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Leserin

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Insgesamt 120 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2024
Das Geheimnis der Silberwölfin / Anderwald Bd.1
Leuze, Julie

Das Geheimnis der Silberwölfin / Anderwald Bd.1


gut

Eines Tages sieht Fiona plötzlich ein magisches Tor, durch das sie in den "Anderwald" stolpert - ein Wald, der magisch ist und den sie als einziger Mensch betreten kann. Hier trifft sie auf ihre Silberwölfin und entdeckt einige Geheimnisse, die diesem magischen Wald innewohnen. Mit an ihrer Seite sind Olivia und Jakob, die sie bei ihren Abenteuern unterstützen, auch wenn sie selbst den Anderwald nicht betreten können. Fiona erfährt, dass der Anderwald bedroht wird. Ein Abenteuer beginnt ...

Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht. Der Schreibstil ist sehr visuell und energetisch, sodass man leicht mit fiebern kann. Süß fand ich auch das "magische Gewisper", dass immer wieder zwischen einzelnen Kapiteln auftaucht und die Geschichte quasi aus der Perspektive des magischen Waldes erzählt. So ahnt man bereits früh, dass der Wald bedroht ist und dass es eine wichtige Aufgabe für Fiona zu erfüllen gilt.

Fiona ist als Protagonistin sympathisch, ebenso ihre Freunde. Olivia ist ein wenig hitzköpfig, während Jakob ein kleiner Schlaumeier ist, aber zu dritt ergeben sie ein spannendes Gespann. Ein paar der Nebencharaktere waren mir ein wenig zu stereotyp, allen voran die Zwillinge Vanessa und Sebastian, die wohl die gemeinen Gegenparts zu unseren Helden darstellen sollten. Sie stammen aus reichem Hause, was sie auch wiederholt jedem auf die Nase drücken, haben keinen einzigen, guten Charakterzug und beenden die Sätze voneinander, wie Zwillinge das halt so machen... Auch die Darstellung von Luis, der im Rollstuhl sitzt, wurde überwiegend auf eben jenes Merkmal reduziert, ich kann mir aber vorstellen, dass er sich im weiteren Verlauf noch zu der Hauptclique gesellt, da er von einem Abenteuer sprach.

Handlungstechnisch erlebt Fiona einige Abenteuer im, aber auch außerhalb des Anderwalds. Es gibt einiges zu entdecken, beispielsweise, warum nur Fiona den Anderwald betreten kann und niemand sonst. Auch die Rolle des Anderwalds selbst in der Welt der sterblichen empfand ich als schön und poetisch. Ansonsten gab es eher keinen roten Faden. Fiona entdeckt den Anderwald, will hierhin immer wieder zurück, stellt der Wölfin ein paar Fragen, aber nicht alle, weil die Zeit zu knapp ist. Erst zum Schluss offenbart sich der dunkle Feind, daher fühlte sich das Buch wie ein längerer Prolog an. Für den Folgeband wurden aber alle wichtigen Zutaten sozusagen bereitgestellt, sodass es hier nun richtig losgehen kann.

Bewertung vom 08.03.2024
Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen
Fajembola, Olaolu;Nimindé-Dundadengar, Tebogo

Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen


ausgezeichnet

"Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen" sprach mich persönlich an, da ich beruflich mit Kindern arbeite und auf diesem Gebiet bei mir noch Unsicherheiten vorherrschen. Dieses Buch hat meine Erwartung in positiver Art getroffen und mir vieles mit an die Hand gegeben, auch wenn durchaus noch einiges zu lernen gilt.

Inhaltlich eröffnen die Autorinnen verschiedene Gebiete der Diskriminierung, inwiefern in unserer Gesellschaft Unterschiede gemacht werden und bestehen und wie wir auf diese im besten Fall reagieren können - Sprichwort sensibler Umgang, sensible Sprache. Es ist ein Sammelsurium verschiedenster Bezeugungen von Diskriminierungen: Statistiken, eigene Erfahrungen, Erfahrungen durch Experten-Interviews, Zitate, Studien, geschichtliche Fakten und Definitionen von besonderen Betitelungen, die man in diesem Zusammenhang kennen sollte.

