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Isaopera
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Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2017
In jedem Augenblick unseres Lebens
Malmquist, Tom

In jedem Augenblick unseres Lebens


weniger gut

Als ich vor einigen Monaten die Leseprobe zu "In jedem Augenblick..." gelesen habe, war ich überrascht, wie persönlich der Schreibstil auf mich wirkte und ich wollte sehr gerne mehr erfahren über dieses traurige Schicksal der jungen Karin, das von ihrem hinterbliebenen Partner autobiographisch als Roman aufgearbeitet wurde.
Nun habe ich den Roman gelesen und muss sagen, dass er mich ein wenig zwiespältig zurückgelassen hat. Einerseits ist geblieben, dass ich es gut und wichtig finde, dass diese Geschichte erzählt wird und ich mir viele Gedanken um Karin und ihr Leben gemacht habe. Auf der anderen Seite kann ich die vielen Kritikpunkte an diesem Buch aber auch verstehen - es ist wirklich nicht leicht zu lesen und hat mich leider immer wieder etwas frustriert. Tom, der Protagonist, und das sage ich wirklich mit allem Respekt, hat viel durchgemacht und ehrlich für seine Frau gekämpft, aber ich fand ihn auch immer wieder sehr anstrengend. Der Blick in sein Innerstes, in seine Gedanken, ist gelungen, aber der Einblick ist oft so intim und stark, dass ich als Leserin einfach zu sehr gemerkt habe, dass ich seine Gedanken nicht teilen kann oder sie mich an manchen Stellen irritieren. Der Fokus auf Tom war mir einfach zu groß - ich kann zwar gut nachvollziehen, dass er das Buch nur aus der 1. Ps. Sg. schreiben konnte, aber für den Leser macht es das nicht unbedingt einfacher.
Der Stil ist sehr speziell - endlos lange Absätze, keine Anführungszeichen, Dialoge mit vielen Wortwiederholungen...leider fehlte hier offensichtlich ein strenges Lektorat. Ich finde das schwer zu sagen, wenn jemand sich traut, seine Geschichte aufzuschreiben, aber leider ging dadurch halt viel verloren!!
Beim Lesen rückten für mich die Emotionen dadurch leider immer wieder in den Hintergrund. Gerade in den Rückblenden konnte ich nur schwer dran bleiben und ich denke, der Stil ist der Grund dafür, dass es mich nicht so berührt hat - schade!!

Ich wünsche dem Autor ganz viel Kraft und finde es gut, dass er sich literarisch ausdrückt. Allerdings möchte ich, dass sich Leser dieses Buches bewusst dafür entscheiden und wissen, was auf sie zukommt. Lest vor dem Kauf die Leseprobe - dann habt ihr einen ersten Einblick.

Bewertung vom 01.06.2017
Altenstein
Kessel, Julie von

Altenstein


ausgezeichnet

"Altenstein" ist der Debütroman von Julie von Kessel und der Name der Autorin passt sehr gut zum Inhalt des Romans, da die Protagonisten (ebenfalls?) adelig sind. Bei den von Kolbergs gibt es allerdings einerseits Familienmitglieder, die das sehr begrüßen und auch zu nutzen wissen, aber auch Figuren, die mit dem alteingesessenen Namen gar nicht mehr viel zu tun haben möchten.
Was ist "Altenstein" für ein Roman? Für mich ist es eine Familiengeschichte, die aber wirklich gute Recherche und eine besondere Authentizität mitbringt, und sich dadurch abhebt. Ich fand das Buch sehr spannend, wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Dies geschieht aber weniger dadurch, dass man mit den Figuren so sehr mitfiebert, da das Buch insgesamt recht neutral bis emotionslos geschrieben ist. Für mich war es eher die Atmosphäre und auch die Entwicklung der Figuren. Jede einzelne Person hat eine wichtige Rolle in dem Gefüge und da die Handlungsstränge so individuell sind, lässt sich der Inhalt sehr schwer beschreiben. Es kommt in jedem Fall immer wieder anders, als man denkt...das mochte ich!
Wirklich hervorzuheben ist für mich der großartige Schreibstil der Autorin. Das Buch ist unaufgeregt, aber irgendwie trotzdem sehr nah am Geschehen und wechselt immer wieder die Perspektive. Verschiedene Zeitebenen und Blickwinkel werden verwoben und irgendwie habe ich wirklich ein rundes Bild der Familie bekommen - ich kann mich in fast jeden hineinversetzen und eigentlich kann ich über keine Person sagen, dass ich sie nicht mag, obwohl es weiß Gott kein Sonnenschein-Roman ist.
Das Ende hätte für mich noch ein paar Details mehr haben können - vielleicht wollte ich aber einfach nicht, dass es endet ;)

