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Gartenfee
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Meerbusch

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2018
Das Vogelhaus
Meijer, Eva

Das Vogelhaus


sehr gut

Faszinierende Geschichte
In diesem Buch geht es um das weitest gehend unbekannte Leben der britischen Vogelforscherin Len Howard. Die Autorin Eva Meijer verknüpft in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ das Leben und Vogelbeobachtungen, die als kleine Kapitel mit ein geflochten werden.
Len wächst auf dem Land auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Vögel und liebt die Musik. Aus ihrer problematischen Familie heraus geht sie nach London, um in einem Orchester mitzuspielen, weitab von ihrer so geliebten Natur macht sie eine schwere Zeit durch, bis sie, in ihrer zweiten Lebenshälfte angekommen, ihren Traum verwirklicht…
Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, wenngleich viele Szenen wie auf einer Perlenschnur aufgereiht wirken und die Charaktere meines Erachtens sehr oberflächlich und distanziert wirken. Dadurch rücken sie in den Hintergrund und im Vordergrund sind die wahren Protagonisten, die Vögel und alles um sie herum. Interessant sind auch die Experimente, wie die Klopfmethode, die Len mit ihnen macht und wie unterschiedlich die Reaktion darauf ist. Man spürt die Verbundenheit zu den Tieren und die Beschreibung der sehr verschiedenen Charaktere nimmt Raum ein, doch man hätte ihm noch mehr Raum geben können, denn manchmal wirken die Szenen ein wenig langgezogen.
Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen, denn es ist ein eher ungewöhnlich geschriebener Roman und lesenswert.

Bewertung vom 30.08.2018
Mit der Faust in die Welt schlagen
Rietzschel, Lukas

Mit der Faust in die Welt schlagen


ausgezeichnet

Beklemmend ehrlich
Lukas Rietzschel`s Roman „Mit der Faust in die Welt schlagen" schildert und erzählt die Geschichte zweier Brüder die an der Grenze zu Polen aufwachsen, nach kurz der Wende: Philipp und Tobias wachsen in sehr unsicheren Zeiten auf, viele Arbeitsplätze verschwinden, Läden schließen, die Eltern bauen ein Haus, beide müssen arbeiten, um das Haus abzuzahlen und im Dorf bietet sich den Jugendlichen nur wenig Abwechslung, die Stimmung ist trostlos, der ideale Nährboden für Frustration und Aggression….
Nüchtern, sachlich und sehr realistisch beschrieben, der Leser spürt beim Lesen die Hoffnungslosigkeit der Jugendlichen, aus der sie irgendwie versuchen auszubrechen, als sie sich dem Neo-Nazi Menzel anschließen, der im Dorf auftaucht. Klar beschrieben und nüchtern geschildert die Perspektivlosigkeit, die sie nach allem greifen lässt, was sich bietet, um ihr zu entrinnen.
Beklemmend ehrlich, sachlich und auf den Punkt gebracht. Ein Roman, der zum Nachdenken anregt und lange nachwirkt. Eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.08.2018
Alligatoren
Spera, Deb

Alligatoren


sehr gut

Freiheit – unbezahlbar
Ein interessant gestaltetes Cover, eine Frau mit einem ausdrucksstarken Gesicht, die in die wie es scheint, in die „ Unendlichkeit“ schaut.
Deb Spera nimmt uns mit auf eine Reise in die Südstaaten um 1900, eine harte Zeit, der Baumwollkäfer vernichtet die Baumwollernte, sumpfiges Land, was von Alligatoren nur so wimmelt und vor dieser Kulisse drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbunden durch ein gemeinsames Schicksal. Zum einem ist da Gertrude, Mutter von vier Töchtern, der Ehemann ein Alkoholiker und gewalttätig. Er vertrinkt das bisschen, was ihnen zum Leben schon vorne und hinten nicht reicht und Annie, die ehemals eine Baumwollplantage besaß und Gertrude Arbeit in ihrer Näherei gibt, doch bei Annie ist nicht alles so, wie es zu sein scheint und als dritte die ehemalige Sklavin Oretta, die als Haushälterin bei Annie arbeitet.
Ich gebe zu, dass ich zu Beginn Probleme mit der teilweise doch sehr einfach gehaltenen Sprache des Romans hatte, doch nachdem ich mich eingelesen hatte, flossen die Seiten nur so dahin. Die Autorin hat den drei Frauen sehr unterschiedliche authentisch wirkende Charaktere gegeben und erzählt den Roman in drei unterschiedlichen Handlungssträngen; gekonnt geschrieben durch unterschiedliche Schreibweisen, die den Bildungsgrad der einzelnen der Frauen spüren lassen. Die Handlungsstränge, die zu Beginn das gemeinsame Schicksal nicht erahnen lassen, werden allmählich immer enger miteinander verwoben und halten so einen Spannungsbogen aufrecht.
Ein berührender Roman über drei Frauen, die nach Freiheit und Selbststimmung streben in einer damals doch sehr stark von Männern dominierten Welt.