Dabei ist der Schreibstil der beiden Autorinnen voller Herzblut, aber auch prägnant und informativ. Oftmals schildern sie eigene Erfahrungen und setzten diese in Relation zu genannten, vorherrschenden Diskriminierungsformen. Dass sie hier die eigene Sicht auch kritisch betrachten, macht das Leseerlebnis nochmals nahbarer und sympathischer. Zwischen den Texten gab es einige Berichte und auch Zitate, die mich schockiert haben und die mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben werden. Das Buch zeigt auf, dass bei mir noch einige Lücken vorherrschen.

Generell ist es auf jeden Fall ein kurzer, aber auf den Punkt gebrachter Umriss. Die ausführlichen Literaturangaben helfen weiter, möchte man in die Thematik noch tiefer einsteigen, was bei solch komplexe Themen notwendig ist, um wirklich kompetent handeln zu können. Besonders toll empfand ich die Kinderbuchempfehlungen, hier habe ich mir bereits einige besorgt. Es erscheint mir ein erstes, unterschwelliger Schritt in die richtige Richtung, der vor allem schnell umsetzbar ist - diverse Literatur in das Umfeld der Kinder bringen. Ebenso spannend war die Auflistung der wichtigsten Daten und Feiertage.

Vielen Dank für dieses wichtige Buch!

Bewertung vom 02.03.2024
Cato und die Dinge, die niemand sieht
Goldewijk, Yorick

Cato und die Dinge, die niemand sieht


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein kleines Goldstück. Schon ab der ersten Seite ist klar, dass Cato eine besondere Protagonistin ist. Sie passt nicht ins Schema und ist dadurch eine Außenseiterin - ein schräger Vogel, der weiß, dass sie eben das ist und die das (meistens) nicht einmal kümmert. Cato ist selbstbewusst, neugierig, nicht auf den Mund gefallen, aber hat auch mit ihren Emotionen zu kämpfen, denn sie hat ihre Mutter nie kennengelernt, da diese bei ihrer Geburt verstorben ist. Sie ist explosiv, weiß manchmal nicht, wohin mit ihren Gefühlen und wie als Leser begleiten sie und auch ihre Liebsten dabei, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

Eines Tages begegnet sie Kano, die ein besonderes Kino führt. Hier kann man sich "Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest" anschauen. Ich will nicht zu viel verraten, denn es war toll, die verschiedenen Stufen der Geschichte aufzudecken. Nach und nach offenbaren sich Verbindungen, bei denen man mit rätseln kann und die helfen, das große Ganze der Geschichte besser zu verstehen und auch Cato bei ihrer Reise zu sich selbst und innerhalb der Beziehung zu ihrem Vater (aber auch ihren Mitmenschen) helfen.

Der Schreibstil ist leicht, sarkastisch und lässt einen durch das Buch nur so fliegen. Die eigentlich schwere, tiefgründige Thematik wird durch den Schreibstil leicht verpackt, sodass ich mich beim Lesen nie schwermütig gefühlt habe, im Gegenteil. Ich bin mit einem fröhlichen Gefühl aus diesem Buch rausgegangen und dachte mir "Was für eine schöne Geschichte!".

Hierbei tragen auch die Charaktere dazu bei. Sie sind vielschichtig und auch ihre Hintergründe werden beleuchtet, um zu verstehen, warum sie so sind wie sie sind. Beispielsweise erscheint Cornelia zunächst als giftige Hexe, doch auch ihr Wendepunkt verdeutlicht, warum sie sich so verhält, wie sie es tut und dass auch ihre Umgebung dazu beigetragen hat. Es gibt ebenfalls viele schräge, aber wunderbar liebenswürdige Charaktere, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe und die mich schmunzeln ließen. Auch das Erwachsenwerden als solches wird näher beleuchtet.