Ein Roman, der nicht jedem gefallen wird, sich aber meiner Meinung nach unheimlich lohnt. Ich bin begeistert!

Bewertung vom 30.05.2017
Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
Günak, Kristina

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt


gut

"Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" - dieser Titel klingt erstmal sehr platt, drückt aber ganz gut aus, worum es in diesem Roman geht. Der Autorin Tim Bergmann wirkt im Buch nämlich auf den ersten Blick wie ein harter Knochen, schafft es aber mit seiner Dystopieeine echte Lanze für die Liebe zu brechen und begeistert damit die Leser. Die Verlagsmitarbeiterin Bea, die fleißigste Arbeitsbiene überhaupt, übernimmt seine Betreuung und versucht damit nicht nur, sein Buch zu verkaufen, sondern direkt den ganzen Verlag zu retten.
Für mich klang es erstmal nach einer originellen Geschichte und ich finde, das ist es auch. Allerdings ist die Geschichte mit 270 Seiten auch sehr kurz (minus unbedruckte Seiten noch kürzer...) und leider merkt man das. Die Figuren sind gut aufgebaut, allerdings erfährt man lange Zeit zu wenig über die Protagonistin Bea und es plätschert so vor sich hin. Immer wieder werden Spannungsmomente eingebaut, aber ich war nicht 100% gepackt und dabei, es hat mich nicht so berühren können. Tim ist eine interessante Figur, keine Frage, aber die Entwicklung zwischen den beiden ging mir etwas schnell und gerade gegen Ende hatte man das Gefühl, jetzt müsste aber schnell eine Auflösung her.
Das Ende war leider vorhersehbar, da nur ein einziger Ausgang in der Geschichte (logisch) möglich war (ich meine damit nicht nur die Liebesgeschichte) und daher war die Spannung für mich im letzten Abschnitt nicht mehr gegeben.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und humorvoll, aber für mich ebenfalls kein Knaller.
Insgesamt ein solider Liebesroman, mal was anderes, aber für mich nicht mehr als guter 3-Sterne-Durchschnitt.

Bewertung vom 30.05.2017
Das Haus der schönen Dinge
Rehn, Heidi

Das Haus der schönen Dinge


gut

"Das Haus der schönen Dinge" ist der dritte Roman, den Heidi Rehn in der Zeit der Jahrhundertwende ansiedelt und der zweite, den ich davon gelesen habe. Wie zuvor bei "Tanz des Vergessens" gelingt es der Autorin sehr gut, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und ihre Beschreibungen sind sehr ausführlich und bildhaft, fast wie in einem Drehbuch. Ich habe mich dadurch wirklich immer sehr schnell in die Zeit eingefunden und finde, alles ist sehr authentisch beschrieben.
Doch ebenso wie bei oben genanntem Roman hat mich der Stil der Autorin dennoch nicht 100% überzeugen können. Die Geschichte ist interessant und abwechslungsreich, ich mag die gestalteten Figuren und ihre vielfältigen Charaktere. Für mich waren es jedoch einfach zu viele Zeitsprünge, wodurch wichtige Ereignisse immer wieder erst im Nachhinein erzählt wurden oder untergingen. Dies fand ich sehr schade. Ein Roman, der mit gut 600 Seiten 100 Jahre umfasst, kann von der Gewichtung eigentlich nicht bis kurz vor Schluss in den 1930ern spielen...das war für mich etwas enttäuschend.

