Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ann-marie

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2021
Essen gut, alles gut
Niemeier, Heike

Essen gut, alles gut


sehr gut

Gesundes und bewusstes Essen lässt sich lernen

Lohnende, informative und lehrreiche Ein- und Ausblicke für einen bewussteren Umgang mit sich selbst
Die Autorin, Ökotrophologin, stellt auf rund 368 Seiten umfangreiche Informationen rund um Essen und Nahrungsmittel zusammen. Dies alles sorgfältig aufbereitet, zusammengetragen und überaus verständlich zu Papier gebracht.
Für mich von besonderem Interesse einmal genauer zu erfahren, wie und was sich im menschlichen Körper abspielt, wenn wir Nahrung zu uns nehmen. Vor allem auch zu erkennen, wie und was ineinandergreift und aufeinander abgestimmt ist. Wirklich ein faszinierender und leicht lesbarer Einblick in das Wunderwerk Mensch.
Dabei wird aber auch der Blick geschärft für einen seinem Körper gegenüber verantwortungsvollen Umgang mit Nahrungsmitteln. Dies bedeutet bei weitem nicht, wählerisch zu werden oder spezielle Diäten einzuhalten. Sondern sich einfach wieder auf die Signale seines Körpers, d.h. etwas essen, wenn der Magen danach verlangt, zu besinnen. Und auch bereit sein, liebgewonnene aber wenig zufriedenstellende Essgewohnheiten aufzugeben. Dabei zeigt die Autorin auf, dass bereits sehr kleine Veränderungen durchaus eine unerwartete positive Wirkung bei sich selbst nach sich ziehen können.
Ein empfehlenswerter Ratgeber, vor allem auch, weil er mir auch kompetente und fundierte Auskünfte gerade wenn es sich um sinnvolle Nahrungsmittel handelt. Tröstlich aber auch zu erfahren, dass man nicht "verzichtend" leben muss, sondern durchaus auch einmal "über die Sränge" schlagen kann. Aber auch dies vor dem Aspekt, wieder zu bewussteren Ernährung zurückzukehren.
Ergänzt durch alltagstaugliche Rezepte möchte ich dieses Buch nicht mehr missen. Mit einmal lesen ist es bei mir nicht getan, dient es doch als gern genutztes "Nachschlagewerk"
bewusstes Essen

Bewertung vom 10.01.2021
Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels
Kiechle, Marion;Gorkow, Julie

Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels


sehr gut

Interessante Informationen mit praktischer Umsetzung
Als ausgesprochener Laie, was die Abläufe im Körper nach der Nahrungsaufnahme betrifft, beschäftige ich mich bereits seit längerem mit diesem hochinteressanten Thema. Bereits der Titel hat mich nicht nur neugierig gemacht, sondern sofort angesprochen und in seinen Bann gezogen. Und ich wurde nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil eröffneten und erschlossen sich mir weitere wichtige Zusammenhänge und Funktionen.
In diesem Buch geht es aber nicht nur um den unbemerkt ablaufenden körperlichen Fettstoffwechsel, sondern auch weitere Aspekte, die Einfluss auf unseren Körper haben wie z.B. Bewegung, Hormone und natürlich auch die Ernährung insgesamt finden Berücksichtigung und werden ansprechend und aufschlussreich dargestellt. Vor allem auch von großer Bedeutung, dass und welche Änderung, sei sie auch noch so klein, Auswirkungen auf den Körper haben kann. Für mich einmal mehr ein Einblick in das Wunderwerk Mensch und das faszinierende und wichtige Zusammenspiel einzelner Abläufe bzw. Prozesse im Körper, damit wir uns einfach nur "rundum wohl und zufrieden" fühlen.
Besonders hervorheben möchte ich die Kapitel 2 und 3, in denen es sich um die praktische Anwendung handelt. Es finden sich Informationen über die richtige und effizienteste Ernährung und überaus gelungene alltagstaugliche Informationen, mit deren Hilfe sich eine ggfs. erforderliche oder gewünschte Umstellung seiner persönlichen Ernährung umsetzen lässt. Ergänzend dazu auch einige Rezepte, die einen Ein- bzw. Umstieg nicht nur erleichtern, sondern geradezu einladen, sie auszuprobieren.
Ein informativer, gelungener und praktikabler Ratgeber.