Alles in allem ist dieses Buch eine wunderschöne, herzerwärmende Reise, die trotz ernster Themen eine unglaublich friedvolle Leichtigkeit mit sich bringt. Riesige Leseempfehlung für Groß und Klein!

Bewertung vom 24.02.2024
i fell in love with hope
Lancali

i fell in love with hope


weniger gut

Auf "i fell in love with hope" hatte ich mich sehr gefreut und war bereit, mir das Herz brechen zu lassen. Wenn man sich den Klappentext und auch die englischen Rezensionen durchliest, dann ahnt man, was einen erwartet.

Selten hatte ich mit einem Buch so zu kämpfen, wie mit diesem. Es war anders, als ich es erwartet hatte. In der Geschichte begleitet man eine Gruppe Jugendlicher, die sich ihren Krankheiten und ihren Ängsten stellen müssen. Man lernt Ausschnitte ihrer Hintergründe kennen, wird aber auch immer wieder in das Hier und Jetzt zurück im Krankenhaus geführt, wo Sam, Sony, Neo, C unnd Hikari ihre eigenen kleinen Abenteuer erleben. Sam hat bereits eine große Liebe an die Krankheit verloren und versucht, sich vor neuen Freundschaften und auch Gefühlen zu schützen. Handlungstechnisch gibt es ansonsten keinen größeren Anteil.

Der Schreibstil hat es mir hier sehr schwer gemacht. Er ist sehr poetisch, teilweise abgehoben, wodurch ich nie in das Geschehen eintauchen konnte und leider auch nicht mitgefühlt habe. Ebenso fiel es mir dadurch schwer, mich in Sam als Hauptprotagonisten hineinzufühlen. Bei ihrer Figur gibt es so einige Eigenarten, was mich zu Beginn noch fesseln konnte, im Verlauf ist aber auch die Lust, dahinter zu kommen, immer mehr verschwunden.

Auch die Dialoge fühlten sich dadurch sehr unnatürlich an. Viele der Gespräche würden so im realen Leben einfach nicht geführt werden. Ich kann nachvollziehen, wenn einige Charaktere durch überschwängliche Redearten auffallen, aber hier waren die meisten Dialoge ebenso von Vergleichen, Metaphern, Wortspielen durchzogen, sodass ich keine Freude mehr an den Gesprächen hatte.

Die großen Gefühle blieben dadurch bei mir aus. Einzig Neo als Figur und seine Beziehung zu C waren ein kleiner Teil dieses Buches, die mir Freude bereitet haben. Ansonsten blieb für mich vieles anderes aufgrund des Schreibstils auf der Strecke.

Bewertung vom 23.02.2024
Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1
Kopka, Franzi

Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1


ausgezeichnet

Honesty ist mein erstes Buch der Autorin und ich war wirklich sehr gespannt. Und oh man, kann Franzi Kopka gut schreiben!

In Honesty geht es um Mae, die in einer Welt, in der Gefühle kontrolliert werden und mit Medikamenten "abgestumpft" werden, noch immer zu viel fühlt und dadurch zu einer Aussätzigen werden könnte, wenn sie sich nicht gut genug versteckt. Zu allem Übel wird sie für ein Partnerprogramm rekrutiert, wo sie sich stets unter Beobachtung befindet. Hier lernt sie Grayson näher kennen, der hinter ihre Fassade scheint blicke zu können.

Mae war ein nahbarer, sympathischer Charakter, der Menschen schnell vertraut und alles gibt für diejenigen, die ihr wichtig sind. Bereits zu Beginn muss sie die Beendigung ihrer langjährigen Beziehung verkraften und ich hatte auf jeden Fall einen Kloß im Hals, denn das hat Mae auf jeden Fall ebenfalls sehr mitgenommen. Auch die anderen Nebencharaktere waren sympathisch und interessant, vor allem Maes Familie und Therese, die ebenfalls am Partnerschaftsprogramm teilnimmt.