Insgesamt ein gut geschriebener und interessanter Jahrhundertwende-Roman, für mich aber nicht mehr als solide 3 Sterne.

Bewertung vom 28.05.2017
Traumtörtchen
Simon, Julia

Traumtörtchen


ausgezeichnet

Nina folgt ihrem Traum und schmeißt ihren lukrativen BWLer Job, um ein kleines Café zu eröffnen. So weit so gut, davon haben wir schon viele Romane gelesen. Nina bringt als Protagonistin überdurchschnittlich viel Know-how mit, denn sie hat bereits eine Konditoren-Ausbildung und Jahre als Unternehmensberaterin hinter sich, wodurch sie nicht nur die Herren von der Bank für ihr Vorhaben gewinnen kann.
"Traumtörtchen" bringt alles mit, was man sich vorstellt: eine sympathische Protagonistin, viele leckere Köstlichkeiten, ein tolles Rezepte-Kapitel und eine schöne Liebesgeschichte.
Aber: für mich hat das Buch noch mehr! Es zeigt nämlich an vielen Stellen wirklich Tiefgang und ich fand es toll, wie sehr Nina sich mit Themen auseinandersetzt, die für viele junge Frauen ein Problem darstellen: die schwierige Entscheidung zwischen Sicherheit, Pragmatismus und den eigenen Träumen. Dabei war sie für mich immer sehr authentisch und das Hin und her wirkte niemals wie eine Länge, sondern realistisch.
Wie im Klappentext angedeutet steht Nina zwischen zwei Stühlen, also zwischen zwei Männern: und ich wusste wirklich bis kurz vor Ende nicht, für wen sie sich entscheiden würde! Daher habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und das schafft auch nicht jedes Buch ;)
Der Schreibstil von Julia Simon ist ein weiteres Plus, denn die Geschichte liest sich wunderbar leicht und humorvoll, ohne dabei ernste Töne auszulassen.

Für mich ein absolut überzeugender Frauenroman mit Herz, den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte :)

Bewertung vom 28.05.2017
Simply Veggie

Simply Veggie


sehr gut

Julian Kutos legt mit "Simply Veggie" schon sein zweites Kochbuch vor - und es ist genauso empfehlenswert wie das erste!
Nach dem Trip nach Italien sind wir nun in der vegetarischen Küche angekommen - und die reicht von leckeren Vorspeisen, Broten, Dips und Hauptspeisen bis hin zu schönen Desserts.
Ich bin sehr zufrieden mit den Anleitungen, die wirklich übersichtlich und nachvollziehbar sind. Das Kochbuch ist hochwertig gestaltet und liebevoll aufgemacht.
Ein paar Lieblingsrezepte waren für uns bereits dabei, die wir sicherlich öfter mal machen werden! Andere Rezepte kann ich mir dafür nicht vorstellen, da sie mir zu außergewöhnlich sind, sei es von den Zutaten oder von der Zubereitungsweise.
Alles, was ich aus dem Buch gekocht habe, war wirklich sehr lecker und ist gelungen. Für mich könnte es noch einen Tick mehr Alltagstauglichkeit vertragen, daher ein bisschen Abzug, aber ich bin insgesamt sehr zufrieden :)

