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tagesschau
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Gelsenkirchen

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2016
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
Regener, Sven

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt


sehr gut

Schräger Techno auf Droge

Anno 1994: Schräge Techno-Freaks reisen durch das wiedervereinigte Deutschland mit reichlich Drogen im Gepäck und coolen Sprüchen. Auch zwei Meerschweinchen namens Lolek und Bolek sind mit dabei. Werden sie die anstrengende DJ-Tournee überleben? Die gruppendynamischen Konflikte auf der Tour erzählt Kultautor Sven Regener ("Herr Lehmann") mit gewohnt trockenem Witz. Es wird nie langweilig! Und es ist schon komisch, wenn Leute sich unbedingt amüsieren wollen. Das kann ja irgendwie nix werden...
Nicht nur für Lehmann- bzw. Regener-Fans ist dieses hochkomische Werk ein Muss. Es könnte damals in der Spaßkultur tatsächlich so gewesen sein...

Bewertung vom 20.11.2015
Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (Restexemplar)
Setz, Clemens J.

Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (Restexemplar)


sehr gut

Wahn und Sinn

Ein irres und wirres Buch! Die junge Protagonistin Natalie (Nata) steckt voller Marotten und schwerer Ticks. Ausgerechnet sie wird Bezugsbetreuerin in einem geschlossenen Wohnheim für psychisch Kranke. Dort gehen merkwürdige Dinge vor... Wie sollte es auch anders sein...
Nata übt gerne Oralverkehr mit fremden Männern aus - vorwiegend im Freien und ungeschützt. Aids scheint ihr egal zu sein. Ansonsten hält sie einen gleichfalls gestörten Kater und leckt gerne Gegenstände ab.
In diese wundersame und manchmal wunderbare Welt des fortgesetzten Irrsinn taucht der Autor Clemens J. Setz tief hinab. Es ergeben sich sinnlose Dialoge und Handlungen, die gerade darum interessant sind. Und wir erfahren aus einem Betreuerinnengespräch, dass Mundstuhl ganz ekelhaft stinkt. Hätte man sich ja denken können.
Das Werk zieht den Leser hinein in die Handlung wie ein mächtiger Strudel. Allerdings hat der Text einige Längen. Mehr als tausend Seiten sind selbst für Irrsinn ein bisschen viel. Warnung: Für psychisch labile Leser ist der Text ungeeignet.

Bewertung vom 19.11.2015
Die Kinder des Prometheus
Parzinger, Hermann

Die Kinder des Prometheus


ausgezeichnet

Kenntnsreich geschrieben und mit vielen Abbildungen versehen. Wo kommen wir Menschen her? Was treibt uns an? Wie wurden wir, was wir heute sind? Wichtige und grundlegende Fragen. Ein umfassendes Standardwerk eines Experten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2015
1177 v. Chr.
Cline, Eric H.

1177 v. Chr.


ausgezeichnet

Spannende Archäologie

Ein sehr lesenswertes Buch eines Kenners, das auch für den Laien geeignet ist und einen fasziniereden Überblick zur Spätbronzezeit und zu den Seevölkern gibt, welche die damaligen Hochkulturen bedrängen. Cline präsentiert verständlich die neuesten Forschungsergebnisse. Das ist überaus spannend zu lesen und zudem wissenswert - eine unterhaltsame Zeitreise. Wie ein guter historischer Roman, aber tatsächlich wahr!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.07.2015
Grand Hotel
Rudis, Jaroslav

Grand Hotel


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch - heiter und melancholisch zugleich. Rudis beobachtet Alltag und übersetzt ihn in Phantasie. Ein Plädoyer für alle "Spinner".

Bewertung vom 26.06.2015
Die Stille in Prag
Rudis, Jaroslav

Die Stille in Prag


sehr gut

Nach der Wende in Prag

Ein melancholischer Roman, der zum Spätsommer in Prag passt. Rudis beobachtet aufmerksam die Situation nach der Wende und verwebt kunstvoll fünf Geschichten miteinander.

Bewertung vom 20.05.2015
Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969
Witzel, Frank

Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969


ausgezeichnet

Witz und Poesie

Ein unbedingt lesenswertes, dickes Buch, das mit viel Witz, Phantasie und Poesie anschaulich die alte BRD aus der Versenkung holt. Witzel hat ein Lesevergnügen, sogar ein Leseerlebnis, verfasst - ein buntes Kaleidoskop anschaulicher Beobachtungen ist entstanden. Aus der ungewöhnlichen Perspektive eines 13-jährigen Jungen gesehen, der die merkwürdige Welt der Erwachsenen nicht verstehen kann und auf seine komische Weise deutet.
- Da geht es ihm wie mir!
...

6 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2015
Die Hartz-IV-Diktatur
Hannemann, Inge

Die Hartz-IV-Diktatur


ausgezeichnet

Hartz IV muss endlich weg!

Ein interessanter Erfahrungsbericht einer langjährigen Insiderin aus der zumeist irreal wirkenden, geradezu absurden Welt deutscher Jobcenter. Da wird in unsinnige und teure Maßnahmen "vermittelt", damit die Statistik wieder stimmt. Kunden (Erwerbslose) werden oft von oben herab behandelt. Eine riesige Hartz IV-Industrie zieht sich im Laufe der Jahre milliardenweise Steuergeld rein, für das andere Menschen arbeiten müssen. Und dann behauptet sie noch frech, zum Wohle der Arbeitslosen tätig zu sein und breitet sich krakenartig aus. Ein nützlicher Teil mit Literaturhinweisen und Surftipps rundet das sehr empfehlenswerte Buch ab..
Klar ist: Hartz IV muss dendlich weg! Dieses Bürokratiemonster ist gescheitert. Die Politik sollte sich dafür was schämen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2014
Kruso
Seiler, Lutz

Kruso


sehr gut

Hohes Niveau und Anschaulichkeit

Ein anschaulicher Rückblick in die DDR-Vergangenheit, realistisch und magisch zugleich, ausgezeichnet mit dem deutschen Buchpreis. Ein literarisch ambitioniertes, gelungenes Werk legt hier Lutz Seiler vor, das gespickt ist mit Anspielungen und damit auch die Belesenheit des Autors zeigt. Ein Lesevergnügen auf hohem Niveau.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2014
Die schrecklichen Kinder der Neuzeit (Restexemplar)
Sloterdijk, Peter

Die schrecklichen Kinder der Neuzeit (Restexemplar)


schlecht

Gar nicht verstanden...
Bei Herrn S. wird man den Eindruck nicht los, dass er den modernen Staat gar nicht verstanden hat und die wichtige Dimension des Sozialen ihm fehlt. Ein Mensch, der gerne intellektuell wirken möchte, gefangen im eigenen Elfenbeinturm. Zudem ein Reaktionär, wie ihm auch der "Spiegel" bescheinigte.
Wer kauft solche aufgeblähten Bücher voller bedeutungsheischender Schachtelsätze? Und wozu?... Der Satiriker E. Henscheidt nannte das "Geschwurbel".

6 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.