Bewertung vom 26.08.2018
Zwischen uns ein ganzes Leben
Levensohn, Melanie

Zwischen uns ein ganzes Leben


ausgezeichnet

Beeindruckend und emotional
Drei Frauen und drei völlig unterschiedliche Leben, zwischen ihnen mehr als 50 Jahre, zwei verschiedene Kontinente und ein Versprechen aus der Vergangenheit, was nach vielen Wirren in der Gegenwart eingelöst wird, in zwei verschiedenen Erzählsträngen, Gegenwart und Vergangenheit.
Schon der Einstieg in den Roman war sehr emotional, Jacobina, eine der drei Protagonistinnen verspricht ihrem Vater auf dem Sterbebett, sich auf die Suche nach ihrer Halbschwester Judith zu machen, doch viele Jahre wird sie es nicht einlösen, bis sie durch Zufall auf Beatrice trifft, die für die Weltbank arbeitet. Beatrice führt ein luxuriöses Leben, doch zahlt sie dafür einen hohen Preis, im Job wird sie von ihrem Chef gemobbt und im Privatleben bestimmt die Tochter ihres Freundes das gemeinsame Leben. Das Schicksal führt die beiden zusammen und Jacobina fasst allmählich Vertrauen und erzählt Beatrice von ihrer Halbschwester Judith, die der Leser im Vergangenheitserzählstrang kennenlernt, hervorragend mit eingeflochten…
Schon von den ersten Seiten nahm mich der Roman mit dem flüssigen, leicht lesbaren Schreibstil gefangen. Spannend und fesselnd geschrieben erzählt Melanie Levensohn eine bewegende sehr emotionale Geschichte, man spürt als Leser, dass sie sich mit dem Roman, der Geschichte und den Charakteren vollständig identifiziert. Das Schicksal von Judith ist in der „Ich-Perspektive“ geschrieben und erzählt sehr emotional das Leben eines jüdischen Mädchens in dem von den Nationalsozialisten gesetzten Paris, von den Verfolgungen, den Repressalien, deren sie ausgesetzt ist, aber auch von einer zarten, sanft erwachenden wunderbaren Liebe zu Christian, der alles versucht, um Judith zu helfen. Besonders diese Passagen rühren das Herz, sind sehr emotional und man fühlt als Leser mit Judith, spürt ihre lähmende Angst förmlich am eigenen Körper, die Veränderung, die sie durchmacht, als Christian sie vor den Nazis versteckt. Im Erzählstrang der Gegenwart erlebt man die beiden Protagonisten Beatrice und Jakobina, die eine lebt im Luxus, lässt ab zu, dass man sie moppt und als Spielball für Gefühle benutzt und Jacobina, alt, verbittert, die in bitterster Armut, krank auf die Fürsorge anderer angewiesen ist – alle Charaktere wirken authentisch, sehr kontrastreich mit ihren jeweils eigenen Charme. Auch bei diesen Kapiteln sind sie Stimmungen der Charaktere sehr gut eingefangen, man lebt mit ihnen, man fühlt mit Ihnen und die Autorin bindet ihre Leser mit in das Geschehen ein und ganz allmählich schließt sich der Kreis um die drei Frauen.
Mich hat dieser Roman von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen, berührt und Judiths Erlebnisse und Schilderungen haben eine wichtige und hoffentlich nie wiederkehrende Zeit sehr gut verpackt präsent werden lassen, von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2018
Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
Khong, Rachel