Bewertung vom 28.05.2017
Museum der Erinnerung
Stothard, Anna

Museum der Erinnerung


gut

Häusliche Gewalt ist leider häufig ein Tabu-Thema, obwohl viele Frauen (und auch Männer!) darunter leiden.
In dieser Geschichte lernen wir Cathy kennen, deren gewalttätiger Ex-Freund lange von der Bildfläche verschwunden war, sie nun aber wieder kontaktiert. Dies gefährdet nicht nur ihr neues Leben mit Tom, dem sie nichts von ihrer Vergangenheit berichtet hat, sondern auch ihre Sicherheit....
Ein "Museum der Erinnerung" ist ein Konstrukt, das Cathy in ihrem Kopf baut. Sie sammelt einzelne Gegenstände und macht an ihnen Erinnerungen fest, fühlt sich ihnen durch die Nähe zu den Gegenständen verbunden. Diesen Gedanken fand ich interessant, auch wenn ich persönlich nicht auf diese Art an Erinnerungen festhalte.
Die Geschichte ist spannend aufgemacht, auch wenn es sich nicht um einen Krimi handelt. Am Anfang benötigte ich etwas Eingewöhnungszeit und eigentlich nimmt der Prolog - wie man im Verlauf der Geschichte merkt - bereits recht viel hinweg. Die Erzählperspektive wechselt die ganze Zeit zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was teilweise für mich etwas stark episodisch war. Die Aspekte der Vergangenheit sind zwar interessant und für die Geschichte wichtig, dennoch verliert es sich manchmal ein wenig in Details und ich hatte das Gefühl, dafür nicht genug über die Beziehung von Daniel und Cathy zu wissen. Im Endeffekt haben mir vielleicht ein paar Seiten gefehlt, da die Geschichte doch recht kurz ist. Gerade über Tom hätte ich gerne mehr erfahren.
Ich mag den Schreibstil der Autorin und finde die Geschichte wirklich gelungen. Meine Begeisterung konnte jedoch nicht konstant über die ganze Zeit gehalten werden, daher wäre ich bei soliden 3,5 Sternen :)

Bewertung vom 22.05.2017
Die zwei Leben der Florence Grace
Rees, Tracy

Die zwei Leben der Florence Grace


sehr gut

"Die zwei Leben der Florence Grace" ist der neue Roman von Tracy Rees, die mit ihrer ersten Romanheldin Amy Snow bereits sehr bekannt wurde. Und ich muss sagen, so gerne ich Amy mochte, steht ihr Florence in Nichts nach - aber die beiden sind unterschiedlich wie Tag und Nacht ;)
Zur Handlung möchte ich gar nicht so viel sagen. Florence lebt in ihrer Kindheit in einem kleinen Dorf im Moor und ist völlig mit der Natur verbinden. Als sie von ihrer Großmutter erfährt, dass ihre Mutter in Wahrheit ein verstoßenes Kind einer hoch angesehenen und skandalösen Londoner Familie ist, ändert sich ihr Leben von Grund auf.
Stolz, Vorurteil und Florence...das beschreibt die Handlung für mich eigentlich ganz gut ;) Stolz ist die Londoner Familie allemal und bis auf wenige (höchst liebenswerte) Ausnahmen muss Florence sich viele Male gegen sie behaupten, um nicht unterzugehen. Vorurteile hat dafür auch Florence ohne Ende, denn sie urteilt zwar gerne schlecht über die Reichen und Oberflächlichen, kann sich aber selbst auch nicht allen Versuchungen entziehen...

Für mich war Florence eine tolle Heldin, denn ich mochte die Widerstandskraft und das Feuer, mit dem sie durch den Roman wirbelt. Die Familie ist für mich sehr authentisch und ich mag, wie die Autorin beide Welten in Einklang bringen kann. Ein bisschen schade fand ich, dass Florence' besonderes Gespür, das sie für die Menschen und die Toten hat, irgendwie mal mehr und mal weniger thematisiert wird - es wirkt ein bisschen, als würde das Thema kommen, wenn es gerade passt, und sonst ruht die Sache halt.
Auch sonst gab es die eine oder andere kleine Sache, die ich vielleicht bemängeln würde, aber ich muss sagen, dass mich der Erzählstil von Tracy Rees wieder sehr gepackt hat! Ich liebe die Zeit des 18./19. Jhd. in Romanen und bin hier voll auf meine Kosten gekommen ;)

Also in jedem Fall eine Leseempfehlung für Florence - ich freue mich schon auf die nächste Heldin von Tracy Rees. Hoffentlich müssen wir nicht zu lange warten!

