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lustaufbuch

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


sehr gut

Reflexionen eines LebensDie Autorin Esther Schüttpelz, welche eigentlich Rechtsanwältin ist, nun aber hauptberuflich schreibt, erzählt in ihrem Roman "Ohne mich" von dem Jahr nach dem Ende einer großen Liebe, aber auch vom Beginn eines neuen Lebens, welcher nach ihrem eigenen Leben klingt.
Wie fast jedes Cover des Diogenes-Verlages, ist auch dieses schön gestaltet. Der breite weiße Buchrand und das kleine abstrakte Bild erzeugen eine Atmosphäre, auf die man sich einlassen muss, ebenso wie auf dieses Buch.
Dieser Roman ist eine Art Reflexion des eigenen Lebens, hier im Bezug auf die Protagonistin, die mit Mitte zwanzig geheiratet hat und sich danach doch erst einmal auf einen Pfad der Selbstfindung, in Clubs begibt und ihre Liebe in der Musik und im Jungsein sucht.
Fehler bestimmen das Leben, doch man sollte man sie erkennen und reflektieren. Ändern wird sich dennoch manchmal nichts, außer die eigene Einstellung im Bezug zur Vergangenheit.

Bewertung vom 22.01.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Ein interessantes Buch mit Tiefe
Der Autor Andreas Wunn, welcher nun seinen ersten Roman unter dem Titel "Saubere Zeiten" veröffentlicht hat, ist eigentlich Politikwissenschaftler und leitet zudem das ZDF-Morgen- und Mittagsmagazin.
Sein Romandebüt schildert eine besondere Vater und Sohn Beziehung und beschäftigt sich mit dem Phänomen der Vergangenheit. Der Protagonist Jakob Auer, reist, als er erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, mehrmals weit in die Vergangenheit seines Erzeugers und stößt dabei auf Informationen, die ihm bisher verborgen waren, aber deren er gerne vertieft nachgehen möchte.
Er erfährt von dem Waschpulver-Imperium und dessen Verfall, reist sogar, im Rahmen seiner Spurensuche, bis nach Rio de Janeiro und wird auch dort fündig.
So ist der ganze Roman eine große Spurensuche und zugleich eine Offenlegung und Aufdeckung der Vergangenheit.

Bewertung vom 22.01.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?


ausgezeichnet

Ein spannendes Buch regt zum Nachdenken an
Die Autorin und Publizistin Sara Weber hat mit ihrem Buch "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten", ein Buch erschaffen, welches die Leser zum Nach- und Weiterdenken anregt, da es sich hauptsächlich mit der Arbeit in Krisenzeiten auseinandersetzt und mit dem dringenden Anliegen die Arbeit zu revolutionieren.
Schaut man sich nur das Cover des Buches an, würden manche Leser eventuell ein oberflächliches und plattes Buch erwarten, doch man soll nicht zu früh urteilen, denn in diesem Buch erwartet einem eine Fülle an Informationen und Gedankengängen, die sich mit einigen der vielen Leser bestimmt überschneiden werden.
So klug wie dieses Buch geschrieben ist, kann es als ein Plädoyer für ein Umdenken der Arbeit und dessen Bedingungen angesehen werden, denn Weber fordert auch grundlegende Änderungen im Bezug auf unsere Arbeit ein.

Bewertung vom 18.11.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


sehr gut

Berlins goldene Zwanziger Jahre
Der Spiegel-Bestseller Autor Andreas Izquierdo legt nun mit einer ganz neuen Geschichte, mit dem Titel "Labyrinth der Freiheit", welche im Berlin der Goldenen Zwanziger spielt, nach und schafft es zudem diese spannend, temporeich und ausführlich recherchiert zu erzählen.
Wer bereits Bücher von dem Autor kennt, der weiß was ihn erwartet und zwar ein gut geschriebener Roman über historische Zeitgeschichte. Auch die Cover seiner Bücher sind stets ein eyecatcher, da sie prägnant, vielfarbig, melancholisch und einfach einladend gestaltet sind.
Auch in diesem Buch schafft er es wieder, dass seine Leser in dieses doch sehr vielseitige Buch eintauchen und sich alles detailreich vorstellen können. Dabei begleiten sie die Protagonisten durch eine Zeit der Inflation und durch die Nachkriegsjahre, aber auch durch eine Zeit des Aufbruchs der Kultur.

Bewertung vom 18.11.2022
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


sehr gut

Liebe in Zeiten des Hasses
Der bekannte Spiegel Bestseller-Autor Kai Meyer, welcher zudem zu den wichtigsten deutschsprachigen Phantastik-Autoren unserer Zeit zählt, bringt nun sein neues Buch "Die Bücher, der Junge und die Nacht" heraus, in welchem er von den Geheimnissen der Bücher sowie einer schicksalhaften Liebe, zu Zeit der Machtergreifung der Nazis, erzählt.
Bisher hatte ich noch keines seiner Bücher gelesen, doch allein das Cover seines jetzigen Buches hat mich von Anfang an begeistert, da es, in seinen schlichten Schwarz-Weiß Farben, eine mystische sowie düstere Atmosphäre erzeugt und den Leser gleich neugierig stimmt.
Der Autor Kai Meyer schafft es in einer sehr simplen, doch präzisen Sprache die Leser an sein Buch zu fesseln und dafür so zu begeistern, dass sie dieses kaum mehr aus der Hand legen können. Er hat mit diesem Buch ein tolles Buch der Gegenwart geschrieben.

