicht alles mit rechten Dingen zu und die Spuren führen die Spezialeinheit Valke ganz schnell auf die höchste politische Ebene...
Auf den südafrikanischen Präsidenten soll, wenn er demnächst nach Paris reist, ein Attentat verübt werden... diese Aufgabe soll von Tobela übernommen werden, der einst für die Befreiung Südafrikas kämpfte und nun als Tischler Daniel Darret in Bordeaux, Frankreich lebt.
Deon Meyers Schreibstil ist großartig, so prägnant und schnörkellos, aber dennoch detailliert hält er stets die Spannung hoch und den Leser in Atem.
Die beiden Handlungsstränge auf unterschiedlichen Kontinenten sowie der politische Hintergrund machen das Ganze äußerst brisant, und der Wechsel zwischen Südafrika und Frankreich sowie die Hintergrundinformationen zu beiden Schauplätzen sind sehr informativ und abwechslungsreich.
Bennie Griessel ist ein Ermittler mit Ecken und Kanten, den ich bereits in zwei vorherigen Fällen kennengelernt habe und den ich gerade wegen seiner Schwächen sehr mag. Diese machen ihn sehr menschlich, er kämpft jeden Tag gegen seine Alkoholsucht an und der Job bedeutet (fast) alles für ihn, damit kann er den inneren Schweinehund besiegen. Und dabei hilft natürlich auch die Frau an seiner Seite...
Mein Fazit: Ein absolut lohnenswerter neuer Fall für Griessel und sein Team!

Bewertung vom 07.04.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


ausgezeichnet

Megaspannend und erschreckend realitätsnah - nur für Fans blutiger Thriller!

"Blutgott" von Veit Etzold ist im März 2020 als Taschenbuch mit 464 Seiten bei Droemer Knaur erschienen. Es handelt sich hierbei um den 7. Band der Clara Vidalis - Reihe, aber man muss die Vorgänger nicht unbedingt kennen, da es sich um einen in sich abgeschlossenen Plot handelt.

Von einer Gruppe minderjähriger Jugendlicher wird ein grausam inszenierter Mord in einem IC-Zug begangen. Und das ist erst der Auftakt zu einer ganzen Serie von bestialischen Ritualmorden, die in ganz Deutschland von jugendlichen Tätergruppen verübt werden.

Die Täter sind nicht schwierig zu finden - aber wer steht dahinter?!
Die Aufträge zum Morden werden im Darknet vom "Blutgott" erteilt...

Clara Vidalis und ihr Team sind hier wieder sehr gefordert, und auch sie lässt das Geschehen nicht kalt - wer es also heftig mag: unbedingt lesen!

Der neueste Veit Etzold Thriller ist wie gewohnt nichts für Leser von cozy Krimis u.ä., hier geht es stets hart, blutig und brutal zur Sache.

Der Schreibstil ist enorm spannend, die Schilderungen äußerst detailliert und schonungslos.
Die Handlung als solche bzw. die Ideen des Autors lassen dem Leser in doppelter Hinsicht die Haare zu Berge stehen, denn von Spannung mal abgesehen ist die Story auch noch erschreckend aktuell und realitätsnah, man fragt sich tatsächlich, wann sowas tatsächlich passiert oder ob Vorgänge dieser Art sogar schon in vollem Gange sind...

Die Spannung wird von Anfang an kontinuierlich gesteigert, und am Ende gibt es nochmal eins obendrauf...

Bewertung vom 31.03.2020
Das Rätsel von Ainsley Castle
Rahlens, Holly-Jane

Das Rätsel von Ainsley Castle


ausgezeichnet

Unheimliche Dinge geschehen in Ainsley Castle...

"Das Rätsel von Ainsley Castle" von Holly-Jane Rahlens ist bei Rohwolt-Rotfuchs erschienen und wird für Leser ab 10 Jahren empfohlen.

Das Buchcover zu "Das Rätsel von Ainsley Castle" finde ich klasse, tolle Farben, altersgerechter Stil und es erscheint im Spiegelbild der Kulisse die "doppelte Lizzy" - das Mädchen Betty...

Der Schreibstil ist super, einzig die Bezeichnungen "Stiefmutter", "Mutter" etc. ohne Artikel und Namen finde ich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Erst dachte ich, es sei abwertend für die Stiefmutter, aber bei den anderen Personen wird es ebenso gemacht.

Lizzy kann sich mit ihrem neuen Zuhause, dem Hotel Ainsley Castle an der schottischen Küste, noch so gar nicht anfreunden. Immer nur Regen, dazu fast nichts als Schafe und Hügel...

Sie hat ein schlechtes Verhältnis zu ihrer künftigen Stiefmutter und denkt sehr sehr häufig sehnsüchtig an ihre verstorbene Mutter.
Ausserdem wird sie neuerdings des Öfteren von merkwürdigen Schwindelanfällen geplagt, und dann passieren seltsame Dinge.

Mack, ein Computernerd, dessen Eltern im Hotel arbeiten, erweist sich als echter Freund . Umso schöner, dass Lizzy ihre Stiefmutter mit dieser Freundschaft auch noch ärgern kann, denn die kann es gar nicht leiden, wenn man sich mit Leuten "unter Stand" umgibt...

Leider hat Lizzy zu wenig Vertrauen zu ihrem Dad, sagt ihm erstmal nichts mehr von ihren Schwindelanfällen und auch nicht wie sie über Stiefmutter denkt...

Was hat es mit den rätselhaften E-Mails auf sich, die ihren Traum von letzter Nacht genau wiedergeben? Wie kann das sein??! Wer kann ihre Gedanken lesen und in ihre Träume schauen? Das ist extrem unheimlich...

Und wer ist eigentlich Betty, die aussieht wie Lizzys Zwillingsschwester?!

Eine spannende Geschichte, geheimnisvoll, schaurig und mysteriös!

Allerdings finde ich, dass die Altersangabe zu niedrig ist, ich denke mal man sollte das Buch eher als Jugendbuch empfehlen, ca ab 14 Jahren. Es ist teils wirklich ziemlich gruselig, und dazu kommt, dass die Handlung bisweilen etwas undurchsichtig und verwirrend ist.

Aber das Lesen an sich macht Spaß und ich kann das Buch durchaus empfehlen :)