Bewertung vom 30.12.2020
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


ausgezeichnet

Eine hinreißende und geheimnisvolle familiäre Zeitreise

Deutsche Geschichte, spannend und generationenübergreifend mit Hilfe von vier Frauen erzählt

Ein auf den ersten Blick ungewöhnlicher Titel, bei dem ich mich sofort gefragt habe, was auf eine sehr knappe Art beschrieben wird. Ein Bild? Eine Momentaufnahme? Eine Regieanweisung? In Verbindung mit einem anziehenden Cover war meine Neugier geweckt und ich begab mich auf die Suche nach dieser geheimnisvollen jungen Frau und ihrer Geschichte. Schnell fand ich mich wieder in der Familiengeschichte von Senta, Evelyn, Silvia und Hannah – 4 Frauen aus 4 Generationen, eine Familie.
Hannah, die Jüngste im Bunde, wird durch einen Brief aus Israel völlig überraschend mit der Vergangenheit ihrer Großmutter, Evelyn, konfrontiert. Ihre Recherchen führen zurück bis ins Jahr 1920 und sie lernt und erfährt bisher unbekanntes, das untrennbar mit ihrer eigenen Geschichte verknüpft ist.
Eine überaus gelungene Idee der Autorin, historische Ereignisse gekonnt mit Hilfe dieser vier Frauen zu kombinieren. Da wird nicht nur die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, sondern auch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, und hier ganz besonders im Hinblick auf die Heirat der Großmutter mit dem Sohn eines jüdischen Kunsthändlers, lebendig.
Der Roman lässt sich dank der kurzen Kapitel, des einnehmenden und flüssigen Schreibstils, geschickt eingebettete, teilweise recht große Zeitsprünge, sehr gut lesen. Dabei hat mich die Darstellung jeder Frau in jeder Zeitepoche überzeugt und mich fasziniert, deutscher Geschichte einmal in bisher unbekannter Form gegenüberzustehen.

Bewertung vom 29.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Zwei Schwestern, deren Begabung zur Berufung wird

Ein hochinteressanter und spannender Leseausflug in die Anfänge der deutschen Kinderheilkunde

Ein Roman, der mich bereits beim ersten Blick auf das Cover nicht mehr losgelassen hat. Genauso neugierig wie der kleine Junge auf dem Cover war auch ich auf die Geschichte, die mich auf einigen hundert Seiten erwarten würde.
Nach einem herzergreifenden Prolog, in dem ich gemeinsam mit Marlene, Emma und ihrer Mutter den sechsten Geburtstag eines der beiden Mädchen feiern darf, endet dieser Ehrentag auf tragische Weise. Noch in der Nacht ergreifen Marlene und Emma, nun Vollwaisen, regelrecht die Flucht aus ihrem Elternhaus mit der Hoffnung, in der fernen Großstadt Berlin unerkannt untertauchen und ihr weiteres Leben selbst in die Hand nehmen zu können.
Gut, dass sie nicht auf sich selbst gestellt sind, sondern Aufnahme in einem Waisenhaus finden. Auch wenn dort strenge Regeln herrschen wird ihnen eine qualifizierte Schulausbildung ermöglicht, die ihnen letztendlich auch den heißersehnten Ausbildungsplatz als Kinderkrankenschwester an der neu gegründeten Kinderklinik Weißensee ermöglicht.
Ist diese Ausbildung vorrangig Töchtern aus "gutem und betuchtem Hause" vorbehalten, so müssen sich Marlene und Emma bereits von Beginn an zur Wehr setzen und betreiben die Ausbildung deutlich intensiver als so manche Kollegin. Allerdings lässt man sie auch immer wieder deutlich spüren, wo ihr Platz ist.
Marlene und Emma, zwar mit der gleichen Empathie ausgestattet, verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele. Die eine verschlingt medizinisches Wissen nahezu wobei die andere die besondere Fähigkeit besitzt, das bedingungslose Vertrauen der ihr anvertrauten Kinder zu gewinnen und zu pflegen.
Beide Charaktere werden sehr sorgsam herausgearbeitet und mit Leben gefüllt. Dabei ein besonderes Augenmerk auf die unterschiedlichen Interessen und dem individuellen Weg, diese zu fordern und zu fördern. Es hat mir sehr große Freude bereitet, diese beiden jungen Mädchen auf ihrem beruflichen, aber auch privaten Weg begleiten zu können. Hinzu kommen Einblicke nicht nur in den Beginn der Kinderheilkunde, sondern auch in das Verständnis und Wirken der Rot-Kreuz-Schwestern. Dies verdient eine besondere Erwähnung, da es sich um den selbstlosen Dienst von Frauen an kranken und verwundeten Menschen im Krieg handelt. Um praktizierte Menschen- und Nächstenliebe, die ohne Ansehen der Person erfolgte.
Besonders spannend für mich auch diverse Fragen zu Kleinigkeiten in Bezug auf Marlene und Emma. Allem voran die Frage nach der Finanzierung der Schulausbildung. Die Lösung dieser Rätsel hat mich verblüfft, aber auch tief berührt. Ein für mich besonderes Highlight in diesem faszinierenden und bemerkenswerten Roman.
Ein wunderbarer und empfehlenswerter Lesegenuss, der glücklicherweise Fortsetzung in einem zweiten Band finden wird.