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte


gut

Rachel Khong`s Roman „Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte“ setzt sich mit dem Thema Demenz Erkrankung auf eine sehr einfühlsame bisweilen auch ein wenig komische Art auseinander und wer sich mit dem Thema beschäftigt, vielleicht sogar selbst Angehörige mit diesem Krankheitsbild betreut, kann ganz das sicher gut nachvollziehen.
Ruth wird kurz vor Weihnachten von ihrem Verlobten verlassen und fährt erstmal über Weihnachten zu ihren Eltern und zieht auf Bitten ihrer Mutter zu ihren Eltern, befristet für ein Jahr, um sich um den demenzkranken Vater zu kümmern. Ruth verarbeitet in diesem Jahr ihre Trennung und setzt sich nicht nur damit auseinander, sondern auch mit ihrem kranken Vater, der Geschichtsprofessor war und kann nicht verstehen kann, warum er nicht mehr unterrichten darf. Ruth und auch seine ehemaligen Studenten lassen sich einiges einfallen, um für ihren Vater den Schein aufrecht zu erhalten. Gut mit integriert ist ein Tagebuch des Vaters über Ruths Kindheit, ihre Fragen und seine Erinnerungen an ihre Kindheit.
Geschrieben eher wie ein Tagebuch notiert die Autorin unter dem jeweiligen Datum die Tagesgeschehnisse, kurz und prägnant, flüssig und leicht lesbar geschrieben. Die Charaktere kann man sich aufgrund der Beschreibungen gut vorstellen.
Für mich fehlt dem Roman ein klein wenig mehr Tiefgang, trotzdem habe ich es gern gelesen.

Bewertung vom 11.08.2018
Die Tore von Hameln / Tochter des Gauklers Bd.1 (eBook, ePUB)
Nowicki, Stefan

Die Tore von Hameln / Tochter des Gauklers Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Auftakt

Hameln im Jahr 1283. Uta, die Protagonistin des Romans, kommt mit Ihrer Gauklertruppe nach Hameln um dort auf dem Marktplatz aufzutreten. Uta, die selbst eine zahme Albino Ratte ist, ist eine Meisterin des Rattenfangens.Schon bald verdient sie sich, beauftragt vom Rat der Stadt, ein Zubrot als Rattenfängerin, doch sie macht sich nicht nur Freunde, als sie sich in Lorenz, den Sohn des Steinmetzes verliebt….
Stefan Nowickis Roman „Die Tochter des Gauklers“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, die mir gut gefallen hat, flüssig und leicht lesbar, eine starke und toughe Protagonistin und ebenso spannende Nebencharaktere, die lebendig und authentisch wirken. Spannend und durchaus fesselnd beschreibt der Autor das Leben und Arbeiten im Mittelalter, die Standesunterschiede und man kann sich als Leser sehr gut mit der Geschichte identifizieren.
Wer das Märchen, „der Rattenfänger von Hameln“ kennt, erlebt in diesem Roman eine völlig andere, spannende Interpretation der Geschichte, die durchaus einen wahren Kern hat, den der Autor im Nachwort erläutert.
Der erste Teil der Trilogie endet mit einem „Cliffhanger“ und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte um Uta weitegeht und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 11.08.2018
Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1