Bewertung vom 22.05.2017
Obwohl es dir das Herz zerreißt
Downham, Jenny

Obwohl es dir das Herz zerreißt


ausgezeichnet

"Obwohl es dir das Herz zerreisst" ist die cbt-Neuauflage des Romans "Die Ungehörigkeit des Glücks" und damit der zweite Roman der Autorin, die durch "Wenn ich sterbe" in Deutschland erfolgreich wurde. Hierbei möchte ich Interessierte direkt zu Anfang bitten, sich nicht vom (sehr pathetischen) Titel abschrecken zu lassen, denn das Buch ist überhaupt nicht so kitschig, wie man zuerst vermuten mag. Das bunte poppige Cover ist wohl entstanden, da der Verlag das Buch vermehrt an Jugendliche vermarkten möchte - ich selbst lese jedoch nur selten Jugendromane und fand das Buch trotzdem sehr gut...ihr müsst also kein Fan von Jugendbüchern sein ;)
Der Umgang mit Demenz und was diese Erkrankung mit einer Familie machen kann, ist das Thema dieser Geschichte. Wir begegnen Katie, deren Mutter Caroline ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Mary hatte und nun damit konfrontiert wird, sich von einem auf den anderen Tag um sie zu kümmern. Marys Erkrankung verändert nicht nur den alltäglichen Umgang in der Familie, sondern auch das Verhältnis der verschiedenen Personen und gibt am Ende den Anstoß, lang gehegte Familiengeheimnisse zu thematisieren. Ich finde, dass dieses wichtige und anspruchsvolle Thema sehr sensibel und passend eingebracht wird und gerade die Emotionen der Figuren unheimlich greifbar werden. Durch wechselnde Perspektiven kommt jede Person "zu Wort" und wirkte auf als Leserin sehr authentisch.
Absolut erwähnenswert ist zudem der Umgang mit dem Thema Homosexualität, der dieses Buch für mich zusätzlich auszeichnet. Das Thema steht zwar weniger im Vordergrund als die Demenz, dennoch bricht es sich immer wieder Bahn und wird thematisiert. Gerade unter diesem Aspekt würde ich die Geschichte auch speziell an Jugendliche empfehlen, da das Buch nicht nur für offenen Umgang mit sich selbst steht, sondern auch für Toleranz und die Wichtigkeit von Freundschaften spricht.
Jenny Downham ist für mich eine tolle Autorin, denn ich war ab der ersten Seite in der Geschichte gefangen und die Figuren sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Eigentlich hat jede von ihnen noch eine ganz eigene Geschichte und ich wünschte, ich könnte die Personen weiter begleiten!
Für mich ein Jugendbuch, das auch für Erwachsene sehr empfehlenswert ist und sich gefühlvoll und spannend liest. Viel Spaß!

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Bewertung vom 16.05.2017
Das geträumte Land
Mbue, Imbolo

Das geträumte Land


ausgezeichnet

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"Das geträumte Land" ist für mich ein ungewöhnliches Buch, denn ich habe bisher noch keine Geschichte gelesen, in der es um Kamerun(er) geht. Dadurch hat es mir wirklich eine neue Welt aufgezeigt und ich konnte mich sehr gut in die Kultur von Jende und Neni hineinversetzen, die sich im fernen New York trotz großem Arbeitswillen und einer Jobperspektive zu Beginn mit Vorurteilen und Verzögerungen konfrontiert sehen.
Die Aktualität dieser Themen (Asyl, Umgang mit Auswanderern) hat mich dazu bewegt, das Buch zu lesen und ich muss sagen, dass es mich sehr beeindruckt hat! Als ich damals die Leseprobe gelesen habe, hatte ich zu Jende direkt eine sehr enge Verbindung und habe mit ihm mitgefiebert - das hat sich über das ganze Buch gehalten!
Andererseits ist auch die amerikanische Sichtweise interessant, denn es wird aufgezeigt, wie weit der amerikanische Traum vom einfachen Leben für Schwarze und manchmal auch für Weiße noch weg ist. Die Sozialkritik der Autorin fand ich hier immer gut, manchmal hätte es für mich sogar noch etwas deutlicher sein können!
In jedem Fall empfehlenswert und am Zahn der Zeit!