Der Schreibstil der Autorin ist so, so gut. Ich kann mich mittlerweile weniger für Jugendbücher begeistern, aber die Einbettung in das Genre tat meiner Lesefreude hier keineswegs einen Abbruch.

Inhaltlich wurde eine Dystopie geschaffen, die vieles Moderne aus der heutigen Zeit aufnimmt, beispielsweise die Überwachung durch Endgeräte und dadurch folgend die komplette Kontrolle durch das System. Jedes falsche Wort und Gefühl kann zu einem Ausschluss aus der Gesellschaft führen. Ich muss sagen, dass sich mir erst zum Schluss erschlossen hat, inwiefern hier die negativen Gefühle "abgetötet" werden. Es ist schwierig, ein Buch zu schreiben, in denen zu starke Gefühle nicht Teil der Gesellschaft sind, sodass ich bei manchen Gefühlsausbrüchen gefragt habe, ob das jetzt "im Rahmen" liegt oder wo sich hier die Grenze befindet. Beim großen Finale wurde mir hier klarer vor Augen geführt, worum es im Grunde geht.



Apropos Finale: Hier gibt es einen wirklich, wirklich bösen Cliffhanger. Ich wünschte, ich hätte sofort Band 2 zur Hand und könnte weiterlesen. Ich habe auch so einige Vermutungen zu manchen Charakteren und würde so gerne wissen, ob sich diese bestätigen. Aber da muss ich mich wohl noch eine Weile gedulden...

Bewertung vom 23.02.2024
Sparks
Dawson, J.R.

Sparks


weniger gut

Ich liebe "der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern, sodass ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Generell komme ich auch gut mit langsameren Büchern klar, die eher wenig actionreich, sondern philosophisch angehaucht sind, ebenso bin ich ein großer Fan von inhaltsvollen Dialogen. Ich würde sagen, beides trifft eher auf dieses Buch zu, aber für mich waren dies sogar eher negative Aspekte. Ich konnte mich nie in die Geschichte fallen lassen, sodass ich zum Ende hin einfach nur noch wollte, dass die Geschichte zu Ende geht.


In "Sparks" geht es vor allem um Rin, die aufgrund ihres Sparks durch Raum und Zeit reisen kann. Gemeinsam mit Odette, ihrer Frau, und Mauve, die beste Freundin von den beiden, haben sie ihren eigenen Zirkus voller Sparks aufgebaut und zeigen immer wieder Shows voller Magie, Gleichzeitig droht mit dem Circus King Rin die Vergangenheit einzuholen, während in der Zukunft der nächste Krieg wartet. Die drei müssen sich mit Hilfe ihrer Sparks so einigen Problemen stellen.


Rin wirkte stets wie ein abgekämpfter, müder Charakter mit sehr viel Selbstzweifeln. Woher das kommt, wird im Laufe der Geschichte immer klarer. Oftmals verliert sie sich in ihren eigenen, negativen Gedanken. Auch Mauve und Odette blieben mir eher fremd. Die Dialoge waren für mich einfach nicht so greifbar, ich fühlte mich nicht Teil der Geschichte. Ein paar wenige Nebencharaktere wuchsen mir tatsächlich eher ans Herz, vor allem Mauves Ziehvater Bernard, der liebevoll und warmherzig war, sowie die freche, wilde Jo, wiederum das Ziehkind von Rin.


Schön war, dass der Zirkus auch "fachlich" dargestellt wird und man Einblicke in Fachjargon oder Abläufe bekommt. Die Shows selbst wurden zauberhaft von Anfang bis Ende beschrieben. Ansonsten konnte mich der Schreibstil weniger berühren. Es sollen oft tiefgehendere Gedankengänge vermittelt werden, die sich für mich aber einfach viel zu oft wiederholten. Die Geschichte kam wenig vom Fleck, vieles führte auch die Handlung nicht wirklich voran, sondern zeigte eine Sackgasse nach der anderen auf. Das Ende wiederum kam plötzlich, mir hat sich hier die Handlungsweise einiger Charaktere auch nicht wirklich erschlossen und ich dachte noch, es würde einen Plot-Twist geben, doch dem war nicht so.