Bewertung vom 18.11.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Spannend und schön erzählt wie gewohnt
Die Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann, welche vielen Leser wahrscheinlich bereits durch ihre Romane "Trümmerkind" und "Grenzgänger" ein Begriff sein wird, hat nun ihren neusten Roman, mit dem prägnanten Titel "Feldpost", veröffentlicht.
Das Cover erscheint mir, im Gegensatz zu den schönen Covern ihrer vorigen Bücher etwas zu modern und unpassend. Eventuell könnte das Cover Leser von dem wirklich guten Buch abschrecken, da es als Kitsch abgestempelt werden könnte. Diese Schublade wäre wirklich fatal für eine Autorin wie Borrmann.
Ihr Roman glänzt durch eine einfache Sprache, welche mit der Schuldfrage daherschleicht. Der Leser kann sich, nach einigen Zeit- sowie Personenwechseln, gut in die damalige Zeit einfinden und daran teilhaben, während das Geheimnis der ominösen Briefe nach und nach aufgelöst wird.
Eine klare Leseempfehlung für jeden der gute historische Romane liebt.

Bewertung vom 27.10.2022
Connemara
Mathieu, Nicolas

Connemara


sehr gut

Eine moderne Madame Bovary
Nach dem Bestseller "Rose Royal" von Nicolas Mathieu legt der Autor nun mit seinem neuen Roman, mit dem Titel "Connemara" nach, indem er eine Geschichte a la Madame Bovary, in moderner Fassung, erzählt und dabei hinter die Fassade der Menschen blickt.
Wer zu diesem Buch greift und sich zudem mit klassischer Literatur auskennt, der wird schnell einige Parallelen zwischen der Protagonistin Hélène in diesem Buch und Emma Bovary von Gustave Flaubert erkennen. Dennoch sind es ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, zumal beide Bücher in ganz anderen Zeiten spielen.
Mathieu erzählt einfühlsam von der Angst nicht genug zu sein und dem drückenden Schmerz in einem selber, eigentlich glücklich sein zu müssen und es dennoch nicht zu sein, sondern eigentlich etwas ganz anderes zu wollen.
Er erzählt kraftvollen von einem gewagten Leben und der Sehnsucht des freien Willens.

Bewertung vom 20.10.2022
Lektionen
McEwan, Ian

Lektionen


ausgezeichnet

Ein sehr unterhaltsamer, kurzweiliger Roman
Der englische Bestsellerautor Ian McEwan erzählt in seinem neuen Roman, welcher unter dem Titel "Lektionen" erscheint und ein äußerst prägnantes sowie ansprechendes Cover aufweist, auf dem ein Junge, wahrscheinlich in Schuluniform zu sehen ist, gerade aktiv Klavier spielt, von den Auf und Abs eines Menschenlebens, über verschiedene Themen und Lebensepochen hinweg.
Was Ian McEwan hier geschaffen hat, kann fast als eine fiktive Biografie angesehen werden, da ein ganzes Menschenleben portraitiert wird und hierbei keinerlei nur die schönen Seiten zum Vorschein kommen, sondern auch alle negativen Erlebnisse und Schicksalsschläge.
Wer dieses Buch gelesen hat, der hat fast eine Odyssee erlebt und konnte wahrscheinlich, genau wie ich, dieses Buch kaum zur Seite legen, da man auf jeder Seite mit dem Protagonisten Roland mitfühlt.

Bewertung vom 20.10.2022
Das Gesetz der Natur
Winter, Solomonica de

Das Gesetz der Natur


ausgezeichnet

Spannende Geschichte einer Aussätzigen
Die niederländische Autorin Solomonica de Winter, erzählt in ihrem Buch "Das Gesetz der Natur" von einer Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die letzten Bücher der Welt zu finden. Dabei stößt sie auf viele Hindernisse und wird dadurch nur selber stärker. Beispielsweise wird sie gefunden und kann nur entfliehen, da sie eine besondere Gabe besitzt und zwar das Lesen. In diesem Buch, auf dieser langen Odyssee der Protagonistin, wird die Kraft und Macht der Bücher sichtbar und fühlbar deutlich.
Auch das Cover ist sehr ungewohnt, bedenkt man dabei, dass es vom Diogenes Verlag herausgegeben wird, dessen Cover meist weiß und schlichter gehalten werden.
Dieses Buch ist eines voller schwieriger Entscheidungen, bei denen der Leser mitfiebert und das Buch kaum aus der Hand legen kann. Jeder der spannende Bücher mag, wird dieses Buch lieben.

Bewertung vom 18.10.2022
Die Meerjungfrau von Black Conch
Roffey, Monique

Die Meerjungfrau von Black Conch


sehr gut

Der Mythos der Meerjungfrauen
Die englischsprachige Autorin Monique Roffey erzählt in ihrem neusten Buch, mit dem skurrilen Titel "Die Meerjungfrau von Black Conch" eine Geschichte über den Mythos der Meerjungfrauen, doch aus einem weiblichen und femistischen Blickwinkel.
Eben diese Geschichte spielt an einem fiktiven Ort inmitten der karibischen Inseln und erzählt von der plötzlichen Entdeckung einer Meerjungfrau, auf welche die Anwohner einerseits skeptisch, zugleich jedoch auch interessiert und fasziniert reagieren.
Diese Story wird herbei aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt und ermöglicht dadurch ein noch intensiveres Eintauchen und Mitfühlen in dieser Geschichte.
Wer sich auf einen Roman mit Sog-Wirkung einlassen möchte, dem sei dieses Buch wärmsten ans Herz gelegt - passend für trübe, regnerische Tage und perfekt für Lesetage.