sehr gut

Wundervoller Schmöker-Lesevergnügen
London 1920. Louisa, die 19jährige Protagonistin des Romans, in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen, erhält durch einen glücklichen Zufall eine Anstellung als Kindermädchen bei den Mitfords, einer herrschaftlichen und adeligen Familie. Dort freundet sie sich schnell mit Nancy, der ältesten Tochter der Mitfords an. Als die beiden Mädchen von der Ermordung von Florence Nightingale Shore, einer Freundin der Familie erfahren, die während des ersten Weltkrieges als aufopfernde und selbstlose Krankenschwester gearbeitet hat, stellt zuerst Nancy eigene Nachforschungen an und zieht Louisa mit, beide machen merkwürdige und unerklärliche Beobachtungen und geraten immer tiefer in den Strudel der Ereignisse….
Jessica Followes Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar, die Charaktere wirken lebendig und authentisch. Die Autorin hat den bis heute unaufgeklärten Mord an der Krankenschwester Florence Nightingale Shore in ihrem Buch hervorragend mit der Geschichte der Mitford Schwestern verknüpft, sie hat eine fantasievolle und zugleich packende und spannende Geschichte geschrieben, die mich von Beginn an in ihren Bann gezogen hat. Sie beschreibt sehr realitätsnah die seelischen Wunden, die der Krieg den Soldaten zugefügt hat, aber auch die damals herrschenden Zwänge der Gesellschaft und gibt dem Roman damit letztendlich ein gewissen Touch, denn dieser Roman ist sicherlich eine leichter Lektüre, ohne aber ins seichte Fahrwasser abzudriften.
Dieser Roman ist der Auftakt zur Mitford-Familiensaga, für mich war dieser Roman ein echter Schmöker, der mich durch seine fesselnd und packend geschriebene Geschichte gut unterhalten hat und den ich zugeklappt habe und dabei dachte, hm, es war wohltuend angenehm zu lesen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 09.08.2018
Was wir zu hoffen wagten
Saalfeld, Michaela

Was wir zu hoffen wagten


ausgezeichnet

Ein Debütroman der Extraklasse – emotional und bewegend
Felice, die Protagonistin des Romans lebt mit ihren Geschwistern Willi und Ille in Berlin und sie hat es schwer, denn sie durfte zwar Jura studieren, aber ausüben darf sie ihre Berufung nicht, während Willi, ihr jüngerer Bruder in der familieneigenen Bank arbeiten soll, doch sein Herz schlägt für den Film und Ille, das Nesthäkchen, ist im Gegensatz zu ihren Geschwistern sehr angepasst und opfert sich für Felice, als sie ein Mann heiratet, der zwar für Felice bestimmt ist, den diese aber nicht heiratet. Die Geschwister haben große Hoffnungen, Wünsche und Träume, die durch Ausbruch des ersten Weltkrieges auf eine harte Probe gestellt werden. Wie gehen sie mit den Ereignissen um und was erwartet sie nach dem Ende des Krieges…
Schon von den ersten Seiten nahm mich der Roman mit dem flüssigen, leicht lesbaren Schreibstil gefangen. Spannend und fesselnd geschrieben erzählt Michaela Saalfeld eine bewegende Geschichte, man spürt als Leser, dass sie sich mit dem Roman, der Geschichte und den Charakteren vollständig identifiziert. Manche Charaktere bestechen durch ihre Warmherzigkeit und manche durch ihren Humor und sie haucht dadurch nicht nur der Protagonistin, sondern auch allen Charakteren ein sehr authentisches und reales Leben ein und lässt den Personen Raum, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Sie beschreibt ausführlich geschichtlicher Ereignisse, wie die Schlacht um Ypern und vermittelt damit dem Leser sehr viel Wissen, ohne in irgendeiner Art und Weise belehrend zu wirken, im Gegenteil, sie bindet dieses Wissen eng verdorben in die Geschichte ein und gibt ihr damit einen, wie ich finde sehr realen Bezug. Michaela Saalfeld ist Historikerin und man spürt besonders bei den Schilderungen der Schlacht um Ypern, dass sie sehr ausführlich recherchiert hat und mit dem Herzen schreibt.
„Was wir zu hoffen wagten“ ist ein historischer Roman über Träume, Schicksale einer Generation, packend und fesselnd eingebunden in ein Stück Geschichte, was mich als Leser angesprochen hat, besonders tief bewegt hat mich der Satz in all seiner Tragik:“ Menschenkörper mit all ihren zarten, weichen, zerbrechlichen Teilen waren für diese Art von Krieg von Anfang an kein geeignetes Material gewesen.“
Eine Leseempfehlung für einen Debütroman der Extraklasse.