Ich glaube, wer sich auf den Schreibstil und die Inhalte mehr einlassen kann, dem wird das Buch auch gut gefallen. Ich fand einfach absolut keinen Zugang.

Bewertung vom 18.02.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


ausgezeichnet

"Murder in the Family" beleuchtet den Mord eines jungen Mannes, der in seinem eigenen Haus von der Stieftochter tot aufgefunden wurde. Der Mörder selbst wurde auch nach 20 Jahren nicht gefunden, weshalb eines der Stiefkinder - Guy - die Sache selbst in die Hand nimmt und daraus eine Show macht, in welcher eine Gruppe von Experten den Fall beleuchten und gemeinsam nach all der Zeit versuchen, den Fall aufzuklären.

Ich kann mir vorstellen, dass die Machart des Buches nicht unbedingt jeden anspricht. Ich habe es aufgeschlagen und dachte mir - oh je, ich weiß nicht, ob ich mit dieser Art der Buchaufmachung klarkommen werde. Das Buch wurde quasi als True-Crime-Serie geschrieben und ist gespickt mit verschiedenen, stilistischen Mitteln. Es gibt Zeitungsartikel, Internetforen, Textnachrichten, E-Mail-Austausch, eine Kolumne, .... Dabei wird der Hauptteil - die einzelnen Folge der Serie - als Skript niedergeschrieben, sodass es vor allem Dialoge zu lesen gibt. Kurz werden auch immer die Szenen selbst umrissen.

Ich selbst habe mich recht schnell an den Schreibstil gewöhnt, auch wenn es zunächst ungewohnt war, ein Buch in diesem Format zu lesen. Auf der anderen Seite wirkt so alles viel näher, als wäre man selbst mitten im Geschehen. Außerdem sollte man darauf gefasst sein, dass hier niemand mit offenen Karten spielt, so, wie das auch im realen TV selten der Fall ist.

Ich liebe gute Plot-Twists und hier gab es etliche, sodass ich immer weiterlesen wollte. Durch die Dialoge, in denen sich die Teilnehmer der Show selten etwas schenken, wirkte das Buch lebhaft und spannend. Außerdem passiert einfach eine Menge - die Geschichte entwickelt sich immer wieder in ungeahnte Richtungen, aber auch alte Fäden werden später wiederaufgenommen und besprochen. Zunächst dachte ich auch, das Ende würde mich enttäuschen, aber dann nahm die Geschichte erneut Fahrt auf und verlief in eine andere Richtung. Der Ausgang kam nicht vollends überraschend, aber selbst der Epilog wartet noch einmal mit einem Twist auf ... sodass ich hier einfach unglaublich gut unterhalten wurde.

Bewertung vom 04.01.2024
Belladonna - Die Berührung des Todes / Belladonna Bd.1
Grace, Adalyn

Belladonna - Die Berührung des Todes / Belladonna Bd.1


sehr gut

Belladonna erzählt die Geschichte von Signa, die bereits als Säugling vom Tod verschont wird. Von da an begegnet sie diesem immer wieder - unfreiwilliger Weise - denn er nimmt ihr eine Person nach der anderen. Mit der Zeit bemerkt Signa, dass auch sie dem Tod ähnlicher scheint, als gedacht. Und nachdem in ihrer neusten Familie, die sie aufgenommen hat, scheinbar ein Mörder sein Unwesen treibt, liegt es an ihr und ihren Kräften, den Übeltäter zu finden.

Belladonna ist eine wirklich originelle und liebevolle Geschichte. Der Schreibstil ist einfach, aber liest sich flüssig und ist an einen Regency-Roman angelehnt. Dadurch reden auch die Personen so, wie es zu dieser Zeit üblich war und die gesellschaftlichen Konventionen zeigen klar, dass die Frau eine niedrigere Stellung als der Mann hat. Inmitten dessen ist Signa eine außergewöhnliche Protagonistin, die vor allem durch das verstorbene Vermächtnis ihrer Mutter alles gibt, um in diese Gesellschaft zu passen, es aber einfach nicht so recht will, was zum einen an ihrem ungewöhnlichen Heranwachsen liegt, zum anderen an ihrem Charakter. Signa wirkte auf mich lebensfroh und quirlig, sie war ein positiver Charakter, der aber manchmal (ungewollt) über das Ziel hinausschoss. Nicht all ihre Taten waren moralisch gut, sondern manche auch ziemlich grau. Ihr gegenüber steht der Tod, der ruhig und besonnen ist, in seinen Absichten ihr gegenüber aber auch immer sehr klar. Trotz seines mächtigen Alters wirkte er auf mich mitunter noch sehr jung. Auch die Nebencharakter wie Blythe oder Marjorie schließt man in sein Herz.

Handlungstechnisch geht es vor allem um die Aufklärung des Mordes von Lillian, der Hausherrin von Thorn Grove, wohin es Signa verschlägt. Hier habe ich auch leichte "Enola Holmes" Vibes durch das Miträtseln und herausfinden von Puzzlestücken verspürt. Allerdings sind so einige Plot-Twists schon recht früh zu erahnen, wodurch sich das Buch immer noch angenehm lesen lässt, ich mir die ein oder andere Auflösung aber doch eher gewünscht hätte.

Bewertung vom 23.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch und wurde absolut umgehauen. Schon auf den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch für mich etwas besonderes sein würde. Emily Henry ist soeben in meinen AutorInnen-Olymp aufgestiegen und ich brauche Lesenachschub!

Nora Stephens arbeitet als Literaturagentin und ist so gut wie gefürchtet in ihrem Beruf. Von anderen als gefühlskalt verschrieben, scheitern viele ihrer Beziehungen daran, dass ihre Freunde den typischen Kleinstadtromanzen-Trope leben und mit ihr als böser Großstadt-Ex Schluss machen. Für ihr Verhalten hat sie klare Gründe, die im Laufe des Buches nach und nach offenbart werden. Eines Tages sucht sie nach einem Lektorat für eine ihrer Kundinnen und trifft dabei auf den äußerst mürrischen Charlie Lastra, der ihr an Gefühlskälte scheinbar das Wasser reichen kann. Die beiden haben einen kurzen Austausch und glauben, dass sich daraufhin ihre Wege nicht mehr sobald kreuzen. Doch eine Reise, die Nora mit ihrer Schwester Libby nach Sunshine Falls antritt, führt die beiden wieder zueinander ...

Nora war eine großartige, erfrischende Protagonistin. Sie ist kein Mauerblümchen, sie ist tough, erwachsen und sorgt sich um ihre Mitmenschen (auch wenn sie das nicht immer nach außen zeigen kann) und sie hat vor allem eine große Menge an Humor. Sie war als Protagonistin einfach erfrischend anders (nicht die typische Protagonistin - ich bin so unscheinbar, aber eigentlich doch nicht so unscheinbar). Charlie stand ihr in nichts nach ich musste mich einfach mit verlieben. Die beiden hatten vom ersten Moment an Chemie und diese Chemie blieb das ganze Buch über. Charlie fand wirklich immer die richtigen Worte - Zitat Nora :-)

Hinzu kam ein großartiger Schreibstil, der einen die Orte fühlen lässt, und eine großartige Storyline, die vor allem durch die Hintergrundgeschichten von Nora und Charlie lebte. Man lernt die beiden nach und nach kennen, während sie einander ihre Vergangenheiten offen legen. Toll wird auch die Schwesternbeziehung zu Nora und Libby thematisiert. Man bekommt viele Szenen von Nora und Charlie geboten und ich liebte ihren Schlagabtausch. Selten können mich andere Nebenhandlungsstränge neben der Liebesgeschichte fesseln, aber Noras und Libbys Beziehung war einfach so emotional und toll, dass ich auch hier abtauchen konnte. Gerade zum Ende hin standen mir dann auch noch ein paar Tränchen in den Augen, so sehr habe ich mitgefühlt. Am liebsten würde ich dieses Buch noch einmal zum ersten Mal lesen.