Bewertung vom 28.07.2018
Guten Morgen, Genosse Elefant
Wilson, Christopher

Guten Morgen, Genosse Elefant


ausgezeichnet

Tiefgründige Satire
Das Cover des Romans ist schlicht und recht einfach gestaltet, doch der Inhalt, der hat es in sich…..
Juri Zipit der zwölfjährige Protagonist des Romans, lebt allein mit seinem Vater in einer Dienstwohnung im Zoo, direkt neben dem Elefantengehege. Juris Mutter wurde vom System verschleppt und Juri selbst ist behindert, nachdem er vom Milchwagen überfahren, durch die Luft geflogen und schlussendlich noch von einer Straßenbahn überfahren wurde. Geistig hat dieser Unfall tiefe Spuren hinterlassen, denn Juri gilt als geistig behindert. Als eines Tages der Vater abgeholt wird und Juri mitnimmt, findet er sich im Zentrum der sozialistischen Macht wieder, auf Stalins Datscha….
Christoper Wilson hat einen Roman geschrieben, bei dem man oft lachen muss, einem aber das Lachen auch oft im Halse stecken bleibt, der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, er ist tragisch, komisch und eine Satire. Die Figur des Juri ist dem Autor hervorragend gelungen, er wirkt authentisch, ist charmant, sympathisch, tiefgründig und seine Schilderungen sind wertfrei.
Der Autor erzählt von politischen Absurditäten, einem paranoiden und wahnsinnigen Stalin sowie dessen brutalem und menschenverachtendem Wirken. Die überzeichneten Charaktere werden satirisch auf die Schippe genommen, doch bleibt ein bleibender Eindruck durch einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Schreckensherrschaft des Josef Stalin, seine letzten Wochen.
„Guten Morgen, Genosse Elefant“ ist ein Roman mit Tiefgang, mehr, als die ersten Seiten erahnen lassen, gewürzt mit Humor ist es ein wunderbar satirischer Roman.

Bewertung vom 22.07.2018
Träume kennen kein Alter
Ellen Nieswiodek-Martin

Träume kennen kein Alter


sehr gut

Beeindruckend und emotional

In dem Roman „Träume kennen kein Alter“ hat die Herausgeberin Ellen Nieswiodek-Martin, die auch Chefredakteurin der Zeitschrift Lydia ist, sehr persönliche Geschichten von Männern und Frauen, die in der zweiten Lebenshälfte angekommen sind gesammelt und in neun unterschiedlichen Kapiteln zusammengefasst:
• Aufgewacht in der Lebensmitte
• Träume kennen kein Alter
• Loslassen und Grenzen akzeptieren
• Das Gute weitergeben
• Sich im eigenen Körper wohlfühlen
• Wenn Träume zerplatzen
• Wenn die Eltern alt werden
• Die Sache mit der Weisheit
• Schöne Aussichten
So unterschiedlich die Geschichten sind, alle sind durchgängig leicht lesbar, flüssig geschrieben und oft sehr emotional, denn die Autorin hat die Geschichten der einzelnen Autorinnen und Autoren das, was sie persönlich erlebt haben, sehr gut den einzelnen Oberkapiteln zugeordnet und man findet sich als Leser in der ein oder anderen Geschichte wieder, die Berichte lösen Nachdenken aus, fordern auf, uns mit unserer ureigenen Zukunft auseinanderzusetzen, geben aber auch Denkanstöße, die jeder für sich selbst umsetzen kann, machen Mut, selbst noch etwas neues auf die Beine zu stellen – etwas schon lang ersehntes in die Tat umzusetzen.
Loslassen ist die Kunst, Vergangenes zur Ruhe zu betten und der Zukunft freien Raum zur Gestaltung zu Lassen. (Helga Schäferling) ist in meinen Augen ein Spruch, der sehr passend meine Situation in der Lebensmitte beschreibt.
Die Offenheit, die Ehrlichkeit der einzelnen Geschichten haben mich persönlich sehr angesprochen und ich kann diesen Roman, der wirkliche schöne Aussichten auf die zweite Lebenshälfte macht, weiterempfehlen, denn Träume kennen wirklich kein Alter.