Fazit: Mein persönliches Jahreshighlight, Noras und Charlies Liebesgeschichte ist für mich eine von den ganz großen.

Bewertung vom 22.11.2023
Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1
Grauer, Sandra

Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1


gut

Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch mit ganz anderen Erwartungen gestartet bin. Gefreut hatte ich mich auf Einblicke in die mexikanische Kultur samt dem Tag der Toten und La Catrina. Ich war gespannt, welche Kräfte Valentina wohl innewohnen würden, welche die Gaben der La Catrina von ihrer Mutter und auch Großmutter vererbt bekommen hatte. Die Reise führte mich allerdings ganz woanders hin ...

Zunächst einmal verschlägt es Valentina und ihren Bruder Emilio nach Irland, genauer gesagt nach Dublin, nachdem deren Mutter verstorben ist und ihr Vater es in der Heimat nicht mehr aushält, ohne seine Frau zu sein. In Irland studieren wohl Valentina, als auch Emilio und versuchen zunächst, sich im studentischen Leben zurecht zu finden. Ein schicksalhaftes Ereignis - das plötzliche Auftauchen von Drachen in einem Stadion während eines Fußballspieles - führt jedoch dazu, dass Valentina und Emilio in einige magische Vorfälle verstrickt werden. Insbesondere Emilio hetzt gegen die Drachen. Und dann wäre da noch die Hexe Lily, die in Bezug auf Valentina ihre ganz eigenen Ziele verfolgt ...

Es fällt mir schon schwer, allein die Inhalte des Buches einigermaßen chronologisch wiederzugeben - da einfach viel zu viel passiert. Vor allem die Drachen nehmen einen großen Stellenwert im Buch ein, wobei davon in der Inhaltsangabe keinerlei Rede ist. Es scheint so, als würden hier die Bände Flame und Arrow sowie die Clans of London weitererzählt werden. Während Hexe Lily zumindest Absichten in Bezug auf Valentinas Kräfte hegt, wirkt die Geschichte rundum die Drachen zunehmend wie ein zweiter, großer Erzählstrang, den (ich zumindest) nicht erwartet hatte. Und wäre das nicht genug, folgt die schnelle Einführung vielfacher Charaktere, die alle irgendwie eine Vergangenheit miteinander haben, die plötzlich auftauchen und ihre Kräfte kurz nutzen, die man aber kaum kennenlernt, geschweige denn eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Für Fans der Vorgängerreihen ist es bestimmt toll, altbekannte Lieblinge wieder zutreffen, ich fühlte mich einfach nur erschlagen von der Fülle an Charakteren und auch nicht abgeholt.

Die Kräfte von Valentina spielen eine untergeordnete Rolle und werden höchstens am Rande zwei bei drei Mal kurz erwähnt. Was nun ihre wirkliche Aufgabe ist, wurde mir bis zum Schluss nicht deutlich. Zwar lernt man insbesondere Valentina, Emilio und auch Lily durch deren drei Erzählperspektiven besser kennen, jedoch drehen sich auch ihre Gedanken vor allem um die Drachen und im Falle von Lily die Hexen und ihre Vergangenheit. Generell mochte ich die Charaktere aber gerne, insbesondere Emilio nimmt eine interessante und auch nachvollziehbare Wandlung hin.

Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse noch einmal und manches kam mir nicht ganz durchdacht vor. Insbesondere Lilys Entwicklung würde mich im Folgeband interessieren.

Fazit: Das Buch scheint vor allem für Fans der vorigen Reihen eine tolle Ergänzung. Ich, die neu in diese Reihe eingestiegen bin, wurde durch die unerwartete Richtung des Buches und der Masse an neuen Charakteren eher erschlagen.